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Beispiel Apple

Ein gutes Beispiel ist das Unternehmen Apple: Der iPod war der erste MP3-Festenplattenplayer und stand schnell in Konkurrenz zu technologisch vergleichbaren Produkten. Apple gelang es aber, ihn als Weltmarktführer zu etablieren. Produkte wie der hochambitionierte Microsoft zune waren technologisch ein copy cat des iPods - scheiterten trotzdem gnadenlos, da Apple ein spezielles Geschäftsmodell geschaffen hatte: die Kombination aus iPod und iTunes, eine integrierte Lösung für nahtloses Musikvergnügen. Diese Kombination aus disruptiver Technologie (iPod) und herausragendem Geschäftsmodell (iTunes) sorgte für klare Verhältnisse im MP3-Player Markt und für eine Revolution in der gesamten Musikindustrie. Dominierende Plattenlabels wie Sony oder BMG wurden quasi über Nacht abhängig von Apple.

Bedingungen klären

Trotz solcher Überlegungen dürfen die Gründer nie vergessen: Der Exit ist das Ziel jedes Investors. Dazu sind verschiedene Szenarien vorzubereiten, zum Beispiel ein Börsengang, ein Trade Sale oder ein Secondary Purchase. Ein Trade Sale ist sinnvoll, wenn es an der Börse im Moment nicht gut läuft, dann lässt sich das Start-up besser an ein anderes Unternehmen verkaufen. Der Secondary Purchase richtet sich an einen neuen Investor, oder die Gründer kaufen selbst die Beteiligung (Buy Back).

Gleich welches Szenario gewählt wird - immer kommt es bei der Gestaltung der Verträge auf Fairness an. Oft wollen Gründer nach dem Exit im kleinem Rahmen beteiligt bleiben oder fordern gewisse Informationsrechte. Das kann zu Zielkonflikten führen. Solche Fragen lassen sich durch spezielle Klauseln regeln, etwa durch Zustimmungspflichten, sobald das Unternehmen verkauft werden soll. In jedem Fall sind Fachanwälte und Steuerberater einzuschalten, damit der Exit fair geregelt wird.

Der Autor, Sven von Loh, berät Start-ups, Technologieunternehmen und Investoren. Seine Beratungsschwerpunkte sind Due-Diligence-Prüfung, Unternehmensentwicklung und Finanzierung.
Mehr Infos lesen Sie in seinem Blog: http://svenvonloh.de/blog


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Wie alles begann

Wie alles begann

Die Idee dazu kam Tierärztin Stefanie Schmidt während ihrer täglichen Arbeit als Ernährungsberaterin. Immer wieder kamen Hundehalter auf sie zu, die über krankheitsbedingte Probleme mit ihren Vierbeinern berichteten. Stefanie Schmidt konnte den Tieren und ihren Herrchen aber oft nicht helfen. "Ich konnte ihnen einfach kein passendes Futter empfehlen", sagt die 30-Jährige. Schließlich sei jeder Hund anders, weshalb man mit einem "Standardfutter" nicht weiterkomme.

Sie hat dann häufig dazu geraten, das Futter selbst zusammenzustellen. Aber auch das sei keine optimale Lösung, so die Tierärztin. Beim Selbermischen passierten zu häufig Fehler. Für dieses Problem der Hundehalter wollte Stefanie Schmidt eine Lösung finden. Aber "als Wissenschaftlerin kenne ich meine Grenzen: Rohstoffeinkauf, Produktionsverfahren und Kostenplanung sind mir fremd".Also suchte sie sich Mitstreiter, Leute, die ihr halfen aus einer Idee ein konkretes Konzept Unternehmen zu machen.

In Janes Potthoff und Christian Hetke, zwei Absolventen der Handelshochschule Leipzig, fand sie, was sie suchte. Im November letzten Jahres ging futalis an den Start. Das Unternehmen arbeitet eng mit Professor Manfred Coenen, dem Leiter des Instituts für Tierernährung, Ernährungsschäden und Diätik an der Universität Leipzig zusammen. Coenen hat von Anfang an bei der Entwicklung des Ernährungskonzepts von futalis mitgewirkt.

Mittlerweile steht er dem Unternehmen als wissenschaftlicher Beirat zur Seite. Mit der fachlichen Unterstützung will futalis garantieren, dass es dauerhaft höchste Futterqualität anbieten kann. Dazu trägt auch der rege Austausch mit Züchtern und Tierärzten bei. "Die Ärzte geben uns wichtiges Feedback", sagt Janes Potthoff. "Sie wissen aus ihrer Praxis, welche Krankheiten gerade besonders häufig auftreten und was die Hunde besonders dringend brauchen."

Was auch immer das ist - futalis schreibt sich auf die Fahne, es anbieten zu können. Das Futter wird stets nach einer individuellen Rezeptur hergestellt - hundertprozentig auf den jeweiligen Hund abgestimmt. Damit das gelingt, muss zuerst einmal der Bedarfswert des Vierbeiners ermittelt werden.

Auf der Webseite futalis.de, über die Hundehalter das Futter ordern können, werden daher wichtige Basisinformationen wie Rasse, Geschlecht, Alter, Größe oder Gewicht des Hundes abgefragt. Danach geht es an die Bestimmung der Krankheiten: Woran leidet der Vierbeiner, welche Unverträglichkeiten hat er? Erst wenn diese Daten ausgewertet sind, berechnet futalis den veterinärmedizinisch optimalen Nährstoffbedarf, stellt das Trockenfutter zusammen und schickt es - in Tagesrationen eingeteilt und hübsch verpackt, inklusive Namen und Foto des Hundes auf der Front - dem Hundehalter zu.

Noch sind die Bestelleingänge überschaubar. Futalis ist schließlich erst vor wenigen Monaten gestartet. Doch das Potenzial des Marktes ist unübersehbar: 5,4 Millionen Hunde leben in Deutschland, der Markt für Tierfutter ist entsprechend groß. Hinzu kommt der Trend hin zur Vermenschlichung des Hundes: Auch für Bello wünscht sich Herrchen nur das Beste. All das spricht dafür, dass futalis durchstartet.

Und all das hat auch den High-Tech Gründerfonds überzeugt, der das Leipziger Trio mit Kapital in sechsstelliger Höhe ausgestattet hat. Dennoch, da machen sich die Gründer nichts vor: "Der Tiergesundheitsmarkt ist schwierig", sagt Christian Hetke. Deshalb gehe es jetzt darum, "Aufklärungsarbeit" zu leisten: "Wir müssen den Hundehaltern die Vorteile unseres Konzepts bekannt machen", sagt er. Sie müssen wissen, dass die Verbindung aus Futter und Vitalität seit neuem futalis heißt.


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