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Schritt 7:
Finden Sie den für Ihre Botschaft passenden Drehort

Die beste Location, also der Ort, an dem der Elevator Pitch gedreht werden soll, gibt es nicht. Letztlich hängt es von Ihrer Person und Ihrer text­lichen Aussage ab. Sie können den Video-Elevator-Pitch in Ihrem Büro drehen. Wenn Sie eine interessante Produktionshalle haben, bietet sich diese an. Es geht auch vor Ihrem Bürogebäude, wenn es einen ansprechenden Ge­samteindruck vermittelt oder auch am Flughafen oder in einem ansprechenden Hotel. Bitte achten Sie bei Privatgebäuden wie etwa Hotels darauf, dass Sie eine Genehmigung haben. Und: Der Ort soll Sie beim transportieren Ihrer Botschaft unterstützen, nicht von Ihnen ablenken. Das ist das wichtigs­te Auswahlkriterium.

Schritt 8:
Wählen Sie einen glaubwürdigen Hintergrund aus

Nicht jeder hat eine beeindruckende Kulisse als Hintergrund. Welchen Hintergrund kann man bei der Produktion außerdem wählen? Wenn Sie Ihre Aufnahme vor einem „Greenscreen“ aufzeichnen (siehe die Checkliste „Technik-Tipps“) haben Sie die Möglichkeit, anschließend die unterschiedlichsten Hintergründe am PC einzufügen. Doch auch hier gibt es einiges zu beachten. Angenommen, Sie möchten als Konditormeis­ter eine kreative Konditorei in einer kleinen Stadt eröffnen und nehmen dann als Hintergrundbild New York, so könnte die Bildaussage schnell als übertrieben empfunden werden. Viele glauben auch, dass der neutralste und intelligenteste Hintergrund ein Bücherregal sei. Das sieht immer gut aus, richtig! Doch es hat einen unangenehmen Nebeneffekt. Der Zuschauer versucht voller Neugierde, die Buchtitel zu entziffern und überhört, welche Botschaft Sie gerade vermitteln. Am besten eignen sich leicht unscharfe oder abstrakte Hintergründe. Unscharf deshalb, da der Zuschauer dabei nicht zur Detailsuche motiviert wird. Abstrakte Hintergründe können etwa geometrische Formen mit Farben sein, die Ihren gesamten Auftritt unterstreichen oder zu Ihrem Corporate Design passen.

Schritt 9:
Vermeiden Sie vor der Kamera Stress,
Hektik und übertriebene Gesten

Vielen Menschen schlottern die Knie, wenn Sie eine Kamera nur von weitem sehen und sie in diese auch noch einen sinnvollen Text sprechen sollen. Das ist verständlich, da es nur selten die Hauptaufgabe des Unternehmers ist, in Kameras zu sprechen, um sein Produkt zu präsentieren oder um Kunden zu gewinnen. Folgende Praxis-Tipps helfen, Sicherheit zu bekommen: Kauen Sie vor der Aufnahme Fruchtgummi: Die Bewegung der Kaumuskeln entspannt die Gesichtsmuskulatur und auch Ihr Gesicht. Ein entspanntes Gesicht unterstützt Sie mental und Sie wirken dabei auch glaubwürdiger.

Sorgen Sie für einen festen Stand: Stehen Sie auf beiden Beinen, hüftbreit. Spüren Sie den Boden unter Ihren Füßen, nehmen Sie Kontakt zur Erde auf. Damit die Füße ruhig stehen bleiben, hilft es auch, sie in „Fußgaragen“ zu parken. Stellen Sie sich dazu auf zwei Moderationskarten oder kleine Blätter. Parken Sie die Füße. Dieses Einparken hat eine fixierende Wirkung. Sollte dies nichts helfen, legen Sie zwei Gegenstände auf den Rist Ihrer Füße. Nicht zu schwer, jedoch spürbar, dadurch hält man sich ruhiger, da der Gegenstand ja nicht herunterfallen soll.

Stellen Sie sich das, was Sie erzählen wollen, in Bildern und Filmsequenzen vor: Bilder, die ich in mir trage, kann ich wesentlich leichter erzählen und in der Gestik, Mimik und Modulation kommt viel mehr Emotion rüber.

Schritt 10:
Sprechen Sie langsam und deutlich

Hier gibt es große Unterschiede zwischen Eigenwahrnehmung und Fremdbild. Während Sie in der Aufnahme stecken, haben Sie unter Umständen das Gefühl, schon viel zu langsam zu sprechen, doch die Umwelt bescheinigt Ihnen meistens, das war genau richtig oder bitte sprich noch etwas langsamer, besonders, wenn Sie etwas dazu neigen, Silben oder Teilwörter zu verschlu­cken. Genießen Sie einfach die Aufnahmen. Gehen Sie mit allen Sinnen in die Botschaft. Konzentrieren Sie sich auf das Was und nicht auf das Wie. Und klopfen Sie sich selbstbewusst auf die Schulter, getreu dem Motto: Ich bin toll – ansonsten wäre ich ja kein Start-up-Unternehmer.

Im Idealfall haben Sie nun Ihre Nervosität überwunden und stehen vor der Kamera. Denken Sie bitte daran: Auch hier gilt die 30-Sekundenregel des klassischen Elevator Pitches! Denn bei der eingangs erwähnten Aufmerksamkeitsspanne von 18 Se­kunden ist es äußerst wichtig, dass das Besondere, das Herausragende früh und zügig kommt, damit Ihr Zuschauer noch da ist, wenn Sie ihn zum Schluss auffordern, aktiv zu werden. Daher gilt: Streichen Sie, streichen Sie und streichen Sie Text, bis nur noch das Aussagekräftigste und Überzeugendste übrig bleibt. Das ist wie wenn Sie einen Sack Oliven auspressen, um Öl zu gewinnen. Sie wollen auch hier nur das Beste: eine klare Botschaft!

Zur Checkliste "Technik-Tipps"

Fördermittel für Ihren Messe-Auftritt

Hier gibt es Fördermittel für Ihren Messe-Auftritt

Junge Unternehmen können die Kosten für Ihren Messe-Auftritt mit Hilfe folgender Förderprogramme massiv drücken:

  • Das Inlandsmesse-Förderprogramm des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWi) fördert junge Unternehmen, die seit höchstens zehn Jahren auf dem Markt sind, weniger als 50 Mitarbeiter beschäftigen und bis zu zehn Millionen Euro Umsatz pro Jahr erwirtschaften. Die Anmeldung muss bis spätestens acht Wochen vor Messebeginn beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) erfolgen. Unter www.bafa.de kann man sich die Liste der förderfähigen Messen sowie die Antragsformulare kostenlos herunterladen.
  • Auch die Bundesländer fördern Messebeteiligungen im Inland. Welche Messen gefördert werden, wie hoch die Zuschüsse sind und welche Teilnahmevoraussetzungen ein Unternehmen erfüllen muss, ist von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. Detaillierte Angaben kann man der aktuellen Aussteller-Förderungs-Broschüre des AUMA (kostenlos zum Download auf www.auma.de) entnehmen. Die Broschüre beinhaltet neben den Inlandsmesse-Förderprogrammen der Bundesländer auch das BMWi-Inlandsmesse-Förderprogramm.
  • Für Auslandsmessen gibt es ebenfalls sowohl von Seiten des Bundes als auch von Seiten der Länder Förderprogramme. Ausführliche Informationen enthalten auch die verschiedenen AUMA-Publikationen.
  • Viele Messegesellschaften bieten Vergünstigungen an, oft in Form von Einsteigerpaketen oder Wettbewerben wie dem „ispo BrandNew“. Es lohnt sich, bei der Messe direkt anzufragen.
  • Manche Verbände oder Kammern beteiligen sich ebenfalls an den Kosten für eine Messeteilnahme. Fragen Sie hierfür gezielt nach.

Originalität ist Trumpf

Originalität ist Trumpf

Und weil sich die Medien bekanntlich besonders gern auf alles Spektakuläre, Einzigartige, Kuriose stürzen, sollte das Unternehmen etwas derartiges zu bieten haben. So dachte auch Thomas Vetsch, Mitgründer von Teddy Tour Berlin, bevor er sein Unternehmen erstmals auf der „Internationalen Tourismus Börse“ (ITB) in Berlin präsentierte. Das junge Unternehmen veranstaltet Reisen für Kuscheltiere – was genauso exotisch ist wie es klingt. Und „auf diese Exotenrolle haben wir gebaut“, sagt Vetsch, „Wir wollten in der ITB-Pressemitteilung, in der drinsteht, das Angebot reiche von ... bis, das ,bis‘ sein“. Vetsch behielt recht. Als einer der ganz wenigen Aussteller wurde Vetschs Unternehmen in einer der offiziellen ITB-Pressemitteilungen namentlich an prominenter Stelle erwähnt.

Dass sich dann tatsächlich viele ITB-Besucher auf den sechs Quadratmeter kleinen Stand verirrten, dass der Jungunternehmer Kooperationen mit einer Reederei und dem Wachsfigurenkabinett Madame Tussauds anbahnen konnte, dass sich die Messe für das kuriose Reiseunternehmen also „in allen Belangen gelohnt hat“, lag aber auch an Theodor und Theophil. Die beiden riesigen Teddybären zogen die Besucher an – die fanden es toll, sich mit den Plüschtieren fotografieren zu lassen. „Als kleiner Aussteller muss man originell sein, um wahrgenommen zu werden“, sagt Vetsch.

Kosten reduzieren und Fördermittel nutzen

Die Frage ist nur, ob man für viel Geld einen Messebauer mit der Standverschönerung beauftragt, oder ob man Bretter, Hammer und Nägel in einen Transporter packt und selbst kreativ wird, wie Schirmeier das Jahr für Jahr macht. „Eine Messe ist teuer genug, da muss man sparen, wo es geht“, sagt der livetec-Chef. Deshalb spart er auch bei der Unterkunft: Ein Hotel, 30 Minuten außerhalb der Stadt gelegen, gibt es für 60 statt 260 Euro.

Den größten Kostenvorteil können junge Unternehmer aber über die Teilnahme an Förderprogrammen oder messeeigenen Programmen einstreichen. Schirmeier, der bereits mehrmals am Inlandsförderprogramm des Bundesministeriums für Wirtschaft teilgenommen hat (mehr dazu unter Fördermittel-Infos), hat auf diese Weise fast 15.000 Euro gespart. Pro Messe schoss das Ministerium knapp 5000 Euro zu. Das ist ein Großteil der reinen Standmiete und laut Schirmeier „knapp ein Drittel der Gesamtkosten“.

Auch Kauenhowen hat von einer Förderung profitiert. Seine Firma ist beim Start-up-Wettbewerb „ispo BrandNew“ unter die besten fünf in der Kategorie „Style“ gekommen. Als Preis erhielt Kidneykaren einen 15 Quadratmeter großen Stand im sogenannten „ispo BrandNew Village“, jener Insel, auf der etwa 20, 30 blutjunge Unternehmen, allesamt Gewinner oder Finalisten des Wettbewerbs, ihre Neuheiten zeigen. Lediglich 150 Euro musste Kauenhowen für den Stand inklusive einiger weiterer Leistungen zahlen. Weil der Berliner Unternehmer bei der nächsten „ispo“ aber wieder dabei sein wird, bekommt er den Betrag im Nachhinein ganz erstattet. 

Schirmeier plant bereits die nächste Messe. Zweimal darf man im Rahmen des Förderprogramms des Bundes bezuschusst an der gleichen Ausstellung teilnehmen. Da wäre Schirmeier ein schlechter Geschäftsmann, wenn er sich die Gelegenheit durch die Lappen gehen lassen würde.

Weitere Infos zum Thema

Auf www.auma.de, der Webseite des Ausstellungs- und Messe-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft e.V. (AUMA), finden Sie viele nützliche Informationen, u.a.

  • die Messedaten aller in- und ausländischen Messen der nächsten Jahre (kostenlos),
  • die Einsteiger-Broschüre mit Checklisten: „Tipps für die Planung und Durchführung von Messebeteiligungen. Von der Messeauswahl bis zur Erfolgskontrolle.“ (zum kostenlosen Download oder als CD-Rom).