Gründer der Woche: Zentrales Fundbüro – die Lost-and-Found-Profis

Gründer der Woche, KW 15


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Das Zentrale Fundbüro ist die erste Meta-Suchmaschine für den Lost and Found Bereich. Wie Markus Schaarschmidt seine Plattform zum „Google für Verlorenes und Gefundenes“ machen will, verrät er im StartingUp-Interview.

Wie sind Sie auf die Idee gekommen?

Wie bei vielen Ideen, musste ich erst einmal selbst betroffen sein, ehe mir der Modernisierungsbedarf im Lost and Found Bereich klar wurde. Ich hatte meinen Rucksack an einer S-Bahn Haltestelle vergessen. Als ich das endlich bemerkt hatte, war der Schaden natürlich bereits angerichtet. Meine darauffolgende Suche glich einer wahren Odyssee. Bahn, öffentlicher Nahverkehr, städtisches Fundbüro, Polizei, anliegende Geschäfte ... immer wieder musste ich alle möglichen Stellen kontaktieren. Danach wollte ich sicherstellen, dass es andere in Zukunft leichter haben würden. So entstand die Idee einer zentralen Plattform.

Wann sind Sie mit Ihrem Plattform online gegangen? Und was waren die größten Herausforderungen bei der Umsetzung der Idee bis zum Go-Live?

ZentralesFundbüro.de ist am 02. April 2014 gelauncht. Der vorherige Programmier- und Rechercheaufwand war dabei die größte Herausforderung - eine Plattform wie unsere hatte es ja noch nicht gegeben, da waren viele Nachtschichten gefordert. Danach war die permanente Datenpflege noch ein wenig tricky, aber wir sind allesamt sehr schnell an unseren Aufgaben gewachsen.
 

Und nun zur eigentlichen Idee. Was genau ist „Das Zentrale Fundbüro“?

Das Zentrale Fundbüro ist die erste Meta-Suchmaschine für den Lost and Found Bereich. Konkret bedeutet das, dass wir - neben den direkt bei uns eingespielten Einträgen - auch die Ergebnisse verschiedener anderer Quellen zentralisiert auf der Weltkarte unserer Plattform abbilden.
Sowohl Sucher als auch Finder können diese Einträge abfragen und sich gegenseitig bei einem Treffer kontaktieren - das geht mit uns am einfachsten, denn wir sind die “Lost and Found Community” mit der der größten Reichweite. Sollte man nicht direkt einen Suchenden oder den selbst gesuchten Gegenstand ausfindig machen können, ist es unkompliziert möglich, selbst eine Meldung zu schalten.
Auch die über den “Fundbüro Manager” - so heißt unsere B2B Software- und App-Lösung - eingespielten Einträge sind über unsere zentrale Webseite erreichbar. Die B2B-Lösung erleichtert Unternehmen und Behörden das Handling von Fundsachen und Suchanfragen enorm. Dass wir hier überhaupt auf einen Bedarf aufmerksam wurden, kam übrigens von Seiten der Unternehmen. Unser Ziel war es zu Beginn, dass diese ihre Fundsachen bei uns ins System einbringen, ob manuell oder über eine Schnittstelle. Doch immer wieder wurden wir gefragt, ob es nicht eine Software oder App geben kann, die deren vielseitigen Lost and Found Anforderungen erleichtert. So entstand dann schließlich der Fundbüro Manager.
Insgesamt wollen wir aber mehr sein als lediglich eine Suchplattform, sondern vielmehr der Provider eines holistischen Netzwerks für sämtliche Lost and Found Belange. So haben wir beispielsweise auch Sicherheitsaufkleber im Portfolio, mit denen schon präventiv Wertgegenstände registriert werden und noch leichter an den rechtmäßigen Eigentümer zurückgebracht werden können. Zudem haben wir viele weitere Ideen in der Schublade, die wir in Zukunft angehen und umsetzen werden. Aber kurz zusammengefasst sind wir “das Google für Verlorenes und Gefundenes”.
 

Wie verdienen Sie mit Ihrem Angebot Geld?

Die Nutzer zahlen für die Grundfunktionen nichts - d.h. Suchen, Finden, Einträge einstellen, Matching sowie Kontakt zwischen Sucher und Finder sind kostenfrei. Auch am Finderlohn bereichern wir uns nicht, auch wenn dieser vom Suchenden freiwillig auf eine hohe Summe gesetzt wurde. Im Schnitt sind das immerhin 80 Euro pro Gegenstand, die über unsere Plattform angeboten werden.
Was kostet, ist beispielsweise der Suchauftrag: hierbei wird der Suchende automatisch per Mail über Neuzugänge informiert, die seinen selbst festgelegten Kriterien entsprechen - z. B. Art des Objekts, Verlustort, etc. Den verlorenen Ehering, den Lieblingsteddy des Kindes, den Familienhund sowie andere Objekte von hohem monetären oder emotionalen Wert will man auch gerne nach längeren Zeiträumen zurückerhalten, ohne jeden Tag selbst die neuen Fundeinträge prüfen zu müssen. Es gibt auch noch weitere Extradienste wie etwa die Premiumplatzierung, um die Aufmerksamkeit auf seine Verlustsache zu erhöhen.
Für den wirklichen Umsatz gehen wir aber nicht den Alltagsnutzer an. Vielmehr bieten wir mit unserer bereits erwähnten B2B-Lösung “Fundbüro Manager” eine Möglichkeit für Unternehmen, Vereine, Behörden, etc., ihre internen Fundprozesse drastisch zu optimieren. Hierfür werden ab einem Volumen von über fünf Einträgen pro Monat Lizenzgebühren fällig. Die Grenze haben wir gesetzt, damit auch sehr kleine Betriebe sich an unser Netzwerk anschließen können, ohne dass diese sich bei wenigen Fundsachen finanziell belasten. Unternehmen, die den Fundbüro Manager einsetzen, müssen auch nicht jeden Eintrag veröffentlichen, zum Beispiel als Vorsichtsmaßnahme, damit sich bei einem 500 Euro Schein oder anderweitig heiklen Fundgegenständen keine unseriöse Interessenten melden. Der vorhin erwähnte Suchauftrag leitet allerdings auch solche Anfragen an das Unternehmen weiter, sodass Eigentümer und Finder wieder vereint werden können.
 

Was unterscheidet Ihr Angebot von anderen „Fundseiten“?

Anders als die meisten anderen vergleichbaren Dienste, sind wir weder thematisch noch regional eingeschränkt. Oftmals kann man nur nach bestimmten Gegenständen suchen, z. B. nach Fahrrädern, oder nur in bestimmten Orten, z. B. Berlin. Das heißt, prinzipiell kann vom USB-Stick über den Teddybären bis hin zum PKW oder entlaufenen Hundewelpen alles bei uns eingetragen oder gesucht werden. Außerdem, und das ist das ausschlaggebende, verlassen wir und nicht lediglich auf die direkt an uns übermittelten Datenbestände - als zentrale Anlaufstelle ist es einfach sinnvoll, auch die Inhalte anderer Seiten darzustellen. Wir verlinken aber auf die Originalquelle.
 

Es ist ja nicht das erste Projekt, das Sie als Unternehmer stemmen. Inwiefern haben Sie das Know-how in das Zentrale Fundbüro einfließen lassen können?

Von meinen vergangenen Projekten ist WebcamCover das wahrscheinlich bekannteste. Dabei handelt es sich um eine nachträglich anbringbare Abdeckung für Webcams, um Spionage vorzubeugen. Know-how konnte ich dabei viel mitnehmen: vom Vertrieb eines Produktes über die Auswahl eines geeigneten Teams bis hin zu den Basics wie der tatsächlichen Umsetzung einer Idee vom Whiteboard ins Regal sowie dem Aufbau und der Pflege eines Netzwerks. Das alles und mehr kommt dem Zentralen Fundbüro jetzt selbstverständlich zugute.
 

Wie machen Sie auf Ihr Angebot aufmerksam? Welche Marketing-Kanäle nutzen Sie?

Schon von Anfang an sind es vor allem die klassische PR-Arbeit und Social-Media-Maßnahmen, mit denen wir auf das Zentrale Fundbüro aufmerksam machen. Außerdem führen wir regelmäßige Aktionen und Gewinnspiele durch. Vor allem die Sicherheitssticker von Verlustmeldungen.de kommen bei unseren Followern gut an.
 

Was sagen die Fundbüros der Städte etc. zu Ihrem Business?

Die Einträge der kommunalen Fundbüros, die ihre Fundsachen online stellen, sind bereits in unserem System erfasst. Insgesamt sind das derzeit über 700 Stück. Unser Ziel ist es natürlich, eine flächendeckende Abbildung zu erwirken und als offizielle Fundbüro-Lösung anerkannt zu werden. Anfragen an den DStGB und HStGB sind schon gestellt - was dabei herauskommt, wird sich erst langfristig zeigen. Wir bleiben jedenfalls dran.
 

Vor einigen Wochen haben Sie das Speed-Mentoring auf der Frankfurter Gründermesse Aufschwung gewonnen. Was bringen solche Events?

Fürs Networking ist eine solche Veranstaltung natürlich extrem wertvoll. Die dort geknüpften Kontakte helfen uns aktuell bei der Weiterentwicklung und dem Vorantreiben des Zentralen Fundbüros. Aber auch das großartige Feedback im Rahmen des gewonnenen Speed-Mentorings bringt uns weiter. Man selbst steckt ja oft so tief in der Materie, dass man sich eines gewissen Tunnelblicks kaum verwehren kann. Da ist es immer wieder hervorragend, neuen Input von unbeteiligten Dritten zu erhalten.
 

Was sind Ihre nächsten Vorhaben?

Momentan arbeiten wir an der Internationalisierung unserer Angebote sowie am Ausbau unserer B2B Lösungen. Einen Serverumzug und den Wechsel des Systems haben wir kürzlich vollzogen. In Zukunft ist hier zusätzlich noch mit einem Redesign zu rechnen. Den Titel des größten Online-Fundbüros weltweit wollen wir natürlich behalten. Daher haben wir uns vorgenommen, bis Ende des Jahren die 5 Millionen Einträge geknackt zu haben. Da sind wir zuversichtlich.
 

Was raten Sie anderen Gründern, die mit einer Online-Idee durchstarten wollen?

Traut euch etwas und kniet euch voll rein. IT schläft nicht, da heißt es schnell sein mit originellen Ideen. Seid euch außerdem bewusst, dass man nicht alles alleine stemmen kann - also von Beginn an auf zuverlässige Partner achten. Vor der „Pony-Show“ darf man sich auch nicht fürchten - d.h. immer wieder mit der eigenen Idee hausieren gehen, auch wenn sie noch nicht vollends ausgereift ist. An Niederlagen gilt es dabei zu wachsen und nicht sich davon unterkriegen zu lassen.

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Das Interview führte Hans Luthardt

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Gründer*in der Woche: Crewting - für eine gemeinschaftliche, positive Teamkultur

Crewting, 2021 in Augsburg von Henry Burkert, Niko Steeb und Niklas Mengele gegründet, ist eine ganzheitliche People & Culture Plattform für die moderne Arbeitswelt. Sie unterstützt Unternehmen dabei, die Bindung und -zufriedenheit der Mitarbeitenden zu verbessern und damit eine positive Unternehmenskultur zu schaffen. Mehr dazu im Interview mit CEO Henry.

Dass die Arbeitswelt im Wandel befindlich ist, ist nicht erst seit der COVID-Pandemie offensichtlich. Auch und insbesondere der vielbeschriebene Fachkräftemangel sorgt dafür, dass sich Unternehmen jeder Größe mit den Themen Mitarbeiterbindung und -zufriedenheit intensiv auseinandersetzen müssen. Vor diesem Hintergrund gefragt: Wann und wie bist du bzw. seid ihr auf die Idee zu eurem HR-Tech Crewting gekommen?

Im früheren Unternehmen von Niklas und mir, einer Software-Agentur, wurden wir selbst  mit der Problematik konfrontiert, die wir nun mit Crewting lösen. Die Kollegen arbeiteten räumlich verteilt, und im Laufe der Zeit haben wir festgestellt, dass das Remote Arbeiten inhaltlich super funktioniert, wie bei vielen anderen auch. Jenseits der gemeinsamen Termine herrschte allerdings kaum Kontakt zwischen den Mitarbeitern, wodurch der Zusammenhalt und unser Teamgeist in Mitleidenschaft gezogen wurde. Gleichzeitig war es aufgrund der räumlichen Distanz total schwierig, als Führungskraft ein Gespür für das Wohlbefinden der Mitarbeiter zu entwickeln.

Deswegen machten wir uns auf die Suche nach einer geeigneten Lösung für unser Problem und probierten verschiedene Tools aus. Das Problem: Wir mussten schnell feststellen, dass es nur Insellösungen in den Bereichen Vernetzung, Austausch und Feedback gibt. Das fanden wir problematisch, weil ja jeder dieser Bereiche in einem direkten Zusammenhang zueinandersteht. Sie getrennt voneinander zu betrachten, ergab in unseren Augen keinen Sinn. Außerdem gibt es im normalen Workflow ja schon genügend Tools, mit denen sich die Mitarbeiter rumschlagen müssen. So wurde die Idee zu Crewting geboren, und schon kurz darauf starteten unsere ersten Planungen für eine Lösung, die einfach, vernetzt gedacht und mit geringem Verwaltungsaufwand funktionieren sollte.

Was waren dann die wichtigsten Steps von der Idee hin zum Go live der Plattform?

Durch unsere Expertise im Bereich der Softwareentwicklung konnten wir unseren ersten PoC entwickeln, den wir dann erstmal ausgiebig getestet haben. Mit der Zeit brannten wir immer mehr für das Thema und wussten, dass wir mit unserer Idee allen Unternehmen helfen möchten. So machten wir uns auf die Suche nach einem Mitgründer mit Marketing Know-how, denn daran fehlte es uns am meisten. Mit Niko haben wir einen starken Gründer für unser Vorhaben gefunden. Er hat bereits eine 40-köpfige Marketing-Agentur aufgebaut.

Ende 2021 gründeten wir dann gemeinsam die GmbH und starteten so richtig in die Entwicklung der Plattform. Bevor wir live gegangen sind, wurde die Plattform über drei Monate im Rahmen eines Closed Launch in verschiedenen Unternehmen getestet. 2023 war es dann endlich so weit und wir sind mit Crewting live gegangen.

Wie habt ihr die Start- bzw. Entwicklungsphase finanziert?

Durch ein paar Rücklagen konnten wir die ersten Monate finanzieren. Doch im Laufe der Zeit, mit der Einstellung erster Mitarbeiter und einer langen Entwicklungsphase der Plattform, waren wir durch die steigenden Kosten dann auch auf Fremdkapital angewiesen. Somit haben wir uns auf die Suche nach Investoren gemacht, was während der Pandemie eine echte Herausforderung war. Trotzdem konnten wir verschiedene Business Angels für Crewting begeistern und somit die Finanzierung für unser Start-up sichern. Aktuell planen wir eine weitere Finanzierungsrunde, um das Team weiter ausbauen zu können und unsere Vision zu realisieren.

Nun zu Crewting. Was genau bietet ihr mit bzw. auf crewting.de und inwieweit unterscheidet sich euer Angebot von anderen, bestehenden Lösungen am Markt?

Der grundlegende Unterschied zu anderen Plattformen ist unser ganzheitlicher Ansatz. Konkret bedeutet das, dass wir die Bereiche Vernetzung, Austausch und Feedback auf einer zentralen Plattform abdecken, wodurch Einzellösungen in diesen Bereichen hinfällig werden. Durch Crewting implementieren wir kleine virtuelle Rituale in die Arbeitsabläufe der Mitarbeiter, durch die wir für eine positivere und gemeinschaftliche Unternehmenskultur in der hybriden Arbeitswelt sorgen.

Ein Beispiel hierfür sind unsere Coffee-Breaks. Durch algorithmische Berechnungen werden jeden Donnerstag Coffee-Breaks für die kommende Woche erstellt. Mitarbeiter werden hierdurch auf der Basis ihrer eigenen Interessen mit Kollegen gematcht und erhalten Kalendereinladungen. Zum gegebenen Zeitpunkt können dann im Rahmen der virtuellen Begegnungen interessante Gespräche geführt werden oder auch gemeinsam an einem Quiz teilgenommen werden, durch das man die eigenen Kollegen noch besser kennenlernt. In unserer eigenen Videolösung bekommen die Teilnehmer dann spannenden Content mit an die Hand, der auch zwischen neuen Kollegen schnell das Eis bricht.

Auch die Feedbacklösungen unterscheiden sich von herkömmlichen Feedback-Prozessen. Bei Crewting wird die Meinung der Mitarbeiter nur häppchenweise abgefragt –, man hat also nicht immer einen kompletten Abfrageprozess vor sich und kann das Feedback als festen Bestandteil in die  Arbeitsabläufe einbauen, ohne dass dies als Belastung gesehen wird. Grundlage für die Befragung stellt ein gemeinsam mit Psychologen entwickelter Fragenkatalog dar, der die Sichtweisen der Mitarbeiter sowie die Stimmungslagen in den Teams transparent macht. Natürlich schützen wir hierbei auch den einzelnen Mitarbeiter durch eine anonyme Erhebung des Feedbacks. Unsere komplette Plattform ist zudem integrierbar in MS-Teams und Slack.

Wer sind eure Kund*innen bzw. wer ist eure Zielgruppe?

Generell richten wir uns mit der Crewting Plattform an Unternehmen mit einer Mitarbeiterzahl von 100 +, mit hybriden Arbeitsmodellen oder mehreren Standorten. Durch den diesjährigen Markteintritt sind wir mit den meisten Kunden aktuell in den Testphasen. Aktuell befinden wir uns auch bei der Deutschen Bahn in einem PoC. Darüber hinaus sind wir bei mehreren kleineren Unternehmen im Einsatz, die vor allem unsere Feedback-Features nutzen. Da es nicht unsere Hauptzielgruppe ist, stellen wir Unternehmen bis zu einer Mitarbeiterzahl von 20 die Plattform kostenlos zur Verfügung.

Crewting ist seit diesem Jahr am Markt – wie ist der Start geglückt und was sind eure wichtigsten Learnings?

Unseren ersten großen Erfolg hatten wir dieses Jahr im Mai. Im Rahmen des Programms Human Resources 2023 der Deutschen Bahn konnten wir uns gegen 163 andere Start-ups durchsetzen und uns den PoC bei der Deutschen Bahn sichern. Doch natürlich gibt es auch schwierige Phasen, in denen es gilt, Ruhe zu bewahren und lösungsorientiert zu arbeiten.

Ein großes Learning ist, dass die Sales Prozesse oftmals länger dauern als geplant und man daher gerade in den Anfangszeiten einen finanziellen Puffer haben sollte, bei dem diese Verzögerungen eingerechnet sind.

Was sind eure weiteren unternehmerischen To-Do's rund um Crewting?

Das Closing unserer aktuellen Finanzierungsrunde ist der wichtigste anstehende Meilenstein. Mit diesen finanziellen Mitteln wollen wir unser Team erweitern und neben der Entwicklung in unser Marketing investieren. Auch die Roadmap für die nächsten Erweiterungen der Plattform ist gefüllt. Hier wird der nächste große Schritt die Weiterentwicklung im Bereich Onboarding sein. Langfristig soll das Preboarding, Onboarding und Offboarding durch Crewting unterstützt werden, um den kompletten Employee Lifecycle aus kultureller Perspektive abdecken zu können. Aus Kundengesprächen geht immer wieder hervor, dass viele Unternehmen Schwierigkeiten haben, Mitarbeiter auch remote onzuboarden und in das Team zu integrieren.

Crewting ist ja nicht dein erstes „unternehmerisches Baby". Was willst du aus eigener Erfahrung anderen Gründer*innen mit auf den Weg geben?

Bei aller Notwendigkeit, Dinge zu hinterfragen, gut zu planen, zu organisieren, strategisch zu denken und nicht leichtfertig zu sein, gilt: Einfach mal machen! Was kann schon passieren, außer zu scheitern …

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Das Interview führte Hans Luthardt

Gründer*in der Woche: Electric Runner - Elektroauto as a Service

Blickt man auf die aktuellen Lieferzeiten bei Elektroautos, offenbart sich eine breite Spanne: Einige Fahrzeuge sind innerhalb weniger Wochen zu haben, andere Modelle lassen bis zu 18 Monate auf sich warten. So manch einem/einer vergeht da die Lust auf das E-Auto, speziell, wenn man noch keine Erfahrung mit der Alltagstauglichkeit hat. Fabian Heuken, Matthias Heuken und Philipp Kinnemann – das Team hinter Electric Runner – möchte das ändern. Mehr dazu im Interview mit CFO Matthias Heuken.

Wann und wie seid ihr auf die Idee zu Electric Runner gekommen?

Seit mehreren Jahren betreiben wir erfolgreich mit „Heuken Automobile“ den Handel mit neuwertigen Sportwagen. Wir merkten 2019, wie die Begeisterung im Markt für Elektromobilität aufkam und speziell für Tesla und die damit verbundene Software. Jedoch hatten wir alle das gleiche Anfangs-Problem. Ein Fahrzeug mit Benzin-Motor fahre ich an eine mir bekannte Tankstelle und bringe es in eine mir bekannte Werkstatt. Die Vorgänge kennt man und weiß die Abläufe. Man kennt seine Möglichkeiten. Bei Elektromobilität sind viele Dinge neu und mit einer kurzen Probefahrt nicht geklärt. Und so erging es auch uns privat bei einer Kaufentscheidung. 30 Minuten Probefahrt – sensationelles Fahrerlebnis – aber Ladedauer, Infrastruktur und Verbrauch zum individuellen Fahrverhalten waren damit nicht geklärt. Und so kam es, dass wir genau diese Lücke für Privat- und Gewerbekunden mit Electric Runner schließen wollten. Anfang 2021 haben wir mit 2 bis 4 Teslas angefangen und konnten im gleichen Jahr unseren Fuhrpark auf 80 Fahrzeuge erweitern.

Was waren dann die wichtigsten Schritte von der Gründung bis zum Go Live eurer Plattform?

Aufgrund unserer Erfahrung mit Heuken Automobile konnten wir bereits eine Vielzahl an Hürden bei der Gründung sehr einfach meistern. Eine große Hürde hatten wir: Auch für uns war Elektromobilität neu und wir wollten keine Erfahrungslücke vorweisen. Also haben wir Tag und Nacht, im Schnee und bei Minusgraden, alle möglichen Tests gemacht, alle möglichen Ladesäulen getestet und binnen weniger Tage und Wochen extrem viel Erfahrung gesammelt. Dabei haben wir auch Akkus wirklich leer gefahren. Mit 0% sind wir an Ladesäulen gerollt und haben alle Extremtests gemacht, in die ein unerfahrener Kunde immer noch rutschen kann. Wir konnten somit ab dem ersten Tag unseren Kunden serviceorientiert alle Fragen beantworten. Das war uns ein wichtiges Anliegen.

Wie habt ihr diese Startphase finanziell gestemmt?

Die ersten Fahrzeuge haben wir Anfang 2021 aus eigenen Mitteln finanziert. Durch unsere jahrelangen Erfahrungen hatten wir eine gute Beziehung zu unseren finanzierenden Banken erarbeitet und konnten so im gleichen Jahr unsere Banken überzeugen, das Vorhaben auszuweiten. Bis heute sind wir ausschließlich über Banken finanziert, 100% der Anteile gehören den Gründern, was eher eine große Ausnahme bei dem schnellen Wachstum ist. Aktuell steht eine neue Finanzierungsrunde an, in welcher wir uns auch für Investoren öffnen.

Nun zu Electric Runner: Was genau bietet ihr und wer ist eure Zielgruppe?

Mit unserem flexiblen „Tesla-Only“ Abo sprechen wir sowohl Gewerbekunden als auch Privatkunden an. Unsere Laufzeiten sind 6 bis 36 Monate zu gleichbleibenden monatlichen Raten und damit vorrausschauend kalkulierbaren Kosten. Wir liefern bis vor die Haustür, bieten 24/7 Support und verfolgen seit Beginn an unser Versprechen „Alles inklusive außer Strom“.

Aktuell starten wir mit unseren „Refurbished“ Teslas eine Möglichkeit für unsere Kunden, einen jungen Tesla mit wenig gefahrenen Kilometern zu günstigen Konditionen zu fahren. Damit leistet Electric Runner einen großen Beitrag zur Nachhaltigkeit im Bereich Auto-Abo / Autovermietung und unterscheidet sich deutlich von der Konkurrenz.

 Der Anteil an Gewerbekunden überwiegt deutlich. Unser Abo spricht auch kleine Flotten bis hin zu großen Flotten an. Fuhrparkleiter sind begeistert von unserem Abo, bei dem der Dienstwagenfahrer eine Full-Service-Lösung und bei Rückfragen immer zeitnahen Support erhält.

Auf den Punkt gebracht: Was unterscheidet euch von anderen Anbietern in eurem Segment?

Unsere „Tesla-Only“ Flotte erlaubt es uns, einen einzigartigen Service zu bieten, da alle unsere Mitarbeiter sich mit unserem Produkt sehr gut auskennen und sich damit identifizieren. Das merkt der Kunde. Damit ist ein überragender Service garantiert. Die durch Tesla ermöglichten digitalen Prozesse sind auch für uns als Abo-Anbieter ein großer Nutzen. Wir können bspw. im Falle eines Kartenverlusts (Schlüssel) über die Tesla App schnell helfen.

Durch unsere Service-Partner Euromaster und A.T.U. bieten wir deutschlandweit ein flächendeckendes Netzwerk für Reifen- und Servicethemen.

Unsere aktuelle anonymisierte Kunden-Umfrage zeigt eine hohe Kundenzufriedenheit, was uns weiter bestärkt diesem Weg zu folgen.

Wie macht ihr auf Electric Runner aufmerksam? Welche Kanäle nutzt ihr dazu?

Unser Bekanntheitsgrad hat insbesondere in den letzten 12 Monaten sehr zugenommen, was wir unseren treuen und zufriedenen Kunden zu verdanken haben. Alleinig dadurch haben wir eine hohe Neukundengewinnung durch Weiterempfehlung.

Digital setzen wir auf unsere Webseite sowie Werbeanzeigen in Suchmaschinen. Dazu nutzen wir Social-Media-Werbeanzeigen und entwickeln Content für die verschiedenen Social-Media-Kanäle.

Was sind eure weiteren unternehmerischen Vorhaben und To-do's rund um Electric Runner?

Aktuell steht die Erweiterung unseres Fuhrparks an. Wir wollen bis Ende 2024 1.000 weitere Teslas im Electric-Runner Abo auf die Straße bringen und 1.000 weitere zufriedene Kunden gewinnen. Dies in Deutschland und Österreich. Weitere europäische Länder sind in der Planung. Unser Ziel ist es, auch bei rasantem Wachstum keine Lücken im Service zu haben und allen Kunden eine persönliche Ansprache zu bieten. Wir haben gelernt, dass dies manchmal mehr Wert ist als ein ausschließlich günstiger monatlicher Abo-Preis.

Und last but not least: Welche Tipps willst du anderen Gründer*innen aus eigener Erfahrung mit auf den Weg geben?

Triff Entscheidungen und hadere nicht. Wenn etwas schief geht und man hinfällt, steht man wieder auf und geht weiter. Nur Erfahrungen bringen einen weiter und geben einen Lernprozess mit sich und seinem Team. Auch in erfolgreichen Storys stecken immer wieder Auf und Ab´s.

Reagiere zügig auf Marktveränderungen und triff Entscheidungen gemeinsam mit deinem Team. Binde dein Team in Entscheidungen ein und führe dein Unternehmen auf Augenhöhe und nicht von oben herab. Insbesondere in einem jungen, dynamischen Unternehmen hat patriarchische Unternehmensführung nichts mehr zu suchen.

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Das Interview führte Hans Luthardt

Smartphone-Nutzungstrends: Wachsende Bereitschaft zum Teilen sensibler Daten

Eine Deloitte-Studie zeigt: Die omnipräsenten Smartphones befeuern die Nachfrage nach neuen digitalen Diensten. Auch sensible persönliche Daten – selbst Gesundheitsdaten  – zu erfassen und zu teilen ist kein Tabu.

Das Smartphone wird seinem Ruf als „digitales Schweizer Messer“ mehr und mehr gerecht: Verbraucher*innen in Deutschland greifen nicht nur für immer mehr digitale Anwendungen zum Smartphone, sie zeigen sich auch zunehmend aufgeschlossen, persönliche Daten zu teilen – selbst im sensiblen Gesundheitsbereich: Bereits 63 Prozent tracken ihre persönlichen Fitness-, Vital- oder Gesundheitsdaten mit Smartphone oder Smartwatch. Bei den 18- bis 24-Jährigen sind es sogar 90 Prozent. Mehr als die Hälfte aller User (54 Prozent) ist darüber hinaus bereit, diese Daten mit ärztlichem Personal zu teilen, um beispielsweise Diagnosen zu erleichtern und zu validieren. Das zeigen die aktuellen Smartphone-Nutzungstrends 2023, die Deloitte für den diesjährigen „Digital Consumer Trends Survey“ unter 2000 Befragten erhoben hat.

„Mehr als 90 Prozent der Befragten im Erwachsenenalter nutzen mittlerweile ein Smartphone, fast alle davon mehrmals täglich. Mit immer spezifischeren Funktionen, leistungsstärkeren Prozessoren und bedienungsfreundlicherer Haptik hat es sich vom reinen Kommunikations- und Entertainment-Device zum inzwischen praktischen Alltagshelfer entwickelt – mit dem Effekt, dass Nutzerinnen und Nutzer zunehmend Daten erheben und diese auch bereitwilliger teilen“, so Dr. Andreas Gentner, Partner und Leiter TMT Deutschland und Europa bei Deloitte.

„Gerade in der Früherkennung und Therapiebegleitung können diese Daten überaus hilfreich sein“, ergänzt Ibo Teuber, Partner und Sector Lead Health Care bei Deloitte. „Unsere Studie zeigt: Konsument*innen sind bereit für professionelle und vertrauenswürdige digitale Gesundheitsangebote auf ihrem Smartphone. Dafür braucht es aber eine leistungsfähige und vor allem sichere Infrastruktur zum Datenaustausch.“

Spreadly: Digitales Visitenkarten Start-up übernimmt Bumpee

Das 2022 von Darius Göttert und Florian Theimer in München gegründete Spreadly übernimmt das 2020 gegründete Visitenkarten-Start-up Bumpee, um sich im umkämpften Markt der digitalen Visitenkarten noch besser zu positionieren.

Spreadly wurde im 2022 von den Studierenden Darius Göttert und Florian Theimer in München gegründet, um unsere Visitenkarten aufs nächste Level zu heben: Von Papier zu digital! Die Spreadly-Software ermöglicht den Wechsel zu QR-Codes, Links oder NFC-Karten. Somit soll verhindert werden, dass 90 Prozent der Papierkarten weiterhin im Müll landen. Der Weg dahin: Kontakte lassen sich direkt ins CRM übertragen, z.B. durch das Scannen von Apple oder Google Wallet. Terminvereinbarungen, Leads-Formulare, Social Media Accounts können einfach integriert werden. Spreadly hat aktuell ein sechsköpfiges, internationales Team und adressiert seine Visitenkartenlösung an mittelständische Unternehmen und Konzerne. Laut eigenen Angaben wird die Lösung von mehr als 50.000 Personen in 120 Ländern genutzt. Das ambitionierte Start-up wurde in der Pre-Seed Finanzierungsrunde im August 2023 auf 2,5 Mio Euro bewertet.

Jetzt gibt Spreadly die Übernahme des ebenfalls in München ansässigen Start-ups Bumpee bekannt. Das 2020 von Münchner Studierenden der TUM (Technische Universität München) gegründete Unternehmen sieht sich wie Spreadly als nachhaltige Alternative zur traditionellen Visitenkarte und bietet seinen Nutzer*innen mit einer App und der physischen Smart Business Card die Möglichkeit, sich zeitgemäß zu präsentieren. Dank eines NFC-Chips kann das digitale Profil schnell und einfach mit jeder gewünschten Person geteilt werden – ohne dabei die persönliche Komponente des Networkings zu verlieren. Bumpee hat unter anderem mit Teilen der UnternehmerTUM der Technischen Universität München kooperiert und wird laut eigenen Angaben von über 5000 Personen genutzt.

Co-Founder Darius Göttert: „Wir freuen uns sehr, dass die Bumpee nun Teil von Spreadly ist. Besonders, da wir aus dem gleichen Start-up Ökosystem in München kommen. Bumpee hat als einer der ersten deutschen Anbieter vor drei Jahren den Markt für digitale Visitenkarten mitgeprägt und wir freuen uns, den Nutzern nun eine Software mit noch mehr Möglichkeiten zur Verfügung stellen zu können.“

Wie eingangs erwähnt, sind sowohl Spreadly als auch Bumpee im selben Markt unterwegs. Dieser ist durch eine Vielzahl an Anbieter*innen in den letzten Jahren stark gewachsen, zu den Marktführer*innen im DACH-Raum zählen neben Spreadly die Unternehmen Tapni, Lemontaps, MyTaag, Wazzl und OneVcard.

Spreadly übernimmt nun die Nutzer*innen und Marke von Bumpee, um sich in diesem wettbewerbsintensiven Umfeld noch besser zu positionieren. Die Übernahme wird nach Angaben des Start-ups aus eigenen Mitteln finanziert, der Kaufpreis ist vertraulich. Die Bumpee-Gründer scheiden aus und auch sonst werden keine Mitarbeitenden übernommen.

„Nachdem wir die Bumpee-Nutzer bereits vor wenigen Tagen umgezogen haben, gilt es jetzt vor allem, die (potenziellen) Unternehmenskunden von Bumpee zu betreuten und mit der neuen Software vertraut zu machen. Ziel ist es dann, bis Ende des Jahres alle Kunden soweit in Spreadly eingearbeitet zu haben, dass wir die Software von Bumpee abstellen können“, so Darius Göttert.

Für die Münchner ist es bereits die zweite Übernahme in diesem Jahr nach der Übernahme von Clinck im August. Mit dem Deal führt Spreadly die Konsolidierung am (großen) Markt für Anbieter*innen digitaler Visitenkarten weiter voran.

Retorio: Münchner KI-Start-up sichert sich 9 Mio. Euro

Das KI-Start-up Retorio hat weitere Investoren von sich und seiner personalisierten KI-Coaching-Plattform überzeugt. Damit stehen dem Spin-off der TU München neun Millionen Euro für seine globale Expansion und die Weiterentwicklung der KI zur Verfügung.

2018 als KI-Recruiting-Plattform gegründet, stellt Retorio – ein Spin-off der TU München – Unternehmen eine videobasierte KI-Coaching-Plattform zur Verfügung. Diese verbindet künstliche Intelligenz mit Erkenntnissen aus der modernen Verhaltensforschung. Die Technologie erkennt Erfolgsmuster und hilft Unternehmen dabei, die Leistung ihrer Mitarbeitenden skalierbar und kosteneffizient zu steigern. Kernelement ist der „KI Coach“, mit dem Angestellte herausfordernde, realitätsnahe Gesprächssituationen in einem virtuellen Raum nachhaltig trainieren können. Retorio hilft Unternehmen so dabei, Transformationsprozesse voranzutreiben und möglichst vielen Menschen Zugang zu individualisierter Weiterbildung zu ermöglichen.

Leistungssteigerung durch persönliche Weiterentwicklung

Dr. Patrick Oehler, Gründer und Co-CEO von Retorio, erklärt: „Uns geht es um KI, die uns menschlicher macht, zum Beispiel indem sie uns dabei hilft, unser Verhalten in wichtigen Gesprächen zu verbessern. Der Mitarbeitende steht dabei stets im Fokus. Mit unserer Technologie bieten wir eine Lernumgebung, die zur Selbstreflektion anregt: Wie wirke ich auf meine Kunden und Kollegen und wie kann ich mein Verhalten optimieren? Nicht nur für den Unternehmenserfolg, sondern auch um mich persönlich als Mensch weiterzuentwickeln. Unser digitaler Coach, der die Erfolgsmuster von tausenden von Kollegen im Unternehmen und darüber hinaus kennt, steht jedem Mitarbeitenden rund um die Uhr zur Seite und gibt ehrliches und anonymes Feedback.“

Vorbereitungen zum Eintritt in den US-Markt

Leadinvestor der neuen Series-A-Finanzierungsrunde ist der auf B2B-Tech ausgerichtete Berliner Kapitalgeber SquareOne. Daneben zählen Porsche Ventures, die Venture Capital Einheit der Porsche AG und Storm Ventures aus dem Silicon Valley zur neuen Investorengruppe. Auch Bestandsinvestoren legen nach, darunter Basinghall Partners (London/Luxemburg), Passion Capital (London) und Sofia Angels Ventures (Sofia) sowie die Family-Offices mehrerer DAX-Vorstände und Unternehmer*innen.

„Mit verhaltensbasiertem KI-Coaching bieten wir globalen Unternehmen einen effektiven und skalierbaren Weg, Erfolgsmuster im Vertrieb oder Service firmenweit zu erkennen und zu etablieren", erklärt Dr. Christoph Hohenberger, Co-CEO von Retorio. „Auf diese Weise können sich Unternehmen deutlich schneller auf neue Marktgegebenheiten einstellen und im immer härteren globalen Wettbewerb behaupten. Dass das der richtige Ansatz ist, zeigt uns die enorme Nachfrage nach unserer Lösung sowie der positive Einfluss auf dessen Geschäftsentwicklung. Unsere Umsätze wachsen im dreistelligen Prozentbereich, wir haben neue Investoren gewonnen und bereiten uns gerade auf den Eintritt in den US-Markt vor.“

Charlotte Baumhauer, Investment Manager bei SquareOne, erklärt: “Die KI-Technologie von Retorio eröffnet Unternehmen Wachstumspotenzial, das heute kaum genutzt wird. Durch den smarten Einsatz von Verhaltensdaten ist Retorio in der Lage, die Vertriebsleistung eines Unternehmens um ein Vielfaches zu erhöhen.“

Skalierbares KI-Coaching für Vertriebs- und Führungsteams

Neben deutschen Großkonzernen zählen auch amerikanische, britische und asiatische Unternehmen zu den Kunden der Münchner KI-Schmiede, darunter führende Automobil-, Versicherungs-, Telekommunikations- und Logistikkonzerne. Retorios Kund*innen haben erkannt, dass ihr Geschäftserfolg maßgeblich vom Auftreten ihrer Mitarbeitenden gegenüber Kunden, aber auch gegenüber Kollegen abhängt. Mit praxisnahem KI-Coaching schließen diese Unternehmen Kompetenz- und Motivationslücken ihrer Mitarbeitenden, erhalten Daten zu gewünschtem und gelebtem Verhalten und können somit den Fortschritt ihrer Unternehmenstransformation belegen.

IQONIC.AI: Siebenstellige Seed-Finanzierung für Berliner KI-Unternehmen

Das 2021 von Maria-Liisa Bruckert und Martin Pentenrieder gegründete KI-Unternehmen IQONIC.AI sichert sich eine Mio.-Seed-Finanzierung. Das frische Kapital soll es dem Start-up ermöglichen, seine KI-Modelle zu erweitern und neue Märkte zu erschließen.

Mit der Software von IQONIC.AI können Anbieter*innen für Haar-, Haut- und Nahrungsergänzungsprodukte ihren Kund*innen ein innovatives Einkaufserlebnis bieten: Mit Hilfe eigens entwickelter KI-Algorithmen werden Haut und/oder Haare gescannt und individuell passende Produkte vorgeschlagen. So können Test- und Fehlkäufe reduziert werden, was die Branche langfristig nachhaltiger macht. Gleichzeitig werden auch Probleme erkannt, die einen medizinischen Hintergrund haben könnten. Die Kund*innen werden dann darauf aufmerksam gemacht, diese Probleme abklären zu lassen – ein neuer Ansatz der Prävention.

Nun hat das Start-up eine siebenstellige Seed-Finanzierung von namhaften Investoren erhalten. Zu den bestehenden Investoren wie Accel, APX, Thomas Hayo, Michael Schummert und Jens Apermann gesellen sich die VCs YZR Capital, ARVE Capital und die Brandenburg Kapital.

IQONIC.AI plant, das frische Kapital zu nutzen, um neue KI-Module in das Portfolio zu integrieren und die eigenen Marktanteile in verschiedenen Märkten zu erhöhen. Insbesondere der Vertrieb in den USA soll vorangetrieben werden. Dort will sich das Unternehmen nach einem ersten Bestandskunden weiter etablieren.

Expansion in Sachen Haare

Bisher bietet IQONIC.AI seine KI-basierte Hautanalyse als SaaS-Lösung für Marken und Händler im Beauty-Segment an. „Wir nutzen Technologie und Innovation, um die Kundenzufriedenheit zu erhöhen, Fehlkäufe zu reduzieren und eine nachhaltige, inklusive und vielfältige Zukunft für die Branche zu schaffen“, so die Gründer. Nun expandiert das Unternehmen in einen weiteren Bereich: Haare. Ab sofort können Kund*innen die entsprechenden Module buchen. Mitgründer Martin Pentenrieder erklärt: "Wir bieten zum Beispiel eine Analyse des Haartyps und der Haardichte an.”

Damit erschließt sich das Unternehmen einen weiteren Milliardenmarkt: 2023 wird der Umsatz im Bereich Haarpflege allein in Deutschland rund 3,06 Milliarden Euro betragen. In Deutschland gibt es ein solches Angebot bislang nicht. Ein europäischer Marktbegleiter ist Haut.AI, der weltweit größte Wettbewerber ist Perfect Corp. In Zukunft sollen noch weitere angrenzende Geschäftsfelder erschlossen werden. Dazu gehört vor allem der Gesundheitsaspekt: Durch KI-gestützte Prävention im Alltag sollen Fachärztinnen und -ärzte entlastet werden, hier vor allem im Bereich der Dermatologie.

Neuer Name, neues Geschäftsmodell

Seit der letzten Finanzierungsrunde des Start-ups im Mai 2022 hat sich einiges getan. In der Pre-Seed-Finanzierung hatten APX, Accel, Thomas Hayo, Michael Schummert, Jens Apermann und weitere namhafte Investoren einen hohen sechsstelligen Betrag investiert. Damals trat das Unternehmen von Maria-Liisa Bruckert und Martin Pentenrieder noch unter dem Namen SQIN auf.

Seit Anfang des Jahres agieren sie nun unter dem Namen IQONIC.AI. „Der Namenswechsel war für uns ein wichtiger Schritt. Der Name SQIN war zu sehr auf das Thema Haut zentriert – das ist aber nicht mehr unser alleiniger Fokus. Außerdem hat sich unser Geschäftsmodell massiv verändert. Wir setzen unsere Algorithmen nicht mehr nur in eigenen Anwendungen ein, sondern bieten sie als SaaS-Lösung an”, erklärt Maria-Liisa Bruckert. Knapp ein halbes Jahr nach der Pre-Seed-Finanzierung schrieb das Unternehmen mit Kunden aus verschiedenen Märkten bereits schwarze Zahlen.

deepeye Medical: Münchner HealthTech-Start-up sichert sich rund 2,5 Mio. Euro

Mit seiner KI-basierten Plattform spezialisiert sich das 2021 gegründete deepeye Medical auf die Behandlung der altersbedingten Makuladegeneration, bei der der zentrale Bereich der Netzhaut des Auges angegriffen wird.

Neben Bayern Kapital sind auch YZR Capital als Lead-Investor sowie ARVE Capital in der Seed-Finanzierungsrunde engagiert. Zusammen mit zwei kleineren Forschungs- und Entwicklungszuschüssen stehen rund 2,5 Mio. EUR neugewonnenes Kapital zur Verfügung, um die KI-basierte Software deepeye Medical von weiterzuentwickeln.

Gegründet wurde deepeye Medical 2021 von Manuel Opitz, Unternehmer im Bereich Gesundheitstechnologie, und Ratko Petrovic, erfahrener Softwareentwickler in mehreren MedTech-Start-ups, zusammen mit einer Gruppe von führenden Augenärzten. Mit seiner KI-basierten Plattform spezialisiert sich deepeye Medical auf die Behandlung der altersbedingten Makuladegeneration (AMD), bei der der zentrale Bereich der Netzhaut des Auges angegriffen wird. AMD ist eine der schwerwiegendsten Augenerkrankungen und häufigste Ursache für Erblindung in der EU und den USA.

Der Algorithmus des Start-ups analysiert ein Bild der Netzhaut auf Basis einer dreidimensionalen Augentomographie, um Ärzten daraufhin einen individuell auf den Patienten abgestimmten Behandlungsvorschlag zu machen und so die Erfolgsaussichten der Therapie zu maximieren. Der Algorithmus lernt von Hunderttausenden Netzhaut-Scans und bietet Augenärzten zusätzliche datenbasierte Informationen, die dazu beitragen können, die Krankheitsaktivität und vor allem den weiteren Krankheitsverlauf einzuschätzen. Damit ist die Software eine Ergänzung der klinischen Expertise und versetzt die behandelnden Ärzte in die Lage, das patientenspezifische Krankheitsbild besser und früher zu verstehen und Therapieintervalle zu optimieren. Die KI-gestützte Planungsprognose und Visualisierung erleichtert zudem die Aufklärung von Patienten.

Der Erfolg bestätigt die Mission und die Technologie von deepeye Medical. Seit Gründung ist die KI-Plattform bei großen präklinischen Partnern wie Novartis, Bayer und Roche im Einsatz. Zudem wird sie von weiteren Unternehmen und Ärzten genutzt, um umfangreiche neue Erkenntnisse aus bereits vorhandenen Therapiedaten zu gewinnen.

Ratko Petrovic, Mitbegründer von deepeye Medical, sagt: „Aktuell entwickeln wir unser Produkt so weiter, dass wir 2024 eine patientennahe Therapieentscheidungshilfe mit nur einem Klick ermöglichen können. Unsere Vision ist es bis 2030 eine Million zusätzliche Menschen vor Erblindung zu bewahren, indem wir Augenärzten KI-basierte, optimal ausgewertete Informationen liefern, die ihre klinische Beurteilung ergänzen.“

„Die Investition in deepeye Medical ist eine Investition in die Zukunft des Sehens und in die Lebensqualität der Patienten“, so Monika Steger, Geschäftsführerin von Bayern Kapital. „deepeye Medical zeigt großes Potenzial, mit ihrer KI ein unersetzlicher Bestandteil erfolgreicher Netzhautbehandlung zu werden. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit und mit dieser Innovation die Augengesundheit weltweit voranzutreiben.“

Oxolo: Hamburger Generative-KI-Start-up sichert sich 13 Mio. Finanzierung

Das 2020 gegründete Generative-KI-Start-up Oxolo aus Hamburg hat eine Series-A-Finanzierungsrunde mit 13 Mio. Euro erfolgreich abgeschlossen, um den KI-Einsatz im Videobereich voranzutreiben.

Oxolos KI-basierte Text-to-Video-Technologie erstellt Bewegtbildinhalte u.a. für den Onlinehandel, Marketing und unternehmensinterne Ressourcen. Schon jetzt setzen namhafte Unternehmen wie Deloitte und Rothschild auf Oxolo, um aus Texteingaben Videos zu generieren und mit menschlichen Avataren zu ergänzen.

Mit dem Kapital aus der Finanzierungsrunde wird Oxolo die Forschung und Entwicklung vorantreiben und weiteres Personal einstellen, um die Vermarktung der KI-Lösung zu beschleunigen. Beteiligt an der Finanzierung sind ein vielfältiges, erfahrenes Team an Investor*innen, zu dem unter anderem das VC-Unternehmen DN Capital sowie die Business Angels Christian Vollmann, Johannes Plehn, Thomas Hagemann, Stefan Wiskemann, Alex Täubert und Mischa Ruerup gehören.

Elisabeth L’Orange, Mitgründerin und CCO von Oxolo, sagt: “Mit Hilfe unserer Investor*innen blicken wir begeistert in eine Zukunft, in der wir die Grenzen von KI neu definieren und Branchen verändern werden.” CEO und Mitgründer Heiko Hubertz fügt hinzu: “Unsere Vision ist es, das volle Potenzial künstlicher Intelligenz zu nutzen. Die Finanzierungsrunde bringt uns dieser Vision einen Schritt näher und wird dafür sorgen, dass KI-generierte Videos künftig zum Alltag gehören werden.”

EY Startup Academy: Closing-Event 2023

Es ist soweit, am 09.11. schließt die EY Startup Academy mit dem Closing-Event ab. Ihr könnt euch an der Wahl der drei besten Start-ups beteiligen – so geht’s.

Diese sieben teilnehmenden Start-ups haben sechs intensive Wochen mit zahlreichen Workshops, Fireside Chats und Mentoringrunden in der EY Startup Academy erfolgreich durchlaufen:

bitsCrunch

bitsCrunch ist eine KI-gestützte, dezentrale NFT-Datenplattform, die es Entwickler*innen ermöglicht, zuverlässige NFT-Anwendungen (dApps) schnell und einfach zu erstellen.

CanFY

CanFY ist ein KI-Dienst, der Rohdaten - mit Dokumenten, Support-Gefäden, Chat-Gesprächen, unstrukturiertem Stammeswissen und sensiblen vertraulichen Unternehmensdaten - in raffiniertes Wissen umwandelt, das für die Generierung von Gesprächsantworten auf Anfragen verwendet wird.

I3DEnergy

I3DEnergy bietet eine cloudbasierte Energiemanagementplattform zur Erstellung eines digitalen Zwillings. Die Plattform bietet optimale Unterstützung zur Reduktion des Energiebedarfs, der Kosten und CO2-Emissionen.

niatsu

niatsu hilft Unternehmen dabei, ihre Umweltauswirkungen zu messen und zu verstehen. Die Gründer sind überzeugt, dass ihr Engagement positive Veränderungen und eine nachhaltigere Zukunft für alle mit sich bringt.

PARTICULA

Particula bietet umfangreiche Qualitätsbewertungen und Analysen von Tokenized realen Vermögenswerten, die Investor*innen für eine souveräne Entscheidungsfindung im Bereich digitaler Anlagen befähigen.

Protostars

Protostars unterstützt Cybersecurity-Beratungsunternehmen im Finanzsektor dabei, Security-Auditberichte mithilfe ihrer KI-gesteuerten SaaS-Plattform zu erstellen. Dies steigert die Effizienz, spart Kosten und verbessert die Einhaltung von Auditor-Richtlinien zur Absicherung von Risikobewertungen.

QANplatform

Mithilfe von QANplatform können Entwickler*innen und Unternehmen quantumresistente Smart-Contracts und Web3-Lösungen auf der QAN-Blockchain-Plattform in jeder Programmiersprache erstellen.

streamboost

streamboost ist eine moderne self-service Werbeplattform für Ads in Live-Streams.

The Double Alpha Factory

Die The Double Alpha Factory bietet eine intelligente und personalisierte Vermögensverwaltung, die auf fortschrittliches maschinelles Lernen und quantitative Modelle zurückgreift.

Jetzt anmelden und am 9.11.23 mitvoten

Beim Closing Event am 9. November werden sie noch einmal pitchen, um einen Platz unter den besten drei Start-ups unter sich auszumachen. Als Zuschauer*in könnt ihr euch wieder an der Beurteilung beteiligen und euren Favoriten wählen.

Anmelden könnt ihr euch hier: https://bitly.ws/Y9i9

Auf einen Blick:

Was: EY Startup Academy Closing Event

Wann: am 9. November 2023 | 18:00 - 19:30 Uhr

Wo: TechQuartier, Platz der Einheit 2, 60327 Frankfurt

Kickdown: Auktionsplattform für Old- und Youngtimer sichert sich 1 Mio.-Seed-Investment

Kickdown.com, die 2020 gegründete Auktionsplattform für Oldtimer, Youngtimer und Sportwagen, hat erfolgreich eine 1 Mio. Euro Finanzierungsrunde abgeschlossen.

Kickdown wurde im Jahr 2020 von Moritz Helbich zusammen mit den Tech-Unternehmern Wolfram Graetz und Gary Boeing gegründet und hat sich in kürzester Zeit zur ersten Anlaufstelle für Autoliebhaber entwickelt. Das Ziel? Ein vollumfängliches, qualitativ hochwertiges und sicheres Handelserlebnis für Käufer*in und Verkäufer*in von Sammlerfahrzeugen zu schaffen. Mit einem erwarteten Auktionsvolumen von 40 Millionen Euro in diesem Jahr und über 30.000 registrierten Nutzer*innen auf Kickdown, wird das Potenzial dieses jungen Marktplatzes deutlich.

Fakt ist: Der Oldtimer-Markt boomt in Europa, und Kickdown will diesen Markt mit einem Full-Service-Ansatz revolutionieren, der bereits auch in den USA mit Plattformen wie "Bring a Trailer" oder "Cars and Bids" im vollen Gange ist. Bisher war der Verkaufsprozess, gerade im deutschen Markt, zeitaufwendig und teuer. Kickdown eröffnet Sammler*innen und Enthusiast*innen neue Möglichkeiten für den Kauf und Verkauf ihrer Klassiker, durch standardisierte und einfache Prozesse im nationalen und internationalen Markt.

Moritz Helbich, CEO und Gründer von Kickdown, erklärt: "Wir haben Kickdown ins Leben gerufen, weil wir die Leidenschaft zum Automobil teilen und gleichzeitig erkannten, dass es Zeit für eine Plattform ist, die den Handel mit historischen und besonderen Fahrzeugen revolutioniert. Unser Service bietet nicht nur professionelle Fotos und redaktionelle Inserate, sondern auch persönliche Ansprechpartner für einen reibungslosen Verkaufsprozess. Und das ist erst der Anfang. Die Zukunft wird noch aufregender sein, wenn unsere Kunden ihre Fahrzeuge nach Wunsch direkt zulassen können, begleitet von einer maßgeschneiderten Versicherung und vielem mehr – alles auf einer Plattform."

Hier unsere exklusive Kickdown-Gründerstory

Mit Unterstützung von namhaften Privatinvestoren, darunter der Gründer des High-end Bäckereikonzepts "Zeit für Brot," Dirk Steiger, der Softwareunternehmer sowie Mitgründer des deutschen KI-Champions "Empolis," Dr. Christian Schulmeyer, sowie weitere Unternehmer aus dem Software-, Agentur- und Private Equity Umfeld, setzt Kickdown nun auf Wachstum und Innovation.

Dr. Christian Schulmeyer, passionierter Oldtimer-Sammler und Kickdown Nutzer der ersten Stunde, äußert sich begeistert: "Wir sind stolz darauf, Teil eines Unternehmens zu sein, das den deutschen Oldtimer-Markt bereits heute maßgeblich beeinflusst und mit seinem Full-Service-Ansatz neue Standards setzt. Kickdown macht den Handel mit Oldtimern so einfach wie nie zuvor. Innerhalb weniger Wochen konnten wir einen beeindruckenden Kreis von Investoren zusammenstellen, um das enorme Wachstumspotential der Kickdown Plattform gemeinsam auszuschöpfen zu können.“

BLUU Seafood: Food-BioTech-Start-up erhält 1,3 Mio. Euro Förderung für Forschungsvorhaben von kultiviertem Fisch

Das auf drei Jahre angelegte Forschungsvorhaben soll dazu beitragen, alternative Proteinquellen für die menschliche Ernährung nutzbar zu machen und damit neue Optionen für eine globale Ernährungssicherheit zu erschließen.

Das 2020 von Dr. Sebastian Rakers und Simon Fabich mit einem Expertenteam aus Meeres- und Zellbiologen sowie Gewebe- und Lebensmitteltechnikern gegründete Food-BioTech BLUU Seafood ist das erste Unternehmen Europas, das sich auf die kommerzielle Herstellung von kultiviertem Fisch spezialisiert hat. Als Pionier an der Schnittstelle zwischen Zell- und Lebensmitteltechnologie tritt BLUU Seafood an, um gesunde, nachhaltige und gleichzeitig schmackhafte Fischprodukte aus Zellkulturen herzustellen.

Grundlage für die Herstellung kultivierter Fischprodukte ist die Gewinnung von geeigneten Zellen aus Fischgewebe. Diese Zellen werden in einem Fermenter vermehrt, es entsteht eine Zellbiomasse. Nach wenigen Wochen kann diese geerntet werden. Die Zellmasse wird dann zu Produkten wie Fischstäbchen oder in Zukunft auch Fischfilet verarbeitet.

Ziel ist es, Fisch ohne Tierleid kosteneffizient zu produzieren, um damit einen deutlichen Beitrag zum Klima- und Artenschutz zu leisten. Darüber hinaus sichert die Technologie die künftige Versorgung der Menschen mit tierischem Protein. Hier unsere StartingUp-BLUU Seafood-Gründerstory zum Nachlesen.

Das Start-up mit Sitz in Berlin und wissenschaftlichen Einrichtungen in Lübeck kooperiert in der Forschung & Entwicklung mit der Fraunhofer-Einrichtung für Marine Biotechnologie und Zelltechnik (EMB; jetzt Fraunhofer IMTE) in Lübeck. Für das Food-BioTech arbeiten aktuell 32 Mitarbeitende aus 13 verschiedenen Nationen.

Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) fördert im Rahmen seines Programms zur Innovationsförderung ein interdisziplinäres Forschungsvorhaben zu zellbasierten, also tierleidfreien, invitro erzeugten Fischlebensmitteln mit 1,32 Millionen Euro. Bei dem Forschungsvorhaben handelt es sich um ein Verbundprojekt von BLUU Seafood, der Hochschule Reutlingen und der Universität Vechta. Es vereint industrielle Forschung und wirtschaftliche Verwertung (BLUU Seafood), technologische Grundlagenforschung (Prof. Dr. Petra Kluger, Hochschule Reutlingen) und sozialwissenschaftliche Grundlagenforschung (Prof. Dr. Nick Lin-Hi, Universität Vechta). Im Fokus stehen Fettzellen lachsartiger Fische als Basis für protein- und Omega 3-fettsäurereiche Lebensmittel.

Das auf drei Jahre angelegte Forschungsvorhaben trägt dazu bei, alternative Proteinquellen, insbesondere geschmackstragende, gesunde Fisch-Fettzellen, für die menschliche Ernährung nutzbar zu machen und damit neue Optionen für eine globale Ernährungssicherheit in Zeiten von Bevölkerungswachstum und Klimawandel zu erschließen. Die zellbasierte Erzeugung von Fischlebensmitteln ermöglicht einen nachhaltigen und gesunden Fischkonsum. Konkret wirkt diese Innovation der Überfischung von Gewässern und der Anreicherung von Umweltgiften in Fischlebensmitteln entgegen. Gleichzeitig sind die alternativ erzeugten Produkte im Hinblick auf Geschmack, Textur und Aussehen mit den heute bekannten Produkten nahezu identisch.

„Für BLUU Seafood ist diese Förderung ein großer Erfolg, der zeigt, dass die zelluläre Landwirtschaft in Deutschland zu den relevanten Zukunftstechnologien zählt. Durch dieses Projekt kann BLUU Seafood seine angewandte Forschung noch stärker auf Geschmack und Nährstoffgehalt der Fischprodukte fokussieren“, erklärt Dr. Schiefner. BLUU Seafood-Mitgründer und CEO Dr. Sebastian Rakers blickt voller Zuversicht auf das Projekt: „Dies ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur nachhaltigen und gesunden Versorgung mit zellbasiertem Fisch. Damit kommen wir unserer Vision, kultivierten Fisch zum neuen „normal” zu machen, einen großen Schritt näher.“

Lanes & Planes: Münchner Reisesoftware-Unternehmen kündigt 35 Mio. US-Dollar Serie B-Finanzierung an

Das von Dr. Veit Blumschein und Daniel Nolte gegründete Münchner Lanes & Planes bietet B2B-Lösungen für Geschäftsreisen in Europa an und hat für sein weiteres Wachstum 35 Mio. US-Dollar eingesammelt.

Das 2017 von Dr. Veit Blumschein und Daniel Nolte gegründete Münchner Lanes & Planes, ein Software-as-a-Service (SaaS)-Anbieter, der sich auf B2B-Lösungen für Geschäftsreisen in Europa spezialisiert hat, kündigt heute eine Serie B-Investition in Höhe von 35 Millionen US-Dollar unter der Leitung des US-Investors Smash Capital (u.a. Investor von Epic Games und reddit) an. Die bestehenden Investoren Battery Ventures, coparion, DN Capital und AllIron haben sich ebenfalls an der Runde beteiligt. Die Investition soll das Wachstum und die Expansionsbemühungen von Lanes & Planes in einer Zeit rapide zunehmender Geschäftsreisen fördern.

All-in-One-Ansatz fürs Reisemanagement

Mit einem All-in-One-Ansatz kümmert sich Lanes & Planes um Reisebuchungen, Genehmigungen und Spesenmanagement in einer einfach zu bedienenden digitalen Plattform, die Integrationen in alle bestehenden Unternehmenssysteme ermöglicht. Zusätzlich bietet Lanes & Planes ein in Deutschland ansässiges, internes Support-Team, das rund um die Uhr für Fragen, Probleme oder Notfälle zur Verfügung steht.

Seit Anfang des Jahres 2022 hat Lanes & Planes ein beeindruckendes Umsatzwachstum verzeichnet, das mehr als das Neunfache beträgt und das Unternehmen zu einem wichtigen Akteur in der europäischen Geschäftsreisebranche macht. Mit der Serie-B-Finanzierung will das Unternehmen seine Reichweite sowie innovative Lösungen, die auf die Bedürfnisse von Geschäftsreisenden zugeschnitten sind, ausbauen.


Den europäischen Geschäftsreisemarkt im Visier

Daniel Nolte, Mitgründer von Lanes & Planes, sagt: „Wir erhalten ständig Rückmeldungen, insbesondere von unseren neuen Kunden, dass Lanes & Planes sie effizienter gemacht hat – sowohl in Bezug auf die Kosten als auch auf die Zeit, die sie durch vereinfachte und weniger mühsame Verwaltung sparen. Wir haben ein überzeugendes Produkt entwickelt, das zu einer starken Kundenbindung geführt hat. Jetzt sind wir in einer ausgezeichneten Position, um schnell und effizient auf dem europäischen Geschäftsreisemarkt zu skalieren. "Wir freuen uns sehr, Smash Capital als strategischen Partner an Bord zu haben“, sagt Veit

Blumschein, Mitgründer von Lanes & Planes. „Die starke Erfolgsbilanz des Unternehmens, das führende Firmen im Tech-Markt unterstützt, sowie seine wachstumsorientierte Mentalität stimmt perfekt mit unserer Vision für Lanes & Planes überein.“

„Die Ausgaben für Geschäftsreisen werden im Jahr 2024 das Niveau vor der Pandemie erreichen, die Verwaltung und Buchung von Geschäftsreisen ist jedoch weiterhin weitgehend dysfunktional und ineffizient“, sagt Brad Twohig, Managing Partner bei Smash Capital.

Numbat: CleanTech-Start-up schließt dreistellige Mio. Euro Finanzierungsrunde ab

Die abgeschlossene Finanzierungsrunde ermöglicht es den Numbat-Gründern Maximilian Wegener und Martin Schall tausende neue Schnellladepunkte in Deutschland zu installieren. Das 2021 gegründete Unternehmen wird damit zugleich zu einem der am schnellsten wachsenden Start-ups in Deutschland.

Durch ein Investment von PATRIZIAs Reihe europäischer Infrastruktur-Fonds hat das 2021 in Kempten gegründete CleanTech-Start-up Numbat einen Investor für seine gegenwärtigen und zukünftigen Projekte gefunden. Das gesamte Investitionsvolumen von PATRIZIA zusammen mit einem deutschen Bankenkonsortium unter der Führung der DAL (Deutsche Anlagen-Leasing) beläuft sich auf einen dreistelligen Millionenbetrag.

Numbat zeichnet sich durch eine innovative Lösung aus: Die Kombination aus Schnellladesäule und Batteriespeicher ermöglicht High-Power Charging an jedem Ort, unabhängig vom Stromnetz. Diese Technologie ermöglicht eine schnelle und unkomplizierte Installation und entlastet gleichzeitig bestehende Netze durch ein eigenes, intelligentes Energiemanagement. Die Integration von PV-Anlagen vor Ort stellt sicher, dass das Schnellladen nicht nur nachhaltig, sondern auch wirtschaftlich ist, sowohl für Numbat als auch für die Standortpartner.

Mit bereits bestehenden Verträgen mit nationalen Unternehmen wie u.a. tegut, Norma, Euronics und hagebaumarkt ist es möglich, tausende Schnellladepunkte zu installieren und betreiben. Mit den Mitteln von PATRIZIA in Kombination mit Fremdkapitalgebern sind Investitionen deutlich über eine Milliarde Euro realisierbar.

Damit setzt Numbat in Deutschland den Maßstab für wegweisende, hardwareintensive CleanTech-Geschäftsmodelle und zeigt eindrucksvoll, wie sie skalierbar sind. Der innovative Ansatz treibt nachhaltige Mobilität und die Energiewende entschlossen und führend voran. Numbat ist damit auf Erfolgskurs und zählt zu den am schnellsten wachsenden Start-ups in ganz Deutschland.

"Die harte Arbeit hat sich gelohnt, denn nun können wir in die Phase starken Wachstums eintreten und Numbat sowohl national als auch international rasant skalieren. Die Kunden sind bereit, einen wesentlichen Beitrag zur Energiewende durch Numbat beitragen zu können, die Verträge sind unterzeichnet und weitere Kooperationen stehen unmittelbar bevor. Die Hardwareverfügbarkeit ist gesichert und unser Team ist bereit, Numbat als Marktführer zu etablieren", sagt Martin Schall, CEO der Numbat GmbH.