Valuedesk: Performance Management Plattform sichert sich 5 Mio. Euro


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Valuedesk, 2017 in Bielefeld gegründet, entwickelt und vertreibt eine SaaS-Plattform, die Unternehmen unterstützt, Maßnahmen zur EBIT-Steigerung, Kosteneinsparung und CO-Reduktion zu identifizieren, zu planen und umzusetzen.

Die Valuedesk-Software ermöglicht den einzelnen Unternehmensbereichen wie Einkauf, Produktion und Vertrieb, ihre spezifischen Maßnahmen in die Praxis umzusetzen und darüber hinaus in einer einheitlichen Plattform zu kollaborieren.

Jetzt hat sich das Performance-Management-Start-up eine Finanzierungsrunde in Höhe von 5 Millionen Euro gesichert. Der bestehende Investor UVC Partners beteiligt sich erneut, NRW.Ventures sowie EnjoyVenture investieren erstmals.

„Diese Investition erlaubt es uns, unser Team stark zu erweitern. Wir suchen insbesondere nach erfahrenen SaaS-Expert*innen aus Sales, Marketing, Development und Customer Success, um Valuedesk noch gezielter als führende Lösung im Bereich Performance Management zu positionieren,“ erklärt Torsten Bendlin, CEO und Gründer von Valuedesk. „Wir schaffen damit die Grundlage für weiteres Wachstum und Innovation, die unseren Kunden entscheidende Wettbewerbsvorteile bringen.“

Mit der Finanzierungsrunde plant Valuedesk das Vorantreiben der neuen Technologie („Projektname: Spark“), die darauf abzielt, datengestützte und individualisierte Maßnahmenvorschläge basierend auf internen und externen Daten zu generieren. „Die Plattform von Valuedesk bietet heute die Möglichkeit, sämtliche Maßnahmen zur EBIT-Steigerung zu steuern, indem Bereiche individuell starten und zusammenarbeiten – alles in einem System, aber speziell auf die Unternehmensanforderungen zugeschnitten“, kommentiert Dr. Ingo Potthof, Managing Partner von UVC Partners. „Damit liefert Valuedesk genau die strategische Struktur und notwendige Transparenz, um Unternehmen den entscheidenden Marktvorsprung zu ermöglichen.“

Gründer der Woche: Miniwim – sicher wickeln

Steffi und Mark Schleicher, die Gründer der Miniwim UG, haben eine neuartige Wickelkommode auf den Markt gebracht. Was diese von anderen Wickelmöbeln unterscheidet, erfahrt ihr im Interview mit den beiden.

Wann und wie seid ihr auf die Idee zu eurem Wickeltisch bzw. -kommode gekommen?

Mark: Als wir unsere Kinderplanung besprochen haben, hat Steffi erzählt, wie häufig es vorkommt, dass Säuglinge vom Wickeltisch fallen. Ich habe das erst einmal gar nicht geglaubt und mich dann aber näher damit beschäftigt. Erst da wurde mir klar, dass Stürze vom Wickeltisch wirklich ein großes ungelöstes Problem sind. Zu dem Zeitpunkt habe ich noch neben meinem eigentlichen Job ein IT-Start-up geleitet und die Entwicklung der sicheren Kommode kam etwas ins Stocken. Ursprünglich wollte ich nur sicher gehen, dass meine Kinder nicht verletzt werden, nur weil ich 2 Sekunden nicht aufpasse, das kann schließlich Jedem passieren.

Das heißt: Es gibt hier offensichtlich großen Nachholbedarf in Sachen "Wickel-Sicherheit" - was waren dann die wichtigsten Schritte von der Idee bis zum Prototyp bzw. zur Serienreife?

Steffi: Das stimmt, da gibt es viel Nachholbedarf. Wir haben jetzt die Chance, den häufigsten Unfallgrund von Säuglingen aus der Welt zu schaffen. 200 Euro und 2 Wochenenden später stand der erste funktionsfähige Prototyp von Mark bei uns. Bis zur Serienreife war es allerdings ein sehr langer Weg. Ein neuartiges Möbelstück, in hoher Qualität, zu einem wettbewerbsfähigen Preis auf den Markt zu bringen, ist eine deutlich größere Herausforderung, als wir am Anfang erwartet haben. Umso stolzer sind wir, dass es uns gelungen ist.

Und nun auf den Punkt gebracht: Was genau macht eure Miniwim Wickelkommode so sicher? Und: ist sie TÜV-geprüft?

Steffi: Es ist der automatische Schutz, wenn man sich doch mal in Gedanken von der Kommode entfernt. Sobald die wickelnde Person von der Kommode zurücktritt, wird automatisch eine Schutzbarriere aktiviert, die das Kind vor dem herunterfallen schützt.

Es gibt kein vergleichbares Produkt am Markt. Alle anderen Produkte haben immer einen manuellen Schritt, der aber an der Realität vorbei geht. Die Eltern gehen in der Regel in Gedanken von der Kommode weg, weil es an der Tür geklingelt hat, das Geschwisterchen schreit oder sie nur schnell was aus dem Schrank holen müssen. Das sind alles Impulshandlungen, bei denen man nicht aktiv daran denkt, dass das Kind ja herunterrollen könnte und somit sind manuelle Lösungen wirkungslos.

Bei der Entwicklung haben wir uns an die DIN 12222 gehalten, das ist die DIN Norm für Wickeltische. Nachdem es keine Notwendigkeit gibt, sich dafür ein TÜV Siegel zu holen, haben wir darauf verzichtet.


Wie wichtig war euch neben der Sicherheit der Designaspekt?

Mark: Sicherheit steht bei uns an erster Stelle, wir wollen schließlich den häufigsten Unfallgrund von Säuglingen aus der Statistik verschwinden lassen. Allerdings haben wir auch von unseren Kunden gelernt, wie wichtig Design ist. Inzwischen wurde uns unter anderem der German Design Award Nominees verliehen und wir bekommen viel Lob für das Aussehen der Kommode.
 
Wie habt ihr die Entwicklungsphase finanziell gestemmt?

Mark: Die Entwicklung haben wir vollständig privat bezahlt, weil wir früh verstanden haben, dass wir hier ein echtes Problem lösen können. Daher waren wir bereit, das Risiko selbst zu tragen. Hätten wir zu einem frühen Zeitpunkt schon Investoren mit an Bord genommen, hätten wir Anteile unter Wert verkaufen müssen. Heute kann man viel besser absehen, wie groß diese Lösung ist. Daher sind wir im Moment auch offen für Gespräche mit Investoren, die wie wir an die Sache glauben und die Welt ein Stück besser und vor allem sicherer machen wollen. Dieser Schritt hilft uns dabei, die Lösung schneller zu verbreiten.

Wie macht ihr auf euch und eure Wickelkommode aufmerksam?

Steffi: Tatsächlich machen wir im Moment keine aktive Werbung, weil wir noch so damit beschäftigt sind, den verschiedenen Anfragen gerecht zu werden. Das wird sich sicher ändern sobald wir auch den Aufsatz marktreif haben.

Wo kann man die Miniwim Wickelkommode kaufen? Und was kostet sie?

Mark: Hauptsächlich über unseren Onlineshop. Wir sind auch bei Limango und Amazon gelistet und im Moment führen wir weitere Gespräche mit Handelspartnern in ganz Deutschland. Die Kommode gibt es in verschiedenen Ausführungen, preislich beginnen wir bei 599 Euro bei der Version mit Einlegeböden.

Und last but not least: Was ratet ihr anderen Gründern aus eigener Erfahrung?

Mark: Hör deinen Kunden zu und suche dir einen guten Sparringspartner. Es wird einfach nie so, wie man es sich am Anfang vorgestellt hat, und das ist auch gut so. Aber es ist die Kunst, an den richtigen Stellen auf andere zu hören und es an den falschen Stellen zu lassen. Denn ein jeder da draußen glaubt, besser zu wissen, wie man ein Start-up aufbaut als die Gründer. Manchmal haben die Leute recht und manchmal nicht. Der beste Ratgeber ist der zahlende Kunde. Wenn jemand bereit ist, dir Geld in die Hand zu drücken, bist du auf dem richtigen Weg.

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Das Interview führte Hans Luthardt

Gründer der Woche: Livello - Fresh Food as a Service

Innovatives Catering mit intelligenten Kühlschränken - das bietet das Düsseldorfer Start-up Livello von Alexander Eissing. Mehr zu seinem Food-Konzept erfahrt ihr im Interview mit Alexander.

Wie bist du auf die Idee zu Livello gekommen?

Als ich vor Jahren aus New York zurück nach Deutschland kam, habe ich mich gefragt, warum es hier so wenige Möglichkeiten gibt einfach, schnell und preiswert gesundes Essen zu bekommen. Das Thema Food war zwar mittlerweile überall wichtig und relevant, aber so richtig gelebt wurde es zu dem Zeitpunkt noch nicht. Insbesondere bei Menschen mit langen Arbeitszeiten, die wenig Zeit haben zu kochen und auch zwischen den Meetings oft die Mittagspause komplett ausfallen lassen müssen.

Meine Überlegung war, wie man Technologie und Food smart miteinander verbinden kann um eine Verpflegungslösung zu erschaffen, die gesundes Essen 24/7 verfügbar macht. So bin ich auf den Livello Kühlschrank gekommen, der Produkte selbständig erkennt, verwaltet und verkauft.

Was waren dann die größten Herausforderungen, um deine Full-Service-Lösung für frisches, gesundes Essen am Arbeitsplatz Realität werden zu lassen?

Die Herausforderungen waren Anfangs enorm, denn es ging darum eine höchst komplexe B2B2C, Hardware, Software, Food und Logistik-Lösung zu entwickeln. Besonders schwer ist es ein kompetentes Team zusmmen zu stellen mit ergänzenden Funktionen, in dem Anfangs jeder viele unterschiedliche Bereiche abdecken muss.

Wir haben acht Monate an unseren ersten Prototypen geschraubt, bis wir es das erste mal im Markt und bei richtigen Kunden testen konnten. Jetzt stellen wir uns der Herausforderung dem Bedarf aus dem Markt nachzukommen und die Produktion hochzufahren.

Wie hast du die Startphase finanziert?

Die ersten zwei Jahre war es hauptsächlich Bootstrapping und das Ersparte aus vorherigen Exits einzubringen, nachdem man die ersten Erfolge vorweisen konnte kamen dann auch die ersten Angels hinzu.

Was genau beinhaltet dein Service? Und was genau findet man in deinen Kühlschränken?

Wir kümmern uns beim Full-Service um alles, wie die Aufstellung der Kühlschränke, Wartung, Reinigung, Befüllung und optimierung des Sortiments. Mehrmals die Woche liefern wir frische und leckere "Ready-to-Eat" sowie To-Go Produkte, wie Wraps, Sandwiches, Sushi, Salate, Suppen, Eintöpfe, Currys, Snacks, Smoothies, Säfte und andere Getränke.

Das Sortiment der jeweiligen Kühlschränke ist auf die individuellen Bedürfnisse der Kunden sowie auf das Kaufverhalten der Kunden abgestimmt. Uns ist es wichtig, dass für jede Uhrzeit und jeden Ernährungsstil etwas dabei ist - egal ob Herzhaft, Veggie, Vegan, Bio, Glutenfrei, Laktosefrei oder Low Carb.

Du hast ja eine relativ lange Testphase absolviert. War viel Überzeugungsarbeit notwendig, um Firmen von deinem Konzept zu überzeugen?

Ich habe ca. 10 E-Mails geschrieben und einige Anrufe getätigt, bis sich der erste Kunde finden ließ. Anschließend galt es ein Angebot zu definieren, mit dem wir weiter entwickeln aber auch die ersten Kunden bedienen konten. Wir haben bereits die ersten 3 Prototyp-Kühlschränke 2016 aufgestellt und feilen bis heute an der optimalen Technologie. Wir haben Software und Hardwareseitig ein komplett neues System aufgebaut, was eine riesen Challenge war.

Wo findet man deine Kühlschränke und welche Branchen bzw. Standorte sind in Planung?

Unsere Kühlschränke sind aktuell alle in Düsseldorf und Umgebung mit Fokus primär in Büros mit mehr als 150 Mitarbeitern zu finden. Hier sind wir beispielsweise in Kanzleien, Agenturen, Beratungen, Modefirmen, Banken, Coworking Spaces zu finden. In den nächsten Monaten skalieren wir nach und nach in neue Städte.

Noch viel mehr Potenzial gibt es in Hotels, Kliniken, Fitness Clubs, Schulen oder als Shop-In-Shop Lösung. Dafür bieten wir jetzt auch unser System als White-Label-Lösung an, damit Caterer, Facility Manager oder Retailer ihre eigenen Stationen betreiben können. Denn den kompletten Markt können wir nicht alleine abdecken.

Wie groß ist der Wettbewerb in deinem Bereich? Und wie differenzierst du dich von anderen „Food-Dienstleistern“?

Es ist gut, dass unsere Geschäftsidee auch andere Start-ups inspiriert, denn es geht in erster Linie darum Aufmerksamkeit für dieses komplett neue Angebot im Markt zu schaffen, denn die meißten zukünftigen Kunden wissen heute noch nicht, dass es existiert.

Technologisch sind wir den meisten noch ein paar Jahre voraus und durch unsere White-Label-Lösung ist jeder Wettbewerber auch ein potenzieller Kunde. Wir haben strategische Partnerschaften mit ein paar führenden Tech-, Food-, Retail- und Logistik-Unternehmen, die uns helfen innovativer, kosten-optimierter und effizienter zu arbeiten.

Wie machst du auf dich und dein Unternehmen bzw. Service aufmerksam?

Wir benutzen viele digitalen Marketing Kanäle, aber auch den klassischen Vertrieb, um in den Austausch mit Unternehmen zu kommen. Wir sind auf immer mehr Messen, Expos, Konferenzen, bei Pitches und auf Events zu finden. Business Development und Kooperationen mit führenden Playern im Markt helfen auch dabei schneller zu wachsen.

Es ist primär Beziehungsarbeit, bei der viele Türklinken geputzt werden müssen, um im ersten Kontakt die Idee und das Angebot zu platzieren, Vertrauen zu schaffen und sich in einer Testphase zu beweisen.

Du arbeitest - so habe ich es in einem Zitat von dir gelesen - an der "Zukunft des Automated Unattended Retails" - was genau meinst du damit?

Die Technologie die wir entwickeln hat sehr viele Use Cases, der Kühlschrank ist unser erstes Produkt und wir entwickeln weitere Formate, die es Menschen ermöglicht das Einkaufen grundlegend zu vereinfachen und zu digitalisieren. Grundsätzlich bauen wir ein modulares System für den automatisierten und autonomen Einzelhandel.

Lösungen um den Checkout Prozess zu vereinfachen, lange Schlangen und Wartezeiten zu reduzieren, eine Echtzeit Überwachung der Regale und des Inventars zu ermöglichen, bargeldloses und kontaktloses bezahlen. Durch die Verwendung von KI werden Produkte erkannt,  Kaufverhalten „vorhergesagt“ und Produkte automatisch nachbestellt. Zusammenfassend beschreiben wir diese Prozesse als Zukunft des Automated Unattended Retails.

Und last but not least: Was rätst du anderen Gründern aus eigener Erfahrung?

Bevor jemand gründet, würde ich ihm oder ihr raten, Experte in einem Gebiet zu werden, etwas zu finden, was einem Spaß macht und gleichzeitig fasziniert. Es hilft, den Markt in und auswendig kennenzulernen. Dann kann man am besten die Probleme verstehen und eine Lösung finden, die vielen Menschen das Leben einfacher machen würde. Danach heißt es, diese Idee zu testen und zu validiern, und bereit zu sein, die nächsten Jahre zu kämpfen und alles zu geben.

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Das Interview führte Hans Luthardt

Gründer der Woche: HANS Brainfood - snack dich schlau!

Auf dem Messe-Rundgang während der Food&Life in München haben wir das Regensburger Start-up HANS Brainfood von Matthias Coufal und Jakob Graf entdeckt. Da auch der StartingUp-Redakteur Hans heißt, war die Neugierde doppelt geweckt – mehr erfahrt ihr hier im Interview von Hans zu „HANS“.

Bitte stellt euch unseren Lesern kurz vor.

Matthias: Ich bin 28 Jahre und einer der Gründer von HANS Brainfood. Hier bin ich für den Einkauf und das Produktmanagement zuständig. Meine Freundin Isabella ist auch mit dabei, die aktuell das Social Media und Design übernimmt.
Jakob: Ich bin 26 Jahre alt und hauptverantwortlich für das Marketing und den Vertrieb. Wir sind alle zum studieren oder arbeiten nach Regensburg gezogen und haben uns hier dann kennengelernt.

Wann und wie seid ihr beiden auf die Idee zu eurem Brainfood gekommen?

Matthias: Als Produktmanager war ich viel unterwegs auf Dienstreisen, aber auch im Büro ist es oft so stressig gewesen, dass keine Zeit war für ein Mittagessen oder was Warmes. Hungrig ist es aber schwer sich zu konzentrieren, also habe ich oft auf Riegel zurück gegriffen um über den Tag zu kommen. Da ich sehr auf Ernährung achte, war ich aber extrem wählerisch und das Richtige konnte ich nie finden. Außerdem hat es mich genervt, dass alles nur immer auf die körperliche Fitness ausgelegt war. Ich mache auch sehr viel Sport, aber was mir gefehlt hat war ein Snack der in erster Linie die mentale Fitness fördert. Bei einem Wettbewerb vor 2 Jahren habe ich dann diese Idee präsentiert und Jakob kennen gelernt. Jakob stand vor ähnlichen Herausforderungen im Studium und legte ebenfalls extrem viel Wert auf eine gesunde Ernährung. Zusammen haben wir dann einen Riegel entwickelt der die mentale Fitness fördert: HANS Brainfood.

Und wie kommt es zu dem ungewöhnlichen Namen HANS Brainfood?

Jakob: Ich behaupte ja immer, dass Matthias und ich uns nicht einigen konnten, wer seinen Namen dem Riegel leihen darf. Dann haben wir uns in der Mitte getroffen und das war dann eben HANS.
Matthias: (lacht) Diese Frage wird uns oft gestellt, vor allem wegen HANS. Das ist einfach ein schöner griffiger Name, und es passt auch zum Thema. Wir verwenden überwiegend Hanfsamen als Zutat, und die Abkürzung dafür ist Hans. Und Brainfood, damit man gleich weiß, um was es geht.

Fitnessriegel, Superfood … Riegel sind ja in aller Munde. Und manchmal fragt man sich, wer das wirklich braucht. Was ist das Besondere bzw. Wertvolle an Brainfood und konkret an euren Produkten?

Matthias: Das Besondere ist, dass wir einen Riegel entwickelt haben der die mentale Fitness und Konzentration unterstützt. Und das ohne Zusatzstoffe, sondern komplett auf natürlicher Basis.
Jakob: Dazu muss man sagen, dass wir deshalb auf Hanfsamen zurückgreifen, weil sie sehr hohe Mengen an Omega-3-Fettsäuren, Eisen, Magnesium und so einige Vitame enthalten – die wichtigsten Nährstoffe für das Gehirn.
Matthias: Also echtes Natural Brainfood. So etwas gibt es bisher noch nicht. Wir setzen auf Hanf als Nahrungsmittel und erzeugen diesen in Kooperation mit meinem Bruder möglichst selbst in Bayern – weil wir auch die Regionalität ins Spiel bringen wollen. Da habe ich natürlich Glück, dass mein Bruder einen biologischen Bauernhof bewirtschaftet. Allein da heben wir uns schon von vielen ab, indem wir hauptsächlich ein regional erzeugbares Superfood verwenden und nicht irgendwas von weither importieren müssen. Das wichtigste ist letztendlich, dass der Riegel schmeckt. Und genau hier war bisher jeder überrascht der HANS getestet hat. Der Geschmack und die Konsistenz unterscheiden sich wesentlich von klassischen Riegeln, und das gefällt den Kunden.

Welche Geschmacksrichtungen gibt es und wie aufwändig war es, die finalen Rezepte zu entwickeln und verkaufsfertig zu produzieren?

Matthias: Momentan gibt es vier Geschmacksrichtungen. HANS Original, HANS Kakao, HANS Apfel&Zimt und HANS Kaffee&Maulbeere. Anfangs dachten wir, das haben wir bestimmt gleich. Aber es hat tatsächlich 2 Jahre gedauert bis die Riegel verkaufsfertig waren. Wir haben es uns natürlich auch nicht leicht gemacht. Bio, ohne Zusatz- und Konservierungsstoffe, Brainfood, Hanf, die Health Claim Verordnung und trotzdem eine Haltbarkeit von knapp einem Jahr. Da braucht vieles prüfen, analysieren, zertifizieren und auch entwickeln. Aber letztlich haben wir ein Verfahren gefunden, welches das alles möglich macht. Gut, dass uns der Aufwand vorher nicht bewusst war (lacht).
Jakob: Für uns stand die Entscheidung, nicht selbst zu fertigen relativ schnell fest – so eine Riegelfertigung kostet schon mal ab einer halben Million aufwärts. Das war für uns nicht machbar. Dann war es aber ein sehr langwieriger Prozess, überhaupt einen Hersteller zu finden, der bereit war mit einem Start-up zu kooperieren und die Fertigung ohne jegliche Zusatzstoffe umsetzen kann. Die meisten Hersteller setzen da Mindestabnahmemengen fest, die für dich als Start-up utopisch sind. Gerade wenn man ein innovatives Produkt hat, das man im Markt erst mal testen will.


Gründer der Woche: d25.io – KI einfach nutzen und trainieren

Jörg Kiesewetter, Friedrich Seck und Hannes Witt sind die Gründer der d25.io GmbH aus Leipzig, die sich das Thema KI auf die unternehmerische Fahne geschrieben haben. Ihr Ansatz: Ohne tiefgreifende Tech-Kenntnisse schnell und einfach künstliche Intelligenzen bauen und trainieren. Mehr dazu im Interview mit Co-Gründer Friedrich.

Was treibt dich bzw. euch an, selbständig zu sein?

Wir möchten in erster Linie künstliche Intelligenz den Unternehmen und Menschen in den Unternehmen näher bringen und dadurch die Chancen von KI aufzeigen. Dabei setzen wir mit unserer Technologie den Aufwand, den Schritt in die KI zu gehen, auf ein Minimum.

Des Weiteren möchten wir den Menschen auch die Angst vor dieser Technologie nehmen. Es werden mit Sicherheit einige Jobs durch künstliche Intelligenz ersetzt, aber das wird noch einige Jahre dauern. Doch wer sich rechtzeitig damit befasst, wird auch in Zukunft nicht ersetzt werden.

Wann und wie seid ihr auf die Idee gekommen, gemeinsam zu gründen?

Die Grundidee kommt von Jörg und ist schon 1,5 Jahre „alt“. Jörg beschäftigte sich damals aus Eigeninteresse mit KIs und bemerkte dabei, wie schwer der Einstieg war. Wir drei haben uns im April zusammengetan. Jörg kannte Hannes aus einer früheren gemeinsamen Zeit bei einem Leipziger Softwareunternehmen. Der Kontakt zu mir wurde über einen gemeinsamen Freund in der Leipziger Startup-Szene hergestellt.

Was bedeutet d25.io?

Der Name d25.io soll genau den Spirit repräsentieren, welchen wir auch als Unternehmen leben wollen. Das „d“ steht für Digitalisierung, etwas was wir als Unternehmen an vorderster technologischer Front mitgestalten möchten. Die „25“ steht auf der anderen Seite für ein Gefühl, das Gefühl welches man mit 25, kurz nach der Uni hat. Wenn man erkennt, dass man plötzlich gut ausgebildet ist, nicht mehr täglich in der Uni sitzen muss und die Welt einem offen steht. Genau dieses Gefühl, wenn man die Welt aus den Angeln heben möchte und sie nach seinen Vorstellungen gestalten will. Das „io“ steht wiederum für den Input/Output, welchen wir als Unternehmen von der Gesellschaft bekommen, bzw. in die Gesellschaft wieder hinausgeben.

Was waren dann die wichtigsten Steps von der Gründung bis zum Start von d25.io?

Für uns war der wichtigste Step, herauszufinden, ob wir überhaupt miteinander arbeiten können. Wir merkten aber relativ schnell, dass wir uns sehr gut ergänzen und in kurzer Zeit sehr gut mit der Entwicklung der Plattform und auch mit dem Aufbau der gesamten Unternehmensinfrastruktur vorankamen.

Was genau bietet ihr euren Kunden in Sachen KI?

Wir möchten KI für alle einfach, schnell und sicher zur Verfügung stellen. Aber nicht nur KI, sondern auch die ganze Umgebung dafür. Unser MVP ist der d25 Monitor, ein Tool für das Finden eigener Produkte auf Instagram unabhängig von der Nutzung von Hashtags oder dem Inhalt der Bildbeschreibung. Um genauer zu werden: Ein Kunde, z.B. ein Fashionlabel muss nur 50 Trainingsbilder per Drag & Drop bei uns hochladen und den Button „Start Analysis“ drücken.

Anschließend wir die KI automatisch trainiert und sucht bei Instagram nach dem Produkt. Die Resultate stellen wir unseren Kunden zur Verfügung, sodass diese wiederum direkt mit ihren eigenen Kunden interagieren können. Dadurch ist es Marken möglich, bspw. ihre Kundenbindung aktiv zu steigern. Außerdem erhalten sie somit Zugriff auf eine große Menge an „echtem“ User Generated Marketing Content.

Aber das ist nur ein kleiner Teil: Mit unserer Plattform möchten je nach Branche verschiedene Use-Cases bedienen. Durch unsere Plattform ermöglichen wir die Kombination verschiedener KIs aus den Bereichen der Bild-, Text-, Sprach- & Videoanalysen in unserem innovativen Pipeline Concept. Jeden neuen Use-Case entwickeln wir mit einem Partner aus der jeweiligen Branche zusammen.


Gründer der Woche: Adventsome - startup in den Advent!

Lea Nikbin und Josias Hornstein haben die Hornstein & Nikbin GbR gegründet, einen etwas anderen Adventskalender „gebastelt“ und auf den Markt gebracht - was das Besondere an ihrer Kalender-Idee ist, erfahren wir im Interview mit Josias:

Wann und wie seid ihr beiden auf die Idee zu eurem Adventskalender gekommen?

Wir hatten in der Weihnachtszeit des letzten Jahres das Gefühl, dass die Adventskalender alle ziemlich vorhersehbar und eintönig sind. Wir dachten uns, warum 24x Schokolade? Oder 24x Beautyprodukte? Warum vermischt man nicht verschiedene Kategorien und schafft so einen Kalender, der wirklich abwechslungsreich und täglich aufs Neue überrascht. Um es noch spannender zu gestalten, kamen wir auf die Idee, Produkte von Start-ups zu nehmen, da diese viele auch noch gar nicht kennen.

Wie unterscheidet sich euer Adventskalender von der Vielfalt der anderen?

Anstatt sich auf ein Thema wie Beauty, Fitness oder Süßes zu beschränken, enthält der Adventsome Adventskalender eine bunte Mischung aus verschiedenen Bereichen wie Food, Drinks, Lifestyle, Papeterie, Wellness und Pflege. Sogar ein Kartenspiel ist dabei. Um den Kalender noch spannender zu machen, haben wir uns für Start-up-Produkte entschieden, die viele noch nicht kennen werden. Unser Ziel ist es, die Adventszeit wieder spannend und aufregend zu machen!

Zusätzlich haben wir im Kalender vier Spenden an wohltätige Organisationen integriert, damit jeder auch anderen etwas zurückgibt, die nicht so viel Glück im Leben hatten.

Alles wird dann von uns, Lea und mir, von Hand verpackt, sodass der Adventsome Adventskalender sich deutlich unterscheidet von den üblichen Kalendern, die es auf dem Markt gibt.

Der Start-up-Bezug eurer Inhalte ist ja wirklich eine super (Geschenk-)Idee - gerade auch für andere Gründer und Start-up’ler. Nach welchen Kriterien habt ihr die Inhalte ausgewählt?

Wir uns überlegt: Wofür würden wir uns am meisten freuen in unserem eigenen Adventskalender? Danach haben wir viel recherchiert und viele unglaublich tolle und innovative Start-ups entdeckt, von denen wir unsere Favoriten in den Kalender aufgenommen haben. Neben hoher Qualität und möglichst nachhaltigen Produkten war uns auch wichtig, wer hinter den Produkten steht. Die Gründerinnen und Gründer der Start-ups, die im Adventsome Adventskalender vertreten sind, sind alle super nett und wir freuen uns über die freundschaftliche Zusammenarbeit!


Gründer der Woche: Mesaic - innovatives B2C-Messaging

2016 hat Sebastian Kellner zusammen mit Niko Uphoff Mesaic gegründet, um der Servicewüste hierzulande ein Ende zu bereiten. Mesaic ist eine Plattform, die per Messaging für effiziente Prozesse und zufriedene Kunden sorgen will, indem sie die Kommunikation zwischen Anbietern und Kunden durch intelligente Technologie erleichtert. Wie das funktioniert, erläutert uns CEO Sebastian Kellner im Interview:

Wo sind aktuell die größten Hürden bei der Interaktion zwischen bzw. der Vernetzung von Kunden und Unternehmen und Maschinen? Fehlende Technologie oder mangelndes lösungsorientiertes Denken?

Meistens ist “oder” die Antwort. Wir erleben heute eine der schnellsten technologischen Entwicklungen und gleichzeitig merken wir, dass die Lösungen nur so gut sind, wie es die mentalen Modelle der Unternehmen und der Wille der Handelnden wirklich auch zulassen. Wo das mobile Internet heute die gewachsenen Strukturen der Unternehmens- und IT- Strategie aus einem Desktop Zeitalter herausfordert, kann nicht immer linear gedacht werden. Hier müssen wohl einfach mutige Schritte gewählt werden, um Technologie und Kunden-Unternehmensbeziehung zusammenführen. Oft ist ein bisschen Kundenzentriertheit ok, aber wenn es unbequem wird, dann gehört zur Technologie auch viel Change-Management.
 
Wann und wie sind Sie und Ihr Co-Gründer Niko Uphoff dann auf die Idee zu Mesaic gekommen?

Wir haben 2012/13 viel über die Fragestellung der Digitalisierung von Dienstleistungen nachgedacht. Der Handel, also Commerce, war gefühlt für uns schon gelöst. Jeder Mensch kennt das Paradigma eines Onlineshops. Während beim E-Commerce ein Kaufabschluss nach dem Checkout entsteht und dann das Fulfillment bei der Lieferung von einem Paket abgeschlossen wird, bedarf die Serviceerbringung Kontinuität. Denn die Wertschöpfung definiert sich erst über den Zeitraum der Kommunikation und die Serviceerbringung erst in der Interaktion zwischen Kunde und Dienstleister. Dies erfordert neue Technologien und wird einen Standardprozess prägen. Als wir uns damals in Kopenhagen mit dem Thema auseinandergesetzt haben, ist uns die Veränderung der individuellen Kommunikation durch Messenger-Dienste im persönlichen Gebrauch aufgefallen. Gleichzeitig haben wir festgestellt, dass diese genau eine solche kontinuierliche und voll digitale Kommunikation ermöglichen – Menschen tragen das Smartphone mit sich herum, was die Grundlage für die wirkliche Digitalisierung von Dienstleistungen durch konsistente Beziehungen ermöglicht.
 
Was leistet Mesaic, um diese Kommunikation/Vernetzung nachhaltig zu verbessern?

Wir stellen Unternehmen eine Technologie-Plattform zur Verfügung, die es erlaubt, etablierte Unternehmensprozesse digital zu übersetzen, zu automatisieren und dann Kunde, Mitarbeiter und Unternehmensstrukturen und bestehende IT-Ressourcen in die Interaktion und Wertschöpfung einzubinden. So lassen sich in Messaging Kanälen (Web, FB Messenger, WhatsApp, Apple iMessage u.a.) personalisierte und konsistente Kundenbeziehungen erstellen, die für Commerce, Service, aber auch die Kombinationen daraus, wie zum Beispiel Omni-Channel Modelle, genutzt werden können.

Mesaic bildet also die Kundeninteraktion ab und bietet so die Möglichkeit, dazugehörige Prozesse effizienter zu gestalten. Welche wichtigsten Prozesse sind das in der Praxis?

Wir ermöglichen es, E-Commerce, Customer-Service, Engagement (also die Beratung vor dem Kauf) als auch Field-Service-Prozesse und somit auch logistische Prozesse zu digitalisieren. Wenn ein Unternehmen eine Customer Journey mit mehreren Prozessschritten heute offline abbildet – ruhig auch mit mehreren Parteien und digitalen Systemen – dann können wir die in eine sehr kundenzentrische und durch Messaging auch persönliche Art und Weise übersetzen.


Gründer der Woche: ARTEDIO - die Online-Kunstgalerie

ARTEDIO ist eine Online-Galerie für zeitgenössische Kunst. Das Ziel des Gründers David Vetter ist es, den Kunstmarkt weiter zu digitalisieren und damit transparenter und offener zu gestalten. Mehr zum ARTEDIO-Konzept im Interview mit David.

Kommst du selbst aus der Kunst-Branche?

Klares Jain, ich habe ursprünglich Marketing und Management studiert und mich damals im 3. Semester mit einem ersten Onlineshop für Kunstdrucke, Ausstellungsplakate und eben auch Kunsteditionen parallel selbstständig gemacht. Das liegt mittlerweile 12 Jahre zurück. In dieser Zeit habe ich umfangreiche Kontakte zur Kunst-Branche aufbauen können, von denen wir heute profitieren. Auch im Rahmen meiner Diplom-Arbeit hatte ich die Möglichkeit den Kunstmarkt im Internet genauer zu untersuchen. Klassisch aus der Kunst-Branche mit Galerie- oder Museumspraktikum und anschließendem Kunstgeschichtsstudium komme ich aber nicht.

Wann und wie bist du auf die Idee zu ARTEDIO gekommen?

Die Idee zu ARTEDIO kam mir nach einigen Jahren Praxiserfahrung mit dem ersten Onlineshop für Kunstdrucke, Plakate und Editionen. Der Verkauf von hochpreisigen Kunstwerken passte nicht wirklich zum parallelen Verkauf von günstigen Reproduktionen in Form von Kunstdrucken und Postern über eine einzige Webseite. Zu unterschiedlich waren die jeweiligen Zielgruppen und Preisklassen. Das erste richtige AHA-Erlebnis hatte ich, als ein Sammler eine Mappe mit 5 Arbeiten eines sehr bekannten amerikanischen Künstlers über unsere Seite kaufte, die nun ja, eben auch Reproduktionen anbot. Von da an war mit klar, ich möchte mit Kunst bedeutender Künstler in Form von Originalen und Unikaten handeln und zwar online. Die Idee zu ARTEDIO war geboren.

Die Liste der von dir angebotenen Künstler liest sich wie das Who-is-Who der zeitgenössischen Kunst. Wie kommst du an die renommierten Künstler bzw. deren Werke?

Einerseits arbeiten wir eng mit renommierten Kunstverlagen und Galerien zusammen, die Kunsteditionen verlegen und die jeweiligen Künstler vertreten, andererseits beobachten wir aber auch was auf internationalen Kunstauktionen angeboten wird und suchen nach interessanten Arbeiten um unser Programm zu ergänzen. Auch Kunstsammler kommen auf uns zu, wenn sie Arbeiten verkaufen möchten. Hier achten wir jedoch ganz genau darauf die Herkunft der Arbeiten zurückverfolgen zu können, um unseren Kunden maximale Sicherheit bezüglich der Authentizität der Werke garantieren zu können.

Bist du auf einen der gelisteten Künstler besonders stolz, ggf. weil es besonders schwer war, diesen bzw. dessen Werke für das Online-Geschäft zu akquirieren?

Ja in der Tat. An Werke von Neo Rauch oder Gerhard Richter kommt man wirklich nicht leicht ran. Da muss man sprichwörtlich zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein und dann auch noch eine gewisse Portion Glück haben. Im Grunde steckt man da als Händler in der gleichen Haut wie der Sammler. Man sucht, recherchiert und begibt sich auf die Jagd nach dem geliebten Stück für seine Sammlung, in unserem Fall das Programm von ARTEDIO, bei dem wir immer versuchen die besten Arbeiten der besten Künstler aufzuspüren und für unsere Kunden zu sichern.

Wie viele Werke sind durchschnittlich in deinem Galerie Shop gelistet?

Aktuell umfasst das Programm von ARTEDIO knapp 1.000 Werke bekannter Gegenwartskünstler. Da ist noch sehr viel Luft nach oben, auch wenn wir ganz genau sondieren, was wir online präsentieren und mit in unser Portfolio aufnehmen. Wir versuchen möglichst qualitative Arbeiten in niedriger Auflage von bekannten Künstlern und vielversprechenden Newcomern für ARTEDIO zu finden.

Bist du der Vermittler zwischen dem Eigentümer und dem Käufer oder besitzt und verkauft ARTEDIO selbst die angebotenen Kunstwerke?

Das ist unterschiedlich. Einerseits haben wir im Laufe der Jahre eine beachtliche Sammlung selbst zusammentragen können, andererseits arbeiten manche Galerien auf Kommission mit uns, sodass wir die Werke vor Ort in unserem Außenlager haben und wir bei einem Verkauf mit der Galerie abrechnen die uns vertraut. Darüber hinaus bieten wir Werke bei ARTEDIO an, wo die Verfügbarkeit kurz angefragt werden kann. Diese Arbeiten sind nicht vor Ort, da rufen wir kurz unsere Partner an und erkundigen uns ob die jeweiligen Werke verfügbar sind.


Gründer der Woche: ExpertLead - Fachkräftesharing deluxe

ExpertLead wurde 2017 in Berlin gegründet. Arne Hosemann und Alexander Schlomberg sind als Co-Gründer und Geschäftsführer mit dem Ziel angetreten, die Top-5-Prozent der Freelancer für Digitales zu vermitteln. Über das Geschäftsmodell, die Trends im IT-Fachkräftemarkt, die Zukunft der Arbeit und speziell die von Freelancern sprechen wir mit den beiden Gründern.

Arbeiten in Remote Teams und Fachkräftesharing sind zwei Phänomene, mit denen sich Freelancer und (Tech-)Unternehmen aller Größen vermehrt auseinanderzusetzen haben. Was sind hierbei die größten Herausforderungen für die Beteiligten?

[Alex]: Bei remote Zusammenarbeit – also mit Leuten, die nicht vor Ort im Büro sitzen - muss man zunächst die Voraussetzungen schaffen, damit eine reibungslose Zusammenarbeit funktionieren kann. Das ist zum einen die technische Infrastruktur und zum anderen eine klar festgelegte Meetingkadenz, um den jeweiligen Fortschritt genau tracken zu können. Gerade bei häufiger Zusammenarbeit mit Externen auf Projektbasis muss ein sauberer Onboarding-Prozess definiert sein, damit man bei Projektbeginn keine Zeit verliert.

Darüber hinaus können auch weichere Faktoren eine Herausforderung sein, zum Beispiel die Bereitschaft der internen Mitarbeiter mit Externen zu kooperieren. Hier ist im Zweifel das Management gefragt.

Zu guter Letzt erhöht eine regelmäßige, projektbasierte Zusammenarbeit mit Externen den Rekrutierungs- und Testingaufwand für HR- oder technische Abteilungen erheblich. Ein fest angestellter Mitarbeiter muss schließlich „nur“ einmal gründlich auf seine Eignung überprüft werden – und bleibt dann hoffentlich lange im Unternehmen.

Hier setzt ihr mit ExpertLead an. Wie viele Freelancer aus wie vielen Nationen habt ihr aktuell gelistet und was zeichnet sie aus?

[Arne]: Wir setzen in der Tat gerade bei dem Thema Qualität und Rekrutierungsaufwand an. Denn wir finden nicht nur irgendwelche tech Freelancer, sondern wir testen jeden Einzelnen sehr gründlich auf seine technischen Fähigkeiten. Die Freelancer, die wir vermitteln, zeichnet entsprechend aus, dass sie zu den Besten ihres Fachs gehören. So ersparen wir den Unternehmen nicht nur viel Zeit bei der Suche, sondern auch viel Ärger während und im Nachgang des Projekts.

Inzwischen besteht unser Pool aus einer deutlich dreistelligen Anzahl an Freelancern, überwiegend aus Deutschland und Osteuropa. Wir wachsen hier kontinuierlich, aber kontrolliert – für das quality testing nehmen wir uns Zeit, da machen wir keine Kompromisse. Wir haben aber auch Freelancer aus nahezu allen anderen Kontinenten in unserem Netzwerk – wir gucken auf die Qualität und die Persönlichkeit der Freelancer, um den Projekterfolg bei unseren Kunden sicherzustellen. Die Herkunft der Freelancer ist uns egal.

Wie kommt ihr an diese „Top-5-Prozent“ der Talente? Er gibt ja auch andere Vermittler, die „die Besten der Besten“ listen wollen.

[Arne]: So viele gibt es gar nicht – es gibt zwar viele Freelancer-Plattformen, aber die meisten weisen eher auf die Größe ihres Freelancer-Pools und die Breite der Themen hin, die sie anbieten können. Das hat auch seine Berechtigung, wir wählen aber ganz bewusst einen anderen Weg und damit eine andere Kundengruppe.

Es wird kaum jemanden im Markt geben, der die technischen Fähigkeiten der Freelancer ähnlich gut einschätzen kann, wie wir das tun. Wir haben uns deshalb auch nur auf tech Themen spezialisiert – hier kennen wir uns aus und können führende Talente identifizieren. Wir profitieren da auch von der technischen Expertise von Rocket Internet.

Und wie prüft ihr die Eignung der interessierten Freelancer?

[Arne]: Für die Überprüfung der technischen Fähigkeiten nutzen wir eine Mischung aus eigens entwickelten coding Tests und live coding Interviews. Um die persönliche und sprachliche Eignung einschätzen zu können, führen wir außerdem mit jedem Kandidaten ein Interview zum CV und seinen Erfahrungen. Darüber hinaus können wir auch Testprojekte durchführen, bevor wir einen Freelancer an einen Kunden vermitteln.


Gründer der Woche: Koru Kids - Booster-Sitz für Kids

Die Koru Kids Deutschland GmbH wurde Anfang 2017 von Dr. Wolfgang Höhn gegründet. Sein Produkt: eine Sitzerhöhung für Kinder bis 6 Jahre, einsetzbar im Hotel- und Gastrobereich sowie zu Hause. Im Interview mit dem Gründer erfahren wir mehr über das Konzept seiner Booster-Sitze.

Wann und wie sind Sie als Spezialist für Investmentfonds für Gründer auf die Idee zu Ihrem Booster gekommen?

Das war während unseres Familienurlaubs in Dubai vor 3 Jahren. Im Hotel gab es Sitzerhöhungen – diese waren aber weder sicher, noch für den Gastronomiebetrieb geeignet. Meine Töchter fanden die Sitzerhöhungen trotzdem toll, da sie fast auf Augenhöhe mit uns saßen. Da ich eine benutzerfreundlich, gastronomietaugliche Sitzerhöhung mit hoher Sicherheit und Qualität noch nicht aus Europa kannte, sah ich sehr viel Potenzial.

War dann der Schritt zur Gründung nur logisch konsequent?

Absolut. Bereits im Urlaub habe ich Research bezüglich des Wettbewerbsumfelds und den rechtlichen Rahmenbedingungen gemacht. Danach war klar, dass es eine reale Option ist. Zu Hause habe ich mir gleich einen Industriedesigner als Partner für die Entwicklung gesucht – das war der Startschuss.

Lag der Fokus von Anfang an auf dem Hotel- und Gastrosektor?

Wir haben die Booster anhand der Bedürfnisse der Hotels und Restaurants entwickelt und dabei großen Wert auf die einfache Bedienung gelegt: festschnallen, reinigen und platzsparend stapeln – alles soll leicht gehen. Bei der Entwicklung war uns klar, dass qualitativ hochwertige Booster, die den Anforderungen der Gastronomie entsprechen, auch für Familien interessant sind. Oft kaufen die Familien, die die Booster im Hotel oder Restaurant erlebt haben, die Booster auch privat.

Wie lange hat dann die Entwicklung des Boosters gedauert und was waren dabei die wichtigsten Meilensteine?

Von der Idee bis zur Serienfertigung hat es etwa zwei Jahre gedauert. Wesentliche Meilensteine in der eigentlichen Entwicklungsphase waren die Fertigstellung des Designs und diverse Prototypen. Deutlich komplexer war die Suche der richtigen Partner für die Produktion – nicht nur für den Booster selbst, sondern auch für die Gurte, Schnallen und Inlays – sowie das Erreichen der hohen Qualität in der Serienproduktion.

Wie haben Sie die Gründung und Produktentwicklung finanziell gestemmt? Mit Eigenmitteln und/oder Fördermitteln?

Den Großteil der Entwicklung habe ich mit Eigenmitteln finanziert. Förderung haben wir für einen Teil erhalten.


Gründer der Woche: MakeCake - leckere Proteine naschen

Die Schwestern Mayra Werner und Joana Wöhl haben vor wenigen Monaten in Eschwege die MakeCake UG gegründet, um uns mit gesundem (Protein-)Kuchen zu verwöhnen. Was es mit dem leckeren Business auf sich hat, erfahren wir im Interview mit Mayra und Joana.

Wann seid ihr wie auf die Idee zu MakeCake gekommen?

Im Frühling 2017 reisten wir mit unserer Familie auf die Insel Ameland in Holland. Wir hatten gesundes Kekstopping a la Cookie dough, natürlich selbst gebacken, im Gepäck. Jeden Morgen verfeinerten wir unseren Frühstücksquark mit unserem leckeren und gesunden Topping, ja selbst tiefgekühlt im Eis schmeckte das Kekstopping ganz hervorragend. Schnell war unsere erste Idee geboren: die Herstellung gesunder Eiscreme mit zuckerfreien Keksstückchen zur Befriedigung des Bedürfnisses nach einer sündhaften Süßigkeit ohne zu sündigen. Wir stießen allerdings auf unüberwindbare Hürden. An dieser Stelle seien alle Firmen gelobt, die eine gesunde Eiscreme produzieren.

Und dann seid ihr weg vom Eis hin zum Kuchen-Business?

Im Winter 2017 machten wir uns getrennt voneinander Gedanken, warum diese Aufgabe nicht bewältigt werden konnte. Wir stellten uns die Frage, welche Alternativen es geben könnte. Über Silvester entstand die Idee, dass ein gesunder Kuchen kreiert werden muss. Kuchen gehört zum Kaffee. Kaffee kann man jeden Tag konsumieren, ohne dass dieser negative Auswirkungen auf eine gesunde Ernährung hat. Kuchen nicht, da der darin enthaltene Zucker und die Fette eine gesunde Ernährung eben nicht unterstützen.

Was muss ein "gesunder" Kuchen können?

Wir entwickelten eine Rezeptur, von der wir überzeugt waren und sind, denn unser Kuchen schmeckt wie Kuchen, aber ohne den Zusatz von Zucker, Fetten und Konservierungsstoffen. Schnell waren wir uns einig, dass unser Proteinkuchen von anderen getestet werden muss. Wir verteilten die ersten Proben, bekamen erstauntes Feedback, denn wie konnte ein so gesunder Kuchen so lecker schmecken. Innerhalb kurzer Zeit kamen Anfragen, wo der Proteinkuchen gekauft werden könnte. Wir „machten“ einfach und verkauften unsere ersten MakeCakes. Ab diesem Zeitpunkt folgte ein Schritt auf den anderen.

Wie lange dauerte es dann bis zum ersten serienreifen Protein-Kuchen und was waren die wichtigsten Schritte bis zum Markteintritt?

Die Rezeptur des serienreifen Proteinkuchens war schnell festgelegt. Durch unseren Eisversuch waren uns verschiedenste Rohstoffe bekannt und wir bekamen ein Gefühl für das richtige Kombinieren.
Den größten Fokus legten wir auf die Evaluierung unseres Produkts. Wirklich jedes Feedback war und ist großartig ausgefallen, sodass wir uns intensiv damit auseinandergesetzt haben, wer genau unsere Zielgruppe ist.

Im März 2018 gründeten wir die MakeCake UG. Auf der Suche nach geeigneten Lohnherstellern scheiterten wir aber erneut. Mit dem Ergebnis aus großer Produktion waren wir nicht zufrieden, sodass wir kurzerhand entschlossen eine eigene Produktionsstätte zu gründen.


Welche Kuchensorten gibt's bei euch und das macht euren Proteinkuchen noch leckerer als andere?

MakeCake bietet derzeit noch die Sorten Vanillaflow und Chocwave sowie das dazugehörige Protein-Topping Hazelnut Chocolate und White Chocolate an. Dies ist aber erst der Beginn der Produktpalette. Wir tüfteln bereits an neuen Sorten.

Unser Kuchen schmeckt nach dem, was er verspricht. Vanillaflow schmeckt nach Vanille und Chocwave super schokoladig. Zudem hat unser Proteinkuchen auch tatsächlich die Konsistenz von herkömmlichen Kuchen. In Kombination mit dem supergesunden Protein-Topping nimmt man einen leckeren, süßen, saftigen, sättigenden und einfach aufregenden Kuchen zu sich. Er schmeckt einfach nur lecker und bietet dem Auge einen Schmaus, denn dieses isst ja bekanntlich mit.

Wer ist die Zielgruppe?

Die Vision von MakeCake ist eine Welt, in der Süßes keine Sünde ist. Der Beginn der gesunden Schlaraffenlandwelt: ein genüsslicher Proteinkuchen und ein gesundes Protein-Topping voller Geschmack, mit natürlichen Zutaten und wenigen Kalorien.
Wer wird mit den Produkten von MakeCake unterstützt? Ganz klar: alle gesundheitsbewussten oder einfach nur kuchenliebenden Genussmenschen! Mit dem MakeCake schaffst du dir eine gesunde Alternative mit vollem Genuss. Ob zum Frühstück, Mittag- oder Abendessen, der MakeCake darf immer gewählt werden.

Wie macht ihr auf euch aufmerksam?

Primär machen wir über Instagram unter dem Namen @makecake.de auf uns aufmerksam. Auch Facebook nutzen wir als Plattform. Aktuell arbeiten wir mit verschiedensten Presseinstitutionen zusammen, um unsere Reichweite zu erhöhen. Die größte Aufmerksamkeit erzielen wir aber durch Mundpropaganda. Wir haben schnell gelernt, dass der persönliche Kontakt der wertvollste ist. Nur durch den direkten Austausch erfahren wir, was unsere Kunden brauchen.

Ihr habt gerade eine Crowdfunding-Kampagne laufen. Was ist das Ziel und was soll mit dem Geld von der Crowd geschehen?

Mit dem ersten Fundingziel ist es uns möglich die Rohstoffe sowie die Produktverpackungen einzukaufen, damit die erste Charge produziert werden kann. Mit dem zweiten Fundingsziel wird uns ermöglicht, eine Maschine zu kaufen, die unsere Trockenmischung homogenisiert. Denn aktuell ist die Produktion reine Handarbeit.

Wie habt ihr den Fußballprofi Lucas Höler vom SC Freiburg für euch als Unterstützer gewonnen?

Lucas Höler gehört zum Freundeskreis der Gründerinnen. Ihm ist es ein großes Anliegen andere in der Verwirklichung der Träume zu unterstützen, da er selbst am besten weiß, was dieser Weg bedeutet.

Was sind eure nächsten unternehmerischen To Do's und Pläne?

Ganz klar: erfolgreich die Crowdfunding-Kampagne abschließen und anschließend schnellstmöglich alle Unterstützer zu beliefern, damit sie sich selbst vom großartigen Geschmack überzeugen können. Unser Ziel für dieses Jahr: aus der UG soll eine GmbH werden. Dafür werden wir alle geben, damit die Produktionsstätte läuft und direkt aus dem Onlineshop bestellt werden kann. Wir möchten die Welt da draußen mit unserem Kuchen bereichern.

Und last but not least: Was ratet ihr anderen Gründern aus eigener Erfahrung?

Tatsächlich einfach MACHEN. Nicht umsonst beinhaltet unser Markenname „Make“. Zum Gründerbusiness gehören definitiv Phasen der Ups and downs. Ganz wichtig hierbei: fest an sich glauben und den Austausch zur Welt suchen.

Hier geht's zu MakeCake

Das Interview führte Hans Luthardt

Gründer der Woche: fakeodernews - spielerisch-kontrovers-politisch

Mit der Web App fakeodernews.de können User täglich kontroverse Fragen zu Politik „spielen“, sich interaktiv informieren, mit Freunden vergleichen und Quellen sofort nachprüfen. Mehr dazu im Interview mit Simon Sonnenberg, dem Gründer es 2017 in Augsburg gestarteten Social Startups fakeodernews.

Wann und wie bist du auf die Idee gekommen, politische Themen spielerisch aufzubereiten und zu verbreiten?

Ausgangspunkt war für mich Anfang 2017 die Frage: Wie kann ich spannende und fundierte Inhalte zu Politik & Gesellschaft transparent aufbereiten, sodass sie für möglichst viele Menschen interessant werden und sofort Neugierde wecken?

Hattest du von Anfang an vor zu gründen - und das gezielt als Social Business?

Von der ersten Idee bis zum finalen Entschluss meinen Job als Vertriebsleiter zu kündigen, verging ein gutes halbes Jahr intensiver Vorüberlegungen. Dabei war fakeodernews von Beginn an als idealistisches Projekt angelegt, welches sich aber natürlich mittel- bis langfristig auch tragen muss. Der Begriff eines Social Startups war mir anfangs – ehrlich gesagt - gar nicht bekannt.

Was macht für dich ein Social Startup aus?

Den Anspruch ein gesellschaftlich relevantes Problem zu lösen. Das heißt auch, dass idealerweise das eigene Angebot mit der Zeit obsolet wird, da das zugrunde liegende Problem bestenfalls gelöst wird. Zudem ist Geld immer nur Mittel zum Zweck und niemals Selbstzweck.

Nun zu deiner Web App fakeodernews.de. Was kann sie und wie funktioniert sie?

Unsere Web App unter fakeodernews.de ist ein Newsgame: User können sich testen, interaktiv informieren, mit Freunden vergleichen und Quellen sofort nachprüfen. Der Aufbau jeder Frage ist folgender: 1. Kontroverse Aussage, 2. Informative Antwort, 3. Transparente Quellen und 4. Vergleichende Statistiken.

Wer bereitet die Themen auf – ein geschultes Redaktionsteam?

Wir sind mehrere journalistische Quereinsteiger aus den Bereichen Politik, Sprachen, Lehramt und Wirtschaft, die allesamt eine fundierte und transparente Auseinandersetzung mit kontroversen Inhalten antreibt. Die Möglichkeit der sofortigen Nachprüfung sowie das Angebot an die Community Quellen korrigieren zu können oder eigene Fragen einzureichen, dient uns als stetiges Korrektiv.

Welche Quellen nutzt ihr für die Inhalte?

Ausgangspunkt ist zunächst immer eine von mehreren Quellen vorgenommene Berichterstattung über einen Sachverhalt, inkl. Gegenrecherche. Wenn möglich versuchen wir dann mehrperspektivische Quellen aufzuführen. Die Quellen müssen natürlich mindestens mit Impressum und Kontaktdaten aufbereitet sein. Im Regelfall setzen wir auf eine Kombination aus Primärquellen (Gesetze, Studien, Protokolle etc.) und mehreren Sekundärquellen von bekannten Medien, die wir dann auch um ‚alternative‘ Sichtweisen ergänzen.


Gründer der Woche: Zahnarzt-Helden – die etwas anderen Zahnarzthelfer

Carsten Janetzky, Philip Pieper und Martin Wertgen sind die Zahnarzt-Helden. Mit ihrem Portal helfen sie Zahnärzten, Angebote für teure Anschaffungen einfacher übers Internet zu bekommen. Über das junge Business sprechen wir mit Co-Gründer Carsten:

Warum ist es an der Zeit, den Dentalmarkt zu digitalisieren?

Im deutschen Dentalmarkt ist bis 2010 über 30 Jahre lang nicht viel passiert – Vertriebler mit Katalogen unterm Arm, überquillende Faxgeräte, Messen als einzige Informationsquelle für technische Neuigkeiten. Es schien, als hätte man die Zahnärzte bei der Digitalisierung einfach vergessen und niemand hat sich darüber beschwert. Dann kam mit dem Unternehmen Aera ein erster Preisvergleich ins Internet, der aufdeckte, dass viele Zahnärzte bis zu 50% zu viel für Ihre Verbrauchsmaterialien bezahlen. Der Aufschrei war entsprechend groß und heute kauft mehr als jeder dritte Zahnarzt seinen täglichen Praxisbedarf über diese Onlineplattform.  

Ist die hiesige Zahnarztbranche somit eine eher konservative? Und wie sieht es im internationalen Vergleich mit dem Stand der Digitalisierung der Branche aus?

Der deutsche Dentalmarkt ist in einigen Punkten tatsächlich ein besonderer Markt, vor allem was die Fragmentierung der Zahnarztpraxen und die Macht des dentalen Zwischenhandels betrifft. Vom Grad der Digitalisierung her sind die meisten anderen Länder allerdings kein Stück weiter. Das liegt schlicht und ergreifend daran, dass der Zahnarzt zuallererst Mediziner ist und erst dann Unternehmer. Alles, was an administrativen Aufgaben abgegen werden kann, nimmt er dankbar entgegen, auch wenn es deulich mehr kostet.  

Wie seid ihr dann konkret auf die Idee zu Zahnarzt-Helden gekommen?

Mein Bruder ist Vertriebler für Medizintechnik im orthopädischen Bereich und auch dort läuft das genau so. Was ihn und seine Kollegen dabei am meisten frustriert ist, dass sie beim Arzt scheinbar immer ungelegen kommen, da dieser tagsüber natürlich mit Patienten beschäftigt ist. So entstand die Idee, alle Standardfragen, die benötigt werden, um ein erstes Angebot zu machen, im Internet abzubilden.

Was waren die wichtigsten Meilensteine beim Unternehmensaufbau bzw. bei der Entwicklung der Plattform?

Nach unserem Sieg bei der Founders Academy letzten Sommer sind wir im November mit dem Founders Camp, dem Accelerator Programm der Founders Foundation, zu dritt in Vollzeit gestartet. Mittlerweile ist unser Team gewachsen und wir haben zwei weitere Pitch-Wettbewerbe, die Startup Night_OWL und jüngst das NRW Hub-Battle, gewonnen. Die größte Herausforderung bis zum Start im Dezember 2017 war und ist nach wie vor die Überzeugungsarbeit im klassischen Vertrieb des mit uns arbeitenden Fachhandels, der sich an diesen neuen Online-Kanal zum Teil noch gewöhnen muss.


Gründer der Woche: 4hundred - Licht im Energie-Dschungel!

Laut Bundesnetzagentur beziehen hierzulande rund 15 Mio. Privathaushalte Strom und Gas von Regionalversorgern mit teuren Standardtarifen. Das wollen Ilona Ludewig und Andrew Mack mit ihrem 2017 gegründeten GreenTech-Start-up 4hundred ändern. Wie - das erklärt uns Ilona Ludewig:

Wie viel Geld könnten private Haushalte insgesamt bei Strom und Gas einsparen?

Wir haben das tatsächlich mal durchgerechnet - ganze 3,6 Milliarden Euro im Jahr – wenn jeder, der beim Grundversorger ist, zu 4hundred wechseln würde.
 
Und warum liegt dieses Sparpotenzial noch so brach? Es gibt doch diverse Preisvergleichsportale?

Es gibt einfach zu viele, zu ähnliche Angebote. Wie soll man sich da orientieren? Viele Haushalte haben an diesem Hinterherhetzen nach dem letzten billigsten Angebot auch einfach kein Interesse und glauben nicht, dass sie damit einen guten Deal machen. Denn langfristig wünschen sich die meisten Verbraucher einen Anbieter, der sowohl im Preis als auch im Service überzeugt. Bei 4hundred steht beides ganz oben. Das Problem am deutschen Energiemarkt ist, dass das sogenannte Subventionsgeschäftsmodell Standard ist und Billigtarife hier zu Lasten der treuen Bestandskunden gehen.
 
Hier setzen Sie mit 4hundred an - was machen Sie anders, sprich besser als andere Energieanbieter?

Wir haben unser Geschäftsmodell von Anfang an auf den Kunden abgestimmt: ein einziger fairer Tarif, eine einfache Nutzeroberfläche und ein Produkt, das sich mit Hilfe der Nutzer ständig weiterentwickelt. Wir nehmen unsere Kunden ernst und nutzen ihr Feedback, um unser Angebot  ihren Bedürfnissen anzupassen. Diese Partnerschaft mit unserer Community ist das Herzstück von 4hundred. Hier geht es um einen Austausch auf Augenhöhe, nicht Abzockerei.
 
Was muss ein wechselinteressierter Kunde tun, um zu erfahren, ob er mit Ihnen günstiger fährt als mit vorhandenen Vergleichsportalen?

Einfach auf 4hundred.com gehen und den aktuellen Tarif mit unserem Angebot vergleichen. Auf den Preisvergleichsportalen ist es wichtig, dass man auch Äpfel mit Äpfeln vergleicht - also Ökostromtarife mit Ökostromtarifen und monatlich kündbare mit monatlich kündbaren Angeboten.