lemon.markets: Berliner FinTech-Start-up sichert sich 12. Mio. Euro


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Das 2020 von Max Linden gegründete Berliner FinTech lemon.markets sichert sich 12 Mio. Euro von CommerzVentures als Lead-Investor sowie den Bestandsinvestoren wie Creandum, Lakestar und Lightspeed.

Als Brokerage-as-a-Service-Plattform bietet das von der BaFin lizenzierte lemon.markets anderen Finanzdienstleister*innen und FinTechs die IT-Infrastruktur für die Abwicklung von Wertpapiergeschäften über eine Investment-API an.

Jetzt sichert sich das Start-up 12 Millionen Euro von CommerzVentures, Heliad und ihren bestehenden Investoren, darunter Creandum, Lakestar, Lightspeed und System.one, um sein ehrgeiziges Ziel weiterzuverfolgen: Die Wertpapier-Infrastruktur für 100 Mio. Anleger*innen bereitzustellen. Mit dem frischen Kapital aus dieser Finanzierungsrunde will das Unternehmen den Ausbau der Plattform und Go-live neuer Partner*innen vorantreiben.

„In CommerzVentures haben wir einen starken Investor aus der Branche gefunden, der uns als Team mit seinem tiefen Verständnis für unseren Markt beeindruckt hat. Wir teilen die gleiche Vision und Philosophie, um lemon.markets zu einem der relevantesten Player in der Branche zu etablieren. Zusammen wollen wir den Rückenwind im Markt nutzen, um unsere nächsten Partner und Produkte in den kommenden Monaten live zu bringen“, erläutert Max Linden, Gründer und CEO von lemon.markets.

lemon.markets: Lizenzen, Launch und Partnerschaften

Im ersten Halbjahr 2024 erreichte lemon.markets viele wichtige Meilensteine: Lizenzen, Go-live erster Partner und die kontinuierliche Erweiterung der Plattform. Im Januar 2024 hat das Unternehmen umfangreiche Zulassungen der BaFin als Wertpapierinstitut erhalten. Damit darf lemon.markets die Anlage- und Abschlussvermittlung, die Anlageberatung, die Finanzportfolioverwaltung, das Finanzkommissionsgeschäft, den Eigenhandel sowie das Depotgeschäft erbringen.

Die Geschäftsaufnahme erfolgte in Kooperation mit den Branchengrößen Deutsche Bank, BNP Paribas und Tradegate. Den Auftakt zum offiziellen Launch im März macht die Finanzbildung-App beatvest. Als ersten Anwendungsfall im Wealth-Management-Vertical ermöglicht es lemon.markets dem FinTech, seinen B2C-Nutzer*innen ETF-Investments anzubieten.

Im Rahmen der kürzlich verkündeten Partnerschaft mit Tomorrow dringt das Start-up in das Bankensegment vor. Gleichzeitig beinhaltet die Kooperation das erste Migrationsprojekt: Der nachhaltige Banking-Anbieter Tomorrow wechselt mit seinem Wertpapierangebot von der Solaris SE zu lemon.markets. Mit Allfunds, einem der weltweit führenden Fondsmarktplätze, erweitert das Start-up gleichzeitig sein Angebotsspektrum um das Finanzinstrument Fonds.

„Unser Fokus liegt darauf, die talentiertesten Teams bei der Lösung der komplexesten Probleme im Finanzwesen zu unterstützen. lemon.markets ist dafür ein Paradebeispiel. Max ist ein beeindruckender junger Gründer, der ein erstklassiges Team um sich herum aufgebaut hat. Und wir freuen uns sehr, diese Finanzierungsrunde anführen zu dürfen und das Team dabei zu unterstützen, mit lemon.markets die größte und modernste Brokerage- und Verwahrungsplattform in Europa aufzubauen“, sagt Jonas Wenke, Principal bei CommerzVentures.

Nächste Schritte: Mehr Partner*innen, neue Produkte und weiteres Teamwachstum

Der Markt für Brokerage- und Custody-Infrastruktur zeigt eine große Dynamik, mit einem prognostizierten Marktvolumen von 63 Milliarden US-Dollar in den kommenden fünf Jahren und einem Wachstum von rund 39 Prozent allein für den Custody-Markt. Traditionelle Player sowie FinTechs haben das Potenzial erkannt, digitale Anlagelösungen neu zu denken, die das Investieren für Verbraucher*innen zugänglicher machen. Dass das notwendig ist, zeigen die Zahlen: Allein in Deutschland liegt der Großteil des Geldvermögens (41,7 Prozent laut Bundesbank) in Bargeld und als Einlagen bei Banken und Sparkassen wie Tages- und Festgeld vor – das waren 3.214 Mrd. Euro zum Jahresende 2023.

lemon.markets ermöglicht FinTechs, Banken und Vermögensverwaltern über seine Infrastruktur, den Handel mit ETFs, Fonds und zukünftig Aktien, als Anlageprodukt für Kund*innen zugänglich zu machen. Die Brokerage-as-a-Service-Plattform ist modular aufgebaut und kann basierend auf dem individuellen Anwendungsfall des Partners / der Partnerin konfiguriert werden. Eine API-first Architektur reduziert dabei die Integrationszeit erheblich. Durch die konsequente Kombination von Technologie und Compliance-Expertise positioniert sich lemon.markets als digitaler, regulierter und kundenzentrierter Infrastrukturanbieter und unterstützt Partner*innen entlang der gesamten Wertschöpfungskette.

„Ich bin fest davon überzeugt, dass es noch mehr digitale Anlageprodukte braucht, damit mehr Menschen am Kapitalmarkt investieren. Dafür müssen auch etablierte Player in der Vermögensverwaltung, dem Banking und Brokerage ihre Infrastruktur neu denken. Das lemon.markets-Team bringt tiefstes Wertpapierwissen gepaart mit FinTech-Erfahrung mit, was sie ideal positioniert, um sowohl FinTechs als auch traditionelle Player als Kunden zu gewinnen“, sagt Simon Schmincke, General Partner bei Creandum.

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TechnikRadar 2025: Wie Deutsche neue Technologien beurteilen

Die repräsentative Umfrage von acatech widerlegt das Klischee der deutschen Technikfeindlichkeit und zeigt, wie aufgeschlossen wir neuen Technologien wirklich gegenüberstehen und den Nutzen von KI und militärischer Forschung beurteilen.

Die Deutschen stehen neuen Technologien aufgeschlossen gegenüber. 65 Prozent der Befragten, die KI nutzen, zeigen sich fasziniert. Doch die Prioritäten der Deutschen verschieben sich: Die von acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften konzipierte, repräsentative forsa-Umfrage zeigt: 50 Prozent unterstützen die Forschung zur militärischen Verteidigung an deutschen Hochschulen. Generell unterstützen 62 Prozent technische Neuerungen nur dann, wenn sie im Einklang mit dem Gemeinwohl stehen. 45 Prozent fordern mehr Mitbestimmung, aber nur 9 Prozent fühlen sich von der Regierung über Technikfolgen ausreichend informiert.

Parteipolitische Unterschiede bei Zustimmung zu militärischer Forschung

Die Hälfte der Deutschen spricht sich für militärisch nutzbare Forschung an Hochschulen aus, sofern sie der Landesverteidigung dient. Nur 17 Prozent lehnen dies grundsätzlich ab. Stärker variiert das Meinungsbild, wenn man das Wahlverhalten der Befragten bei der letzten Bundestagswahl berücksichtigt: Wählerinnen und Wähler von FDP (Prozent 68), CDU/CSU (67 Prozent), SPD (53 Prozent) und Bündnis90/Die Grünen (51 Prozent) stimmen mehrheitlich zu. Bei Anhängern der Linken (27 Prozent), von BSW (33 Prozent) und AfD (41 Prozent) unterstützt nur eine Minderheit militärische Forschung. Drei von fünf Deutschen lehnen den Einsatz Künstlicher Intelligenz zur Steuerung autonomer Waffensysteme ab – unabhängig vom politischen Lager.

„Die Debatte um Dual Use zeigt: Die Trennung zwischen ziviler und militärischer Forschung ist oft künstlich. Entscheidend ist, dass Forschung und Innovation friedlichen Zwecken dienen und unsere Gesellschaft schützen – das ist der Maßstab, an dem wir uns orientieren sollten. Diesen Maßstab teilen die Deutschen mehrheitlich“, sagt acatech Präsident Jan Wörner.

Wunsch nach mehr Mitbestimmung bei umstrittenen Technologien

Viele Deutsche fühlen sich über die möglichen Folgen von Technik schlecht informiert: Nur 9 Prozent meinen, die Regierung kläre sie ausreichend auf. 48 Prozent der Deutschen vertrauen auf die Expertise von Wissenschaft und Fachleuten bei Entscheidungen über umstrittene Technologien, insbesondere Wählerinnen und Wähler von Bündnis90/Die Grünen (61 Prozent) und den Linken (59 Prozent). Zugleich fordern 45 Prozent der Befragten mehr Mitbestimmung bei umstrittenen Technologien, während nur 18 Prozent dies ablehnen. Unter den Wählerinnen und Wählern von AfD und BSW wollen sogar 65 Prozent mehr Teilhabe.

„Trotz aller Fake News und alternativer Fakten in Social Media spielt wissenschaftliche Expertise bei fast allen politischen Flügeln in der Bevölkerung eine unverzichtbare Rolle, wenn es um die Einschätzung von Technologien und ihrem Einsatz in Wirtschaft und Gesellschaft geht. Gleichzeitig wollen vor allem die Wählerinnen und Wähler von AfD und BSW mehr Mitbestimmung durch die betroffene Bevölkerung. Die Akademien und Wissenschaftsorganisationen insgesamt sollten als glaubwürdige Akteure stärker in Technikkommunikation investieren und sich dafür einsetzen, dass sachlich fundierte, faire und ethisch reflektierte Partizipationsformate entwickelt und eingesetzt werden“, sagt Ortwin Renn, Co-Leiter der Studie.

Ambivalente Einstellung zu KI

Beim Thema Künstliche Intelligenz (KI) sind die Deutschen ambivalent: Sie erkennen den Nutzen von KI für die Gesellschaft, sehen aber auch die Risiken. Am positivsten bewerten die Befragten den KI-Einsatz in der medizinischen Diagnostik (nützlich: 66 Prozent / riskant: 34 Prozent). Bei autonomen KI-Agenten (nützlich: 38 Prozent / riskant: 34 Prozent) sowie bei KI-gestützter Produktion von Inhalten (nützlich: 52 Prozent / riskant: 44 Prozent) halten sich Nutzen und Risiken im Meinungsbild ungefähr die Waage.

90 Prozent der Befragten fordern eine klare Kennzeichnung KI-generierter Inhalte. Insgesamt herrscht unter KI-Erfahrenen eine positive Grundhaltung: Viele empfinden generative KI als Arbeitserleichterung (50 Prozent) und sind von ihrer Leistungsfähigkeit fasziniert (65 Prozent).

Höchste Priorität für innere Sicherheit und öffentliche Infrastruktur

Bei den Zukunftsaufgaben setzen die Deutschen neue Prioritäten: Erstmals gelten innere Sicherheit und die Verbesserung der öffentlichen Infrastruktur für 91 Prozent als wichtige oder sehr wichtige Aufgabe. Die bisherige Spitzenreiterin, die Sicherung von Arbeitsplätzen, landet mit 90 Prozent auf Platz drei.

2025 halten alle Gruppen die Sicherstellung des digitalen Zugangs auf dem Land (86 Prozent) für wichtiger als Datenschutz (77 Prozent) oder geregelte Zuwanderung (74 Prozent). Die Begrenzung der Klimaerwärmung verliert an Bedeutung und rutscht auf den letzten Rang ab (68 Prozent). Nur bei den 16- bis 34-Jährigen (73 Prozent) und den akademisch Gebildeten (79 Prozent) behauptet sich das Thema im Mittelfeld.

„Große Krisen wie die Corona-Pandemie, der russische Angriffskrieg oder politische Unsicherheiten ändern wenig an den grundsätzlichen Technikeinstellungen in Deutschland. Selbst aktuelle Entwicklungen wie generative KI, Smart-Home-Technologien oder digitale Plattformen erschüttern diese Stabilität nicht“, sagt Mike Schäfer, Co-Leiter der Studie.

Digitalisierung macht das Leben komfortabler – aber Zielkonflikte bleiben

62 Prozent der Deutschen erleben einen spürbaren Komfortgewinn durch digitale Technologien. Kritisch sehen die Befragten den Einfluss der Digitalisierung auf soziale Beziehungen und die Psyche: Nur 9 Prozent glauben, dass digitale Technik unser Sozialleben verbessert. Besonders Jüngere sind besorgt: 47 Prozent der 16- bis 34-Jährigen sind der Auffassung, dass sie psychisch krankmacht. Bei den über 65-Jährigen teilen nur 28 Prozent diese Meinung.

Die Fragen nach Datenschutz, Zahlungsbereitschaft, Nutzen und Komfort offenbaren Zielkonflikte: Nur 37 Prozent der Deutschen würde für besseren Datenschutz auf Komfort verzichten. Doch für Komfort zahlen, will nicht einmal ein Drittel (32 Prozent). 39 Prozent bevorzugen kostenfreie Angebote, selbst wenn diese persönliche Daten erfassen. Zugleich glauben 69 Prozent, dass die Marktkonzentration auf wenige digitale Großkonzerne Nachteile für die Gesellschaft bringt. Sechs von zehn Deutschen sorgen sich deshalb.

Keine pauschale Technikfeindlichkeit – Kontext entscheidet

Das TechnikRadar 2025 widerlegt weiterhin das Klischee der deutschen Technikfeindlichkeit. Die Menschen bewerten Technologien differenziert und anwendungsbezogen: So sieht eine klare Mehrheit erneuerbare Energien (nützlich: 70 Prozent / riskant: 12 Prozent) positiv. Kritischer sind viele Deutsche bei Überwachungstechnologien (nützlich: 54 Prozent / riskant: 41 Prozent) und besonders bei gentechnisch veränderten Nutzpflanzen (nützlich: 23 Prozent / riskant: 57 Prozent). 64 Prozent widersprechen der Annahme, dass Technik alle Probleme lösen könne. Gleichzeitig glauben nur 15 Prozent, dass sie langfristig mehr Probleme schafft als zu beheben.

„Wir brauchen technologische Innovationen aus der Wissenschaft zur Bewältigung der aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen. Wichtig ist dabei, dass der technische Fortschritt stets dem Gemeinwohl dienen soll. Das zeigen die heutigen Studienergebnisse. Und genau das war auch schon der Gründungsgedanke der Carl-Zeiss-Stiftung vor über 130 Jahren,“ sagt Felix Streiter, Geschäftsführer der Carl-Zeiss-Stiftung.

Alle Umfrage-Ergebnisse sind hier online abrufbar.

Fußball-Legende Thomas Müller steigt bei Kindermöbel-Start-up poptop ein

Das Kindermöbel-Start-up poptop aus Österreich sichert sich eine millionenschwere Finanzierung von einer Investoren-Gruppe rund um Fußball-Legende Thomas Müller.

Poptop ist der neueste Coup der woom-Gründer Marcus Ihlenfeld und Christian Bezdeka, die sich mit dem eCommerce-Profi John Brady zusammengetan haben, um den Kindermöbelmarkt mit rasantem Tempo auf den Kopf zu stellen. Nur knapp zwei Jahre nach der Gründung konnte sich das junge Unternehmen ein siebenstelliges Investment sichern – eine klare Bestätigung der Vision, den europäischen Kindermöbelmarkt zu revolutionieren. Die Investoren-Gruppe rund um Fußballlegende Thomas Müller eint der Glaube an das enorme Marktpotenzial – und an das Gründerteam mit bewiesener Erfolgsbilanz.

Thomas Müller zeigt sich begeistert: „poptop denkt Kindermöbel neu – mit Stil, Funktion und Verantwortung. Die glücklichen Kunden, der riesige Markt und das starke Team sprechen für sich. Hier kann was richtig Großes entstehen und ich freu mich sehr, dabei zu sein.“

Innovation Made in Austria: Wo Kinderträume Möbel werden

Poptop entwickelt keine gewöhnlichen Möbel, sondern klug designte, nachhaltige Produkte, die die Kreativität und Selbständigkeit von Kindern fördern. Gestartet ist poptop mit einem vollmechanischen, höhenverstellbaren Kinderschreibtisch, der ohne Strom, dafür aber mit cleverer Technik und stilvollem Design punktet. Mit dem kürzlich gelaunchten Kinderschreibtischstuhl wurde das Angebot weiter ausgebaut.

Das erklärte Ziel: Poptop soll sich als führender Anbieter für das komplette Kinderzimmer etablieren. Schon jetzt sind viele weitere spannende Möbel auf der Roadmap und in der Konzeptphase, um das Kinderzimmer in einen Raum voller Entfaltungsmöglichkeiten zu verwandeln.

Mitgründer Marcus Ihlenfeld, fasst zusammen: „Unsere Mission ist klar: Wir revolutionieren das Kinderzimmer – für eine selbstständige und kreative Generation von morgen. Genau darauf richten wir unser gesamtes Handeln und unsere Produktentwicklung aus.“

Auf dem Weg zum europäischen Marktführer

Mit einem Umsatzwachstum von über 400 % innerhalb des ersten Jahres katapultierte sich poptop aus dem Stand in die Aufmerksamkeit der Branche. Für 2025 wird die 2-Millionen-Euro-Umsatzmarke anvisiert und die internationale Expansion ist bereits in Planung. Aktuell liegt der Fokus auf dem DACH-Raum, weitere Länder stehen jedoch auf der Roadmap.

Parallel zum eigenen eCommerce-Webshop entsteht ein starkes Händlernetzwerk, das die Markenpräsenz europaweit verankern soll.

Mitgründer Christian Bezdeka betont: „Wir haben mit woom schon einmal ein Kinderprodukt zur Weltmarke gemacht. Jetzt kommt das nächste. poptop soll der neue Maßstab für Kindermöbel werden.“

Das frische Kapital soll in Produktinnovation, Brand Building, internationale Skalierung und den Aufbau eines internationalen Vertriebsnetzwerks investiert werden. Langfristiges Ziel ist die Marktführerschaft im Kindermöbelbereich – mit über 100 Millionen Euro Jahresumsatz.

Unchained Robotics: 8,5 Mio. Euro für den Ausbau der Plattform

Das 2019 von Kevin Freise und Mladen Milicevic gegründete Paderborner B2B-Tech-Unternehmen Unchained Robotics hat eine 8,5 Millionen Euro Series A Extended Finanzierung abgeschlossen, unterstützt von Direttissima Growth Partners, Navivo Capital, Future Industry Ventures, vent.io und D11Z. Mit dem frischen Kapital will das Unternehmen seine Technologie international ausrollen – und dabei eine der größten Hürden in der Automatisierung angehen: die einfache Bedienung der Roboter durch intelligente Software.

Automatisierung ist oft kompliziert, teuer und in den Betrieben nur schwer anpassbar. Roboter müssen aufwendig per Hand programmiert werden, und es dauert Wochen, bis alles funktioniert. Für viele kleinere Firmen ist das kaum machbar. Unchained Robotics will das jetzt einfacher machen. Mit der Software LUNA OS hat Unchained Robotics eine standardisierte Steuerungssoftware auf den Markt gebracht, die Roboter verschiedenster Herstellenden kompatibel in die Produktion integriert. Eine Art Betriebssystem für Fabrikroboter – so einfach bedienbar wie ein Smartphone. Das heißt: Jede(r) soll die Roboter ohne Programmierkenntnisse steuern und anpassen können.

Automatisierung per Klick – ohne Vorkenntnisse

Unchained Robotics ermöglicht Unternehmen, passende Roboter zu finden, und direkt in die Produktion zu integrieren. Ob Palettieren oder Verpacken – mit dem MalocherBot bietet das Unternehmen zudem eine flexible Komplettlösung, die ohne Spezialwissen einsatzbereit ist. „Wir haben mit unserem Angebot im Mittelstand einen Nerv getroffen: Alle suchen nach einfacher und erschwinglicher Automatisierung, die sich schnell in den bestehenden Betrieb implementieren lässt. Ganz ohne spezielles Vorwissen“, erklärt Mitgründer Mladen Milicevic. Über 300 Unternehmen in Europa setzen bereits auf diese Lösung – darunter auch bekannte Namen wie Vorwerk, das größte Direktvertriebsunternehmen Europas. „Die Lösung von Unchained Robotics hat es uns ermöglicht, schnell und unkompliziert zu automatisieren – ohne zusätzliche Programmierkenntnisse oder lange Anlaufphasen,“ so Jörn Compernaß, Geschäftsführer der Vorwerk Logistik.

Markteintritt in den USA: Erste große Partnerschaft mit Albéa Group

Neben dem europäischen Markt nimmt nun auch die Expansion in die USA Fahrt auf. An mehreren Standorten setzt Unchained Robotics gemeinsam mit der Albéa Group, einem der weltweit größten Hersteller von Kosmetikverpackungen, eine erste umfangreiche Partnerschaft um. Automatisiert werden unter anderem die Verpackung und die Palettierung – mit dem Ziel, operative Kosten zu senken und Skalierungspotenziale direkt vor Ort zu nutzen. Mehr als 20 Roboter fanden schon ihren Weg in die Fabriken, perspektivisch werden es an die 70. Die USA gelten als besonders technologieoffen, gleichzeitig fehlt es vielen Unternehmen dort an Automatisierungs-Know-how. Unchained Robotics trifft mit seinem Angebot nach eigenen Angaben auf starke Nachfrage – weitere Industriepartnerschaften befinden sich in Vorbereitung.

Das Unternehmen treibt nun den nächsten Wachstumsschritt voran: die Etablierung eines globalen Robotik-Standards. „Unchained Robotics löst eines der zentralen Strukturprobleme in der Industrie: fehlende Standardisierung. Mit dem Betriebssystem LUNA OS und dem modularen System Malocherbot wird echte Skalierbarkeit möglich – ein entscheidender Schritt für die Zukunft der Fertigung und der Logistik“, sagt Christopher Hoffmann von Direttissima Growth Partners, dem Lead-Investor der aktuellen Finanzierungsrunde.

Robotik als Antwort auf den weltweiten Fachkräftemangel

Der Markt für einfache, standardisierte Automatisierung wächst rasant. Laut einer Stepstone-Studie werden bis 2030 rund 3,7 Millionen Arbeitskräfte den deutschen Arbeitsmarkt verlassen. Automatisierung wird damit zum Schlüssel, um Unternehmen wettbewerbsfähig zu halten – insbesondere bei manuell geprägten Tätigkeiten wie Maschinenbeladung oder Palettierung.

Gleichzeitig schreitet die Verbindung von KI und physischer Robotik voran. „Wir sehen eine Zukunft, in der KI-gestützte Robotersysteme nicht nur repetitive Aufgaben übernehmen, sondern durch kontinuierliches Lernen immer anpassungsfähiger werden. LUNA OS bildet dafür die entscheidende Brücke zwischen intelligenter Software und physischer Automatisierung“, erläutert Kevin Freise, Mitgründer von Unchained Robotics.

eleQtron: Quantencomputer-Start-up als Technology Pioneer 2025 vom WEF ausgezeichnet

EleQtron, das erste deutsche Start-up für Quantencomputer-Hardware, zählt zu den 100 innovativsten Tech-Unternehmen weltweit und wurde jetzt vom Weltwirtschaftsforum (WEF) als Technology Pioneer 2025 ausgezeichnet.

Das 2020 von Christof Wunderlich, Michael Johanning und Jan Leisse gegründete eleQtron entwickelt skalierbare Ionenfallen-Quantenprozessoren auf Basis einer firmeneigenen Technologie, die komplexe Lasersysteme durch Hochfrequenzsteuerung ersetzt – ein Durchbruch, der präzise, stabile und skalierbare Quantencomputersysteme ermöglicht.

Jetzt wurde das in Siegen ansässige Start-up vom Weltwirtschaftsforum (WEF) als Technology Pioneer 2025 ausgezeichnet – und zählt damit zu den weltweit nur 100 Unternehmen, die in diesem Jahr in das renommierte Programm aufgenommen wurden.

EleQtron ist eines von nur vier Unternehmen aus Deutschland, die in diese internationale Spitzengruppe aufgenommen wurden. Mit dieser Auszeichnung reiht sich das Unternehmen in die Riege wegweisender Unternehmen wie Google, Airbnb, Spotify, Klarna und Palantir ein – allesamt ehemalige Technology Pioneers, die ganze Branchen verändert haben.

Als ausgewählter Technology Pioneer wird eleQtron künftig mit Führungspersönlichkeiten aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Gesellschaft weltweit zusammenarbeiten, um den verantwortungsvollen Einsatz neuer Technologien mitzugestalten. Die Auswahl erfolgt in einem hochkompetitiven Verfahren – bewertet werden technologische Innovationskraft, globales Wirkungspotenzial, Skalierbarkeit und Zukunftsfähigkeit.

Jan Henrik Leisse, Mitgründer und CEO von eleQtron, kommentiert: „In diesem besonderen Jubiläumsjahr als Technology Pioneer ausgewählt zu werden, ist eine außergewöhnliche Ehre – und ein klares Signal, dass Quantencomputing die Schwelle zur realen Anwendung überschreitet. Wir sind stolz, Deutschland zu vertreten, und freuen uns darauf, unsere Vision skalierbarer, hochpräziser Quantensysteme zur Lösung globaler Herausforderungen einzubringen.“

Unterstützt von Spitzeninstitutionen, führenden Unternehmen und öffentlicher Förderung verfolgt eleQtron konsequent das Ziel, Quantentechnologie in industrielle Anwendungen zu überführen – und so gesellschaftlichen Fortschritt voranzutreiben. Was eleQtron im globalen Quanten-Ökosystem einzigartig macht, ist die firmeneigene MAGIC®-Technologie („Magnetic Gradient Induced Coupling“), bei der Ionen-Qubits nicht mit Lasern, sondern mit Mikrowellen gesteuert werden. Dieses Verfahren ermöglicht stabilere, präzisere und besser skalierbare Quantensysteme – und das bei geringeren Betriebskosten. EleQtron will mit dieser Technologie eine neue Ära industriell nutzbarer Quantentechnologie einläuten – mit Anwendungen in Logistik, Chemie, Pharma und Künstlicher Intelligenz.

Vormerken: Mehr über eleQtron liest du in der StartingUp (Print-)Ausgabe 03/25 – ab 19. September hier erhältlich – auch als ePaper.

Gründer*in der Woche: Botfellows – für sichere Mensch-Roboter-Teamarbeit

Das Chemnitzer Start-up Botfellows, eine Ausgründung aus dem Fraunhofer IWU, treibt die Entwicklung innovativer Robotik-Software voran, um sichere und flexible Mensch-Robotik-Interaktionen zu ermöglichen.

Im Fokus des 2024 gegründeten Start-ups steht die intelligente Lösung Botfellows Dynamic Safety, in der dynamische Sicherheitszonen physisch abgegrenzte Arbeitsräume von Mensch und (Industrie-)Roboter ersetzen.

Effizientes, sicheres Miteinander von Mensch und Roboter

Die Botfellows-Gründer Dr.-Ing. Mohamad Bdiwi, Sebastian Krusche, Paul Eichler und Jayanto Halim sind seit vielen Jahren ein eingeschworenes Team am Fraunhofer IWU. Das  Team setzt – auch unterstützt durch das EXIST-Forschungstransferprogramm – auf Hightech-Lösungen, in denen flexible, sich dynamisch ändernde Sicherheitszonen starr abgegrenzte Arbeitsbereiche ersetzen: Die Software von Botfellows passt die Bewegung von Leichtbau- oder Industrierobotern dynamisch an, indem sie deren Geschwindigkeit nur dann reduziert oder gar bis zum Stillstand bringt, wenn sich Personen tatsächlich dem Arbeitsbereich nähern. Erkennt das Zusammenspiel aus Sensorik und Kameras, dass keinerlei Kollisionsgefahr droht, arbeiten der oder die Roboter in den vorgesehenen Bewegungsbahnen und mit der regulären Geschwindigkeit.

Nahtlose Integration in die Robotersteuerung

Botfellows Dynamic Safety ist direkt, d.h. ohne zusätzliche Schnittstellen in die Robotersteuerung eingebunden. Die einfache Implementierung und Bedienung war ein wichtiges Entwicklungsziel: "Dies ist der Schlüssel, um hochflexibel automatisieren und maximale Sicherheit gewährleisten zu können – weil sich unsere Software perfekt in die Robotersteuerung einfügt, statt deren Komplexität zu erhöhen", so CEO Mohamad Bdiwi.

Kooexistenz, Kooperation, Kollaboration

In einem gemeinsamen Arbeitsraum ohne trennende Schutzzäune lassen sich dank der Botfellows-Lösung verschiedene Szenarien realisieren:

  • Koexistenz: Mensch und Roboter arbeiten parallel in einem gemeinsamen Arbeitsbereich, ohne dass ein Schutzzaun erforderlich ist. Der Roboter übernimmt automatisierte Palettieraufgaben, wie das Stapeln und Sortieren von Kartons, während der Mensch in der Nähe Qualitätskontrollen durchführt oder Material nachlegt.
  • Kooperation: Mensch und Roboter teilen sich denselben Arbeitsbereich und wechseln sich zeitlich in den Palettieraufgaben ab. Der Roboter stapelt schwere Kartons auf der Palette, während der Mensch kleinere, empfindliche Produkte hinzufügt und die Stabilität der Palette sicherstellt. Dadurch wird eine flexible Anpassung an verschiedene Produktarten ermöglicht.
  • Kollaboration: Mensch und Roboter arbeiten zeitgleich im selben Arbeitsbereich und ergänzen sich direkt. Der Roboter hebt und reicht schwere oder unhandliche Kartons, während der Mensch sie präzise auf der Palette positioniert, Lücken ausfüllt und die finale Ausrichtung überprüft. Diese Form der Zusammenarbeit erhöht die Effizienz und Ergonomie des Palettierprozesses.

Die Forschungsergebnisse der Botfellows zur sicheren Teamarbeit von Mensch und Roboter haben bereits zahlreiche Praxistests bestanden; ihre Softwarelösung ist nun erstmals in die Robotersteuerung eines Herstellers integriert. Die Chemnitzer kooperieren dazu mit dem chinesischen Hersteller Estun. Das Ziel der Kooperation ist es, Integrationslösungen weiter vorantreiben – als Basis für noch benutzer*innenfreundlichere Steuerungslösungen, die sichere und flexible Robotik-Anwendungen zum Ziel haben.

nuuEnergy: Energie-Start-up sichert sich Millionenfinanzierung

Das 2023 von Tobias Klug und Julia Rafschneider gegründete nuuEnergy ist auf die Planung und Installation von Wärmepumpen spezialisiert.

Das Münchner Wärmepumpeninstallations- und Energie-Start-up nuuEnergy hat eine Pre-Seed-Finanzierungsrunde in siebenstelliger Höhe abgeschlossen. Unter den Investoren sind der Business Angel Club better ventures mit Investoren wie Energieunternehmer Marco Vogt, der HTGF sowie EnjoyVenture, Vireo Ventures und Bynd.

Die Finanzierung soll genutzt werden, um die Gründung und Expansion regionaler Fachhandwerksbetriebe voranzutreiben und den Prozess von der individuellen Planung über Installation bis zur Wartung weiter zu digitalisieren.

Mangel an Beratung und Planung entgegenwirken

Unzuverlässige Installateure, komplexe Planung, undurchsichtige Kosten – viele Deutsche zögern noch beim Umstieg auf Wärmepumpen. Digitale Anbieter setzen meist auf aggressives Wachstum mit mehr Fokus auf Vertrieb als auf Installationsqualität. Dem traditionellen Handwerk hingegen fehlen oft schlicht die Kapazitäten für ausführliche Beratung und Planung.

Hier setzt nuuEnergy an: Das 2023 gegründete Unternehmen kombiniert die Effizienz digitaler Prozesse mit der Qualität und Kundennähe traditioneller Handwerksbetriebe.

„Unsere Kunden wünschen sich einen lokalen Ansprechpartner, der sie durch den gesamten Prozess begleitet – mit höchster Qualität bei Planung, Installation und Service. Genau das bieten wir mit unseren regionalen Betrieben und einer digitalisierten Planung“, sagt Tobias Klug, Mitgründer und CEO von nuuEnergy.

Der bessere Weg zur Wärmepumpe – lokal, digital, menschlich

NuuEnergy setzt auf eigene regionale Handwerksbetriebe, die fest in das Unternehmen integriert sind. Dadurch kombiniert nuuEnergy die Vorteile digitaler Prozesse – wie eine Software-basierte Planung und effiziente Förderabwicklung – mit der Expertise und Kundennähe des traditionellen Handwerks. Ein fester regionaler Ansprechpartner sorgt für einen reibungslosen Ablauf und stellt sicher, dass alle Schritte aufeinander abgestimmt sind.

„Wir sind die Antwort des deutschen Handwerks auf die großen digitalen Player, die nur den Verkauf im Blick haben, aber die Qualität hinten anstellen“, sagt Julia Rafschneider, Mitgründerin und CRO von nuuEnergy. „Unsere Handwerker sind keine Dienstleister, sie sind das Herzstück unseres Unternehmens. Sie sind die Experten, sie planen, installieren und machen exzellente Arbeit – wir liefern die Prozesse und die Technologie, um sie bestmöglich dabei zu unterstützen.“

Von der ersten Beratung bis zur fertigen Installation erfolgen alle Schritte aus einer Hand. Die präzise und individualisierte Planung durch spezialisierte Fachkräfte stellt sicher, dass jede Wärmepumpe optimal auf das jeweilige Gebäude abgestimmt ist. Die richtige Dimensionierung und hochqualitative Installation sorgen nicht nur für geringere Betriebskosten, sondern auch für eine längere Lebensdauer der Anlagen. Das Münchner Unternehmen hat bereits einen zweiten Betrieb in Hamburg erfolgreich etabliert, während ein dritter Standort in Planung ist.

Wachstumsmarkt mit enormem Potenzial

Die Nachfrage nach Wärmepumpen wächst rasant – trotz Marktdelle 2024. Nach einem Rekordjahr 2023 mit über 350.000 installierten Anlagen in Deutschland (plus 50 % gegenüber 2022) rechnet die Branche 2025 wieder mit steigenden Zahlen. Bis 2030 sollen laut Bundesverband Wärmepumpe (BWP) jährlich bis zu 500.000 Wärmepumpen verbaut werden, um die Klimaziele zu erreichen. Der Klimanutzen ist enorm: Der Umstieg auf Wärmepumpen kann den CO-Ausstoß von Gebäuden um bis zu 70 % reduzieren. Doch der Fachkräftemangel im Handwerk und ineffiziente Prozesse bremsen den Hochlauf. Hier setzt nuuEnergy mit seiner Infrastruktur an – für eine neue Generation der Wärmewende: lokal verankert, digital unterstützt und menschlich geführt.

Für better ventures ist das Investment ein wichtiger Schritt bei einem der zentralen Hebel der Energiewende. „Das deutsche Handwerk ist der Schlüssel zur erfolgreichen Wärmewende – doch der Fachkräftemangel und ineffiziente Prozesse bremsen den Ausbau aus. nuuEnergy kombiniert Digitalisierung mit exzellentem Handwerk und bietet eine Lösung, die es so im Markt noch nicht gibt, die aber dringend benötigt wird“, sagt Tina Dreimann, Gründerin und Geschäftsführerin von better ventures.

Der HTGF beobachtet den Wärmepumpen-Markt schon lange und hat sich bewusst für ein Investment in das Münchner Unternehmen entschieden: „Jedes Haus ist unterschiedlich und Sanierung skalierbar zu machen, ist eine Herausforderung. Wir sehen mit nuuEnergy die erste überzeugende Lösung, bei der Hand-in-Hand mit dem Handwerk ein Modell entsteht, mit dem Millionen Häuser auf die Wärmepumpe umsteigen können, ohne dass die Qualität auf der Strecke bleibt”, sagt Johannes Weber, Principal beim HTGF.

RIIICO: 5 Mio.-Dollar-Investment für Fabrikplanung per Drag&Drop

Das 2021 von Patrick Mertens, Jan Büchsenschütz und Felix Fink gegründete DeepTech-Start-up RIIICO bietet eine KI-gestützte Planungssoftware für Industrieunternehmen, um bestehende Werke schneller umzubauen und resilienter aufzustellen.

Der globale Wettbewerb zwingt westliche Industrien zum Umdenken: Während neue Konkurrent*innen moderne Fertigungsstätten auf der grünen Wiese errichten (Greenfield), müssen etablierte Hersteller*innen ihre komplexen Bestandswerke umbauen und das oft bei laufendem Betrieb. Diese Aufgabe ist teuer, langsam und fehleranfällig.

Fabrikplanung per Drag&Drop

Das Düsseldorfer Start-up RIIICO hat eine Lösung entwickelt, die diesen Umbau deutlich effizienter macht: Eine gemeinsame 3D-Entscheidungsgrundlage, auf die alle Beteiligten zugreifen können – von der Werksleitung bis zu den Zulieferern. Dadurch werden Planungsprozesse um das Vierfache verkürzt und die Markteinführung neuer Produkte beschleunigt. Ausschlaggebend dafür ist RIIICOs KI. Die KI erkennt automatisch Maschinen, Anlagen und Gebäudestrukturen in LiDAR-Scans und erstellt daraus ein präzises digitales 3D-Abbild der Fabrik. Darauf basierend können Teams schnell und sicher verschiedene Szenarien wie mit LEGO-Bausteinen simulieren, bewerten und umsetzen.

Umrüstung bestehender Produktionslinien: Beispiel E-Mobilität

In der Automobilbranche wurde die Lösung im letzten Jahr bereits erfolgreich verwendet, um Produktionslinien für E-Autos in Fabriken für Verbrenner zu installieren – eine Königsdisziplin der Fabrikplanung. Teams, die dabei mit RIIICOs Lösung arbeiteten, konnten auf realitätsgetreue 3D-Daten zurückgreifen und benötigten erheblich weniger Zeit in der Fabrik.

Die aktuelle Finanzierungsrunde wird vom PropTech-Fonds Pi Labs angeführt. Weitere Investoren sind seed + speed Ventures, WaVe-X, Earlybird Venture Capital und Volvo Cars Tech Fund. Mit dem frischen Kapital wird RIIICO seine KI-Plattform um neue Anwendungen zur Erstellung und Nutzung von Digitalen Zwillingen erweitern und damit zur Steigerung der Resilienz und Wettbewerbsfähigkeit ihrer Industriekunden beitragen.

Felix Fink, CEO RIIICO: „Mit Pionieren aus der Automobilbranche konnten wir den Mehrwert unserer Lösung bereits unter maximalen Kostendruck und hohen Qualitätsanforderungen beweisen. Mit unseren neuen Investoren rund um Lead Investor Pi Labs werden wir die Schnittstelle zwischen Fabrikrealität und digitalem Modell weiter ausbauen. So werden wir helfen, durch erhöhte Planungsflexibilität unsere Industrien krisensicherer und wettbewerbsfähiger zu machen.“

Faisal Butt, Gründer und Managing Partner bei Pi Labs: „RIIICO hat das Potenzial, mithilfe von KI die Planung von Fabriken maßgeblich zu verändern. Die Plattform nutzt proprietäre Deep-Learning-Algorithmen, um LiDAR-Scans komplexer Produktionsumgebungen in kollaborative, prädiktive 3D-Modelle umzuwandeln. RIIICO ist einzigartig positioniert, um als Wegbereiter dafür zu sorgen, dass Fabrikanlagen auch unter steigendem Kostendruck effizienter und wettbewerbsfähiger arbeiten.“

Co-Power: Münchner CleanTech sichert sich 6,4 Mio.-Euro-Finanzierung

Co-Power – spezialisiert auf dezentrale Energieinfrastrukturen für die Industrie – plant mit dem frischen Kapital den weiteren Ausbau seiner Batterie- und Photovoltaiklösungen für Industrieunternehmen in Europa.

Die Runde wurde angeführt von Cherry Ventures, unter Beteiligung der auf Energie und Impact fokussierten Family Offices Abacon Capital und Aurum Impact. Weitere namhafte Investoren sind die Gründer von Flixbus, der frühere Encavis-CEO und TotalEnergies-Aufsichtsrat Dierk Paskert, DZ4-Gründer Tobias Schütt sowie Constantin Eis, ehemaliger CEO von LichtBlick und heutiger CEO von CMBlue.

Energieunabhängigkeit und Versorgungssicherheit für die europäische Industrie

Europas Industrie steht unter Druck: Die Strompreise sind mehr als doppelt so hoch wie in den USA oder China – mit gravierenden Folgen für die Wettbewerbsfähigkeit und Produktionskapazitäten. Obwohl Europa über einen hohen Anteil an erneuerbaren Energien verfügt, führen fehlende Speicherkapazitäten sowie die Volatilität von Wind- und Solarenergie zu extremen Preisschwankungen und steigenden Netzentgelten, die die Kosten weiter in die Höhe treiben.

Co-Power begegnet dieser Herausforderung genau an diesem Knackpunkt: Das Unternehmen ermöglicht Industriebetrieben, ihre Energiekosten um bis zu 50 Prozent zu senken – durch lokal installierte Batterie- und Solarsysteme im Rahmen eines nutzerfreundlichen Service-Modells, ganz ohne Anfangsinvestitionen. Co-Power übernimmt Planung, Installation, Betrieb und Wartung der Anlagen und sorgt durch kontinuierliche Optimierung für maximalen Mehrwert für seine Kund*innen. So werden Fabriken zu energieautarken Industriestandorten: mit geringerer Netzbelastung, maximaler Nutzung des lokal erzeugten Stroms und intelligentem Energiemanagement inklusive Stromhandel.

Wendepunkt für das industrielle Energiemanagement

Co-Power hat sich zum Ziel gesetzt, die europäische Industrie durch lokale Stromerzeugung und -speicherung resilienter zu machen und damit Europas internationale Wettbewerbsfähigkeit zurückzugewinnen.

„Erneuerbare Energie ist bereits im Überfluss vorhanden – aber nur mit einer flexiblen Speicher- und Verteilungsstrategie wird sie zum Wettbewerbsvorteil“, sagt Jan Krüger, Mitgründer von Co-Power. „Deshalb bauen wir Speicher- und Erzeugungskapazitäten genau dort auf, direkt bei den Industrieunternehmen, die Europas Wirtschaft antreiben und ermöglichen so die dezentrale Energiewende.“

Doch Co-Power liefert nicht nur Technologie. Das Unternehmen entwickelt ein industrielles virtuelles Kraftwerk (Virtual Power Plant, VPP): ein vernetztes System dezentraler, sauberer Energieinfrastruktur, das Stromflüsse intelligent steuert und optimiert. Die Softwareplattform von Co-Power sorgt dafür, dass Energie bedarfsgerecht produziert, genutzt, gespeichert, bepreist und gehandelt werden kann – und macht Wind- und Solarenergie so rund um die Uhr nutzbar.

„Zu viele europäische Unternehmen kämpfen mit zu hohen Energiepreisen“, ergänzt Kilian Zedelius, Mitgründer von Co-Power. „Wir wollen das ändern. Mit Co-Power schaffen wir konkrete Lösungen, die die Resilienz und die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der mittelständischen Industrie – des Rückgrats der europäischen Wirtschaft – nachhaltig zu stärken.“

Starke Unterstützung für eine resiliente Zukunft

Die neuen Mittel sollen gezielt eingesetzt werden, um den flächendeckenden Ausbau der Energiesysteme von Co-Power zu beschleunigen und die Einführung der industriellen Virtual Power Plants (VPP) maßgeblich voranzutreiben. „Co-Power bringt eine dringend benötigte Lösung für den europäischen Industriesektor auf den Markt – und das zu einem entscheidenden Zeitpunkt“, sagt Filip Dames, Founding Partner bei Cherry Ventures. „Durch die Kombination von dezentraler Energieerzeugung, Batteriespeichern und einem intelligenten Betriebsmodell ermöglicht Co-Power es Industriebetrieben, ihre Energiekosten zu senken, die Versorgungssicherheit zu erhöhen, und Preisschwankungen effektiv zu managen. Wir sind stolz darauf, Jan, Kilian und das gesamte Co-Power-Team dabei zu unterstützen, ihren Ansatz in der europäischen Industrie großflächig umzusetzen.“

Ein Sprungbrett für Travel-Start-ups

Die Reisebranche lebt von Innovationen – und genau hier setzen die Travel Start-up Nights an.

Alljährlich bieten der Verband Internet Reisevertrieb e.V. (VIR) und der Travel Industry Club (TIC) jungen Unternehmen eine Bühne, um ihre Geschäftsideen einem hochkarätigen Publikum zu präsentieren. Das Ziel: Start-ups mit etablierten Branchenakteur*innen zu vernetzen und den Innovationsgeist in der Touristik weiter voranzutreiben.

Der VIR ist seit über 20 Jahren eine feste Größe in der digitalen Tourismusbranche. Als Interessenverband setzt er sich für die Anliegen seiner über 90 Mitglieder ein – darunter renommierte Online-Reiseanbieter (OTAs) wie Booking.com, Expedia Group oder HolidayCheck. Neben politischer und medialer Interessenvertretung bietet der Verband eine Plattform für Wissenstransfer und fördert aktiv innovative Unternehmen.

Start-ups spielen dabei eine zentrale Rolle. Der VIR unterstützt sie mit einem eigenen Start-up Cluster, in dem Gründer*innen gemeinsam Lösungen entwickeln und schneller auf Marktanforderungen reagieren können. „Start-ups brauchen in Deutschland eine stärkere Förderung, gerade in der Tourismusbranche. Sie liefern innovative Ansätze, haben aber oft Probleme, an Finanzierungen zu gelangen“, betont VIR-Vorstand Michael Buller.

Vom Sprungbrett-Wettbewerb zu den Travel Start-up Nights

Früher war der Sprungbrett-Wettbewerb das Aushängeschild für innovative Neugründungen in der Touristik. Bekannte Gewinner wie TrustYou oder Juvigo sind heute etablierte Player. Seit 2016 hat sich das Format weiterentwickelt: Die Travel Start-up Nights wurden geboren – eines der wichtigsten Networking-Events für junge Reiseunternehmen.

Bei den Travel Start-up Nights treten Gründer*innen in verschiedenen deutschen und europäischen Städten an, um ihre Geschäftsideen zu präsentieren. Die besten Teilnehmer*innen aus mehreren Runden qualifizieren sich für das große Jahresfinale, bei dem nicht nur der Titel Travel Start-up des Jahres, sondern auch ein umfangreiches Preispaket winkt.

2024 fanden die Wettbewerbe in Stuttgart, Berlin und Zürich statt. Die Events boten eine lockere Atmosphäre, die den Austausch zwischen Start-ups und erfahrenen Touristiker*innen erleichterte. Das Finale in München konnte das Start-up ViralSpoon für sich entscheiden. Dein KI-gestütztes Social-Media-Tool hilft kleinen und mittelständischen Unternehmen, Inhalte automatisiert zu erstellen und zu veröffentlichen – eine Lösung mit großem Potenzial für die Reisebranche. Den zweiten Platz belegte vJourney (s. Interview), gefolgt vom Vermiet-Start-up Rentable. Auch Fahrrad-Hotels (s. Interview) und TripPika schafften es ins Finale.

Die Bewertung der Jury, bestehend aus 20 Branchenexpert*innen, machte 80 Prozent des Ergebnisses aus. Das Publikum war für die übrigen 20 Prozent verantwortlich.

Die nächste Runde der Travel Start-up Nights steht bereits fest. Für Start-ups in der Tourismusbranche ist dies die Gelegenheit, ihre Innovationen voranzubringen – und vielleicht selbst auf der großen Bühne zu stehen. Mehr Infos gibt’s hier.

Interview mit Finn Ole Peters, Mitgründer von vJourney

Was ist eure Geschäftsidee?

Wir verbinden Tourismus mit Gesundheit und ermöglichen durch hochwertige 360-Grad-VR-Erlebnisse virtuelle Reisen für Menschen, die nicht mehr physisch verreisen können – insbesondere Senioren in Pflegeeinrichtungen. Unsere VR-Brillen bieten authentische Reiseerlebnisse, fördern das Wohlbefinden und unterstützen sogar die Erinnerungsarbeit bei kognitiven Einschränkungen, denn wir wollen Reise als eine Art Grundbedürfnis etablieren.

Welche Vision verfolgt ihr mit vJourney?

Wir wollen vJourney als führende Plattform für virtuelle Reiseerlebnisse im Gesundheitsbereich und in jedem Wohnzimmer etablieren. Unser Ziel ist es, in den kommenden Jahren international zu expandieren, weitere VR-Erlebnisse zu entwickeln und innovative Funktionen wie personalisierte Erinnerungsreisen für Menschen mit Demenz zu integrieren. Ein wichtiger Bestandteil unseres Modells ist der Mietservice, mit dem Nutzerinnen und Nutzer eine VR-Brille mit virtuellen Reiseerlebnissen mieten und bequem von Zuhause aus verreisen können – nachhaltiger geht es nicht.

Zudem arbeiten wir an einem Multiplayer-Modus, der es ermöglicht, dass beispielsweise Enkelkinder und ihre Groß­eltern gleichzeitig, aber von verschiedenen Orten aus, dieselbe virtuelle Reise erleben können. So wird Reisen trotz Distanz zu einem gemeinsamen Erlebnis.

Wie seid ihr auf die Travel Start-up Nights aufmerksam geworden und inwiefern habt ihr von der Teilnahme profitiert?

Wir haben über unser Netzwerk in der Tourismus- und Start­up-Szene von der Travel Start-up Night erfahren. Besonders durch unseren Touristik-Stammtisch in Hamburg wurden wir darauf aufmerksam.

Durch unsere Teilnahme konnten wir nicht nur wertvolle Kontakte zu potenziellen Partnern und Investoren knüpfen, sondern haben auch viel positive Resonanz und mediale Aufmerksamkeit erhalten. Der Austausch mit anderen Start-ups und Branchenexperten hat uns zudem geholfen, unser Geschäftsmodell weiter zu schärfen. Und natürlich schafft der Award eine sehr hohe Sichtbarkeit auf LinkedIn.

Atmen: Münchner SaaS-Start-up sichert sich 5 Mio.-Euro in Seed-Runde

Das 2023 gegründete SaaS-Unternehmen Atmen ermöglicht es u.a. Hersteller*innen von grünem Wasserstoff und E-Fuels, ihre Produktion in Echtzeit und automatisiert als „grün“ zu zertifizieren.

Atmen, 2023 von den Energie- und Regulierungsexpert*innen Flore de Durfort, Quentin Cangelosi und Erika Degoute gegründet, automatisiert die Nachhaltigkeitszertifizierung für die Industrie, Die fünf-Mio.-Euro-Seed-Finanzierungsrunde wird vom Berliner Venture Capital Project A angeführt. Neben den bestehenden Investoren Revent und Vireo Ventures beteiligen sich auch namhaften Angel-Investoren, darunter Axel Stepken, ehemaliger CEO von TÜV SÜD, Martina Merz, frühere CEO und serienmäßiges Vorstandsmitglied in Tech-Unternehmen wie ThyssenKrupp, und Seriengründer Christian Vollmann, früherer Investor bei Trivago und SumUp. Damit erhöht sich die Gesamtfinanzierung von Atmen auf 6,3 Millionen Euro.

Wachstum auf mehreren Ebenen

Mit der Kapitalaufnahme plant Atmen, über Wasserstoff und Kraftstoffe hinaus ein breiteres Spektrum energieintensiver Güter zu zertifizieren – darunter Stahl, Chemikalien und Düngemittel. Das bisher elf-köpfige Team wird erweitert, um den ehrgeizigen Wachstumskurs des Unternehmens zu unterstützen. Außerdem sollen die Verbindungen zu Regulierungsbehörden und Zertifizierungssystemen ausgebaut werden. Mit dem Einführen neuer Instrumente soll Unternehmen geholfen werden, den Überblick über ihren Umwelteinfluss und neue Nachhaltigkeitsvorschriften zu behalten.

Während sich andere Anbieter auf regelmäßige Stichproben und jährliche Schätzungen berufen, nimmt die Plattform von Atmen Echtzeit-Betriebsdaten direkt aus industriellen Prozessen auf. Dadurch können die Vorschriften für energieintensive Produkte wie Wasserstoff und erneuerbare Kraftstoffe einfacher eingehalten werden. Zudem ermöglicht es Unternehmen, die Produktzusammensetzung und Materialherkunft exakt nachzuweisen. Der datenbasierte Ansatz ermöglicht es Unternehmen, die Produktzusammensetzung und Materialherkunft exakt nachzuweisen und sichert der europäischen Industrie so einen entscheidenden Vorteil für die Energiewende.

„Wir vereinfachen und skalieren die Produktzertifizierung und verwandeln einen traditionellen Engpass in einen Wettbewerbsvorteil. Angesichts des begrenzten Zugangs Europas zu fossilen Brennstoffen erfordert der Übergang zu erneuerbaren Energien stärkere Systeme zur Verifizierung von Produkten für saubere Energien – und genau das bauen wir auf“, sagt Flore de Durfort, CEO und Mitbegründerin von Atmen.

Transparenz im undurchsichtigen Regulierungsmarkt

Europa birgt erhebliches ungenutztes Potenzial an lokalen erneuerbaren Energiequellen. Allein in Deutschland lag die Erzeugung erneuerbarer Energien im Jahr 2023 bei 56,9 %, der tatsächliche Verbrauch aus diesen Quellen jedoch nur bei 22 %. Denn 60 % der Energie in Europa wird derzeit importiert. Die jüngsten Handelsunterbrechungen haben jedoch Schwachstellen in genau dieser Versorgungskette aufgedeckt. Angesichts der komplexen Handelsspannungen mit den USA, der Energieabhängigkeit von Russland und der Konkurrenz aus China versagen die traditionellen Zertifizierungsmethoden aufgrund ihrer papierbasierten, arbeitsintensiven Prozesse. Grenzüberschreitende Transaktionen erfordern jetzt eine detaillierte Zertifizierung der Produktherkunft und der Nachhaltigkeitsnachweise, was die für einfachere Liefernetzwerke konzipierten Systeme überfordert.

Atmen verbindet alle Beteiligten in einem einzigen System – von Produzenten und Händlern bis hin zu Auditoren und Zertifizierungslabels. Dadurch werden verstreute Tabellen und isolierte Audits durch eine kontinuierliche Datenüberwachung und Tracking-Tools ersetzt, die die Spezifikationen und die Herkunft jedes Produkts validieren.

„In einer Welt, in der die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie von rückverfolgbaren, kohlenstoffarmen Lieferketten abhängt, baut Atmen das digitale Rückgrat, das komplexe Produktionsinputs in konforme, markt- und exportfähige Produkte verwandelt“, sagt Mila Cramer, Principal bei Project A.

Gründer*in der Woche: publuence - Plattform für High-Impact Advertorials

Serial Entrepreneur Cevahir Ejder hat publuence mit dem Ziel gestartet, den fragmentierten Markt für Advertorials zu standardisieren und Content-Kampagnen so einfach buchbar zu machen wie klassische Mediaformate.

Mit publuence geht eine Plattform an den Start, die einen oft unterschätzten Teil der Mediaplanung neu denkt: die Buchung und Auswertung von Advertorials. Was bisher meist mit viel manuellem Aufwand, verstreuten Ansprechpartner*innen und kaum vergleichbaren Ergebnissen verbunden war, soll nun deutlich einfacher und strukturierter werden. Ziel des Gründers Cevahir Ejder ist es, die Umsetzung von Content-Kampagnen so einfach und effizient wie die Buchung klassischer Display-Werbung zu gestalten.

Dazu stellt publuence führende Verlagsmarken auf einer zentralen Plattform für den Werbemarkt zur Verfügung. Lokale Tageszeitungen sollen dadurch wieder an Attraktivität gewinnen. Das Problem: Einzelne Titel sind zu klein, um in der Mediabranche Gewicht zu haben. Die Lösung: Im Verbund entsteht eine überzeugende Reichweite. Laut publuence zählen bereits über 250 Medienpartner*innen zum Netzwerk. Weitere Verlagsangebote befinden sich im Onboarding und sollen sukzessive auf der Plattform verfügbar gemacht werden.

„Ich hatte das Bedürfnis, wieder selbst gestalten zu können“

Cevahir Ejder ist in der Branche kein Unbekannter. 2011 gründete er rankseller, später Seeding Alliance, und leitete den führenden True-Native-Advertising-Vermarkter nach dem Verkauf viele Jahre unter dem Dach von Ströer. Der Schritt zurück ins Unternehmertum war kein Bruch mit der Vergangenheit, sondern ein bewusst gewählter Neuanfang.

„Ich hatte das Bedürfnis, wieder selbst gestalten zu können – mit Geschwindigkeit, Neugier und der Freiheit, Dinge anders zu machen. Genau das ermöglicht mir publuence“, sagt Cevahir Ejder. „Advertorials verdienen eine eigene Plattformlogik. Wir machen sie planbarer und messbarer, ohne ihren redaktionellen Wert zu verlieren.“

Unterstützung erhält das junge Start-up aus Langenfeld (Rheinland) von einem Investor mit langjähriger Digitalexpertise: Die Unternehmensgruppe Aschendorff steigt über ihre Beteiligungsholding Aschendorff Next ein. Die Verbindung zwischen Cevahir Ejder und dem Geschäftsführer von Aschendorff Next, Thorsten Falger, besteht seit über zehn Jahren. Bereits bei Cevahir Ejders erster Gründung war die Unternehmensgruppe Leadinvestor.

Zudem tritt der NEXT Investors Club, ein Business Angels Club mit Sitz in Münster, als Co-Investor auf. Die gesamte Investitionssumme liegt im mittleren sechsstelligen Bereich. Das sei, so Falger, ein „deutliches Signal für das Vertrauen in den Gründer und in die Relevanz von High-Impact Advertorials“.

24 Mio. Euro Finanzierung für Berliner Start-up trawa

Mit dem neuen Kapital will das 2022 von David Budde, Max Lüddemann und Robert Quick gegründete trawa seine integrierte B2B-Lösung für Stromversorgung, Energiemanagement und Flexibilitätssteuerung weiter ausbauen.

Die Series-A-Finanzierungsrunde wurde vom Wagniskapitalgeber Headline angeführt. Zusätzlich beteiligten sich Norrsken VC, der Impact Fonds des Klarna-Mitgründers Niklas Adalberth, und die bestehenden Investoren Balderton Capital, Speedinvest und AENU. Zudem gehören der Berliner VC Magnetic und Tiny VC aus London zu den Gesellschaftern von trawa.

Mit der Finanzierung will trawa das Wachstum gezielt vorantreiben und in den Aufbau der Marke investieren. Der Fokus soll auf Produkt und Dienstleistung liegen: Die Stromversorgung von Industrie- und Gewerbeunternehmen soll künftig nicht nur günstiger und flexibler, sondern auch nachhaltiger und transparenter werden. Dazu liefert das B2B-Energieunternehmen ihnen die nötigen Daten, um ihren Stromverbrauch gezielter analysieren und im nächsten Schritt neue Potenziale heben zu können – etwa durch den Einsatz von Batteriespeichern oder anderen dezentralen Technologien. Sie ermöglichen Unternehmen, Lastspitzen zu glätten, teure Netzbezüge zu reduzieren und die Eigenverbrauchsquote zu erhöhen. Grundlage dafür sind trawas KI-gesteuerte Beschaffung und die firmeneigene Energiemanagementsoftware, die weit über den Funktionsumfang klassischer Lösungen hinausgeht. Gemeinsam mit der Flexibilitätsvermarktung, wie etwa von Batteriespeichern, können Unternehmen jährlich bis zu 30 Prozent ihrer Stromkosten einsparen.

Trawa richtet sich speziell an Entscheider in Unternehmen mit einem jährlichen Stromverbrauch von mindestens 100.000 Euro, die eine übersichtliche, benutzerfreundliche Lösung benötigen, um Verbrauch und Kosten effizient zu steuern.

Herausforderungen im europäischen Energiemarkt mit Batteriespeichern meistern

Der europäische Strommarkt steht weiterhin unter Druck und vor einem tiefgreifenden Wandel: Die hohen Energiekosten in Europa belasten Unternehmen sowie neue energieintensive Akteure wie Rechenzentren oder Firmen aus den Bereichen Robotik und KI. Denn die Strompreise sind etwa doppelt so hoch wie in den USA oder China. Zugleich macht der wachsende Anteil erneuerbarer Energien die Energiemärkte volatiler, während die EU die Dekarbonisierung weiter vorantreibt. Diese Herausforderungen sind eine zentrale Ursache für die fortschreitende Deindustrialisierung Europas.

Zwar zeigt der aktuelle Koalitionsvertrag, dass das Thema in Deutschland mittlerweile auf der politischen Agenda angekommen ist. Allerdings müssen Industrie- und Gewerbeunternehmen eigenständig handeln und ihre Energie- und Kosteneffizienz erhöhen. Mit trawa erhalten energieintensive Unternehmen eine All-in-One-Lösung, die den Zugang zu nachhaltigem Strom mit einer benutzerfreundlichen Energiemanagementsoftware und flexiblen Dienstleistungen kombiniert. Zusätzlich unterstützt sie das B2B-Unternehmen bei der Beschaffung, Wirtschaftlichkeitsanalyse und Steuerung von Batteriespeichern.

David Budde, Mitgründer und CEO von trawa, sagt: “Für viele europäische KMU sind die hohen Energiepreise längst kein temporäres Problem mehr, sondern ein echter Wettbewerbsnachteil. Mit trawa kombinieren wir den Zugang zu günstigem und nachhaltigem Strom mit einer benutzerfreundlichen Energiemanagementsoftware und intelligenter Verbrauchssteuerung, einschließlich Batteriespeichern. Dank der neuen Finanzierung können wir unsere Lösungen weiterentwickeln, mit denen Unternehmen ihre Stromkosten erheblich senken können. So schaffen wir ein günstigeres und digitaleres Kundenerlebnis als traditionelle Versorgungslösungen.”

Expansion im deutschsprachigen Raum

In Deutschland versorgt trawa inzwischen über 100 gewerbliche Kunden an mehr als 3.000 Standorten. Dazu gehören etwa die Martim Hotelkette, das Bahnunternehmen Flixtrain, SETEX-Textil, Conrad Elektronik sowie viele weitere Hidden Champions aus unterschiedlichen Branchen. Seit Anfang des Jahres ist der Stromversorger und KI-basierte Softwareanbieter auch in Österreich aktiv.

de:hub Report: Startup. Gründerin. Ostdeutsch.

Der aktuelle de:hub Report zeigt u.a.: Trotz struktureller Benachteiligung und massivem Rückstand beim Wagniskapital gründen Frauen in Ostdeutschland besonders erfolgreich.

Wie der neue de:hub Report „Startup. Gründerin. Ostdeutsch.“ im Auftrag der Digital Hub Initiative (eine Initiative des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie) zeigt, sind ostdeutsche Gründerinnen von einer doppelten Benachteiligung betroffen: der strukturellen Schwäche beim Zugang zu Venture Capital in Ostdeutschland und einem generellen Gender-Investment-Gap, durch den Frauen in der Vergabe von Star-tup-Investitionen benachteiligt sind.

Für den Report wurden zwischen März und April 2025 über 400 Gründerinnen und Expert*innen aus Ost- und Westdeutschland online befragt, relevante Daten ausgewertet sowie Workshops mit Vertreter*innen der ostdeutschen Startup-Community durchgeführt. Die Untersuchung wurde vom Institut für Innovation und Technik (iit) in der VDI/VDE Innovation + Technik GmbH im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz durchgeführt.

Frauen gründen seltener und bekommen weniger Kapital – vor allem in Ostdeutschland

Von den rund 1.700 Start-ups in Ostdeutschland sind nur 17,5 Prozent von Frauen gegründet – ein klarer Beleg für die anhaltende Unterrepräsentation weiblicher Gründerinnen. Während männlich geführte Teams 6,2 Mrd. Euro an Wagniskapital erhalten, fließen nur rund 43 Mio. Euro an reine Frauenteams sowie 834 Mio. Euro an gemischte Teams (EY Startup-Barometer 2025). Den strukturschwachen Osten trifft dieser Gender-Investment-Gap besonders hart: Hier kommt insgesamt nur ein Bruchteil des VC-Kapitals an.

Wachstum bleibt herausfordernd – Investor*innen und Netzwerke fehlen

Zudem fühlen sich 62 Prozent der Gründerinnen gegenüber männlichen Gründern benachteiligt, und für 83 Prozent ist der Zugang zu Angel-Investor*innen zusätzlich stark eingeschränkt. Infolgedessen finanzieren rund 63 Prozent der Unternehmerinnen ihre Start-ups überwiegend durch Eigenmittel („Bootstrapping“) und sind stark von Kapital aus ihrem persönlichen Netzwerk („Friends & Family“) abhängig. Tatsächlich ist Bootstrapping in Ostdeutschland die häufigste Finanzierungsform, während Venture Capital nur bei etwa 18 Prozent der Start-ups überhaupt zum Einsatz kommt.

Verantwortung für den Standort – mit Erfolg

Diese besonders von ostdeutschen Gründerinnen genutzte Finanzierungsform verleiht ihnen nicht nur größere unternehmerische Unabhängigkeit von Kapitalgeber*innen und Banken, sondern stärkt auch die Krisenresistenz ihrer Start-ups. In dieser Haltung ähneln sie den sogenannten Zebra-Start-ups – Unternehmen, die wirtschaftlichen Erfolg mit gesellschaftlicher Verantwortung verbinden. Neun von zehn Gründerinnen nennen in diesem Zusammenhang Sinnstiftung als einen zentralen Gründungsmotivator. Sie wollen nicht nur wirtschaftlich erfolgreich sein, sondern einen gesellschaftlichen Beitrag in der Region leisten.

Aktiver Beitrag zur wirtschaftlichen Resilienz Ostdeutschlands

Gerade in strukturschwachen Regionen entfalten solche Modelle besondere Kraft – sie schaffen Arbeitsplätze, fördern regionale Wertschöpfung und leisten einen aktiven Beitrag zur wirtschaftlichen Resilienz Ostdeutschlands. Viele Gründerinnen leisten damit Pionierarbeit in neuen Produkt- und Dienstleistungsbereichen, wie etwa GreenTech und HealthTech. Und der Erfolg gibt ihnen recht: Mit einer Erfolgsquote von 60 Prozent gehören ostdeutsche Gründerinnen zu den Best Performern in der Start-up-Szene.

Wachstum und Netzwerkeffekte lassen noch auf sich warten

So erfolgreich viele Gründungen verlaufen – beim Wachstum stoßen viele an strukturelle Grenzen. Es fehlen Investor*innen, Industriepartner*innen und der Zugang zu etablierten Business-Netzwerken.

Neben der Finanzierungslücke gibt es laut dem Report weiteren Entwicklungsspielraum. Dazu gehört unter anderem der direkte Zugang zu potenziellen Kund*innen: Nur 31 Prozent haben einen guten Zugang zu etablierten Wirtschaftsakteur*innen in ihrer Region. Besonders in strukturschwachen Gebieten fällt der Aufbau geschäftlicher Netzwerke schwer – was den Markteintritt und die Skalierung erschwert. Dabei liegt großes Potenzial darin, die Nähe zur etablierten Wirtschaft zu stärken; so können neue Innovationspartnerschaften entstehen – und damit auch neue Märkte.

Fehlende Abstimmung und unzureichende Kooperation zwischen den Bundesländern

Rund 50 Prozent der Gründerinnen beschreiben sich als in ihren regionalen Start-up-Ökosystemen gut vernetzt. Als Manko bewerten sie jedoch die fehlende Abstimmung und die unzureichende Kooperation zwischen den Bundesländern und ihren jeweiligen Start-up-Initiativen und Förderprogrammen. Dadurch wird in den einzelnen Ökosystemen die kritische Masse an Start-ups nicht erreicht, die notwendig ist, um beispielsweise private Investor*innen anzuziehen. Weiterhin führt die geringe Zahl an Start-ups in Ostdeutschland zu geringerer Sichtbarkeit erfolgreicher Start-ups; und da es weniger Erfolgsgeschichten gibt, fehlen Vorbilder, sodass Netzeffekte durch Nachahmung ausbleiben. Nicht zuletzt empfinden 80 Prozent der Gründerinnen das gesellschaftspolitische Klima als zunehmend schwierig für die Gewinnung internationaler Kapitalgeber*innen sowie Fachkräfte.

Den gesamten Report gibt‘s hier zum Download

remberg erhält 15 Mio. Euro in Series A+ Finanzierungsrunde

Mit dem neuen Kapital will remberg sein Produkt weiterentwickeln, insbesondere im Bereich KI-gestützter Wartungsoptimierung und Predictive Maintenance.

Remberg wurde 2018 in München von David Hahn, Julian Borg, Cecil Wöbker und Hagen Schmidtchen als Ausgründung der TU München & CDTM gestartet. Das KI-Unternehmen bietet eine intelligente Instandhaltungsplattform für Industrieunternehmen, um ungeplanten Stillständen vorzubeugen, diese schnellstmöglich zu beheben und für Audits vorbereitet zu sein.

Bisher konnte remberg 28 Mio. Euro an Finanzierung einsammeln – u.a. von Acton Capital, Oxx, Earlybird, Speedinvest, Fly Ventures und Angels wie z.B. die Gründer von Personio, Forto und Celonis. Jetzt hat remberg hat in einer Series A+ Finanzierungsrunde 15 Mio. Euro erhalten. Die Runde wird von Acton Capital aus München und Oxx aus London angeführt, mit Beteiligung der bestehenden Investoren Earlybird, Speedinvest und Fly Ventures.

Das frische Kapital soll in die Expansion in Europa sowie die Weiterentwicklung der KI-gestützten Instandhaltungssoftware fließen. „Wir entwickeln die führende Instandhaltungsplattform im Zeitalter von KI, um die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie zu sichern”, sagt David Hahn, CEO und Co-Founder von remberg.

Ungeplante Stillstände kosten europäische Industrieunternehmen jährlich rund 500 Milliarden Euro an Umsatzeinbußen. Besonders im Mittelstand sind Instandhaltungsprozesse oft ineffizient, weil sie analog oder mit veralteten Systemen organisiert sind. Remberg bietet eine skalierbare, mobile Lösung, die sich in bestehende IT-Systeme integriert und Wartungsprozesse mit KI optimiert – unabhängig davon, ob bereits eine Software für Instandhaltung vorliegt oder nicht. Tritt eine Störung auf, scannen Mitarbeitende aus der Produktion einen QR-Code und erhalten über den KI-Chat in der remberg Software sofort passende Lösungen – basierend auf den Daten und der Historie der Maschine. Bereits über 150 Kunden, darunter SCHUNK, Brandt Zwieback-Schokoladen, Liqui Moly, Edding und Meleghy Automotive nutzen remberg zur Reduzierung von Stillständen und zur Automatisierung von Wartungsaufgaben.

Marktlücke: Europas Antwort auf US-Instandhaltungsplattformen

„Europas Industrie braucht Lösungen aus Europa. Wir können es uns nicht leisten dieses Softwaresegment den USA zu überlassen, vor allem wenn es um das Rückgrat unserer Wirtschaft, die fertigende Industrie, deren Anlagen und Daten geht. Genau hier setzen wir an“, sagt David Hahn.

Während der Markt für Instandhaltungssoftware in den USA bereits stärker von digitalen Plattformen wie z.B. MaintainX geprägt ist, hat Europa bisher keine vergleichbare, moderne, auf KI ausgelegte Lösung hervorgebracht. remberg hat diese Lücke nicht nur erkannt, sondern bedient die spezifischen Anforderungen der europäischen Industrie – mit Blick auf Datensicherheit, Hosting und Reifegrad der Digitalisierung. Mit über 1 Mio. Anlagen, die bereits über remberg in Europa verwaltet werden, positioniert sich remberg als der aufstrebende europäische Marktführer im Bereich modernes Computerized Maintenance Management System (CMMS) und Enterprise Asset Management (EAM).