AIO - die transparente Mehrweg-Maske ohne Kompromisse


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Das Start-up CLAIR UG hat bereits vor Corona eine hochwertige Mehrweg-Atemschutzmaske entwickelt, die transparent und spülmaschinenfest ist und ihren Träger bestmöglich schützt. Jetzt soll via Crowdfunding die Serienproduktion "made in Germany" der AIO®-Maske angestoßen werden.

In Köln befindet sich das Büro der CLAIR UG, in dem das 10-köpfige Team rund um Co-Gründerin und Frontfrau Anna Müller seit 2018 an intelligenten Lösungen für gesundes Atmen arbeitet. Mit dem ersten Entwurf, einem Schal mit integrierter Filterlösung, konnten Anna und ihre Mitstreiter bereits im vergangenen Jahr einen Start-up-Wettbewerb gewinnen.

Die FFP2-Maske AIO ist nun das erste Produkt, mit dem das junge Unternehmen auf den Markt geht. Mehr dazu und zur aktuellen Crowdfunding-Kampagne im Interview mit Co-Gründerin Anna.

Wie seid ihr auf die Idee gekommen, euch mit dem Thema Atemschutzmasken zu befassen?

Es fing eigentlich alles mit dem Thema Allergien an: Vor einigen Jahren bin ich vom Bodensee, wo ich studiert habe, wieder in die Kölner Innenstadt gezogen und habe gemerkt, dass sich dort meine allergischen Symptome drastisch verschlimmert haben. Da ich viel auf dem Fahrrad unterwegs bin, habe ich mir die Frage gestellt, wie man die Symptome nicht nur behandeln, sondern ihnen vielleicht sogar vorbeugen könnte. Meine kleine Schwester und AIO-Mitgründerin Teresa Müller hat Ähnliches erlebt: Mit dem Umzug an eine der stark befahrensten Straßen in Köln hat sich bei ihr Asthma entwickelt. Wir haben uns folglich mit dem Thema Luftverschmutzung intensiv auseinandergesetzt und sind über erstreckende Statistiken gestoßen. Laut WHO sind über 90 Prozent der Menschen weltweit von verschmutzter Luft betroffen. Wir haben gemerkt, dass diese meist unsichtbare Gefahr extrem unterschätzt wird.

Corona hat euch dann ungefragt in die Karten gespielt. Inwieweit hat die aktuelle Situation eurer Vorhaben gepusht?

Als wir unser Vorhaben gestartet haben, hätten wir niemals gedacht, dass plötzlich eine Pandemie das Tragen von Masken auch hierzulande innerhalb weniger Wochen zur Notwendigkeit werden lässt. Die Krise hat uns innerhalb kürzester Zeit sehr stark vor Augen geführt, was Menschen an den gängigen Masken lästig finden. Die perfekte Maske schien es also noch lange nicht zu geben. All dies haben wir bei der Entwicklung von AIO berücksichtigt und sind dadurch auf sehr wichtige, zusätzliche Features gekommen. Die Maßnahmen der Bundesregierung inklusive der Maskenpflicht haben uns dann natürlich zusätzlich gepusht, denn wir haben gesehen, dass Masken im Kampf gegen Pandemien extrem effektiv sind. Allerdings denken wir unser Produkt langfristig und haben somit in der Zeit, als alle möglichen Leute plötzlich billige Masken importiert haben, uns weiterhin auf unsere Produktentwicklung fokussiert und unser Produktionsnetzwerk in Deutschland ausgebaut.

Gab es auch Probleme durch die Krise? Etwa bei der Materialbeschaffung oder der Fertigung eurer Prototypen?

Da wir uns von Anfang an auf ausschließlich deutsche Zulieferer und Produzenten fokussiert haben und bereits vor Corona unsere Kapazitäten angemeldet hatten, sind wir diesbezüglich in einer guten Lage. Problematisch war jedoch, dass plötzlich andere Anbieter wie Pilze aus dem Boden schossen und nun viele Ad-hoc-Lösungen auf den Markt drängen, bei denen Themen wie Qualität, geschlossene Wertstoffkreisläufe und soziales Engagement nicht unbedingt im Vordergrund stehen.

Wie ist es euch darüber hinaus als junges Start-up-Team in der Corona-Zeit bislang ergangen?

Wir sind als Team noch stärker zusammengewachsen und haben durch die Kontaktbeschränkungen ganz neue Strukturen der Kommunikation und Organisation entwickeln können. Und das gilt nicht nur für unser Team. Gerade in der Anfangsphase der Corona Pandemie hatte ich das Gefühl, dass diese Herausforderung unsere Gesellschaft wieder mehr zusammenbringen kann und viele kreative digitale Ideen in dieser Zeit geboren wurden. Corona-Demos hin oder her – ich sehe einen überwiegenden Teil der Bevölkerung, der in dieser Zeit viel (selbst-)kritische Reflexion betreibt und Bestehendes neu denkt.

Mehr Infos zur AIO-Maske in diesem Video

Nun zu AIO – eurer innovativen Atemschutzmaske. Was ist das Besondere an ihr?

Unsere Priorität war nicht nur ein zuverlässigen Schutz unserer Maske auf FFP2-Niveau, sondern auch eine nachhaltige Alternatve zu den herkömmlichen Einwegmasken, da AIO aus recycelbaren Materialien besteht und durch austauschbare Filter Pads über Jahre hinweg verwendet werden kann. AIO besteht zudem aus einem medizinischen, transparenten Kunststoff, zwei optionalen Ventilen (ohne Ventile besitzt die Maske aufgrund entsprechender Filter der Sandler AG FFP3-Niveau), um ein leichtes Ein-und Ausatmen zu garantieren und ist zudem sehr simpel in der Handhabung und Reinigung (spülmaschinenfest). Mit dem freundlichen Design der Maske wollten wir bewusst weg von den dystopischen Assoziationen, die Menschen bisher mit ihr verbinden. Durch den transparenten Kunststoff lässt sich die Mimik wieder erkennen, was auch für Menschen, die über Gebärdensprache kommunizieren, von hoher Relevanz ist.

Was meinst du – wird uns die Atemmaske bzw. Mund-Nase-Maske künftig als gesellschaftliches Dauerthema begleiten? Wie siehst du das weitere Potenzial eurer Maske nach Corona?

Die Postcorona-Phase wird sehr spannend für uns! Wir glauben nicht, dass das Jahr 2020 so schnell in Vergessenheit geraten wird, sondern es für viele auch ein wichtiges Wachrütteln war, endlich etwas zu ändern. Die Drastik dieser Pandemie hat gezeigt: Auch uns in unserer westlichen Gesellschaft kann es jederzeit treffen. Wir sehen die Maske zudem nicht als Eingrenzung, sondern als Chance, sich auf bisher ungeahnte Weise näherzukommen und auszutauschen. Ihre Selbstverständlichkeit anzuerkennen, wird in Deutschland allerdings noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Auch der weltweite Lockdown im Frühjahr hat gezeigt, welches Ausmaß unsere Luftverschmutzung tatsächlich hat und wie schnell sich auch etwas ändern kann, wenn man striktere Maßnahmen ergreift.

Seit dem 20. August 2020 läuft eure Crowdfunding-Kampagne auf Indiegogo. Was ist das Ziel der Kampagne und warum sollte ich euch finanziell unterstützen?

In den letzten Monaten ist extrem viel Herzblut in die Entwicklung von AIO geflossen. Jetzt sind wir reif für die Serienproduktion bei unserem deutschen Produzenten. Das heißt aber auch, dass wir ein extrem teures Werkzeug benötigen, um AIO im Spritzgussverfahren herstellen zu können. Damit wir autark und gemäß unserer Prinzipien AIO produzieren und vertreiben können, zählen wir jetzt auf die Unterstützung der Crowd. Jeder, der uns unterstützt, tut das nicht nur zum eigenen Schutz vor Corona, Feinstaub & Co., sondern spendet auch noch 5 Masken, die in Ländern wie Indien von Näherinnen hergestellt werden und anschließend kostenlos an die Bevölkerung verteilt werden.

Was sind eure weiteren Pläne bzw. Steps?

Wenn AIO auf positive Resonanz stößt und wir unser Crowdfundingziel erreichen, wollen wir im Winter auch eine in Merinoschals integrierte Version anbieten. Mit der Idee habe ich bereits im letzten Jahr in Shanghai einen Start-up-Wettbewerb gewonnen und ich kann mir vorstellen, dass nun auch hierzulande eine solche Weiterentwicklung von AIO Anklang finden könnte.

Last but not least: Was rätst du anderen Gründerinnen und Gründern, die in der aktuell verrückten Zeit mit ihrer Innovation auf den Markt kommen?

Wenn die Welt auf dem Kopf steht, ist das eigentlich der perfekte Zeitpunkt, mal etwas komplett Verrücktes zu wagen. Denn gerade in Krisenzeiten besteht eine hohe Nachfrage nach Innovationen, die auch gern von der Regierung oder anderen Institutionen unterstützt werden.

Anna – dir und deinem Team weiterhin viel Erfolg!

Das Interview führte Hans Luthardt

Hier geht’s zur AIO-Crowdfunding-Kampagne auf Indiegogo

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