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Gründer*in der Woche: THE LITTLE PALM – Geschenkboxen für Babys und Kids
Gründer*in der Woche KW 37/22
Mit THE LITTLE PALM bietet Nina Lux individuelle, mit Liebe zum Detail zusammengestellte Babygeschenkboxen an. Mit ihren Produkten richtet sie sich an designorientierte Familien und Freund*innen von werdenden Eltern. Mehr dazu im Interview mit Nina.
Wann und wie bist du auf die Idee zu THE LITTLE PALM gekommen?
Anfang letzten Jahres bin ich selbst Mutter geworden und sah mich selbst mit der Frage konfrontiert, was wir uns zur Geburt wünschen. Ich wusste nicht so recht, was man benötigen würde und daher war es nicht leicht eine Antwort zu finden. Nach den ersten zwei Monaten mit Baby hatte ich eine sehr genaue Vorstellung von dem, was ein sinnvolles Geschenk zur Geburt ausmacht und begab mich auf die Suche nach einem Geschenk für eine schwangere Freundin. So richtig wurde ich nicht fündig, sollte das Geschenk doch nicht nur praktisch, sondern auch qualitativ hochwertig, nachhaltig und geschmackvoll verpackt sein - etwas Besonderes eben. Das war der Moment, an dem ich mir überlegte, selbst tätig zu werden.
Was waren dann die wichtigsten Schritte von der Gründung bis zum Launch der ersten Babygeschenkbox?
Neben der Entwicklung und Produktion der eigenen Produkte, war für mich besonders wichtig eine Geschenkbox zu designen, die zeitlos, modern, geschmackvoll und trotzdem persönlich ist. Als ehemalige Visual Merchandiserin weiß ich, wie wichtig der erste Eindruck ist, auch bei Geschenkverpackungen, und was kleine Details ausmachen. Ich wollte ein wirklich besonderes Auspackerlebnis schaffen.
Zudem hatte ich keinen Investor und nicht sehr viel Budget. Jeder Cent musste also genau verplant werden. Da für mich ein ansprechender Internetauftritt und gute Fotos so bedeutend sind, wie das Produkt selbst, war es wichtig alles finanziell im Rahmen zu halten.
Nicht zu vergessen ist, dass jeder Schritt der Entwicklung meines eigenen Kindes mir zusätzliche, wichtige Erkenntnisse und Impulse gebracht hat, um meine Produkte und die Boxinhalte zu optimieren.
Wie hast du die Start- und Entwicklungsphase finanziell gestemmt?
Ich konnte auf ein paar Rücklagen zurückgreifen, habe aber den Großteil durch Fremdkapital finanziert.
Was bietest du mit deinen Geschenkboxen, wie unterscheidest du dich damit vom Wettbewerb und wer sind deine Kund*innen?
Viele meiner Kund*innen haben zeitlich nicht die Möglichkeit lange durch die Stadt zu gehen oder im Internet nach einem geeigneten Geschenk zu suchen, auf eine Lieferung zu warten und das Ganze dann noch zu verpacken.
Ich möchte meinen Kund*innen das Schenken so einfach wie möglich machen und biete eine große Auswahl an fertig zusammengestellten Geschenksets in dezenten Farben, für jeden Geschmack und jedes Budget, in einer modernen Geschenkbox. Wer möchte, kann sich mit dem „Box-Builder“ auch eine Box nach seinen eigenen Vorstellungen zusammenstellen.
Wir verpacken die Boxen nicht nur mit viel Liebe, sondern legen auch eine handgeschriebene Karte mit einer persönlichen Nachricht der schenkenden Person bei und kümmern uns um den Versand. Wir bieten also einen Rundum-sorglos-Service.
Zudem tut man mit dem Kauf einer jeden Box auch etwas Gutes. Wir unterstützen das Projekt „ShareTheMeal“ des United Nations World Food Programmes. Mit jeder verkauften Box kann ein Kind auf der Welt einen Tag lang ernährt werden.
Wie machst du auf dich und deine Produkte aufmerksam?
Anfangs habe ich hauptsächlich Instagram genutzt, um auf mich aufmerksam zu machen. Auch heute ist das noch mein Hauptmarketingtool. Zudem starte ich jetzt mit geschalteter Werbung auf Social-Media-Kanälen und verteile Flyer an zielgruppenrelevanten Orten. Was mich besonders freut, ist, dass bei mir auch sehr viel über Empfehlungsmarketing läuft.
Und last but not least: Was rätst du anderen Gründer*innen aus eigener Erfahrung?
Wenn man eine Idee hat, von der man fest überzeugt ist, sollte man den Schritt in die Selbstständigkeit unbedingt wagen. Gerade „frisch gebackene“ Mütter scheuen häufig davor zurück, weil man ja einem kleinen Menschen, der gerade auf die Welt gekommen ist, auch gerecht werden möchte. Es ist wirklich nicht einfach alles unter einen Hut zu bringen, aber mit viel Disziplin und Durchhaltevermögen lässt es sich machen. Zweifel und Rückschläge gehören dazu, man darf sich nur nicht entmutigen lassen.
Hier geht's zu THE LITTLE PALM
Das Interview führte Hans Luthardt
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8-Mio.-Series-A-Finanzierungrunde für Circunomics
Mit dem Investment will das 2019 von Jan Born und Felix Wagner gegründete Circunomics die Kreislaufwirtschaft von Lithium-Ionen-Batterien durch seine Internationalisierung und Produktentwicklung mit neuen digitalen Services weiter vorantreiben.
Mit der steigenden Verbreitung von Elektrofahrzeugen wächst die Notwendigkeit, Batterien umweltfreundlich zu entsorgen oder weiterzuverwenden. Circunomics bietet eine Battery Lifecycle Management Solution mit digitalem Marktplatz und KI-unterstützter Analyse, die den gesamten Lebenszyklus der Batterien berücksichtigt und somit einen wichtigen Beitrag zur Reduzierung von CO2 leistet. GET Fund (München) und die Schaeffler AG (Herzogenaurach) mit ihrer Investment-Gesellschaft Schaeffler Invest GmbH führen die Finanzierungsrunde an. Bestandsinvestoren von Circunomics – der polnische Mineralöl- und Energiekonzern Orlen sowie Investor GG Rise (Düsseldorf) – sind ebenfalls an der Finanzierungsrunde beteiligt.
„Wir sind mit dem neuen Kapital in der Lage, unsere Internationalisierung auszubauen und damit endgültig ein global agierendes Unternehmen zu werden“, sagt Felix Wagner, Co-Founder und Geschäftsführer von Circunomics. Er ergänzt: „Die erfolgreiche Series-A-Finanzierungsrunde eröffnet uns vielfältige neue Möglichkeiten, unser Geschäft erfolgreich fortzuführen, Wachstum zu generieren und damit eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft sicherzustellen“. Jan Born, Co-Founder und CTO des Start-ups sagt: “Parallel zur Internationalisierung arbeiten wir intensiv an der Erweiterung unseres Produkt-Angebotes, das in Zukunft mit neuen digitalen Services ausgestattet sein wird.“
Fokus auf Wiederverwendung und Recycling
Im Fokus von Circunomics steht der B2B-Handel von gebrauchten bzw. überschüssigen Batterien, Modulen und Zellen auf einem digitalen Marktplatz und die Überführung von einem Einsatz der Energiespeicher im First Life in eine Zweitverwendung im Second Life. Die KI-unterstützte Software von Circunomics ermöglicht eine detaillierte Analyse des jeweiligen State of Health (SoH) der Batterien und mittels digitalem Zwilling eine Simulation, für welche Zweitverwendung ihr Leistungspotenzial am besten geeignet ist. Sollten die Batterien aufgrund ihres Zustandes nicht im Second Life verwendet werden können, werden sie an qualifizierte Recycling-Unternehmen vermittelt. Circunomics verbindet somit Industriepartner über alle Stufen der Batterielieferkette, um die Wiederverwendung und das Recycling von Batterien zu erhöhen.
Gründer*in der Woche: eCovery – digitale Innovation gegen Rückenschmerzen
Das 2019 gegründete Leipziger Start-up eCovery hat einen Meilenstein erreicht: seine Therapie-App für den unteren Rücken wurde nun nach knapp fünf Jahren Entwicklung offiziell als „App auf Rezept“ zugelassen.
Rückenschmerzen sind in ganz Europa weit verbreitet, weit über die Hälfte der Deutschen hat jährlich damit zu kämpfen*. Die Gründe sind vielfältig, die Behandlungsmöglichkeiten begrenzt. Das neue Jahr startet nun mit einer guten Nachricht für alle Menschen in der Gesetzlichen Krankenversicherung: Die „eCovery Therapie-App bei Schmerzen im unteren Rücken“ des Leipziger Start-ups eCovery wurde in das Verzeichnis für Digitale Gesundheitsanwendungen aufgenommen (PZN 19746707) und kann von allen Ärzt*innen in Deutschland auf Rezept verschrieben werden. Mit diesem wichtigen Meilenstein schreibt das Start-up seine eigene Geschichte in der digitalen Gesundheitsversorgung fort.
Die App bietet ein individuell angepasstes, 12-wöchiges Trainingsprogramm für Menschen mit Problemen an der Lendenwirbelsäule und ist ab sofort Teil des Verzeichnisses für Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA). „Wir bieten Patient*innen mit unteren Rückenschmerzen eine wirksame und jederzeit verfügbare Therapie,“ erklärt Dr. Alexander Georgi, Orthopäde und Mitgründer von eCovery. Laut Aussage des Start-ups haben bundesweit seit Einführung der „DiGAs“ keine 40 Unternehmen diese Zulassung erhalten.
Von Leipzig in die ganze Republik
Die Idee hinter eCovery entstand aus der Vision, Menschen mit chronischen Rückenschmerzen eine einfache, digitale Lösung zu bieten. „Rückenschmerzen sind eine Volkskrankheit – mehr als die Hälfte der Deutschen ist jährlich davon betroffen. Doch die bisherigen Therapiemöglichkeiten sind oft begrenzt,“ erklärt Marcus Rehwald. Mit ihrer App schafft eCovery eine barrierefreie Alternative, die auf individuellen Bedürfnissen basiert. Die Entwicklung erfolgte in enger Zusammenarbeit mit Krankenkassen, Ärzt*innen und der Universitätsmedizin Leipzig.
Die App passt sich dem Gesundheitszustand der Nutzer*innen an, dokumentiert Fortschritte und führt ein digitales Schmerztagebuch. Als zertifiziertes Medizinprodukt der Klasse I (MDR) erfüllt sie höchste Sicherheitsstandards. Nutzer*innen können die Anwendung auf Rezept von ihrem Arzt oder ihrer Ärztin erhalten. Alternativ ermöglicht die Kooperation mit „Teleclinic“ auch eine rein digitale Ausstellung des Rezepts
Ein Vorreiter in der digitalen Gesundheitslandschaft
Als „App auf Rezept“ profitiert die eCovery Therapie-App von den hohen Standards der deutschen DiGA-Richtlinien. Diese erfordern nicht nur medizinische Wirksamkeit, sondern auch eine reibungslose Integration in das deutsche Gesundheitssystem, darunter die elektronische Patientenakte (ePA). Dank einer ISO-Zertifizierung (13485 und 27001) gewährleistet eCovery eine sichere Verarbeitung von Patient*innen- und Gesundheitsdaten.
Die Zulassung durch das BfArM bestätigt nicht nur die medizinische Relevanz, sondern auch die Effektivität der App. Studien zeigen, dass die digitalen Übungen zu einer signifikanten Verbesserung von Funktions- und Schmerzwerten führen können – teilweise überlegen zu herkömmlichen Therapien.
Von der Idee zur Innovation
Die Erfolgsgeschichte von eCovery begann 2019, als das Start-up gegründet wurde. Von Beginn an setzte das Unternehmen auf eine enge Zusammenarbeit mit Partnern des Gesundheitssystems. „Unser Ziel war es, eine Anwendung zu schaffen, die nicht nur medizinisch wirksam, sondern auch anwenderfreundlich ist,“ so Marcus Rehwald. Mit einem erfahrenen Team aus Entwickler*innen, Mediziner*innen und Gesundheitsökonom*innen entstand die App, die nun zur Entlastung des Gesundheitssystems beiträgt.
Zukunftsvision: Digitale Gesundheit für alle
Mit der Zulassung als DiGA ist für eCovery ein wichtiger Meilenstein erreicht, doch das Start-up denkt weiter. Ziel ist es, das Angebot auf andere Bereiche der digitalen Gesundheitsversorgung auszuweiten. Langfristig will das Unternehmen seine Position als führender Anbieter im Bereich der digitalen Gesundheitsanwendungen im erweiterten Sinne festigen - und Krankenkassen noch stärker als bisher einbinden.
Die neue eCovery Therapie-App ist für Android und iOS verfügbar und verspricht, die Zukunft der Rückentherapie neu zu definieren. „Wir glauben an die Kraft der digitalen Innovation, um die Gesundheitsversorgung für alle Menschen zugänglicher und effektiver zu machen,“ fasst Marcus Rehwald zusammen.
vialytics: 8 Mio. Euro für intelligente Straßenmanagementsysteme
2018 gründeten Patrick Glaser, Achim Hoth und Danilo Jovicic-Albrecht ihr SaaS-Start-up vialytics und verfolgen seitdem mit ihren 100 Mitarbeitenden einen ambitionierten Wachstumskurs. Nächste Meilensteine sind das Erreichen der Gewinnzone und organisches Wachstum.
Vialytics, das international führende SaaS-Start-up für intelligente Straßenmanagementsysteme, sichert sich eine weitere Finanzierungsrunde. Insgesamt 8 Millionen Euro werden aufgelegt, mit Acton Capital als Lead Investor und weiterer Unterstützung der Bestandsinvestoren EnBW New Ventures, Statkraft Ventures und Scania Growth Capital.
Vialytics-CEO Patrick Glaser erklärt: „Es ist großartig, dass wir Acton Capital als neuen, starken Investor an unserer Seite haben. Wir freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit. Unser Ziel ist es, bis ins Jahr 2030 jeden Aspekt des ganzheitlichen Infrastrukturmanagements in einem System anzubieten und über 400.000 Straßenkilometer weltweit mit vialytics abzudecken. Diese Distanz entspricht ungefähr der Entfernung von der Erde zum Mond. Wir befinden uns auf einem vielversprechenden Weg.“
Mit vialytics können kommunale Straßen- und Tiefbauämter Straßenzustände und -inventar einfach und effizient per Smartphone-App im Vorbeifahren erfassen. Im Web-System werden dann alle notwendigen Maßnahmen zur Erhaltung und Unterhaltung der Straßen und Wege erfasst und geplant. „Vialytics bietet eine innovative Lösung, die fortschrittliche Bilderkennungsfunktionen mit moderner Software in einer ganzheitlichen Plattform für das Management von Straßeninfrastruktur vereint. Das Team hat bewiesen, dass es Kommunen in ganz Europa und den USA einen greifbaren Mehrwert bietet. Wir freuen uns darauf, vialytics auf dem weiteren Wachstumskurs zu unterstützen“, sagt Dominik Alvermann, Managing Partner bei Acton Capital. „Es gibt ein enormes Potenzial, den öffentlichen Sektor durch den Einsatz von guter Software und cleverer KI effizienter zu machen. Genau hier setzt vialytics an.“
Nach dem erfolgreichen Markteintritt in die USA im vergangenen Jahr will CEO Patrick Glaser mit seinen 100 Mitarbeitenden jetzt mit den neuen Mitteln die finanzielle Basis des Unternehmens stärken. Im nächsten Schritt soll vialytics in die stabile Gewinnzone gebracht werden und organisch wachsen. Das Kernprodukt der automatischen Straßenzustandserfassung werde stetig weiterentwickelt. Neue Funktionen, wie eine intelligente Haushaltsplanung oder die Erweiterung zur automatischen Schadensanalyse von Verkehrszeichen, sind jüngst implementiert worden.
Mithilfe der Smartphone-App werden komplexe Zustandsdaten generiert, die die integrierte künstliche Intelligenz (KI) auf Beschädigungen auswertet. Aus den Ergebnissen lassen sich im browserbasierten Web-System alle weiteren Abläufe zum Erhalt und Unterhalt der Infrastruktur planen und umsetzen. Statt Kommunikations-Wirrwarr mit Medienbrüchen bewegen sich alle beteiligten Ämter nun auf einer einzigen Plattform, mit der die erfassten Daten immer aktuell und in transparenten Prozessschritten verarbeitet werden.
Laut Angaben des Start-ups halten über 500 Kommunen in sieben Ländern ihre Straßen mit dem vialytics System instand. „Jede Bürgerin und jeder Bürger möchte in lebenswerten Städten und Gemeinden wohnen. Unser Straßenmanagementsystem hilft, Straßen effizienter zu verwalten und das meiste aus dem kommunalen Haushalt herauszuholen", erklärt Patrick Glaser. „Es gibt aktuell keine Software, die den kommunalen Anforderungen gerechter wird.“
Gen-Z-Studie zur Vier-Tage-Woche
Die Studie zeigt: 4 Tage arbeiten, 80 Prozent Gehalt: Die meisten Gen-Z-ler würden dafür den Job wechseln.
Drei von vier Gen-Z-Arbeitnehmer*innen würden ihren Job für eine Vier-Tage-Woche wechseln – selbst bei einem reduzierten Gehalt. Das zeigt eine neue Studie von BuchhaltungsButler in Zusammenarbeit mit DataPulse Research. Die Vier-Tage-Woche ist nicht mehr nur ein Zukunftsmodell, sondern gewinnt insbesondere bei der jungen Generation zunehmend an Bedeutung. 75 % der Gen Z wären bereit, ihren aktuellen Job für eine Vier-Tage-Woche aufzugeben – selbst bei einem Gehaltsrückgang auf 80 % des bisherigen Einkommens. Diese Ergebnisse verdeutlichen die wachsende Relevanz flexibler Arbeitszeitmodelle im Kampf um talentierte Fachkräfte.
Die Vier-Tage-Woche als Schlüssel zur Attraktivität für junge Talente
In Zeiten von verstärktem Fachkräftemängel und schwachem Wirtschaftswachstum in Deutschland müssen sich Unternehmen mehr denn je als attraktive Arbeitgeber*innen positionieren. Zeitgemäße Arbeitszeitmodelle werden dabei immer wichtiger. Unsere aktuelle Umfrage beleuchtet, wie viel Arbeit moderne Arbeitnehmer*innen wirklich möchten. Während frühere Studien darauf hinweisen, dass viele deutsche Arbeitnehmer*innen weniger arbeiten möchten bei gleichem Gehalt, zeigt unsere Studie deutliche Altersunterschiede in der Wertschätzung einer Vier-Tage-Woche auf:
- 75 % der Gen Z würden für eine Vier-Tage-Woche den Job wechseln – selbst bei 80 % des Gehaltes. Bei den über 45-Jährigen lag die Quote nur etwa bei 40 %.
- 24 % der Befragten arbeiten bereits in Unternehmen, die die Vier-Tage-Woche vollständig, teilweise oder auf Testbasis eingeführt haben. Unter Arbeitnehmer*innen zwischen 18 und 44 Jahren liegt der Anteil sogar bei einem Drittel.
- 60 % derjenigen mit praktischer Erfahrung berichten von einer positiven Wirkung auf das Betriebsklima.
“Wir sehen die 4-Tage-Woche als eine wichtige Voraussetzung, um im Wettbewerb die jungen Talente anzuziehen und zu halten”, bestätigt HR-Expertin Marie Møgelvang, CHRO beim dänischen Marktführer für Buchhaltungssoftware "e-conomic" und Beirat des deutschen Buchhaltungssoftware-Start-ups BuchhaltungsButler.
Wer wurde befragt?
BuchhaltungsButler hat im November 2024 über 1.000 deutsche Vollzeitbeschäftigte aus verschiedenen Branchen und Unternehmensgrößen zur Vier-Tage-Woche befragt. Die Teilnehmenden waren mindestens 18 Jahre alt und in Bereichen wie Einzel- und Großhandel, Produktion, Gesundheitswesen, Bauwesen, Finanzbranche, Dienstleistungen, IT, Bildung, Landwirtschaft und Medien tätig.
Positive Erfahrungen und hohe Testbereitschaft
Die Mehrheit derjenigen, die bereits eine Vier-Tage-Woche erleben, berichtet von einer verbesserten Stimmung im Betrieb. 86 % der insgesamt Befragten möchten die Vier-Tage-Woche zumindest testen, wobei der Wunsch in der Altersgruppe von 18 bis 24 Jahren mit 97 % am höchsten ist.
Die Zukunft der Arbeit liegt in flexiblen Modellen
Die Studie bestätigt, dass viele Arbeitnehmer*innen flexible Arbeitszeitmodelle attraktiv finden und bereit sind, dafür auch Gehaltseinbußen in Kauf zu nehmen. Besonders die Gen Z zeigt ein starkes Interesse an der Vier-Tage-Woche, was für Unternehmen bedeutet, dass sie ihre Arbeitsmodelle anpassen müssen, um im Wettbewerb um junge Talente bestehen zu können.
Knowledge Hero und Blockbrain: Stuttgarter KI-Start-ups ziehen an einem Strang
Das 2019 gegründete Stuttgarter Start-up Knowledge Hero, das die weltweit einzige Lernlösung für PLU-Nummern im Supermarkt entwickelt hat, gibt die Kooperation mit dem ebenfalls aus Stuttgart stammenden, 2022 gegründeten KI-Start-up Blockbrain bekannt.
Durch die Partnerschaft mit Blockbrain, das 2022 von Mattias Protzmann, Antonius Gress und Nam Hai Ngo gegründet wurde, möchte Knowledge Hero nachhaltige, KI-gestützte Mehrwerte sowohl im Kund*innensupport als auch in den eigenen Lernanwendungen schaffen.
Ziel der Kooperation ist es, Innovation und Effizienz durch umfassende KI-gestützte Lösungen voranzutreiben. Knowledge Hero will damit sowohl die Customer Experience der Lernenden, als auch die Datenauswertung für die Kund*innen (Supermarktketten) verbessern, sodass komplexe Daten effektiv analysiert und in konkrete Maßnahmen umgesetzt werden können. Insbesondere die statistische Analyse von großen Datenmengen soll um flexible dynamische Auswertungsmöglichkeiten erweitert bzw. erst ermöglicht werden.
Darüber hinaus soll ein digitaler Zwilling des eigenen Unternehmens geschaffen werden, der historisches Wissen und Prozesse zentral erfasst und mit bestehenden Tools kompatibel ist, um fragmentierte KI-Lösungen im Arbeitsalltag zu ersetzen.
“Der Fokus liegt weiterhin nicht darauf, sämtliche Probleme mit KI-Tools zu lösen, sondern darauf, Mitarbeitende mittlerer und großer Unternehmen mit unseren Anwendungen zu befähigen, nachhaltig zu lernen. Der Mensch bleibt also stets im Mittelpunkt unserer Lösungen”, sagt Florian Sailer, CEO von Knowledge Hero. „Durch die Kooperation mit Blockbrain haben wir einen potenten Partner an unserer Seite, der uns bei der Umsetzung unserer KI-gestützten Prozesse unterstützt. Wir müssen nicht jedes Rad selbst neu erfinden und sehen hier vor allem auch in der sicheren Datenhaltung und der Erfahrung in der Verarbeitung großer Datenmengen durch KI-Systeme einen unschätzbaren Mehrwert für uns als Firma sowie für unsere Produkte.”
Antonius Gress, Co-Founder von Blockbrain, ergänzt: "Mit Knowledge Hero demonstrieren wir die Kraft von KI im Wissensmanagement. Unsere Knowledge Bots in easyPLU® stärken die Wettbewerbsfähigkeit im Einzelhandel und setzen neue Standards für effektives Lernen."
SpotmyEnergy: 10,5 Mio. Euro für Kölner Energy-Start-up
Das von Jochen Schwill gegründete Energie-Start-up SpotmyEnergy hat sich in einer Seed-Finanzierungsrunde frisches Kapital in Höhe von 10,5 Millionen Euro gesichert. Die Runde wird dabei von Norrsken VC, dem Investmentarm der renommierten schwedischen Norrsken-Stiftung, angeführt. Daneben beteiligen sich auch Vorwerk Ventures als neuer Geldgeber sowie der bestehende Investor Picus Capital. Die neuen Mittel sollen dazu genutzt werden, die Produktnachfrage zu bedienen und die technologischen Lösungen weiter auszubauen.
Von den 53 Millionen Stromkund*innen in Deutschland besitzen heute weniger als zwei Prozent einen Smart Meter. Auch die intelligente Steuerung des eigenen Stromverbrauchs anhand von Markt- oder Netzsignalen ist bisher nicht in der Masse etabliert.
SpotmyEnergy, das Kölner Unternehmen von Gründer Jochen Schwill, setzt hier mit der eigenen Energiemanagementkomplettlösung für private Haushalte bestehend aus Smart Meter, Energiemanagementsystem und dynamischem Stromtarif an. Durch die Nutzung des Systems realisieren Nutzer*innen Ersparnisse bei den Energiekosten und steigern die Wertschöpfung von Heimspeichern, Elektroautos, Wärmepumpen und Aufdach-PV-Anlagen. Das Ziel des Start-ups ist es, durch intelligente Vernetzung auch Privathaushalte in den Strommarkt zu integrieren und mit der gewonnenen Flexibilität die Energiewende zu beschleunigen. Seit Firmengründung hat SpotmyEnergy nach eigenen Angaben ein Partnernetzwerk aus über 50 Elektroinstallationsbetrieben aufgebaut.
Jetzt hat sich SpotmyEnergy in einer Seed-Finanzierungsrunde frisches Kapital in Höhe von 10,5 Millionen Euro gesichert. Der Hauptinvestor in dieser Runde ist das in Stockholm ansässige Norrsken VC, Europas führender Frühphasenfonds für Impact-Investments. Zusätzlich nimmt Vorwerk Ventures als neuer Investor an der Seed Round teil und intensiviert damit das eigene Engagement in die deutsche Energiewende. Vorwerk Ventures ist ein eigenständiger Venture-Capital-Fonds mit einem verwalteten Kapital von über 400 Mio. Euro. Der Berliner Fonds investiert in den Fokusbereichen Consumer, Climate, Health und Food.
Komplettiert wird das Trio durch den bestehenden Pre-Seed-Investor Picus Capital, der erneut an Bord ist und somit zum zweiten Mal signifikant in SpotmyEnergy investiert. Picus Capital hatte bereits im August 2023 die Pre-Seed-Finanzierungsrunde von SpotmyEnergy angeführt. Der Münchner VC hatte zuvor bereits in mehrere erfolgreiche EnergyTech Start-ups in der frühesten Phase investiert.
Smart-Meter-Rollout beschleunigen
Das eingesammelte Kapital will das Unternehmen für die Stärkung des bestehenden Kernteams und den Ausbau der Vertriebskapazitäten nutzen, um der hohen Nachfrage gerecht zu werden. Zusätzlich versetzt das Investment SpotmyEnergy in die Lage, das eigene System zur Optimierung der vernetzten Haushalte noch schneller auszubauen, etwa im Hinblick auf die Kompatibilität mit Geräten unterschiedlicher Hersteller und auf intelligente Handelsalgorithmen zur Steuerung von Haushaltsbatterien.
Jochen Schwill, Gründer und Geschäftsführer von SpotmyEnergy, freut sich über das entgegengebrachte Vertrauen und Investment, das den Smart-Meter-Rollout in Deutschland weiter beschleunigen wird: „Im vergangenen Jahr konnten wir unser Produkt erfolgreich am Markt platzieren und haben große Nachfrage nach unseren Lösungen erfahren. Um diese noch schneller bedienen zu können und das dringend benötigte Potential an vernetzter Flexibilität hinter Millionen von Zählpunkten zu heben, haben wir uns entschlossen, frisches Kapital einzusammeln. Wir sind sehr glücklich, mit Norrsken, Vorwerk Ventures und Picus Capital drei Investoren gefunden zu haben, die unsere Vision einer transparenten, günstigen und nachhaltigen Stromversorgung von Privathaushalten teilen und auch bereits über Erfahrung im CleanTech-Bereich verfügen.“
Fabian Erici, Principal, bei Norrsken VC, sieht das Investment als Fortführung der eigenen Strategie: „Haushalte sind der Schlüssel zu einer grünen Energiezukunft – sowohl als Produzenten grünen Stroms als auch als Manager flexibler Energieressourcen. Dennoch bleibt ihr Potenzial ungenutzt, und Installateure verfügen häufig nicht über die notwendigen Werkzeuge, um es zu erschließen. Deshalb freuen wir uns, das erfahrene Team von SpotmyEnergy zu unterstützen, das Haushalte mit einer All-in-One-Lösung stärkt, die Energiekosten senkt und gleichzeitig die Energiewende vorantreibt.“
Dr. Dominik Steinkühler, Partner bei Vorwerk Ventures, ergänzt: „Jochen Schwill und sein Team haben ein tiefes Verständnis für die Herausforderungen und Chancen des Energiesektors. Mit ihrer Vision, Haushalte durch intelligente Messsysteme und dynamisches Energiemanagement aktiv an der Energiewende zu beteiligen, schaffen sie eine zukunftsweisende Lösung und sind hervorragend positioniert, um einen wichtigen Beitrag zu einem nachhaltigen und stabilen Energiesystem zu leisten. Wir sind begeistert von der Innovationskraft und dem Engagement des Teams und freuen uns, sie auf diesem Weg zu unterstützen.“
Oliver Heinrich, Partner bei Picus Capital, freut sich über die Fortsetzung der Zusammenarbeit mit SpotmyEnergy und betont: „Wir sind begeistert von der Entwicklung von SpotmyEnergy und sehen das Investment als eine weitere Bestätigung des Weges, den Jochen mit seinem Team eingeschlagen hat.“
Planet A Foods schließt 30 Mio. USD Series-B- Finanzierungsrunde ab
Das B2B-FoodTech-Start-up Planet A Foods, Vorreiter für nachhaltige Lebensmittelzutaten, will mit dem neuen Kapital seine internationale Expansion beschleunigen, um seine Marktführerschaft zu festigen.
Planet A Foods hat heute den Abschluss einer Series-B-Finanzierungsrunde in Höhe von 30 Millionen USD bekanntgegeben. Die Mittel werden verwendet, um die Führungsposition von Planet A Foods in der nachhaltigen Lebensmittelindustrie weiter auszubauen, die internationale Expansion zu beschleunigen und Produktionskapazitäten national und international zu skalieren.
Gegründet 2021 von den Geschwistern Dr. Sara Marquart und Dr. Maximilian Marquart, definiert Planet A Foods die Zukunft der Schokolade neu. Mit ChoViva, der weltweit führenden kakaofreien Schokoladenalternative, bietet das Unternehmen eine klimafreundliche Lösung: Hergestellt aus Sonnenblumenkernen, überzeugt ChoViva mit dem Geschmack und der Textur, die Verbraucher*innen von Schokolade kennen – ganz ohne Kakao. Diese Innovation spart ungefähr 80 % der CO₂-Emissionen im Vergleich zur herkömmlichen Schokoladenproduktion ein und trägt aktiv zur Bekämpfung des Klimawandels bei.
Dr. Sara Marquart, CTO und Mitgründerin, kommentiert: „Bei Planet A Foods glauben wir, dass die Zukunft der Ernährung nachhaltig, ethisch und skalierbar sein muss. ChoViva ermöglicht es Herstellern, 100 % kakaofreie Produkte zu kreieren, Abhängigkeiten von anfälligen Lieferketten zu reduzieren und einen greifbaren Einfluss auf die Umwelt zu haben. Diese Series-B-Runde erlaubt es uns, unsere Position als führender Partner für nachhaltige Schokoladeninnovation zu stärken.“
Die Finanzierungsrunde wurde von Burda Principal Investments und Zintinus angeführt, mit Beteiligung von World Fund, Bayern Kapital, Cherry Ventures, Tengelmann Ventures, AgriFoodTech Venture Alliance und Omnes Capital.
Dr. Maximilian Marquart, CEO und Mitgründer, erklärt: „Diese Series-B-Runde markiert einen bedeutenden Meilenstein für uns. Mit 30 Millionen Dollar frischem Kapital und einem marktführenden Produkt ist Planet A Foods kein Startup mehr – wir sind auf dem Weg, ein führender Player im Markt zu werden. Unsere Mission bleibt unverändert: Nachhaltige Lebensmittelzutaten bereitzustellen, die unabhängig von Preisschwankungen und begrenzten Ressourcen wie Kakao hergestellt werden können. Diese Finanzierung wird es uns ermöglichen, neue Märkte zu erschließen, die Produktion zu steigern und unsere Partner in großem Maßstab zu beliefern.“
Planet A Foods hat seinen Hauptsitz in Planegg bei München und produziert in Pilsen, Tschechien.
Start-up-Guide: Uni Hohenheim veröffentlicht Handbuch für Gründer*innen
Das Open-Access-Buch „Mastering Your Entrepreneurial Journey“ bietet wissenschaftsbasierte Methoden und Praxisbeispiele für alle Schritte der Gründungsreise – in Buchform oder als kostenloser Download.
Von der ersten Business-Idee bis zum Umgang mit Rückschlägen
Das Buch „Mastering Your Entrepreneurial Journey“ bietet Gründungsinteressierten das nötige Handwerkszeug für den Weg zum eigenen Start-up. Anhand echter Beispiele und Gründungsgeschichten vermittelt das Team des InnoGreenhouse der Universität Hohenheim in Stuttgart darin wissenschaftsbasierte Instrumente für alle Schritte der Gründungsreise. Das InnoGreenhouse unter der Leitung von Prof. Dr. Andreas Kuckertz und Prof. Dr. Bernd Ebersberger unterstützt Studierende und Forschende der Universität Hohenheim seit vier Jahren bei der Umsetzung ihrer Geschäftsideen. In dem Guide teilen die Expert*innen erstmals ihr Fakten- und Methodenwissen aus Gründungsforschung und -förderung in Buchform.
„Evidenzbasiert, aber nicht trocken-akademisch“, so beschreibt Prof. Kuckertz den Stil des neuen Buchs „Mastering Your Entrepreneurial Journey“. Die Idee für das Buch sei aus der jahrelangen Arbeit mit Start-ups und Gründungsinteressierten entstanden, so Prof. Dr. Kuckertz „Zu unseren Beratungen im InnoGreenhouse kommen Gründungsinteressierte aus allen Disziplinen der Uni Hohenheim zusammen. Das sind hochkompetente Menschen. Doch vor allem Natur- und Agrarwissenschaftler*innen fehlt häufig das wirtschaftliche Know-how, um innovativen Ideen erfolgreich umzusetzen.“
Dieses Problem lösen er und sein Team: „Ursprünglich wollten wir eine Art Starter-Paket mit nützlicher Literatur zusammenstellen. Dann haben wir aber schnell gemerkt: Das können wir selbst noch besser.“
Fakten- und Methodenwissen in Kombination mit echten Gründungsstorys
Das Ergebnis: „Ein Guide für die Anfangsphase des Gründens, der einerseits auf harter Evidenz und Fakten basiert, andererseits aber auch nützliche Strategien und Anekdoten aus der Gründungsszene bietet“, so Prof. Ebersberger. Jedes der Kapitel gebe Einblick in erfolgreiche oder weniger erfolgreiche Gründungsgeschichten. Die jeweiligen Anekdoten seien mit einzelnen Methoden und Tipps zum Gründen verknüpft: „Wir erklären zum Beispiel anhand einer studentischen Idee für eine Dating-App, warum es wichtig ist, nicht zu schnell in die Umsetzung zu springen – und wie man testet, ob ein Produkt auf dem Markt überhaupt eine Chance hat“, so Prof. Ebersberger.
Handwerkszeug für jeden Step der Gründungsreise
„Durch die langjährige Arbeit mit Start-ups an der Uni Hohenheim wissen wir, welche typischen Fehler Gründende in der Anfangsphase machen. Zum Beispiel hören wir im InnoGreenhouse immer wieder von Studierenden, dass sie gründen möchten, um reich zu werden. Beim Gründen geht es aber vor allem darum, ein relevantes Problem zu lösen. Das ist vielen gar nicht bewusst“, führt Prof. Ebersberger aus.
Hier setzt das Open-Access-Buch an: Vom Entwickeln einer Gründungsmentalität bis zum Aufbau eines eigenen Netzwerks – jedes der zehn Kapitel widmet sich einem Schritt auf der Gründungsreise.
Rückschläge als wertvolle Chance nutzen
Wer bereits im Gründungsprozess fortgeschritten sei, könne ebenfalls von der Lektüre profitieren. Denn nicht immer verlaufe alles nach Plan: „Auch für den Umgang mit Rückschlägen bietet unser Buch Taktiken und Konzepte“, sagt Prof. Kuckertz. „Solche Phasen können nämlich auch Chancen bieten.“ Auch hierzu gebe das Buch Einblick in außergewöhnliche Start-Up-Geschichten: „Wir haben z.B. einmal ein Start-up unterstützt, das spezielle Technologien für Banken entwickeln wollte.“ Dieses Projekt war jedoch zu herausfordernd.
Durch Zufall seien die beiden Gründer dann auf ungelöste technische Probleme bei der Abrechnung von Mieterstrom aufmerksam geworden: „Heute unterstützen sie mit ihrem Start-up metergrid Vermieter*innen, die ihren selbst erzeugten Solarstrom an Mietende weitergeben möchten. Dabei profitieren sie von den Kenntnissen, die sie sich durch ihre erste Start-up-Idee angeeignet haben.“
Er selbst würde ein Start-up deshalb nie als ‚gescheitert‘ bezeichnen: „Gründer*innen lernen immer etwas dazu.“
Tipp zum Weiterlesen und Durchstarten:
Mastering Your Entrepreneurial Journey. From Vision to Venture. Von Andreas Kuckertz, Thomas Leicht, Maximilian Scheu, Indra da Silva Wagner, Bernd Ebersberger. Springer-Verlag Cham, 2024, Softcover, 140 Seiten, 53,49 Euro, ISBN 978-3-031-71063-6
oder als kostenfreier Download: https://link.springer.com/content/pdf/10.1007/978-3-031-71064-3.pdf
Gründer*in der Woche: VAHA – der Hightech-Fitness-Spiegel
VAHA ist ein interaktiver Fitness-Spiegel, der deinen Personal Trainer über die Spiegeloberfläche live ins eigene Wohnzimmer beamt. Mehr dazu im Interview mit der Gründerin Valerie Bures.
Vor 15 Jahren hattest du bereits die Frauenfitnesskette „Mrs. Sporty“ gemeinsam mit Tennis-Legende Steffi Graf gegründet und einen digitalen Personaltrainer /-Physiotherapeuten entwickelt. Liegt hier zugleich auch der Ursprung deiner aktuellen Idee, zu VAHA?
Ja. Ich habe mich als CEO von “Mrs.Sporty“ immer mit der Frage gequält, wie man das Training für viele unterschiedliche Menschen am effektivsten gestalten kann. Das die meisten ganz unterschiedliche Fitnesserfahrungen, Gesundheitsstandards und Vorlieben haben, muss eigentlich jedes Fitness-Training ganz individuell gestaltet sein.
Doch um das qualitativ hochwertig durchzuführen, muss man am besten durch einen Personal-Trainer begleitet werden. Da dieser nicht immer zur Verfügung steht, haben wir mit Pixformance eine Lösung gefunden, die Arbeit und das Wissen des Trainers sozusagen zu „verlängern“.
Denn man braucht den Personal Trainer, um Trainingspläne und regelmäßige Assessments durchzuführen, aber die tägliche Wiederholung, dass kann auch die Technologie machen – zumindest, wenn diese Bewegungsanalysen vollzieht und so sicherstellt, dass man Übungen richtig ausführt und die Daten den Fortschritt dokumentieren. VAHA bringt diese geniale Lösung nun auch für jedes Wohnzimmer.
Was waren dann die wichtigsten Steps von der Idee bis zum fertigen Hightech-Fitness-Spiegel?
Der wichtigste Step war sicher erstmal eine Hardware zu designen, die so schön ist, dass jeder sie im eigenen Wohnzimmer integrieren möchte. Es ist uns Gott sei Dank gelungen, und wir haben bereits mehrere Preise dafür gewonnen. Zum Beispiel auf der Weltleitmesse für Fitness, der FIBO, wurden wir gerade zum Produkt des Jahres gekürt.
Der zweite war das Gefühl, in ein Gym zu treten über die Software abzubilden. Interessanterweise sind nicht nur die Features das Erfolgsgeheimnis, sondern auch unsere starke Community. Viele unserer Kunden sagen, dass sie sich in dieser noch aufgehobener als in einem physischen Studio fühlen.
Nun zu VAHA: Was ist das Besondere an deinem Fitness-Spiegel und was bietest du den User*innen darüber hinaus?
Das Besondere ist die Kombination von allen Angeboten, die man auch im Gym findet, zum Beispiel „live“ Kurse, aber wir bieten diese dann auch On-Demand an. Und zwar rund um die Uhr!
Oder es gibt 1:1-Personal-Training und einen individuellen Trainingsplan aus einzelnen Übungen, den man ab Juni auch mit Bewegungsanalyse durchführen kann. Das heißt, jede Übung, die ich dann vor dem Spiegel mache, wird in Echtzeit korrigiert.
Zusätzlich jedoch kann man auch übliche Apps wie TikTok, Zoom, Instagram, YouTube etc. auf dem VAHA nutzten, d.h. meine Tochter macht zum Beispiel ihren Gitarrenunterricht mit VAHA.
Und das ist erst der Anfang. Unser Ziel ist, dass VAHA in Zukunft das 3. technische Gerät im Haushalt wird (nach Handy und Laptop), mit dem Menschen ihren Alltag bestreiten, Sport treiben, Shoppen gehen, Fremdsprachen lernen. Alles ist möglich.
Was kostet mich der Trainingsspaß?
Der monatlich Preis setzt sich aus der VAHA-Hardware und der Mitgliedschaft zusammen und beginnt bei ca. 87 Euro im Monat! Auf den ersten Blick wie eine normale Fitnessmitgliedschaft. Das Beste aber? Sie können VAHA mit der ganzen Familie nutzen und zahlen nur einmal. Unterm Strich sind wir also günstiger als ein Fitnessstudio.
Wie hast du die Entwicklung von VAHA finanziell gestemmt?
Da ich seit 2011 Connected Fitness Produkte baue und vertreibe, wusste ich, dass es große finanzielle Power und viel Vertrauen aber auch Fantasie braucht, um so ein Produkt zu entwickeln. Schließlich stehen wir hier im Wettbewerb mit Größen wie Apple und Co. Das ist der Standard an den Kunden gewöhnt sind. Ich bin dankbar, dass ich VCs an der Seite habe, die sich dessen bewusst sind.
Wie machst du auf VAHA aufmerksam?
Jeder einzelne unserer Mitarbeiter, Trainer, Influencer und alle Kanäle, spielen eine große Rolle für VAHA. Ich glaube, die Herausforderung heute besteht genau in dieser Transparenz. Um Aufmerksamkeit zu schaffen, muss viel zusammenkommen und eine ehrliche Begeisterung von allen Beteiligten da sein. Das ist ein harter Prozess, denn nix ist perfekt, sondern wir müssen jeden Tag besser werden.
Und welche Rolle spielt seit Kurzem Bayern München-Torwart Manuel Neuer?
Er ist uns ein großes Vorbild dafür, dass hartes Training zu viel Erfolg führen kann aber auch Niederlagen Teil des Weges sind. Manu ist seit 2019 bei uns Partner im Unternehmen. Er hat während des ersten Lockdowns begeistert mit VAHA trainiert und ist dann gleich bei mit eingestiegen.
Was sind deine weiteren unternehmerischen Pläne?
Ich bin Unternehmerin, weil es für mich die schönste Erfüllung ist, wenn ich das Leben anderer positiv beeinflussen kann. Vorgestern hat gerade jemand in unserer Community geschrieben, dass nach einer harten Phase mit Trennung und viel Lebensenttäuschung, die positive Energie erst mit VAHA wieder zurückkam.
Ich weiß aus privater Erfahrung, wie viel Sport und Bewegung in dunklen Phasen des Lebens für den einzelnen bedeuten kann. Meine unternehmerischen Pläne sind also voll darauf ausgerichtet, dass Leben der Menschen ein Stück weit zu verbessern.
Und last but not least: Was rätst du anderen Gründer*innen aus eigener Erfahrung?
Keine Ratschläge geben oder anhören. Niemand weiß, wie das Leben wirklich aussieht.
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Das Interview führte Hans Luthardt
Gründer*in der Woche: ForSports – Trainieren wie die Profis
Das Team von ForSports hat eine einzigartige Technologie entwickelt, mit der man noch präziser und effizienter als bislang trainieren kann. Mehr dazu im Interview mit dem ForSports-CEO Marc Payer.
Wer sind die Köpfe hinter ForSports und wie bist du auf die Idee gekommen, ein neuartiges Trainingsgerät zu entwickeln?
Wir sind ein kleines, aber feines Team, bestehend aus Top-Ingenieuren, Technikern und einem ehemaligen Profisportler, die sich allesamt der Entwicklung eines innovativen Sportproduktes verschrieben haben. Ich war selbst viele Jahre im Amateurfußball mit dieser Thematik konfrontiert. Für Leistungstests musste man lange Anreisen in Kauf nehmen und die Testbatterien pro Athlet waren ebenfalls alles andere als billig. Da dachte ich mir, dass das auch anders gehen muss und habe nach einer Lösung gesucht, die die Tests direkt zu den Athleten und Vereinen bringt. Nach rund 4 Jahren Entwicklung und vielen Nächten in der Werkstatt stehen wir jetzt vor einem Trainingsgerät, welches die Leistung sichtbar und messbar macht und noch dazu einfach zu bedienen ist.
Und was genau verbirgt sich hinter eurer innovativen Technologie bzw. den ForSports Reaction Pads?
Innovation steht bei ForSports ganz oben. Mit unserem Trainingsgerät werden Koordination, Reaktion und Schnelligkeit spielerisch trainiert, analysiert und ausgewertet. In den meisten Sportarten sind Schnelligkeit, Koordination, Ausdauer und Reaktionsfähigkeit die Grundpfeiler für Erfolg. Im Profi-/Amateursport stehen Trainer und Betreuer zusätzlich vor der Herausforderung, das Training richtig auszuwerten und zu steuern. Vor allem auch für Kinder ist das Trainingsgerät ein optimales Tool, um sie in ihrer Entwicklung mit Spaß an der Bewegung zu unterstützen.
Ist es wirklich sinnig, ein Trainingskonzept für mehrere Sportarten zu entwickeln?
Vor allem für Kinder, bei denen sich die motorischen Fertigkeiten und Bewegungsprozesse im Aufbau befinden und noch am stärksten beeinflusst werden können, ist das ForSports Trainingsgerät ein optimales Tool, um sie in ihrer Entwicklung mit Spaß an der Bewegung zu unterstützen. Das optimale Alter für diese Veränderungen liegt zwischen dem 6. und dem 10. Lebensjahr. Durch unser hocheffektives Sport- & Gehirntraining können schnellere und größere taktische, koordinative und technische Fortschritte erzielt werden. Im Fokus steht dabei immer das spielerische Element, welches gewehrleisten soll, dass der Spaß nie zu kurz kommt. Durch ein breites Übungsspektrum wird das Training nicht monoton und die jungen Trainierenden, können über einen längeren Zeitraum sinnvoll beschäftigt werden.
Wie funktioniert das ForSports-Training?
Unsere Hardware besteht aus ausgeklügelten Sensoren die mittel eigens entwickelter Applikation gesteuert werden. Nach Durchführung der Übung wertet unsere Applikation automatisch alle Werte aus, präsentiert sie dem User graphisch und gibt weitere Trainingsempfehlungen ab, wo wir uns ganz klar von unseren Mitbewerbern abheben.
Einmal pro Woche und in Zukunft in regelmäßigeren Abständen werden ForSports-Spiele ausgetragen, bei denen sich die ForSports User in einem bestimmten Zeitraum miteinander im Wettkampfmodus messen können. Die Besten gewinnen Sachpreise und vor allem Gadgets innerhalb der Plattform. In Entwicklung befindlich ist, dass der persönliche Avatar seine Form verändert, bessere Sportkleidung bekommt, fitter wird und sich weiterentwickelt, ähnlich wie bei erfolgreichen Spielen wie „Pokemon“.
Wer sind eure Zielgruppen und Partner?
Unsere Zielgruppen sind allgemein Sportvereine, speziell Fußball Vereine, Trainer und Physiotherapeuten, Schulen (Turnunterricht), Nachwuchssportler, Hobbysportler sowie Amateur- und Hochleistungssportler.
ForSports wurde vom 1. FC Köln, Legia Warschau und dem Stade Francais Paris beim HYPE Sports Innovation Accelerator ausgewählt. In Österreich bestehen Partnerschaften u.a. mit der Fußballakadmie Burgenland, sowie dem Physiotherapeuten Sven Köhler, der unter anderen Handball Profi Estevana Polman mit ForSports-Geräten fit gemacht hat.
Wie habt ihr den Auf- und Ausbau eures Unternehmens finanziell gestemmt? Welche Unterstützung habe ihr euch hierbei bspw. von Investoren, Mentoren etc. gesichert?
Derzeit ist ein sechsstelliger Betrag in die Entwicklung mit eingeflossen, die durch Eigenmittel und Förderungen bis jetzt gestemmt werden konnten. Wir hoffen, dass wir in Zukunft auch Investoren für unsere Visionen begeistern können, da es durch Corona derzeit nicht leicht ist, in der Branche Fuß zu fassen. Mit Invest2Grow, dem Start-up-Programm von Gerold Wolfarth, hat ForSports außerdem Top-Mentoren an der Seite, die unseren Aufbau beschleunigen. Und mit dem HYPE Sports Innovation Accelerator und unseren neuen Partnern blicken wir somit sehr gespannt und zuversichtlich auf die kommenden Wochen.
Wie macht ihr auf euch und euer Produkt aufmerksam? Gibt es prominente Sportler*innen, die eure Methode nutzen?
Wir wurden mit dem „Victor2020“ – Österreichs Sport Business Preis – ausgezeichnet sowie im Rahmen des Innovationspreises Burgenland 2020 in der Kategorie „Kleine und mittlere Unternehmen“ prämiert und erhielten eine Auszeichnung bei der ISPO 2020. In den sozialen Medien wird intensiv über die ForSports-Produkte berichtet, und namhafte Sportler wie die Handballerin Estevana Polman trainieren regelmäßig mit unseren Produkten.
Was sind eure weiteren unternehmerischen Vorhaben?
Langfristig sehen wir uns in den Top-Sportvereinen der Welt im alltäglichen Training. Es würde uns ehren, wenn wir beispielsweise beim FC Barcelona, den New England Patriots oder den Montreal Canadiens ein kleines Stück zum Erfolg beitragen können. Aber genauso wünschen wir uns auch, dass wir in vielen Schulen, Amateurvereinen und von Hobby- und Leistungssportlern eingesetzt werden und insbesondere bei jungen Menschen den Drang zur Bewegung wecken können.
Und last but not least: Was rätst du anderen Gründer*innen aus eigener Erfahrung?
Dranbleiben: Oft braucht es länger als man geplant hat bzw. es sich wünscht (insbesondere wenn man mit Software und externen Entwicklern zu tun hat).
Präsent sein: Immer wieder bei den unterschiedlichsten Veranstaltungen präsentieren, um im Gespräch zu bleiben. Man weiß nie, wer im Publikum sitzt.
Ausdauer haben: Um sich durchzusetzen, gehört auch das “Hackln wie ein Blöder” dazu. Im Gründerleben werden die Nächte kürzer und die Tage länger.
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Das Interview führte Hans Luthardt
Gründer*in der Woche: Neozoon – ein Licht für alle Fälle
Lukas Heintschel ist der Gründer und kreative Kopf von Neozoon. Mit seinem Team hat er eine Akku betriebene mobile Leuchte entwickelt, die sich an nahezu jeder Oberfläche innerhalb von Sekunden montieren lässt. Mehr dazu im Interview mit Lukas.
Wann und wie bist du auf die Idee zu Neozoon gekommen?
Das ist schon wirklich lange her … die erste Idee für Neozoon, oder besser gesagt für das, was dann zu Neozoon geworden ist, hatte ich 2016. Damals habe ich noch Design studiert und in einer Projektarbeit nach Möglichkeiten gesucht, Lichtquellen im Wohnraum mobiler zu machen. Das Ergebnis war quasi der Vorläufer zu unserem jetzigen Produkt. Nach dem Projekt kam dann aber erstmal meine Abschlussarbeit, und Neozoon ist in der Schublade verschwunden. Vor ungefähr einem Jahr habe ich dann angefangen, mich wieder intensiv mit Neozoon auseinanderzusetzen und habe zum Glück auch meine Teammitglieder gefunden. Ohne diese wäre es nicht möglich gewesen, Neozoon zur Serienreife zu bringen.
Was waren die wichtigsten Steps von der Gründung bis zum fertigen Produkt?
Ein wichtiger Schritt für mich war natürlich das Finden von passenden Teammitgliedern. Kurz danach wurden wir dann in den Startup Incubator der Hochschule München aufgenommen. Das dortige Feedback und Vernetzten mit den anderen Start-ups hat uns nochmal einen richtigen Schub gegeben.
Am Anfang lag eine große Schwierigkeit darin, unser Produkt hochwertig und nachhaltig herzustellen und gleichzeitig einen vernünftigen Preis für unsere Endkunden anbieten zu können. Diese Hürde haben wir mittlerweile aber auch genommen.
Was ist das Besondere an Neozoon, wie unterscheidet ihr euch von anderen mobilen Leuchten?
Neozoon ist dank des großen, eigens konstruierten Saugnapfes viel flexibler einsetzbar als andere mobile Leuchten, die man einfach nur irgendwo hinstellen kann. Neozoon kann schließlich an nahezu jeder Oberfläche innerhalb von Sekunden montiert werden und rückstandslos wieder entfernt werden. Neozoon eignet sich dadurch zum einen super, um seine eigenen vier Wände kreativ zu gestalten, und ist zum anderen der perfekte Begleiter für Campingreisen, besonders mit Wohnmobilen. Außerdem achten wir auch darauf, dass unser Produkt nachhaltig hergestellt wird, das ist bei den meisten Lifestyle-Produkten und Leuchten leider nicht der Fall. Zu guter Letzt macht Neozoon auch einfach unglaublich viel Spaß in der Benutzung, man findet immer wieder neue Orte, an denen man kreative Lichtakzente setzen kann.
Wie hast du die Produktentwicklung und damit dein Start-up bislang finanziert?
Wir sind im Förderprogramm des Strascheg Center for Entrepreneurship und bekommen da ein bisschen Geld, den Großteil finanzieren wir aber selbst. Das geht bisher ganz gut so, weil wir die ganze teure Entwicklung komplett selbst machen können. Jetzt, bei der Produktion, kommen aber Summen auf uns zu, die wir nicht mehr selbst stemmen können. Deswegen haben wir uns dazu entschieden, unsere Produktion mit einer Kickstarter Kampagne vorzufinanzieren.
Du hast es gerade erwähnt: Per Crowdfunding sammelst du gerade frisches Kapital. Was ist Ziel der Kampagne und was sind die weiteren unternehmerischen Steps?
Am 15. April startet unsere Kickstarter Kampagne. Damit wollen wir unsere Produktion vorfinanzieren. Danach planen wir, uns auf den Aufbau unseres eigenen Online Shops zu fokussieren und Neozoon auch im Einzelhandel zu vertreiben. Wir haben schon einige Händler, die das Produkt aufnehmen werden, aber wir wollen noch deutlich mehr in die Breite gehen. Langfristig ist unser Ziel, eine Lifestyle-Marke zu etablieren und weitere Produkte einzuführen, die – genau wie Neozoon – neue, innovative Wege gehen, um unsere Umgebungen interaktiver und spaßiger machen. Wir wollen den Menschen einen kleinen Ohh-Moment in ihrem Alltag geben.
Und last but not least: Was rätst du anderen Gründerinnen und Gründern aus eigener Erfahrung?
Geht raus und redet über eure Idee! Das Feedback ist unglaublich wertvoll und ihr baut euch damit auch schnell ein gutes Netzwerk von späteren, potenziellen Kunden auf.
Das Interview führte Hans Luthardt
Gründer*in der Woche: Erfahrungsbild.com – Bewertungen und Co. aus einer Hand
Das junge Portal Erfahrungsbild.com bietet die Möglichkeit, sich über ein Unternehmen oder Produkt zu informieren, ohne selbst sämtliche Erfahrungsberichte auf diversen Seiten durchlesen zu müssen. Dafür sorgt das Team rund um den Gründer Patrick Klein – mehr dazu im Interview mit Patrick.
Wann und wie bist du auf die Idee zu bumpli gekommen?
Die Idee ist mir Mitte vergangen Jahres (2020) während der Corona-Pandemie gekommen. Anfang 2021 konnte ich mit einem guten Freund die Website ins Leben rufen. Die Idee entstand, als ich auf der Suche nach Erfahrungsberichten über einen Internetshop immer wieder einzelne Bewertungsportale durchstöbern musste. Teilweise unterscheiden sich die Berichte auf den einzelnen Portalen deutlich. Während der Shop auf einer Seite ausgezeichnet abschnitt, hagelte es auf einem anderen Portal Kritik. Gern hätte ich eine Seite gefunden, welche all diese unterschiedlichen Berichte zusammenfasst. Genau dies soll unser Portal Erfahrungsbild.com ermöglichen.
Was waren die wichtigsten Steps von der Idee bis zum Go-live des Portals?
Am wichtigsten war es uns, sehr viel Zeit in die Recherche nach Erfahrungsberichten zu investieren. Auch die Analyse, ob ein Erfahrungsbericht als seriös angesehen werden kann oder nicht, hat viel Zeit beansprucht. Schließlich konnte die eigene Motivation mit in den Prozess einfließen und das Projekt somit im Frühjahr 2021 live schalten.
Was ist das Besondere an Erfahrungsbild.com, wie unterscheidet ihr euch von anderen Vergleichs- bzw. Bewertungsportalen?
Der Unterscheid ist ganz klar die Zusammenfassung der Berichte unterschiedlichster Bewertungsportale. Der Nutzer muss daher nicht verschiedene Seiten besuchen, sondern kann sich ein umfassendes Bild über alle Erfahrungsberichte machen. Die Quellen der Berichte werden bei uns stets angegeben. Bei der Auswertung der Berichte legen wir großen Wert auf die Echtheit der Bewertungen.
Manche Portale sind rein auf den Profit über Affiliate-Netzwerke aus und erfinden eigene, sehr positive Erfahrungsberichte. Von solchen Portalen möchten wir uns deutlich distanzieren. Auffällig ist in diesem Zusammenhang, dass manche Portale nur Shops und Produkte bewerten, welche Teil eines Affiliate-Netzwerks sind. Dies ist bei uns ebenfalls nicht der Fall. Auch wenn wir keinen Profit machen können, verlinken wir die Anbieter im Falle von ausreichend positiven Erfahrungsberichten.
Wird ein Anbieter dagegen äußerst schlecht bewertet, warnen wir die Besucher vor diesem Anbieter und empfehlen Alternativen. Dies trifft vor allem auf zahlreiche Dating-Portale zu, bei denen sich die Nutzer oft über Abo-Fallen und schwierige Kündigungsmöglichkeiten beschweren.
Wie habt ihr die Startphase und damit auch euch selbst bislang finanziert?
Das Projekt finanziert sich bis heute aus meiner eigenen Tasche. Neben meiner Tätigkeit im Webhosting-Bereich konnte ich durch die Corona-Pandemie mehr Zeit für dieses Projekt aufbringen und es auch finanziell gut unterstützen.
Langfristig ist geplant, durch die Provision von Affiliate-Netzwerken oder über Einnahmen aus Google Ads die laufenden Kosten der Texterstellung zu decken. Da keine nennenswerten Kosten für Hosting und Pflege der Website anfallen, ist dies unproblematisch. Ich betreibe das Portal mit Leidenschaft und investiere gern meine Zeit in die Verwaltung der Website.
Wer sind die Userinnen und User?
Unsere Seite wird bisher ohne die Möglichkeit externer Bewertungen betrieben. Dies ist vor allem zu Beginn wichtig, da sonst bei nur einzelnen Beurteilungen ein unrealistisches Bild erzeugt werden würde. Für die Zukunft besteht die Option, bei sehr hohen Besucherzahlen auch Bewertungen von Besuchern mit ins Gesamtbild einfließen zu lassen. Dies ist allerdings noch nicht konkret geplant und steht noch in den Sternen.
Wie verdient ihr an eurem Geschäftsmodell? Zahlen die User*innen Gebühren?
Nein, aktuell kann unser Projekt vollkommen kostenfrei und werbefrei besucht werden. Unsere Einkünfte werden erst in Zukunft durch Affiliate-Kooperationen oder Google-Anzeigen finanziert werden.
Was sind eure weiteren unternehmerischen Vorhaben?
Bisher liegt der Fokus rein darauf, so viele Online-Shops, Portale und Produkte wie möglich auszuwerten. Dabei achten wir besonders auf die aktuellen Trends. Ist ein Produkt durch virales Marketing bekannt geworden, versuchen wir, so viel wie möglich darüber zu erfahren und ein faires Bild der Bewertungen zu erzeugen. Auch Shops, die besonders in der Kritik stehen, werden bei uns unter die Lupe genommen.
Langfristig liegt der unternehmerische Fokus darauf, Besuchern zu besonders schlecht bewerteten Shops und Produkten attraktive Alternativen anzubieten. Hierbei kommt dann das technische Know-how meines IT-Kollegen Gregor Zajac ins Spiel. Das Ziel ist, ein eigenes Filtersystem zu erstellen, welches entsprechende Empfehlungen automatisch gefiltert darstellt.
Und last but not least: Was rätst du anderen Gründerinnen und Gründern aus eigener Erfahrung?
Geduld! Wenn ich im Bereich der Suchmaschinenoptimierung eines gelernt habe, dann ist es Geduld beweisen zu können. Unser Ziel ist es, organische Besucher zu erhalten, somit ist besonders viel Geduld gefragt.
Mein Ratschlag ist daher an alle Unternehmer, die sich zum Ziel gesetzt haben, ohne große Ausgaben echte Besucher auf die Website zu bekommen, sich in Geduld zu üben und eine Seite beim Wachsen zu beobachten. Projekte wie diese sollten wie das Wachstum eines Baumes betrachtet werden. In manchen Fällen kann es auch eine ähnlich lange Zeit benötigen.
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Das Interview führte Hans Luthardt
Gründer der Woche: Shore – der digitale Booster für Dienstleister
Nikbin Rohany ist CEO des Münchner Software-Start-ups Shore, das sich – nicht erst seit Corona – der digitalen Transformation der Dienstleistungsbranche verschrieben hat. Mehr dazu im Interview mit Nikbin.
Wie ist es Shore in den vergangenen 24 Monaten ergangen? Als "Digitalisierer der Dienstleistungsbranche" hattest du bzw. hattet ihr mit Sicherheit mehr als genug zu tun. Außerdem habt ihr das Berliner Kassensystems Inventorum übernommen und eine millionenschwere Finanzierungsrunde eingefahren.
Unsere Hauptzielgruppe, die Friseur- und Beautysalons, mussten aufgrund der Corona-Pandemie nun innerhalb der letzten zwölf Monate zum zweiten Mal schließen. Das betrifft natürlich auch uns in gewisser Weise. Doch nur wenige Salons haben durch die damit einhergehenden finanziellen Schwierigkeiten auf digitale Tools verzichtet. Ganz im Gegenteil: Wir konnte sogar beoachten, dass Salons vermehrt Anfragen gestellt haben. Das liegt zum einen daran, dass die Corona-Pandemie eine Art “Warnschuss” zur digitalen Transformation abgegeben hat und zum anderen auch daran, dass Salonbetreiber nun auch die Zeit hatten, um sich mit der Digitalisierung ihrer Prozesse zu beschäftigen – sofern noch nicht geschehen. Außerdem konnten wir im Juni letzten Jahres unser Geschäftsmodell um ein digitales Kassensystem erweitern. In diesem Zuge haben wir das Berliner Kassensystem-Start-up Inventorum übernommen und die Lösung erfolgreich in das Bestandssystem implementiert. Eine digitale Kasse wird immer wichtiger – nicht nur im Einzelhandel, sondern auch für Dienstleister. Nicht zuletzt deshalb, weil ab dem 31. März aufgrund der Kassensicherungsverordnung jede Kasse fiskalisiert sein muss. Man kann also sagen, dass die letzten zwei Jahre insgesamt sehr gut für Shore liefen.
Eure Daten zeigten, dass bereits vor Corona 52 Prozent aller Kunden Dienstleistungen online buchten – und das außerhalb der Öffnungszeiten. Der Trend wird sich nach Corona wohl fortsetzen. Was muss hier in welchen Branchen jetzt geschehen, um künftig am Markt bestehen zu können?
Die Digitalisierung ist längst Teil unserer Gesellschaft. Die meisten Unternehmen haben dies erkannt und bereits reagiert. Corona hat diesen Effekt noch einmal verstärkt und die mangelnde digitale Transformation ins Bewusstsein gerufen. Die Friseurbranche hinkt bisher hinterher, hat aber noch die Chance, aufzuholen. Heutige Kunden fordern digitale Kontaktpunkte, wie beispielsweise via Social Media oder Webseiten, sehr stark ein. Doch auch der Gesetzgeber reagiert auf die Digitalisierung: So müssen sich durch Kassensicherungsverordnung auch die Salons, die bisher kein elektronisches System hatten, nun mit der Digitalisierung auseinandersetzen. Aus diesen Gründen ist es unabdingbar, dass Salons ihre alltäglichen Prozesse digitalisieren – und wenn möglich Routineaufgaben automatisieren. Nur so ist es ihnen möglich, am Puls der Zeit und damit langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben.
Und wem bietet Shore dazu welche Art von Lösungen an?
Wir bieten unseren Kunden eine innovative Software-as-a-Service-Lösung zur digitalen Termin- und Kundenverwaltung sowie ein digitales Kassensystem. Unsere Kunden kommen aus dem Einzelhandel und Dienstleistungsbereich. Die Spannweite reicht vom Friseursalon über Kosmetikstudios bis hin zu Unternehmen im Bereich Gesundheit oder Coaching. Mittels der Software-Lösung können die Kleinstunternehmen ihre Prozesse nicht nur digitalisieren, sondern auch optimieren und damit wertvolle Zeit und Geld sparen. Gleichzeitig erhöht dies natürlich auch die Kundenzufriedenheit. Unsere Kunden können mit Shore unter anderem Online-Kalender mit Terminbuchungs- und Erinnerungs-Funktion nutzen. Außerdem sind Termin-Buchungen direkt über Google, Facebook und Instagram möglich. Das ist sehr wichtig mittlerweile. Mit inbegriffen ist auch eine Kundenmanagement-Software,ein Schichtplaner und diverse Marketing-Tools. So können beispielsweise individualisierte Newsletter oder Geburtstagsgrüße über unser System versandt werden. Zu guter Letzt bieten wir wie bereits angesprochen nun auch ein digitales Kassensystem. Den Kunden wird in diesem Zuge ein eigenes mobiles iPad-Kassensystem zur Verfügung gestellt.
Wie hebt ihr euch von anderen Lösungen ab? Kurzum: Was ist das Besondere an Shore?
Wir haben den Need im Markt frühzeitig erkannt und bieten eine umfassende Software-Lösung, die alles implementiert, was für unsere Kunden wichtig ist: Sei es Terminbuchungs- und Marketingfunktionen oder eben das digitale Kassensystem – und das alles aus einer Hand. So müssen die Unternehmen nicht verschiedene Systeme integrieren, sondern nutzen nur eines, das alles Relevante beinhaltet.
Was sind deine Pläne für bzw. mit Shore für das Jahr 2021?
Wir konnten im letzten Jahr ein starkes Wachstum erzielen und planen dieses auch 2021 fortzusetzen. Für uns steht dieses Jahr aber nochmal besonders im Zeichen der digitalen und zertifizierten Kasse, die nicht nur für Dienstleister, sondern auch für den Einzelhandel aufgrund der Kassensicherungsverordnung essentiell wird.
Und was ist darüber hinaus geplant?
Mobile Payment ist ein wichtiges Thema, das ebenso auf unserer Agenda steht. Zusätzlich dazu werden wir weitere Marketing-Funktionalitäten zur Verfügung stellen, so dass wir unsere Kunden bei der Umsatzsteigerung auch weiterhin bestmöglich unterstützen können.
Und last but not least: Was rätst du anderen Gründerinnen und Gründern aus eigener Erfahrung?
Aus eigener Erfahrung ist es sicherlich wichtig, ein komplementär aufgestelltes Gründungsteam zu bilden. Idealerweise ist man auch nicht alleine, sondern gründet zusammen mit ein oder zwei weiteren Leuten, die sich in ihren Fähigkeiten ergänzen. Genauso essentiell ist es, die Ausgaben im Blick zu behalten, um so etwaigen finanziellen Schwierigkeiten vorzubeugen. Einer der wichtigsten Dinge in meinen Augen: Gründer und Gründerinnen sollten von Anfang an Prozesse aufsetzen und Tools implementieren, die auch einer Skalierung standhalten. So spart man sich letztlich nicht nur wertvolle Zeit und Geld, sondern auch Nerven.
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Das Interview führte Hans Luthardt