Geschäftsideen Lieferservice: Privatpersonen als Lieferanten

Privatpersonen als Lieferanten


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Fast jeder hat schon einmal eine Party veranstaltet, zu der deutlich mehr Besucher kamen als erwartet. Wen soll man in solch einem Fall losschicken, um noch Essen oder Getränke bei der nächsten Tankstelle zu besorgen. Für solche und andere Zwecke gibt es nun eine Plattform: Bidcourier.

Die Geschäftsidee sieht so aus: Auf bidcourier.de können Lieferaufträge kostenlos ausgeschrieben werden. Dafür können sich nicht nur professionelle Kurierdienste und Logistiker, sondern auch Privatpersonen bewerben. Ein Bewertungssystem soll für die nötige Transparenz sorgen. Ein Schritt weiter in Richtung peer-to-peer-Logistik.

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Electrifying Ideas Award 2024 – jetzt bewerben!

Der ZVEI prämiert Ideen für mehr Nachhaltigkeit, Energieeffizienz und Klimaschutz. Geben Sie der Vision einer All Electric Society eine Stimme! Jetzt mitmachen und bis 29.02.2024 eine Electrifying Idea einreichen. Details unter www.zvei.org/award.

Zum zweiten Mal prämiert der ZVEI e. V. (Verband der Elektro- und Digitalindustrie) Ideen und Konzepte für mehr Nachhaltigkeit, Energieeffizienz und Klimaschutz. Denn wir sind überzeugt: Die großen Herausforderungen unserer Zeit werden wir nur mit den richtigen Ideen lösen. Mit Innovationen, die die Chancen von Elektrifizierung, Digitalisierung und Automatisierung nutzen, können wir neue Wege eröffnen – für eine wirklich nachhaltige Gesellschaft und gegen den Klimawandel. Mit dem Electrifying Ideas Award möchte der ZVEI kluge Köpfe und Konzepte in diesem Umfeld fördern. Neben etablierten Unternehmen richtet er sich deshalb explizit in einer eigenen Kategorie an Start-ups und Forschungsprojekte.

Die eingereichten Ideen, Innovationen und Konzepte sollten einen klaren Fokus auf Energie- und Ressourceneffizienz haben und der Gesellschaft einen Nutzen bieten, denn Technik ist aus unserer Sicht kein Selbstzweck. Wir suchen Ideen, die überzeugen und begeistern.

Die Anforderungen an die Bewerbungen sind nicht allzu hoch: Es geht in erster Linie darum, eine kluge und überzeugende Idee zu präsentieren. Es ist weder ein umfangreicher Business-Plan noch ein vorzeigbarer Prototyp notwendig. Im Vordergrund steht die Idee. Sie, ihr Mehrwert und das, was sie an Chancen bringt, sollen kurz umrissen werden – auf maximal einer DIN-A4 Seite. Alle Infos zur Bewerbung gibt es online unter www.zvei.org/award.

Die Bewerbungsfrist läuft noch bis 29. Februar 2024.

Der Electrifying Ideas Award prämiert Ideen in zwei Kategorien: eine für etablierte Unternehmen und eine für „Newcomer“, sprich Start-ups und Forschungsprojekte. Die im Jahr 2023 eingereichten Ideen waren äußerst vielfältig und reichten von smarten Stromnetzen und Batteriespeichersystemen über umweltfreundliche Produkte und Dienstleistungen bis hin zu Lösungen in der Gebäudetechnik und in der Datenerfassung. Alle Einreichungen hatten eines gemeinsam: Sie wollen dazu beitragen, Energie, Ressourcen und das Klima zu schonen.

Die Einreichungen zum Electrifying Ideas Award werden von einer Expertenjury bewertet, welche eine Shortlist erstellt und daraus in jeder Kategorie eine Gewinner-Idee auswählt. 2023 wurde der Award durch Bundeswirtschaftsminister Dr. Robert Habeck in Berlin verliehen – wir arbeiten mit Hochdruck daran, ihn auch am 16. Mai 2024 wieder bei der Verleihung im Rahmen des ZVEI-Jahreskongresses an Bord zu haben.

Der Electrifying Ideas Award ist eine hervorragende Gelegenheit, um Ihre Innovation einem breiten Fachpublikum vorzustellen und Ihr Netzwerk zu erweitern. Machen Sie mit und reichen Sie Ihre Idee bis zum 29. Februar 2024 ein!

Kontakt

Ingrid Pilgram • Senior Manager PR & Communication • Bereich Kommunikation • Tel.: +4969 6302 259 • Mobil: +49 151 2644 1135 • E-Mail: [email protected]

ZVEI e. V. • Verband der Elektro- und Digitalindustrie • Lyoner Straße 9 • 60528 Frankfurt am Main
Lobbyregisternr.: R002101 • EU Transparenzregister ID: 94770746469-09 • www.zvei.org

Wie zwei deutsche Start-ups die Hürden zur Energiewende überwinden wollen

Geht es nach dem Willen der Bundesregierung, soll Deutschland bis 2045 klimaneutral sein. Ein unverzichtbarer Baustein dafür ist eine erfolgreiche Energiewende. Doch die Hürden auf dem Weg der Transformation sind vielfältig. Zwei deutsche Start-ups wollen mit ihren Innovationen dabei helfen, sie zu überwinden.

Deutschland-Tempo: Hält der Netzausbau mit?

Die Zielvorgaben beim Deutschland-Tempo der Ampelregierung sind ambitioniert. Bereits bis 2030 sollen 80% des hierzulande verbrauchten Stroms aus erneuerbaren Energien kommen. Damit einher geht ein enormer Bedarf etwa beim Ausbau der Solarenergie, die dann jährlich eine Leistung von 215 Gigawatt stemmen soll. Laut Zahlen der Datenjournalisten von Strom-Report hat die Branche mit 67 Gigawatt in der jährlichen Stromerzeugung zwar die Windenergie als Vorreiter für grünen Strom abgelöst. Der Weg bis zum Erreichen der ehrgeizigen Klimaziele bleibt dennoch lang. Damit die Vorgaben aus Berlin rechtzeitig erfüllt werden, muss sich der Zubau neuer Photovoltaik-Anlagen um das Dreifache beschleunigen. Zumal bei der anvisierten Entwicklung auch der Ausbau der Netzinfrastruktur mithalten muss. „Da der Netzausbau nicht überall gleichzeitig erfolgen kann, ist er ein limitierender Faktor der Energiewende“, umschreibt Dr. Simon Koopmann, CEO des Scale-ups envelio, die herausfordernde Ausgangslage.

Intelligente Datenanalyse als Motor für die grüne Netzintegration

Mit dem CleanTech-Unternehmen envelio haben sich Simon Koopmann und sein Team deshalb auf die Digitalisierung und Optimierung von Stromnetzen spezialisiert. Die Netzbetreiber stehen angesichts der wachsenden Anzahl von PV-Anlagen vor einer schwierigen Aufgabe. Sie müssen auch in einem zunehmend dezentralisierten Stromnetz und bei schwankender Energieerzeugung durch Solar und Wind eine stabile Versorgung sicherstellen. Gleichzeitig wächst der Druck auf die Netze durch Ladesäulen für die E-Mobilität und den Energiebedarf von Wärmepumpen. Envelio, das zunächst als Spin-Off der RWTH Aachen gestartet ist, will Netzbetreiber bei diesem Vorhaben mithilfe der dafür eigens entwickelten sogenannten Intelligent Grid Platform unterstützen. Für die Softwarelösung setzt das 2017 gegründete Unternehmen auf eine intelligente Algorithmik, mit der große Datenmengen ausgewertet und berechenbare Modelle generiert werden können. Mit ihrer Hilfe sollen Netzbetreiber den Netzausbau optimieren und die dezentralen grünen Energiequellen aus Wind und Sonne besser in den Betrieb integrieren können. Aufwändige IT-Prozesse in der Netzbetriebsführung könnten so automatisiert und Auslastungsdaten mithilfe eines digitalen Zwillings transparent visualisiert werden, heißt es beim Kölner Unternehmen.

Fachkräftemangel in der Elektrotechnik: Ein Bremsklotz für den „Turbo“?

Doch es gibt noch weitere Baustellen für die Transformation der Energiewirtschaft. Zu ihnen zählt der Fachkräftemangel, der auch vermeintliche Boom-Branchen wie die Solarindustrie nicht unberührt lässt. Schätzungen des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH) zufolge fehlen etwa 250.000 Handwerker in Deutschland. Das Elektrohandwerk ist von der Personalnot besonders betroffen. „Unsere Industrie steuert ungebremst auf einen Expertenmangel zu“, warnt Dr. Michael Schanz, Arbeitsmarkt-Experte des Verbands der Elektrotechnik. Lange Wartezeiten für Kunden verlangsamen den Photovoltaik-Ausbau und drohen den vom Bundeswirtschaftsminister Habeck angekündigten „Turbo“ beim Hochlauf der Solarenergie ins Wanken bringen. Was könnte die Antwort sein?

Während viele Betriebe händeringend nach neuen Auszubildenden und Arbeitskräften aus dem Ausland suchen, lenkt Voltaro-CEO Alessandro Mauri den Blick auf einen effizienteren Umgang mit den bestehenden Marktbedingungen: „Wir sehen im Gewerbe PV-Segment den Fachkräftemangel weniger relevant als die Tatsache, dass der Gewerbe-Installateur-Markt sehr fragmentiert und intransparent ist.

MUE Careerbridge: Internationale Brücken bauen und Perspektiven schaffen

Wie Josélia Gärtner De Freitas mit ihrer 2023 gegründeten bilateralen Job- und Ausbildungsinitiative MUE Careerbridge jungen Menschen aus Brasilien den beruflichen Einstieg in Deutschland ermöglichen will.

Seit knapp zehn Jahren steigt die Zahl der unbesetzten Ausbildungsplätze in Deutschland stetig. Im Juni 2023 erreichte dieser Notstand seinen Peak: 256.000 offene Ausbildungsplätze meldete die Bundesagentur für Arbeit (BA) in diesem Sommer. Unternehmen müssen sich um potentiellen Nachwuchs bemühen und greifen immer häufiger auf Fachpersonal aus dem Ausland zurück.

Die MUE Carreerbridge ist eine bilaterale Job- und Personalvermittlung, die als Brücke zwischen angehenden brasilianischen Fachkräften und deutschen Unternehmen mit Fokus auf Handwerk und Handel dient. Im Juli 2023 gründete Josélia Gärtner De Freitas die Initiative und macht es sich seither zur Aufgabe, dem Ausbildungs- sowie Fachkräfte-Notstand hierzulande entgegenzuwirken. Dafür rekrutiert die Vermittlung junge Menschen aus Brasilien und begleitet den gesamten Prozess vom Recruitment über Sprachschulungen bis hin zum Ausbildungs- oder Arbeitsstart in Deutschland.

Der eigene Lebensweg als Vorbild

Jungen Menschen eine tragende Zukunft ermöglichen und im gleichen Zuge deutsche Unternehmen bei der Personalbeschaffung zu entlasten – so die Vision, mit welcher Josélia die MUE Careerbridge unter dem Dach des Softwareunternehmens M&E Technik GmbH gründete. „Ich selbst bin 2007 mit meinen beiden Kindern nach Deutschland gekommen und weiß dadurch genau, welche Hürden einen auf dem Weg ins neue Leben begegnen: Unbekannte Sprache, Vorurteile und deutsche Bürokratie sind die größten Gegner“, erklärt die gebürtige Brasilianerin. Die Chancen, die sie selbst in Deutschland wahrnehmen durfte, möchte die Geschäftsführerin der MUE Careerbridge an Menschen aus ihrem Heimatland weitergeben und sie bei anstehenden Herausforderungen unterstützen.

In enger Zusammenarbeit suchen zwei Partnerstellen in Brasilien nach passenden Bewerber*innen. Während sich Turismo Dklassen auf junge Menschen für Ausbildungsplätze fokussiert, findet der brasilianische Standort der M&E Technik GmbH Fachkräfte für Jobangebote des jeweiligen Arbeitgebers. Nach den Vorstellungsgesprächen, welche die Gründerin selbst mit den Kandidat*innen führt, besuchen die Ausgewählten in Brasilien einen fachspezifischen Sprachkurs. In Deutschland startet dann die Ausbildung im jeweiligen Betrieb in Kombination mit Integrationskursen und Unterstützung seitens der Careerbridge. Erste Fachkräfte konnten schon erfolgreich vermittelt werden – und im Januar 2024 starten mehrere angehende Metzgereifachverkäufer*innen ihre Ausbildung in Deutschland.

Deutschland braucht qualifizierte Zuwanderung

Das aktualisierte Fachkräfteeinwanderungsgesetz soll Erwerbsmigrant*innen schneller und unbürokratischer in den Arbeitsmarkt integrieren. Einwanderung als Chance zu sehen und Unternehmen sowie potentiellen Arbeitnehmer*innen bei der Überwindung von Hindernissen zu helfen, steht auch im Fokus des Start-ups.

Unternehmen wenden sich an die Karrierebrücke und wählen eines der angebotenen Pakete. Diese decken alle Schritte ab: Recruitment, fachspezifische Sprachschulung, Flugtransfer und Integrationskurse sowie Unterstützung in Deutschland. Die MUE Careerbridge übernimmt im Prozess alle bürokratischen Abwicklungen mit Ämtern sowie Krankenkassen für die ersten drei Monate, während das Unternehmen sich um Unterkünfte kümmert.

So bereitet die Initiative beide Parteien intensiv auf das jeweilige Projekt vor. Nicht nur die brasilianischen Fachkräfte nehmen an Kursen teil, um sich in der deutschen Kultur zurechtzufinden – auch die Unternehmen erhalten ein Seminar. „Deutschland braucht qualifizierte Zuwanderung, um den Bedarf an offenen Arbeits- und Ausbildungsplätzen bedienen zu können. Das bedeutet im Gegenzug auch Bereitschaft für kulturelle Vielfalt, gelungene Integration sowie Respekt und Anerkennung“, weiß die Gründerin Josélia Gärtner De Freitas.

beeskin: das Bienenwachswachstuch des Anstoßes

Wie sich das 2018 von Tina und Christian Sauer gegründete beeskin, Europas führender Hersteller von Bienenwachstüchern, gegen die mächtige Plastiklobby zur Wehr setzt.

Im Jahr 2018 ist Tina Sauer mit beeskin an den Start gegangen. Mit nachhaltigen Bienenwachstüchern hat sie eine Alternative zum Verpacken von Lebensmitteln geschaffen, die Plastikfolie (vor allem) in privaten Haushalten überflüssig machen soll. Christian Sauer, Tinas Mann und Mitgründer, der zuvor ein IT-Start-up erfolgreich auf die Beine gestellt hatte, entwickelte die Maschinen zur Herstellung der Bienenwachstücher. Die Nachfrage nach den Produkten steigt seit der Gründung kontinuierlich, das Produktionsteam in Berlin Zehlendorf wird größer und die Zeichen stehen weiter auf Wachstum. Soweit die positiven Aspekte der beeskin-Story.

Denn immer wieder gibt es auch Störfeuer, wie zuletzt in Form einer Anzeige beim Landeskriminalamt Berlin. „Bei der Anzeige geht es um den Geruch von natürlichem Bienenwachs, der auf das eingepackte Lebensmittel übergehen könnte. Bienenwachs ist ein Lebensmittel und der Geruchsübergang wohl kein Vergehen, welches in irgendeiner Weise mit staatlichen Sanktionen einhergehen sollte“, erläutern die Sauers. „Wir können es uns nur so erklären, dass hier Einfluss von großen Playern ausgeübt wurde, denen selbst unser kleines Unternehmen ein Dorn im Auge ist. Schließlich stellen wir mit unserem Produkt in Frage, ob Plastikfolie im Haushalt notwendig und sinnvoll ist.“ Dazu später mehr.

Ein Beitrag zur Lösung des Plastikproblems

Die Bilder riesiger Plastikmüllinseln in den Ozeanen und von in Plastik verhedderten verendeten Tieren schockieren. Nicht weniger alarmierend sind Zahlen, nach denen jeder Mensch Plastik in der Größe einer Kreditkarte in sich trägt. Immer wieder gibt es Untersuchungen, die Plastik in Zusammenhang mit Krebserkrankungen bringen. Dies war auch der Gründungsauslöser für Tinas Gründung: „Ich habe drei Großeltern an Krebs verloren. Als meine Kinder zur Welt kamen, habe ich gesunde und umweltfreundliche Produkte gesucht und nicht immer gefunden. Also habe ich zusammen mit meinem Mann in unserer Küche getüftelt und ausprobiert, recherchiert und nochmals nachgeforscht, bis alles gepasst hat“, schildert die heute 40-Jährige.

Ergebnis des Tüftelns ist das ebenso smarte wie natürliche Produkt beeskin: Die nachhaltige Verpackungsalternative besteht aus Bienenwachs, GOTS-zertifizierter Bio-Baumwolle, Harz sowie Bio-Jojobaöl. Die Tücher sparen jede Menge Einweg-Plastikfolie und halten Lebensmittel länger frisch. Und auch die Nutzung ist kinderleicht: Das Bienenwachstuch wird einfach um Lebensmittel gewickelt oder über Schüsseln, Gläsern oder Behälter gelegt und leicht angedrückt. Durch die Handwärme haftet das Wachs an weichen Oberflächen sowie an sich selbst, im Kühlschrank wird es hart wie ein Deckel, es kann sogar eingefroren werden. Um das Produkt zu reinigen, genügt eine Wäsche unter kaltem bis lauwarmem Wasser mit etwas Biospülmittel. Die beeskin-Tücher sind durchweg nachhaltig und können garantiert ein Jahr wiederverwendet werden. Am Ende ihrer Lebensdauer können sie kompostiert oder als ungiftiger Feueranzünder verwendet werden.

Die Resonanz ist überwältigend, berichtet Tina: „Wir treffen den Nerv der Zeit. So viele Menschen sind geschockt von den Bildern von Lebensmitteln, die auf dem Müll landen, und den Plastikmüllmengen in Ozeanen, mitten in der Natur oder in unseren Städten. Sie suchen nach Alternativen und sind begeistert von unseren beeskins“, freut sich die Unternehmerin. „Uns erreichen und bestätigen auch persönliche Erlebnisse wie vom Picknick ganz ohne Müll oder den Brombeeren, die nicht wie üblich nach einem Tag verschimmelt waren.“

Das Wachstuch des Anstoßes

Den Eindruck der Nutzer*innen bestätigt nun eine Studie des unabhängigen Untersuchungs- und Forschungslaboratoriums UBF Altlandsberg. Das Gründungs-Duo hatte sie selbst in Auftrag gegeben: „Es ist uns wichtig, dass unser Wissen und unsere Erfahrung um die positiven Eigenschaften von beeskin von unabhängigen Expert*innen geprüft werden“, so Tina.

In der Studie wurde die Entwicklung von Bakterienkulturen auf Verpackungsmaterialien getestet. Dabei schnitten Plastikverpackungen besonders schlecht ab: Das zwar steril produzierte Plastik ist nach der Studie des UBF ein guter Nährboden für Bakterien. Für die Studie wurden Bakterienkulturen auf Plastikfolien und Bienenwachstüchern angelegt und die Proben für eine Woche bei sechs Grad Celsius gelagert. Die Auswertung ergab, dass das Bakterienwachstum auf den beeskin-Bienenwachstüchern im Vergleich zu Frischhaltefolie im Schnitt um 75 Prozent reduziert ist. Die Forschenden führen das vermehrte Bakterienwachstum bei Plastikfolie auf die durch das Plastik eingeschlossene Feuchtigkeit zurück, die einen idealen Nährboden für Bakterien bildet. Die Bienenwachs­tücher dagegen „atmen“ und lassen überschüssige Feuchtigkeit natürlich entweichen.

„Wir waren selbst von der Eindeutigkeit zugunsten unserer Bienenwachstücher überrascht“, so Christian. „Für uns erklärt sich daraus aber auch, warum die Plastikindustrie solch einen erbitterten Kampf gegen uns Mini-Anbieter führt. Hier geht es offenbar nicht nur darum, ein massiv umweltschädigendes Produkt um jeden Preis am Markt zu halten, sondern auch darum, ein Produkt als vermeintlich besser darzustellen als es letztlich ist.“

Die Plastiklobby setzt auf Bürokratie

Christian schildert, wie sie als Start-up die mächtige Plastiklobby kennenlernten, übrigens ein Wirtschaftszweig mit einem Umsatz von knapp 85 Milliarden Euro im Jahr 2021: „Mit einer Anhörung im Strafverfahren vom LKA Berlin. Strafrechtlichen Ermittlungen ausgesetzt zu sein, hatten wir uns bei Gründung der Firma nicht vorstellen können. Das LKA ist im Land Berlin zuständig für alle Vergehen, die Lebensmittel betreffen. Als Spezialgebiet sind diese ,Strafsachen‘ polizeilich genauso hoch aufgehängt wie Mord, Drogendelikte oder Sexualverbrechen. Glücklicherweise gab es eine kompetente Oberamtsanwältin, die das Verfahren übernommen und bezüglich des Vorwurfs von Straftaten mangels Tatverdachts eingestellt hat.“

Auch wenn es in diesem konkreten Fall – abgesehen von Stress und Kosten – für beeskin gut ausgegangen ist, bringen die Unternehmer*innen die dahinter befindlichen Mechanismen in Rage: „Es ist total paradox. Uns wurde vorgeworfen, dass wir ein natürliches Produkt verwenden. Dazu bemüht man eine EU-Verordnung, die besagt, dass Materialien oder Gegenstände, die dazu bestimmt sind, mit Lebensmitteln unmittelbar oder mittelbar in Berührung zu kommen, keine Bestandteile abgeben dürfen, die geeignet sind, die menschliche Gesundheit zu gefährden oder eine unvertretbare Veränderung der Zusammensetzung von Lebensmitteln oder eine Beeinträchtigung ihrer organoleptischen Eigenschaften herbeizuführen“, zitiert Tina, und ergänzt: „Im Gegensatz zu Plastik sind unsere Produkte ja eben nicht gesundheitsschädlich. So bestätigte das Bundesamt für Risikobewertung, dass aus einer Risikoperspektive eine leicht abweichende Sensorik eines Bienenwachstuchs keine toxischen Folgen für das eingepackte Lebensmittel hat. Deshalb strapaziert man den Aspekt organo­leptische Eigenschaften, also Geruch und Geschmack. Und welch Überraschung, Bienenwachstücher riechen genau danach, nach Bienenwachs. Dass dies offenbar wichtiger ist als der Aspekt Gesundheitsgefährdung macht mich schlichtweg fassungslos.“

Zwischenzeitlich dachten die Sauers tatsächlich daran, die Segel zu streichen und ihre Firma zu schließen. Doch das Feed­back ihrer Kund*innen und Handelspartner*innen bestärkt sie immer wieder aufs Neue darin, ihren Weg unbeirrt weiterzugehen und mit ihrem Produkt die Welt ein klein wenig besser, sprich plastikfreier zu machen.

FUNQ‘: Drei Freunde, eine Sirup-Mission

Wie drei Ex-Coca-Cola-Manager die Softdrink-Branche aufmischen und unser Trinkverhalten mit ihrem Superfruit-Sirup FUNQ‘ verändern wollen.

Den Schlüssel zu einem leckeren, zuckerarmen Softdrink ganz ohne Verpackung haben wir alle zuhause: hochwertiges Leitungswasser. Für fruchtig-frischen Geschmack darin und eine Extraportion Vitamine und Mineralstoffe will ab sofort FUNQ‘, der erste Superfruit­Sirup ohne Konservierungsstoffe und Süßungsmittel, sorgen. Doch wer steht hinter dem Getränk, das ganz Deutschland dazu bringen will, sich seinen Softdrink ab sofort selbst zu mixen?

Die FUNQ‘-Gründer Sebastian Kroth, Michael Schwarz und Fabian Roschig haben jahrelang bei Coca-Cola gearbeitet und den Konzern mit dem Ziel verlassen, ihre eigene Vision von der Zukunft des Trinkens zu verwirklichen. Bedeutet: lecker, kalorienarm und nachhaltiger. Denn: 1,9 Millionen Einweg-Plastikflaschen verbrauchen wir laut einer Studie der Deutschen Umwelthilfe in Deutschland pro Stunde, das macht 16,4 Milliarden Flaschen pro Jahr. Und: Jede Plastikflasche legt dabei durchschnittlich 450 Kilometer zurück, bis sie im Regal landet.

Trinken neu gedacht

„Die Art, wie und was wir trinken, muss neu gedacht werden. Denn die Menschen werden in Zukunft vollkommen anders konsumieren. Der Trend geht hin zu gesünderem, individuellerem und vor allem nachhaltigerem Getränkegenuss, wobei sich die Lust auf leckeren, natürlichen Geschmack sehr wahrscheinlich nie verändern wird. Dieses Konsumentenbedürfnis wollen wir mit FUNQ‘ ganzheitlich erfüllen“, so CMO Sebastian.

CEO Michael ergänzt: „Ich lebe mit meiner Familie auf Mallorca. Wenn meine Kids mich fragen, warum da so viel Plastik im Meer schwimmt, dann ist das für mich auf jeden Fall ein Grund, dieses Problem aktiv anzugehen. Wir alle wollen für unsere Kinder schließlich eine Zukunft auf diesem Planeten.“

FUNQ‘ gibt es deshalb in recycelbaren Tetra Paks, wobei 82 Prozent der Verpackung aus nachwachsenden Rohstoffen bestehen. Das Tetra Pak erzeugt laut Studie des Instituts für Energie und Umweltforschung im Vergleich zur PET-Flasche einen um 67 Prozent geringeren CO2-Abdruck. Selbst der Deckel ist aus Zuckerrohr. COO Fabian: „Wir arbeiten mit unserem Partner für Verpackungsmanagement kontinuierlich an noch besseren, innovativen Lösungen.“

Mithilfe von Mixologen und Barkeepern zur idealen Formel

„Jeder Weltklasse-Barkeeper stellt ausschließlich Dinge her, die er selbst trinken möchte. Meine Ansprüche sind riesig. Deshalb haben wir einen der besten Fruchtsirupe kreiert, den man auf der Welt finden kann“, sagt Robin Honhold, der Head of Operation der Lyan-Gruppe war, die einige der besten Bars und Clubs der Welt betreibt (White Lyan, Dandelyan, Cub, Super Lyan), selbstbewusst. Er hat gemeinsam mit Mixologen und Barkeepern ein Jahr lang an der Formel für FUNQ‘ getüftelt. Heraus kamen fünf Sirup-Geschmacksrichtungen, die ganz einfach in Leitungswasser gerührt werden. „Die Trinkwasserqualität in Deutschland ist überall sehr gut, somit ist der Mix mit einem Sirup ohne zusätzlichen Zucker und Konservierungsstoffe die perfekte und nachhaltigste Lösung“, bestätigt auch der Gesundheits­experte Prof. PhDr. Sven-David Müller.

Im fertig gemixten Zustand enthält das Getränk nachweislich weniger als 2,5 Gramm Zucker und auch keine Süßstoffe. Zum Vergleich: Laut Foodwatch sind in Cola, Orangen- oder Zitronenlimonaden der großen Hersteller mehr als zehn Gramm Zucker. „Viele Sirupe enthalten noch mehr Zucker als Cola und sind somit absolute Dickmacher. Die Mineralstoffe und Superfruit-Elemente in FUNQ‘ bewirken dagegen eine gesundheitsbewusste Ernährung, ähnlich wie ein frischgepresster Orangensaft“, so Sven-David Müller.

Der Markt für Sirup boomt

FUNQ‘ kommt zu einer Zeit auf den Markt, in der immer mehr Menschen Sirup nutzen – rund 11,3 Millionen, um genau zu sein, Tendenz steigend. Und über 20 Millionen nutzen laut Marktforschungsinstitut GFK bereits einen Wassersprudler, statt Plastikflaschen zu kaufen. „Vielen Menschen wird es immer wichtiger, nachhaltiger zu leben. Bereits mit kleinen Gesten, die wir in unseren Alltag integrieren, kann heute jede(r) zu einer besseren Umwelt beitragen“, sagt Michael. Wie? Der CEO glaubt, dass Getränke aus Plastikflaschen bald der Vergangenheit angehören und in Zukunft jeder sein Leitungswasser zuhause mit natürlichem Geschmack, Vitaminen und Mineralien anreichert.

Die Idee der drei Gründer, das Trinkverhalten der Menschen zu verändern, ist ambitioniert. Dementsprechend hat es auch eineinhalb Jahre gedauert, bis aus der Idee ein fertiger Sirup wurde. Ende 2022 hatte das FUNQ‘-Team in einer Pre-Seed-Finanzierungsrunde laut eigenen Angaben mehr als eine Million Euro eingesammelt, um seinen Sirup in Serie produzieren zu lassen, nachdem es bereits selbst insgesamt rund 100.000 Euro in die Entwicklung gesteckt hatte.

Hilfreich ist natürlich das immense Know-how in Sachen Getränkeentwicklung, das die Gründer mitbringen. Allein Michael und Sebastian bringen es zusammen auf mehr als zwei Jahrzehnte Erfahrung bei Coca-Cola. Fabian beriet in den letzten Jahren mit seiner eigenen Agentur große Namen der Lebensmittelindustrie in Sachen Nachhaltigkeit. Dieses gebündelte Wissen und eine große Portion Leidenschaft wollen die drei Founder nun in möglichst viele Haushalte bringen.

Namhafte Investor*innen, prominente Unterstützer*innen

Mit ihrem Superfruit-Sirup konnten die Gründer große Investor*innen, wie beispielsweise Ex-Coca-Cola Westeuropa-Chef Tim Brett, überzeugen. Seine Begründung für das Investment: „Ich kenne die Gründer seit vielen Jahren und bewundere ihr Verständnis für Verbrauchernachfragen sowie ihren unternehmerischen Elan.“ Auch der Münchner VC-Fund 10xFounders um Bits & Pretzels-Macher Felix Haas und der bekannteste Influencer Deutschlands, Younes Zarou (52 Mio. Follower auf TikTok), sind als Business Angels eingestiegen. „Ich gehöre zur Generation Z und mir ist natürlich bewusst, dass wir etwas tun müssen, damit es unseren Planeten noch so lange wie möglich noch gibt. Ich glaube an FUNQ‘, weil es nicht nur gut schmeckt, sondern vor allem auch nachhaltiger ist. Die Werte von FUNQ‘ sind auch meine Werte“, so Zarou.

Auch Amazon glaubt an den Erfolg. Der US-Gigant wählte das Start-up unter 1500 Unternehmen für sein Sustainability­Accelerator-Programm aus. Matthew Ranger, Head of Amazon Launchpad: „Wir sehen bei den Produkten von FUNQ‘ ein großes Potenzial, die ökologischen Auswirkungen von Erfrischungsgetränken zu reduzieren, indem sie das Abfüllen in Plastikflaschen überflüssig machen.“

Seit Juni 23 kann man die Sirupe über die Website des Start-ups bestellen. 9,99 Euro kostet ein halber Liter – das macht etwa 70 Cent pro Portion. Das langfristige Ziel von Fabian, Sebastian und Michael ist es, FUNQ‘ europaweit zu verkaufen, online ebenso wie im stationären Handel.

mealify: die App für entspannte Mahlzeiten

Die App mealify der Gründerin Martha Schönborn will den Prozess von der Rezeptidee bis zum Einkauf vereinfachen und uns damit mehr Zeit fürs Familienleben verschaffen.

Mahlzeiten planen, einkaufen, für die ganze Familie kochen – und das ganz entspannt und zeitsparend. Die neue App mealify will ab sofort den Prozess von der Rezeptidee bis zum Einkauf vereinfachen und sich damit als effizientes Hilfsmittel für die Wochenorganisation jeder Familie etablieren. Durch aufeinander aufbauende Funktionen wie der Rezeptsuche, der Essensplanung, einer Einkaufsliste und einen angebundenen Lebensmittellieferdienst können mehrere Aufgaben direkt in einer App erledigt werden.

Damit will das Bonner Start-up seine Nutzer*innen im Alltag entlasten und ihnen mehr Zeit für das Familienleben ermöglichen. Das junge Unternehmen verfolgt damit ein klares Ziel: „Mit unserer App wollen wir die Menschen dazu ermutigen, zu Hause zu kochen und gesunde, leckere Mahlzeiten zu genießen“, sagt Martha Schönborn, Gründerin und Geschäftsführerin der mealify GmbH. „Wir haben hart daran gearbeitet, eine umfassende Lösung zu schaffen, die die Planung des wöchentlichen Einkaufs vereinfacht und auch berufstätigen Eltern wieder mehr Lust auf selbstgekochtes Essen macht.“

mealify: stressfreie Mahlzeiten dank Organisation und Inspiration

Die App bietet Zugriff auf eine umfangreiche Bibliothek inspirierender Rezepte für jeden Geschmack und jede Ernährungsform, ob vegetarisch, glutenfrei, vegan oder traditionell. Kooperationen mit beliebten Food-Blogger*innen machen die Rezeptauswahl besonders vielfältig und attraktiv. Dank der interaktiven Kochbuchfunktion können Nutzer*innen zusätzlich ihre eigenen Rezepte erstellen und speichern – personalisierte Rezeptsammlungen sind damit so einfach zu generieren.

Mit der intelligenten Essensplanungsfunktion können Nutzer*innen nicht nur ihre Mahlzeiten für die Woche im Voraus planen, sondern auch ihre Einkäufe stressfrei organisieren. Sobald der Mahlzeitenplan erstellt ist, generiert die App automatisch eine komplette Einkaufsliste mit allen benötigten Zutaten. Die Liste kann einfach bearbeitet und individuell ergänzt werden.

Die App bietet zudem eine nahtlose Anbindung an einen Lebensmittel-Lieferservice, der die benötigten Zutaten direkt an die Haustür liefert. Mit wenigen Klicks wird so der lästige Gang zum Supermarkt überflüssig.

mealify GmbH: Start-up mit großen Zielen

Zwei Jahre herausfordernde Gründungszeit stecken in der App. Trotz fehlender Erfahrung in der App-Entwicklung meisterte das kleine Team rund um Gründerin Martha Schönborn zahlreiche Hürden – nicht zuletzt dank der Unterstützung ihrer Partner und Förderer.
Das Ende 2021 gegründete FoodTech besteht mittlerweile aus einem sechsköpfigen Team und ist bisher komplett gebootstrapped. Zusätzlich konnte Martha Schönborn einige öffentliche Fördergelder für die Programmierung der mealify App generieren, hat am Accelerator Programm des Digital Hub Bonn teilgenommen und über das Gründerstipendium mit einem Coach Ideen entwickelt.

Die ersten Nutzer*innen haben nun seit Juni 2023 die Möglichkeit, das Potenzial von mealify zu entdecken und die erste Version der App zu testen. Die App ist komplett kostenlos und im Apple App Store sowie im Google Play Store erhältlich.

Auch für die Zukunft hat die mealify-Gründerin Martha Schönborn konkrete Pläne: Mit vielen innovativen Features soll die App kontinuierlich verbessert und weiterentwickelt werden.

wobie box: die Musikbox für Kids und Eltern

Das Hamburger Eltern- und Gründerpaar Fee und Karsten Fröiland hat eine Musikbox für die ganze Familie entwickelt – die wobie box.

„Mama, darf ich was hören?", „Papa, kann ich kurz dein Telefon, nur das eine Lied? Biiiitteeee!“ Fragen, wie sie wohl viele Eltern täglich hören. Und schneller als das Ja ausgesprochen ist, sind Kind und Smartphone im Kinderzimmer verschwunden und tauchen damit auch in der nahezu unendlich großen Auswahl an Audioangeboten auf Spotify ab.

Eine Situation, die viele Eltern unzufrieden macht. So auch Fee und Karsten Fröiland. Die Unzufriedenheit darüber, dass das eigene Smartphone so oft nicht greifbar war und das Streamen über Bluetooth-Lautsprecher haben die beiden dazu angetrieben, ihre eigene Musikbox für die ganze Familie zu entwickeln.

Das Ergebnis: die wobie box mit sieben individuell belegbaren Regenbogentasten. So können auch schon Kinder ab 4 Jahren selbstständig ihre liebsten Hörspiele, Musikalben oder Podcasts auf Spotify hören und die Eltern müssen nicht mehr auf die Suche nach dem verlorenen Smartphone gehen.

Früher haben erst Kassetten und später CDs samt passendem Abspielgerät Kindern recht früh die Möglichkeit gegeben, autark und ganz nach ihren Vorlieben die Lieblingsmusik oder -hörspiele zu genießen. Die Auswahl war überschaubar und Mama oder Papa mussten maximal beim Bandsalat zu Hilfe eilen. Heute steht dem Nachwuchs dank diverser Streamingdienste eine schier endlose Auswahl an Musik, Hörspielen und Podcasts zur Verfügung. „Wir finden es toll, dass es inzwischen zu jedem Thema die passenden Inhalte gibt. Für uns ergaben sich aber recht schnell zwei Probleme: Ständig war unser Smartphone in Beschlag genommen und unser Kind war von der Auswahl völlig überfordert und statt mit hören eher mit durchscrollen der Playlists bei Spotify beschäftigt“, erklärt Fee Fröiland, Produktdesignerin und Gründerin von wobie.

Gemeinsam mit ihrem Mann Karsten hat sie aus dieser persönlichen Erfahrung heraus die wobie box entwickelt. „Für uns hatten die vorhandenen Optionen alle irgendeinen Haken. Beim Streaming über Bluetooth-Lautsprecher war das Smartphone ständig in Gebrauch und Anrufe und Benachrichtigungen landeten schonmal lautstark auf der Box im Kinderzimmer. Zusätzlich sammelten sich weitere Tonträger im Haus, obwohl wir die gleichen Inhalte über den vorhandenen Streaming Account bereits abrufen konnten. Aber auch die Klangqualität der kindgerechten Boxen hat mich nicht glücklich gemacht“, erklärt er die weiteren Beweggründe.

Der Sprung in die Selbständigkeit: „Schleichender Start“ statt übereilte Aktionen

Den Wunsch nach einem eigenen Business war bei beiden schon immer da. Bis sie sich diesen Wunsch mit wobie erfüllten, schlug das Gründungspaar eine eher klassische Unternehmenskarriere ein. Fee arbeitete nach dem Produktdesign Studium als User Interface Designerin zunächst in einer kleineren Agentur und später viele Jahre in einem großen Internet-Großkonzern. Karsten war als Strategie- und Managementberater und zuletzt Führungskraft im Controlling eines MDAX-Maschinenbau-Unternehmens tätig.

Den letzten Kick, den Sprung in die Selbständigkeit zu wagen, hat dann die Zeit der Corona Pandemie mit Lockdown und zwei Kindern im Home Office gegeben. Für die beiden Eltern war klar, Konzernstrukturen mit Teams in unterschiedlichen Zeitzonen und der Wunsch, Job und Familie für alle Seiten zufriedenstellend unter einen Hut zu bringen, war in dieser Konstellation nicht mehr möglich. „Als Karsten mir die Frage stellte: ‚Was willst du denn eigentlich machen?‘ haben wir beide unsere Leidenschaft für was Eigenes wieder rausgelassen, waren uns aber einig, dass es ein wirklich gutes Produkt sein muss, damit wir Erfolg haben. Als zweifache Eltern war uns klar, dass wir nicht blauäugig starten können“, beschreibt Fee den Prozess.

Daher fiel 2021 die Entscheidung auf einen schleichenden Start. Fee kümmerte sich um die Produktentwicklung, Karsten neben seinem Vollzeitjob um die Finanzierung und alle formellen Angelegenheiten. „Uns kam bei der Entwicklung und dem Start natürlich die jahrelange Erfahrung in der Produktentwicklung und dem Projektmanagement zugute, die wir bei unseren früheren Arbeitgebern gesammelt haben. Zusätzlich war der Input anderer Familien in unserem Umfeld natürlich Gold wert“, ergänzt Karsten.

Die Wunschliste war schnell klar: Es sollte eine Musikbox für die ganze Familie werden, die Kindern selbstständigen Hörgenuss ermöglicht, aber gleichzeitig eine gewisse Guidance durch die Eltern im nahezu unendlichen Angebot der Streamingdienste ermöglicht. Dabei sollte sie möglichst ohne weitere Folgekosten für Tonträger oder Abos auskommen und eine Klangqualität haben, die auch anspruchsvolle Erwachsenenohren zufrieden stellt. Und am Ende den Eltern die Hoheit über ihr Smartphone zurückgeben. Das Ergebnis: die wobie box.

wobie box: via 7 Regenbogentasten in die Welt der Hörabenteuer

„Uns war wichtig, dass wir eine Box entwickeln, mit der die Kinder selbständig ihre Lieblingsmusik oder Hörspiele hören können. Bei uns hatte sich gezeigt, dass unsere Kinder mit einer begrenzten Auswahl schneller in die Hörwelten eintauchen konnten und nicht, überwältigt von der Auswahl in der Spotify App, erstmal ewig mit dem Aussuchen beschäftigt waren“, erläutert Fee die Grundidee der sieben Regenbogentasten.

Auf der Oberseite der Box befinden sich im Kreis sieben farblich markierte Felder, über die mit einem Fingerdruck die eingespeicherten Inhalte wiedergegeben und pausiert werden können. Die Belegung funktioniert mit wenigen Klicks über die eigene wobie fav App, die mit einem Spotify Account (auch mit der Free Version nutzbar) verknüpft sein muss. Über die intuitiv bedienbare Oberfläche kann jede Taste mit einem Album, einer Playlist oder einem Podcast verknüpft werden.

Ist die Zuordnung einmal gespeichert, wird das Smartphone nicht mehr benötigt. Für den ungestörten Hörgenuss muss die Box nur im Wlan sein. Da das Streaming über Spotify Connect funktioniert und nicht über Bluetooth, können Eltern das Smartphone sogar mitnehmen, wenn sie das Haus verlassen oder es ausgeschaltet in die Ecke legen.

Aber die wobie box kann noch mehr: Ist eine Verbindung mit dem Wlan bspw. im Park nicht möglich, kann sie auch als einfache Bluetooth-Box für das Streaming genutzt werden. Über eine MicroSD Karte kann außerdem eigene Musik komplett offline gehört werden. Und die kleinen Superstars von morgen können auf der MircoSD Karte zusätzlich eigene Gesänge oder Geschichten aufnehmen.

2023: Von Hamburg in die deutschen Kinderzimmer

„Wie das Produkt aussehen sollte, war uns relativ schnell klar. In der Testphase hat sich schnell gezeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Entscheidend waren für uns zwei Meilensteine: die Freigabe durch Spotify nach technischer Prüfung und die Zusage der Finanzierung der Beteiligungsgesellschaft Hamburg mbH. Letzteres macht uns besonders stolz, weil sie uns schon während der Produktentwicklung unterstützen, obwohl sie das normalerweise nur bei bereits fertig entwickelten Produkten tun“, berichtet Karsten stolz.

Im Frühjahr 2023 war es dann so weit: die wobie box war marktreif und der Onlineshop ging live. Über Social Media- und Online-Werbung erreichten sie die Zielgruppe und schnell waren die ersten 100 Boxen verkauft. Und die Kund*innen scheinen begeistert. „Wir haben natürlich nur begrenzt Möglichkeiten herauszufinden, wie die Leute auf uns aufmerksam werden. Aber die positiven Rückmeldungen und die teils vermehrten Käufe in bestimmten Postleitzahl-Gebieten lassen den Schluss zu, dass Eltern anderen Eltern von der wobie box vorschwärmen. Wir haben sogar einige Folgekäufe, was uns natürlich besonders freut“, erläutert Karsten.

Der nächste wichtige Meilenstein zu mehr Bekanntheit: große Player wie Otto.de und MediaMarkt/Saturn haben die wobie box in ihre Onlineshops aufgenommen.

Damit ist der Weg in deutsche Kinderzimmer frei und so auch der Weg zum Erfolg. „Ende 2023 wollen wir die Gewinnzone erreichen und ab 2024 Cashflow basiert wachsen. Der Anfang ist jetzt gemacht, die ersten Familien lieben ihre Boxen und über Weiterempfehlungen wollen wir zu einer echten Konkurrenz der etablierten Anbieter werden“, beschreibt Karsten den Status Quo und die Vision.

Elbmatic – in fünf Jahren vom Start-up zum Skalierer

Wie die Gründer von Elbmatic – Sebastian Bode, Sina Kashiri, Nadim Massarwa, Raffaele Scarcelli und René Zymierski – in gerade einmal fünf Jahren aus ihrem Start-up einen globalen Player im Großhandel geschmiedet haben.

Das kleinste Produkt ist kaum einen Zentimeter groß und kommt als Steckspielzeug in unzähligen Kinderzimmern zum Einsatz, das größte kostet mehrere tausend Euro und kann nur mit Sonderpaletten versendet werden. In gerade einmal fünf Jahren haben die fünf Gründer von Elbmatic aus ihrem Start-up einen globalen Player im internationalen Großhandel geschmiedet. Ihre Handelspalette umfasst IT, Hardware, Consumer Electronics, Home and Garden von Zahnbürsten und Smart Watches bis Rasenmäher und Spielzeug vieler Hersteller, geliefert wird an Groß- und Onlinehändler und an den stationären Einzelhandel. Elbmatic handelt mit 100.000 Produkten und leistet Lieferungen in 78 Länder auf fünf Kontinenten. So machten die Handelsprofis in 2022 einen Umsatz von 68 Millionen Euro. Längst haben sie ihr erstes Garagenlager gegen eine neugebaute topmoderne Logistikhalle mit 5.000 Quadratmetern Hochregallager, modernster Technik für automatisierte Prozesse und 40 Mitarbeitenden in Hamburg Veddel getauscht.

Fünf Gründer, fünf Kulturen und zwölf Sprachen

Was Sebastian Bode, Sina Kashiri, Nadim Massarwa, Raffaele Scarcelli und René Zymierski auf dem rasanten Entwicklungsweg geholfen hat? Die unterschiedlichen Kompetenzen und kulturellen Backgrounds der Gründer, hanseatische Zuverlässigkeit und das Vertrauen in starke Netzwerke. „Das Kollektiv ist das Regulativ“, nennen die Elbmatic-Gründer als Grundlage für ihr Wachstum. Alle Einschätzungen der Partner von Einkauf über Vertrieb und Logistik bis zu struktureller Logik werden bei strategischen Entscheidungen zusammengetragen, die einstimmig getroffen werden müssen. „Viele haben uns von dieser Klausel abgeraten, aber wir hatten noch nie Probleme mit der Einstimmigkeit, sie hat uns im Gegenteil zu klugen Entscheidungen motiviert“, weiß Sina Kashiri.

Hinzu kommen die kulturellen Kompetenzen der Gründer: Ihre Wurzeln reichen über fünf Kulturen vom Nahen Osten über Ost- und Südeuropa bis Deutschland. „Wir sprechen zwölf Sprachen und sind mit Mentalitäten ebenso vertraut wie mit allen Handelsregularien in den Ländern. So haben wir die Fähigkeit, Brücken zwischen Kulturen zu bauen und unser starkes Netzwerk auszubauen.“

So global das Mindset der Gründer ist, so lokal schlägt ihr Herz, denn die fünf sind alle zugleich Hanseaten: „Hamburg ist unsere Homebase, wir alle sind hier geboren oder aufgewachsen und fühlen uns der Stadt und ihren Werten stark verbunden“, erläutert Sebastian Bode. „Hamburger Herzstück meint hanseatische Werte wie langfristige, werteorientierte Verbindungen basierend auf Transparenz und Verantwortung“, ergänzen Raffaele Scarcelli und René Zymierski.

Fair play Trade

Die Elbmatic-Gründer sind überzeugt, dass globaler Handel langfristig für alle erfolgreich und gleichzeitig verantwortungsbewusst, nachhaltig und werteorientiert sein kann und leben diese Werte. „Greifbar und zuverlässig zu sein, ist Herzstück unserer Philosophie“, erläutert Sina Kashiri. Wie weit diese Zuverlässigkeit reicht, schildert Nadim Massarwa: „Wir übernehmen Risiken für maximalen Erfolg. So hatten wir aus Osteuropa in den Mittleren Osten geliefert als uns der Lieferant verzweifelt anrief, dass sein Team einen existenzbedrohenden Fehler gemacht hatte und er die Ware unbedingt rückabwickeln müsse. Den meisten Händlern wäre das egal, aber wir sehen das anders. Also haben wir alle Hebel in Bewegung gesetzt, intensiv mit dem Kunden im mittleren Osten gesprochen, die Ware per Luftfracht ausfliegen lassen, Vertragsstrafe gezahlt und on time geliefert. Lieferant happy und auch der Kunde ist bis heute an Bord.“

Solide Basis und Wachstum in neue Segmente

Möglich werden Maßnahmen wie die spontane Rückabwicklung nicht nur durch die Einstellung der Elbmatic-Gründer, sondern auch durch ihre wirtschaftliche Stabilität. Liquidität und ausgezeichnete Kreditwürdigkeit ermöglichen das Vorfinanzieren großer Volumina und das Lagern von Produkten auf Vorrat, wovon Kunden profitieren. Mittlerweile nutzen die Elbmatic-Gründer ihre Finanzstärke auch für weiterführende Aktivitäten: Mit Elbventures beteiligen sie sich als Kapitalgeber an vielversprechenden Start-ups, die etwa Lösungen in der Logistik entwickeln und zugleich die Welt nachhaltiger machen wollen. Und mit Elbbricks haben sie eine eigene B2C-Plattform geschaffen, die Spielzeug für Klein und Groß im Sortiment hat. So blicken die fünf Gründer mit Vorfreude auf die Weihnachtszeit, wenn sie nicht nur an ihre Businesskund*innen viele tausende Produkte liefern können, sondern mit Puppen und Games, Action-Figuren und Spielzeugautos und vielen anderen Spielwaren strahlende Gesichter bei Endkund*innen schaffen.

Zurückgeben als Motivation und Anliegen

Apropos strahlende Gesichter. Zurückgeben gehört auch zur Philosophie bei Elbmatic und dem Team ständige Motivation. Mit Elbbricks wollen die Hamburger „nicht nur mit unseren Produkten die Entwicklung von Kindern nachhaltig unterstützen wollen. Es ist für uns auch eine Herzensangelegenheit, ihnen schöne Abenteuer zu ermöglichen und ihre natürliche Neugier zu fördern“, berichtet Sebastian Bode. Und so haben sie 100 Kindern der KiTa Krümelkiste in Börnsen-Wentorf einen herrlichen Ausflug in den Wildpark Schwarze Berge ermöglicht. Zusammen mit ihren Erziehenden ging es in schicken knallroten Reisebussen und mit coolen neuen Rucksäcken nach Rosengarten. Ein absolutes Highlight an diesem Tag voller Eindrücke, Abenteuer und Emotionen waren geführte Streichel-Touren mit pädagogischen Fachkräften des Wildparks. Nach einer gesunden Stärkung am Mittag spielten die Kleinen ausgelassen auf dem Abenteuerspielplatz, bevor es mit vielen neuen Eindrücken zurückging. „Uns als hanseatischem Unternehmen ist es wichtig, etwas zurückzugeben. Als Vater hat es mit nachdenklich gemacht, dass solche Ausflüge für viele KiTas aus finanziellen und organisatorischen Gründen vielfach nicht möglich sind. Und so werden wir öfter und in unterschiedlichen Regionen einspringen, um die Entwicklung unserer Kinder zu unterstützen“, verspricht Sebastian Bode.

myMonsi: Hörspiel-App will Kinder kreativer machen

In Zeiten von Smartphones, Tablets und Fernseher fehlt vielen Kindern die Fantasie bzw. Kreativität zum Selbstspielen. Das wollen Marc Hertel und Michaela Kasper mit ihrer App myMonsi ändern.

Das Mannheimer Start-up myMonsi wurde “für Kinder gemacht, an Eltern gedacht”. Die Gründer*innen Marc Hertel und Michaela Kasper wollen Kinder wieder mit ihrer eigenen Kreativität verbinden. Aus diesem Grund entwickelte der Film- und Hörspielregisseur Hertel gemeinsam mit der zweifachen Mutter Kasper die myMonsi Mitmach-Geschichten – und integrierte sie in eine App.

“Wenn ich an die Kindheit meiner Tochter und meines Sohnes zurückdenke, sehe ich Kartons, Decken und jede Menge fantasievolle Rollenspiele”, so die zweifache Mutter Kasper. “Doch diese Art zu spielen, ist Kindern heute fast gänzlich abhandengekommen.” Zwischen Spielzeug und Videogames sei die Fantasie verloren gegangen, meint die Gründerin.

Mehr Kreativität per App

Über die myMonsi App können Nutzer*innen ein eigenes Profil anlegen, anschließend kann aus einer Vielzahl an Geschichten ein Thema ausgewählt werden. Im ersten Kapitel werden Requisiten zum Spielen vorgeschlagen, welche die Kinder sich im Haus zusammensuchen können. Dazu zählen unter anderem das Sofa als Schiff, eine leere Papierrolle als Fernrohr oder ein Kissen als Steuerrad.

Die App liefere zu jedem Spiel-Setting eine passende Geschichte und führe die spielenden Kinder wie beim Vorlesen in Geschichten hinein. MyMonsi bietet verschiedene, mehrteilige Abenteuer, wie “Du auf der Pirateninsel”, “Du auf der Dinosaurier-Insel” oder “Du im Ballett”. Dazu gibt es passende Hintergrundgeräusche wie Meeresrauschen oder Möwenlaute.

myMonsi: Spielen ist von zentraler Bedeutung

Mit myMonsi können Kinder selbst bestimmen, wann das Spiel zu Ende ist. Die mehrteiligen Mitmach-Geschichten eigenen sich für Kinder zwischen vier und neun Jahren. “Spielen in der Kindheit ist von zentraler Bedeutung und wichtig für die Bildung mentaler Gesundheit”, so Gründer Hertel. Mit myMonsi will das Gründungsteam Kindern die Lust am Spielen zurückgeben und eine “sinnvolle Alternative zu Fernsehern und Computern” schaffen.

Erhältlich ist der myMonsi ab 5,99 Euro mtl. auf der Website des Start-ups. Sieben Tage können Interessierte die Geschichten-App kostenlos testen. Auch mehrere Profile seien pro Konto nutzbar, so die Website.

Mehr zu myMonsi gibt es in der kommenden Folge der TV-Show Die Höhle der Löwen am 09.10. um 20.15 Uhr auf VOX. Ebenfalls mit dabei sind: Loggä, JobSwop.io, Racemates und BIOTherma-Pad.

Loggä: Back-Start-up bietet glutenfreie, vegane Brotmischung

Um den hierzulande so beliebten Brotkonsum gesünder zu gestalten, hat Gründer Matthias Parzich eine kernige Alternative zum Selbstbacken entwickelt.

Pro Jahr verzehrt jede(r) Deutsche rund 21 Kilogramm Brot. Hochgerechnet sind das drei bis vier Brotscheiben täglich. Die Brotkonsument*innen können aus dem Vollen schöpfen, denn Brot zählt zu den Kulturerben der Welt. Nicht aber alle profitieren von der Brotkultur Mitteleuropas: Rund 1,2 Millionen Menschen leiden in der Donauregion an Zöliakie, also Glutenunverträglichkeit – 80 Prozent davon werden erst sehr spät oder gar nicht damit diagnostiziert.

Vom KfZ-Ingenieur zum Brot-Entwickler

Abgesehen davon könnten viele Brotbackmischungen gesünder sein. Matthias Parzich ist derselben Meinung: Nach einer Ernährungsumstellung entwickelte der ehemalige Automobil-Ingenieur und jetzige Bäcker ein veganes, kerniges, glutenfreies Brot ohne Zusatzstoffe – dafür aber mit regionalen und biologisch hergestellten Zutaten.

Darauf entstand das Back-Start-up Loggä in Hessisch Lichtenau. Das Start-up bietet vegane Brotbackmischungen mit exotischen Zutaten, darunter Goldleinmehl, die nur mit etwas Wasser verrührt werden müssen. Auch nach sieben Tagen ließe sich die Mischung wie frisch aus dem Ofen zubereiten, so Matthias Parzich.

Mittlerweile hat Parzich verschiedene vegane und glutenfreie Backmischungen im Sortiment, darunter “Alleskörner”, “Aroniaschnitte”, “Kernbeißer” und “Abendbrot”. Jede Sorte sei bio, proteinreich, ohne Zuckerzusatz und plastikfrei verpackt.

Mehr zu Loggä gibt es in der TV-Show Die Höhle der Löwen am Montag, den 9. Oktober 23. Ebenfalls mit dabei sind myMonsi, JobSwop.io, Racemates und BIO-Therma Pad.

Die Ölfreunde: Speiseölmanufaktur mit 16-jährigem Gründer

Bereits mit 13 Jahren gründete Paul Belthle im Baden-Württembergischen Beuron seine Speiseölmanufaktur und schuf damit bis heute siebenstellige Umsätze und Jobs für sechs Familienmitglieder.

Er war 13 und bereits Gründer. Paul Belthle, von Die Ölfreunde, ist aktuell 16 und verbrachte als kleines Kind mit seiner Uroma viel Zeit im Garten. Dort baute er Gemüse an und durfte es weiterverarbeiten. Die Folge damals: eine Küche als “Schlachtfeld”, wie sein Vater Jürgen Belthle rückblickend meint.

Alles begann mit einer Ölmühle

Mit zwölf Jahren passierte dann etwas schicksalsweisendes für ihn und die ganze Familie: Paul bekam eine Ölmühle geschenkt. Der Junge begann daraufhin unmittelbar sein eigenes Öl herzustellen und verfeinerte seine Erzeugnisse stets mit Kräutern und Gewürzen. Es dauerte nicht lange, genau ein Jahr, und Die Ölfreunde waren geboren. Somit betrat einer der jüngsten Gründer Deutschlands das Unternehmertum.

Inzwischen und drei Jahre später arbeitet die ganze Familie in dem Unternehmen: Eltern und Großeltern, zwei Onkel und sogar der kleine Bruder hilft mit aus. Das Start-up wuchs und bietet heute ein breites Sortiment an Produkten.

Wegschmeißen geht nicht

Neben der Produktion von aktuell elf verschiedenen Ölen, liegt dem jungen Gründer besonders Nachhaltigkeit am Herzen. “Wegschmeißen geht nicht”, sagt er. “Aus dem proteinreichen Presskuchen, die Reststoffe von der Ölherstellung, stellen wir Mehle, Proteinpulver und Tierfutter her.” Alle Rohstoffe stammen dabei aus regionalem, kontrolliertem Anbau, die sie selbst bei den Bauern abholen.

Der gesamte Produktionsprozess, der das Pressen, Filtern, Lagern, Abfüllen in Glasflaschen und den Versand umfasst, liegt in den Händen der Familie. Erhältlich sind die Produkte im eigenen Hofladen, über den Onlineshop und im Einzelhandel.

Von einem Umsatz von 16.800 Euro im Jahr 2019 konnte sich Die Ölfreunde kontinuierlich steigern und erreichte 2022 einen Umsatz von knapp 1,4 Millionen Euro.

Mehr zu Die Ölfreunde gibt’s am kommenden Montag in Die Höhle der Löwen. Ebenfalls dabei: Compunder, Lookas, Beezer, und Herbal Spa.

AnimalChat: Tierarztvisite per Videocall

Die Sorge bei kleinen Haustier-Wehwehchen ist schnell groß. Doch ein Besuch in der Tierarztpraxis ist oft kostspielig und nicht immer notwendig. Abhilfe schaffen will das Start-up AnimalChat.

Tierbesitzer*innen kennen es: Das Haustier hat ein kleines Wehwehchen, und man muss abwägen, ob ein Tierarztbesuch wirklich notwendig ist. Diesem Problem möchte ein Vater-Sohn-Team nun eine digitale Lösung bieten: Sebastian Wilkes, Softwareentwickler, und sein Vater Heinrich Wilkes, Tierarzt, haben mit dem Start-up AnimalChat eine App entwickelt, die eine unkomplizierte Kommunikation per Messenger mit der lokalen Tierarztpraxis ermöglichen soll. Sebastian Wilkes hat als Kind sogar zeitweise über der Tierarztpraxis seines Vaters Heinrich gelebt: „Ich bin mit Tieren, dem Praxisalltag und reichlich Unternehmergeist groß geworden”, so der Gründer in einem auf dem Unternehmensblog veröffentlichten Interview.

Konkret können Tierhalter*innen mit AnimalChat Bilder und/oder Videos an die Praxis senden. Diese weiß dann bereits, um welches Tier es sich handelt, und eine erneute Stammdatenerfassung ist nicht notwendig. Genau das war der springende Punkt zur Entwicklung der Idee: „[Ich habe festgestellt], dass sich vorhandene Dienste wie WhatsApp nicht eignen, da im Austausch zu viele Informationen zum Tier immer wieder aufs Neue ausgetauscht werden müssten”, so Sebastian Wilkes weiter.

App-Nutzung aktuell kostenlos

Der/die Mediziner*in wertet das Bildmaterial aus und ermittelt, ob ein persönlicher Besuch in der Ordination notwendig ist, oder beispielsweise ein Videocall ausreicht. Für jegliche Varianten erstellt der/die Tierärzt*in ein Kostenangebot, das der/die Nutzer*in in der App gleich annehmen und bezahlen kann. Für den/die Tierbesitzer*in ist die Nutzung von AnimalChat aktuell kostenlos.

Das Start-up finanziert sich durch ein von den Behandelnden abgeschlossenes Jahresabo plus eine Provision in der Höhe von zehn Prozent bei Videoberatungen. Um die Vertriebs- und Marketing-Aktivitäten auszubauen, sucht das Duo bei “Die Höhle der Löwen” ein Investment von 200.000 Euro und bietet dafür zehn Prozent der Firmenanteile.

Mehr dazu am Montag, 11. September 23, in Der Höhle der Löwen auf Vox. Auch mit dabei: Vegablum, Natch, KitchBound und scentme.

Vegablum: veganer Honig und veganer Met vom Start-up

Die Vegablum-Gründer*innen Daniela Nowak und Stephan Weidtmann haben eine vegane Alternative zu Honig und -wein entwickelt - Löwenzahn spielt dabei eine große Rolle.

Daniela “Danny” Nowak und ihr Partner Stephan Weidtmann von Vegablum haben eine vegane Alternative zu Honigwein entwickelt. Das Gründer-Duo hat eine gemeinsame Vorliebe für das Mittelalter: die Musik, die Bräuche und den Met: “Auch Honigwein genannt. Es ist ein alkoholisches Getränk, das durch die Gärung von Wasser und Honig entsteht”, erklärt Weidtmann.

Omas Rezept ist der Trumpf

Die Idee dazu entstand als sich Nowak vor zehn Jahren dazu entschieden hatte, auf tierische Produkte zu verzichten. In ihr wuchs damals der Wunsch, Honigwein ohne Honig herzustellen. Denn, bisherige Honig-Alternativen waren nicht nach ihrem Geschmack.

Eines Tages entdeckte sie ein altes Rezept ihrer Großmutter: “Löwenzahn-Honig. Dazu verwendet man die leuchtend gelben Blüten des Löwenzahns, die reich an Vitaminen und Mineralstoffen sind”, erinnert sie sich.

Vegablum: VET und Wonig

Eingekocht mit Zucker, Wasser und Gewürzen kreierten die beiden Founder*innen ihr erstes Produkt “Wonig” als vegane Honigalternative. Hierbei wird der Honig sorgfältig aus den Blüten gewonnen, bevor sie sich zu den bekannten Pusteblumen entwickeln. Aufbauend darauf konnten sie nun mit VET (Veganer Elfentrunk) auch den ersten veganen Met herstellen. Ihn gibt es in vier verschiedenen Geschmackssorten, er ist Bio-zertifiziert und ohne künstliche Aromen.

Mehr zu Vegablum am Montag, 11.09.23, in Der Höhle der Löwen auf VOX: Ebenfalls mit dabei: Natch, AnimalChat, KitchBo und scentme.

dripoff: Vom Klobürsten-Smalltalk zur Gründung

Wie zwei Fitness-Kolleg*innen aus Düren dripoff, ein Start-up für WC-Hygiene, gründeten.

Dieses Start-up bricht Tabus, aber vor allem die oft unangenehm auszusprechende Thematik des täglichen Toilettengangs. Ob dripoff aus Düren das große (oder kleine) Geschäft wird?

Das Problem: Klobürsten

Im Fitnessstudio kamen Agnes Bings und Jan Dülken im Smalltalk zu der Erkenntnis, dass sich Klobürstenhalterungen sehr schlecht reinigen ließen. Nicht nur müsse man Halterungen der WC-Bürste frühzeitig entsorgen und ersetzen, sie sind bei mangelnder Pflege auch Herd von Bakterien und schlechten Gerüchen.

Die Lösung: Anti-Nässe-Pads

Bings und Dülken wollen dies ändern – und zwar mit einem Anti-Nässe-Pad, das sich in der Innenseite von Klobürstenhalterungen platzieren lässt. Ihre Innovation soll das Tropfwasser der WC-Bürste zuverlässig aufnehmen und einschließen. Unansehnliche und unhygienische Pfützenbildung im Bürstenhalter wird damit vermieden – und leichter zu reinigen sei er auch.

Frische bis zu einer Woche

Erhältlich ist die Innovation aus Düren in Nordrhein-Westfalen in 10er-, 30er- oder 50er-Sets. Bis zu sieben Tage lang soll das Pad im WC-Accessoire Frische garantieren, bis es gewechselt werden muss. Bei praller Füllung schon davor, heißt es auf der Unternehmenswebsite. Mindestens soll das dripoff-Pad aber drei bis fünf Tage Frische und Trockenheit im Bürstenhalter garantieren.

Dripoff sammelt nicht nur Wasser, sondern gibt auch einen dezenten Zitrus-Duft ab, erklären die Gründer*innen. Entsorgt wird die Innovation am besten im Restmüll. Etwaiges Runterspülen in der Toilette würde zu Rohrverstopfungen führen, so die Gründer*innen.

Erhältlich ist die Pad-Innovation im unternehmenseigenen Online-Shop – auch als B2B-Lösung für besonders saubere und tabufreie Offices. In Der Höhle der Löwen suchen die beiden Gründer*innen jetzt nach Investor*innen.

Mehr zu dripoff gibt es kommenden Montag in Der Höhle der Löwen um 20.15 Uhr auf VOX. Außerdem mit dabei sind Bello Eis, Millis Zaubertücher, FreeMOM und Klangio.