Gründer*in der Woche: Golixxo – die erste Groupware-Lösung nach europäischen Sicherheitsstandards

Gründer*in der Woche 44/21


44 likes

Die Plutus GmbH, gegründet von Andre Braun und Marko Kraemer, bietet digitale Infrastrukturen und fokussiert auf eine anhaltende digitale Transformation in sämtlichen Lebensbereichen. Mit Golixxo haben die beiden jungen Gründer nun die erste Groupware-Lösung nach europäischen Sicherheitsstandards gelauncht. Mehr dazu im Interview mit Andre und Marko.

Wann und wie seid ihr auf die Idee zu Golixxo gekommen?

[Marko]: Uns ist aufgefallen, dass es europaweit keinen einzigen Anbieter gibt, der ein vergleichsweise ähnlich ausgeprägtes Produktportfolio in einer einzigen App integriert und anbietet. Außerdem werden in europäischen Unternehmen für die Kommunikation oftmals amerikanische Systeme und Dienstleister genutzt. Unserer Meinung nach fehlt eine europäische Alternative. Ganz wichtig ist bei der Entwicklung natürlich, dass die europäischen Datenschutz- und Sicherheitsstandards berücksichtigt werden, nicht nur über die ausschließliche Nutzung europäischer Server. Deshalb sind wir auf die Idee gekommen, mit Golixxo die europäischen Sicherheitsanforderungen und die Erwartungen unserer Kunden zu verbinden, um so Digitalisierung grundsätzlich in Unternehmen und Europa zu vereinfachen.

Was waren die wichtigsten Steps von der Idee bis zum Launch eurer Softwarelösung?

[Marko]: Genau genommen haben wir ja verschiedene Angebote. Ob das Plutus für die mittelständischen Unternehmen ist, MeineStadt.digital als Lernplattform im kommunalen Umfeld oder eben Golixxo als Softwarelösung in der Breite. Und bei allen Ideen lassen wir uns zunächst von den Kundenbedürfnissen leiten. Seien wir doch mal ehrlich, den meisten geht es um Einfachheit und Sicherheit. Deswegen setzen wir genau an diesen Punkten an: Wir prüfen, welche Ansätze am meisten Mehrwert liefern, und dann arbeiten unsere Coder die besten Ansätze aus und führen sie zu unseren eigenen zusammen. Dass wir dabei on track bleiben, dafür sind Andre und ich permanent im Dialog mit unseren Kunden. Die sind faktisch Teil des Prozesses. Und so ist der Launch dann eigentlich nur noch Vollzug der Idee.

Was genau ist und kann Golixxo?

[Andre]: Golixxo bietet eine Software für die Optimierung interner Kommunikation und vereint mehrere Funktionalitäten, wie beispielweise Videocalls, Internettelefonate, den Emailverkehr, einen Kalender, ein interner Chat und auch ein Drive-System. Mit der Zeit sollen immer mehr Tools hinzukommen. Golixxo fasst also mehrere Apps zusammen und vereinfacht so die interne und externe Interaktion eines jeden Unternehmens. So wird ein wesentlicher Teil eines Unternehmens digital transformiert – und zwar jegliche Austauschprozesse. Im zweiten Schritt sparen die Mitarbeiter vor allem Zeit: Informationen können schneller verbreitet und Daten einfacher und sicherer geteilt werden. Das Ganze funktioniert sowohl auf dem Smartphone als auch auf dem Desktop eines Computers.

Das Besondere an Golixxo ist ja grundlegend, dass ihr damit eine Alternative zu den dominierenden US-amerikanischen Groupware-Systemen MS Teams und Google Workspace bietet. An wen adressiert ihr bzw. wer sind eure ersten Kund*innen?

[Marko]: Mit Golixxo erweitern wir nicht nur die Plutus-Familie, sondern auch die Zielgruppe: Es werden nicht mehr nur mittelständische Unternehmen, sondern vor allem auch kleinere Unternehmen angesprochen. Golixxo verkörpert also eine einfache Lösung für alle.

Das Potenzial für Golixxo ist demnach mehr als enorm. Wohin soll die unternehmerische Reise gehen? Wollt ihr die europäische Groupware-Lösung - Made in Germany - für Europa werden?

[Andre]: Natürlich wollen wir Golixxo nicht nur in Deutschland etablieren, sondern in ganz Europa. Aber eine digitale Transformation entsteht nicht von heute auf morgen, sondern braucht Zeit. Deshalb wollen wir mit Golixxo die ersten Impulse geben und die Möglichkeiten aufzeigen. Dadurch sind wir auf dem Weg in die Digitalisierung von Anfang an dabei. In Zukunft wollen wir Golixxo auch um weitere Tools ergänzen und ein vollständiges Cloud-System schaffen. Dann wird Unternehmen nicht nur der Einstieg in die Digitalisierung erleichtert, sondern auch die internen und externen Interaktionen eines Unternehmens.

In jeder Berichterstattung wird euer beider jugendliches Alter bemüht bzw. thematisiert, Stichwort: "Zwei der jüngsten Gründer Deutschlands". Ist das für euch nervend, ein Ehrentitel oder vielmehr ein dankbares Marketing-Ding?

[Andre]: Wir sind ja auch stolz darauf. Wir arbeiten ziemlich hart für die Sachen, an die wir glauben und wir haben jetzt schon einiges erreicht. Natürlich wollen wir nicht darauf reduziert werden, dass wir jung sind. Wir haben Ideen und wollen ernst genommen werden. Aber natürlich, klar, für das Marketing ist es nicht schlecht.

Und last but not least: Was ratet ihr anderen Gründer*innen aus eigener Erfahrung?

[Andre]: Immer rausgehen und Kontakte sammeln. Man weiß nie, wer einem vielleicht Türen öffnen kann oder mit wem am Ende eine spannende Kooperation entsteht. Und immer weitermachen natürlich. Niemals aufgeben.

Hier geht's zu Plutus bzw. Golixxo

Das Interview führte Hans Luthardt

Diese Artikel könnten Sie auch interessieren:

DEALCIRCLE: Hamburger M&A-Spezialist sammelt rund 5 Mio. € ein

DEALCIRCLE, die 2018 von Kai Hesselmann und Graig Gröbli gegründete M&A-Technologielösung im Small- und Midcap-Sektor, schließt eine Finanzierungsrunde in Höhe von rund 5 Mio. Euro ab.

Angeführt vom InnoVentureFonds der Hamburgischen Investitions- und Förderbank (IFB) beteiligten sich neben Hanse Ventures, einem Company Builder aus Hamburg, zudem der AI- und Data-Science-Experte Carsten Kraus und der Tech-Analyst und Investor Philipp Klöckner, die DEALCIRCLE zusätzlich als Advisory Board Member begleiten, sowie weitere erfahrene Brancheninsider aus M&A und Private Equity.

Nachfolgekrise durch Zukäufe noch effizienter angehen

DEALCIRCLE will das Kapital vor allem für Zukäufe nutzen, um strategisch wichtige Technologien ins Haus zu holen und das Small- und Midcap-Segment künftig noch besser bedienen zu können. Anders als große Deals sind M&A-Transaktionen im Segment der kleinen und mittleren Unternehmen in Deutschland traditionell von ineffizienten und langwierigen Prozessen geprägt. Angetrieben von der Nachfolgekrise – laut KfW wollen bis Ende 2027 durchschnittlich rund 125.000 Unternehmerinnen und Unternehmer pro Jahr ihren Betrieb in neue Hände übergeben – braucht es neue digitale Lösungen für einen reibungslosen, strukturierten Generationswechsel. Wie brisant die Lage ist, zeigt sich auch daran, dass in diesem Jahr 43.000 Unternehmen von einer ungewollten Stilllegung betroffen sind. Der Grund sind nicht umsetzbare Nachfolgepläne.

Barrieren abbauen und Zukunft von M&A-Transaktionen aktiv mitgestalten

Für mehr Effizienz bei Unternehmensnachfolgen und M&A-Transaktionen setzt DEALCIRCLE daher auf eine intelligente Matching-Technologie. Dazu kombiniert das Unternehmen KI-gestützte Prozesse, Big Data und menschliche Expertise, um M&A-Berater*innen den Zugang zum passenden Käufer*innenuniversum zu ermöglichen. Dank der Technologielösung können sie geeignete Unternehmenskäufer*innen also einfacher und schneller identifizieren: Über die unternehmenseigene Investorendatenbank erhalten sie einen einfachen Zugang zu strategischen Investor*innen, Private Equity, Family Offices und Kandidat*innen für Management-Buy-ins.

Dank dieses Ansatzes konnte DEALCIRCLE nach eigenen Angaben im Jahr 2024 rund 1.400 M&A-Projekte platzieren. Für 2025 plant der Technologieanbieter rund 2.000 Unternehmensverkäufe zu vermarkten.

Kai Hesselmann, Mitgründer und Managing Partner von DEALCIRCLE, sagt: „Die Unternehmensnachfolge ist eine der größten wirtschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit – und zugleich eine riesige Chance. Mit der Finanzierung schaffen wir die Grundlage: In den kommenden Monaten wollen wir unsere technologische Basis durch strategische Zukäufe stärken, um das Small- und Midcap-Segment noch ganzheitlicher zu bedienen. Gerade in einem fragmentierten Markt wie dem deutschen Mittelstand sind Effizienz und Geschwindigkeit in M&A-Prozessen der Schlüssel – und genau hier setzen wir an.“

Benjamin Lakhssassi, Investment Manager Innovationsstarter Fonds, sagt: „DEALCIRCLE professionalisiert den M&A-Markt im KMU-Segment mit einem skalierbaren Matching-Ansatz und datengetriebener Transaktionsintelligenz. Das adressiert einen Milliardenmarkt mit hoher Fragmentierung und ist zugleich ein logischer Fit für unser Portfolio. Für uns ist das Investment auch ein klares Commitment zur Weiterentwicklung des Finanzstandorts Hamburg – als relevanter Hub für technologiegetriebenes Corporate Finance und Next-Gen-Transaction-Infrastructure.“

Proxima Fusion: 130 Mio. Euro für das am schnellsten wachsende Fusionsenergie-Start-up Europas

Das 2023 gegründete Münchner Proxima Fusion gibt heute den Abschluss einer Serie-A-Finanzierungsrunde in Höhe von 130 Mio. Euro bekannt – die größte private Investitionsrunde im Bereich der Fusionsenergie in Europa.

Proxima Fusion wurde Anfang 2023 von Francesco Sciortino, Lucio Milanese, Jorrit Lion und Martin Kunie gegründet, als Spin-out des Max-Planck-Instituts für Plasmaphysik (IPP), mit dem es im Rahmen einer öffentlich-privaten Partnerschaft weiterhin eng zusammenarbeitet, um Europa in eine neue Ära der sauberen Energie zu führen. Die EU sowie nationale Regierungen, darunter Deutschland, Großbritannien, Frankreich und Italien, erkennen zunehmend die Fusion als strategische, zeitgemäße Technologie, die für die Energiesouveränität, die industrielle Wettbewerbsfähigkeit und ein CO2-neutrales Wirtschaftswachstum unerlässlich ist.

Verlagerung der globalen Energieabhängigkeit

Proxima baut auf die langjährigen öffentlichen Investitionen Europas in Fusion und damit verbundene industrielle Lieferketten auf. Damit schafft das Unternehmen die Voraussetzungen für eine neue Hightech-Energieindustrie, die den europäischen Kontinent von einem Vorreiter in der Fusionsforschung zu einer globalen Kraft in der Fusionstechnologie macht.

Die Serie-A-Finanzierungsrunde wurde gemeinsam von Cherry Ventures und Balderton Capital angeführt, unter Beteiligung von UVC Partners, dem DeepTech & Climate Fonds (DTCF), Plural, Leitmotif, Lightspeed und Bayern Kapital. Club degli Investitori, OMNES Capital und Elaia Partners beteiligten sich ebenfalls an dieser Runde.

Nach der Seed Finanzierung 2024, welche von Redalpine angeführt wurde, verfügt Proxima Fusion damit über insgesamt mehr als 185 Millionen Euro (200 Millionen Dollar) an öffentlichen und privaten Mitteln und kann seine Mission, das weltweit erste kommerzielle Fusionskraftwerk auf Basis eines Stellarator-Designs zu bauen, weiter vorantreiben.

Francesco Sciortino, CEO und Mitbegründer von Proxima Fusion: „Die Fusion markiert einen Wendepunkt: Sie ermöglicht es, die bisherige Abhängigkeit von natürlichen Ressourcen durch eine stärkere Ausrichtung auf technologische Führungsstärke zu ersetzen und eröffnet so neue Wachstums- und Wettbewerbspotenziale. Proxima ist perfekt positioniert, um diese Dynamik zu nutzen: Wir bringen ein spektakuläres Ingenieur- und Fertigungsteam mit weltweit führenden Forschungseinrichtungen zusammen und beschleunigen somit den Weg zum ersten europäischen Fusionskraftwerk im nächsten Jahrzehnt.“

Omnisent: Akustik-KI-Start-up sichert sich 3 Mio. US-Dollar in Pre-Seed-Finanzierungsrunde

Das 2024 von Robin Daiber, Ann-Kristin Balve und Adrien Jathe gegründete Münchner Start-up Omnisent entwickelt Hardware und Software speziell für akustische Daten, um komplexe akustische Signale in verwertbare Erkenntnisse umzuwandeln.

Omnisent, ein Münchner Start-up mit Fokus auf skalierbare akustische Sensorik auf Basis künstlicher Intelligenz, hat eine Pre-Seed-Finanzierungsrunde in Höhe von 3 Mio. US-Dollar – umgerechnet rund 2,6 Millionen Euro – abgeschlossen. Angeführt wurde die Runde von Atlantic Labs, begleitet von mehreren Seriengründer*innen.

Omnisent entwickelt Hardware und Software speziell für akustische Daten, um komplexe akustische Signale in verwertbare Erkenntnisse umzuwandeln. Die firmeneigenen, ultra-energieeffizienten akustischen Geräte erfassen und verarbeiten Klangsignale in Echtzeit und trainieren damit ein sogenanntes „Large Acoustic Model“ (LAM) – die Grundlage für ein eigenes Foundation Model, das die komplexe, bislang kaum genutzte Welt nichtsprachlicher Audioinformationen entschlüsseln soll.

Robin Daiber, Mitgründer und CEO von Omnisent: „Omnisent hebt die akustische Ebene der physischen Welt, um eine neue Dimension von Intelligenz zu erschließen. Indem wir ultra-niedrigenergie-basierte Klanggeräte mit einem auf nicht-sprachlichem Audio trainierten LAM kombinieren, verwandeln wir Geräusche in Echtzeit-Intelligenz. Unser erster Anwendungsbereich ist die Industrie, insbesondere Druckluftsysteme – eine der meist unterschätzten Energieverlustquellen. Von dort aus expandieren wir in Bereiche wie Energie, Verteidigung, Raumfahrt und Smart Cities – Sektoren, in denen Klang die nächste Grenze ist. Ich bin unglaublich dankbar, diese Reise gemeinsam mit meinen fantastischen Mitgründern Ann-Kristin und Adrien anzutreten.“

Christophe F. Maire, Gründer & General Partner bei Atlantic Labs: „Bei Atlantic Labs unterstützen wir Technologien mit Potenzial zur Kategorie-Definition – und Omnisent ist genau das. Das Team vereint tiefgreifende wissenschaftliche Expertise aus Cambridge und dem Imperial College mit außergewöhnlicher Umsetzungskraft. Ihre firmeneigene Akustik-Hardware und Algorithmen erschließen eine bisher kaum genutzte Dimension der Sensorik. Wir sehen enormes Potenzial für diese Technologie in zahlreichen Branchen – von Infrastruktur über Produktion bis Verteidigung. Omnisent baut eine neue Datenschicht für die physische Welt – wir sind stolz, sie von Anfang an zu begleiten.“

Prof. Joachim Bös, Leiter des Fraunhofer IDMT: „Am Fraunhofer IDMT verfolgen wir das Ziel, bahnbrechende Technologien im Bereich der akustischen Intelligenz voranzutreiben. Omnisents innovative Arbeit, akustische Daten in Echtzeit intelligent nutzbar zu machen, ist ein bedeutender Fortschritt. Angesichts der wachsenden Bedeutung intelligenter Systeme sind wir überzeugt, dass die Lösungen von Omnisent nicht nur ganze Industrien revolutionieren, sondern auch neue Maßstäbe in Energieeffizienz und Ressourcennutzung setzen werden. Es ist uns eine Freude, dieses visionäre Team im Rahmen unseres Leistungszentrums InSignA zu unterstützen und mitzugestalten, wie wir Klang künftig wahrnehmen.“

Prof. Tim Minshall, Leiter des Institute for Manufacturing, Universität Cambridge: „Omnisent ist ein herausragendes Beispiel dafür, wie Spitzenforschung und Deep Tech durch unternehmerischen Ehrgeiz reale Wirkung entfalten können. Es verkörpert den Innovationsgeist, den wir in Cambridge und am Institute for Manufacturing fördern – an der Schnittstelle von Wissenschaft, Technik und Unternehmertum. Wir sind sehr stolz auf unseren Alumnus Robin und sein Team und blicken gespannt auf Omnisents Weg, der eine neue Ära der Akustik-KI einläuten könnte.“

Im Spätherbst 2024 gegründet, hat Omnisent bereits mehrere Auszeichnungen erhalten: ein Forschungsstipendium mit dem renommierten Fraunhofer-Institut, ein Gründerstipendium der Bundesrepublik Deutschland, den Gründerpreis des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz sowie eine Platzierung unter den Top-10-AI-Start-ups im Cambridge- und Oxford-Ökosystem.

Berliner InsurTech Baobab Insurance sichert sich 12 Mio.-Euro-Finanzierung

Das 2021 von Vincenz Klemm und Anton Foth gegründete Baobab Insurance – ein Assekuradeur für digitale Risiken – hat eine Series-A-Finanzierungsrunde in Höhe von 12 Mio. Euro abgeschlossen.

Baobab Insurance ist ein Assekuradeur für digitale Risiken. Das Produktportfolio umfasst eine Cyberversicherung, ein E-Crime-Produkt und eine IT-Haftpflichtpolice für IT-, Software-, Technologie- und Telekommunikationsunternehmen aus Deutschland und Österreich. Wesentlicher Bestandteil der Versicherungsleistung ist ein kontinuierliches KI-basiertes Monitoring der Cybersicherheit. Zusammen mit dem breitesten Partnernetzwerk im deutschen Markt bietet Baobab zudem risikorelevante Services wie Phishing-Simulationen und Awareness-Trainings.

Jetzt hat Baobab Insurance eine Series-A-Finanzierungsrunde in Höhe von 12 Millionen Euro abgeschlossen. Lead-Investor ist Viola FinTech, Co-Lead ist eCAPITAL. Zudem beteiligt sind die Bestandsinvestoren Augmentum FinTech, Project A Ventures und Baobabs Beiratsmitglied Christof Mascher.

Mit der Finanzierung will Baobab vor allem die aktive und kostenfrei integrierte Risikoprävention für mittelständische Kund*innen stärken, die das Unternehmen als erster Cyberanbieter in Deutschland vor drei Jahren auf den Markt gebracht hat. Dank seines integrierten Ansatzes aus KI-basiertem Underwriting und Prävention konnte der Assekuradeur für digitale Risiken bei seinen Kunden bereits Schäden in Höhe von über 10 Mio. Euro verhindern – und das innerhalb weniger Jahre.

Darüber hinaus will Baobab das Produktangebot für Unternehmenskund*innen weiter verbreitern und verbessern. Zudem plant das Unternehmen seine Position in den bestehenden Märkten Deutschland und Österreich zu festigen und über die kommenden 12 Monate weitere EU-Märkte zu erschließen. Dazu wird das Team deutlich erweitert, vor allem in den Bereichen Incident Response und Cybersicherheit, Softwareentwicklung und Produkt, Maklermanagement und -unterstützung, Business Development, Underwriting sowie Schadenbearbeitung.

Vincenz Klemm, Mitgründer und Geschäftsführer Baobab Insurance: "Phishing, CEO Fraud und Ransomware sind zu einer realen Gefahr für europäische Unternehmen geworden – und durch KI verschärft sich die Bedrohungslage. Dank unserem KI-basierten Underwriting-Prozess und einem integrierten, aktiven und kostenfreien Risikomanagement, können wir ihnen jedoch Lösungen anbieten, die sie bestmöglich vor diesen dynamischen Risiken schützen. Das neue Kapital ermöglicht uns auch weiterhin, mehrere Millionen an Schäden bei unseren Kunden zu verhindern und ins europäische Ausland zu expandieren."

KI-gestütztes Monitoring und risikobasierte Preisgestaltung

Wesentlicher Bestandteil von Baobabs Versicherungsleistung ist ein kontinuierliches KI-basiertes Monitoring der Cybersicherheit. Damit bietet der digitale Assekuradeur Unternehmen aus Österreich und Deutschland mit bis zu 1 Milliarde Euro Umsatz einen schnellen, datengetriebenen Zugang zu Versicherungslösungen – von der Risikoanalyse über das Underwriting bis zum Portfoliomanagement.

Atmen: Münchner SaaS-Start-up sichert sich 5 Mio.-Euro in Seed-Runde

Das 2023 gegründete SaaS-Unternehmen Atmen ermöglicht es u.a. Hersteller*innen von grünem Wasserstoff und E-Fuels, ihre Produktion in Echtzeit und automatisiert als „grün“ zu zertifizieren.

Atmen, 2023 von den Energie- und Regulierungsexpert*innen Flore de Durfort, Quentin Cangelosi und Erika Degoute gegründet, automatisiert die Nachhaltigkeitszertifizierung für die Industrie, Die fünf-Mio.-Euro-Seed-Finanzierungsrunde wird vom Berliner Venture Capital Project A angeführt. Neben den bestehenden Investoren Revent und Vireo Ventures beteiligen sich auch namhaften Angel-Investoren, darunter Axel Stepken, ehemaliger CEO von TÜV SÜD, Martina Merz, frühere CEO und serienmäßiges Vorstandsmitglied in Tech-Unternehmen wie ThyssenKrupp, und Seriengründer Christian Vollmann, früherer Investor bei Trivago und SumUp. Damit erhöht sich die Gesamtfinanzierung von Atmen auf 6,3 Millionen Euro.

Wachstum auf mehreren Ebenen

Mit der Kapitalaufnahme plant Atmen, über Wasserstoff und Kraftstoffe hinaus ein breiteres Spektrum energieintensiver Güter zu zertifizieren – darunter Stahl, Chemikalien und Düngemittel. Das bisher elf-köpfige Team wird erweitert, um den ehrgeizigen Wachstumskurs des Unternehmens zu unterstützen. Außerdem sollen die Verbindungen zu Regulierungsbehörden und Zertifizierungssystemen ausgebaut werden. Mit dem Einführen neuer Instrumente soll Unternehmen geholfen werden, den Überblick über ihren Umwelteinfluss und neue Nachhaltigkeitsvorschriften zu behalten.

Während sich andere Anbieter auf regelmäßige Stichproben und jährliche Schätzungen berufen, nimmt die Plattform von Atmen Echtzeit-Betriebsdaten direkt aus industriellen Prozessen auf. Dadurch können die Vorschriften für energieintensive Produkte wie Wasserstoff und erneuerbare Kraftstoffe einfacher eingehalten werden. Zudem ermöglicht es Unternehmen, die Produktzusammensetzung und Materialherkunft exakt nachzuweisen. Der datenbasierte Ansatz ermöglicht es Unternehmen, die Produktzusammensetzung und Materialherkunft exakt nachzuweisen und sichert der europäischen Industrie so einen entscheidenden Vorteil für die Energiewende.

„Wir vereinfachen und skalieren die Produktzertifizierung und verwandeln einen traditionellen Engpass in einen Wettbewerbsvorteil. Angesichts des begrenzten Zugangs Europas zu fossilen Brennstoffen erfordert der Übergang zu erneuerbaren Energien stärkere Systeme zur Verifizierung von Produkten für saubere Energien – und genau das bauen wir auf“, sagt Flore de Durfort, CEO und Mitbegründerin von Atmen.

Transparenz im undurchsichtigen Regulierungsmarkt

Europa birgt erhebliches ungenutztes Potenzial an lokalen erneuerbaren Energiequellen. Allein in Deutschland lag die Erzeugung erneuerbarer Energien im Jahr 2023 bei 56,9 %, der tatsächliche Verbrauch aus diesen Quellen jedoch nur bei 22 %. Denn 60 % der Energie in Europa wird derzeit importiert. Die jüngsten Handelsunterbrechungen haben jedoch Schwachstellen in genau dieser Versorgungskette aufgedeckt. Angesichts der komplexen Handelsspannungen mit den USA, der Energieabhängigkeit von Russland und der Konkurrenz aus China versagen die traditionellen Zertifizierungsmethoden aufgrund ihrer papierbasierten, arbeitsintensiven Prozesse. Grenzüberschreitende Transaktionen erfordern jetzt eine detaillierte Zertifizierung der Produktherkunft und der Nachhaltigkeitsnachweise, was die für einfachere Liefernetzwerke konzipierten Systeme überfordert.

Atmen verbindet alle Beteiligten in einem einzigen System – von Produzenten und Händlern bis hin zu Auditoren und Zertifizierungslabels. Dadurch werden verstreute Tabellen und isolierte Audits durch eine kontinuierliche Datenüberwachung und Tracking-Tools ersetzt, die die Spezifikationen und die Herkunft jedes Produkts validieren.

„In einer Welt, in der die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie von rückverfolgbaren, kohlenstoffarmen Lieferketten abhängt, baut Atmen das digitale Rückgrat, das komplexe Produktionsinputs in konforme, markt- und exportfähige Produkte verwandelt“, sagt Mila Cramer, Principal bei Project A.

Gründer*in der Woche: publuence - Plattform für High-Impact Advertorials

Serial Entrepreneur Cevahir Ejder hat publuence mit dem Ziel gestartet, den fragmentierten Markt für Advertorials zu standardisieren und Content-Kampagnen so einfach buchbar zu machen wie klassische Mediaformate.

Mit publuence geht eine Plattform an den Start, die einen oft unterschätzten Teil der Mediaplanung neu denkt: die Buchung und Auswertung von Advertorials. Was bisher meist mit viel manuellem Aufwand, verstreuten Ansprechpartner*innen und kaum vergleichbaren Ergebnissen verbunden war, soll nun deutlich einfacher und strukturierter werden. Ziel des Gründers Cevahir Ejder ist es, die Umsetzung von Content-Kampagnen so einfach und effizient wie die Buchung klassischer Display-Werbung zu gestalten.

Dazu stellt publuence führende Verlagsmarken auf einer zentralen Plattform für den Werbemarkt zur Verfügung. Lokale Tageszeitungen sollen dadurch wieder an Attraktivität gewinnen. Das Problem: Einzelne Titel sind zu klein, um in der Mediabranche Gewicht zu haben. Die Lösung: Im Verbund entsteht eine überzeugende Reichweite. Laut publuence zählen bereits über 250 Medienpartner*innen zum Netzwerk. Weitere Verlagsangebote befinden sich im Onboarding und sollen sukzessive auf der Plattform verfügbar gemacht werden.

„Ich hatte das Bedürfnis, wieder selbst gestalten zu können“

Cevahir Ejder ist in der Branche kein Unbekannter. 2011 gründete er rankseller, später Seeding Alliance, und leitete den führenden True-Native-Advertising-Vermarkter nach dem Verkauf viele Jahre unter dem Dach von Ströer. Der Schritt zurück ins Unternehmertum war kein Bruch mit der Vergangenheit, sondern ein bewusst gewählter Neuanfang.

„Ich hatte das Bedürfnis, wieder selbst gestalten zu können – mit Geschwindigkeit, Neugier und der Freiheit, Dinge anders zu machen. Genau das ermöglicht mir publuence“, sagt Cevahir Ejder. „Advertorials verdienen eine eigene Plattformlogik. Wir machen sie planbarer und messbarer, ohne ihren redaktionellen Wert zu verlieren.“

Unterstützung erhält das junge Start-up aus Langenfeld (Rheinland) von einem Investor mit langjähriger Digitalexpertise: Die Unternehmensgruppe Aschendorff steigt über ihre Beteiligungsholding Aschendorff Next ein. Die Verbindung zwischen Cevahir Ejder und dem Geschäftsführer von Aschendorff Next, Thorsten Falger, besteht seit über zehn Jahren. Bereits bei Cevahir Ejders erster Gründung war die Unternehmensgruppe Leadinvestor.

Zudem tritt der NEXT Investors Club, ein Business Angels Club mit Sitz in Münster, als Co-Investor auf. Die gesamte Investitionssumme liegt im mittleren sechsstelligen Bereich. Das sei, so Falger, ein „deutliches Signal für das Vertrauen in den Gründer und in die Relevanz von High-Impact Advertorials“.

24 Mio. Euro Finanzierung für Berliner Start-up trawa

Mit dem neuen Kapital will das 2022 von David Budde, Max Lüddemann und Robert Quick gegründete trawa seine integrierte B2B-Lösung für Stromversorgung, Energiemanagement und Flexibilitätssteuerung weiter ausbauen.

Die Series-A-Finanzierungsrunde wurde vom Wagniskapitalgeber Headline angeführt. Zusätzlich beteiligten sich Norrsken VC, der Impact Fonds des Klarna-Mitgründers Niklas Adalberth, und die bestehenden Investoren Balderton Capital, Speedinvest und AENU. Zudem gehören der Berliner VC Magnetic und Tiny VC aus London zu den Gesellschaftern von trawa.

Mit der Finanzierung will trawa das Wachstum gezielt vorantreiben und in den Aufbau der Marke investieren. Der Fokus soll auf Produkt und Dienstleistung liegen: Die Stromversorgung von Industrie- und Gewerbeunternehmen soll künftig nicht nur günstiger und flexibler, sondern auch nachhaltiger und transparenter werden. Dazu liefert das B2B-Energieunternehmen ihnen die nötigen Daten, um ihren Stromverbrauch gezielter analysieren und im nächsten Schritt neue Potenziale heben zu können – etwa durch den Einsatz von Batteriespeichern oder anderen dezentralen Technologien. Sie ermöglichen Unternehmen, Lastspitzen zu glätten, teure Netzbezüge zu reduzieren und die Eigenverbrauchsquote zu erhöhen. Grundlage dafür sind trawas KI-gesteuerte Beschaffung und die firmeneigene Energiemanagementsoftware, die weit über den Funktionsumfang klassischer Lösungen hinausgeht. Gemeinsam mit der Flexibilitätsvermarktung, wie etwa von Batteriespeichern, können Unternehmen jährlich bis zu 30 Prozent ihrer Stromkosten einsparen.

Trawa richtet sich speziell an Entscheider in Unternehmen mit einem jährlichen Stromverbrauch von mindestens 100.000 Euro, die eine übersichtliche, benutzerfreundliche Lösung benötigen, um Verbrauch und Kosten effizient zu steuern.

Herausforderungen im europäischen Energiemarkt mit Batteriespeichern meistern

Der europäische Strommarkt steht weiterhin unter Druck und vor einem tiefgreifenden Wandel: Die hohen Energiekosten in Europa belasten Unternehmen sowie neue energieintensive Akteure wie Rechenzentren oder Firmen aus den Bereichen Robotik und KI. Denn die Strompreise sind etwa doppelt so hoch wie in den USA oder China. Zugleich macht der wachsende Anteil erneuerbarer Energien die Energiemärkte volatiler, während die EU die Dekarbonisierung weiter vorantreibt. Diese Herausforderungen sind eine zentrale Ursache für die fortschreitende Deindustrialisierung Europas.

Zwar zeigt der aktuelle Koalitionsvertrag, dass das Thema in Deutschland mittlerweile auf der politischen Agenda angekommen ist. Allerdings müssen Industrie- und Gewerbeunternehmen eigenständig handeln und ihre Energie- und Kosteneffizienz erhöhen. Mit trawa erhalten energieintensive Unternehmen eine All-in-One-Lösung, die den Zugang zu nachhaltigem Strom mit einer benutzerfreundlichen Energiemanagementsoftware und flexiblen Dienstleistungen kombiniert. Zusätzlich unterstützt sie das B2B-Unternehmen bei der Beschaffung, Wirtschaftlichkeitsanalyse und Steuerung von Batteriespeichern.

David Budde, Mitgründer und CEO von trawa, sagt: “Für viele europäische KMU sind die hohen Energiepreise längst kein temporäres Problem mehr, sondern ein echter Wettbewerbsnachteil. Mit trawa kombinieren wir den Zugang zu günstigem und nachhaltigem Strom mit einer benutzerfreundlichen Energiemanagementsoftware und intelligenter Verbrauchssteuerung, einschließlich Batteriespeichern. Dank der neuen Finanzierung können wir unsere Lösungen weiterentwickeln, mit denen Unternehmen ihre Stromkosten erheblich senken können. So schaffen wir ein günstigeres und digitaleres Kundenerlebnis als traditionelle Versorgungslösungen.”

Expansion im deutschsprachigen Raum

In Deutschland versorgt trawa inzwischen über 100 gewerbliche Kunden an mehr als 3.000 Standorten. Dazu gehören etwa die Martim Hotelkette, das Bahnunternehmen Flixtrain, SETEX-Textil, Conrad Elektronik sowie viele weitere Hidden Champions aus unterschiedlichen Branchen. Seit Anfang des Jahres ist der Stromversorger und KI-basierte Softwareanbieter auch in Österreich aktiv.

FinTech Aufinity sichert sich 23 Mio. Euro Series-C-Finanzierung

Die Plattform für Zahlungsmanagement im Automotive-Bereich wurde 2018 in Deutschland unter der Marke bezahl.de eingeführt und expandiert heute unter der Marke Aufinity in ganz Europa.

Das Kölner FinTech-Scale-up Aufinity Group schließt eine Series-C-Finanzierung in Höhe von 23 Mi0. Euro ab. Angeführt wird die Runde von BlackFin Capital Partners, einer führenden europäischen Private-Equity-Gesellschaft, die sich ausschließlich auf Buyouts im Finanzdienstleistungsbereich und FinTechs konzentriert. PayPal Ventures und Seaya Ventures investierten erneut, nachdem sie bereits die Series-B-Finanzierung des Unternehmens im vergangenen Jahr angeführt haben.

Die schnellen Erfolge bei der Internationalisierung und die hohe Nachfrage des Marktes und der Investor*innen veranlassten das 2018 gegründete FinTech, diese Finanzierungsrunde früher als geplant umzusetzen. Die Aufinity Group will das Kapital nutzen, um die europäische Expansion und strategische Partnerschaften mit Original Equipment Manufacturers (OEMs) weiter voranzutreiben.

„Mit dieser Runde fokussieren wir uns darauf, unser europaweites Wachstum noch stärker zu beschleunigen. Durch neue strategische Kooperationen mit führenden OEMs sowie die weiterhin enge Zusammenarbeit mit dem Autohandel bereiten wir uns gezielt darauf vor, den Industriestandard für ganz Europa neu zu definieren“, erklärt Lasse Diener, Co-Founder und CEO der Aufinity Group. „Unser Kerngeschäft in Deutschland ist bereits solide aufgestellt. Das große Interesse aus dem internationalen Markt hat uns jedoch dazu veranlasst, die Expansion in weitere Länder viel früher als geplant voranzutreiben, was eine klare Bestätigung für unser Geschäft und unsere Plattform darstellt.”

Mit der Plattform bezahl.de (Aufinity im internationalen Raum) ist die Aufinity Group der Marktführer für Zahlungsmanagement im Automotive Bereich. Diese bietet Händler*innen und OEMs einen digitalen, White-Label-fähigen Auftritt und optimiert das Zahlungsmanagement im gesamten Automotive-Markt – vom Fahrzeugverkauf bis zum After-Sales. Optimierte Zahlungsprozesse sorgen für schnellere Zahlungseingänge, höhere Liquidität, mehr Effizienz und ein besseres Kund*innenerlebnis.

remberg erhält 15 Mio. Euro in Series A+ Finanzierungsrunde

Mit dem neuen Kapital will remberg sein Produkt weiterentwickeln, insbesondere im Bereich KI-gestützter Wartungsoptimierung und Predictive Maintenance.

Remberg wurde 2018 in München von David Hahn, Julian Borg, Cecil Wöbker und Hagen Schmidtchen als Ausgründung der TU München & CDTM gestartet. Das KI-Unternehmen bietet eine intelligente Instandhaltungsplattform für Industrieunternehmen, um ungeplanten Stillständen vorzubeugen, diese schnellstmöglich zu beheben und für Audits vorbereitet zu sein.

Bisher konnte remberg 28 Mio. Euro an Finanzierung einsammeln – u.a. von Acton Capital, Oxx, Earlybird, Speedinvest, Fly Ventures und Angels wie z.B. die Gründer von Personio, Forto und Celonis. Jetzt hat remberg hat in einer Series A+ Finanzierungsrunde 15 Mio. Euro erhalten. Die Runde wird von Acton Capital aus München und Oxx aus London angeführt, mit Beteiligung der bestehenden Investoren Earlybird, Speedinvest und Fly Ventures.

Das frische Kapital soll in die Expansion in Europa sowie die Weiterentwicklung der KI-gestützten Instandhaltungssoftware fließen. „Wir entwickeln die führende Instandhaltungsplattform im Zeitalter von KI, um die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie zu sichern”, sagt David Hahn, CEO und Co-Founder von remberg.

Ungeplante Stillstände kosten europäische Industrieunternehmen jährlich rund 500 Milliarden Euro an Umsatzeinbußen. Besonders im Mittelstand sind Instandhaltungsprozesse oft ineffizient, weil sie analog oder mit veralteten Systemen organisiert sind. Remberg bietet eine skalierbare, mobile Lösung, die sich in bestehende IT-Systeme integriert und Wartungsprozesse mit KI optimiert – unabhängig davon, ob bereits eine Software für Instandhaltung vorliegt oder nicht. Tritt eine Störung auf, scannen Mitarbeitende aus der Produktion einen QR-Code und erhalten über den KI-Chat in der remberg Software sofort passende Lösungen – basierend auf den Daten und der Historie der Maschine. Bereits über 150 Kunden, darunter SCHUNK, Brandt Zwieback-Schokoladen, Liqui Moly, Edding und Meleghy Automotive nutzen remberg zur Reduzierung von Stillständen und zur Automatisierung von Wartungsaufgaben.

Marktlücke: Europas Antwort auf US-Instandhaltungsplattformen

„Europas Industrie braucht Lösungen aus Europa. Wir können es uns nicht leisten dieses Softwaresegment den USA zu überlassen, vor allem wenn es um das Rückgrat unserer Wirtschaft, die fertigende Industrie, deren Anlagen und Daten geht. Genau hier setzen wir an“, sagt David Hahn.

Während der Markt für Instandhaltungssoftware in den USA bereits stärker von digitalen Plattformen wie z.B. MaintainX geprägt ist, hat Europa bisher keine vergleichbare, moderne, auf KI ausgelegte Lösung hervorgebracht. remberg hat diese Lücke nicht nur erkannt, sondern bedient die spezifischen Anforderungen der europäischen Industrie – mit Blick auf Datensicherheit, Hosting und Reifegrad der Digitalisierung. Mit über 1 Mio. Anlagen, die bereits über remberg in Europa verwaltet werden, positioniert sich remberg als der aufstrebende europäische Marktführer im Bereich modernes Computerized Maintenance Management System (CMMS) und Enterprise Asset Management (EAM).

Hamburger Tech-Start-up akeno erhält 4,5 Mio.-Euro-Finanzierung

Das 2021 gegründete akeno bietet eine einzigartige Produktionssoftware, die Planung und Realität kontinuierlich in Echtzeit abgleicht und den Produktionsplan anpasst.

Produktionspläne veralten schnell – oft verlieren sie binnen drei Tagen 75 Prozent ihrer Aussagekraft. Der Grund: herkömmliche Tools reagieren nicht flexibel auf Veränderungen. Die Folge: ungenutzte Kapazitäten, überflüssige Lagerbestände und ständige Neuplanung. Das 2021 von Alexander Ebbrecht, Dmitrij Direktor und Steffen Ramm in Hamburg gegründete Tech-Unternehmen akeno schafft Abhilfe – mit einer weltweit einzigartigen, KI-basierten Software für adaptive Produktionsplanung in Echtzeit. Die Lösung denkt mit, passt sich an und automatisiert Prozesse nachhaltig. Für diesen Ansatz erhält akeno nun 4,5 Millionen Euro Seed-Finanzierung, angeführt von Cusp Capital, gemeinsam mit TS Ventures und another.vc.

Die Lösung richtet sich gezielt an Branchen mit komplexen und sensiblen Produktionsprozessen – darunter die Chemie- und Pharmaindustrie, der Lebensmittel- und Getränkesektor sowie die metallverarbeitende Industrie. Hier treffen parallel laufende Prozesse auf enge Kapazitätsgrenzen, stark beanspruchte Anlagen und zahlreiche Störfaktoren – von Schwankungen bei der Rohstoffqualität über variable Produktionszeiten bis hin zu unvorhergesehenen Maschinenausfällen.

Echtzeit-Produktionsdaten und selbstlernende Algorithmen

Akeno plant nicht auf Basis fixer Zeiten oder pauschaler Annahmen. Die Software analysiert in Echtzeit eine Vielzahl operativer Daten – etwa Maschinenzustand, Materialverfügbarkeit und Auslastung – und berechnet daraus die wahrscheinlichsten Prozessverläufe. So entstehen adaptive Pläne, die sich kontinuierlich anpassen und mit jeder Anwendung präziser werden.

„Wer Produktionspläne auf veralteten Stammdaten aufbaut, riskiert seine Wettbewerbsfähigkeit“, sagt Co-Founder und CEO Alexander Ebbrecht. „Unsere Vision ist eine Produktionsplanung, die sich vollständig autonom an reale Ereignisse und Bedingungen anpasst und Pläne in Echtzeit optimiert.“

Vom BASF-Projekt zum internationalen Rollout

Akeno antizipiert potenzielle Störungen oder Engpässe bereits im Voraus. Wenn beispielsweise eine Maschine länger braucht als erwartet oder sich ein neues Produktionsfenster öffnet, schlägt akeno sofort vor, wie Aufträge umgeplant werden können. Dadurch wird der Produktionsprozess dynamisch und reaktionsfähig – Risiken werden minimiert, bevor sie zum Stillstand führen. Große, namhafte Unternehmen wie BASF Coatings, die Beckers Group und SunChemical setzen auf akeno.

Eine Vision für die Zukunft der Produktionsplanung

Akeno wurde von Alexander Ebbrecht, Dmitrij Direktor und Steffen Ramm gegründet. Ihre Vision: eine Produktionsplanung, die intelligent und lernfähig ist und sich nicht mehr auf starr definierte Werte oder Excel-Tabellen stützt. „Unsere Software nutzt Echtzeitdaten aus der Produktion, lernt aus vergangenen Fehlern und optimiert die Planung kontinuierlich – für zuverlässige Liefertermine, reduzierte Bestände und mehr Energieeffizienz“, sagt Ebbrecht.

Mit dem frischen Kapital plant akeno sein Team zu verdreifachen und neue Branchen zu erschließen. Nach dem bereits erfolgten Markteintritt in China soll die Expansion in weitere internationale Märkte – darunter auch Nordamerika und weitere asiatische Länder – vorangetrieben werden. Die Seed-Runde ist der erste große Meilenstein des Unternehmens seit der Gründung und soll nun den Weg zur Skalierung der Technologie ebnen.

Vertrauensverlust, Skepsis, Mangel an Selbstwirksamkeit

Repräsentative Studie "Projekt Zuversicht" veröffentlicht: Das sind die Ergebnisse und die Handlungsempfehlungen für Unternehmen, Medien und Politik.

Deutschland braucht mehr Zuversicht. Denn die aktuelle Lage ist geprägt von einem tiefen Vertrauensverlust in viele Institutionen der Gesellschaft – allen voran Politik und Medien. Dadurch fehlt es an positiven Gemeinschaftserfahrungen. Und dies führt zu einem Verlust an erlebter Selbstwirksamkeit und Zuversicht.

Das zeigt die tiefenpsychologisch fundierte und repräsentative Studie, die heute in Düsseldorf vorgestellt wurde. Darin beklagt die Mehrheit der Befragten einen Mangel an Selbstwirksamkeit und äußert sich skeptisch über die Zukunft. Gleichzeitig sehnen sich die Menschen nach mehr Gemeinschaft und gemeinschaftlich angegangenen Zielsetzungen. Die drei Initiatoren sehen in der Studie zugleich den Auftakt für ein „Projekt Zuversicht“, mit dem Medien, Wirtschaft und Politik die Menschen wieder für Aufbruch, Optimismus und gesellschaftlichen Zusammenhalt gewinnen. Erste Projekte in den drei Bereichen sind bereits angestoßen.

Ermöglicht wurde die Studie durch namhafte Verbände (GWA, Die Media-Agenturen, OWM, Westfälisch-Lippischer Landwirtschaftsverband), werbetreibende Unternehmen (Dr. Oetker, REWE) sowie Medienhäuser & Vermarkter (ARD MEDIA, Funke Medien Gruppe, Hubert Burda Media, Prisma Verlag, ProSiebenSat.1 Media, RMS Radio Marketing Service, RTL Deutschland und Weischer Media).

Die Kernergebnisse der Studie im Einzelnen

Status Quo

  • Die Menschen in Deutschland sehen schwarz für ihr Land. Ihre mangelnde Zuversicht in der Gesamtperspektive ist eklatant. 78 Prozent stimmen der Aussage zu: „Wir fahren das Land vor die Wand, wenn wir weiter so machen wie bisher.“ 67 Prozent fühlen sich von System und Politik allein gelassen. Die wirtschaftliche und politische Gesamtlage wird schlecht beurteilt.
  • Die schlecht eingestufte Gesamtlage und der Vertrauensverlust in die Institutionen der Gemeinschaft führen zu einem Rückzug in das persönliche familiäre Umfeld. Hier richten sich die Menschen möglichst gut ein. Ein Großteil der Interviewten (85%) gibt an, dass es ihnen und ihrer Familie im Prinzip gut geht. In der Folge kommt es zu einem eigentümlichen Phänomen: Gute persönliche Befindlichkeit geht einher mit Schwarzmalerei und fehlender Zuversicht für das Land.
  • Die Ansichten der Gen Z in Bezug auf Deutschland sind ähnlich kritisch, jedoch stets etwas positiver als die der Älteren.
  • Auf sich allein gestellt, verlieren die Mehrheit der Menschen das Gefühl von Selbstwirksamkeit. Nur 10 Prozent glauben, dass sie etwas bewirken können. 50 Prozent glauben es nicht.
  • Menschen, die eine Form von sinnstiftender Gemeinschaft gefunden haben, sind glücklich darüber und können Zuversicht entwickeln. Sie berichten von Zusammenhalt im Heimatverein, in der Theatergruppe, im Ehrenamt und vielem mehr.

Wünsche nach Veränderung

  • Über die Gemeinschaft können die Menschen eigene Wirksamkeit (zurück-)gewinnen. 82 Prozent wären zuversichtlicher, wenn sich die Gesellschaft gegen die großen Bedrohungen unserer Zeit vereinen würde.
  • 77 Prozent wären zuversichtlicher, wenn sie zumindest im Kleinen etwas bewegen könnten. 65 Prozent wären tendenziell zuversichtlicher, wenn sie das Gefühl hätten, etwas Großes verändern zu können. Ebenso viele würden am liebsten mit anderen Menschen gemeinsam Projekte verwirklichen. Immerhin 45 Prozent würden gerne auch etwas politisch bewegen.
  • Gemeinschaft kann am besten vor Ort aufgebaut und gesellschaftliche Spaltung so abgebaut werden. Hier zeigt sich die Relevanz regionaler Medien.
  • Ernsthaftes gegenseitiges Zuhören wird als zentrale Maßnahme für mehr Zuversicht gesehen. Dafür müssen Räume geschaffen werden und die Menschen fürs Zuhören „geschult“ werden.
  • Von Medien wird mehr Transparenz und weniger Panikmache gefordert. Zwei Drittel geben an, tendenziell zuversichtlicher zu sein, wenn die Medien nicht immer alles so negativ berichten würden. Die Medien sind den Menschen dabei durchaus wichtig: 84 Prozent geben an, dass Demokratie ohne unabhängige Medien nicht funktionieren würde.

Von der Studie ins Handeln: Eine Bewegung in Gang setzen

Konkrete Ableitungen aus der Studie teilen die Initiatoren mit relevanten Stakeholdern, beispielsweise die Empfehlung an die Medien, stärker einen „zuhörenden“, konstruktiven und lokal unterstützenden Journalismus zu realisieren, um vor Ort Menschen wieder wirksamer werden zu lassen. Aus den Kernergebnissen der Studie ergeht auch ein konkreter Arbeitsauftrag. Die Idee: Nachwuchskräfte und engagierte Vertreter und Vertreterinnen aus der Kreativwirtschaft, aus dem Bereich des Journalismus und der Politik erhalten die Aufgabe, in Formaten wie Hackathons oder Barcamps Konzepte zu entwickeln, die es schaffen, das von den Menschen herbeigesehnte Gemeinschafts- und Wirksamkeitsgefühl wieder entstehen zu lassen. Alle drei Arbeitsgruppen starten in einem einheitlichen Auftragsdesign. Die ausgearbeiteten Ideen fließen anschließend in eine Art Meta-Camp, in dem diese drei Gruppen zusammenkommen und diskutieren, wie die entwickelten Ansätze verzahnt werden können. Final soll ein Konzept entstehen, das Deutschland von der Basis her mit einem Angebot an jeden einzelnen wieder nach vorn bringen kann. Die Formate werden in den kommenden Wochen initiiert. Im zweiten Halbjahr sollen erste Ergebnisse präsentiert werden. Ebenfalls eingebunden werden sollen zudem Unternehmen: Sie können mit Initiativen in ihrer Kommunikation dazu beitragen, dass über mehr gemeinschaftliches Erleben und gemeinschaftliche Zielsetzungen mehr Zuversicht und Selbstwirksamkeit entstehen kann. Zugleich sollen Kräfte gebündelt werden durch das Vernetzen verschiedener bereits bestehender oder in Vorbereitung befindlicher Initiativen.

Studiendesign

Die tiefenpsychologische Untersuchung basiert auf 87 Tiefeninterviews, die die Marktforschungsagentur rheingold salon durchgeführt hat, 40 davon mit Medienkonsument*innen, 15 mit Jugendlichen aus Ost- und Westdeutschland. Auf Basis der Erkenntnisse aus diesen tiefenpsychologischen Interviews wurden in Kooperation mit dem Marktforschungsunternehmen Ominiquest im zweiten Schritt repräsentativ in einer Online-Befragung 1000 Menschen jeweils in Ost- und Westdeutschland befragt. Zudem wurden 20 Journalist*innen aus Ost und West und 12 Expert*innen aus Politik und Wirtschaft interviewt. Das Team der Forschenden rekrutiert sich aus Ost- und Westdeutschland und unterschiedlichen Altersgruppen. Ziel war es, möglichst viele Perspektiven zu integrieren.

EIB-Delegation besucht Münchner Scale-ups

Die Scale-ups Tubulis (BioTech) und OroraTech (SpaceTech) warten beim Besuch von Nicla Beer, der Vizepräsidentin der Europäischen Investitionsbank (EIB), in München mit top Innovationen und starken Investor*innen auf.

Bayern Kapital, die Venture- und Growth-Capital-Gesellschaft des Freistaats Bayern, begrüßte am 9. Mai 2025 Nicola Beer, die Vizepräsidentin der Europäischen Investitionsbank (EIB), in München. Anlass war der gemeinsame Besuch zweier Münchner Scale-ups, an denen Bayern Kapital mit dem Wachstumsfonds Bayern 2 beteiligt ist: OroraTech und Tubulis.

Der Wachstumsfonds Bayern 2 wurde im Jahr 2020 von der LfA Förderbank Bayern gemeinsam mit Bayern Kapital aufgelegt. Die Europäische Investitionsbank hatte sich im Jahr 2021 mit 50 Millionen Euro am Wachstumsfonds Bayern 2 als Gesellschafterin beteiligt. Insgesamt stand damit ein Gesamtvolumen von 165 Millionen Euro zur Verfügung, um bayerische Start-ups bei ihren Wachstumsvorhaben zu begleiten.

Top-Erfolge nur mit ausreichender Finanzierung in Wachstumsphasen möglich

„Bayern ist mittlerweile europaweit als Innovations- und Technologiestandort bekannt“, sagt Nicola Beer, Vizepräsidentin der Europäischen Investitionsbank (EIB). „Die Europäische Investitionsbank arbeitet mit erfahrenen Finanzpartnern zusammen, um Innovationsinvestitionen zu beschleunigen und Unternehmen in ganz Deutschland die Schaffung qualifizierter Arbeitsplätze, die Verbesserung ihrer Wettbewerbsfähigkeit und ihr Wachstum zu ermöglichen. Der Besuch bei Tubulis und OroraTech hat erneut bestätigt, dass solche Erfolge nur mit ausreichender Finanzierung in Wachstumsphasen möglich sind. Den Wachstumsfonds Bayern 2 mit europäischen Mitteln auszustatten, hat sich daher als richtige Entscheidung erwiesen. Bayern Kapital hat als Managementgesellschaft schnell und mit Weitsicht agiert und die Mittel an den richtigen Stellen investiert. Wir freuen uns, die Zusammenarbeit auch in der Zukunft weiter auszubauen.“

„Die Partnerschaft mit der EIB hat es uns ermöglicht, mit dem Wachstumsfonds Bayern 2 noch mehr junge, innovative Unternehmen in Bayern mit Wachstumskapital auszustatten und so die technologische Souveränität des Freistaats Bayern und seine Position als Wirtschafts- und Technologiestandort weiter zu stärken. Diese langjährige und enge Zusammenarbeit zeigt beispielhaft, wie finanzielle Mittel durch Partner mit Kenntnis der Marktbedinungen vor Ort und Einbindung in die regionalen Innovationsökosysteme effizient an die Stellen gebracht werden können, wo sie effektiv für messbare Erfolge und nachhaltiges Wachstum sorgen können“, sagt Monika Steger, Geschäftsführerin von Bayern Kapital.

Bayern Kapital: Garant für Venture Capital und Growth Capital für Bayern

In Zukunftsbranchen wie Life Sciences, Space, Cleantech, Robotik, Software, künstliche Intelligenz oder Quantencomputing ist die Bereitstellung von Risikokapital („Venture Capital“ bzw. „Growth Capital“) essenziell für erfolgreiche Unternehmensgründungen und -wachstum. Denn die Entwicklung und Skalierung von Geschäftsmodellen in diesen Bereichen ist oftmals komplex und kapitalintensiv. Deshalb investiert Bayern Kapital seit fast 30 Jahren Venture Capital in technologieorientierte Start-ups aus Bayern.

Die EIB-Gruppe hat 2024 9,6 Milliarden Euro in Deutschland investiert und dabei in den letzten Jahren ihr Produktportfolio ausgeweitet, um insbesondere mehr Möglichkeiten zur Bereitstellung von verschiedenen Formen von Risiko- und Wachstumskapital zu schaffen. Die Finanzierung von Innovation und Digitaliserung, gerade im Mittelstand, zählt zu den strategischen Prioritäten der EIB-Gruppe. Dem dient eine Reihe neuer Initiativen, wie die Tech-EU Platform, um europäische Pioniere in Bereichen wie KI, Halbleiter und Cleantech besser zu unterstützen.

Seit 2015 ist Bayern Kapital gezielt auch im Segment der Wachstumsfinanzierung aktiv, seit 2020 mit dem Wachstumsfonds Bayern 2. Um dieses Erfolgsmodell weiter zu unterstützen, stattete die Europäische Investitionsbank EIB im Jahr 2021 den Wachstumsfonds Bayern 2 mit zusätzlichen 50 Millionen Euro aus, wodurch dieser auf ein Gesamtvolumen von 165 Millionen Euro anwuchs. Die Erfolgsbilanz ist beeindruckend: Über 30 Unternehmen wurden aus dem Wachstumsfonds Bayern 2 finanziert, darunter Unternehmen wie beispielsweise Quantum Systems, planqc, Luma Vision, Tricares, DeepDrive, Hololight, SimScale und viele weitere. Dabei mobilisierten die Investitionen des Wachstumsfonds Bayern 2 erhebliches zusätzliches, privates Venture Capital.

Tubulis und OroraTech: Zwei Top-Scale-ups „Made in Bavaria“

Zwei der Firmen, die mit einer Beteiligung durch den Wachstumsfonds Bayern 2 entscheidende Wachstumsphasen und Erfolge realisieren konnten, hat Nicola Beer, die Vizepräsidentin der EIB, am vergangenen Freitag in München besucht: OroraTech und Tubulis. Beide Unternehmen stehen beispielhaft für die Innovationskraft und das Wachstumspotenzial bayerischer Start- und Scale-ups und werden von Bayern Kapital als langfristiger Ankerinvestor bereits über mehrere Unternehmensphasen hinweg begleitet.

OroraTech: Waldbrände frühzeitig per Satellit erkennen

Das 2018 gegründete OroraTech ist ein führendes SpaceTech-Unternehmen im Bereich der satellitengestützten Erdbeobachtung durch Wärmebildkameras, das zur Bekämpfung der steigenden Anzahl von intensiven Waldbränden in Europa und auf der ganzen Welt beitragen könnte. Die Wildfire Intelligence Solution des Münchner Unternehmens zur frühzeitigen Erkennung, Überwachung und Prognose von Waldbränden nutzt kompakte Satelliten, die mit auf künstlicher Intelligenz (KI) basierenden, eigens entwickelten multispektralen Wärmebildkameras ausgestattet sind. Die Kameras erfassen thermische Daten auf der Erdoberfläche und können so den Standort, die Größe und das Ausbreitungspotenzial eines Feuers erkennen.

OroraTech verfügt bereits über zehn funtionsfähige Satelliten im Weltall, weitere sollen folgen. Mit Griechenland und Kanada hat OroraTech bereits nennenswerte Verträge zum Schutz der dortigen Waldflächen und damit Fora und Fauna, Tier- und Menschenleben sowie Gebäude und kritischer Infrastruktur geschlossen. Der Wachstumsfonds Bayern 2 hat sich erstmalig Mitte 2021 an OroraTech beteiligt und das Unternehmen über mehrere Finanzierungsrunden begleitet.

Circula erhält 15 Mio. Euro in erweiterter Series-A-Runde

Das 2017 gegründete Berliner Unternehmen erhält frisches Kapital zur Weiterentwicklung seiner KI-gestützten Ausgabenmanagement-Lösung.

Effizientes Ausgabenmanagement gehört zu den täglichen Herausforderungen für Unternehmen weltweit. Insbesondere in Zeiten der Notwendigkeit von rigorosen Cash Management trägt das CFO-Office im deutschen Mittelstand erheblich zum Unternehmenserfolg bei. 2017 von Nikolai Skatchkov und Roman Leicht gegründet, hat sich Circula als ein führender Anbieter im Bereich Ausgabenmanagement etabliert. Mit der neuen Finanzierung wird das Unternehmen seine KI-Kapazitäten erweitern und neue Workflow-Funktionen entwickeln.

Das Unternehmen automatisiert mit seiner modularen Plattform die Ausgabenverwaltung. Von der automatischen Belegerfassung über die KI-gestützte Prüfung von Buchungsdaten bis hin zur steuerlichen Validierung der Datensätze. Dadurch reduziert Circula den manuellen Aufwand um durchschnittlich 80 Prozent und verkürzt die Monatsabschlüsse um mehrere Arbeitstage.

Durch starkes Umsatzwachstum und einem klaren Fokus auf Profitabilität hat Circula in einer erweiterten Series-A-Runde 15 Millionen Euro eingesammelt. Diese Runde wurde von den bestehenden Investoren Alstin Capital, Capnamic Ventures, Peak Capital, Wenvest Capital und Storm Ventures sowie CIBC Innovation Banking angeführt. Mit dem zusätzlichen Kapital wird unter anderem die Entwicklung autonomer Arbeitsprozesse vorangetrieben, um die Effizienz im CFO-Office weiter zu steigern.

„Wir haben ein klares Ziel: Deutschlands KI-basierter Champion im Bereich Spesen- und Ausgabenmanagement für kleine und mittelständische Unternehmen werden.” sagt Nikolai Skatchkov, CEO von Circula. “Mit hunderten Millionen Euro Transaktionsvolumen, hunderttausenden aktiven Nutzern und dem Vertrauen von unzähligen Steuerberaterkanzleien sind wir in einer idealen Position um unsere Vision eines reibungslosen Arbeitsalltags für Finance-Teams in den kommenden Jahren zu realisieren.“

KI-Start-up 7Learnings sichert sich 10 Mio.-Euro-Series-B-Finanzierung

7Learnings, 2019 von Felix Hoffmann, Eiko van Hettinga, Martin Nowak in Berlin gegründet, ist ein führender Anbieter für KI-basierte Technologien für die Handelsoptimierung.

Die Series-B-Finanzierungsrunde wird angeführt von Acton Capital. Der bestehende Investor High-Tech Gründerfonds bekräftigt sein Vertrauen in das Geschäftsmodell mit einer erneuten Beteiligung. Mit der frischen Finanzierung will 7Learnings die internationale Expansion vorantreiben und legt den strategischen Fokus auf den Markteintritt in Nordamerika.

Anders als viele High-Growth Technologie-Start-ups war 7Learnings bereits vor Abschluss der Series-B-Runde profitabel – ein Beleg für die Stärke und Skalierbarkeit des Geschäftsmodells. Die gesamte Investierungssumme fließt vollständig in das weitere Wachstum und soll es dem Unternehmen ermöglichen, seine positive Marktdynamik zu nutzen und seine internationale Präsenz strategisch auszubauen.

„Wir haben ein profitables Unternehmen aufgebaut, das seinen Kunden messbare Ergebnisse liefert“, sagt Felix Hoffmann, CEO und Mitgründer von 7Learnings. „Inmitten von Handelsunsicherheiten, der anhaltenden Inflation und globalen Lieferkettenherausforderungen ist eine bessere Decision Intelligence für Marken und Onlinehändler entscheidend für den Unternehmenserfolg. Die neue Finanzierung ermöglicht es uns, unsere Technologie weltweit noch mehr Händlern anzubieten. Dabei liegt unser nächster Hauptfokus auf Nordamerika.“

7Learnings hat sich trotz anhaltender Inflation, sich wandelnden Konsumverhaltens und der schwer kalkulierbaren Auswirkungen von US-Zöllen auf die Beschaffungs- und Preisstrategie als ein führender Anbieter im Bereich KI-gestütztes Pricing etabliert und genießt das Vertrauen führender globaler Händler wie Westwing, Bonprix, Tom Tailor, Tamaris und DK Company. Die Technologie wurde durch hunderte A/B-Tests validiert. Die Retail-KI-Plattform umfasst neben Dynamic Pricing weitere Prognostizierungsfunktionen, die Marketingkampagnen mit Preisstrategien verknüpfen und den Einkauf optimieren, sodass entlang der gesamten Wertschöpfungskette Margen optimiert werden.

„Preisgestaltung ist einer der wirkungsvollsten Hebel für Profitabilität im E-Commerce. Was uns bei 7Learnings am meisten beeindruckt hat, ist ihre State-of-the-Art KI-Technologie, die durchweg besser performt als der Wettbewerb. In Deutschland ist 7Learnings bereits Marktführer, und wir freuen uns, sie bei ihrer internationalen Expansion zu unterstützen“, sagt Sebastian Wossagk, Managing Partner bei Acton Capital.

„Während KI scheinbar in allen technologiegetriebenen Geschäftsmodellen Einzug hält, ist es wichtiger denn je, auf ihren ROI zu schauen. Die KI-Anwendungen von 7Learnings bieten einen klaren und messbaren Vorteil für die Geschäftsergebnisse ihrer Kunden. Wir sind beeindruckt von der Vision und dem Drive des Führungsteams und freuen uns, unser Investment zu bekräftigen“, fügt Martin Möllmann, Principal bei HTGF, hinzu.