Die 5 besten Webhoster für Existenzgründer 2025 – Warum webhoster.de die klare Nummer 1 ist


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Wir stellen die fünf besten Webhoster für deinen Start ins Unternehmertum vor.

Der Start in die Selbständigkeit ist aufregend – aber auch voller Entscheidungen. Eine der ersten und wichtigsten: Welchen Webhoster wählst du für deine neue Website? Gerade als Existenzgründer brauchst du einen Anbieter, der dir den Einstieg leicht macht, dir keine technischen Hürden in den Weg legt und dich nicht mit versteckten Kosten überrascht. Schließlich willst du deine Energie lieber ins Business stecken als in Serverkonfigurationen.

Doch der Markt ist riesig – und nicht jeder Hoster passt zu den speziellen Bedürfnissen von Gründern. In diesem Artikel zeige ich dir, worauf es wirklich ankommt – und stelle dir die fünf besten Webhoster für den Start ins Unternehmertum vor. Ganz oben auf der Liste: webhoster.de. Warum genau dieser Anbieter die Nase vorn hat, erfährst du in diesem Artikel!

Wie wichtig ist der richtige Webhoster für Gründer?

Wenn du dein eigenes Business startest, willst du vor allem eins: sichtbar sein. Und genau da kommt dein Webhoster ins Spiel. Denn selbst die beste Idee bringt dir nichts, wenn deine Website lahmt, ständig offline ist oder im schlimmsten Fall nicht mal richtig funktioniert.

Für Gründer ist ein zuverlässiger Webhoster also kein „Nice to have“, sondern absolute Basis. Schnelle Ladezeiten sorgen nicht nur für zufriedene Besucher, sondern verbessern auch dein Google-Ranking. Einfache Bedienung spart dir Zeit – und Nerven. Und wenn mal was hakt, brauchst du einen Support, der dir nicht nur automatisierte Mails schickt, sondern echte Hilfe leistet.

Dazu kommt: Dein Hosting sollte mit dir wachsen können. Heute brauchst du vielleicht nur eine kleine Website – aber was ist in einem Jahr? Gute Webhoster bieten dir flexible Upgrades, ohne dass du gleich alles neu aufsetzen musst. Kurzum: Der richtige Hoster kann dir den Weg in die Selbstständigkeit spürbar erleichtern.

Die Top 5 Webhoster für Existenzgründer 2025

Bevor wir direkt in die Topliste einsteigen, noch ein kurzer Überblick, worauf es bei einem Webhoster für Gründer wirklich ankommt. Du brauchst nicht das größte Paket mit allen Extras, sondern einen Anbieter, der dir den Start einfach macht. Dazu gehören ein intuitives Baukastensystem oder ein WordPress-Installer, faire Preise, Sicherheit von Anfang an – und vor allem: ein Support, der dich ernst nimmt, auch wenn du gerade erst anfängst. Mit diesen Kriterien im Hinterkopf habe ich dir die fünf besten Anbieter zusammengestellt – und Spoiler: Auf Platz 1 ist die beste deutsche Hosting-Plattform – Webhoster.de.

Platz 1: webhoster.de – Der Allrounder für den perfekten Start

webhoster.de macht es dir als Gründer wirklich leicht. Du bekommst alles, was du brauchst – ohne technische Spielereien, ohne Kleingedrucktes. Besonders stark ist der einfache Website-Builder, der auf WordPress basiert, aber mit KI-Unterstützung arbeitet. Heißt: Du beantwortest ein paar Fragen, wählst dein Business aus – und zack, steht deine erste Website. Perfekt für alle, die schnell loslegen wollen.

Auch bei der Leistung musst du keine Abstriche machen: NVMe-Speicher, LiteSpeed-Webserver, tägliche Backups und kostenlose SSL-Zertifikate gehören zur Grundausstattung. Und falls doch mal etwas hakt? Dann steht dir der deutschsprachige Kundendienst rund um die Uhr zur Seite – per Mail, Telefon oder Livechat. Praktisch: Alle Tarife sind monatlich kündbar, was dir als Gründer maximale Flexibilität gibt. Kein Wunder also, dass webhoster.de in Sachen Preis-Leistung und Benutzerfreundlichkeit ganz vorne mitspielt.

Platz 2: IONOS – Solide Power, vor allem für Technikaffine

IONOS gehört zu den großen Playern im Hosting-Geschäft – und bietet dir starke Serverleistung zu günstigen Einstiegspreisen. Besonders gut gefällt der hohe Uptime-Wert (99,99 %) und das breite Angebot an zusätzlichen Tools. Wenn du schon etwas technischer unterwegs bist oder z. B. später einen Online-Shop einbinden willst, findest du hier viele Möglichkeiten zur Erweiterung.

Allerdings: Der erste Eindruck kann für absolute Anfänger etwas überfordern – die Verwaltungsoberfläche ist nicht ganz so intuitiv wie bei anderen. Auch steigen die Preise oft nach den ersten 6 oder 12 Monaten deutlich an. Als günstiger Einstieg mit solider Performance trotzdem empfehlenswert – vor allem, wenn du längerfristig planst.

Platz 3: Hostinger – Der Preis-Leistungs-Sieger

Hostinger punktet vor allem mit seinen supergünstigen Einstiegstarifen. Schon ab 1,49 Euro pro Monat bekommst du SSD-Speicher, kostenlose Domains (im ersten Jahr) und gute Ladezeiten dank LiteSpeed-Technologie. Besonders attraktiv für Gründer mit kleinem Budget, die trotzdem Wert auf technische Basis legen.

Die Benutzeroberfläche ist schlank und modern, der Support antwortet meist schnell (auch auf Deutsch), und die Einrichtungsprozesse sind gut dokumentiert. Einziger Nachteil: In den ganz günstigen Paketen sind Speicher und E-Mail-Konten etwas knapp bemessen. Für kleine Websites oder Landingpages reicht es aber allemal – und ein Upgrade ist jederzeit möglich.

Platz 4: webgo – Support und Flexibilität made in Germany

webgo ist eine gute Wahl, wenn dir Kundennähe besonders wichtig ist. Der Support ist nicht nur kompetent, sondern auch sympathisch – und tatsächlich 24/7 erreichbar. Zudem bietet webgo eine 100-%-Zufriedenheitsgarantie: Wenn du unzufrieden bist, bekommst du dein Geld zurück. Das ist fair – und zeigt, wie überzeugt das Team vom eigenen Produkt ist.

Technisch bekommst du ordentlich was geboten, vor allem bei höheren Tarifen: viel RAM, stabile Ladezeiten und frei wählbare PHP-Versionen. Für ganz einfache Einstiege ist webgo vielleicht nicht der leichteste Weg, dafür glänzt der Anbieter mit Service und deutscher Serverinfrastruktur.

Platz 5: alfahosting – Ideal für Bastler und Technikfans

Du willst nicht nur klicken, sondern auch mal selbst am Code schrauben? Dann ist alfahosting dein Ding. Hier bekommst du viel Technik für wenig Geld – inklusive Unterstützung für PHP, CGI, Ruby und Python. Die Konfigurationsmöglichkeiten sind umfangreich, der Support ist solide, und die Performance ist ordentlich.

Allerdings: Wer gerade erst loslegt und sich noch nie mit Hosting beschäftigt hat, könnte sich anfangs etwas verloren fühlen. Für Entwickler, Digitalagenturen oder technisch versierte Gründer ist alfahosting aber ein starker Partner – mit skalierbaren Tarifen und fairem Preis-Leistungs-Verhältnis.

Warum webhoster.de die klare Nummer 1 für Existenzgründer ist

webhoster.de hat sich nicht ohne Grund den ersten Platz auf unserer Liste verdient. Was den Anbieter so besonders macht? Ganz einfach: Hier bekommst du ein rundum sorgloses Starterpaket, das dir den Einstieg ins Online-Business wirklich erleichtert. Der KI-gestützte WordPress-Builder nimmt dir die meiste Arbeit ab – du brauchst keine Vorkenntnisse, keine Designerfahrung, nur deine Idee. Und das Ergebnis kann sich wirklich sehen lassen.

Dazu kommen schnelle Ladezeiten, moderne NVMe-Speicher, kostenlose SSL-Zertifikate und tägliche Backups – alles inklusive. Der Support? Reagiert schnell, freundlich und kompetent – auf Deutsch, rund um die Uhr. Und weil alle Tarife monatlich kündbar sind, hast du maximale Flexibilität. Besonders praktisch: Die Server stehen in Deutschland, was nicht nur schnell, sondern auch datenschutzkonform ist. Für Gründer ist webhoster.de damit die perfekte Kombination aus Technik, Preis-Leistung und einfacher Bedienung. Kurz gesagt: Du kannst dich auf dein Business konzentrieren – und den Rest übernimmt dein Hoster.

Der richtige Webhoster als Schlüssel zum Erfolg

Der Start in die Selbständigkeit bringt genug Herausforderungen mit sich – da sollte dein Webhoster nicht eine davon sein. Mit einem zuverlässigen, einfachen und flexiblen Anbieter wie webhoster.de bist du bestens gerüstet. Du sparst Zeit, Nerven und kannst dich auf das konzentrieren, was wirklich zählt: dein Business. Egal ob du gerade erst anfängst oder schon die ersten Kunden gewinnst – die richtige Hosting-Wahl macht den Unterschied.

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GameChanger des Monats: Vivalyx - Eine Lebensaufgabe im wahrsten Sinne

Wie Dr. Benedict Doorschodt und Dr. Andreas Schumacher mit Vivalyx neue Wege in der Organtransplan­tation gehen, um Patient*innen bessere Chancen auf Leben zu bieten.

In einer Welt, in der der Mangel an Spenderorganen eine der größten medizinischen Herausforderungen darstellt, steht Vivalyx als Leuchtturm der Hoffnung und Innovation. 2022 von Dr. Andreas Schumacher, Dr. med. Benedict Doorschodt, Prof. Dr. René Tolba und Dr. Christian Blei­levens gegründet, bringt das Start-up aus Aachen frischen Wind in die Organtransplantation. Ihre Mission: die dramatischen Wartelisten für Transplantationsorgane auf null zu setzen und Millionen von Menschenleben zu retten.

Von der Vision zur Realität

Dr. Andreas Schumacher, erfahrener Unternehmer und ehemaliger Leiter des RWTH Entrepreneurship Centers, ist der Motor hinter der geschäftlichen Strategie. „Wir haben eine starke Vision, die mehr als nur ein Geschäfts­modell ist – es ist eine Lebensaufgabe im wahrsten Sinne des Wortes“, erklärt er. Sein Co-Gründer Dr. Benedict Doorschodt, ein passionierter MedTech-Pionier, ergänzt: „Unser Ziel ist es, durch die revolutionäre Perfusionstechnologie jeder Patientin bzw. jedem Patienten den Zugang zu Spenderorganen zu ermöglichen; insbesondere zu solchen Organen, die bisher als nicht transplantierbar galten.“

Das Team von Vivalyx besteht aus einem interdisziplinären Zusammenschluss von Mediziner*innen, Biotechnolog*innen, Ingenieur*innen und Unternehmer*innen – eine Kombination, die dem Unternehmen die Expertise und Dynamik verleiht, komplexe medizinische Probleme zu lösen.

Bahnbrechende Technologie „Made in Germany“

Die Innovation liegt in der weltweit ersten skalierbaren Technologie zur Wiederbelebung von Spenderorganen ohne Verwendung von Blut. Diese Technologie hebt Vivalyx aus dem Meer der traditionellen Ansätze heraus. „Die Warmperfusion bei Körpertemperatur war als Idee schon lange bekannt, allerdings gab es bisher keine skalierbare Methode zur Umsetzung, welche die Probleme knapper Spenderblutvorräte und die enormen Kosten der heutigen Warmperfusion überwindet. Mit unserer synthetischen Lösung haben wir eine Plattform geschaffen, die nicht nur Blut ersetzt, sondern seine Wirksamkeit in präklinischen Studien sogar übertrifft“, erklärt Dr. Doorschodt.

Auch Dr. Schumacher betont die Skalierbarkeit der Technologie: „Unsere Lösung ist ,Made in Germany‘ und repräsentiert somit Qualität und Zuverlässigkeit, während sie gleichzeitig erhebliche Kosten- und Effizienzgewinne bringt. Damit schaffen wir nicht nur eine medizinische, sondern auch eine wirtschaftliche Revolution, die den Transplantationsprozess weltweit einfacher und zugänglicher gestaltet.“

Per Paradigmenwechsel zum Erfolg

Die Unternehmensgeschichte startete mit einem Paradigmenwechsel. Dr. Doorschodt erkannte in der chirurgischen Praxis: Anstatt sich darauf zu fokussieren, den Schaden des Organs zu reduzieren, sollte man dem Organ alles geben, was es zum Leben braucht.

Wichtige Starthilfe sicherte sich das Unternehmen durch eine überzeichnete Seed-Finanzierungsrunde von mehr als einer Million Euro. Beteiligt daran waren prominente Venture-Capital-Geber, ein US-DeepTech-VC-Fonds sowie private Angel-Investor*innen inklusive fachkundiger Ärzt*innen. Diese Mittel ermög­lichen es den Gründern, entscheidende klinische Studien zur Zulassung durchzuführen und die Markteinführung in greifbare Nähe zu rücken. „Die Finanzierungsrunde markiert einen entscheidenden Meilenstein und spiegelt das starke Vertrauen der Investoren in unsere Technologie und unsere Vision wider“, so Dr. Schumacher.

Fokussierte Pläne ...

Der Blick in die Zukunft ist klar und zielgerichtet: Vivalyx plant, seine Technologie zunächst in der Europäischen Union sowie den USA und schließlich weltweit anzubieten. Dieser strategische Ausbau soll helfen, die globalen Herausforderungen des Spenderorganmangels zu überwinden und die Lebensqualität der Patient*innen entscheidend zu verbessern.

„Wir definieren eine neue Kategorie und spielen nicht länger nach den bisherigen Konventionen der aktuellen Technologie. Wir haben das Potenzial, den Markt der Transplantation mit unserer Technologie revolutionär zu verändern“, äußert sich Dr. Doorschodt zuversichtlich.

... mit einer neuen Marktkategorie

Die Schaffung einer solchen völlig neuen Marktkategorie, auch als Organ Resuscitation (Wiederbelebung) oder Organ Vitality bekannt, ist ein entscheidender Aspekt der Vivalyx-­Strategie. Dr. Schumacher ist überzeugt, dass die wahre Innovation nicht nur darin besteht, bestehende Verfahren zu verbessern, sondern einen völlig neuen Ansatz zu etablieren.

In Anlehnung an das Buch „Play Bigger: Wie Piraten, Träumer und Innovatoren Märkte definieren und dominieren“ äußert er: „Der heutige Erfolg besteht nicht darin, die Mitbewerber in der aktuellen Technologie abzulösen, sondern darin, eine völlig neue Technologie zu bringen, um damit die neue Marktkategorie der Warmperfusion zu definieren, zu skalieren und sie im Laufe der Zeit zu dominieren.“

Weiter betont er: „Ohne den Aufbau einer neuen Kategorie kann kein Unternehmen ein echter Gamechanger sein. Wir bei Vivalyx setzen auf diese neue Kategorie der skalierbaren Warmperfusion in der Organtransplantation, die auf langfristige Dominanz und echte Lösungen für das medizinische System abzielt.“

Mit dieser Vision verfolgt Vivalyx eine Strategie, die nicht nur auf technologischen Durchbrüchen beruht, sondern auch auf der fundamentalen Umgestaltung der Art und Weise, wie Organtransplantationen verstanden und durchgeführt werden.

Ein inspirierender Ausblick

Die Erfolgsgeschichte von Vivalyx nimmt weiter Fahrt auf, insbesondere mit der Unterstützung durch den EIC Accelerator, der dem Unternehmen eine Förderung und Eigenkapital von insgesamt 8,5 Millionen Euro in Aussicht gestellt hat. Diese Mittel sollen den Weg zu umfangreichen klinischen Prüfungen und zur weltweiten Kommerzialisierung ebnen. „Unsere Arbeit ist mehr als nur ein Job“, sagt Dr. Andreas Schumacher. „Es ist eine Verpflichtung gegenüber jedem Menschen, der auf ein lebensrettendes Organ wartet. Wir müssen und werden diese Bedingungen verändern.“

Die Vivalyx-Gründer sind nicht nur Innovatoren, sondern auch Visionäre mit einem klaren Ziel: Mit ihrer bahnbrechenden Technologie werden sie die Welt der Organtransplanta­tion neu gestalten und den Patient*innen weltweit Hoffnung und eine neue Chance auf Leben bieten. „Mut, Empathie und Innovation – mit diesen Prinzipien bauen wir die Brücke zwischen technologischen Fortschritten und menschlichen Bedürfnissen“, fasst es Dr. Doorschodt zusammen.

Die Reise von Vivalyx ist eine Geschichte von Paradigmenwechsel, Unternehmertum und dem tiefen Bedürfnis, die Welt zu verändern. Die Start-up-Story aus Aachen inspiriert und motiviert – sowohl medizinische Fachkreise als auch all jene, die an die Kraft des Fortschritts und der Innovation glauben.

Munich Startup Award 2025: Diese Start-ups stehen im Finale

Zum neunten Mal sucht der Munich Startup Award das beste Start-up aus München. Die Vorentscheidung ist gefallen – jetzt stehen die fünf Start-ups fest, die sich im Finale auf dem Munich Startup Festival am 16. Juli präsentieren dürfen.

Der Munich Startup Award wird auch in diesem Jahr auf dem Munich Startup Festival am 16. Juli 2025 im Backstage verliehen. Im großen Finale pitchen dort die aus allen Bewerbungen nominierten Start-ups auf der Mainstage vor Jury und Publikum. Die Fach-Jury kürt anschließend das Gewinner*innenteam. Das siegreiche Team erhält 10.000 Euro Preisgeld und den Titel „Münchner Startup des Jahres“.

Das sind die Finalist*innen des Munich Startup Award 2025 (in alphabetischer Reihenfolge)

Exomatter - Die Plattform für Materialeigenschaften

Das 2022 als Spin-off des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) von Dr. Josua Vieten and Barbara Bachus gegründete Start-up Exomatter betreibt eine KI-gestützte Plattform zur Auswahl optimaler Materialien für Forschungs- und Entwicklungsprojekte. Die Software verknüpft wissenschaftliche Datenbanken und firmeneigene Informationen, um eine fundierte Vorauswahl passender Materialkandidaten zu treffen. Dabei werden neben technischen auch ökologische und wirtschaftliche Kriterien berücksichtigt

EXIST-Gründungsstipendium

Das EXIST-Gründungsstipendium unterstützt gründungsinteressierte Studierende, Absolvent*innen und sowie Wissenschaftler*innen aus Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen.

EXIST unterstützt seit 1998 erfolgreich Gründungsnetzwerke, Hochschulen und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen. Seit 2000 unterstützt EXIST außerdem Hochschulabsolvent*innen, Wissenschaftler*innen und Studierende bei der Entwicklung ihrer Gründungsvorhaben mit finanziellen Zuschüssen und Know-how.

Das EXIST-Gründungsstipendium auf einen Blick

Die Gründungsteams (bis max. drei Personen – bei Studierenden gilt: zum Zeitpunkt der Antragstellung müssen diese mindestens die Hälfte ihres Studiums absolviert haben, wobei das Team nicht mehrheitlich aus Studierenden bestehen darf) erhalten für die Dauer von 12 Monaten ein EXIST-Gründungsstipendium, um einen Businessplan auszuarbeiten und sich mit Unterstützung ihrer Hochschule oder Forschungseinrichtung auf ihre Unternehmensgründung vorzubereiten. Förderfähig sind zudem Hochschulabsolvent*innen und ehemalige wissenschaftliche Mitarbeiter*innen (bis zu fünf Jahre nach Abschluss bzw. Ausscheiden).

Wesentliche Voraussetzung für das EXIST-Gründungsstipendium ist, dass es sich bei der geplanten Geschäftsidee um ein innovatives, technologieorientiertes oder wissensbasiertes Produkt mit signifikanten Alleinstellungsmerkmalen und guten wirtschaftlichen Erfolgsaussichten handelt. Auch Dienstleistungen werden unter diesen Voraussetzungen gefördert.

In welchem Umfang wird mithilfe des EXIST-Gründungsstipendiums gefördert?

Sicherung des persönlichen Lebensunterhalts über ein Stipendium:

  • Promovierte Gründer*innen 3.000 Euro/Monat
  • Absolvent*innen mit Hochschulabschluss 2.500 Euro/Monat
  • Technische/r Mitarbeiter*in 2.000 Euro/Monat
  • Studierende 1.000 Euro/Monat
  • Kinderzuschlag: 150 Euro/Monat pro Kind

Sachausgaben:

  • bis zu 10.000 Euro für Einzelgründungen (bei Teams max. 30.000 Euro)

Coaching:

  • 5.000 Euro

Die maximale Förderdauer beträgt ein Jahr.

Beispiele von erfolgreich EXIST-geförderten Gründungen findest du auf unserer Website unter https://t1p.de/ektah und https://t1p.de/o4qfb

Alle Informationen zum EXIST-Gründungsstipendium inkl. einem Handbuch gibt es hier als PDF-Downloads.

CYNiO: Chemie-Start-up sichert sich über 2 Mio. Euro zur Herstellung von Isocyanaten

CYNiO, das 2025 von Sophie Riedel, Michéle Tille und Marlene Baumhardt gegründete Spin-off der TU Bergakademie Freiberg, will mit dem frischen Kapital seine CO-basierte, phosgenfreie Technologie zur Herstellung von Isocyanaten skalieren.

Das sächsische Chemie-Start-up CYNiO hat erfolgreich über 2 Millionen Euro an Investitionskapital eingeworben, um seine nachhaltige Technologie zur Herstellung von Isocyanaten zu skalieren und das Produktportfolio gezielt zu erweitern. Damit setzt das junge Unternehmen neue Maßstäbe in einer traditionsreichen Industrie – mit einem klaren Fokus auf Sicherheit, Flexibilität und Zukunftsfähigkeit. Ermöglicht wird dies durch das gemeinsame Investment von bmp Ventures mit dem IBG Innovationsfonds und dem TGFS Technologiegründerfonds Sachsen, die mit ihrer Expertise und ihrem Netzwerk CYNiO auf dem Weg zur Marktreife entscheidend begleiten.

CYNiO revolutioniert die Herstellung von Isocyanaten durch eine einzigartige, patentierte, CO-basierte Technologie, die ohne das hochtoxische Phosgen auskommt. Diese Innovation ermöglicht eine flexible und sichere Produktion auch kleinerer Chargen spezialisierter Isocyanate, die in zahlreichen Produkten wie Medikamenten, Klebstoffen, Beschichtungen und Schäumen als wichtige Bausteine dienen und daher unter anderem für die Pharma-, Agrar- und Bau-Industrie essenziell sind. Bisher war die Herstellung solcher Spezialprodukte aufgrund der toxischen und unflexiblen konventionellen Verfahren stark eingeschränkt, was Innovationen in Forschung und Industrie hemmte.

Das Unternehmen wird seine erste Produktionsstätte im Chemiepark Bitterfeld-Wolfen in Sachsen-Anhalt errichten. Von dort aus wird CYNiO den europäischen Markt mit neuartigen und derzeit wenig verfügbaren Isocyanaten versorgen und Abhängigkeiten von langwierigen und teuren Importen reduzieren. Vertrieb und Marketing werden aus der Region Leipzig heraus agieren. Der Standort wurde bewusst gewählt, um zentrale Funktionen in einem dynamischen, technologieorientierten Umfeld zu bündeln.

Das Gründerinnenteam um CYNiO besteht aus Michéle Tille (CEO), Marlene Baumhardt (CPO) und Sophie Riedel (COO). „Mit unserer Technologie schaffen wir den Zugang zu seltenen Isocyanaten – sicher, wirtschaftlich und bedarfsgerecht“ sagt Michéle Tille. „Dieses Investment ist ein essenzieller Meilenstein für unser Team, um unserer Vision näherzukommen, die Entwicklung innovativer Endprodukte mit unseren chemischen Produkten zu initialisieren!”, ergänzt Marlene Baumhardt.

Das Spin-off der TU Bergakademie Freiberg freut sich über den wachsenden Zuspruch aus Forschung, Industrie und Spezialmärkten – und ist offen für neue Partnerschaften. Interessierte Unternehmen, Forschungsinstitute und Investor*innen sind herzlich eingeladen, Teil dieser Entwicklung zu werden und gemeinsam die Zukunft der Isocyanat-Chemie mitzugestalten.

PropTech Germany Studie 2025

Die Studie zeigt: Hürden nehmen weiter zu – erfolgreiche PropTechs setzen auf Zugang, Netzwerk, Positionierung – Wagniskapital bleibt entscheidender Wachstumsfaktor – ESG und digitale Reife dominieren Nachfrageentwicklung.

Die auf Innovation im Bau- und Immobiliensektor spezialisierte blackprintpartners GmbH (blackprint) mit Sitz in Frankfurt am Main hat gemeinsam mit dem Institut für Immobilienwirtschaft und -management der Technischen Hochschule Aschaffenburg die „PropTech Germany Studie 2025“ veröffentlicht.

Die seit 2020 jährlich erscheinende Untersuchung gilt inzwischen als Benchmark für die Entwicklungseinschätzungen des Tech-Sektors der Bau- und Immobilienwirtschaft. Sie beleuchtet die Einschätzung von PropTechs als Lösungsanbieter*innen entlang des gesamten Immobilienlebenszyklus auf die Branche – und damit als Forschungs- und Entwicklungsabteilung des Sektors. Für die sechste Ausgabe der Studie wurden von Februar bis Mai 2025 insgesamt 205 Fragebögen ausgewertet. Die diesjährigen Schwerpunkte: Hürden für PropTechs, Erfolgsfaktoren zur Kund*innengewinnung sowie der Zugang zu Wachstumskapital.

Digitaler Reifegrad bleibt niedrig – Hürden für PropTechs steigen

Die PropTech Germany Studie 2025 zeigt: Der digitale Reifegrad der Branche bleibt gering – und genau das erschwert PropTechs den Markteintritt. Die zentralen Herausforderungen sind in allen Phasen deutlich ausgeprägter als in den Vorjahren. Bereits beim Aufbau des Geschäftsmodells blockieren die geringe Digitalisierungsbereitschaft der Corporates und fehlende Entscheidungsstrukturen neue Lösungen. Der Zugang zum/zur richtigen Ansprechpartner*in bleibt die größte Hürde beim Vertrieb: Für 33 Prozent der PropTechs ist die eigene mangelnde Bekanntheit das entscheidende Hindernis. Selbst bei bereits erfolgtem Vertragsabschluss scheitern Implementierungen in der Praxis an fehlender Business-Priorität und mangelndem C-Level-Push in den Bestandsunternehmen.

Erfolgsfaktoren: Zugang, Netzwerk, Positionierung, Persönlichkeit

Die Erfolgsfaktoren erfolgreicher PropTechs sind 2025 weniger klar als in den Vorjahren, lassen sich aber eindeutig identifizieren: Zugang zu den richtigen Ansprechpartner*innen (51 %), ein gutes Vertriebsteam (43 %), starke Vernetzung in der Branche (40 %) sowie hohe Sichtbarkeit von Marke und Gründungsteam sind ausschlaggebend für die Umsatzgenerierung. Die Erkenntnis: Ohne einen durchdringungsstarken Vertrieb und aktives Marken- und Personal Branding gelingt keine Skalierung. Bei Finanzierungsrunden bleiben Marktpotenzial, Geschäftsmodell, klare strategische Positionierung und die Persönlichkeit der Gründer*innen die wichtigste Erfolgsfaktoren.

Finanzierungsrunden dauern länger – Kapitalbedarf trifft auf Reife

Trotz stagnierender Marktstimmung steigt der Reifegrad des Sektors: 68 Prozent der PropTechs befinden sich im laufenden Betrieb, 43 Prozent konnten 2024 erfolgreich Wachstumskapital einsammeln – erstmals mit wieder leicht positiver Entwicklung gegenüber den Vorjahren. Die Dauer von Finanzierungsrunden nimmt allerdings zu: Im Schnitt dauert eine Runde acht Monate, nur 13 Prozent schließen schneller als in drei Monaten ab. Das attraktive Marktpotenzial bleibt entscheidend – Proof of Scalability wird verlangt. Weniger als ein Viertel der Finanzierungen wird öffentlich gemacht, obwohl positive Sichtbarkeit essenziell wäre.

Nachhaltigkeit: Vom Imagefaktor zum Erfolgsbooster

ESG-Regulatorik entwickelt sich zum stärksten Veränderungstreiber – sowohl für die Bau- und Immobilienwirtschaft als auch für die PropTechs selbst. 59 Prozent der PropTechs sehen sich unter starkem Druck durch ESG-Regeln – was zunehmend Auswirkungen auf Produkte, Vertrieb und Umsatz hat: 60 Prozent der Unternehmen berichten von mehr Aufträgen, 20 Prozent von deutlich gesteigerten Umsätzen. Nachhaltigkeit wirkt damit klar über den Imagefaktor hinaus: Sie wird zum Erfolgsbooster.

Prof. Dr. Verena Rock, Leiterin des IIWM Institut für Immobilienwirtschaft und -management, Technische Hochschule Aschaffenburg: „Diese 6. PropTech Germany Studie zeigt in gewisser Weise einen leichten Rückschritt in der Entwicklung, da die Herausforderungen der PropTechs mit ihren Kunden, der traditionellen Immobilienwirtschaft, zunehmen. Eigentlich offenbart sich aber gerade in Krisenzeiten die in unserer Branche notwendige digitale Transformation, die die Branche in enger Kooperation mit PropTechs als innovative, wendige und bisweilen zwingend disruptive Marktteilnehmer lösen kann. Die in unserer Studie ermittelten Erfolgsfaktoren sind beiderseits zu beachten und können den Weg nach vorn ebnen.“

Sarah Schlesinger, Managing Partner/CEO bei blackprint: „Wieder ist die PropTech Germany Studie ein Auf- und Weckruf an unsere Bau- und Immobilienwirtschaft: Lösungen sind breit vorhanden. Technologie und Innovationen sind bereit – für alle Nutzungsklassen und Wertschöpfungsstufen. PropTechs halten der Branche erneut den Spiegel vor: Die sich deutlich verschärften Herausforderungen der PropTechs bei Markteintritt, Verkauf ihrer Lösungen und anschließend bei der Implementierung spiegeln den niedrigen Transformations-, Digitalisierungs- und Innovationsreifegrad wider. Gleichzeitig sind die Erfolgsfaktoren klar: die richtigen Ansprechpartner, gute Netzwerk-Kenntnis, herausgehobene Positionierung und Markenbekanntheit sorgen für Umsatz; ein starkes Marktpotenzial für notwendiges Wachstumskapital. Der Sektor ist reifer denn je. Zeit, dass Bau- & Immobilienwirtschaft ihre F&E-Abteilung die PropTechs für ihren Erfolg nutzen.“

Die vollständige PropTech Germany Studie 2025 gibt's hier

Gründer*in der Woche: Stackable - komplexe Datenarchitektur einfach gemacht

Von der Schulbank über die Uni bis zum eigenen Unternehmen – Lars Francke und Sönke Liebau kennen sich seit Jugendtagen. Mit der Gründung von Stackable ermöglichen sie es anderen Unternehmen, komplexe Datenarchitekturen flexibel, sicher und transparent aufzubauen.

Im Interview erzählen die Stackable-Gründer, wie alles in einer "Corona-WG" begann, warum Fördermittel eher bremsen als helfen – und was ein einsturzgefährdetes Amtsgericht mit ihrer Gründung zu tun hatte.


Nach fünf erfolgreichen Jahren am Markt: Wann war für euch der Moment, in dem ihr euch als „richtige Unternehmer“ gefühlt habt?

Lars Francke: Gibt es den überhaupt? (lacht) Vielleicht war es der Punkt, an dem wir gemerkt haben, dass Dinge passieren und wir nichts davon wissen – dass sich Themen parallel entwickeln und wir nicht mehr jedes Detail mitbekommen. Wer dann nicht bereit ist, Verantwortung abzugeben, steht sich selbst im Weg.

Sönke Liebau: Ganz ehrlich – wir sind ziemlich blauäugig gestartet. Wir dachten: Lass uns einfach am Produkt arbeiten und eine gute Datenplattform entwickeln, der Rest ergibt sich. Aber Verträge, Buchhaltung, all der formale Kram – das hatten wir total unterschätzt. Deshalb haben wir recht schnell Sebastian Amtage als Geschäftsführer mit an Bord geholt. Damit konnte jeder wieder das tun, was er am besten kann.

War das Thema Selbständigkeit bei euch schon früh präsent?

Sönke: Es hat sich schon relativ früh entwickelt, ja. Ich war in der Schule ein Jahr über Lars, wir kannten uns mehr aus dem Freundeskreis. IT hat uns beide interessiert, und so haben wir auch irgendwann gemeinsam Informatik studiert. Nach dem Studium ging dann jeder erstmal seinen Weg – Lars mehr in Richtung Technik, ich Richtung Business. Beruflich zusammengefunden haben wir als Berater – und da ging es dann plötzlich ganz schnell.

Lars: Genau – ich war im Grunde seit 2008 selbständig, mit einem kurzen Zwischenstopp bei der Global Biodiversity Information Facility in Dänemark. Der Auslöser für Stackable waren dann Workshops in Frankfurt Ende 2019, Anfang 2020, nachdem die freie Version der Datenplattform Cloudera eingestellt wurde. Die Unternehmen, die wir beraten hatten, waren davon direkt betroffen. Und wir dachten: Was Cloudera kann, können wir besser – transparenter, flexibler, und vor allem mit Open Source.

Und dann kam Corona ... und die Gründung von Stackable

Sönke: So ungefähr. Der Impuls war klar, aber wir wollten es nicht überstürzen. Ursprünglich hatten wir einen Familienurlaub an der Nordsee geplant – aber durch den Lockdown waren die Inseln dicht. Also haben wir mit unseren Familien in Lars’ Haus kampiert – was auch mit Kindern erstaunlich gut ging. Acht Wochen Zwangs-WG – und irgendwann saßen Lars und ich abends auf dem Sofa und wussten: Wir machen das jetzt.

Lars: Das mit dem Start hat sich dann trotzdem hingezogen – schuld war die Bürokratie. Ionos war als Investor schon an Bord, aber das Geld konnte erst fließen, wenn wir offiziell im Handelsregister standen. Blöd nur, dass das Amtsgericht Pinneberg gerade einsturzgefährdet war. Ein Roboter hat dort Akten ausgelagert – unser Stapel war offenbar ganz unten. Also mussten wir erst mal abwarten.

Heute arbeitet ihr mit internationalen Kund*innen und beratet die EU – was genau macht Stackable?

Sönke: Offiziell entwickeln wir eine modulare Datenplattform, die bewährte Data Apps wie Apache Kafka, Trino oder Apache Spark auf Kubernetes orchestriert. In der Praxis bedeutet das: Unsere Kunden können damit große Datenmengen effizient und skalierbar verarbeiten – egal ob sie in der Finanzwelt, in der Forschung oder im Krankenhaus arbeiten. Und das funktioniert auf der ganzen Welt, Unternehmen aus den USA bis nach Malaysia nutzen unsere Lösung.

Lars: Inoffiziell verkaufen wir eine Versicherung. (lacht) Denn unser Modell basiert auf Stabilität und Verlässlichkeit – und dafür stehen wir unseren Kunden 24/7 zur Seite, wenn es nötig ist. Gerade in Kritischen Infrastrukturen ist das entscheidend. Und wir setzen kompromisslos auf Open Source: Der Code ist offen, nachvollziehbar und auditierbar. Das schafft Vertrauen – gerade bei sensiblen Daten und komplexen Systemen. Was anderes kam für uns von Beginn an auch nicht in Frage. Wenn ich während meiner Beraterzeit mit proprietärer Software zu tun hatte und es ein Problem gab, musste ich manchmal ewig auf eine Antwort der Entwickler warten. Bei Open Source kann ich einfach selbst nachschauen, woher eine Fehlermeldung kommt.

Ihr seid mittlerweile knapp 20 Leute – alle arbeiten remote. Funktioniert das wirklich?

Sönke: Ja, und zwar erstaunlich gut. Als es mit Stackable losging, waren wir noch mitten in der Pandemie – wir hätten gar nicht gewusst, wo wir ein Büro eröffnen sollen. Jetzt machen wir ein wöchentliches Teammeeting per Video, der Rest läuft flexibel in kleinen Gruppen. Für manche Themen setzen wir uns spontan zusammen. Mehrmals im Jahr sehen wir uns auch persönlich, aber bei einem internationalen Team wäre ein zentrales Büro ohnehin schwierig.

Lars: Wir haben Kolleginnen und Kollegen aus verschiedenen Ländern, ein sehr spezialisiertes Team. Streng genommen erfüllen weltweit vielleicht 200 Leute unser Anforderungsprofil, deshalb ist es für uns viel wichtiger, dass die Chemie stimmt. Wenn es menschlich passt und man sich gegenseitig unterstützt, ist alles andere fast nebensächlich.

Was sind eure unternehmerischen Pläne?

Sönke: Wir haben eine klare Roadmap, aber vieles hängt von der Weiterentwicklung der Open Source-Tools ab, mit denen wir arbeiten. Hier gibt es schließlich viele eigene Roadmaps, die nicht immer nach Plan laufen. In den nächsten Monaten steht bei uns zum Beispiel die Integration von OpenSearch auf dem Programm – damit unsere Nutzer noch einfacher suchen und analysieren können.

Lars: Grundsätzlich wollen wir Stackable so weiterentwickeln, dass es noch einfacher wird und gleichzeitig noch leistungsfähiger wird. Das Fundament steht. Aber das Schöne ist: In diesem Feld ist man nie fertig. Langweilig wird es also garantiert nicht. Ansonsten kann es gerne weitergehen wie bisher: Mit spannenden Projekten in aller Welt, einem Superteam und dass wir einen Teil zur digitalen Souveränität beitragen können.

Und last, but not least: Was ratet ihr anderen Gründer*innen aus eigener Erfahrung?

Lars: Ganz wichtig: Wenn etwas nicht funktioniert, schnell was anderes ausprobieren. Nicht lange herumdoktern. Und: Lasst die Finger von Fördermitteln. Die Energie, die in Formulare, Bedingungen und Nachweispflichten fließt, fehlt dann an anderer Stelle. Für manche mag es vielleicht der richtige Weg sein, aber wir haben an dem Punkt viel Zeit verschenkt.

Sönke: Und man sollte von Anfang an verstehen, dass Unternehmensführung mehr ist als Produktentwicklung. Themen wie Personal, Prozesse oder rechtliche Rahmenbedingungen klingen trocken – aber es führt kein Weg daran vorbei. Wer sich hier wenigstens grundlegend auskennt, hat später einen riesigen Vorteil – auch wenn man sich später nicht mehr jeden Tag damit beschäftigt.

Hier geht's zu Stackable

fünfeinhalb Funksysteme: Echtzeit-WLAN für die Industrie

Das 2023 als Ausgründung aus der TU Dresden gegründete Start-up fünfeinhalb Funksysteme stellt mit BlitzFunk eine 5G-Alternative für industrielle Anwendungen vor.

Die Einführung des Mobilfunkstandards 5G sollte die drahtlose Kommunikation nicht nur für den Consumer-Markt revolutionieren, sondern auch den Weg hin zur Industrie 4.0 mit vollvernetzten, intelligenten Fabriken ebnen. Doch bis heute können kommerzielle 5G- sowie zahlreiche WLAN-Systeme die Echtzeitanforderungen industrieller Anforderungen meist nicht erfüllen: Verzögerungen in der Datenübertragung (Latenzen) führen zu oft zu Systemstopps und Ausfällen ganzer Anlagen. Das Dresdner Start-up fünfeinhalb Funksysteme GmbH hat es sich zum Ziel gesetzt, dies zu ändern. Mit BlitzFunk, einem Echtzeit-WLAN-System mit berechenbaren Latenz-Garantien sowie latenzfreiem Roaming, ist ihm dies gelungen.

Fünfeinhalb Funksysteme wurde 2023 als Ausgründung aus der TU Dresden gegründet, mit dem Ziel, die nicht eingehaltenen Versprechen des Mobilfunkstandards 5G einzulösen und für Anwendungen im industriellen Umfeld nutzbar zu machen. Dafür hat das fünfköpfige Gründerteam rund um Geschäftsführer Dr. Lucas Scheuvens BlitzFunk entwickelt. Das Funksystem – bestehend aus Access Points und Clients – ist so konzipiert, dass es als eine koordinierte Einheit agiert. Die Anwendergeräte (Maschinen, Steuerungen oder Sensoren) werden über Ethernet mit dem System verbunden.

Latenzfreies Roaming ohne Unterbrechung

Einen der größten USPs des Funksystems fasst Dr. Lucas Scheuvens wie folgt zusammen: „Bei einem klassischen Roaming-Prozess, der in räumlich größeren Netzwerken immer nötig ist, ist der Client jeweils mit nur einem Access Point verbunden. Bevor er dessen Reichweite verlässt, muss er mit dem nächsten Access Point verknüpft werden. Das heißt, dass dort die Verbindung zum ersten Access Point ab- und zum nächsten Access Point neu wieder aufgebaut wird. Verschiedene Lösungen können dies zwar besonders schnell, aber es gibt immer einen zeitlichen Break. Bei Blitzfunk ist das nicht so, da unsere Access Points sich koordinieren und somit latenzfreies Roaming garantieren. Dabei koordinieren sie sich im Hintergrund automatisch so, dass sie sich nicht gegenseitig stören. Da das Roaming im BlitzFunk-System keinerlei negative Auswirkungen hat, entfällt auch die aufwendige und kostenintensive Funknetzplanung.“

Entwickelt für die Anforderungen der Industrie 4.0

BlitzFunk garantiert eine schnelle Datenübertragung – selbst bei mehreren verbundenen Geräten (Clients): Für 99,9999 Prozent aller Sendeversuche liegt die Latenz – so das Unternehmen – nachweislich bei maximal 2 × (N + 1) Millisekunden, wobei N die Anzahl der gleichzeitig aktiven Geräte ist – und das bei maximaler Ethernet-Framegröße von 1500 Bytes. Ein einzelner Client im System hat demnach eine garantierte Latenz von 4 Millisekunden, bei zehn Clients sind demnach 22 Millisekunden erwartbar, usw. Diese Garantie gilt auch für den Roaming-Fall, was vollständig unterbrechungsfreie Datenverbindungen für anspruchsvollste Industrie-Anwendungen ermöglicht.

Doch das Funksystem hat noch weitere Vorteile: es verhält sich wie ein verteilter Ethernet-Switch und bietet somit Plug&Play-Kompatibilität mit allen Ethernet-basierten Protokollen, inklusive Profinet, Profisafe, EtherNet/IP, CIP Safety und MQTT. Dazu kommen seine einfache Inbetriebnahme und Verwaltung über einen Webbrowser, was beides ohne spezielle technische Kenntnisse möglich ist. Ein weiterer Pluspunkt ist das eingebaute Troubleshooting, dank dem sich das Funksystem als Fehlerquelle eindeutig identifizieren (z.B. bei Überlastung) oder ausschließen lässt. Nicht zuletzt punktet das Funksystem auch in Bezug auf die Security mit geräteindividueller, quantensicherer Verschlüsselung sowie Authentifizierung.

Gemacht für mobile Anwendungen in der Logistik und Fertigungsbranche

Fünfeinhalb Funksysteme richtet sich insbesondere an Hersteller bzw. Systemintegratoren, die eine mobile Vernetzung ihrer Maschinen benötigen, die genauso zuverlässig funktioniert wie eine Kabelverbindung. Scheuvens erklärt dazu: „Obwohl sich mit BlitzFunk auch existierende Kabelinstallationen ersetzen lassen, ist das nicht unser Hauptanspruch. Konzipiert wurde das System hauptsächlich für Einsatzszenarien in der Fertigung, die mobile Roboter oder Fahrzeuge umfassen. Aber auch für Schlittensysteme und rotierende Elemente ist BlitzFunk geeignet – bzw. generell überall dort, wo Kabel stören oder technisch nicht sinnvoll einsetzbar sind“. Zu den zahlreichen, bereits erfolgreich durchgeführten Projekten zählen Vernetzungen von Schweißrobotern, Deckenkränen und fahrerlosen Transportfahrzeugen – sowohl im Safety- als auch Non-Safety-Bereich.

Blick in die Zukunft: Noch mehr Leistung

Gefragt nach einem Blick in die Zukunft des Unternehmens antwortet Scheuvens: „Aktuell basiert BlitzFunk auf klassischen, für den breiten Massenmarkt konzipierten Standard-Komponenten. Das macht die Lösung sofort und mit einem großen Mehrwert gegenüber anderen Systemen einsetzbar, demonstriert aber nur einen Bruchteil dessen, was möglich ist. Aktuell arbeiten wir an einem komplett integrierten Echtzeit-WLAN-System, das dann selbst BlitzFunk in den Kategorien Größe, Anzahl der gleichzeitig unterstützten Geräte, Zuverlässigkeit, Latenz und Energieverbrauch noch jeweils um den Faktor zwei bis zehn verbessern kann. Wir freuen uns auf die Reise!“

Gründer*in der Woche: Cellbricks - menschliches Gewebe per 3D-Druck

Das Berliner BioTech Cellbricks der Gründer Alexander Leutner, Dr. Tobias Lam und Alexander Thomas meldet den Durchbruch bei der Entwicklung und Produktion implantierbaren Gewebes für den klinischen Einsatz mittels 3D-Bioprinter.

Cellbricks Therapeutics, ein Unternehmen für regenerative Medizin, das skalierbare Lösungen für den Ersatz von menschlichem Gewebe und Organen mittels 3D- Bioprinting entwickelt, hat einen entscheidenden Meilenstein erreicht: In aktuellen Tierversuchen zeigte das biogedruckte Fettgewebe-Implantat sieben Wochen nach der Implantation vollständige Integration ins Wirtsgewebe, keine Fibrose und rasche Gefäßneubildung – ein Durchbruch, der künftig Millionen von Patient*innen helfen könnte.

Das 2016 gegründete Unternehmen entwickelt mitten im Berliner Stadtteil Wedding mithilfe seiner patentierten 3D-Bioprinting-Technologie implantierbares, funktionelles menschliches Gewebe. Die Vision: Organe und Gewebe nicht mehr transplantieren, sondern nachdrucken – passgenau, immunverträglich, skalierbar. „Wir haben schnelle Gefäßbildung, keine Fibrose und eine vollständige Gewebeintegration in unseren Fettgewebe-Implantaten beobachtet – ein bedeutender Meilenstein in der Validierung unserer Plattform und der Entwicklung neuer therapeutischer Ansätze, die neue Hoffnung für Patienten bringen", sagt Dr. Kattayoun Kordy, Chief Medical Officer bei Cellbricks. „Das Potenzial, lebendiges, funktionales Gewebe mit dem 3D-Bioprinter herzustellen, wird zunehmend Realität."

Zwei Therapieprogramme, zwei milliardenschwere Märkte

Cellbricks verfolgt einen klar strukturierten Weg in Richtung klinischer Anwendung. Das am weitesten fortgeschrittene Programm konzentriert sich auf die Behandlung von tiefen Wunden – ein Bereich mit klar definierten Indikationen und etablierten regulatorischen Anforderungen. Im Fokus steht dabei biogedrucktes Fettgewebe, das aus patient*inneneigenen Zellen hergestellt wird. Ziel ist es, tiefe Wunden funktional zu verschließen, die Heilung zu beschleunigen und gleichzeitig die natürliche Gewebestruktur wiederherzustellen. Das Implantat integriert sich nahtlos in das umliegende Gewebe, fördert die Gefäßneubildung und eröffnet damit neue therapeutische Perspektiven in einem globalen Wundversorgungsmarkt von rund 38,4 Milliarden US-Dollar. Präklinische Studien an Mäusen belegen eine hohe Zell-Viabilität, schnelle vaskuläre Integration und eine stabile Einheilung – ohne Fibrose.

Parallel dazu entwickelt Cellbricks implantierbares, metabolisch aktives Lebergewebe, das ohne Immunsuppression auskommen soll. Das Gewebe soll die Leberfunktion bei Patient*innen mit chronischen Erkrankungen unterstützen und kann mittelfristig als Brücke zur Transplantation dienen. Langfristig verfolgt Cellbricks das Ziel, voll funktionsfähige Leberimplantate als Alternative zu Spenderorganen zur Verfügung zu stellen. Erste In-vitro-Ergebnisse zeigen eine stabile Stoffwechselaktivität über mehrere Wochen. Ein nächster Schritt ist die in vivo Weiterentwicklung des Gewebes. Der adressierte Markt für chronische Lebererkrankungen beträgt weltweit rund 38,6 Milliarden US-Dollar.

Der Weg zur FDA-Zulassung, Mission und künftiges Wachstum

Die Einreichung des Antrags bei der FDA für den Beginn der ersten klinischen Studie ist für 2027 geplant. Um die Weiterentwicklung seiner Gewebeplattform voranzutreiben und strategische Partnerschaften mit führenden Pharmaunternehmen einzugehen, plant Cellbricks für das Jahr 2025 eine weitere Finanzierungsrunde. Das Ziel: Die eigenen Therapieprogramme möglichst zügig in die klinische Anwendung zu bringen.

Seriengründer und Geschäftsführer Alexander Leutner kennt den Schmerz des Organmangels aus eigener Erfahrung. Nachdem er seinem Bruder im Jahr 2022 eine Niere gespendet hatte, entschied er sich, seine Karriere auf die regenerative Medizin auszurichten. „Unsere Vision ist klar: eine Zukunft, in der Gewebe- und Organversagen dank unbegrenzter Verfügbarkeit 3D-biogedruckter Gewebe- und Organimplantate, die keine immunsuppressiven Medikamente benötigen, keinen lebensbedrohlichen Zustand mehr darstellt. Mit unseren vielversprechenden in vivo Ergebnissen sind wir diesem Ziel einen Schritt nähergekommen“, erklärt Alexander Leutner. „Ich kenne die Herausforderungen, die Transplantationen mit sich bringen, sehr genau. Unsere Technologie hat das Potenzial, nicht irgendwann, sondern in absehbarer Zeit echte Lösungen zu bieten.“

Synthflow AI sichert sich 20 Mio. US-Dollar zur globalen Expansion

Das 2023 in Berlin gegründete Synthflow AI entwickelt eine innovative No-Code-Plattform für Sprach-KI, die die Kommunikation zwischen Unternehmen und Kund*innen verändern will.

2023 gründeten die Serienunternehmer Albert Astabatsyan, Hakob Astabatsyan und Sassun Mirzakhan-Saky Synthflow AI. Ihr Ziel ist es, den Zugang zu fortschrittlicher Sprach-KI zu demokratisieren. Mit einer No-Code-Plattform können Unternehmen einfach natürlich klingende, kostengünstige Sprachagenten erstellen, implementieren und skalieren, die auf ihre Geschäftsanforderungen zugeschnitten sind.

Jetzt hat Synthflow AI eine Series A-Finanzierungsrunde über 20 Millionen US-Dollar abgeschlossen. Accel führt die Runde an, während Atlantic Labs und Singular als bestehende Investoren teilnehmen. Mit dieser Finanzierung will Synthflow AI die Einführung von KI-Sprachagenten in Unternehmen beschleunigen. Die Gesamtfinanzierung des Unternehmens steigt damit auf 30 Millionen US-Dollar, nachdem es im letzten Jahr eine Seed-Finanzierungsrunde abgeschlossen hatte. Das neue Kapital soll die globale Expansion unterstützen, einschließlich der Eröffnung eines neuen Büros in den USA, und die Weiterentwicklung der Plattform zum Bauen von Sprach-KI-Agenten vorantreiben.

Nach Jahrzehnten des langsamen Fortschritts steht die Sprach-KI-Technologie an einem Wendepunkt. Jüngste Durchbrüche ermöglichen es Unternehmen, KI-Sprachagenten in großem Maßstab über eine Vielzahl von Anwendungsfällen hinweg einzusetzen. Ob Kundenservice, Terminvereinbarungen oder Lead-Qualifizierung, diese Agenten können globale Abläufe transformieren und erstklassigen Support zu einem Bruchteil der bisherigen Kosten bieten.

Für Contact Center und BPO-Unternehmen, die den 159 Mrd. US-Dollar schweren US-Kundenservicemarkt dominieren, eröffnet dieser Wandel eine enorme Wachstumschance - angetrieben von rund um die Uhr verfügbaren Sprachagenten, die natürliche Gespräche führen. Bislang war die Einführung solcher Technologien und das Herausragen in einem zunehmend kompetitiven Markt jedoch eine Herausforderung: Sie verlangte tiefe KI-Expertise, spezialisierte Teams, große Budgets und langwierige Onboarding-Prozesse.

Synthflow AI hat White-Label-Sprachagenten für nicht-technische Anwender entwickelt. Diese Agenten erfordern keine Programmierkenntnisse, sind anpassbar und bewältigen einfache Anfragen sowie komplexe Arbeitsabläufe. Dazu gehören Kundensupport, Terminvereinbarungen, die Qualifizierung von Inbound-Leads, die Weiterleitung von Anrufen von KI an Menschen und die Erfassung und Weitergabe von Informationen in Echtzeit. Über 200 Integrationen in Kalender-, CRM- und Telefoniesysteme ermöglichen eine schnelle und kostengünstige Implementierung.

Das AI Voice Operating System “Voice OS” von Synthflow AI imitiert eine menschliche Stimme und bietet hohe Qualität, geringe Latenzzeiten und Zuverlässigkeit. Es bearbeitet komplexe Anwendungsfälle ohne menschliches Eingreifen. Seit dem Launch im Jahr 2024 hat Synthflow AI sein Entwicklungsteam erweitert, um die Produktfunktionen auszubauen und weltweit zu wachsen und mit BPO-Anbietern und Contact Centern weltweit zu integrieren.

Hakob Astabatsyan, Mitbegründer und CEO von Synthflow AI, erklärt: „Unternehmen und ihre Kunden kommunizieren immer komfortabler mit KI-Agenten. Synthflow AI will hochwertige, kostengünstige KI-Sprachagenten verfügbar machen, um den Kundenservice zu verbessern. Der BPO- und Contact-Center-Markt bietet dafür eine enorme Chance. Dank der Einfachheit der No-Code-Plattform sowie der Zuverlässigkeit und Qualität der KI-Sprachagenten verzeichnen wir in diesem Sektor bereits ein deutliches Wachstum. Die jüngste Finanzierung soll helfen, dieses Wachstum zu beschleunigen und das Produkt weiter zu verbessern, um weltweit führend in der Sprach-KI-Technologie zu bleiben.“

Luca Bocchio, Partner bei Accel, ergänzt: „Voice AI steht an einem Wendepunkt. Die Qualität der Sprachagenten hat sich rasant verbessert. Sie sind kostengünstiger als je zuvor zu installieren. Das Team von Synthflow AI nutzt diesen Moment, um sich von etablierten Akteuren abzuheben und die Technologie zugänglicher zu machen. Ich sehe ein enormes Marktpotenzial für Sprachagenten im Kundensupport. Die Weiterentwicklung der Infrastruktur und die Verbesserung der KI-Fähigkeiten wird zu neuen Anwendungsfällen in Bereichen wie Gesundheitswesen, Finanzdienstleistungen, Bildung und anderen führen. Hakob und sein Team haben uns bisher mit ihrem technischen Know-how und ihrer Dynamik beeindruckt. Sehr gern investieren wir in ihre Vision und begleiten sie auf ihrem weiteren Weg.“

Gründer*in der Woche: Zepta – smart, digital, nachhaltig

Schädlingsbekämpfer haben es in Deutschland nicht leicht: Rund 6.000 Fachkräfte arbeiten in dieser Branche, Nachwuchs gibt es kaum. Denn nur für die Wenigsten ist es ein Traumjob, das Image ist mies. Martin Cirillo-Schmidt, Lukas Deuscher und Nick Leiding möchten das ändern. Mit Zepta haben sie ein smartes Monitoringsystem erfunden, das die Branche nicht nur moderner, sondern auch attraktiver machen soll. Wie ihnen das gelingt, welche Hürden sie nehmen mussten und warum sie sich manchmal in eine Bar zurückziehen, verraten Nick und Lukas im Interview.

Früher habt ihr Mojitos und Pina Colada gemixt, heute befasst ihr euch eher mit Giftcocktails. Wie kommt's dazu?

Nick Leiding:
Genau, kein Witz. Wir haben uns in einer Bar kennengelernt, in der wir beide als Studenten jobbten. Uns war schnell klar – auch in den stressigsten Situationen können wir uns aufeinander verlassen, wir arbeiten trotzdem präzise und Spaß macht es auch noch. Der einzige Unterschied zu unserem Studentenjob ist, dass wir heute möglichst wenig Wirkstoffe in Umlauf bringen.

Lukas Deuscher: Mit unserer Lösung müssen die Schädlingsbekämpfer nur dann etwas einsetzen, wenn es wirklich einen Befall gibt. Und darüber werden sie per App oder PC informiert. So können Schädlingsbekämpferinnen und -bekämpfer mitunter sogar aus dem Homeoffice arbeiten. Und das spart nicht nur jede Menge Gift in der Umwelt, sondern macht den Beruf vielleicht sogar eine Ecke attraktiver.

Attraktiv – ein Begriff, den man nicht sofort mit Rattenbekämpfung verbindet. Warum ist eigentlich das Image der Branche so schlecht?

Lukas: In Deutschland ist der Beruf stigmatisiert. Wer möchte einen Firmenwagen mit Schädlingsbekämpfung vor der Tür stehen haben? Das Gerede der Nachbarn könnte schlimmer sein als die Schädlinge. Allein der Name Schädlings-Bekämpfung – also Schaden und Kampf – hört sich schon wirklich negativ an. In den USA ist das Mindset ganz anders. „Protected by Pest Control“ ist dort ein Zeichen für besondere Sorgfalt.

Nick: Genau. Und mit Zepta wollen wir zeigen, dass hier nicht Leute am Werk sind, die mit Gift um sich werfen, sondern Hightech einsetzen. Das könnte auch bei jungen Menschen dazu führen, dass sie den Job nicht kategorisch ausschließen.

Ihr habt Wirtschaftsinformatik bzw. Maschinenbau studiert. Wie kommt man da auf Rattenbekämpfung?

Nick: Ich hatte mit Schädlingsbekämpfung überhaupt nichts am Hut, bis ich Lukas kennenlernte. Er ist mit der Branche großgeworden, sein Vater arbeitet bei einem großen Chemiekonzern. Wir beide wussten, dass man hier richtig was reißen kann. Vom Aufpolieren des Images über Digitalisierung bis hin zur Gestaltung der Zukunftssicherheit in Bezug auf EU-Gesetze.

Der erste Prototyp ist dann wie bei Daniel Düsentrieb entstanden, mit einer kleinen Explosion hier und da?

Nick: Nee, das lief zwar mühsam, aber ging laufend voran. Zuerst mussten wir natürlich Geld für die Entwicklung auftreiben. Wir haben beim Chemovator, dem Inkubator von BASF, gepitcht und wurden genommen. Dort wurden wir dann quasi angestellt mit dem Ziel, ein eigenes Unternehmen zu gründen. Die ersten Prototypen kamen aus dem 3D-Drucker, und wir haben bei jeder Version etwas dazugelernt. Einmal waren wir etwa einen halben Tag lang auf Fehlersuche und merkten dann, dass eine SIM-Karte falschherum im Gerät steckte. Im März 2022 funktionierte dann alles stabil – Technik, Sensorik, App. Eine mehrwöchige Testphase in England, die super lief, hat uns dann die Tür zu weiteren Investoren geöffnet – Bm-t, Gimic Ventures und dem Technologiegründerfonds Sachsen.

Und wie lief der Schritt zur Serienproduktion?

Lukas: Eigentlich recht problemlos, nachdem die Technik stand. Die größte Hürde war unser eigener Qualitätsanspruch. Bei wenigen Geräten ist es noch leicht, in der Masse wird es dann komplex. Während unserer Zeit beim Chemovator haben wir glücklicherweise Martin kennengelernt, der unser dritter Mann im Boot wurde. Durch frühere Unternehmen hat er beste Kontakte zu asiatischen Herstellern, die uns nun hochwertige Komponenten liefern. Um die Entwicklung und Qualitätssicherung kümmern wir uns aber in Deutschland, da sind wir einfach zu detailverliebt.

Wie hat die Branche bei der Markteinführung reagiert?

Nick: Wir haben schon bei den ersten Messen gemerkt, dass die Leute sehr interessiert sind. Vor allem, weil im Januar 2026 eine Gesetzesänderung ansteht, durch die Schädlingsbekämpfer bestimmte Wirkstoffe nicht mehr präventiv, ohne den Nachweis eines Befalls, auslegen dürfen. Mit Zepta und unserem Monitoring haben wir also einen Nerv getroffen. Die Schädlingsbekämpfer sind so einer neuen Technologie gegenüber nicht nur offen, sondern fragen auch viele Details nach, zum Beispiel wie es um den Datenschutz steht, oder vor allem was die Nachhaltigkeit angeht. Viele Schlagfallen sind nach drei Jahren Elektroschrott, weil etwa der Akku – nicht austauschbar ist. Das wollten wir vermeiden, deswegen lassen sich bei uns alle Teile wechseln und die Sensoren können in schon vorhandene Boxen nachgerüstet werden.

Lukas: Auch die Mundpropaganda hilft uns enorm. Schädlingsbekämpfer rufen uns zum Teil direkt an, aber uns erreichen in letzter Zeit auch immer mehr Anfragen von Leuten, die über verschiedene Kanäle von uns gehört haben und unser System ausprobieren möchten. Das Feedback ist jedenfalls sehr positiv. Sie merken, dass Zepta die Branche nicht nur in die digitale Welt führt, sondern auch für den Nachwuchs interessanter macht.

Ihr seid inzwischen fest am Markt etabliert. Würdet ihr heute etwas anders machen?

Nick: Wir hätten früher damit anfangen sollen, Leute einzustellen und Verantwortung abzugeben. Am Anfang denkt wahrscheinlich jeder Gründer, er würde etwas verlieren, wenn er seine Idee mit anderen Menschen teilt. Doch das Gegenteil ist richtig. Die Entwicklung geht sogar deutlich schneller voran. Das Große und Ganze haben alle im Blick, aber jeder kann sich auf seine Stärken konzentrieren und Ideen einbringen.

Was für Ideen habt ihr denn für die Zukunft in der Schublade?

Lukas: Einige, aber die Schublade ist im Moment noch verschlossen (lacht). Aber im Ernst: Natürlich denken wir schon über die nächsten Schritte nach, im Moment ist es aber noch zu früh, darüber zu sprechen. Die Branche entwickelt sich ständig weiter, sei es durch neue Gesetze oder neue Technik, und da wollen wir nicht nur nachziehen, sondern Vorreiter sein.

Nick: Der Bedarf wird sicherlich wachsen, weil sich unerwünschte Nager durch die Erderwärmung noch schneller verbreiten werden. Wir werden Profis das richtige Werkzeug liefern, um diese Herausforderung zu meistern. Smart, digital und nachhaltig – daran werden wir uns auch in Zukunft halten.

Und last, but not least: Was wollt ihr anderen Gründer*innen aus eigener Erfahrung mit auf den Weg geben?

Nick: Ich rate allen Gründerinnen und Gründern, sich auch schon in der Anfangsphase mit anderen Leuten auszutauschen und Ideen zu besprechen – so bekommt man ehrliches Feedback, spart Zeit und schärft die Vision. Und, wenn möglich, das Team frühzeitig zu erweitern. Mitstreiter, die an die Idee glauben, sorgen für Fortschritt und Qualität.

Lukas: Ich rate Unternehmern, selbstkritisch zu sein und zu reflektieren: Fehlen Kompetenzen im Team? Müssen wir Lücken schließen? Das sollte Priorität bei der Personalplanung haben. Und noch ein Tipp: Redet so früh wie möglich mit potentiellen Kunden. Bessere Ratgeber gibt es nicht, denn sie setzen das Produkt ja ein. Und auch immer vor Augen halten: Entwickle für deine Kunden, nicht für dein Ego.

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eleQtron: Quantencomputer-Start-up als Technology Pioneer 2025 vom WEF ausgezeichnet

EleQtron, das erste deutsche Start-up für Quantencomputer-Hardware, zählt zu den 100 innovativsten Tech-Unternehmen weltweit und wurde jetzt vom Weltwirtschaftsforum (WEF) als Technology Pioneer 2025 ausgezeichnet.

Das 2020 von Christof Wunderlich, Michael Johanning und Jan Leisse gegründete eleQtron entwickelt skalierbare Ionenfallen-Quantenprozessoren auf Basis einer firmeneigenen Technologie, die komplexe Lasersysteme durch Hochfrequenzsteuerung ersetzt – ein Durchbruch, der präzise, stabile und skalierbare Quantencomputersysteme ermöglicht.

Jetzt wurde das in Siegen ansässige Start-up vom Weltwirtschaftsforum (WEF) als Technology Pioneer 2025 ausgezeichnet – und zählt damit zu den weltweit nur 100 Unternehmen, die in diesem Jahr in das renommierte Programm aufgenommen wurden.

EleQtron ist eines von nur vier Unternehmen aus Deutschland, die in diese internationale Spitzengruppe aufgenommen wurden. Mit dieser Auszeichnung reiht sich das Unternehmen in die Riege wegweisender Unternehmen wie Google, Airbnb, Spotify, Klarna und Palantir ein – allesamt ehemalige Technology Pioneers, die ganze Branchen verändert haben.

Als ausgewählter Technology Pioneer wird eleQtron künftig mit Führungspersönlichkeiten aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Gesellschaft weltweit zusammenarbeiten, um den verantwortungsvollen Einsatz neuer Technologien mitzugestalten. Die Auswahl erfolgt in einem hochkompetitiven Verfahren – bewertet werden technologische Innovationskraft, globales Wirkungspotenzial, Skalierbarkeit und Zukunftsfähigkeit.

Jan Henrik Leisse, Mitgründer und CEO von eleQtron, kommentiert: „In diesem besonderen Jubiläumsjahr als Technology Pioneer ausgewählt zu werden, ist eine außergewöhnliche Ehre – und ein klares Signal, dass Quantencomputing die Schwelle zur realen Anwendung überschreitet. Wir sind stolz, Deutschland zu vertreten, und freuen uns darauf, unsere Vision skalierbarer, hochpräziser Quantensysteme zur Lösung globaler Herausforderungen einzubringen.“

Unterstützt von Spitzeninstitutionen, führenden Unternehmen und öffentlicher Förderung verfolgt eleQtron konsequent das Ziel, Quantentechnologie in industrielle Anwendungen zu überführen – und so gesellschaftlichen Fortschritt voranzutreiben. Was eleQtron im globalen Quanten-Ökosystem einzigartig macht, ist die firmeneigene MAGIC®-Technologie („Magnetic Gradient Induced Coupling“), bei der Ionen-Qubits nicht mit Lasern, sondern mit Mikrowellen gesteuert werden. Dieses Verfahren ermöglicht stabilere, präzisere und besser skalierbare Quantensysteme – und das bei geringeren Betriebskosten. EleQtron will mit dieser Technologie eine neue Ära industriell nutzbarer Quantentechnologie einläuten – mit Anwendungen in Logistik, Chemie, Pharma und Künstlicher Intelligenz.

Vormerken: Mehr über eleQtron liest du in der StartingUp (Print-)Ausgabe 03/25 – ab 19. September hier erhältlich – auch als ePaper.

EXIST: Starthilfe für Innovation

Damit aus Ideen erfolgreiche Produkte und Geschäftsmodelle werden, ist häufig Unterstützung vonnöten. Hier setzt die staatliche EXIST-Förderung an, die Talenten aus der Wissenschaft finanzielle Hilfe und kompetente Beratung bietet. Wichtig auch: Investor*innen, Partner*innen und Kund*innen gegenüber wirkt sie wie ein Gütesiegel für Innovation, Unternehmer*innengeist und Zukunftspotenzial.

Mehr als 25.000 Erfindungen aus Deutschland registrierte das Europäische Patentamt im Jahr 2024, nur aus den USA kamen mehr. Fest steht: Speziell im wissensbasierten Innovationsökosystem entstehen hierzulande täglich wegweisende Neuerungen. Um ihnen den Weg in die Märkte zu ebnen, hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK), kofinanziert durch den Europäischen Sozialfonds Plus (ESF+), bereits 1998 das EXIST-Programm ins Leben gerufen. Seither unterstützt es Hochschulabsolvent*innen, Wissenschaftler*innen und Studierende bei Vorbereitung und Umsetzung ihrer Unternehmensgründungen.

Ziya

DatenLabel bereitet als technischer Dolmetscher Rohdaten für KI-Projekte auf: So entstand im vergangenen Jahr in Dortmund die Ziya GmbH. „Schon die Bewerbung für das EXIST-Gründungsstipendium war für uns ein wichtiges Training. Mit dem Stipendium selbst konnten wir dann die Personal- und Sachkosten der Anfangszeit finanzieren, uns auf die Professionalisierung unserer in der Forschung entstandenen Idee konzentrieren und unser Start-up auf den Weg bringen“, berichtet Geschäftsführer Haris Yalcinkaya, der die Ziya GmbH gemeinsam mit seinen Co-Geschäftsführern Enes Arpaci und Ilirjan Bytyqi gegründet hat. „Aus eigener Kraft hätten wir das nicht geschafft.

Hätten wir nämlich nebenbei in regulären Jobs Geld verdienen müssen, wären wir heute nicht schon so weit: Mit DatenLabel haben wir ein Produkt aufgebaut, das bereits an der Schwelle zur Marktreife steht“, so Yalcinkaya.

Derzeit läuft die Pilotphase – erste zahlende Kund*innen testen die verschiedenen Bausteine der neuen DeepTech-Lösung. Die KI-Pipeline ermöglicht es, ihre Rohdaten so aufzubereiten, dass sie von künstlicher Intelligenz effizient und erfolgreich verarbeitet werden können. Über verschiedene Datentypen hinweg können Fehler so detektiert, Datenschätze identifiziert und gehoben werden. „Setzt sich die aktuelle Dynamik fort, steht einer zügigen und zugleich organischen Skalierung nichts im Wege“, so Yalcinkaya.

KI clever eingesetzt: Können deutsche Entwickler ihre App-Ideen mit Vibe Coding umsetzen?

Wie Vibe Coding, eine neue KI-gestützte Methode der App-Entwicklung, es heute deutlich einfacher macht, aus einer Idee ein funktionierendes digitales Produkt entstehen zu lassen.

Die Zeiten, in denen man für die Umsetzung einer App monatelang ein Entwicklerteam zusammenstellen, riesige Budgets planen und unzählige Meetings überstehen musste, scheinen langsam zu verblassen. Vibe Coding, eine neue KI-gestützte Methode der App-Entwicklung, macht es Gründern und kreativen Köpfen in Deutschland heute deutlich einfacher, aus einer Idee ein funktionierendes digitales Produkt entstehen zu lassen.

Was steckt hinter Vibe Coding?

Vibe Coding nutzt künstliche Intelligenz, um auf Basis einfacher Sprache Code zu erzeugen. Statt eine App Zeile für Zeile zu programmieren, beschreibt man, was sie können soll. Die KI wandelt diese Wünsche in Code um, der sich dann weiter anpassen und verfeinern lässt. Anders als bei klassischen No-Code-Plattformen entstehen keine bloßen Baukastenlösungen, sondern anpassbarer, individuell nutzbarer Code.

Im Unterschied zu Low-Code-Ansätzen braucht es keine aufwendige UI und keine grafische Umgebung, in der man mühsam Komponenten zusammensetzt. Stattdessen genügt es, der KI präzise zu erklären, welches Ergebnis angestrebt wird. Das spart nicht nur Zeit, sondern eröffnet auch Menschen ohne tiefgehendes Technikverständnis ganz neue Möglichkeiten.

Aktuell eignet sich dieser Ansatz besonders für die Entwicklung von Prototypen, Minimum Viable Products und überschaubaren Business-Apps. Wer dagegen komplexe Anwendungen mit tiefen Backend-Strukturen, Hochsicherheitsanforderungen oder extrem hoher Nutzerlast plant, stößt mit Vibe Coding derzeit noch an natürliche Grenzen. Doch für den ersten Schritt in die App-Welt ist dieses Werkzeug so vielversprechend wie kaum ein anderes.

Wie KI-basierte Entwicklung neue Möglichkeiten für Gründer eröffnet

In der Praxis bedeutet das: Was früher ein ganzes Entwicklerteam beschäftigt hätte, kann heute oft in wenigen Tagen oder sogar Stunden entstehen. Vibe Coding verkürzt die Entwicklungszeiten deutlich, die ersten funktionsfähigen Entwürfe stehen schneller zur Verfügung als je zuvor.

Nicht zu unterschätzen ist dabei auch die finanzielle Seite. Wo man früher fünfstellige Summen investieren musste, genügt heute oft ein Bruchteil davon, um einen ersten lauffähigen Prototypen zu testen. Damit wird der Einstieg in die App-Entwicklung auch für Gründer ohne Tech-Hintergrund realistischer. Kein Zwang mehr, einen CTO an Bord zu holen oder teure Agenturen zu engagieren.

Gerade in Deutschland, wo Gründungsteams häufig an fehlender Entwicklerkapazität scheitern, eröffnet diese Entwicklung eine völlig neue Dynamik. Wer eine gute Idee hat, kann sie dank Vibe Coding sehr viel leichter in die Realität umsetzen. Das fördert die Innovationskultur und macht Platz für mehr mutige Experimente.

Ein Beispiel, das hier besonders hervorsticht, ist die Founders Foundation in Ostwestfalen-Lippe. Mit gezielten Programmen und Workshops unterstützt sie Gründerinnen und Gründer dabei, KI-gestützte Methoden sinnvoll einzusetzen und so eigene digitale Produkte schneller auf die Straße zu bringen. Genau solche Impulse tragen dazu bei, dass sich der Trend immer stärker durchsetzt.

Welche deutschen Start-ups zeigen bereits, was mit KI und No-Code möglich ist?

Dass das alles keine Theorie mehr ist, sondern in deutschen Gründungszentren längst gelebt wird, zeigen einige aktuelle Beispiele sehr anschaulich. Leaping AI aus Berlin etwa entwickelt Voicebots, die im Kundenservice 70 Prozent aller Anfragen automatisiert beantworten. Eine Anwendung, die ohne moderne KI-Tools in dieser Geschwindigkeit und Qualität wohl kaum möglich wäre.

Auch qru aus Stuttgart beweist, was möglich ist. Mit ihren Videomarketing-Tools, die auf einem cleveren Mix aus Low-Code und KI basieren, können selbst kleinere Unternehmen ihre Marketingprozesse automatisieren und professionell gestalten, ohne dafür eine eigene IT-Abteilung zu benötigen.

Ein drittes Beispiel: Paul’s Job, ein Berliner Startup, das HR-Prozesse mit agentischer KI unterstützt. Recruiting und Personalverwaltung laufen dort in weiten Teilen automatisiert, was Gründern wie Personalabteilungen jede Menge Zeit und Nerven spart.

Diese und ähnliche Projekte zeigen deutlich, dass Vibe Coding und vergleichbare Methoden längst ihren Weg in die praktische Nutzung gefunden haben. Die Technologie entwickelt sich dabei so schnell weiter, dass immer mehr Gründer den Mut fassen, ihre App-Ideen mit solchen Ansätzen umzusetzen.

Warum die App-Entwicklung perspektivisch günstiger wird

Ein Blick auf die allgemeine Marktentwicklung macht schnell deutlich: App-Entwicklung wird in den kommenden Jahren noch günstiger und einfacher werden. Mit jedem Fortschritt der KI sinken die Kosten für die technische Umsetzung, gleichzeitig steigen die Möglichkeiten, individualisierte Lösungen zu entwickeln.

Das hat Folgen, insbesondere für kleinere und spezialisierte Anbieter. Wo früher nur große Unternehmen eigene Apps auf den Markt bringen konnten, öffnet sich der Zugang nun auch für kleinere Player. Gerade in Nischenmärkten entstehen so neue Chancen.

Ein besonders interessantes Feld ist aktuell der Gambling-Sektor. Lange Zeit galten die hohen Entwicklungskosten als Einstiegshürde für viele Anbieter. Inzwischen zeigt sich jedoch, dass speziell in diesem Bereich vermehrt Apps auf den Markt kommen, weil die technische Umsetzung dank KI-Tools deutlich günstiger geworden ist.

Aber nicht nur im Glücksspiel-Markt tut sich etwas. Health und Fitness, E-Learning, Content Creation sowie regionale Dienstleistungen profitieren in ähnlicher Weise von den neuen Möglichkeiten. Über Smartphones und Tablets gelangen viele dieser Lösungen direkt zu den Nutzern und ermöglichen eine viel engere Bindung als klassische Webanwendungen.

Wo klassische Entwicklerkompetenz weiterhin unverzichtbar bleibt

Natürlich hat auch Vibe Coding seine Grenzen. Gerade wenn es um anspruchsvolle Architektur, komplexe Backend-Systeme oder hochskalierbare Anwendungen geht, kommt man ohne erfahrene Entwickler nach wie vor nicht aus.

KI generiert Code auf Basis von Wahrscheinlichkeiten, was in der Praxis immer wieder zu fehlerhaften oder ineffizienten Strukturen führen kann. Qualitätssicherung, Testing und fundiertes Architekturwissen bleiben deshalb unerlässlich, sobald eine App mehr sein soll als ein einfaches MVP.

Auch bei Themen wie Performance, Sicherheit und Datenschutz kann KI derzeit noch nicht mithalten. Hier braucht es das Know-how klassischer Entwickler, um Anwendungen stabil und vertrauenswürdig zu machen.

Gerade für Anwendungen im Finanz- oder Gesundheitsbereich, wo hohe regulatorische Standards erfüllt werden müssen, bleibt der menschliche Faktor entscheidend. Vibe Coding ist ein fantastisches Werkzeug für den schnellen Einstieg und die Umsetzung erster Ideen, doch auf dem Weg zu einem ausgereiften Produkt wird klassisches Engineering weiterhin eine tragende Rolle spielen.

Vibe Coding bringt frischen Wind in die App-Entwicklung

Vibe Coding verändert die Art, wie in Deutschland Apps entstehen, in rasantem Tempo. Prototypen und erste marktfähige Tools lassen sich heute so schnell und günstig umsetzen wie nie zuvor. Für viele Gründer ohne Tech-Hintergrund eröffnen sich dadurch Möglichkeiten, die es vor wenigen Jahren schlicht nicht gab.

Die Beispiele aus der Startup-Szene zeigen eindrucksvoll, wie die neuen Werkzeuge bereits eingesetzt werden. Gleichzeitig bleibt klar: Für echte Skalierung, Sicherheit und Performance führt an klassischem Entwicklerwissen kein Weg vorbei.

Die Zukunft gehört wahrscheinlich zu einem hybriden Ansatz, bei dem KI als mächtiges Assistenzwerkzeug fungiert und Entwickler sich auf das konzentrieren, was KI noch nicht zuverlässig beherrscht. So entsteht Raum für mehr Innovation, mehr mutige Ideen und letztlich mehr spannende Apps. Und genau das dürfte der deutschen Tech-Szene mehr als guttun.

ONE WARE: KI-Start-up aus Brakel sichert sich 2,5 Mio. Euro

Das 2024 gegründete ONE WARE automatisiert als erstes Unternehmen die Konfiguration maßgeschneiderter KI für jede Anwendung, Hardware und Branche vollständig.

Künstliche Intelligenz war bislang in der Praxis oft teuer, langsam und hardwareintensiv. Das Softwareunternehmen ONE WARE2024 als Ausgründung aus der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe von Leon Beier, Ali Durmaz, Leo Wiegand und Hendrik Mennen gegründet und in Brakel ansässig  – hat eine Lösung entwickelt, die Aufwand und Kosten für den Einsatz von KI-Modellen in der Produktion erheblich reduziert. Die Technologie erzeugt innerhalb von Sekunden maßgeschneiderte neuronale Netzwerkarchitekturen und ebnet damit den Weg für eine neue Generation von Anwendungen, nicht nur in der Industrie, sondern überall dort, wo KI echten Mehrwert schaffen kann.

Mit ONE WARE können Entwickler*innen KI-Anwendungen für Bild- und Signalverarbeitung effizient konfigurieren und bereitstellen, ohne die Notwendigkeit einer umfangreichen Recheninfrastruktur und tiefes KI-Verständnis. Das Unternehmen mit Sitz in der Nähe Paderborns senkt so die Zugangsbarrieren zur KI erheblich und ermöglicht Innovation in allen Sektoren. Jetzt hat das Unternehmen erfolgreich eine Finanzierung in Höhe von 2,5 Mio. € abgeschlossen. Die Runde wird angeführt von Cusp Capital, einem führenden Venture-Capital-Fonds mit Fokus auf europäische Software- und Technologieunternehmen.

Erste Software-Lösung weltweit für maßgeschneiderte KI

Die Kernprodukte des Unternehmens ONE WARE Studio und ONE AI vereinfachen die Entwicklung digitaler und KI-basierter Lösungen. ONE WARE Studio ist eine Open-Source-Entwicklungsumgebung für Hardware- und Embedded-Design, die mit integrierten Tools und einem modularen Plug-in-System nahtlos an individuelle Hardware- und KI-Workflows anpassen lässt. Ergänzt wird dies durch ONE AI, einen intelligenten, vollautomatisierten KI-Generator für neuronale Netze, der speziell für ressourcenschonende Anwendungen im Edge Computing entwickelt wurde.

„Mit ONE AI lassen sich selbst bestehende Industrieanlagen innerhalb weniger Minuten mit einer individuell angepassten KI ausstatten – ganz ohne Expertenwissen. Ermöglicht wird das durch ein weltweit einzigartiges Verfahren zur automatischen Generierung neuronaler Netzarchitekturen, welches wir bereits zum Patent angemeldet haben“, so Leon Beier, Co-Founder & CEO von ONE WARE.

So erstellt ONE AI innerhalb von Sekunden maßgeschneiderte KI, die perfekt auf jede spezifische Aufgabe und jede beliebige Hardware zugeschnitten sind, von modernen GPUs bis hin zu 10 Jahre alten FPGAs. Damit werden nach Angaben des Unternehmens Anwendungen möglich, bei denen der Einsatz von KI bisher als technisch zu aufwendig oder wirtschaftlich nicht umsetzbar galt. Wie ein gemeinsam mit Altera herausgegebenes Whitepaper belegt, können KI-Modelle mit ONE AI bis zu 488-mal schneller Antworten liefern, bei gleichzeitig 24-mal höherer Genauigkeit und das auf 10 Jahre alter bestehender Hardware statt aktueller Edge-AI-Hardware, die das 20-Fache an Ressourcen benötigt. Der Schlüssel liegt darin, dass KI-Modelle von ONE AI einzigartig für die jeweils vorhandene Hardware und Anwendung generiert und optimiert werden.

Die Vision: KI für jede Anwendung, Hardware und Branche

Das Potenzial von ONE WARE geht weit über industrielle Anwendungen hinaus. Die Technologie ist so universell, dass sie Anwendungen in Bereichen wie Medizintechnik, Luft- und Raumfahrt und darüber hinaus ermöglicht und öffnet damit die Tür zu einem neuen Standard in der Entwicklung und Nutzung von KI. Diese Skalierbarkeit war ein entscheidender Faktor für die Investitionsentscheidung.

Ambitionierte Wachstumspläne

Mit dem Investment von Cusp Capital verfolgt das Gründerteam das Ziel, ONE AI als neue Basistechnologie für adaptive KI branchenübergreifend zu etablieren. Das Kapital fließt in den Ausbau des Entwickler- und Vertriebsteams, die Erweiterung der Serverinfrastruktur sowie in die technische Weiterentwicklung der Plattform. Zudem werden strategische Partnerschaften mit weiteren Hardware-Herstellern, Industrieunternehmen und dem Maschinenbau ausgebaut, um den Zugang zur Technologie flächendeckend zu ermöglichen.