Geschäftsideen Einzelhandel: Laden ohne Personal

Lebensmittelladen ohne Personal


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Der Schwede Robert Ilijason hat das erste Lebensmittelgeschäft ohne Bedienungspersonal eröffnet – und das in einem kleinen Dorf, dem schwedischen Viken. Eine coole Geschäftsidee!

Die Geschäftsidee kam Robert Ilijason, als er zu Hause feststellen musste, dass er gerade das letzte Glas Babybrei in der Hand hatte und noch eine lange Nacht vor sich. Die nächste Einkaufsmöglichkeit spät abends war aber mehr als 20 Autominuten entfernt – in Helsingborg. Da kam Robert Ilijason auf die Idee, ein Geschäft zu eröffnen, in dem man 24 Stunden am Tag und sieben Tage die Woche einkaufen kann. Um die Geschäftsidee zu realisieren, musste ein Konzept entwickelt werden, das Personal unnötig macht.

Via App können nun die Kunden seines Lebensmittelgeschäfts die Tür öffnen und im Geschäft beliebig viele Produkte einkaufen. Sie scannen einfach mit ihrem Smartphone und der dazu passenden App alle Lebensmittel und bekommen dann am Ende des Monats die Rechnung, die automatisch vom Bankkonto abgebucht wird. Nach dem Motto "Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser", hat Ilijason sechs Überwachungs-Webcams im Geschäft installiert. Wenn die Nachfrage gut ist, will Ilijason innerhalb Schwedens expandieren – und vielleicht auch darüber hinaus.

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Mushlabs: Myzel für alle(s)

Die Gründer*innen des Hamburger BioTech-Start-ups Mushlabs – Mazen Rizk, Cathy Preißer und Thibault Godard – haben eine bahn­brechende Technologie entwickelt, die als Alternative für tierische Proteine dienen und ein nachhaltiges sowie faires Lebensmittelsystem ermöglichen soll.

Die Erzeugung von Lebensmitteln nach konventionellen Methoden stößt zunehmend an ihre Grenzen. Das Klima befindet sich im Wandel, extreme Wetterlagen nehmen zu. Dürren, Überflutungen und Wirbelstürme gefährden Ackerbau und Ernten. Durch langjährige Überbewirtschaftung und den massiven Einsatz von Düngemitteln sind viele Böden geschädigt. Gleichzeitig brauchen Nutzpflanzen und die industrielle Tierhaltung große Mengen Trinkwasser, das weltweit zunehmend knapp wird. Die Landwirtschaft in ihrer aktuellen Form lässt sich nicht immer weiter auf Effizienz trimmen. Immer größere Monokulturen und Pestizideinsatz führen vielerorts zu einem Rückgang der natürlichen Artenvielfalt. Das wiederum schwächt das gesamte Ökosystem und verringert die Möglichkeiten zur Nahrungsmittelproduktion. Long story short: Die Menschheit benötigt dringend Alternativen.

Nährstoffreich, geschmackvoll, umweltschonend

Einen besonders spannenden Ansatz entwickelte das Team des Hamburger Start-ups Mushlabs. „Wir züchten Pilze, um besonders nährstoffreiche und gut schmeckende Lebensmittel zu produzieren“, sagt Cathy Preißer, Co-Founderin und Leiterin der Produktentwicklung. Als Rohstoff für nachhaltige Lebensmittel nutzt Mushlabs nicht die allseits bekannten, typischen Fruchtkörper des Pilzes, sondern das Myzel, das fadenartige, weitläufige Wurzelwerk. Daraus können Cathy und ihr Team nachhaltige Lebensmittel herstellen, die Fleisch­esser*innen und Vegetarier*innen gleichermaßen ansprechen. „Wir glauben an ein Lebensmittelsystem, das alle Menschen ernähren kann und gleichzeitig unseren Planeten bewahrt“, so Cathy. Um diese Vision zu realisieren, will Mushlabs das bislang ungenutzte Potenzial von Pilzen ausschöpfen. „Pilze sind ein ganz eigenständiges Königreich, welches die Reiche der Tiere und der Pflanzen in der Natur schon immer miteinander verbindet“, so Cathy, „und mit ihrem Einsatz wollen wir auch in der Nahrungsmittelproduktion den natürlichen Kreislauf wiederherstellen“.

Neue Wege in der Produktion

Bei der Produktion betritt Mushlabs komplettes Neuland. „Das Myzel züchten wir in Fermentationstanks“, sagt Cathy, „als Nährmittel verwenden wir mit Nährstoffen angereichertes Wasser und Nebenströme aus der Lebensmittelwirtschaft“. Bereits im Anbau sorgt Mushlabs dafür, dass wertvolle Ressourcen bestmöglich genutzt werden. Die Pilze wachsen schnell, je nach Art wird das Wurzelwerk nach einigen Tagen geerntet. Je nach gewünschtem Endprodukt wird das Myzel unterschiedlich fermentiert, sodass bereits das Rohmaterial die jeweils optimalen Eigenschaften mitbringt. Dadurch lassen sich die Rezepturen der Endprodukte schlank halten und auf das Nötigste redu­zieren. „Aktuell konzentrieren wir uns hauptsächlich auf Fleischalternativen“, so Cathy, „doch grundsätzlich sind auch andere und eigenständige, ganz neue Produkte möglich“.

Anders als der Name nahelegen könnte, entwickelt Mushlabs keine neuen Pilzarten, sondern nutzt die tausenden essbaren Pilzsorten, die es in der Natur bereits gibt. „Die Unterschiede hinsichtlich Textur, Aromaprofil, Substanz und Geschmack sind enorm“, sagt Cathy, „und diese Eigenschaften nutzen wir, um die bestmöglichen Produkte herzustellen“. Die ökologische Bilanz des Herstellungsprozesses kann sich sehen lassen. „Da wir vertikal in Tanks produzieren, brauchen wir sehr wenig Fläche, und im Vergleich mit Produkten wie Soja, der auf Feldern angebaut wird, wächst unser Myzel viel schneller und verbraucht auch viel weniger Wasser“, so Cathy. Abgesehen davon kann Mushlabs das ganze Jahr über konstant produzieren, unabhängig vom Klima und von Wetterverhältnissen.

Erste Schritte im Labor

Die Idee, Myzel zur Lebensmittelproduktion zu nutzen, hatte der Gründer und heutige CEO von Mushlabs, Mazen Rizk, vor etwa fünf Jahren. Im Rahmen seiner Promotion hatte Mazen die Zusammenhänge von Gesundheit und Darmbakterien in der Viehzucht erforscht. Er hatte sich intensiv mit Pilzen und deren Nährstoffproduktion beschäftigt und erkannte das Potenzial für die Herstellung nachhaltiger Nahrungsmittel. Als angehender BioTech-Gründer hatte er Glück, dass er in Hamburg schnell mit der Entwicklung beginnen konnte. „Laborflächen zu finden, ist ein typischer Engpass für BioTech-Start-ups“, so Cathy. Doch der Promotionsvater von Mazen, ein Professor der TUHH, war von der Gründungsidee begeistert und gab Mazen Zugang zum Labor.

Ein Jahr nach der Gründung holte Mazen den Forscher und Prozessspezialisten Thibault Godard hinzu, der den Fermentations- und Produktionsprozess aufsetzte. Ein weiteres Jahr später war Mushlabs auf acht Mitarbeitende gewachsen. Zu diesem Zeitpunkt stieß Cathy zum Kernteam und nahm die Produktentwicklung in die Hand. Die ersten Investoren, der auf Food Start-ups spezialisierte Berliner VC-Fonds Atlantic Food Labs sowie Redalpine, ein Frühphaseninvestor aus Zürich, sind bis heute an Bord. In der Series A im Jahr 2020 stießen unter anderem VisVires New Protein aus Singapur und Happiness Capital aus Hong Kong dazu. Im Juni 2022 investierte auch der EIC, das Accelerator-Programm der Europäischen Union, das speziell Tech-Start-ups fördert, die gesellschaftliche He­rausforderungen adressieren.

Vom Rohstoff bis zum Endprodukt

Mushlabs entwickelt nicht nur den eigenen Rohstoff, sondern stellt auch die kompletten Endprodukte her. Cathy und ihr Team gestalten Marken und Warenpräsentation und sorgen für die Vermarktung im Handel. „Wir arbeiten an der Schnittstelle zwischen Zutat und finalem Produkt“, so Cathy, die bei der Produktentwicklung stets den Endverbrauchenden im Blick hat. Myzel ist ein sehr gesundes Lebensmittel mit ausgeglichenem Protein- und Ballaststoffgehalt sowie vielen Mineralien und Vitaminen. Darum bestehen die Produkte von Mush­labs hauptsächlich aus den Pilzwurzeln; je nach gewünschtem Endergebnis wird lediglich eine Handvoll weiterer natürlicher Produkte wie etwa Würzkomponenten hinzugefügt. Die Produkte testet das Team selbst, unterstützt durch sensorisch besonders geschulte Personen und Rückmeldungen von Endkund*innen und Menschen aus der Community. Diese werden z.B. zu Veranstaltungen eingeladen, auf denen sie Produkte verkosten und bewerten können. Die Produkte möchte Cathy im Einzelnen noch nicht nennen, denn aktuell wartet Mushlabs noch auf die EU-Zulassung als Lebensmittelhersteller. „So viel können wir aber verraten: Unsere ersten Produkte sind zwar fleischähnlich, aromatisch aber komplett eigenständig“, so Cathy. „Das Myzel hat ein sehr angenehmes Aroma, und dieses steht bei unseren Produkten auch im Vordergrund.“ So habe Mushlabs bereits Menschen, die normalerweise gar keine Pilze mögen, überzeugen können. „Und auch preislich sind wir absolut konkurrenzfähig und können leicht mit den bisherigen Fleischalternativen auf dem Markt mithalten“, sagt Cathy.

Natch: Zahnpasta-Tabs statt Tube

Die Natch-Gründer Heber Gonzalez und Norbert Richard Meinike bieten eine nachhaltige Alternative zur Zahnpasta-Tube: vegan und frei von künstlichen Zusatzstoffen.

Eigentlich drückt man wortwörtlich auf die Tube, um sich die Zähne zu putzen. Cremige Zahnpasta quilt auf die Bürste und los geht´s. Mit Natch-Produkten funktioniert es etwas anders. Man kaut die Zahnpasta in Tablettenform so lange, bis eine cremige Textur entsteht.

Wieso Zahnpflege bei dem Start-up anders aussieht, ist den Gründern Heber Gonzalez und Norbert Richard Meinike zufolge auf die Nachhaltigkeit und die Inhaltsstoffe der Zahnpasta-Tabs zurückzuführen.

Vegan, natürlich und umweltschonend

Herkömmliche Zahnpasta wird mit Wasser hergestellt und in Plastik-Tuben aufbewahrt. “Die landen dann auf den Mülldeponien, in Flüssen und Meeren. So eine Tube braucht 500 Jahre, um in der Natur zu verrotten”, sagt Meinike. Daher nutze man bei Natch nachfüllbare Braunglasflaschen mit Aluminiumdeckel als Verpackung.

Die Inhaltsstoffe seien ausschließlich vegan und natürlich. Auch Fluorid, das eigentlich den Zahnschmelz stärkt, wird durch einen Stoff ersetzt, den man “bedenkenlos herunterschlucken” kann. Es handelt sich dabei um ein Calcium-Phosphat, das helfe, den Zahnschmelz zu remineralisieren.

Im Sortiment gibt es neben Zahnbürsten aus Bambus, vier Tabsorten. “Dr. Shaman” für sensible Zähne, “Screaming Polar Bear” mit Pfefferminze für frischen Atem, “So Black, So White” mit Aktivkohle für weiße Zähne und “Wake-up Call” mit Matcha für Energie am Morgen.

Mehr zu Nach seht ihr am Montag, 11. September, in Der Höhle der Löwen auf Vox. Ebenfalls dabei: Vegablum, AnimalChat, KitchBound und scentme.

Skincura: Millis Zaubertücher gegen Windeldermatitis

Die Skincura-Gründer*innen Kristina und Patrick Vock aus Kaltenkirchen ihrer Tochter zuliebe die Baby-Hautpflege-Artikel Millis Zaubertücher entwickelt.

Skincura ist das Familienunternehmen, das hinter Millis Zaubertüchern von Kristina und Patrick Vock steckt. Ihre Tochter Mia-Emilia hat die beiden frischgebackenen Eltern dazu inspiriert, ein natürliches Hygiene-Produkt für schonende Babyhautpflege zu entwickeln.

Millis Zaubertücher sind Windeleinlagen, die dank natürlicher Wirkstoffkombination besonderen Komfort und schonende Pflege für die Babyhaut ermöglichen. Das Produkt soll außerdem gegen Windeldermatitis helfen, woran ganze 65 Prozent aller Säuglinge und kleiner Kinder leiden. Dabei handelt es sich um einen “wunden Po” bzw. den sogenannten “Windelausschlag” bei Säuglingen – ein Fall von toxischer Kontaktdermatitis. Die gerötete, gereizte Haut entsteht vor allem durch den ständigen Kontakt mit dem Textil- oder Windelmaterial und wird durch die feuchte Umgebung begünstigt.

Platzende Hydrofaser-Kapseln geben Wirkstoffe in die Windel ab

Das Wohl ihres Babys sowie die Gesundheit vieler anderer Kinder und Säuglinge stand für das Gründerteam Vock an oberster Stelle. Dafür haben sie ihr Produkt Millis Zaubertücher entwickelt: “Die hauchdünne und weiche Hydrofaser enthält spezielle Wirkstoffe wie Mandelöl, Aloe Vera und das Enzym Q10”, erklärt Gründerin Kristina Vock. “Dieser spezielle Mix sorgt dafür, dass die Haut geschützt, mit ausreichend Feuchtigkeit versorgt und die Wundheilung unterstützt wird. Und das über viele Stunden.”

Angaben der Gründer*innen zufolge sind die Wirkstoffe in kleinen Kapseln in der Windeleinlage eingebettet. Beim Tragen platzen die Kapseln auf und geben die darin enthaltenen Wirkstoffe nach und nach ab.

ISO 9001 zertifizierte Windeleinlage

Das Familienunternehmen garantiert außerdem strenge Qualitätsprüfungen und enge Zusammenarbeit mit Fachexpert*innen. Darüber hinaus ist die Windeleinlage mittlerweile nach ISO 9001 identifiziert. Dabei handelt es sich um einen weltweit anerkannten Standard, der die Anforderungen an ein wirksames Qualitätsmanagement in Unternehmen definiert.

In Deutschland gibt es Millis Zaubertücher bereits in Apotheken und Drogeriemärkten, vorrangig im Hamburger Raum und dessen Umland. Um Produktion und Vertrieb weiter auszubauen, sucht das Familienunternehmen in Der Höhle der Löwen nach Kapital.

Mehr zu Skincura und Millis Zaubertücher gibt es am heutigen Montag in der Höhle der Löwen um 20.15 Uhr auf VOX. Ebenfalls dabei sind Bello Eis, FreeMOM, dripoff-Pad und Klangio.

Bello Eis: Eiskalter Schlabber-Genuss für Hunde

Das von Christian Scaletta gegründete Start-up Bello Eis möchte Hunden den beschwerdefreien Eisgenuss ermöglichen.

Wer einen Hund hat, kennt die großen sehnsüchtigen Augen, die der vierbeinige Freund macht, wenn man ein Eis verspeist. Auch wenn man am liebsten etwas abgeben würde, wäre es schädlich. Genau das möchte der gebürtige Italiener Christian Scaletta mit seinem Start-up Bello Eis verändern.

Im Gegensatz zu Eis, das für Menschen gedacht ist, haben Scalettas Produkte keinen Weißzucker, Laktose oder Getreide. Somit sei Bello Eis gut verträglich und löse keine Bauchschmerzen, Übelkeit oder Erbrechen bei Hunden aus. Gesüßt wird mit Agavendicksaft, der aber keinen Anstieg des Blutzuckerspiegels verursache. Zudem ist es vegan und glutenfrei.

Eis aus Leidenschaft

Scaletta ist seit 17 Jahren im Eisgeschäft. 2005 ist er von Italien nach Deutschland gezogen und arbeitete fünf Jahre in einer Eisdiele. Danach wurde er freiberuflicher Berater für Eisdielen – von der Entwicklung neuer Sorten bis hin zur Herstellung und dem Verkauf gibt der mittlerweile 40-Jährige seine Expertise aus der Brache weiter.

Verkauft wird der tierische Gaumenschmaus für die felligen Genossen deutschlandweit über einen Online-Shop, aber auch in bestimmten Eiscafés, Restaurants und bei ausgewählten Einzelhändler*innen. Nun sucht man nach Investor*innen, um das Vertriebsnetzwerk auszuweiten.

Mehr dazu am kommenden Montag in Der Höhle der Löwen. Ebenfalls dabei: Millis Zaubertücher, Klangio, FreeMom und dripoff-Pad.

Futurised: Zwei 20-jährige Gründer setzen auf Prozessoptimierung mittels KI

Die Hamburger Gründer Max Schlensag und Eric Böger starteten schon als Teenager mit dem gemeinsamen Start.-up Futurised. Im Zentrum steht Prozessoptimierung.

Immer wieder beschließen junge Menschen, ein Start-up zu gründen – manche sogar noch in der Schul- bzw. Lehrzeit. Dazu zählen auch Max Schlensag und Eric Böger, die nach ihrer Ausbildung zum Fachinformatiker bereits mit 18 in Hamburg das Start-up Futurised gründeten. Bauten die beiden Anfangs Websites für ihre Kund*innen, setzen sie mittlerweile vor allem auf das Thema Prozessoptimierung – und zwar mittels KI. Damit konnten sie bereits eine Bank und die Lufthansa Industry Solutions als Referenzkunden gewinnen.

Top-Speed dank Software-Roboter

“Unsere KI-basierte Dokumentenauslesung ist selbständig in der Lage, Dokumente wie PDF-Dateien oder Bilder automatisch zu verstehen und zu verarbeiten”, erklärt Böger. “Das macht unser Software-Roboter mit einer hundertfachen Geschwindigkeit eines Menschen und das mit einer Fehlerquote von unter einem Prozent. Dadurch werden Mitarbeitende nicht nur enorm entlastet, sondern können sich gleichzeitig auf die wichtigen Themen fokussieren”. Und Schlensag meint: “Der große Vorteil von Futurised ist, dass unser Produkt in nahezu jede Software implementiert werden kann. Und für jedes Kundenproblem haben wir den passenden Baustein parat, der dann nur noch zusammengefügt werden muss.”

Mit mehreren KI-Lösungen am Start

Zu den KI-basierten Angeboten von Futurised zählen etwa ein Programm zur automatischen Kategorisierung von E-Mails oder eine eine Lösung zur automatischen Analyse von Kundenfeedback. Auch eine Anwendung zur frühzeitigen Vorhersage von Kundenabwanderung und eine Lösung zur Prognose für zukünftige Leistungen im Unternehmen, die Manager*innen als Entscheidungsbasis nutzen können sollen, bietet das Hamburger Start-up unter anderem.

Futurised ist heute in der ersten Folge der aktuellen Staffel der Show “Die Höhle der Löwen” zu sehen, wo das Unternehmen im Pitch 15 Prozent Anteile für 250.000 Euro anbietet. Außerdem in dieser Folge: Akoua, Brizza, Dr. Vivien Karl und Mitmalfilm.

DR. VIVIEN KARL: Berliner Start-up entwickelt Intimpflege für Frauen

Mit seiner Pflegelinie möchte das von Julia Huhnholz und Vivien Karl 2021 gegründete Start-up DR. VIVIEN KARL Millionen Frauen helfen, Intimtrockenheit zu überwinden.

“Allein in Deutschland leiden 14 Millionen Frauen unter Intimtrockenheit”, sagt Julia Huhnholz. Die studierte Volkswirtin ist Mitgründerin von Dr. Vivian Karl, einem Startup aus Berlin, das Pflegeprodukte für den weiblichen Intimbereich entwickelt. Ein wenig beachtetes Thema, das nicht vernachlässigt werden sollte. “Die Frauen haben Schmerzen, es brennt, es juckt – egal ob sie sitzen, stehen oder gehen”, erläutert Huhnholz die Folgen von Vaginaltrockenheit.

Intimtrockenheit hat viele Gründe

Die Gründe dafür können vielfältig sein: zum Beispiel die Menopause, eine Geburt, die Einnahme der Anti-Baby-Pille oder eine Krebstherapie. Die Idee für das Startup hatte Vivian Karl, Namesgeberin und promovierte Pharmazeutin. “Ich wollte meinen Kundinnen eine Intimpflege empfehlen, die meinen persönlichen Ansprüchen als Frau und Wissenschaftlerin genügt und habe deshalb angefangen, mein eigenes Produkt zu entwickeln”, sagt Karl.

Erstes Produkt gegen Vaginaltrockenheit ist die “Intimcreme 01”. Entwickelt wurde die Creme zur Befeuchtung und Pflege des Intimbereichs. Sie besteht hauptsächlich aus pflegendem und regenerierendem Mandelöl und feuchtigkeitsspendender Hyaluronsäure sowie Milchsäure. Das Produkt ist auf den sauren pH-Wert der Vulva von 3,8 bis 4,4 abgestimmt. Paraffine und Duftstoffen soll die Intimpflege nicht enthalten.

1,5 Millionen Euro Finanzierung

Bei ihrer Mission, das intime Wohlbefinden von Frauen zu stärken, hat das Startup seit kurzem eine erfahrene Unterstützer*innen. So hat das Dr. Vivian Karl im Rahmen der Pre-Seed-Runde eine Finanzierung in Höhe von 1,5 Millionen Euro eingesammelt. Das Geld kam unter anderem von Mirko Casper, Co-CEO des Online-Optikers Mr. Spex und Dieter von Holtzbrinck Ventures. Als Lead Investorin und Business Angel mit dabei ist seitdem Tina Müller an Bord, ehemalige CEO von der Kosmetikkette Douglas.

Vertrieben werden die Produkte zur Intimpflege aktuell über den Onlinestore des Startups und in Deutschland auch in ausgewählten Apotheken. In Österreich soll der Verkauf in Apotheken im nächsten Jahr beginnen.

Mehr dazu am Montag beim Auftakt der neuen Staffel von Die Höhle der Löwen: Außerdem dabei: Brizza, Futurised, Mitmalfilm und Akoua.

Niostem: Hightech für die Haare

Das Kölner Start-up Mane Biotech packt das Thema Haarausfall bei der Wurzel.

Haarausfall ist ein Problem, das im Schnitt 80 Prozent aller Männer im Laufe ihres Lebens betrifft. Auch bei Frauen ist das Phänomen keine Seltenheit, jedoch leiden diese im Vergleich zu Männern unter einer Vielzahl von Subvarianten, was das Problem bzw. dessen Lösung zusätzlich verkompliziert.

Mittel und Methoden, den Haarausfall zu stoppen oder gar Haarwuchs zu reaktivieren, gibt es zuhauf. Zu einer Vielzahl von Medikamenten und Shampoos sowie zur Möglichkeit von Transplantationen gesellt sich nun eine innovative Methode. Das junge Kölner Start-up Mane Biotech hat unter der Marke niostem eine womöglich bahnbrechende Lösung gefunden, um dieses Problem zumindest für Männer endlich zu lösen. Dabei setzt das Start-up rund um den Zellbiologen Dr. Carlos A. Chacón-Martínez und Co-Founder Emil Aliev, der zuvor im Bereich Merger & Acquisitions bei Capitalmind tätig war, auf einen smarten Hightech-Helm namens niostem.

Bioelektrische Stimulation statt Chemikalien

Dr. Carlos Chacón vom Max-Planck-Institut für Biologie des Alterns hat sich der Erforschung von Haarfollikel-Stammzellen gewidmet und dabei das Potenzial für Haut- und Haarregeneration entdeckt. Die Forschungsergebnisse einer Pilotstudie des Wissenschaftlers sind vielversprechend und weisen die positiven Wirkungen auf den Haarwuchs bei den Probanden nach.

Anders als bei Medikamenten gegen Haarausfall wird bei der niostem-Methode nicht das Testosteron im Körper unterdrückt, sondern bioelektrische Stimulation dazu verwendet, um die Haarstammzellen zu reaktivieren und dadurch den Haarausfall zu stoppen sowie Haarwachstum zu starten. „Unsere Technologie nutzt schwache elektrische Impulse zur Stimulation, die zur Verjüngung der Haarstammzellen beitragen“, so Mitgründer Emil Aliev. „Regeneration der Zellen bietet den großen Vorteil, auf natürliche Art und Weise Haarwachstum anzuregen,“ ergänzt der gebürtige Kolumbianer Dr. Chacón-Martínez.

Für diesen Zweck wird ein Wearable in Form eines Hightech-Helms verwendet, der laut niostem in einer sechsmonatigen Pilotstudie gezeigt hat, dass der Haarausfall bei 95,4 Prozent der Testpersonen nach drei Monaten und bei 100 Prozent der Probanden nach sechs Monaten gestoppt werden konnte. Weitere Ergebnisse der Pilotstudie: Die Haardichte hat bei den Testpersonen innerhalb eines halben Jahres um durchschnittlich 19,3 Prozent zugenommen; das bedeutet letztlich 19 Prozent mehr Haare in nur sechs Monaten. „Wie bei einem stehen gebliebenen Motor reaktivieren wir die Funktionalität der Stammzelle mit einem Elektroimpuls. Danach übernimmt der Körper“, bringt es Mitgründer Emil Aliev auf den Punkt.

Regelmäßige Anwendung führt zum Erfolg

Niostem ist einfach zu benutzen und erfordert 30 Minuten täglich, um messbare Erfolge zu erzielen. Die begleitende App hilft den Nutzern dabei, den Helm richtig zu positionieren; integrierte Sensoren geben Live-Feedback. Außerdem werden die im Laufe der Zeit erreichten Fortschritte angezeigt. „Niostem hat das Potenzial, das Leben von Millionen von Menschen positiv zu verändern“, ist sich Emil Aliev sicher.

Unterstützung fand das Start-up durch die Forschungszu­lage der deutschen Bundesregierung. Knapp 200.000 Euro Förderung konnten mit dem Förderspezialisten INNOMAGIC für die Entwicklung des Geräts gesichert werden, was einen entscheidenden Anschub für das junge Unternehmen bedeutete.

Über die Crowdfunding-Plattform Indiegogo haben die Kölner nun den ersten Verkauf gestartet. In nur sieben Minuten hat das Start-up das anvisierte Ziel von 50.000 Euro übertroffen. Die erste Charge des tragbaren Geräts ist bereits vergriffen. Zum Marktstart soll das Wearable dann regulär 1230 Euro kosten. Damit ist niostem definitiv kein Schnäppchen. Jedoch bietet es eine 180-tägige Geld-Zurück-Garantie an, sollte Mann keine entsprechenden Ergebnisse erzielen.

Kickdown: Der innovative Kickdown fürs Oldtimer-Business

Wie die 2020 gegründete Auktionsplattform Kickdown frischen Fahrtwind in den bislang eher wenig transparenten Oldtimer- und Sammlermarkt bringt.

Der Handel mit Oldtimern und Sammlerfahrzeugen ist für viele eine leidenschaftliche Angelegenheit. Doch gerade in Zeiten, in denen Transparenz und ein Rundum-Service immer wichtiger werden, kann die Suche nach dem passenden Fahrzeug schnell zur Herausforderung werden. Kickdown, der junge Marktplatz für Oldtimer und Sammlerfahrzeuge, bietet einen Rundum-Service, der den Fahrzeugkauf und -verkauf so stressfrei und transparent wie möglich gestaltet.

Vom Mittagstisch zur Gründung

Die Idee zu Kickdown kam Moritz Helbich, als er Werkstudent im Hamburger SaaS-Unternehmen Phrase war. In einer Mittagspause sprach er mit seinem damaligen Chef über Oldtimer und deren Handel, über die damit verbundene Intransparenz und die oft mangelnde Qualität der Angebote. Eine passende Plattform, die Transparenz und Qualität standardisiert, gab es so noch nicht. Dies inspirierte Moritz, eine eigene Plattform zu schaffen. Gemeinsam mit dem damaligen Chef und einem weiteren Hamburger Tech-Unternehmer hatte er dann die Möglichkeit, die Idee umzusetzen, und gründete 2020 in Hamburg die Kickdown GmbH.

Etwa ein Jahr später kam Valentin Kremer, der bereits zuvor Teil des jungen Teams war, offiziell mit an Bord. Als Dritter im Bunde und essenzieller Treiber, kam, ebenfalls kurz nach der Gründung, Jonas Nörtemann nach Hamburg. Als Wirtschaftsinformatiker war er das perfekte Match, um Kickdown technisch nach vorne zu bringen. Damit war das Kernteam geschaffen und man konnten anfangen, richtig durchzustarten.

Bootstrapping statt Fremdkapital

Noch bevor Kickdown an den Start ging, stellte das Team schnell fest, dass das Produkt in einem Markt agiert, der sehr geschlossen, privat und von eher skeptischen Kund*innen geprägt ist. Eine der größten Schwierigkeiten war demnach, das Vertrauen potenzieller Kund*innen zu gewinnen, da das Start-up naturgemäß keinerlei Referenzen hatte und als neuer Player in seinem Markt noch keine Erfolgsbilanz vorweisen konnte. Sich in diesem Kontext gegen riesige, etablierte Unternehmen durchzusetzen bzw. erst einmal sichtbar zu werden, war nicht ganz einfach, zumal man finanziell einen eher steinigen Weg einschlug: „Wir mussten mit begrenzten finanziellen Mitteln alles aus eigener Tasche finanzieren. Wir wussten, dass wir uns nicht auf externe Investoren verlassen konnten, um Kickdown zu entwickeln“, so Moritz. „Jeder Euro wurde also sehr bewusst ausgegeben.“

Besonders stolz ist das Team darauf, dass es bis dato vollständig eigenfinanziert ist und sich seit längerer Zeit aus dem Cashflow tragen kann. „Dies zeigt einerseits, dass unser Geschäftsmodell schon jetzt funktioniert und Gewinne erwirtschaftet werden können. Andererseits bedeutet es jedoch, dass keine großen Kapitalmassen vorhanden sind, um schnell zu skalieren“, so Moritz. Letzteres stellt eine Herausforderung dar, da das junge Unternehmen nicht so schnell wachsen kann, wie es gern würde.

Auch die Suche nach qualifizierten Mitarbeitenden ist eine Herausforderung. Kickdown möchte sein Team erweitern, um das Wachstum weiter voranzutreiben. Dabei wird sehr viel Wert aufs Zwischenmenschliche und auf Diversität gelegt. „Alle Kolleg*innen haben unterschiedliche Hintergründe und waren nicht unbedingt Auto-Freaks, was vielleicht auch ein Schlüssel zum raschen Erfolg war“, so Moritz.

Rundum-Service für Enthusiast*innen

Während der letzten drei Jahre wurden das Produkt und der Service von Kickdown kontinuierlich weiterentwickelt. Nach einer Entwicklungsphase von drei bis vier Monaten ging die Plattform im August 2020 offiziell online. Das Produkt war ein MVP wie aus dem Bilderbuch, d.h. mit minimalen Funktionen. So gab es weder Funktionen wie einen Live-Auktions-Timer oder ein Auto-Refresh der Seite für neueste Gebote noch Live-Kommentare. Die gesamte Plattform war noch sehr Basic und ausbaufähig. Das Team entschied sich jedoch trotzdem für den Start, um zu testen, was bereits funktioniert und was nicht. Der Ansatz wurde direkt bestätigt, als am 14. August 2020 bei der ersten Auktion der erste Verkauf eines Messerschmitt Kabinenrollers KR 175 direkt ins Ausland nach Frankreich erfolgte.

In den folgenden Jahren lernte Kickdown viel und entwickelte sich weiter. „Es ist wichtig, mit den Kund*innen zu gehen und Feedback in die Entwicklung des Produkts zu integrieren“, so Moritz. Denn oftmals seien die Vorstellungen des Teams anders als die der Kund*innen, sodass die Flexibilität und die Anpassung an die echten Bedürfnisse des Markts äußerst wichtig sind.

Heute ist Kickdown eine Plattform, die einen umfassenden Service anbietet. „Wir bieten hochqualitative und transparente Fahrzeugauktionen an, bei denen wir ausschließlich Fahrzeuge mit höchstem Qualitätsstandard veröffentlichen“, so Moritz. Die Kund*innen können ortsunabhängig nach Fahrzeugen suchen, da alle Details und Eckdaten auf einen Blick ersichtlich sind und alle Mängel transparent dargestellt werden. „Dabei ist der Verkauf von Fahrzeugen bei uns schnell und unkompliziert und dauert in der Regel sieben bis zehn Tage“, so Moritz. Auktionsspezialist*innen sorgen dafür, dass die Kund*innen stets einen realistischen Mindestpreis haben und unterstützen sie bei jedem Schritt des Verkaufsprozesses. Das Team setzt sich mittlerweile aus 15 Mitarbeitenden – Festangestellten, Praktikant*innen und Werkstudent*innen – zusammen. Das Credo: Alle sind auf einer Ebene; es gibt keine Hierarchien oder Top-down-Ansätze; vor allem Sales, Operations, Marketing und Produkt sind die wichtigsten Bereiche.

Höchste Relevanz auf europäischer Ebene

In den nächsten fünf Jahren strebt Kickdown an, einer der relevantesten europäischen Akteure im Fahrzeughandel zu werden. „Dabei wollen wir das Produkt ganzheitlich aufbauen und stetig an den/die Kund*in anpassen. Der persönliche Service wird nach wie vor im Mittelpunkt stehen, da dieser ein wichtiger Bestandteil unseres Erfolgs ist“, so Moritz.

Um sich und das Produkt kontinuierlich zu verbessern und voranzubringen, plant Kickdown eine Finanzierungsrunde mit Investor*innen. Gemeinsam sollen innovative Ideen und Konzepte entwickelt werden, um den Fahrzeugkauf noch einfacher und komfortabler zu gestalten und das Produkt zu skalieren. „In Zukunft wird von der Annahme eines Fahrzeugs bis hin zu dessen Lieferung und Zulassung alles abgewickelt, damit der/die Kund*in sich um nichts kümmern muss“, so Moritz abschließend.

BettaF!sh – die Thunfischalternative aus Meeresalgen und Ackerbohnen

Wie sich die BettaF!sh-Gründer*innen Deniz Ficicioglu und Jacob von Manteuffel mit ihrer pflanzlichen Alternative zum Thunfisch erfolgreich am Food-Markt etabliert haben.

Jacob von Manteuffel zog 2018 als Master-Student im Bereich Ressourcenmanagement um die Welt, um eine Dokumentation (“The Seaweed Project*”) über die Algenpioniere in Asien und Europa zu drehen. Schnell ist ihm klar, dass die Meeresalgen ihren großen Auftritt in unserem Ernährungsalltag noch vor sich haben. "Wie kann es sein, dass wir dieses wertvolle Nahrungsmittel nicht nutzen, ist es doch die Antwort auf viele brennende Nachhaltigkeitsfragen?", fragte er sich.

Kurze Zeit später geht Deniz Ficicioglu, Innovationsmanagerin und Kochbuchautorin, mit an Bord. Deniz hat zu dem Zeitpunkt bereits zwei Kochbücher veröffentlicht und in Food-Start-ups die Zukunft der Ernährung erforscht. Zusammen gründeten sie das Food-Start-up BettaF!sh und entwickeln seither aus europäischen Meeresalgen Lebensmittel für jeden Tag und folgen damit einer gemeinsamen Vision: Mit pflanzlichen Produkten auf Algenbasis – die nicht nur erschwinglich sind, sondern jede(r) sofort probieren möchte – eine echte Alternative zur Fischerei aufbauen.

BettaF!sh TU-NAH - die Thunfischalternative

Thunfisch ist eine der meist konsumierten Fischarten global. Gerade weil er so beliebt ist, sind bereits 43 Prozent seiner weltweiten Bestände überfischt (Quelle: FAO). Um dieser Spirale entgegenzuwirken, konzentriert sich BettaF!sh auf pflanzliche Fischalternativen und setzt dabei auf die Vielseitigkeit der Meeresalgen – ein Win-Win-Win für Konsument*innen, Fischer*innen und Meere.

Auf Basis von Meeresalgen und Pflanzenproteinen (Favabohne und Erbse) haben Deniz und Jacob die Produktpalette veganer Lebensmittel um eine Weltneuheit erweitert: TU-NAH ist 100 Prozent pflanzlich, frei von Soja und Weizen und schmeckt wie Thunfisch, sieht ihm zum Verwechseln ähnlich und ist ein Allrounder, ganz wie das Original. In nicht einmal einem Jahr gelang es dem Gründungs-Duo und seinem Team von Produktentwickler*innen und gelernten Köch*innen, eine pflanzliche Thunfischalternative zu kreieren. Durch den Einsatz europäischer Bio-Meeresalgen als Kernzutat trägt das BettaF!sh TU-NAH seither aktiv dazu bei, die Rettung der Meere und ihrer fischigen Bewohner voranzutreiben.

Die größte Markteinführung in der Geschichte veganer Fischalternativen

Mit einer Verfügbarkeit in 4.000 Märkten, gelang dem Food-Start-up 2021 die größte Markteinführung in der Geschichte veganer Fischalternativen – der beste Beweis dafür, dass Meeresalgen ihren Platz auf allen Tellern verdienen und Nachhaltigkeit bezahlbar sein kann.

Seit seinem Markt-Start mit dem Convenience-Snack, den TU-NAH Sandwiches, hat sich die Produktpalette des Food-Start-ups bereits deutlich vergrößert. Neben den bereits beliebten Klassikern, wie den TU-NAH Sandwiches, der Pizza TU-NAH gibt es TU-NAH Aufstriche, Cremes und -Salate mit denen, mit den sich auch Klassiker wie Vitello TU-NAH-to als vegane Variante zaubern lassen. Mittlerweile wird der BettaF!sh TU-NAH sogar in zahlreichen Restaurants und in der Markengastronomie L'Osteria als vegane Alternative von Klassikern auf der Karte angeboten. Stay tuned!

Ganz neu hat sich das Start-up zudem dem Remake eines absoluten Snack-Lieblings gewidmet – dem Dosenthunfisch. Ab September gibt es die Fischalternative TU-NAH in der Dose aus 100 Prozent Pflanzenproteinen und Meeresalgen zum Kochen oder pur genießen. Erhältlich im Can Shop von BettaF!sh und ab November in Drogerie- und Supermärkten in Deutschland und der Schweiz.

PackEx: Perfekt verschachtelt

Das Wormser Verpackungs-Start-up PackEx setzt auf nachhaltige Kleinauflagen in Serienqualität.

PackEx wurde 2019 als Innovationsprojekt der Faller Packaging in Worms am Rhein gegründet, um eine ressourcenschonende und vor allem auch vollständig digitale Produktion von Faltschachteln zu ermöglichen. Das Start-up hat sich auf die Fertigung von Kleinserien bereits ab der ersten Auflage spezialisiert. Besonders in der Produktion von kleineren Auflagen ist die herkömmliche Fertigung bis dato nicht sehr nachhaltig aufgestellt und nimmt oftmals eine hohe Verschnittrate in Kauf. Obwohl immer mehr Hersteller auf Umverpackungen für ihre Produkte verzichten, um Abfall zu reduzieren, gibt es einige Branchen, in denen sie im Rahmen der Verpackungspflicht obligatorisch sind, um den Inhalt vor Beschädigungen zu schützen oder hygienische Standards einzuhalten. Gerade für diese Unternehmen ist eine nachhaltige Lösung unabdingbar.

„Unsere Kunden kommen aus den unterschiedlichsten Branchen, besonders aus den Bereichen Healthcare, Kosmetik, Pharma, Food und Elektronik sowie Werbung. Sie sind aktiv auf der Suche nach Anbietern, die ihnen dabei helfen, ihren ökologischen Fußabdruck zu optimieren und dabei die Wirtschaftlichkeit zu erhalten“, so Julian Erhard, Co-Founder und CEO von PackEx.

Den ökologischen Fußabdruck optimieren

„Als Tochter der Faller Packaging kennen wir natürlich die Pain Points und Hürden, die sich aus der traditionellen Herstellung ergeben: Die Systeme, mit denen gearbeitet wird, machen die Produktion von kleineren Serien unwirtschaftlich, weshalb die Kunden dazu gezwungen sind, mehr zu bestellen als sie eigentlich benötigen. Die Überschussware muss anschließend eingelagert werden, wodurch erneut Kosten entstehen. Um einen vermeintlich inhärent unwirtschaftlichen Prozess wirtschaftlich zu machen, haben wir diverse Patente und eigene Maschinen entwickelt, auf die wir sehr stolz sind.

In unserem Werk in Worms arbeiten wir beispielsweise mit einem Hochleistungs­laser, der das herkömmliche Stanzwerkzeug ersetzt“, erläutert Erhard. Durch den Einsatz neuester Technologien, dank automatisierter Produktionsverfahren sowie der Verwendung von nachwachsenden Rohstoffen und emissionsarmem Versand der Ware, spart PackEx bei Vollauslastung der Produktion bis zu 87 Prozent Rohmaterial, rund 1400 Tonnen CO2 und 1500 Tonnen Abfall pro Jahr ein und wird vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit im Rahmen des Umweltinnovationsprogramms mit rund 1,6 Mio. Euro gefördert.

Disruptor der Verpackungsindustrie

Als Disruptor der Verpackungsindustrie schafft das Start-up durch digitalisierte Prozesse vor allem drei Dinge, die für die Branche bisher einzigartig sind: vollständige Individualisierung der Umverpackungen ohne auf Standardgrößen oder Formate zurückgreifen zu müssen, eine kurze Time-to-Market durch Express-Produktion und die Herstellung von Kleinstauflagen in Serienqualität – für alle Unternehmen, die schnell und flexibel auf Änderungen im Markt reagieren oder ein neues Produkt auf dem Markt testen möchten. Gerade in Zeiten der Pandemie ist das ein wichtiger Faktor, da sich die Nachfrage nach Produkten rasant ändern kann und eine zeitkritische Auslieferung der Ware nicht an langwierigen Produktionsprozessen für die bürokratisch notwendigen Umverpackungen scheitern sollte.

Für 2021 hat sich der CEO fest vorgenommen, dem Themenfeld Nachhaltigkeit in der Verpackung zu mehr Sichtbarkeit zu verhelfen – auf Unternehmens- und auf Endkundenseite. Hierfür sei es besonders wichtig, das Thema noch stärker ins Bewusstsein der Konsumenten zu rücken. „Unser Ziel ist es, uns fest im Verpackungsmarkt zu etablieren und als die nachhaltige Alternative für Produktverpackungen zusammen mit unseren Kunden aus allen Branchen zu wachsen“, so Julian Erhard abschließend.

ARTHUR: Auf dem Fahrersitz der Verkehrswende

Wie das von Philipp Glonner und Gerhard Mey gegründete Mobilitäts-Start-up ARTHUR BUS GmbH den ÖPNV transformiert.

Der Verkehrssektor muss nachhaltig transformiert werden – und das schon heute. Schließlich gehört er hierzulande zu den Hauptemittenten. Jedoch ist ein Umdenken der Gesellschaft nötig – weg vom Individualverkehr hin zur mehrheitlichen Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs, sollte deshalb die Devise lauten. Dafür muss unter anderem der ÖPNV attraktiver werden. Das Mobilitäts-Start-up ARTHUR hat dies erkannt und in Rekordzeit von nur zwölf Monaten einen der fortschrittlichsten Wasserstoffbusse Europas gebaut.

Gegründet wurde das Unternehmen von Philipp Glonner und Gerhard Mey. Die beiden lernten sich über ihr Netzwerk kennen. „Im Gespräch wurde uns schnell klar, dass wir beide dieselbe Version von einer emissionsfreien Mobilität teilen“, erklärt Philipp, der als CEO das Unternehmen vertritt. Es folgte eine ausführliche Marktanalyse mit anschließender Ausarbeitung des Geschäftsmodells. Dabei kam heraus: Das erste Produkt des Unternehmens sollte ein Wasserstoffbus für den ÖPNV werden, denn dieser kann viele Menschen gleichzeitig emissionsfrei und leise transportieren.

Dann ging alles ganz schnell: Unternehmensgründung, Teamzusammenstellung, Konstruktion und jetzt die Produktionsvorbereitung – nach nur zwölf Monaten war er schließlich offiziell EU-weit im ÖPNV zugelassen, der zwölf Meter lange ARTHUR ZERO. „Ich bin wahnsinnig stolz auf das Team, ohne dessen Disziplin und Expertise das Projekt Wasserstoffbus bei Weitem nicht so fix umgesetzt worden wäre“, erzählt der 35-jährige Philipp. „Die Motivation jedes Einzelnen ist wirklich einmalig.“ Ein Geheimnis für diese Leistungsfähigkeit liege in der gemeinsamen Inspiration, ein nachhaltiges Produkt zu schaffen, statt nur darüber zu reden, so Philipp. Doch trotz all der Arbeit, die zum Teil auch am Wochenende stattfand, durfte im ARTHUR-Team eines nie zu kurz kommen: den Weg zum Ziel zu genießen. Dabei ist dem CEO zwischen vielen weiteren einzigartigen Momenten einer besonders im Gedächtnis geblieben: der Tag, an dem ARTHUR die Serien-OEM-Zulassung erhalten hat.

Transformations-Mindset musste wachsen

Dass Philipp als Erwachsener im Mobilitätsbereich tätig sein wird, zeichnete sich bereits in seiner Kindheit ab. Schon damals schraubte er in der Autowerkstatt seines Vaters herum. Auch während seines Ingenieurstudiums war er von Mobilität begeistert, konzentrierte sich jedoch auch hier eher auf die Automobilindustrie als auf den ÖPNV: 2016 gründete der Sportbegeisterte eine Sportwagenvermietung. Die Verbindung zwischen Nachhaltigkeit, Wichtigkeit des Verbrenner-Aus sowie Mobilität erschloss sich ihm schließlich während eines Praktikums bei einem großen Automobilkonzern, bei dem er auch seine Bachelorarbeit über elektrische Antriebe schrieb und schließlich im Master die Produktionsplanung als Zulieferer und Masterand begleiten konnte.

Doch nach dem Abschluss dann erst einmal ein Tiefschlag: Die Bewerbung als Trainee im Global-Leadership-Programm des Unternehmens wurde abgelehnt. „In dem Moment hatte ich das Gefühl, als sei ich leer ausgegangen. Mittlerweile bin ich sehr froh, dass es nicht geklappt hat. Ich bin eher ein Unternehmer als ein Corporate Fit“, reflektiert der Co-Founder.

Die Gründung des eigenen Unternehmens bedeutete für Philipp nicht nur, seiner Vision zu folgen, sie war auch ein wichtiger Schritt in Richtung Selbstverwirklichung. Der Pionier nimmt sein Schicksal gern selbst in die Hand und kämpft für seine Träume. Das bewies er bereits mit 15 Jahren, als er sich eigenständig um ein Stipendium für ein Auslandsjahr in den USA bewarb, dieses erhielt und so Highschool-Erfahrung in der Nähe von Indianapolis sammeln durfte. Sein Lebensmotto: Es lohnt sich, für seine Träume zu kämpfen.

Doch mit der Gründung eines Unternehmens bürden sich die Gründer*innen auch viel Verantwortung auf. Zu Philipps mittel- und langfristigen Zielen gehört die Zufriedenheit aller Mitarbeitenden: Jede(r) soll stolz darauf sein, Teil des AR­THUR-Teams zu sein. Für ihn wäre es das Schlimmste, dass das Unternehmen eines Tages die Gehälter nicht mehr zahlen kann. Damit das nicht passiert, setzt er für seine eigene Arbeit die Messlatte sehr hoch. „Der ARTHUR ZERO ist mein Baby, wenn auch ein sehr großes“, lacht Philipp. „Und wie ein echtes Baby nimmt der Bus viel Zeit ein, aber das ist es definitiv wert.“ Für den Familienmensch wurde mit der Gründung des Mobilitätsunternehmens eines klar: Wenn die Zeit mit seinen Lieben aufgrund des Busses rar ist, dann muss man einen besonders großen Wert auf die Qualität der gemeinsamen Zeit legen.

Erfolgreiche Tests ebnen die Straße für EU-weite Fahrten

Hauptsitz des Unternehmens ist das bei München gelegene Planegg – mit Head Office im Herzen der Stadt. Ein Heimvorteil von Philipp, der bis auf das Auslandsjahr sein Leben lang in der bayerischen Hauptstadt gelebt hat. Seit der Fertigstellung des ARTHUR ZERO ist der Bus regelmäßig unterwegs, um sich diversen Tests zu unterziehen – auch unter erschwerten Bedingungen wie starker Hitze, Kälte oder schwierigen Topografien. Dabei erzielte der Wasserstoffbus bereits im letzten Jahr im Vergleich zu ähnlichen H2-Bussen stets überdurchschnittlich gute Ergebnisse: Auf einer Strecke von 100 Kilometern verbraucht er weniger als sechs Kilogramm Wasserstoff.

Auch der im April 2023 durchgeführte Testbetrieb in Krakau bestätigte die Effizienz des Wasserstoffbusses. Neben einem rund 20 Prozent geringeren Verbrauch als vergleichbare, zuvor getestete Produkte, überzeugte die Leistung des Antriebssystems nicht nur die Fahrer*innen, sondern auch die Fahrgäste. Ab Juni wird der Bus für Kund*innentermine und Vermietungen in Berlin, Wien und Italien unterwegs sein.

Individuelle Mobilitätslösungen in Planung

ARTHUR wird sich in Zukunft nicht ausschließlich auf Wasserstoffbusse beschränken. Auch an der flächendeckenden Verfügbarkeit von H2 wird mit Partner*innen fleißig gearbeitet. Zudem sind weitere Produkte in Planung. „Für unterschiedliche Bedingungen haben verschiedene Mobilitätslösungen jeweils ihre Vor- und Nachteile. Es hängt also immer vom individuellen Fall ab“, sagt Philipp. In seiner bisherigen Zeit in der Mobilitätsbranche sind ihm Diskussionen darüber, ob Wasserstoff- oder E-Mobilität nun effizienter sind und welche der Mobilitäts­lösungen eine höhere Reichweite garantiert, stets unangenehm aufgefallen: „So kommen wir nicht weiter. Wir müssen jetzt handeln, statt zu diskutieren. Seltsamerweise hinterfragt niemand die schlechte Effizienz von Verbrennungsmotoren.“

Beim Thema Mobilität muss also noch ein umfangreiches Umdenken stattfinden. Nicht nur auf politischer Ebene, sondern gesamtgesellschaftlich. Weg von der Suche nach der einen perfekten Lösung hin zu unterschiedlichen Mobilitätsmitteln, die unseren Verkehrssektor in Richtung Emissionsfreiheit transformieren. Hier auf lokaler Ebene, und damit beim ÖPNV anzusetzen, sei ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. „Dafür muss der ÖPNV aber auch an Attraktivität gewinnen“, meint Philipp Glonner. „Sprich, er muss nicht nur emissionsfrei fahren, denn individuelle Bedürfnisse, wie etwa der Komfort, werden von uns Menschen oftmals als wichtiger eingestuft als der Nachhaltigkeitsaspekt.“

Natürlich sei es deshalb essenziell, dass die Gesellschaft noch besser für das Thema Nachhaltigkeit sensibilisiert wird. Akteur*innen im ÖPNV müssen den Bedürfnissen aber auch nachkommen, um die Leute, zumindest in den Städten, möglichst bald in den Bus statt ins eigene Auto zu bekommen.

meal&heal: Du bist, was du isst

Richtige Ernährung hilft Krankheiten vorzubeugen und Unverträglichkeiten zu lindern. Das Start-up meal&heal setzt hier an und will uns eine personalisierte Ernährung einfacher zugänglich machen.

Studien belegen: Fast jede(r) dritte Deutsche leidet unter ernährungsbedingten Beschwerden, die durch individuelle Unverträglichkeiten ausgelöst werden. Dazu gehören neben den klassischen Unverträglichkeiten und Verdauungsbeschwerden auch Krankheiten wie Neurodermitis, Migräne oder Rheuma.

Michelle Hoffmann, Co-Founderin von meal&heal, kennt diese Thematik aus eigener Erfahrung. Zwölf Jahre lang hat sie auf die Diagnose ihrer Unverträglichkeiten gewartet. Mittlerweile weiß sie auch: Den Leidenden wird das Leben sehr schwer gemacht, denn es dauert im Schnitt acht Jahre, bis man eine Diagnose bekommt. Ärztliche Tests sind hierbei oft keine große Hilfe, da nur zirka zehn Prozent aller unverträglichen Inhaltsstoffe durch Labortests diagnostiziert werden können.

„Ich habe einfach nicht verstanden, wieso ich so lange mit meinen Schmerzen leben musste, ohne zu wissen, wo sie herkommen. Und selbst als ich meine Unverträglichkeiten dann kannte, war ich total überfordert, weil mir niemand sagen konnte, was ich noch essen kann und was nicht. Und so geht es tatsächlich sehr vielen Leuten“, so Michelle.

Ernährung als Gamechanger

Dabei kann gerade Ernährung viel zur Heilung und Besserung von Unverträglichkeiten beitragen, sofern sie individuell auf den jeweiligen Menschen angepasst wird. „Es ist eigentlich total schade, dass individualisierte Ernährung in der Medizin so wenig Berücksichtigung findet, denn hier liegt sehr viel ungenutztes Potenzial“, bringt es Michelles Mitgründer Lukas Jochheim auf den Punkt.

Dieses brachliegende Potenzial möchte meal&heal nutzbar machen und jedem/jeder von uns die Möglichkeit bieten, die individuellen Auslöser für Beschwerden leichter herauszufinden und diese nachhaltig zu lindern.

FH als Gründungsschmiede und Sprungbrett

Um sich selbst und anderen Betroffenen zu helfen, begann Michelle zunächst 2018 ihr Studium der Oecotrophologie an der FH Münster. Dort lernte sie Lukas kennen. Gemeinsam besuchten sie Anfang 2021 das Seminar „Selbstständig nach dem Studium mit dem Megatrend Digitalisierung“ bei Prof. Dr. Frank Riemenschneider-Greif, die Praxisphase ihres Bachelors absolvierten sie in der TAFH Münster GmbH.

Zwischenzeitlich rekrutierten die beiden mit Stefan Wobbe noch einen IT’ler direkt aus dem Hörsaal, um ihr Gründungsteam zu vervollständigen. „Michelle und Lukas haben ihre Ideen in einer Vorlesung vorgestellt und suchten einen Informatiker“, erinnert er sich. „Noch während ihres Vortrags habe ich mich darauf beworben. Ich habe selbst eine Lebensmittel­unverträglichkeit und hatte kurz vorher noch nach einer passenden App gesucht, die mir dabei hilft. Da hat es direkt mit uns gepasst.“

Nach zwei Jahren Entwicklungszeit und der vor Kurzem erfolgten Gründung steht nun seit April dieses Jahres die meal&­heal-App der drei jungen Unternehmer*innen bereit, die auf einem sich selbst auswertenden Tagebuch basiert.

Wie funktioniert meal&heal?

Der/die Nutzer*in füllt zunächst einen Anamnesefrage­bogen aus, der erste Hinweise auf vorliegende Unverträglichkeiten und das richtige Ernährungskonzept liefert. Das Ergebnis wird dann über eine bewertete Lebensmittelliste in der App angeleitet. Nutzer*innen füllen danach ein digitales Tagebuch aus, tracken, was sie essen und wie stark ihre Beschwerden sind. Das Start-up hat eine große Datenbank ausgearbeitet, die alle Lebensmittel nach 50 Unverträglichkeiten bewertet. So können Beschwerden und Inhaltsstoffe ins Verhältnis gesetzt werden und die verwendete KI kann Muster erkennen und Rückschlüsse auf Unverträglichkeiten geben.

Eine Ernährungsfachkraft begutachtet im nächsten Schritt die Ergebnisse, macht Anpassungen und unterstützt die Nutzer*innen mit Tipps, angepassten Rezepten und allen relevanten Infos. Mit diesem Konzept wurde nach Angaben der Gründer*innen bereits mehreren Betroffenen geholfen. Bei 89 Prozent der Testpersonen konnte mindestens eine Unverträglichkeit herausgefunden und die Beschwerden gesenkt werden.

Noch viel Forschungsbedarf

Um ihre meal&heal-Vision vollumfänglich Realität werden zu lassen, besteht noch viel Forschungsbedarf. Die Münsteraner Gründer*innen möchten die Lücken in der Forschung schließen und arbeiten deshalb eng mit der FH Münster, der Hochschule Osnabrück sowie Ernährungswissenschaftler*innen und Mediziner*innen zusammen. „Wir wollen den Menschen nicht nur akut helfen, sondern die Ernährungsmedizin langfristig und nachhaltig verändern“, so das Credo der Gründer*innen.

Das junge Start-up steht aber auch in engem Kontakt mit Betroffenen. „Was die Leute uns erzählen, sind Horrorgeschichten“, erzählt Co-Founder Lukas. „Teilweise haben sie 40 Jahre oder länger auf ihre Diagnose gewartet. Natürlich nicht alle, aber das ist schon erschreckend“, sagt er. „Besonders wenn man bedenkt, wie hoch der Leidensdruck der Menschen ist. Wir reden hier von ständigen Bauchschmerzen, Durchfällen, Kopfschmerzen, Hauterscheinungen und vielem mehr. Dazu kommt, dass diese Symptome nicht unbedingt salonfähig sind, weshalb es nicht selten auch zu einer sozialen Isolation und einer hohen psychischen Belastung kommt “, ergänzt Michelle.

Zukünftig wollen die drei Gründer*innen ihr Programm noch erweitern und abgesehen von der Ernährung auch Life­stylefaktoren wie Schlaf, Sport und Entspannung in ihre Konzepte aufnehmen sowie die App stetig weiterentwickeln. Dazu werden sie und ihr Team im laufenden Jahr ihre erste Finanzierungsrunde starten.

Bei all den Vorhaben bleibt es für Michelle, Lukas und Stefan elementar wichtig, weiterhin intensiv mit ihren Nutzer*innen zusammenzuarbeiten und sie auf ihrem individuellen Weg hin zu einem gesünderen und beschwerdefrei(er)en Leben bestmöglich anzuleiten.

Yesica Ríos: erfolgreich Gründen in einem fremden Land

Wie die gebürtige Mexikanerin Yesica Ríos als Tech-Gründerin in Deutschland mit JOBMATCH.ME, der Fachkräfteplattform für Logistik, Service und Gastro, erfolgreich durchgestartet ist.

Gefragt, was schwieriger sei, die Unternehmensgründung als Mexikanerin in Deutschland oder als Frau in der Tech-Branche, lacht Yesica Ríos ihr ansteckend fröhliches Lachen und gibt schmunzelnd die Antwort: „Beides!“ Die 39-Jährige fällt auf in der Tech-Start-up-Szene mit einem Gründerinnenanteil von gerade mal sechs Prozent. Und auch in ihrer Walheimat Hamburg zieht die gebürtige Mexikanerin viele Blicke auf sich. 2016 hat sie mit Partnern, zu denen auch ihr Mann Daniel gehört, die Fachkräfteplattform JOBMATCH.ME gegründet. Sie haben schnell Erfolg, müssen Rückschläge verkraften, sich gegen mächtige Mitbewerber behaupten und stehen heute grundsolide auf bestem Wachstumskurs da. Nebenbei schultert Yesica Ríos die Doppelbelastung als zweifache Mutter, die sie ganz selbstverständlich mit ihrem Mann teilt, und schließt zum Ausgleich gerade ihre Ausbildung als Yogalehrerin ab.

Was Yesica Ríos bei all den Herausforderungen geholfen hat? Viel Vertrauen in sich selbst und in die eigenen Ideen, die Überzeugung, das Richtige zu tun, auch wenn niemand sonst so denkt. Und ganz gewiss auch die mexikanische Lebensfreude. Vor allem aber die Fähigkeit, immer wieder eigene Grenzen zu überwinden. Zunächst als sie aus ihrem Heimatland Mexiko nach Deutschland auswandert und Freunde und Familie zurücklässt, dann als sie einen sicheren Konzernjob aufgibt und sich auf das Abenteuer Startup einlässt.

„Es gibt keinen einfachen Weg, seine Träume und Visionen Wirklichkeit werden zu lassen“, ist Yesica Ríos überzeugt, „aber es lohnt, die Mühe auf sich zu nehmen und ihnen zu folgen. Und ich möchte mit meinem Weg auch andere Frauen inspirieren sich zu trauen, sei es auszuwandern, eine Familie zu gründen, sich selbst Fehler und Wachstum zu gestatten oder eine Ausbildung als Yoga-Lehrerin zu machen, mein aktuelles Projekt.“

Ich wollte dabei helfen, die Grenzen der Rekrutierung einzureißen

Yesica Ríos besucht die Universität in Puebla de Zaragoza in Mexiko, studiert intensiv an der Technischen Universität München und macht ihr Diplom als Wirtschaftsingenieurin an der Universität Iberoamericana. Nach dem Abschluss arbeitet sie als Vorstandsreferentin bei Volkswagen in Mexiko und als Expat in Deutschland. Schon damals entsteht zusammen mit ihrem Mann Daniel die Idee zu JOBMATCH.ME: „In Deutschland ist mir aufgefallen, dass vor allem Fachkräften nicht die Wertschätzung zuteilwurde, die sie meines Erachtens verdienen. Sie standen vor kaum überwindbaren Hürden, die ihnen einen Jobwechsel hin zu besseren Arbeitsbedingungen erschwerten. Ich wollte dabei helfen, die Grenzen der Rekrutierung einzureißen.“ Doch das mexikanische Temperament wird durch typisch deutsche Strukturen ausgebremst: „Das Ziel erschien mir aufgrund der festgefahrenen Prozesse weit entfernt. Mit der Zeit wurde das Vertrauen in meinen Wunsch so stark, dass ich mich dazu entschied, den sicheren Job aufzugeben und 2016 in Hamburg zusammen mit meinem Mann Daniel und Partnern JOBMATCH.ME mitzugründen. Eine Jobplattform, die Unternehmen und Fachkräften durch Matching ermöglicht, schnell und transparent in Kontakt zu treten, super easy für Fachkräfte zu nutzen ist und ihren ganz persönlichen Job-Bedürfnissen gerecht wird.“

Die Grenzüberwinderin

Doch trotz aller Entschlossenheit bremsen sie mentale Grenzen aus. „Meine Gründung war geprägt von Barrieren in meinem Kopf“, erinnert sich die Gründerin. „Zum einen kam ich aus einer jahrelangen Festanstellung bei einem großen Unternehmen mit etablierten und vorgeschriebenen Abläufen, ein großer Unterschied zu einem neu gegründeten Start-up.

Zum anderen wusste ich nicht, wie das deutsche Unternehmertum funktioniert, wie die Menschen ticken und wie ich professionell am besten networke. Ich stand nach jahrelanger Arbeit erneut an einem professionellen Anfang, musste meine festgefahrenen mentalen Grenzen durchbrechen und lernen, mich in einer ungewohnten Umgebung zurechtzufinden. Eine schwierige, aber auch sehr schöne Grenzerfahrung.“ Auch wenn viele deutsche Frauen wissen, wie ihre Landsleute ticken, stehen sie vor denselben Herausforderungen: Wissen um Unternehmertum steht hierzulande nur in wenigen Ausbildungen auf der Agenda und Netzwerken wird gerade unter Frauen oft eher als Privatsache verstanden.

If you can imagine it, you can do it

Erschwerend kommt eine Angst hinzu, die meist nur Frauen kennen: Nicht gut genug zu sein. Bei Yesica Ríos ist es die Sprache, die sie – zumindest ihrem Anspruch nach – nicht gut genug beherrschte. Doch sie lässt sich von diesem Umstand weder aufhalten, noch ignoriert sie ihr Defizit einfach. „Ich habe mich unwohl gefühlt, in professionellen Kontexten Deutsch zu sprechen. Ich musste an einen Leitspruch meiner Mutter denken, if you can imagine it, you can do it. Also habe ich allen Mut zusammengenommen, mich erneut an einer Hochschule eingeschrieben, um mit Professionals in Kontakt zu treten und Wissen über Wirtschaft und die Marketing-Welt in Deutschland zu sammeln.“ Heute bewegt sie sich lässig im Job-Kontext, steht als Speakerin auf der Bühne, verhandelt mit Investoren und nutzt kleine Fehler als sympathische Situationsauflockerer. „Gemeinsam lachen oder zusammen nach dem Wort suchen, das mir gerade fehlt, hilft auch enorm, eine kooperative Lösung für jede andere Herausforderung zu finden.“

Auf den Skills-Mix kommt es an

Jeder Mensch hat seine individuellen Leidenschaften und Fähigkeiten, ist Ríos überzeugt. „Manchmal mag es so scheinen, als ob sich diese nicht miteinander kombinieren lassen und man sich zwischen ihnen entscheiden muss. Als Ingenieurin habe ich gelernt, Daten, Zahlen und Formeln zu erstellen, auszuwerten und zu nutzen. Obwohl es auf den ersten Blick nicht zusammenpasst, weiß ich heute, dass sie zur Kreativität inspirieren können.“ Diesen Mix unterschiedlicher Aspekte sieht sie auch als großen Vorteil für diverse Teams in der Tech- Start-up-Welt. Homogene Teams würden dazu neigen, in eine Richtung zu denken und mit voller Power loszumarschieren, im Zweifel auch in eine falsche Richtung, weiß Ríos aus ihrem Business-Umfeld. Bei diversen Teams müssen unterschiedliche Ideen und Vorstellungen diskutiert werden. Das würde zwar im ersten Moment länger dauern und mühsamer sein, doch dafür ist das Ergebnis durchdachter und auch nachhaltiger, ist die JOBMATCH.ME-Unternehmerin überzeugt. Dies unterstreichen auch Studienzahlen, nach denen diverse Teams mit Frauen in der Leitungsebene langfristig erfolgreicher sind.

Ihrem Anspruch folgend, immer wieder Neues zu lernen, macht Ríos eine Ausbildung als Yogalehrerin und trainiert für ihren ersten Langstreckenlauf. „Ja, ich weiß, es klingt ein wenig verrückt, aber mit einem gut strukturierten Tagesablauf und der Fähigkeit, Aufgaben zu delegieren, klappt das wunderbar. Für mich ist es ein toller Ausgleich und auch für mein Team, meine Familie und Freunde kann ich so viel ausgeglichener sein.“ Man darf gespannt sein, was die vielseitige Wahlhamburgerin als nächstes auf den Weg bringt.

KI-Start-up-Report

Der (Start-up-)Hype um die KI-Technologie ist ungebrochen. Wir zeigen, wie breit gefächert sowohl die Anwendungs­gebiete als auch die Geschäftsmodelle von KI sind.

Einmal im Jahr veröffentlicht Deutschlands führende Initiative für künstliche Intelligenz (KI), applied­AI, ihr Update der „KI-Start-up-Landkarte“. AppliedAI ist eine Initiative der UnternehmerTUM. Sie dient Unternehmen jeder Größen­ordnung, Start-ups, öffentlichen Einrichtungen und Wissenschaftlern als gemeinnützige, neutrale Plattform, um die Anwendung neuester Methoden und Technologien im Bereich KI zu beschleunigen. AppliedAI ist mit derzeit 52 Partnern aus Wissenschaft und Industrie, öffentlichem Sektor und ausgewählten Start-ups die größte Initiative ihrer Art in Europa.

Die aktuellen Ergebnisse der Studie zeigen, dass der Hype um die Technologie weiter anhält. Hier die wichtigsten Fakten und Zahlen im Überblick: Deutschen KI-Start-ups geht es gut. Insgesamt gibt es in Deutschland 247 junge Unternehmen, die KI in signifikantem Umfang einsetzen. Verglichen mit den Ergebnissen aus dem Vorjahr entspricht dies einer Zunahme von 15 Prozent. 54 Start-ups kamen seitdem hinzu; entweder weil sie neu gegründet wurden oder weil sie inzwischen die Kriterien für die Aufnahme in die Landkarte erfüllen.

Nur wenig Start-ups aus dem Vorjahr – insgesamt 21 Unternehmen – sind nicht mehr Teil der diesjährigen Landkarte; entweder weil sie nicht mehr aktiv sind oder weil sie inzwischen einen anderen Technologiefokus haben. „Die Überlebensrate der inkludierten Start-ups liegt bei 90 Prozent“, sagt Dr. Andreas Liebl, Managing Director von ­appliedAI. „Das ist ein großartiger Wert und zeigt, dass sich Start-ups mit KI-Fokus auch in Deutschland positiv entwickeln. Da Start-ups die Innovationsfähigkeit von Ländern widerspiegeln, ist es wichtig, ihre Entwicklung in Deutschland genau zu verfolgen.“

KI-Start-ups scheitern seltener

In Sachen Finanzierung legen die Start-ups ebenfalls zu. Während sie sich im Vorjahr insgesamt 1,2 Mrd. Euro sichern konnten, sind es dieses Mal bereits 2,2 Mrd. Euro. Dies entspricht einem durchschnittlichen Plus von 24 Prozent. Auch hinsichtlich der Mitarbeiterzahl setzt sich der Skalierungstrend fort: Bereits 23 KI-Start-ups beschäftigen über 100 Mitarbeiter, im Vorjahr traf dies auf nur neun Start-ups zu. Der Münchner Process-Mining-Vorreiter Celonis kann aktuell als einziges deutsches Start-up auf mehr als 500 Mitarbeiter zählen. „Diese Zahlen belegen, dass deutsche KI-Start-ups zunehmend ‚erwachsen‘ werden und sich am Markt etablieren. Sie erhalten mehr Kapital, beschäftigen mehr Mitarbeiter und scheitern – verglichen mit anderen Start-ups – seltener“, so Dr. Liebl.

Branchentrends setzen sich fort

Wie im Vorjahr sind die meisten KI-Start-ups der Fertigung, dem Transport und der Mobilität sowie dem Gesundheitswesen zuzuordnen und haben einen B2B-Fokus. Besonders die Fertigung legt im Vergleich zum Vorjahr zu. Schlusslichter sind die Logistik- und die Pharmabranche (Letztere erhielt in der Corona-Krise wichtige Wachstumsimpulse), während der Handel und das Finanzwesen im Mittelfeld stagnieren. Nur wenige deutsche KI-Start-ups beschäftigen sich mit Deep-Tech-Themen wie IT und Cybersecurity. „Dies könnte an einer gewissen Skepsis deutscher Unternehmen liegen, die es scheinbar vermeiden, in strategisch sensiblen Angelegenheiten mit Start-ups zusammenzuarbeiten, und hier große, etablierte Unternehmen bevorzugen“, so Dr. Liebl. Vergleicht man die Zahlen im Bereich Deep-Tech mit den USA oder Israel, so zeigt sich, dass hier durchaus Aufholbedarf besteht. Die meisten Start-ups sind hierzulande weiterhin den Unternehmensbereichen Marketing und Customer Service zuzuordnen.

Regionales Gefälle bleibt bestehen

Weiterhin sind rund zwei Drittel aller deutschen KI-Start-ups in Berlin und München ansässig. Spitzenreiter bleibt Berlin mit 95 Start-ups, München kommt auf 61 Unternehmen. Deutlich hinterher hinken auf Platz drei und vier Hamburg mit 14 und Karlsruhe mit neun Start-ups. Alle anderen Städte bleiben im einstelligen Bereich. In Sachen Finanzierung bietet München aufgrund seiner Wirtschaftskraft weiterhin ein ideales Ökosystem für Start-ups: 27 Mio. Euro erhielten Start-ups in der diesjährigen Untersuchung dort im Schnitt. In Berlin waren es nur 9 Mio. Euro.

KI-Start-ups in allen Branchen aktiv

Wie breit gefächert sowohl die Anwendungsgebiete als auch die Geschäftsmodelle von KI sind, zeigen die folgenden acht Start-ups. Sie nutzen KI im Straßenverkehr, berechnen Preis­elastizität, wollen den Kundenservice revolutionieren oder analysieren digitales Produktdesign. Auch intelligente Kameras und Bewässerungssysteme zeigen, wie wenig sich KI von Branchengrenzen einengen lässt, und das bei bemerkenswert hoher Praxisorientierung.

7Learnings

Felix Hoffmann, Eiko van Hettinga und Martin Nowak, die Gründer des 2019 in Berlin aus der Taufe gehobenen Start-ups 7Learnings, setzen mit ihrem Geschäftsmodell auf die Tatsache, dass der Onlinehandel immer komplexer wird. „Jeder Händler steht heute in direkter Konkurrenz mit den anderen Händlern und jeder Akteur spürt jedwede Veränderung in der Marktumgebung“, so van Hettinga. Zudem seien auch Kunden preisbewusster und anspruchsvoller geworden. Damit E-Commercler mit dieser Dynamik besser umgehen können, zapft 7Learnings eine Vielzahl von Datenquellen an: unter anderem solche von vergangenen Käufen, Kosten, Preisverhalten in bestimmten Jahreszeiten bzw. Zeitfenstern sowie Wettbewerbs- oder auch Wetterdaten. Auf dieser Basis erstellt die KI schließlich eine Gewinn-, Umsatz- und Absatzvorhersage pro Produkt und Preispunkt.

Die Vorhersage werde durch neuronale Netze möglich, so der Co-Founder. Diese identifizieren punktgenau Absatz- und Elastizitätstreiber. Danach kommt die Software für Dynamic Pricing zum Einsatz. „Der Händler legt fest, welchen Umsatz er erreichen will“, hält van Hettinga fest. Von diesen Parametern ausgehend werde das optimale Preis­szenario erstellt. „Daraus errechnet sich die Preiselastizität“, so van Hettinga. Entscheidender Faktor sei dabei die Preisbereitschaft der Kunden. „Es kommt immer wieder vor, dass Profitpotenzial nicht genutzt wird, weil den Kunden voreilig Discount gegeben wird“, erläutert der Co-Founder. „Letztlich geht es dabei aber auch um die Frage der Unternehmensstrategie: Wie stelle ich mich als Unternehmen auf, welche Discounts gebe ich und wie kann ich als Unternehmen wachsen?“