Online-Börse für Gründungsprojekte

Autor: Dominic Lindner
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Was Online-Börsen zum An- und Verkauf von Gründungsprojekten leisten können.

Nicht wenige Gründer realisieren nach einer gewissen Zeit, dass der Schritt in die Selbstständigkeit doch nicht das Richtige für sie war. Die Gründe dafür sind so unterschiedlich, dass an dieser Stelle nicht näher darauf eingegangen werden soll. Start-up-Börsen im Internet erleichtern es in solchen Fällen den Betroffenen, sich von dem eigenen Projekt bzw. Unternehmen zu trennen, d.h. es zu verkaufen.
Dies bietet zugleich anderen Gründern oder Unternehmern, die nicht bei Null beginnen wollen, die Option, sich einer Idee zu bedienen und darauf aufbauend eine unternehmerische Laufbahn zu beginnen, oder das eigene, bereits bestehende Start-up zu erweitern, beispielsweise durch ein Webprojekt.

Im Folgenden stellen wir drei Beispiele von Übernahmen vor, die auf Projektify e.V., einem Marktplatz für den An- und Verkauf von Webprojekten, stattgefunden haben.

Beispiel: Kauf einer Onlineshop GmbH durch ein bestehende Firma

Die beiden Gründer und alleinigen GmbH-Gesellschafter eines Onlineshops für Möbel – der signifikante Umsätze generierte – hatten im Laufe der Zeit festgestellt, dass ihnen die Ideen ausgingen und neben den bestehenden Vollzeit-Beschäftigungsverhältnissen, die keiner der beiden Gründer aufgeben wollte, nicht ausreichend Kapazität bestand, das Online-Unternehmen langfristig am Markt zu halten, geschweige denn wachsen zu lassen. Damit wurde der Entschluss gefasst, den Onlineshop zu veräußern.

Der Käufer, ein Unternehmer mit langjähriger Erfahrung in der Möbelbranche, wollte sein Geschäft hingegen erweitern. Im Kauf des Onlineshops sah er die Möglichkeit, bestehende Strukturen zu nutzen und diese mit den eigenen Kompetenzen zu verknüpfen. Nach der Übernahme aller Wirtschaftsgüter und Anteile, konnte der Käufer die Umsätze mit frischen Ideen und seiner Expertise am Möbelmarkt maximieren.

Beispiel: Kauf eines bestehenden Kleinprojektes ohne Einnahmen

Wer als Käufer nicht direkt die Anteile einer GmbH und feste Strukturen übernehmen, sondern erst einmal kleine Brötchen backen möchte, findet auf Onlinebörsen auch kleine Projekte. In einem Fall, wurde ein erst seit wenigen Wochen bestehendes Webprojekt, das noch keinerlei Umsätze zu verzeichnen hatte, relativ schnell verkauft.

Der Verkäufer hatte eine spontane Idee in Form gebracht und eine komplette Website mit Shopsystem und ersten Blogartikeln umgesetzt. Der Käufer konnte zu einem relativ geringen Preis die Webseite samt Domain und Content übernehmen. Nun kann der „Neugründer“ frei bestimmen, wo die Reise mit dem erstanden Projekt hingehen soll.

Beispiel: Kauf einer Affiliate Website mit signifikanten Einnahmen

In einem weiteren Beispiel hat ein bestehendes Unternehmen aus dem Offline-Bereich, ähnlich wie im ersten Beispiel geschildert, das eigene Angebot durch den Kauf eines Online-Start-ups erweitert. Zur Finanzierung des Studiums hatte ein junger Gründer eine Nischenseite zum Thema Kaffee entworfen, die mittels Affiliate-Programm monetarisiert wurde. Im Laufe der Zeit wuchsen die Einnahmen auf ein beachtliches Maß. Da der Gründer noch in andere Projekte involviert war, wollte dieser sich von diesem konkreten Projekt trennen.

Der Käufer hingegen wollte den Schritt in die Selbstständigkeit wagen und dabei zugleich ein Projekt übernehmen, das bereits erprobt ist und Gewinne erzielt.

Diese drei Beispiele sollen die Bandbreite an gehandelten Übernahme-Projekten aufzeigen. Ob als Alternative zur Neugründung oder als Erweiterung für ein bestehendes Unternehmen – der Ankauf von Ideen und Projekten, die sich in unterschiedlichen Entwicklungsstadien befinden können, kann für Selbstständige eine durchaus lohnende Option sein.

Der Autor Dominic Lindner ist Vorstand des Projektify e.V., einem Marktplatz für den An- und Verkauf von Webprojekten. Er hat selbst ein Start-up verkauft und möchte mit dem Verein anderen dafür eine Bühne bieten.

Unique United: 210.000 Euro gegen 35 % Anteile

Louis Kleemeyer hat mit Unique United eine Plattform entwickelt, die Menschen mit Einschränkungen bei ihrem selbstbestimmten Leben unterstützt. In der Höhle der Löwen pitcht er nun um frisches Kapital.

Die Plattform Unique United ermöglicht es Partnern, Verbänden, Bildungsträgern, Firmen und Vereinen, barrierefreie Angebote und Produkte zu präsentieren und bietet in den Bereichen Jobs, Fortbildungen, Sport, Entertainment und Reisen entsprechende Angebote.

Menschen mit Behinderung kommen auf diesem Weg in einen aktiven und inklusiven Austausch mit anderen Menschen, Vereinen oder Firmen. Der wichtigste Aspekt für die Macher ist, dass die User*innen mit der Plattform aktiv am Leben teilhaben können. Der Gründer musste selbst jahrelang Schwierigkeiten und Hindernisse erfahren, die Menschen mit körperlichen oder geistigen Einschränkungen täglich erleben. "Zwei Minuten nach meiner Geburt habe ich nicht mehr geatmet, habe deswegen zu wenig Sauerstoff bekommen und daher sind einige Zellen abgestorben", erzählt Louis und weiter: "Das hat dazu geführt, dass ich später sprechen, krabbeln und laufen konnte. Auch in der Schule wurde ich unterschätzt und hatte Schwierigkeiten, einen Schulabschluss zu machen." ´

Obwohl die Schule und das Arbeitsamt Louis keine Chancen eingeräumt haben, hat er mit Hilfe seiner Familie nicht aufgegeben. Er hat die Realschule erfolgreich beendet und anschließend eine dreijährige Ausbildung als Fachpraktiker für IT-Systeme absolviert. Als Event-Inklusionsmanager fördert der Gründer aktuell bei den Rhine-Ruhr Games 2025 aktiv die Teilhabe von Menschen mit Behinderung. Unterstützt wird Louis bei Unique United von Karen Schallert und seinem Vater Marco Kleemeyer: "Jeder, der eine Behinderung hat, kann Unique United barrierefrei nutzen und für sich selbst und individuell entscheiden."

Louis hält als Gründer 100 Prozent an Unique United. Um die Plattform national weiterzuentwickeln, die aktive Inklusion voranzutreiben und für die Akquise von neuen Kooperationspartnern, benötigt der 23-Jährige 210.000 Euro. Im Gegenzug bietet er 35 Prozent der Firmenanteile für eine Beteiligung an. Ob das gelingt, erfährst du in der TV-Show „Die Höhle der Löwen“ am 29. April 2024 bei VOX.

Diese 13 KI-Tools erleichtern dir den Arbeitsalltag

KI-Anwendungen bieten in verschiedenen Anwendungsgebieten des Arbeitsalltags erhebliche Entlastungen. Insbesondere bei der Erstellung und Bearbeitung von Texten, Bildern und Videos sowie bei der Automatisierung und Optimierung von Prozessen leisten sie kleinen und mittleren Unternehmen einen wertvollen Beitrag. Diese Tools – zusammengetragen von den Digitalisierungs-Expert*innen von SELLWERK – solltest du kennen und im Idealfall nutzen.

Text-KI-Tools

Für das Verfassen, die Korrektur oder Übersetzung von Texten gibt es mittlerweile zahlreiche Anwendungen, die binnen Sekunden Standardformate wie Briefe, E-Mails, Formulare oder Steckbriefe erstellen. Darüber hinaus helfen sie, Entwürfe für Webseitentexte, Blogbeiträge oder Postings für die eigenen Kommunikations- und Social-Media-Kanäle zu generieren. Die folgenden Tools zeichnen sich durch ihre leichte Bedienbarkeit aus und legen jeweils einen Schwerpunkt auf unterschiedliche Bereiche des Textens:

ChatGPT: Ermöglicht schnelle und effiziente Erstellung von Textinhalten.

AX Semantics: Automatisiert das Verfassen von Texten basierend auf Daten.

Jasper: Unterstützt bei der kreativen Texterstellung.

WriteMail.ai: Vereinfacht die Erstellung von E-Mails und Textbausteinen für die Kund*innenkommunikation.

Bild-KI-Tools

Für eine ansprechende visuelle Sprache etwa auf der Website oder auf den sozialen Medien ist neben Texten jedoch auch die Bildauswahl von Bedeutung. Wenn kostenlose Bild- und Stockdatenbaten ausgereizt sind oder nicht das gewünschte Motiv bieten, eignen sich mitunter Programme wie Canva, Midjourney sowie Topaz Labs für die Erstellung und Bearbeitung von Bildern. So können Betriebe im Handumdrehen eigens für sie angefertigte Bilder verwenden und müssen sich nicht endlos durch Bilddatenbanken scrollen.

Midjourney: Bietet innovative Lösungen für Bildgestaltung und -bearbeitung.

Canva: Vereinfacht Grafikdesign durch nutzerfreundliche Oberflächen.

Topaz Labs: Ermöglicht fortschrittliche Bildbearbeitungstechnologien.

Video-KI-Tools

Um Kund*innen und mögliche zukünftige Mitarbeitende anzusprechen, sind zur Vorstellung des eigenen Unternehmens, der Produkte oder der Dienstleistungen neben passenden Bildern auch Videos von Vorteil. Einfache Erklär-Videos etwa oder animierte Filme, die Webseitenbesucher*innen durch Prozesse leiten oder diese plausibel aufzeigen, lassen sich mit den nachfolgenden Tools erstellen.

scena.ai: Ermöglicht die einfache Erstellung von Videomaterial.

Synthesia: Bietet Lösungen für die automatisierte Videoproduktion.

Pictory: Vereinfacht den Prozess der Videoerstellung und -bearbeitung.

Prozess-KI-Tools

Zuletzt, aber nicht minder wichtig, kann die Automatisierung von alltäglichen Abläufen, die in jedem Unternehmen zur Genüge anfallen, durch KI-Tools abgedeckt werden. Sei es bei der Rechnungs-, Angebots- oder Dienstplanerstellung. Genauso kann auch die Kommunikation mit den Kund*innen oder das Beschwerde- sowie Projektmanagement über entsprechende KI-Programme wie Allex, AgentGPT oder spinach.io abgewickelt werden.

Allex: Optimiert Projektmanagement und Ressourcenplanung.

AgentGPT: Automatisiert und verbessert Kund*inneninteraktionen.

spinach.io: Vereinfacht die Verwaltung und Automatisierung von Arbeitsabläufen.

Fazit: Smarte Tools sichern zukunftsorientierte Unternehmensführung

Der frühzeitige Einsatz von KI-Technologien verschafft Unternehmen im Mittelstand einen erheblichen Vorsprung gegenüber Wettbewerbern. Durch die Automatisierung von routinemäßigen Büro- und Buchhaltungsaufgaben gewinnen Verantwortliche wertvolle Zeit zurück, die sie in ihr Kerngeschäft investieren können. Die Daten aus dem Digitalisierungsbarometer von SELLWERK zeigen, dass gerade diese beiden Aspekte – Prozessoptimierung und Zeitersparnis – am wichtigsten für kleine und mittlere Betriebe sind. Somit ist die Tatsache, dass die Zeit, die für die alltäglichen Abläufe und die Kommunikation mit den Kund*innen anfällt, über die genannten Tools etwa halbiert werden kann, von besonderer Bedeutung. Auch die Erstellung von Webseiteninhalten in Form von Bildern und Videos geht Betrieben so wesentlich leichter von der Hand und verbessert ihre Sichtbarkeit und Außenwirkung im Netz.

FreeMOM: Freelancing-Power für Working Moms

Anika Schmidt und Lena Pieper sind davon überzeugt, dass Mütter eine unterschätzte Zielgruppe am Arbeitsmarkt sind und bieten mit FreeMOM eine alternative Lösung im Bereich weiblicher Fachkräftemangel.

FreeMOM ist die erste Freelancing-Plattform für die Zielgruppe Working Moms. Das Start-up hat sich auf die rechtssichere Vermittlung von ortsunabhängigen, familienfreundlichen Freelancing-Projekten zwischen selbständigen Müttern und Unternehmen spezialisiert. FreeMOM wurde Anfang 2022 von Anika Schmidt und Lena Pieper gegründet – beide Expertinnen im Bereich Human Resources. Zusammen bringen sie es auf knapp 30 Jahre Berufserfahrung als Personalerinnen in Leitungs- und Expertinnenfunktionen, verfügen über eine Ausbildung als Coach und haben unter anderem Change- und Transformationsprozesse in internationalen Konzernen begleitet.

Lena entschied sich nach ihrer Elternzeit, ihre Festanstellung aufzugeben und sich als Freelancerin im Bereich Human Resources selbständig zu machen. Sie entdeckte die Vorteile des Freelancing-Modells und erkannte das Potenzial für Working Moms. Doch zeigte die Erfahrung mit anderen Freelancing-Plattformen, dass Working Moms mit Remote-Fokus nicht deren Zielgruppe sind. „Obwohl die Jobs als remote ausgeschrieben waren, war oft ein hoher Vor-Ort-Anteil notwendig. Projekte, die mit weniger als 30 bis 40 Stunden pro Woche zu erledigen sind, sind selten zu finden“, so Lenas Erkenntnis.

Mütter: eine unterschätzte Zielgruppe am Arbeitsmarkt

Aus ihrer beruflichen Erfahrung im Recruiting wissen die Gründerinnen, dass die meisten Unternehmen seit vielen Jahren Probleme mit der Besetzung von Stellen haben. Die durchschnittlichen Vakanzzeiten liegen aktuell bei 130 Tagen. Dies führt dazu, dass die vorhandenen Teammitglieder überlastet sind und die geplanten Ziele des Unternehmens nicht erreicht werden. Die Einnahmenausfälle durch Personalmangel werden bis 2030 mit 500 Mrd. Euro kalkuliert. Doch die Stellenbeschreibungen und gelebten Arbeitsmodelle ändern sich noch wenig.

Anika und Lena fragten sich, warum Freelancing immer nur als sogenanntes Feuerlöschen angesehen wird und nicht als alternativer Karrierepfad. Zusammen gründeten sie FreeMOM, um sowohl Frauen in der Mutterschaft als auch Unternehmen dabei zu helfen, vorhandene Ressourcen sinnvoll einzusetzen.

Die Gründerinnen sind überzeugt davon, dass Mütter eine unterschätzte Zielgruppe am Arbeitsmarkt sind. Zudem ist der Umgang mit arbeitenden Müttern im Unternehmen bis heute nicht einfach. Jede Mutter hat nach der Elternzeit einen Anspruch auf eine gleichwertige Position in Teilzeit. Aber das ist in der Realität oft nicht umsetzbar. Studien belegen: Nach der Rückkehr in ihre Unternehmen müssen sich rund zwei Drittel der Mütter mit weniger zufrieden geben: weniger Einfluss, vermindertes Einkommen und geringere Karrierechancen.

Knapp 40 Prozent der Mütter arbeiten weniger als 20 Stunden pro Woche, aber nur 12 Prozent sind damit zufrieden. Jedoch verändert Mutterschaft die Prioritäten im Berufsleben: Flexibilität und Vereinbarkeit treten in den Fokus. Anika und Lena sind selbst Mütter und wissen aus eigener Erfahrung, wie schwierig es sein kann, Familie und Beruf miteinander zu vereinbaren. Zudem wissen sie, dass Vereinbarkeit immer mehr zum Wettbewerbsvorteil für Unternehmen wird. Doch leider fehlt es ihrer Meinung nach noch allzu oft an Konzepten und passenden Arbeitsmodellen. „Mutter werden heißt grundsätzlich ,Umdenken‘ – auch beruflich. Doch weil wir uns beruflich nicht von heute auf morgen verändern können, setzt FreeMOM da an, wo wir sofort mitwirken können: beim Arbeitsmodell“, so Lena.

Auf die „Mompetenzen“ kommt es an

„Wir sind fest davon überzeugt, dass der Fachkräftemangel neu gedacht werden muss“, erklärt Anika Schmidt. Denn es stünden laut einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) dem Arbeitsmarkt knapp 840.000 zusätzliche Arbeitskräfte zur Verfügung, könnten alle Frauen mit Kindern so arbeiten, wie sie es gern möchten. Für die Gründerinnen von FreeMOM ist Freelancing das passende Arbeitsmodell für Mütter. „FreeMOM möchte Müttern ihre berufliche Kompetenz und Sichtbarkeit zurückgeben und ihnen eine echte Alternative zu herkömmlichen Arbeitsmodellen bieten. Dadurch liefern wir gleichzeitig Unternehmen eine alternative Lösung im Bereich Fachkräftemangel und geben Diversität mehr Raum“, so Co-Founderin Anika.

Die Plattform bietet den sogenannten Freelancing Moms oder auch FreeMOMs die Möglichkeit, ein eigenes Profil zu erstellen, das ihre Kompetenzen, bisherigen Erfahrungen und Arbeitspräferenzen repräsentiert. Die Gründerinnen haben hierzu das Schlagwort „Mompetenz“ entwickelt. Mit diesem Profil können sie von interessierten Unternehmen gefunden werden oder sich auf Projektinserate von registrierten Unternehmen bewerben. Die Höhe des Matching Scores zeigt beiden Seiten an, wie gut Fach-Skills und Projektanforderungen zueinander passen. Gleichzeitig berücksichtigt der FreeMOM-Algorithmus aber auch, wie gut Werte und Kultur zwischen Freelancing Mom und Unternehmen übereinstimmen.

Beide Parteien können dann direkt via Chat in Kontakt treten und die Rahmenbedingungen für die Projektabwicklung besprechen. Finden sich Freelancerin und Unternehmen über die Plattform als „Perfect Match“, unterstützt FreeMOM sämtliche administrativen Prozesse von der Vertragserstellung, Stundenerfassung bis hin zur Bezahlung, um die Vermittlung möglichst intuitiv und sicher zu machen. Denn die Gründerinnen wissen, dass die Zeit von Müttern und Unternehmen kostbar ist und Unternehmen einfache und rechtssichere Prozesse suchen. Mit diesem umfassenden und rechtssicheren Service will sich die Plattform deutlich von anderen Freelancing-Plattformen abheben.

Echte New Work

FreeMOM bietet außerdem Informations- und Lernangebote: FreeMOM Learn. Hier können sich die FreeMOMs zu sämtlichen Fragestellungen zum Thema Freelancing, New Work und auch Vereinbarkeit informieren sowie an Online-Trainings teilnehmen. Anika Schmidt und Lena Pieper sind sich sicher, dass viele Mütter nicht den Schritt in die Selbständigkeit gewagt haben, weil einige Fragen noch unbeantwortet sind: Kann ich das alles? Wie mache ich das eigentlich? Wo finde ich denn dann neue Aufträge? Bei all diesen Fragen möchte FreeMOM mit dem Programm „In 30 Tagen zur FreeMOM“ unterstützen und Antworten liefern sowie die Mütter Stück für Stück auf ihrem Weg begleiten.

FreeMOM ist seit dem 14. Mai 2023, zugleich Muttertag und „Tag des Freelancers“, für interessierte Freelancing Moms online. Für Unternehmen wurde FreeMOM im Juli gelaunched. „Ein vollkommen neues Konzept, das den Kompetenzen, die die Mütter während der Elternzeit erworben haben, und den neuen Werten noch besser gerecht wird – nämlich echte New Work“, resümiert Lena und ergänzt: „Unsere Plattform möchte die (Arbeits-)Welt ein Stückchen besser machen.“

FreeMOM erneut in der "Löwenhöhle"

Die FreeMOM-Gründerin Lena Pieper und Anika Schmidt sicherten sich in der letzten Staffel der VOX-Gründershow „Die Höhle der Löwen” den Deal mit Neu-Löwin und Star der Female Empowerment-Szene Tijen Onaran. Am Dienstag, 23.04.2024 um 20.15 Uhr, sind die beiden Gründerinnen erneut in der TV-Show zu sehen.

Matthias Steiner: Olympiasieger gründet Low-Carb-Start-up

Matthias Steiner, Olympiasieger im Gewichtheben, und seine Frau Inge, ehemalige TV-Moderatorin, entwickeln und vertreiben mit ihrem Start-up Steiner’s Low-Carb-Produkte. Am 15. April will das Paar in der Höhle der Löwen Firmenanteile für 300.000 Euro anbieten.

Matthias Steiner ist ein österreichisch-deutscher Olympiasieger im Gewichtheben. Nach seiner Einbürgerung in Deutschland im Jahr 2008 wurde er im Superschwergewicht über 105 Kilogramm im selben Jahr Olympiasieger und Europameister sowie 2010 Weltmeister.

Seine Frau Inge Steiner war 20 Jahre lang TV-Moderatorin (RTL, N24, Sat.1), bis sie sich entschied, sich ganz ihrer Leidenschaft, der bewussten Ernährung, zu widmen. Zunächst schrieb sie den Beststeller “Das STEINER Prinzip: Vom Schwergewicht zum Wohlfühl-Ich” über den “Abnehmweg” ihres Gatten. Heute ist sie mit Herzblut Unternehmerin und gilt als das Mastermind des Low-Carb-Start-ups Steiner´s mit Sitz in Sulz im österreicheichen Weinviertel.

“Ich wollte ich wieder in einen normalen Körper zurück”

Das Paar hat Low-Carb-Produkte entwickelt, die dem Ex-Sportprofi beim Abnehmen geholfen haben. Zuzeiten seiner sportlichen Karriere brachte Matthias Steiner knapp 150 Kilo Körpergewicht auf die Waage. “Als ich 2013 meine Sport-Karriere beendete, wollte ich wieder in einen normalen Körper zurück”, blickt er heute zurück. “Allerdings ohne Diäten, ohne sich quälen zu müssen. Denn ich war und bin immer noch ein Genussmensch.”

Doch ohne die geliebten Kohlenhydrate war das schwerer als gedacht. Gemeinsam mit einem befreundeten Bäckermeister experimentierte er in Heidelberg an verschiedenen Rezepturen für gesündere Brote, Brötchen und Nudeln. Nach mehrjähriger Entwicklungszeit entstand die Marke Steiner´s. “Das sind schmackhafte Low-Carb-Produkte, die nur Spuren an Kohlehydraten enthalten, dafür viele Ballaststoffe, gute Fette und natürlich auch Eiweiß, das wir für den Aufbau und Erhalt unserer Muskulatur benötigen”, erklärt der 41-Jährige.

“Ich war unser erstes Versuchskaninchen“

Seine Frau Inge ergänzt: “Mit unseren Produkten sind wir so breit aufgestellt, dass man problemlos durch den ganzen Tag kommt.” Im Sortiment gibt es Palatschinken, Nudeln, Kuchen sowie verschiedene Brote und Brötchen: “Ich war unser erstes Versuchskaninchen. 45 Kilo habe ich ohne Diäten und ohne mich quälen zu müssen abgenommen. Und bis heute halte ich mithilfe der Produkte mein Gewicht problemlos”, sagt Steiner.

Das Gründer*innen-Paar ist am 15. April zu Gast in der TV-Show die Höhle der Löwen und bietet für 300.000 Euro zehn Prozent ihrer Firmenanteile an.

Kreislaufwirtschaft im Aufwind

Vom Trendsetter zum Treiber des Wandels: Kreislaufwirtschaft ist zu einem essenziellen Bestandteil von Geschäftsmodellen in der europäischen Start-up-Szene geworden.

Europa gilt schon lange als Vorreiter im Bereich des nachhaltigen Unternehmertums. Insbesondere die Idee der Kreislaufwirtschaft hat sich früh auf dem Kontinent etabliert und seit über einem Jahrzehnt unterstützen Unternehmen und Risikokapitalgeber*innen europäische Start-ups bei der Entwicklung neuer Konzepte und Ideen in diesem Bereich. Zudem fördern renommierte Auszeichnungen wie der Green Alley Award vielversprechende Start-ups sowohl finanziell als auch operativ.

Vor dem Hintergrund des wachsenden Drucks, auf nachhaltigere Prozesse umzusteigen und Europas Zielsetzung im Rahmen des Pariser Klimaabkommens zu erreichen, wird die Rolle dieser Start-ups immer wichtiger, Unternehmen müssen genau untersuchen, wie sich die Kreislaufwirtschaft mit zunehmender Größe verändert und Maßnahmen ergreifen, um ihren Betrieb mit vorher nicht dagewesenen Technologien und Ansätzen zu optimieren.

Die europäische Industrie auf dem Weg in die Zirkularität

Der Trend ist klar: Die europäische Industrie bewegt sich in Richtung Kreislaufwirtschaft, und es ist ein klarer Wandel zu nachhaltigeren Praktiken erkennbar. In den letzten 20 Jahren ist der gesamte Materialverbrauch in der EU um 9,4 Prozent gesunken, während der Anteil der gewonnenen Ressourcen aus recycelten Abfällen um fast 50 Prozent gestiegen ist. Allein diese Zahlen sind ein Hinweis darauf, dass Europa ein enormes Potenzial in Sachen Kreislaufwirtschaft entfalten kann. Dabei ist jedoch vor allem die Zusammenarbeit mit Start-ups von besonderer Bedeutung, um den maximalen Impact zu erzielen.

Um ein besseres Verständnis für den aktuellen Stand der Kreislaufwirtschaft in Europa zu gewinnen, lohnt es sich, einen genauen Blick auf die vielfältigen Start-ups zu werfen, die Förderungen von Kreislaufwirtschaftsorganisationen beziehen möchten. Im vergangenen Jahr reichten zahlreiche Start-ups ihre Bewerbungen für den Green Alley Award ein. Dabei verfolgten 40 Prozent das Ziel, die Produktion von Abfall zu reduzieren, während 33 Prozent nach Lösungen für die digitale Kreislaufwirtschaft suchten und 27 Prozent ihren Fokus auf Recycling legten. Von entscheidender Bedeutung ist es auch, die Geschäftsmodelle dieser Start-ups zu erfassen: 50 Prozent bieten Produkte an, 28 Prozent stellen Dienstleistungen bereit und 22 Prozent agieren als Technologieanbieter. Es bleibt spannend zu beobachten, wie sich diese Zahlen im Zuge des Wachstums und der Entwicklung der Märkte verändern werden.

Im vergangenen Jahr gewann beispielsweise S.LAB aus der Ukraine, das mit seiner speziellen Technologie aus landwirtschaftlichen Abfällen und Hanf eine biobasierte, kompostierbare Alternative zu Polystyrol (Styropor) anbietet. 2022 erhielt Voltfang aus dem Batteriesektor den Green Alley Award. Voltfang aus Aachen bietet ein grüne Speicherlösung an, die gebrauchte Batterien aus Elektroautos verwendet. Mit seiner Technologie kann das Voltfang-System beispielsweise überschüssige Energie aus Solarmodulen speichern und saubere Energie für Unternehmen und Privathaushalte bereitstellen. 2021 wurde Traceless Materials aus dem Bereich Alternativen zu Einwegplastik zum Sieger gekürt. Das Hamburger Start-up bietet eine biobasierte, kompostierbare Alternative zu Einwegplastik. Mit ihrer speziellen Technologie werden Reststoffe aus der Agrarindustrie in eine nachhaltige Alternative zu Folien- oder Hartplastikverpackungen oder Kunststoffbeschichtungen umgewandelt.

Potenziale der Kreislaufwirtschaft

Eine spannende Frage im Zusammenhang mit der Kreislaufwirtschaft betrifft die Entstehung neuer Geschäftsmodelle und die Rolle, die Regulierungen dabei spielen. Durch strengere Gesetze und Vorschriften, wie beispielsweise die europä­ischen CO2-Richtlinie, müssen Unternehmen innovative Lösungen entwickeln, um den Anforderungen zu entsprechen. Von diesen Innovationen und Entwicklungen profitieren nicht nur einzelne Unternehmen, sondern ganze Branchen und Sektoren.

Zudem können weitere Potenziale der Kreislaufwirtschaft durch digitale Lösungen gefördert werden. Mit einer effizienteren Nutzung ihrer Daten können Unternehmen digitale Produkte entwickeln und implementieren, um ihre Zirkularität zu optimieren. Die Etablierung von digitalen Ansätzen wird insbesondere traditionelle Sektoren maßgeblich positiv beeinflussen und weiterentwickeln.

Es gibt weiterhin erhebliches Potenzial zur Verbesserung bestehender Modelle, insbesondere was die Optimierung von Recyclingprozessen betrifft. In Europa gibt es deutliche Unterschiede im Recyclingniveau. Agile Start-ups im Bereich der Kreislaufwirtschaft können maßgeschneiderte Lösungen entwickeln, die den Anforderungen neuer Vorschriften entsprechen und gleichzeitig den Bedürfnissen von Unternehmen gerecht werden. Solche Initiativen ermöglichen eine längere Nutzung wertvoller Materialien, wodurch Abfall reduziert und die Kosten für den Erwerb neuer Rohstoffe gesenkt werden können.

Start-ups als Treiber des Wandels

Der potenzielle wirtschaftliche Nutzen für Europa, der durch eine Umstellung auf Kreislaufwirtschaft erzielt werden könnte, ist erheblich. Nach Schätzungen von McKinsey könnte die Implementierung von Kreislaufwirtschaftsstrategien bis 2030 einen Nettonutzen von 1,8 Billionen Euro generieren. Durch ökologische und soziale Vorteile könnte dieser Wert sogar noch weiter gesteigert werden. Dieses enorme Potenzial verdeutlicht, dass Start-ups im Bereich der Kreislaufwirtschaft einen erheblichen Mehrwert schaffen können. Zudem werden sie eine bedeutende Rolle dabei spielen, etablierte Unternehmen auf einen kreislauforientierteren wirtschaftlichen Kurs auszurichten.

In den letzten zehn Jahren hat sich deutlich gezeigt, dass die Kreislaufwirtschaft zu einem essenziellen Bestandteil von Geschäftsmodellen in der europäischen Start-up-Szene geworden ist. Diese auf Kreislaufwirtschaft spezialisierten Start-ups werden eine maßgebliche Rolle beim verantwortungsbewussten Wachstum zentraler Industrien in Europa spielen und Unternehmen aus verschiedenen Sektoren bei der Integration von Kreislaufpraktiken in ihre Geschäftsmodelle unterstützen. Die zunehmende Bedeutung der Kreislaufwirtschaft in Europa verleiht dem Kontinent nicht nur eine solide Grundlage für die kommenden Jahrzehnte, sondern beschleunigt auch weltweit die Bewegung hin zu mehr Nachhaltigkeit.

Der Autor Jan Patrick Schulz ist CEO der Landbell Group und Initiator des Green Alley Awards, Europas erstem Start-up-Preis für Kreislaufwirtschaft.

David Reger: Mr. Robotics

Wie David Reger, Tech-Visionär und Gründer von NEURA Robotics, mithilfe von KI und seinem wegweisenden Plattformansatz eine neue Ära der Robotik einläutet.

In Science-Fiction-Filmen haben Roboter häufig sehr humane Eigenschaften – sie können die Menschen verstehen, mit ihnen interagieren, Probleme erkennen und ihnen helfen, komplexe Aufgaben zu bewältigen. Robotik zählt zwar zu den Spitzentechnologien, doch zu einem echten, interaktiven Umgang mit Menschen waren Roboter bislang nicht in der Lage. Dazu fehlten ihnen insbesondere die kognitiven Fähigkeiten und zuverlässige Sicherheitsmechanismen, die nötig sind, um Menschen vor möglichen Schäden im Umgang mit den leistungsstarken Maschinen zu bewahren. So findet man die technischen Helfer bis heute überwiegend in industriellen Umgebungen, integriert in große Fertigungsanlagen mit hohen Sicherheitsvorkehrungen. Von autonomem Handeln und einem selbständigen Umgang mit Menschen waren Roboter bis vor Kurzem weit entfernt.

NEURA Robotics, ein Start-up aus Metzingen in Baden-Württemberg, ist angetreten, um das zu ändern – und hat dieses Ziel durch wegweisende Innovationen innerhalb weniger Jahre erreicht. „Seit Jahrzehnten werden die Sensoren, mit ­denen Roboter ihre Umgebung wahrnehmen, rund um den Roboter herum platziert“, erklärt Gründer und CEO David Reger, „wir dagegen integrieren diese Sensoren direkt in unsere Produkte.“ Diese Neuerung eröffnet eine grundlegend neue Herangehensweise an das Design von kollaborativen Robotern und ganz neue Funktionalitäten.

Mit ihrem Start-up haben David und sein Team zahlreiche Wettbewerber*innen, darunter führende Roboterhersteller*innen, milliardenschwere Technologiekonzerne und auch Tesla-Gründer Elon Musk auf wichtigen Feldern überholt. Man könne die Bedeutung vielleicht mit der Einführung des Smartphones vergleichen, sagt David. Mit dem iPhone seien erstmals Technologien wie ein Touchscreen, bestimmte Sensoren und individuelle Apps in einem nutzer*innenfreundlichen Gerät integriert worden. So entstand eine Plattform, die eine technologische Revolution ausgelöst hat.

Roboter bekommen eigenes Gehirn

Als junger Erwachsener arbeitete David für einige Zeit als Sozialarbeiter in San Francisco. Nach der Rückkehr startete er seine Karriere in der Schweiz als Gründer und Leiter mehrerer Hightech-Unternehmen in der Automations- und Robotikbranche. An seiner Arbeit störte ihn zunehmend, dass man Roboter und ihre Peripherie für jeden Einsatz, auch wenn sich nur Kleinigkeiten wie z.B. Lichtverhältnisse oder ein Bauteil geändert hatten, immer wieder neu programmieren und mitunter sogar neu entwickeln musste. „In solchen Projekten vergehen schnell Wochen und Monate, und für Unternehmen sind das immense Kosten“, so David. Zusätzlich benötige man jedes Mal Spezialist*innen, um die neuen Roboter in ihren jeweiligen Arbeitskontext einzubinden.

Darum begann er, die Sensoren, die normalerweise um das System herum platziert werden, in den Roboter zu integrieren. „Der Roboter bekommt sozusagen ein eigenes Gehirn“, sagt David. Robotik ist für ihn nicht nur eine technologische Disziplin, sondern ein Schlüssel zur Lösung der großen Probleme der Menschheit. Die traditionelle Art, Roboter zu denken und zu bauen, sei begrenzt und mittlerweile ausgereizt, so David. „Wir wollten nicht einfach nur einen weiteren Roboter bauen; wir wollten eine neue Art von Intelligenz erschaffen, die mit uns wächst.“ Die direkte Integration der Sensoren verändert grundlegend, wie Roboter ihre Umgebung erfassen und darauf reagieren. „Wir ermöglichen eine viel natürlichere und effizientere Interaktion mit der Umwelt“, so David. „Unsere Roboter können sehen, hören und haben einen Tastsinn, und dadurch erhalten wir bisher unerreichte Flexibilität und Anwendungsmöglichkeiten.“

Durch diese neue Wahrnehmungstiefe können die Geräte von NEURA Robotics komplexe Aufgaben mit einer bisher nicht dagewesenen Präzision und Flexibilität bewältigen. „Dass unsere Roboter Aufgaben nicht nur ausführen, sondern sie auch verstehen und dabei lernen, unterscheidet uns von allem, was bisher auf dem Markt ist“, sagt David. In den Innovationen sieht er nicht nur einen technischen Fortschritt, sondern einen grundlegenden Paradigmenwechsel, der die Entwicklung intelligenter autonomer Systeme massiv beschleunigen wird.

Kommunikation per Gestik und Sprache

Eine der größten Hürden für David und sein Team war die Integration von Sensoren in eine kompakte Form, die in das Robotersystem eingebettet werden kann. „Die größte technische Herausforderung bestand darin, das Gleichgewicht zwischen Leistungsfähigkeit und der Größe der Sensoren zu finden“, sagt David. Nach hunderten Iterationen und Tests gelang es schließlich, ein robustes System zu entwickeln, das nun in allen Produkten von NEURA Robotics eingesetzt wird. Die Roboter finden Anwendung in einer Vielzahl von Bereichen, von der Fertigungsindustrie bis hin zur Gesundheitsversorgung. In Produktionsumgebungen zum Beispiel erhöhen sie die Effizienz und Präzision, in der Medizin können sie unter anderem bei chirurgischen Eingriffen assistieren und im Pflegebereich das häufig stark belastete Personal unterstützen.

Unter den Produkten, die bereits im industriellen Einsatz von NEURA Robotics sind, ist MAiRA, ein Roboterassistent mit integrierten Sensoren und umfassender künstlicher Intelligenz. Diese ermöglicht eine besonders einfache, intuitive Bedienung durch den Menschen und unzählige Interaktionsmöglichkeiten. „Wir können MAiRA per Gesten- oder Spracheingabe komplexe Aufgaben stellen. Der Roboter findet selbständig den optimalen Lösungsweg und erledigt die Arbeit“, so David. Die Einsatzfelder reichen vom Sortieren von Produkten über das Packen von Kisten und die präzise Montage sensibler Bauteile und bis hin zu industriellen Schweißarbeiten. „Dazu haben wir die besten Schweißer der Welt eingeladen, und sie haben es dem System beigebracht“, sagt David. Der Mensch muss dem Roboter nur noch zeigen, wo geschweißt werden muss, und nicht mehr wie. So werden Konstruktionsvorgänge dramatisch beschleunigt und die Umsetzungsqualität erhöht. Diese und unzählige weitere solcher Fähigkeiten sind als App mit nur einem Klick auf allen NEURA-Robotern weltweit erhältlich.

Sichere Erkennung von Menschen

Je nach Einsatzbereich haben die Roboter unterschiedliche Größen und Skills. MAV ist ein flaches, autonom fahrendes Robotik-Fahrzeug, das speziell für die Intralogistik entwickelt wurde. LARA wiederum ist ein besonders leichter und agiler Industrieroboter. Der intelligente persönliche Assistent MiPA ist insbesondere für Dienste am Menschen ausgelegt. Dabei kommt eine weitere zentrale Innovation von David ins Spiel: eine berührungslose Technologie zur Erkennung von Menschen. Dadurch kann MiPA sicher mit Menschen interagieren und dabei repetitive, anstrengende und anspruchsvolle Aufgaben übernehmen.

„Die große Herausforderung für einen Roboterhersteller ist, die Charakteristika des Menschen absolut sicher von allen anderen Objekten auf der Welt zu unterscheiden“, sagt David, „und das haben wir mit einem besonderen Sensor als erster und bislang einziger Hersteller gelöst.“ Damit könnte NEURA Robotics einen gigantischen Markt erschließen, denn bis heute gibt es keinen marktfähigen Roboter, der sicher genug ist, um ihn beispielsweise mit Kindern allein zu lassen. Diese Schlüsseltechnologien sollen nun im großen Stil vermarktet werden. Den Sensor zu entwickeln, sei das eine, sagt David, die nächste große Aufgabe ist die millionenfache industrielle Herstellung: „Die Technik haben wir entwickelt, und jetzt wollen wir weltweit skalieren.“

Aufträge im Wert von mehr als 500 Mio. Euro

Um die Produkte in großer Zahl in den Markt bringen zu können und so ihren aktuellen technologischen Vorsprung in Wachstum zu übersetzen, nutzen David und sein Team alle verfügbaren Kanäle. Sie kooperieren insbesondere auch mit den großen Roboterherstellern dieser Welt. „Diese Unternehmen verstehen Robotik, sie haben Vertriebsstrukturen und ein entsprechendes Serviceangebot“, sagt David. „Das müssen wir nicht extra aufbauen, sondern können uns auf die Entwicklung und die Produktion konzentrieren.“ Die Strategie scheint aufzugehen, für viele Hersteller ist es sinnvoller, die Produkte von NEURA Robotics einzusetzen, als eigene zu bauen.

Im Order Book stehen aktuell Aufträge im Wert von mehr als einer halben Milliarde Euro. David sieht NEURA Robotics weniger als Produkthersteller, sondern vielmehr als Plattform, die sich kontinuierlich weiterentwickelt. Dieser Ansatz ermögliche es zum Beispiel, verschiedene Varianten von MiPA für unterschiedliche Umgebungen bereitzustellen, von der Industrie bis zum Handel, vom Gesundheitswesen bis zum Privathaushalt. Was den Einsatz von Robotern im privaten und öffentlichen Raum betreffe, sei speziell Deutschland noch sehr konservativ, sagt David, doch mit zunehmender Sicherheit und den ersten Erfolgsgeschichten steige auch die Akzeptanz der technischen Helfer: „Bald werden wir Roboter in allen Lebensbereichen haben“, so David.

Multidisziplinäres Team, ambitionierte Ziele

2019 stellte David das Kernteam aus 12 Personen zusammen, allesamt hochqualifizierte Expert*innen für Bereiche wie Robotik, Sensorik, Softwareentwicklung und Unternehmertum. Diese multidisziplinäre Zusammensetzung ermöglicht es, komplexe Herausforderungen anzugehen und innovative Lösungen zu entwickeln. „Wir machen nur Dinge, die wir ganz genau verstehen“, sagt David, und betont dabei besonders die Bedeutung von Teamarbeit, um die ambitionierten Ziele zu erreichen. Nur wenn alle Teammitglieder ihre einzigartigen Fähigkeiten und Perspektiven einbrächten, würde sich die gemeinsame Vision verwirklichen lassen. Seitdem ist das Team stetig gewachsen, viele weitere hochkarätige Köpfe sind dazugestoßen.

Dies ist ein Ausschnitt aus einem Beitrag aus der aktuellen Ausgabe unseres Printmagazins: Mehr dazu liest du in der StartingUp - Heft 01/24 - ab sofort erhältlich – jederzeit online bestellbar - auch als ePaper - über unseren Bestellservice

MyClarella: Start-up fokussiert Mütterpflege im Wochenbett

Das 2021 von Clara Fiorella Teschner gegründete Start-up MyClarella macht das Leben nach der Geburt leichter für junge Mütter und ist jetzt erstmals breit im stationären Handel vertreten.

MyClarella, Mannheimer Vorreiter-Start-up im Bereich der Mütterpflege und des Wochenbetts, erreicht einen bedeutenden Meilenstein. Die Produkte des 2021 gegründeten Unternehmens sind nun erstmals breit im deutschen stationären Handel vertreten. Damit gelingt es MyClarella nicht nur, ein weiteres Kapitel der unternehmerischen Erfolgsgeschichte zu schreiben, auch ein wichtiges gesellschaftspolitisches Ziel wird erreicht: Das Thema Mütterpflege im Wochenbett rückt in den Fokus der Öffentlichkeit. Ziel des Unternehmens ist es, Mütter in der oft schwierigen Zeit nach der Geburt mit geeigneten Produkten und Informationen zu versorgen.

Who mothers the mother?

Clara Fiorella Teschner gründete MyClarella, nachdem sie mit der Geburt ihres Sohnes und dem anschließenden Wochenbett die Lücke im Markt schmerzhaft am eigenen Leib erfahren hatte. Sie rief ein Unternehmen ins Leben, das sich ausschließlich um das Wohl der Mütter kümmert und die Rolle der Mutter in den Fokus rückt. „Who mothers the mother?“ ist nicht nur der Slogan, sondern eine Frage, die gesellschaftlich zum Nachdenken anregen soll. Lange wurde die Zeit nach der Geburt vernachlässigt und die Bedürfnisse der Mütter wurden nicht angemessen berücksichtigt. „Mit MyClarella haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, dieses Tabu zu brechen, und bieten eine breite Palette an innovativen Produkten und fundiertem Wissen für Schwangerschaft, Wochenbett und Stillzeit“, so Clara.

Pflege- und Wochenbett-Hygieneprodukte für Mütter erstmals flächendeckend im stationären Handel

Bereits seit 2023 sind die Produkte von MyClarella bei renommierten Vertriebspartnern wie dm Online und Rossmann Online vertreten (weitere: ShopApotheke, Otto, Avocado Store). Ab dem 29. Februar 2024 sind MyClarella-Produkte während einer Display Aktion in 635 Filialen des deutschen Drogeriemarktführers dm landesweit erhältlich, ab August in 2100 Filialen. Damit werden Pflege- und Wochenbett-Hygieneprodukte für Mütter zum ersten Mal deutschland-, aber auch europaweit, breit im stationären Handel präsentiert.

„Die Zusammenarbeit mit dm ermöglicht es uns, noch mehr Frauen zu erreichen und die Bekanntheit der Marke weiter zu steigern“, so die Gründerin. Seit dem Start 2021 ist das Unternehmen nach eigenen Angaben jedes Jahr um 400 Prozent gewachsen und ist heute schon profitabel. „2025 soll ein Umsatz von über 10 Mio. Euro erreicht werden. Damit wäre MyClarella Start-up-Marktführer im Bereich Mütterpflege in Deutschland“, so Clara.

Das stetig wachsende MyClarella-Produktportfolio bestehend aus Hygieneprodukten (Binden aus Bio-Baumwolle, Intimdusche, Stilleinlagen), Funktionsunterwäsche und pflegender Naturkosmetik, bietet eine moderne und innovative Alternative zu den auf dem Markt bestehenden Produkten. So gehört zum Beispiel hautirritierende Netzunterwäsche dank der wiederverwendbaren MyClarella The Mama Panty der Vergangenheit an. „Evidenzbasiertes Wissen und Aufklärung erhalten die Kundinnen auf dem MyClarella Blog, Social-Media-Kanälen und bald auch in einem kompakten digitalen Format“, so die 31-jährige Unternehmerin abschließend.

Aus nextx wird WÖRK

Das 2021 gegründete Start-up nextx, das sich auf die Berufsorientierung für Schulabgänger und junge Studierende spezialisiert hat, heißt jetzt WÖRK. Die Gründe fürs Rebranding erfahrt ihr hier.

Das Rebranding umfasst einen neuen Namen, ein frisches Design mit neuem Logo sowie eine innovative Ansprache. Das 2021 von Dan Seiler, Sebastian Stark und Daniel Defiebre gegründete Start-up behält sein Kernprodukt bei – eine App, die nun als "Äpp" bezeichnet wird. Damit bietet WÖRK eine innovative Mischung aus Technologie und persönlichen Einblicken; ideal für die Generation Z.

Innovative Ansätze für die Berufswelt von morgen

WÖRK will die Berufsorientierung durch den Einsatz von TikTok-artigen Videos revolutionieren, die authentische Einblicke in verschiedene Berufsfelder bieten. Junge Menschen können so “über die Schulter” von Fachleuten in ihren Wunschberufen blicken und einen realistischen Eindruck vom Arbeitsalltag erhalten. Mit seinem Konzept konnte das Heidelberger Start-up bereits mehrere Preise gewinnen und sich erfolgreich für staatliche Förderung des Landes Baden-Württemberg qualifizieren.

Eine Brücke zwischen Talenten und Unternehmen

Neben der primären Zielgruppe der Schüler*innen und Studierenden spricht WÖRK auch Unternehmen an, die junge Talente für ihre Ausbildungsstellen gewinnen möchten. Die Plattform bietet somit einen Mehrwert für beide Seiten: Unternehmen finden motivierte und gut informierte Auszubildende, während junge Menschen den Beruf finden, der wirklich zu ihnen passt.

Das Rebranding von nextx zu WÖRK soll zu einer einzigartigen, zielgruppengerechten Ansprache führen. Rebranding und Redesign sind Ergebnis des Erfolgs beim Jung von Matt Brandcamp. Mit der aktuell laufenden großen Anzeigenkampagne – diese zielt vor allem auf Berlin und Hamburg –, will sich WÖRK nach dem Rebranding präsentieren und zugleich neue Kundenregionen erschließen.

“Unsere WÖRK-Kampagne läuft an 690 Standorten von WallDecaux. Das ist ein Meilenstein für ein junges Unternehmen wie unseres, worauf wir total stolz sind”, sagt CEO und Co-Founder Sebastian Stark. “Ein idealer Anlass, unsere neue Marke WÖRK vorzustellen und unser Redesign einzuführen”, ergänzt COO und Co-Founder Dan Seiler.

Mixto: Per Gesetzeslücke zum Start-up-Erfolg

Läutet das von Felix Ruden gegründete Start-up Mixto mit seinem wegweisenden Konzept das baldige Ende des Schwarzmarkt-Booms für die Shisha-Branche ein?

Der Juli 2022 war ein schwarzer Monat für die so hoch florierende Shisha-Tabakbranche. Die Regierung erließ ein Gesetz, nachdem nur mehr maximal 25 Gramm Inhalt pro Packung erlaubt waren – zu stark erhöhten Preisen. Während der Markt sich nach dem Paukenschlag auszudünnen und der Schwarzmarkt zu florieren begann, schlug die Geburtsstunde eines Start-ups, mit dem sich nun alles ändern könnte.

Dank einer simplen Idee verbucht das Start-up Mixto das nach eigenen Angaben stärkste Umsatzplus ihres noch jungen Daseins und macht 2023 über 850.000 Euro Umsatz, nur im B2C-Geschäft, die Belieferung der B2B-Kund*innen beträgt laut Mixto noch einmal doppelt so viel.

Ist bald Schluss mit dem Schwarzmarktboom in der Shisha-Branche?

Dem von Felix Ruden gegründeten Start-up gelingt damit ein innovatives Konzept, das zugleich ein baldiges Ende des Schwarzmarkt-Booms einläuten könnte: der 2-Komponenten-Shisha-Tabak. Dabei wird der trockene Tabak – weiterhin in größeren Abfüllmengen legal verkaufbar – einfach erst bei der/dem Kund*in mit Glycerin angerührt.

„Wir haben das schon vor Jahren so ein bisschen kommen sehen“, sagt Felix. „Zwar konnten wir nicht mit der Gesetzesänderung, so wie sie letztendlich beschlossen wurde, rechnen, aber uns war klar, dass Reglementierungen und Teuerungen kommen werden. Wir hatten fest damit gerechnet, dass die Steuern extrem angehoben werden. Daher haben wir bereits 2017 begonnen, mit Märkten zu experimentieren, auf denen Tabak bereits sehr hoch besteuert war, wie beispielsweise Griechenland.“

Die Idee, kleinere, leichtere Abfüllmengen zu verkaufen, indem man beim Verkauf auf das schwere, Volumen bringende Glycerin verzichtet, ist geboren. Eine jahrelange Testreihe beginnt, in der man mit dem nachträglichen Zusammenmischen von aromatisiertem Tabak und Glycerin experimentiert. „Es hat sehr lange gedauert, bis wir einen Weg gefunden hatten, sodass der Tabak das Glycerin sofort aufnimmt, ein ideal feuchter Shisha-Tabak entsteht und der Geschmack dabei voll erhalten bleibt“, so Felix. „Das Mischverhältnis musste ein anderes sein. Weil wir aber unseren vollmundigen Geschmack behalten wollten, bedeutete dass, das wir ganze Rezepturen neu kreieren mussten.“

Ende 2021 ist man dann soweit und kann das fertig umgebaute Produkt zum Zoll schicken, um eine offizielle Einordnung zu bekommen. Bis dahin ahnt das vorausdenkende Unternehmen bereits, welche Tragweite ein Regierungsbeschluss für die Branche bald haben würde.

Als das Urteil im Juli 2022 schließlich nicht nur eine Erhöhung der Steuern, sondern zudem noch eine Mengenbegrenzung auf 25 Gramm, also quasi eine einfache Portionsgröße, mit sich bringt, ist man bei Mixto bereits gerüstet. Die offizielle Einordnung vom Zoll ist da und damit die Bestätigung, dass die ausgedachte Gesetzeslücke tatsächlich funktioniert, doch die Abverkaufsfrist für die 200 Gramm-Dosen wird von der Regierung noch einmal bis Juni 2023 verlängert.

Geduld ist gefragt

Das Start-up muss sich in Geduld üben. „Wir haben natürlich bis ganz zuletzt gewartet, um mit unserer Neuheit auf den Markt zu gehen“, so Felix. Am Tag des Produktreleases sorgt selbige dann für ein wahres Beben: Aufgrund des hohen Andrangs bricht immer wieder der Server zusammen. Nach nur vier Stunden ist, so der Gründer, das Sortiment komplett ausverkauft. Und auch der Restock ist immer sofort vergriffen.

Weil Mixto anfangs der einzige Anbieter war, der den Tabak in entsprechenden Größen anbieten konnte, gewann das Start-up alleine im letzten Jahr eine enorme Menge Stammkund*innen dazu. Diese lassen das Start-up nun positiv in die Zukunft blicken. „Wir beobachten den Markt natürlich“, sagt Felix. „Aber von den Anbietern, die nachgezogen haben, ist noch keiner von der Produktentwicklung so weit wie wir. Das macht sich in Geschmack und Anwendung bemerkbar.“

Die vielleicht beste Nachricht: Für den Schwarzmarkt dürfte die von Mixto geschaffene Gesetzeslücke dennoch so gut wie ein Aus bedeuten.

Cloud Gaming ist die Zukunft: Wie die Cloud-Technologie die Spielewelt verändern könnte

Cloud Gaming-Dienste sind im Trend und stellen eine Art Gamechanger für das digitale Spielen dar. Wir gehen dem Hype rund ums Gaming on Demand auf den Grund.

Dass die Technologien rund um das Online Gaming schnelllebig sind, ist bekannt. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass man sich hier immer am neuesten Stand bewegt und versucht, mit der Zeit zu gehen. Das betrifft aber in erster Linie nicht nur die Spieler, sondern auch jene Unternehmer, die Spiele und Konsolen herstellen.

Wie man sich Cloud Gaming-Dienste vorstellen kann? Wie ein Buffet in einem All-Inclusive-Hotel. Es gibt verschiedene Speisen (in unserem Fall: Spiele), die immer und jederzeit zur Verfügung stehen. Was das Cloud Gaming zudem noch so besonders macht? Es gibt keine langen Downloadzeiten und keine teure Hardware. Am Ende dreht sich alles nur um das pure Gaming-Vergnügen. Aber wird sich das Cloud Gaming durchsetzen können oder handelt es sich um einen Hype, der bereits wieder abnimmt?

Cloud Gaming: Das muss man wissen

Cloud Gaming, das auch als Gaming on Demand bezeichnet werden kann, ist eine neue Form des Online Games. Hier besteht die Möglichkeit des Echtzeit-Streamings von Videospielen auf den Computer, die Konsole oder auch auf das mobile Endgerät. Was man dafür benötigt? Ein Konto bei einem Cloud Gaming-Anbieter und eine stabile Internetverbindung. Am Ende handelt es sich hier um ein Netflix oder Disney+ für Videospiele. Es werden keine Games im Laden gekauft oder heruntergeladen, sondern einfach über den Server des Anbieters gespielt.

Das Ganze kann mit einem Besuch im Online Casino verglichen werden – auch hier kann man direkt am Server das Glück in den besten Online Casinos Deutschlands testen.

Die zwei bekanntesten Anbieter

Aktuell gibt es in der Welt des Cloud Gamings zwei Namen, die den Markt dominieren: Nvidia GeForce Now und Microsoft xCloud. Beide Dienste haben nicht nur ihre ganz besonderen Vor- und Nachteile, sondern alle zwei haben auch eine Gemeinsamkeit: Jeder der beiden Dienste bringt die besten und neuesten Games direkt auf das Gerät des Spielers, ganz egal, ob es sich um ein Smartphone handelt, um einen Smart TV oder um einen High End-PC.

Nvidia GeForce Now

Bei Nvidia GeForce Now gibt es keine Bibliothek, in der Spiele zu finden sind, sondern kann der Spieler die Games von Plattformen wie Epic Games oder Steam streamen. Eine durchaus hervorragende Option. Das deshalb, weil es hier eine umfangreiche Spielesammlung gibt, auf die jederzeit zugegriffen werden kann. Da kann keine Langeweile aufkommen.

Microsoft xCloud

Bei Microsoft xCloud handelt es sich um einen Teil des Xbox Game Pass Ultimate Abos. Wer sich für das Ultimate Abo entscheidet, kann auf über 100 Xbox Games zugreifen. All jene, die schon in das Ökosystem von Xbox investiert haben, werden begeistert sein, weil sie jetzt auch problemlos unterwegs die neuesten Xbox Games zocken können.

Welche Herausforderungen warten auf das Cloud Gaming?

Auf den ersten Blick scheinen die Vorteile unendlich zu sein. Doch man sollte sich auch mit den Schattenseiten des Cloud Gamings befassen – und diese mag es tatsächlich geben. So geht es etwa um Internetverbindungen, um Latenzprobleme und auch darum, dass der Spieler abhängig von Servern des Dienstanbieters ist.

Wer sich für das Cloud Gaming interessiert, braucht eine stabile Internetverbindung, damit ein flüssiges Spiel möglich wird. Nur dann, wenn der Spieler eine gute Internetverbindung hat, kann er sich auf ein hervorragendes Spielerlebnis freuen. Eine gute Internetverbindung reduziert auch etwaige Latenzprobleme. Denn Latenzprobleme machen das Spiel schwieriger, wenn Eingaben verzögert übertragen werden – bei reaktionsbasierten und schnellen Spielen ist das ein nicht zu unterschätzender Nachteil.

So kann die Cloud Gaming-Zukunft aussehen

Es mag durchaus ein paar Herausforderungen geben, die auf das Cloud Gaming warten, doch die werden wohl die Zukunft nicht drastisch beeinflussen können. Die Technologie entwickelt sich weiter; auch wird die Internetinfrastruktur in den nächsten Jahren deutlich besser ausgebaut sein als noch vor ein oder zwei Jahren. Zudem werden auch neue Geschäftsmodelle dafür sorgen, dass das Cloud Gaming auch eine breite Bevölkerungsgruppe ansprechen kann.

Zweifellos sind sogenannte Cloud Gaming-Dienste eine Art Gamechanger für das digitale Zocken. Denn es gibt eine bequeme und flexible, aber auch sehr kostengünstige Alternative zu den klassischen Gaming-Plattformen.

Vertrauen in die Vision: Der Erfolgsweg von Plugsurfing

Die Reise von Plugsurfing begann mit einer simplen, aber kraftvollen Vision: eine Welt, in der Elektroautofahrer*innen mühelos an jedem Ort laden können.

Die Idee entstand, als die Gründer 2012 in einer Marketingagentur arbeiteten und für BMW eine Datenbank für Ladestationen erstellen sollten. Sie erkannten schnell, dass sie diese Dienstleistung selbstständig und noch effektiver anbieten könnten. Inspiriert vom Spirit der Couchsurfing-Community, die damals als neuer Ausdruck eines einfachen, lebensbejahenden Lebensstils aufkam, wurde Plugsurfing geboren.

Herausforderungen und Durchbruch

Zu Beginn sah sich Plugsurfing enormen Herausforderungen gegenüber: geringes Startkapital, ein Team ohne relevante Branchenerfahrung, und der Wettbewerb mit etablierten Konzernen. Doch diese Hindernisse förderten Kreativität und Innovation. Trotz der Außenseiterposition brachte das Team einzigartige Nutzererfahrungen hervor. Die frühen Jahre von Plugsurfing waren geprägt von finanziellen Engpässen. Die Gründer investierten eigene Mittel, um das Unternehmen zu finanzieren. Die Gewinnung von Business Angels und die Zusammenarbeit mit DKV und Jaguar Land Rover markierten wichtige Meilensteine und schufen erste entscheidende Referenzen.

Kundenvertrauen und Unternehmenskultur

Mit dem Wachstum des Elektromobilitätsmarktes und zunehmendem Umweltbewusstsein erweiterten sich die Möglichkeiten. Der Aufstieg von Tesla und der VW-Dieselskandal verdeutlichten die Notwendigkeit und das Potenzial der Elektromobilität. Plugsurfing hat das genutzt, um sich im Markt zu positionieren und Talente zu fördern und um sich kontinuierlich an die sich schnell verändernden Bedingungen des Elektromobilitätsmarktes anzupassen. Von Beginn an lag der Fokus auf den Endkunden. Direkte Kommunikationskanäle und ein tiefes Verständnis für die Bedürfnisse der Nutzer*innen bildeten das Fundament des Unternehmenserfolgs. Im B2B-Bereich war es entscheidend, die Anforderungen der Partner*innen zu verstehen und maßgeschneiderte Lösungen anzubieten. Diese Herangehensweise förderte eine Kultur der Innovation und Pionierarbeit im Team.

Empfehlungen und Lektionen für Start-ups

Der Weg von Plugsurfing zeigt, wie eine klare Vision, gepaart mit Mut, Innovation und einem engagierten Team, zu außergewöhnlichem Erfolg führen kann. Es ist entscheidend, ein Team zu haben, das voll und ganz hinter der Vision steht und bereit ist, mutige Entscheidungen zu treffen. Gerade die Anfangsphase eines Start-ups bietet eine einzigartige Gelegenheit, Talente zu fördern und ein starkes Kern-Team zu entwickeln. Beim Aufbau eines solchen Teams ist es essenziell, Menschen mit Überzeugung und Kreativität einzustellen, unabhängig von ihren Abschlüssen. Außerdem sind Netzwerke und Partnerschaften entscheidende Faktoren für den Erfolg. Ein weiterer entscheidender Aspekt ist das Timing: Die richtige Idee zur richtigen Zeit zu haben und sie effektiv umzusetzen, kann den Unterschied zwischen Erfolg und Misserfolg ausmachen. Wichtig ist auch, sich nicht von größeren Unternehmen einschüchtern zu lassen und die Agilität eines kleinen Teams als Vorteil zu nutzen. Man sollte zusätzlich keine Angst vor Fehlern haben und sie eher als Chance zur Kurskorrektur verstehen. Das Wichtigste ist allerdings, Vertrauen in die Vision zu haben. Nur dann kann man wirklich erfolgreich werden.

Der Autor Frank Lauenstein ist Deutschlandchef von Plugsurfing

HR-Trends 2024

Mit diesen fünf Trends und Entwicklungen sollten Unternehmen und HR-Teams im Jahr 2024 rechnen und planen.

Auch das Jahr 2023 war für die HR-Welt wieder eine Zeit großer Veränderungen. Die Digitalisierung und der zunehmende Fokus auf nachhaltige und transparente Unternehmensführung haben die Art und Weise, wie Unternehmen agieren und ihre Teams führen, merklich gewandelt. Auch der Fachkräftemangel, der bereits im Jahr 2022 zu spüren war, hat sich weiter verschärft. Unternehmen sind daher zunehmend auf der Suche nach neuen Strategien, um Talente zu gewinnen und langfristig zu binden.

Daher gut zu wissen: Fünf Trends und Entwicklungen, die Unternehmen und HR-Teams im Jahr 2024 erwarten können:

Rückkehr ins Büro – Die Arbeitswelt wird von neuen Richtlinien geprägt, doch Unternehmen müssen aufmerksam zuhören, um Talente zu behalten

Unternehmen, die sich für eine verbindliche Rückkehr ins Büro entscheiden, müssen Richtlinien entwerfen, die den Anforderungen der Mitarbeitenden und ihren familiären und privaten Bedürfnissen gerecht werden. Andernfalls riskieren sie, die besten verfügbaren Fachkräfte an andere Arbeitgeber zu verlieren, die mehr Flexibilität bieten oder Talente ortsunabhängig einstellen. Unternehmen müssen überzeugende oder motivierende Gründe finden, um hybrid arbeitende Mitarbeitende dazu zu bewegen, wieder regelmäßig ins Büro zu kommen. Eine Herausforderung besteht darin, dass GeschäftsführerInnen und CEOs, die oft in einer Ära der ausschließlichen Präsenzarbeit Karriere gemacht haben, über den obligatorischen Arbeitsort ihrer Mitarbeitenden entscheiden. Diese MitarbeiterInnen haben jedoch oftmals ihrerseits ihre berufliche Laufbahn in einer Welt von Hybridarbeit oder Homeoffice aufgebaut, wodurch sie keine tiefe Bindung mehr an physische Büroräume und entsprechende Arbeitsabläufe haben.

Inklusion am Arbeitsplatz: Der Schlüssel zu einer verbesserten Mitarbeiter*innerfahrung und gesteigerter Performance
Viele Arbeitskulturen werden oft von sozialen Themen und geopolitischen Ereignissen beeinflusst oder gar beeinträchtigt – insbesondere dann, wenn von Arbeitgeber*innen erwartet wird, dass sie öffentlich zu einer bestimmten Angelegenheit, einem Grundsatz oder politischen Themen Stellung beziehen sollen. Dieses Phänomen hat zwar seine Vorteile, ist aber auch eine große Herausforderung. Einerseits kann das öffentliche Teilen von Werten und Überzeugungen zu mehr Transparenz beitragen, z.B. bei Unternehmenswerten, der Herangehensweise bei Themen rund um Inklusion oder der Frage, mit wem Geschäfte getätigt werden.

Andererseits sind die heutigen geopolitischen Themen so komplex und schnelllebig, dass es für Arbeitgebende zunehmend schwieriger wird, eine verbindliche öffentliche Erklärung abzugeben, ohne das Risiko einzugehen, unabsichtlich Partei zu ergreifen oder missverstanden zu werden. Unternehmen können dieses Dilemma vermeiden, indem sie sich stärker auf einen strategischen Ansatz zur Förderung von mehr Inklusivität innerhalb ihrer Organisationen konzentrieren. Somit wird die Unternehmenskultur von innen heraus gestärkt und Mitarbeitende werden bei der Bewältigung von Problemen innerhalb und außerhalb der Arbeit aktiv unterstützt.

Nicht die KI an sich, sondern datenbasierte Informationen werden zum entscheidenden Faktor

Derzeit herrscht in den Personalabteilungen viel Aufregung über künstliche Intelligenz (KI). Wichtig ist es jedoch zu verstehen, dass der Hauptvorteil von KI für HR-Teams im schnellen Zugriff und der einfachen Analyse von Daten liegt, damit Entscheidungen zügiger getroffen werden können. Fortschritte in der Datenanalytik und die Entwicklung neuer KI-Tools werden dazu führen, dass Führungskräfte im Jahr 2024 eher datenorientiert als KI-gesteuert arbeiten werden. Mittels KI können sie Daten aufdecken und Trends in der Belegschaft schneller erkennen. Im kommenden Jahr wird es darauf ankommen, dass Mitarbeitende KI richtig einsetzen und das Unternehmen entsprechend vorbereitet ist, um KI erfolgreich nutzen zu können. KI sollte dazu beitragen, Prozesse zu vereinfachen, statt zu komplizieren. Drei Elemente sind hierbei wichtig: Erstens sollte das Vertrauen der AnwenderInnen aufgebaut werden, indem KI-Modelle verbessert werden und Mitarbeitenden erklärt wird, welche Daten sie sicher in die Modelle einfließen lassen können. Zweitens sollte die Kontrolle sichergestellt werden, sodass Mitarbeitende weiterhin die Möglichkeit haben, KI-basierende Daten zu bearbeiten. Drittens, den Wert zu erweitern, indem KI mit der Nutzung ihrer vorhandenen Datenmodelle verglichen wird.

Mit Transparenz und Tempo bei der jüngeren Generation punkten
Unternehmen werden zunehmend dazu aufgefordert, transparenter zu sein und ihren Mitarbeitenden klare Karrierewege aufzuzeigen. Es besteht jedoch eine deutliche Diskrepanz zwischen den Führungskräften und den Mitarbeitenden, was die Erwartungen an die berufliche Entwicklung betrifft: Eine unsichere Wirtschaftslage und Budgetbeschränkungen machen es vielen Unternehmen schwer, ihren Mitarbeitenden eine bessere Perspektive zu bieten oder viel in deren Weiterbildung zu investieren. Die Unternehmen sind sich jedoch bewusst, dass Manager*innen und Arbeitnehmer*innen den Wunsch nach Karrieremöglichkeiten hegen. Das stellt ein Problem dar, da vor allem die jüngeren Generationen von ihren Arbeitgebern mehr Offenheit erwarten. Deshalb ist es wichtig, dass sich Unternehmen auch bei begrenzten Möglichkeiten nicht scheuen, auch schwierige Fragen zu beantworten. Eine offene und ehrliche Kommunikation, die Transparenz fördert und Vertrauen aufbaut, ist gefragt.

Fehlende, langfristige Karrierechancen treibt Arbeitnehmer*innen zum Wechsel
2024 könnte es zu einem Wendepunkt kommen, wenn ArbeitnehmerInnen feststellen, dass ihr Arbeitgeber nur Entwicklungsmöglichkeiten im Bereich Berufserfahrung oder Weiterbildung anbietet, nicht jedoch den schnellen beruflichen Aufstieg ermöglicht, den sich vor allem jüngere ArbeitnehmerInnen wünschen. Daraus könnte sich die Notwendigkeit für eine berufliche Veränderung ergeben, um die persönliche Karriereentwicklung voranzubringen. In einer angespannten Wirtschaftslage führt das Zögern oder das Unvermögen vieler Arbeitgebenden, Maßnahmen zur Erfassung und Förderung von Karriereperspektiven ihrer Mitarbeitenden zu ergreifen, zu einer Art "kulturellem Stillstand". Eine weitere Konsequenz ist die Aufweichung des psychologischen Vertrags zwischen Arbeitgeber*innen und Arbeitnehmer*innen, der während des Lockdowns und den damit verbundenen Störungen gestärkt wurde. Es ist daher wichtig, dass Arbeitgebende ihren Mitarbeiter*innen ein sicheres Umfeld bieten und auf deren Bedürfnisse eingehen, um eine langfristige Bindung zu fördern. Ein Mangel an Vertrauen und Engagement birgt die Gefahr, dass sich Arbeitnehmer*innen nach alternativen Stellen umsehen. Kommt es zu einer deutlichen Erholung der Wirtschaft, könnte sogar eine große Kündigungswelle (Great Resignation) unter jungen, ehrgeizigen Führungskräften und Arbeitnehmer*innen anstehen.

Der Autor Dr. Arne Sjöström ist Lead People Scientist bei Culture Amp

Stepan Timoshin: Der Sneaker-Millionär

Schon während der Schulzeit erkannte Stepan Timoshin das Potenzial limitierter Sneaker als Investitionsmöglichkeit und machte dann mit 17 Jahren sein Hobby zum Beruf. Inzwischen hat der 22-Jährige mit VADITIM ein Millionenvermögen aufgebaut und investiert derzeit in sein zweites Modelabel.

Stepan, ein Musterschüler? Fehlanzeige. Stepan Timoshins Vater kürzte ihm aufgrund schlechter Noten sein Taschengeld. Streng blieb er und stellte seinem Sohn ein Ultimatum: Er dürfe nur mit Taschengeld rechnen, wenn er mindestens einen Durchschnitt von 2,0 im Zeugnis erreicht. Für den damals 14-Jährigen brach eine Welt zusammen, doch im Rückblick ist Stepan Timoshin seinem Vater für diese harte Haltung dankbar. Dadurch habe er auf gewisse Weise einen unternehmerischen Geist entwickelt. Stepan Timoshin suchte nach anderen Wegen, um Geld zu verdienen, er arbeitete während der Ferien 20 Stunden pro Woche in einem Hotel, sparte und konnte so sein erstes Stammkapital von 440 Euro auf seinem Bankkonto ansammeln. Noch heute ist er stolz darauf, die Kontoauszüge aus dieser Zeit aufbewahrt zu haben.

Durch Zufall erfuhr Stepan Timoshin über Social Media von der Praxis des Resellings. Ein YouTuber, der die neuesten und beliebtesten Sneaker-Modelle präsentierte, erzählte in einem Video, wie er mit dem Wiederverkauf von einem einzigen Schuhpaar 500 Dollar Profit erzielte. Stepan Timoshin war beeindruckt und begann, sich mit Sneaker-Preisen auseinanderzusetzen. „Heutzutage kann man die trendigen Produkte leicht online finden. Es gibt unzählige Apps und Plattformen, die einen innerhalb von Sekunden über die Marktpreise informieren. Damals war die Recherche noch nicht so einfach“, sagt Timoshin. Er wagte den ersten Versuch und kaufte ein limitiertes Paar Schuhe als Investmentmöglichkeit, das er über eBay-Kleinanzeigen verkaufen wollte. Es war ein Risiko für den jungen Mann, der sein ganzes Vertrauen auf eine YouTube-Quelle setzte. „Es hätte ja sein können, dass der Influencer einfach nur Werbung macht und ich dann mit einem Produkt dastehe, das niemand kaufen möchte.“ Stepan Timoshin schloss den Verkauf erfolgreich mit Gewinn ab.

Die Yeezy-Ära

Zwischen 2015 und 2016 stieß Stepan Timoshin auf die Sneaker-Marke Yeezy, die durch die Zusammenarbeit von Adidas und dem Musikkünstler Kanye West entstanden war. Die Yeezy-Modelle entwickelten sich schnell von einem modischen Statement zu den begehrtesten Sneakern auf dem Markt. Für Timoshin bedeutete dies den perfekten Einstieg in die Welt der Investitionen. Er begann, sich verstärkt mit limitierten Sneakers zu beschäftigen und entwickelte ein Gespür dafür, wie die Nachfrage und der Warenkauf funktionierten. „Besonders am Anfang hatte Adidas die Auflage krass limitiert. Ich war oft bei einer Art Verlosung am Start, um die Schuhe überhaupt kaufen zu können, ein exklusives Verkaufssystem, man musste seine Tricks herausfinden, um an mehrere Paare ranzukommen“, so Stepan Timoshin. Er hatte Glück: Durch den Wiederverkauf einiger Yeezys verdiente er innerhalb einer Nacht das Fünffache des Originalpreises.

In dieser Phase verkaufte er die Schuhe vor Ort, sogar vor den Sneaker-Läden. Es war ihm besonders wichtig, die Kund*innen zu finden und das Geld sofort in der Hand zu haben. Stepan Timoshin legte fleißig Einnahmen beiseite und schuf sich ein Startkapital für sein Business. Dannn wollte er auf eigene Faust agieren und bot den Läden mehr Geld für die Schuhe an. „Ich bekam die Schuhe durch die Hintertür“, gesteht Timoshin. Er reservierte große Mengen an Sneaker-Modellen, kaufte immer alles auf und gewann dadurch das Vertrauen der Händler*innen. Doch dann rief eines Tages die Berliner Sparkasse bei ihm an. Aufgrund seines auffälligen Umsatzes der letzten anderthalb Jahre wurde ihm Steuerhinterziehung vorgeworfen. Stepan Timoshin musste den Betrag nachzahlen.

Trotz dieses Rückschlags gründete er eine Firma – aus rechtlichen Gründen musste sein Vater vor der Volljährigkeit des Sohnes noch die Geschäftsführung übernehmen –, um auf keinen Fall den Anschluss an den Sneaker-Markt zu verlieren.

VADITIM, Partnerschaftsverträge, Online-Shop und Flagship-Store

Ein paar Jahre später wurde VADITIM ins Leben gerufen. Neben dem Online-Shop entschied sich Stepan Timoshin auch für die Eröffnung eines physischen Ladens, der bis heute einen wichtigen Bestandteil seines Geschäfts darstellt. „Der Laden trägt zwar nicht viel zum Umsatz bei, ist aber eine schöne Abwechslung zum E-Commerce“, betont Stepan Timoshin.  Er ist für ihn ein Statement: „Die Leute können im Laden die Schuhe selbst anprobieren, sie vergleichen – das hat etwas Besonderes, und das ist mir wichtig.“

Zudem schloss Stepan Timoshin Partnerschaften mit anderen Social-Media-Influencer*innen und begann, auch Social-Media-Videos über VADITIM zu drehen. Bis heute betrachtet Stepan das Thema Reselling als den Startpunkt, um seine Leidenschaft für Projekte zu entfachen. Nach der Positionierung von VADITIM stiegen die Umsätze schnell an – wie er selbst sagt, war dies der Wendepunkt, an dem er sich „als Geschäftsmann neu erfinden“ konnte.

Dann kam Corona

Die erste unternehmerische Krise traf Stepan Timoshin kurz vor dem Ausbruch der COVID-19-Pandemie im März 2020. Zu dieser Zeit hatte er einen Franchise-Vertrag für die Eröffnung von sechs weiteren Geschäften in ganz Europa unterzeichnet. Doch genau an seinem Geburtstag wurde ihm mitgeteilt, dass der Deal geplatzt war. Zusätzlich musste er aufgrund des Lockdowns seinen Laden schließen, VADITIM erlebte einen massiven Umsatzrückgang – von Hunderten Bestellungen pro Woche auf keine Bestellung pro Tag. Existenzängste plagten Stepan Timoshin, und auch der Wert der eingehenden Bestellungen sank monatelang drastisch. Stepan Timoshin musste schnell handeln. „Vor Corona war unser Sortiment anders ausgerichtet, mit hochpreisigen Artikeln, aber wir mussten uns anpassen und neue Zielgruppen mit verschiedenen Budgets ansprechen“, erzählt Timoshin. Er bot nun auch günstigere Schuhmodelle, Kleidung und Accessoires an. Mit großem Einsatz erholte sich sein Geschäft allmählich. Neue Geschäftspartner*innen standen wieder vor der Tür, und Stepan investierte erneut. Zudem gründete er sein eigenes Modelabel namens ELEVATE.

Vlogs sind entscheidend

Heute konzentriert sich Stepan Timoshin darauf, einen direkten Kontakt zu seinen Kund*innen herzustellen. „Es macht mich sehr glücklich, wenn ich sehe, dass Leute auf Instagram Fotos von meinen Marken posten. Mein Ziel ist es, ein verbessertes Kundenerlebnis zu bieten. Neulich habe ich in einem Livestream-Video über das Thema Dankeschön-Karten gesprochen, es ging dabei um optimale Formulierung und Gestaltung“, so Stepan Timoshin.

Als Gesicht der Marke ist es für Stepan Timoshin wichtig, direkt und offen aufzutreten. Er möchte während seiner Streams ansprechbar sein und sich so transparent wie möglich zeigen. „So bin ich meiner Community einfach näher“, sagt er. Seine Strategie besteht darin, bestehende Kund*innen mit Neuigkeiten zu unterhalten und natürlich auch neue Kund*innen zu gewinnen. Er ist überzeugt, dass eine kontinuierliche Präsenz in den sozialen Medien eine stärkere Verbindung zu seiner Kundschaft aufbauen kann, was letztendlich zu einem Wachstum des Geschäfts führt. Dazu gehören unterhaltsame Videos wie YouTube-Vlogs und Instagram-Content. „Wenn ich zum Beispiel eine Instagram-Story poste und sie 60.000 Menschen sehen, selbst wenn nur ein Prozent davon etwas kauft, ist das bereits ein Erfolg für mich. Denn Traffic bedeutet Kund*innen, und das ist entscheidend für mein Geschäft“, betont Stepan Timoshin. Die Kunden*innen sollen nicht nur einmal kaufen, sondern im besten Fall zu Fans seiner Marken werden.

Die Tools der KI identifizieren

Stepan Timoshin rät angehenden Gründer*innen, frühzeitig in Unternehmenseinrichtung zu investieren, insbesondere im Bereich E-Commerce, da sich dies seiner Meinung nach definitiv auszahlt. Seit Ende 2022 investiert er beträchtliche Summen in die SEO-Optimierung seiner Online-Plattformen und in Werbekampagnen, unter anderem auf Google Ads, TikTok Ads und Meta Ads. Darüber hinaus legt er großen Wert auf die Weiterbildung seiner Mitarbeitenden, die intensiv mit künstlicher Intelligenz für die Content-Erstellung arbeiten. „Das ermöglicht ihnen ein effizienteres Arbeiten“, erläutert Stepan Timoshin.

Dank des erfolgreichen Umsatzwachstums im DACH-Raum strebt Stepan Timoshin eine Expansion in ganz Europa an. Dabei konzentriert er sich weiterhin auf die Implementierung seines E-Commerce-Geschäfts. „Ich bin überzeugt, dass die Zukunft im Omnichannel liegt“, betont er. Diese Geschäftsstrategie bietet den Kund*innen ein reibungsloses und angenehmes Einkaufserlebnis, ohne Barrieren beim Wechsel zwischen den Kanälen. Kund*innen können online Artikel kaufen und diese anschließend in der Filiale abholen. Dort könnten Mitarbeitende zusätzliche Artikel vorschlagen, um den Online-Kauf zu ergänzen und den durchschnittlichen Bestellwert zu steigern.

Stepan Timoshin empfiehlt zudem, stets einen Plan B und C parat zu haben sowie parallel zur Gründung eines Start-ups in Weiterbildung zu investieren. „Ein Abschluss ist eine Art Lebensversicherung, man weiß nie, was passieren kann“, so Timoshin. Ein gut ausgearbeiteter Businessplan ist seiner Meinung nach unerlässlich. Man sollte sich nicht vom Geld blenden lassen und immer einen klaren Kopf behalten, um Fokus und Ziele nicht aus den Augen zu verlieren. Dies helfe auch, Fehler zu vermeiden. Heutiger Erfolg sei nur ein Schritt in der Geschäftskarriere, morgen könne alles anders aussehen. Wertschätzung für den Prozess und ein Überblick über die Nebenkosten seien ebenso wichtig.

In naher Zukunft plant Stepan Timoshin die Eröffnung eines zweiten VADITIM-Ladens und möchte ELEVATE als namhafte Bekleidungsmarke etablieren.

Geteilte Freude

­Viele Oldtimer-Liebhaber scheuen den Kauf solch eines Fahrzeuges, weil die Folgekosten und der Zeitaufwand für Reparaturen nahezu unüberschaubar sind.

Eine gute Alternative ist in diesem Fall das Oldtimer-Carsharing. Die Firma Automobile Meilensteine mit Sitz in der Frankfurter Klassikstadt bietet solch ein Angebot an. Hier können Oldtimer-Liebhaber Fahrzeuge mieten oder sich im Rahmen einer Privat- oder Firmenmitgliedschaft mit den anderen Mitgliedern teilen.

Ab einer Jahresgebühr von 2000 Euro kann man schon Mitglied im Carsharing-ClassicClub werden. Je nach Kategorie des Fahrzeuges, Wochentag, Tageszeit und Jahreszeit verbraucht man unterschiedlich viele Punkte, die einem zu Beginn der Mitgliedschaft gutgeschrieben werden, um die Fahrzeuge nutzen zu können. Die Auswahl reicht derzeit von einem VW Käfer Cabrio bis zum Rolls-Royce Silver Shadow.

www.automobile-meilensteine.de