Zum Newsletter per QR-Code
Aktuelle Events
Gründer der Woche: freshTasia – Asia-Gemüse, made in Germany
Gründer der Woche 30/20
2017 haben Rongrong und Ralf Szydlewski ihre Phytasia GmbH in Falkensee (nahe Berlin) gegründet. Dort produzieren sie asiatisches Gemüse für Privatkunden, Restaurants, Kochschulen sowie Cateringfirmen und vertrieben ihre Produkte unter der Handelsmarke freshTasia. Mehr zu dem grünen Business im Interview mit Ralf Szydlewski.
Zunächst zur aktuellen Lage: Wie ist es euch beiden in der aktuellen Corona-Krise ergangen?
Sie haben ja schon beschrieben, womit wir eigentlich Geld verdienen wollten: Restaurants, Catering und Co. Das fiel dann auf einmal komplett weg und hat sich bis heute nicht erholt. Denn viele unserer Kunden haben noch gar nicht wieder die Anzahl an Gästen bzw. sind geschlossen.
Durch meine Frau Rongrong konnten wir uns dann aber viel mehr auf die chinesischen Endkunden konzentrieren. Das klappte nicht gleich von hier auf jetzt, aber aktuell sind es 900 chinesische Kunden und einige Deutsche.
Ohne Staatshilfen wäre es uns als Start-up aber wirklich übel ergangen. Auch vielen Dank an die Lieferanten jeglicher Art, die Stundungen zugelassen haben – in einer Phase, in der ja niemand sagen konnte, wie es weiter geht.
Welche Learnings habt ihr aus dieser Zeit mitnehmen können?
Es haben sich in dieser Zeit viele neue Konzepte entwickelt, auch bei unseren Kunden, die interessanterweise sehr kameradschaftlich besprochen und teilweise umgesetzt wurden. Da wir nicht über den Großhandel liefern, konnten wir solche Entwicklungen sehr gut miterleben und uns selbst entsprechend ausrichten.
Auch werden wir in Kürze ein Video-Rezept-Portal veröffentlichen und mit 60 Rezept-Videos starten. Unsere Kochenden und Freunde aus dem Fine-Dining Bereich – egal ob mit oder ohne Sterne – werden sich dort zeigen. Aber wir fangen erstmal mit 10 Kochenden a 6 Rezepten an.
Nun zur den Anfängen von Phytasia bzw. freshTasia: Wann und wie seid ihr beiden auf die Idee gekommen, hierzulande asiatisches Gemüse anzubauen?
Wir sind zum Einkaufen oft in die Asia-Märkte gegangen. Aber das Angebot war meist sehr begrenzt und leider oft von ziemlich übler Qualität. Da die Sehnsucht von Rongrong nach asiatischem Gemüse aber so groß war, mussten wir an dieser Situation einfach etwas ändern. So haben wir schon fast zwei Jahre vor der Gründung damit begonnen zu klären, ob wir die einzigen sind, die so über das asiatische Gemüse in Deutschland denken. Unsere Erkenntnis: Nein - es gibt viele, die so denken wie wir.
Und dann kam noch hinzu, dass der Großteil der Deutschen auch gernin Asia-Märkten einkauft, aber kein Gemüse. Vor allem, weil man nicht weiß, was man damit machen soll und weil das dort angebotene schlappe Gemüse mit schimmligen Schnittstellen nicht gerade zum Kauf einlädt. Da gibt es sicher saisonalbedingte Ausnahmen, aber wenn dies bei zehn Einkäufen zweimal vorkommt, wird man als Kunde einfach misstrauisch.
Was waren dann die wichtigsten Steps von der Gründung bis zum Verkauf der ersten Produkte?
Als erstes stand die Marktanalyse zum Bedarf und zu den möglichen Preisen an. Dazu haben wir zirka zwei Jahre lang die Marktpreise beobachtet. Danach haben wir jemand gesucht, der das Gemüse für uns produzieren könnte. Da leider niemand die speziellen Gemüsesorten kannte und somit immer auch die Angst da war "Wer soll das kaufen?“, gab es letztlich niemanden in unserer Nähe, der für uns produzieren wollte oder konnte. Also mussten wir auch diesen Weg noch selbst beschreiten. Bis zur Findung des aktuellen Standorts vergingen dann noch mal rund acht Monate.
Nun zu freshTasia. Was bietet ihr euren Kundinnen und Kunden?
FreshTasia steht für fresh Tasti Asia. Wir legen großen Wert auf Geschmack und hohe Qualität. Was wir nicht selbst essen, produzieren wir auch nicht, es sei denn, unsere Kunden verlangen es und es passt in unser Konzept. Wir bieten exklusive asiatische Gemüse an und hebeln damit die Importe aus, die per Flugzeug ankommen. Die vielfallt an Gemüse ist riesig – warum wir in Europa nur Gurke, Paprika und Co. züchten, ist mir bis heute ein Rätsel.
Die Kunden – ob Sterneköche oder Asiaten – spiegeln uns jedes Mal, wie toll unser Gemüse ist. Auch die deutschen Kunden, die von uns ein paar kleine Kochtips bekommen, sind begeistert.
Rongrong und ich sind schließlich nicht vom Fach.
Wer ist die Zielgruppe bzw. wo findet man euer asiatisches Gemüse?
Vor Corona hätten wir gesagt: Restaurants, Catering, Events und Privatkunden. Nun hat sich das etwas verändert. Wir gehen mehr auf die Endkunden zu und verteilen über Verteilstationen – in Kooperationen mit Ladengeschäften.
Aber Restaurant sind für uns immer noch sehr wichtig. Wer wie wir nur neun Monate nach dem Start sagen kann, dass er bereits in Sternküchen wie in das Rutz, facil oder prism etc. liefert, gewinnt und genießt auch bei den Privatkunden großes Vertrauen.
Wie macht ihr marketingtechnisch auf euch aufmerksam?
Es klingt vielleicht etwas vermessen, aber wir haben so geile Produkte, dass wir unglaublich viele Presseanfragen über das Fernsehen, Zeitungen, Fachmagazine, Kochzeitschriften etc. erhalten, die wir auch sehr gern alle beantworten.
Wir versuchen spannend zu bleiben, bringen neue Gemüse, überlegen uns kleine Events, machen Popups mit tollen Kochenden, gehen auf Messen und Veranstaltungen.
Da immer mehr Leute wissen wollen, was sie essen und wo es herkommt, machen wir auch Führungen bei uns und kleine Verkostungen. Das ist das Schöne am Direktverkauf, man bekommt sehr gut mit, was die Kunden wünschen. Und wenn dann viele über einen sprechen, ist es das bestmögliche Marketing.
Aktuell habt ihr eine Crowdinvesting-Kampagne auf FunderNation laufen. Was ist das Ziel der Kampagne, warum sollte ich in euer Unternehmen investieren und was soll mit dem frischen Kapital geschehen?
Die Investition wird zur Produktionserweiterung und energetischen Sanierung eingesetzt. Damit können wir dann die Energiekosten senken und die Produktion steigern, so dass wir unsere Zielgröße von 400 Kilo Gemüse pro Woche schnell erreichen um dann weitere zwischen Schritte gehen können, bis das neue Gewächshaus mit 1,2 Hektar kommen wird. Zusätzlich wird der Vertrieb über unser Video-Rezept-Portal weiter angekurbelt. Wir sind also im Wachstumsmodus, aber nicht um jeden Preis.
Und last but not least: Was raten Sie anderen Gründerinnen und Gründern aus eigener Erfahrung?
Ich würde jederzeit nur das gründen, an was ich glaube und somit auch "verteidigen" kann. Wichtig ist auch, dass die Familie an das glaubt, was man macht – nichts ist schlimmer, als nach einem erfolglosen Tag nach Hause zu kommen und sich anhören zu müssen: „Ich habe es dir doch gleich gesagt.“ Also denkt daran: Es wird in jeder Phase Rückschritte geben und auch oft richtig stressig sein. Aber ihr könnt daran wachsen und unglaublich viel daraus lernen. Kämpft für euren Traum – lernt aber auch aufzuhören, bevor euch das Projrkt kaputtmacht, denn manchmal ist einfach nicht die richtige Zeit für eure Idee gekommen. Dann heißt es durchzuatmen, sich umzuschauen und nach Lösungen zu suchen, um es dann ggf. im nächsten Anlauf besser zu machen.
Hier geht's zur freshTasia-Crowdinvesting-Kampagne
Das Interview führte Hans Luthardt
Diese Artikel könnten Sie auch interessieren:
Gründer*in der Woche: Anue – per perfect Match zum Studium
Das Berliner Start-up Anue ist angetreten, um angehende Studierende in nur zehn Minuten mit dem idealen Studienangebot zu matchen.
Angesichts der hohen Studienabbruchquoten in Deutschland stellt sich die Frage: Wie können angehende Studierende besser unterstützt werden? Das Berliner Start-up Anue hat eine Lösung entwickelt: Mit einem innovativen Matching-System finden angehende Studierende in nur zehn Minuten das für sie ideale Studienangebot in Deutschland.
Wie kann das funktionieren? Die Anue-Plattform durchforstet dabei die mehr als 26.000 Studienangebote in Deutschland. Entsprechend erscheint Nutzer*innen, bevor sie mit dem Fragebogen starten, über dem ersten Textfeld der Hinweis: 26.100 verbleibende Matches. Mit jeder beantworteten Frage reduziert sich die Zahl der Auswahlmöglichkeiten, und die Nutzer*innen kommen ihrem perfekten „Match“ näher. Der Fragebogen beginnt mit der Kategorie „Was und Wie?“:
Die Plattform stellt Fragen zum Schulabschluss, dem gewünschten Studienbeginn oder der Abiturnote. Anschließend folgen Fragen zur Umgebung (bevorzugt man eine ländliche Umgebung oder eine Großstadt), zum Standort (u.a. ob ein Ort mit viel oder wenig Nachtleben bevorzugt wird), sowie Fragen zur finanziellen Situation (z.B. wie viel Geld für die Miete zur Verfügung steht).
Der Prozess dauert etwa zehn Minuten. Sobald alles ausgefüllt ist, erhält man eine Übersicht der „Matches“ – inklusive des „besten Matches“, also des am besten passenden Studienangebots in Deutschland, maßgeschneidert auf die im Fragebogen angegebenen Präferenzen. Anue bereitet die Nutzer*innen anschließend auf die Bewerbung vor, erstellt Checklisten und Deadlines und begleitet sie bis auf das Bewerbungsportal der Hochschule.
Mehr Licht in den Uni-Dschungel
„Mit Anue machen wir den Unterschied und sorgen dafür, dass junge Menschen die bestmögliche Entscheidung für ihre Zukunft treffen – ohne endlose Pro- und Contra-Listen, ohne Zweifel“, sagt Gründer Marvin Zornig. Er ist der Kopf hinter der Plattform. Wie kam er zu dieser Idee? 2020 saß der damals 29-Jährige an seiner Masterarbeit für einen Marketing-Master an der Universität St. Gallen, während seine Partnerin nach einem passenden Masterstudiengang in Psychologie suchte.
Zehn Tage quälte sie sich, so beschreibt es Marvin, durch ein scheinbar unendliches Angebot – und kam ihrer Entscheidung keinen Schritt näher. Neugierig geworden, recherchierte
Marvin die Anzahl aller Masterstudiengänge in Psychologie in Deutschland: 334 Optionen gab es zu diesem Zeitpunkt. Kein Wunder, dass einem das die finale Wahl erschwert, dachte Marvin, und beschloss, einen effizienten Weg für Menschen zu finden, die zwar wissen, was sie studieren möchten, aber nicht wissen, wann, wie und vor allem wo. Also gründete er Anue.
Zum Traumstudium in der Traumstadt
Monatelang recherchierte Marvin Daten zu deutschen Hochschulen und deren Standorten und trug die Informationen händisch in Tabellen ein. Mehr als eine Million Datenpunkte sammelte er, um alle Bedürfnisse angehender Studierender, die seine Plattform nutzen werden, abzudecken. Die Vielfalt an Daten ermöglichte letztlich die Genauigkeit des perfekten Matches. Dann baute er die erste Version seiner Plattform, die auf einem Matching-Prinzip basiert. „Wie Dating-Apps, nur matchen wir Nutzer*innen nicht mit einem nächsten Date, sondern mit ihrem Traumstudium in ihrer Traumstadt“, sagt Marvin. Wie wichtig der Standort einer Hochschule bei der Wahl des Studiums ist, weiß der Gründer: Ein Viertel aller Studienabbrecher*innen gab 2021 in einer Studierendenbefragung in Deutschland an, ihr Studium wegen des Umfeldes abgebrochen zu haben – eine Statistik, die für Marvin besonders relevant ist.
Kein pay-to-play
Seinen ersten Durchbruch hatte Marvin im Jahr 2022, als es zur ersten Partnerschaft mit der Hochschule Fresenius kam. „Für Universitäten ist es besonders attraktiv, auf einer Plattform wie Anue präsent zu sein. Wir können garantieren, dass die Bewerber*innen, die sich via Anue an einer Hochschule bewerben, auch wirklich passend sind. Es gibt auf Anue kein ,pay-to-play‘ – man kann als Hochschule also kein Geld zahlen, um besser im Matching gelistet zu sein“, so das Credo des Gründers.
„So machen das aber viele andere Plattformen: Nutzer*innen bekommen Hochschulen empfohlen, die der Plattform am meisten Geld einbringen. Das hilft weder Studieninteressierten noch Hochschulen – und ist auch völlig konträr zur Philosophie von Anue“, verrät Marvin. Neben der Hochschule Fresenius zählen heute auch weitere Hochschulen zu seinen Partner*innen, darunter die IU, EBZ Business School und die Hochschule Macromedia.
Für Marvin ist Anue mehr als nur ein Schlüssel zum Traumstudium: Vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels sei die hohe Studienabbrecherquote in Deutschland alarmierend. So brechen jedes Jahr 135.000 Bachelor-Studierende ihr Studium ab, was unter anderem eine ‚massive Verschwendung‘ von 250 Millionen produktiven Arbeitsstunden für den deutschen Arbeitsmarkt darstelle. „Wir können es uns nicht leisten, dass junge Menschen falsche Entscheidungen treffen und darunter ihr ganzes Leben leiden“, so Marvin. Schließlich zeigen Studien, dass Studienabbrecher*innen auf lange Sicht 5,9 Prozent weniger Einkommen erzielen als diejenigen, die direkt nach dem Abitur in eine Ausbildung starten.
Auch nicht-akademische Ausbildungswege im Fokus
Aktuell hilft das Start-up bei der Wahl des richtigen Studienangebots, doch Marvin Zornig weiß, dass die Herausforderungen für junge Studierende damit nicht enden. Wie finanziert man sein Studium? Welche Job-Möglichkeiten gibt es? Wo findet man in den wenigen Monaten zwischen Immatrikulation und Studienbeginn eine Wohnung – in einer Stadt, die man vielleicht noch nicht kennt? Anue soll bald auch diese Fragen beantworten – und darüber hinaus nicht nur akademische, sondern auch nicht-akademische Ausbildungswege erschließen. Denn das Unternehmen plant künftig auch Ausbildungsberufe mit einem innovativen, inhaltlichen Matching in das Angebot zu integrieren, um die Studien- und Berufswahl noch zielgerichteter zu gestalten.
Marvin Zornig möchte die Art und Weise revolutionieren, wie junge Menschen ins Erwachsenenleben einsteigen. Nach vier Jahren als Solo-Gründer hat er dafür jetzt ein Team aufgebaut, das ihn dabei unterstützt – und ist seinem Ziel, für jeden Menschen den richtigen Bildungsweg zu finden, einen großen Schritt näher.
Gründer der Woche: Cora Health - dein Blutdruck-Coach
Cora Health ist eine junge eHealth Plattform, die es sich zum Ziel gesetzt hat, den Blutdruck von Millionen Patienten zu senken. Wie - das erfahren wir im Interview mit Co-Gründerin Melanie Hetzer.
Wie seid ihr - du und dein Co-Gründer Josef Moser - auf die Idee zu einer Gesundheitsplattform rund um das Thema Bluthochdruck gekommen?
Mein Co-Founder und ich haben die Gesundheitsplattform Cora Health gegründet, denn Familienangehörige von uns leiden unter Bluthochdruck – wie jeder vierte Erwachsene in Deutschland. Was allerdings noch viel schlimmer ist: jeder Achte stirbt an einer der zahlreichen Folgeerkrankungen wie zum Beispiel Herzinfarkt oder Schlaganfall. Aus eigener Erfahrung mussten wir feststellen, dass Betroffene nicht die nötige Unterstützung bei der nachhaltigen Bekämpfung der Erkrankung bekommen. Dagegen möchten wir nun etwas unternehmen.
Sind wir demnach noch viel zu wenig informiert oder gar desinteressiert an dem wichtigen Thema Bluthochdruck?
Leider ist den meisten Menschen die Ernst der Erkrankung nicht bewusst und sie nehmen sie auf die leichte Schulter. Jährlich sterben mehr Menschen an einer der Folgeerkrankungen von Bluthochdruck als von Krebs, Diabetes oder HIV. Wenn man das relativ sieht, müsste man dem Thema Herzgesundheit noch weit mehr Beachtung schenken. Generell denke ich aber, dass das Thema immer mehr Raum erhält. Seit 2005 gibt es immerhin den Welt-Hypertonie-Tag, an dem Menschen über Bluthochdruck und dessen Folgen aufgeklärt werden.
Was genau bietet ihr mit bzw. auf Cora Health?
Cora Health ist eine Gesundheitsplattform, die eine mobile App, einen Online-Ratgeber und einen informativen Newsletter umfasst.
Und was leistet die Blutdruck App?
Cora Health ist die einzige App, die Patienten hilft, ihren Blutdruck nicht nur zu überwachen, sondern auch nachhaltig zu verbessern. Unsere App bietet Nutzern einen Überblick über die Entwicklung ihrer Blutdruckwerte, erinnert sie an ihre Medikamenteneinnahme und motiviert sie dazu mehr Sport zu treiben.
Nach der automatisierten Übertragung der Blutdruckdaten aus Apple Health schlägt die Cora Health App Nutzern personalisierte Lebensstil-Empfehlungen vor. Durch die regelmäßige Dokumentation verschiedener Aktivitäten können die User sehen, welche Auswirkungen Medikamente, Ernährung, Bewegung und Stress auf ihre Blutdruckwerte haben.
Was kostet die App und wer ist die Zielgruppe?
Cora Health richtet sich an alle, die das Schicksal über ihre Herzgesundheit in die eigene Hand nehmen möchten. Unsere App basiert auf einem Freemium-Modell. Das bedeutet, die Basisversion von Cora Health ist kostenlos. Dies ermöglicht es uns, möglichst viele Menschen in ihrem Alltag mit Bluthochdruck zu unterstützen. Premium-Nutzer können durch ein monatliches (2,99 Euro) oder jährliches Abonnement (19,99 Euro) zusätzliche Features, wie Langzeitanalysen oder pdf-Reports, freischalten.
Wie macht ihr auf euch bzw. eure Angebote aufmerksam?
Wir wollen dort präsent sein, wo Patienten uns brauchen. Durch gezieltes Content Marketing helfen wir unseren Nutzern, ihre Erkrankung besser zu verstehen und ihre Herzgesundheit nachhaltig zu verbessern. Daneben sind wir auch im App Store präsent und nutzen verschiedenste App Store Marketing Maßnahmen für die Akquisition neuer Nutzer.
Was sind eure kommenden unternehmerischen Pläne?
Wir haben es uns zum Ziel gesetzt, die Herzgesundheit von Millionen Patienten verbessern. Um das zu erreichen, planen wir in naher Zukunft unsere Präsenz auf iPad und Android Geräte auszuweiten. Langfristig möchten wir unseren Nutzern mit einem AI-basierten Algorithmus personalisierte und auf ihre Wünsche und Bedürfnisse maßgeschneiderte Bluthochdruck-Behandlungspläne zur Verfügung stellen.
Und last but not least: Was rätst du anderen Gründern - auch gern speziell aus dem Health-Bereich - aus eigener Erfahrung?
Wie man immer so schön sagt, Start-up bedeutet Achterbahn. Es gibt Ups und Downs, daher ist Durchhaltevermögen extrem wichtig.
Hier geht's zu Cora Health
Das Interview führte Hans Luthardt
Gründer der Woche: KleePura – der Clou ist der Klee
Torsten Mick und Simon Scheffler, die beiden Gründer der grünerdüngen GmbH, haben einen neuartigen biologischen Dünger entwickelt. Was das Besondere an KleePura ist, erfahrt ihr im Interview mit Torsten.
Wann und in welchem Kontext seid ihr auf die Idee gekommen, ein Düngemittel für den Bio-Anbau zu entwickeln?
Die Idee, ein zertifiziertes Düngemittel für den Bio-Anbau und speziell für den Bio-Gemüsebau zu entwickeln, gab es schon vor über 20 Jahren. Dabei ist zu beachten, dass Biodünger nicht gleich Biodünger ist. Ich versuche es mal kurz und bündig zu erklären: Ein wesentlicher Punkt ist die Definition von Biodünger. Ein Biodünger darf sich so nennen, wenn seine Inhaltsstoffe/Substanzen organischen Ursprungs sind. Das kann eine ganze Menge sein, wie zum Beispiel pflanzliche Abfälle (Treber, Malzkeime etc.), Abprodukte der Futter- und Lebensmittelindustrie, aber auch tierische Reststoffe (z.B. Horn-, Knochen- und Blutmehl) oder Klassiker wie Seevogelkot, Pferde- und Kuhdung usw. Dabei ist nicht wirklich wichtig, wo diese Reststoffe herkommen. Seevogelkot aus Südamerika, Horn, Knochen, Blut aus Massentierhaltung oder vom anderen Ende der Welt … Kurzum: Es war Zeit für einen Biodünger, der seinem Namen wirklich gerecht wird. Ein Biodünger aus 100 % bio-zertifizierten Zutaten sozusagen aus zertifiziert ökologischer Produktion!
Bis 2012 „traute“ sich keiner so richtig, dieses etwas schwierige Thema anzupacken, zumal auch Aspekte wie rein pflanzlich, Regionalität (Deutschland), Wirkungsgrad und Verträglichkeit standen dabei genauso im Fokus, wie eine unkomplizierte Anwendung sowie die dazugehörige umweltfreundliche Verpackung. Das Ganze begann als gefördertes Forschungsprojektes bei Prof. Schmidtke (HTW Dresden) mit Unterstützung des BÖLN und der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) und wurde 2017 unter der Marke KleePura BioDünger erfolgreich ausgegründet.
Und was ist das Besondere, das Innovative an KleePura? Das gute Gewissen des Benutzers und ...
Tatsächlich kann jeder Profi und jeder Hobbygärtner unseren KleePura BioDünger mit gutem Gewissen einsetzen. Denn nur KleePura besteht auf der Basis von Klee, welcher auf Ökoflächen von familiengeführten Biobetrieben (Naturland) wächst und über ein innovatives Verfahren zu unseren super wirksamen Düngepellets weiterverarbeitet wird. Wird begleiten alle Prozesse und zwar von der Ansaat der Kleeflächen bis zum fertigen Produkt. Das Besondere von KleePura ist zum einen die rein ökologische Produktion mit einem Rohstoff, der nahezu unendlich zur Verfügung steht, und zum anderen die beeindruckende Wirkung. Genauer gesagt, besitzt KleePura ein hervorragendes Nährstoffverhältnis aus Stickstoff (3,5 % N), Phosphor (1 % P2O5) und Kalium (3,4 % K2O) kurz NPK. Das ist für einen rein pflanzlichen Dünger vorzüglich.
Und warum Klee?
Ganz einfach, weil Klee ein sogenannter Stickstoffsammler ist, sprich zur Pflanzenfamilie der Leguminosen gehört und mit Hilfe von Sonnenlicht und den wurzelanhaftenden Rhizobien (Knöllchenbakterien) Stickstoff und andere Nährstoffe fixiert.
Wo kommt euer Dünger überall zum Einsatz?
Entwickelt wurde KleePura speziell für Gemüse, Obst und Kräuter, welche im Frühjahr als Jungpflanzen (Tomaten, Kohlrabi, Brokkoli, Blumenkohl, Zucchini, Kürbis, Melonen usw.) im eigenen Garten, auf dem Balkon oder im Hochbeet gepflanzt werden. Aber auch zu Kartoffeln oder speziellen Säkulturen wie Möhren, Spinat, Rote Beete etc. entfaltet KleePura seine optimalen Düngeeigenschaften.
Wir treffen aber auch immer öfter Menschen, die uns sagen, dass sie nicht düngen, da Düngung reine Chemie wäre. An diesem Beispiel sieht man, dass das Wort Düngung nicht wirklich gut wegkommt. Oft hört man in diesem Zusammenhang das Wort Glyphosat (Bayer/Monsanto), welches ein Totalherbizid ist und mit pflanzengerechter Düngung und erst recht mit KleePura rein gar nichts zu tun hat. Düngung ist nichts Schlimmes, ganz im Gegenteil. Alle Pflanzen brauchen Nährstoffe, vor allem Starkzehrer wie Tomaten, Zucchini, Kürbisse, Erdbeeren, aber auch Kräuter, Wein- und Rosenstöcke.
Wo erhalte ich KleePura?
KleePura findet man im Bio-Einzelhandel – pünktlich zum Beginn der Gartensaison, z.B. in den Alnatura Filialen oder in verschiedenen Bioläden in ganz Deutschland. Rein theoretisch kann jeder in seinen Bioladen der Wahl gehen und nach KleePura fragen. Die Bioläden können KleePura über den Großhandel individuell bestellen – auch eine Verpackung – denn über den Bio-Großhandel sind wir flächendeckend vertreten. KleePura gibt es natürlich auch in unserem Online-Shop und zukünftig auch über Naturbaumärkte.
Gründer der Woche: d25.io – KI einfach nutzen und trainieren
Jörg Kiesewetter, Friedrich Seck und Hannes Witt sind die Gründer der d25.io GmbH aus Leipzig, die sich das Thema KI auf die unternehmerische Fahne geschrieben haben. Ihr Ansatz: Ohne tiefgreifende Tech-Kenntnisse schnell und einfach künstliche Intelligenzen bauen und trainieren. Mehr dazu im Interview mit Co-Gründer Friedrich.
Was treibt dich bzw. euch an, selbständig zu sein?
Wir möchten in erster Linie künstliche Intelligenz den Unternehmen und Menschen in den Unternehmen näher bringen und dadurch die Chancen von KI aufzeigen. Dabei setzen wir mit unserer Technologie den Aufwand, den Schritt in die KI zu gehen, auf ein Minimum.
Des Weiteren möchten wir den Menschen auch die Angst vor dieser Technologie nehmen. Es werden mit Sicherheit einige Jobs durch künstliche Intelligenz ersetzt, aber das wird noch einige Jahre dauern. Doch wer sich rechtzeitig damit befasst, wird auch in Zukunft nicht ersetzt werden.
Wann und wie seid ihr auf die Idee gekommen, gemeinsam zu gründen?
Die Grundidee kommt von Jörg und ist schon 1,5 Jahre „alt“. Jörg beschäftigte sich damals aus Eigeninteresse mit KIs und bemerkte dabei, wie schwer der Einstieg war. Wir drei haben uns im April zusammengetan. Jörg kannte Hannes aus einer früheren gemeinsamen Zeit bei einem Leipziger Softwareunternehmen. Der Kontakt zu mir wurde über einen gemeinsamen Freund in der Leipziger Startup-Szene hergestellt.
Was bedeutet d25.io?
Der Name d25.io soll genau den Spirit repräsentieren, welchen wir auch als Unternehmen leben wollen. Das „d“ steht für Digitalisierung, etwas was wir als Unternehmen an vorderster technologischer Front mitgestalten möchten. Die „25“ steht auf der anderen Seite für ein Gefühl, das Gefühl welches man mit 25, kurz nach der Uni hat. Wenn man erkennt, dass man plötzlich gut ausgebildet ist, nicht mehr täglich in der Uni sitzen muss und die Welt einem offen steht. Genau dieses Gefühl, wenn man die Welt aus den Angeln heben möchte und sie nach seinen Vorstellungen gestalten will. Das „io“ steht wiederum für den Input/Output, welchen wir als Unternehmen von der Gesellschaft bekommen, bzw. in die Gesellschaft wieder hinausgeben.
Was waren dann die wichtigsten Steps von der Gründung bis zum Start von d25.io?
Für uns war der wichtigste Step, herauszufinden, ob wir überhaupt miteinander arbeiten können. Wir merkten aber relativ schnell, dass wir uns sehr gut ergänzen und in kurzer Zeit sehr gut mit der Entwicklung der Plattform und auch mit dem Aufbau der gesamten Unternehmensinfrastruktur vorankamen.
Was genau bietet ihr euren Kunden in Sachen KI?
Wir möchten KI für alle einfach, schnell und sicher zur Verfügung stellen. Aber nicht nur KI, sondern auch die ganze Umgebung dafür. Unser MVP ist der d25 Monitor, ein Tool für das Finden eigener Produkte auf Instagram unabhängig von der Nutzung von Hashtags oder dem Inhalt der Bildbeschreibung. Um genauer zu werden: Ein Kunde, z.B. ein Fashionlabel muss nur 50 Trainingsbilder per Drag & Drop bei uns hochladen und den Button „Start Analysis“ drücken.
Anschließend wir die KI automatisch trainiert und sucht bei Instagram nach dem Produkt. Die Resultate stellen wir unseren Kunden zur Verfügung, sodass diese wiederum direkt mit ihren eigenen Kunden interagieren können. Dadurch ist es Marken möglich, bspw. ihre Kundenbindung aktiv zu steigern. Außerdem erhalten sie somit Zugriff auf eine große Menge an „echtem“ User Generated Marketing Content.
Aber das ist nur ein kleiner Teil: Mit unserer Plattform möchten je nach Branche verschiedene Use-Cases bedienen. Durch unsere Plattform ermöglichen wir die Kombination verschiedener KIs aus den Bereichen der Bild-, Text-, Sprach- & Videoanalysen in unserem innovativen Pipeline Concept. Jeden neuen Use-Case entwickeln wir mit einem Partner aus der jeweiligen Branche zusammen.
Gründer der Woche: Cevec - kleiner Helfer in großer Not
Gabriel Müller (29), Absolvent der Industrial Design/Medical Design Muthesius Kunsthochschule Kiel und in Hamburg lebender Freelancer, hat vor Kurzem mit seinem Projekt „Cevec“ den renommierten James Dyson Award auf nationaler Ebene gewonnen. Gegründet hat Gabriel Müller (noch) nicht – wir wollen ihn aber dennoch als „Gründer der Woche“ vorstellen – auch und insbesondere, um ihn und andere Erfinder zum nächsten Schritt in Richtung Unternehmertum zu motivieren.
„Cevec“ ist ein kleines Gerät, welches das schnelle und sichere Anlegen eines zentralen Venenkatheters in Notfallsituationen ermöglicht. Ob aus der Produktidee ein Unternehmen erwächst, ist noch nicht klar, aber das Zeug dazu hat es. Über Ceves und dessen Potenzial - auch als Grundlage einer möglichen Selbständigkeit - sprechen wir mit dem jungen Industrie Designer.
Wann und wie sind Sie auf die Idee zu Cevec gekommen? Und wer hat Sie dabei fachlich unterstützt?
Die Projektidee “Ein zentraler Venenkatheter für den Einsatz in Notfällen” entstand im Oktoberr 2016 beim Gespräch mit einem Arzt, der bei der Seenotrettung in Kiel arbeitet. In dem Gespräch kam heraus, dass Katheter in Notfallsituationen schwer bis unmöglich anzulegen sind, da die äußeren Umstände sehr unterschiedlich sind zum klinischen Kontext. Hier sah ich Entwicklungspotenzial!
Um den Prozess zu verstehen, wie Ärzte normalerweise ZVKs legen, machte ich Besuche bei der Anästhesieim UKSH Kiel. Dort hatte ich die Möglichkeit, bei der Anlage von ZVKs “live” dabei zu sein. Im weiteren Projektverlauf führte ich Feedback-Loops zu meinem Projektprozess mit Anästhesisten und Ärzten aus dem Rettungsdienst durch, die sehr hilfreich für das Ergebnis waren.
Außerdem bietet der Studiengang “Medical Design” im Lehrangebot ein Seminar, bei dem unterschiedliche Bereiche der medizinischen Versorgung beispielhaft in verschiedenen Einrichtungen des Gesundheitswesens vorgestell werden. Hier ist es möglich einen Einblick in Bereiche zu erlangen, die sonst nicht zugänglich sind.
Was waren dann die wichtigsten Schritte von der Idee bis zum Entwurf einer möglichen Lösung?
Aus der theoretischen und praktischen Recherchearbeit konnte ich Erkenntnisse ableiten, die hilfreich und nötig waren für die Bearbeitung der Fragestellung. Mithilfe von Skizzen, Vormodellen und Rapid Prototyping entwickelte ich meine Entwurfsarbeit. Dabei erstellte ich u.a. auch ein Schaummodell eines Kopfes, um die Prototypen schnell testen zu können.
Folgende waren meine Erkenntnisse:
Sterile vs unsterile Umgebung: Im Krankenhaus treffen die Ärzte Maßnahmen, um steril zu arbeiten. In Notfallsituationen kann dies nicht unbedingt gewährleistet werden.
Zwei Hände-Nutzung vs sich bewegende Umgebung: Während meiner Beobachtungen habe ich festgestellt, dass die Seldinger-Technik das Arbeiten mit zwei Händen zu jeder Zeit während des Prozesses erfordert. In einem Notfall, insbesondere auf See, kann es jedoch sehr wackelig sein. Der Rettungssanitäter ist möglicherweise aufgrund dieser Umstände nicht in der Lage, beide Hände einzusetzen.
Geschultes vs ungeschultes Personal: Anästhesisten sind geschult und erfahren in der Anlage von Kathetern - Sanitäter und Notärzte jedoch nicht unbedingt. Ein Produkt für diese Zielgruppe sollte daher leicht verständlich sein. Es sollte dem (untrainierten) Benutzer den Prozess so einfach als möglich näherbringen. Darüberhinaus kann die Möglichkeit, zwischen den einzelnen Schritten zu pausieren, dem Arzt Sicherheit geben.
Die Anzahl der Werkzeuge: Ein herkömmlicher zentralvenöser Katheter besteht aus einer Vielzahl von Geräten in verschiedenen Größen. Im Notfall kann eine große Anzahl von Instrumenten allerdings zu Verwirrung führen. Es besteht auch ein erhöhtes Risiko, ein Teil zu verlieren, beispielsweise beim Öffnen der Verpackung.
Zeitdruck: Ich habe beobachtet, dass die Vorbereitung und Nachbehandlung nach der Anlage des Katheters viel Zeit in Anspruch nehmen. Im Notfall ist Zeit kostbar und evlt. lebensrettend. Eine Lösung sollte sich deshalb darauf konzentrieren, schnell und unmittelbar zu sein.
Gründer der Woche: Matchbase - die Liga für Freizeit-Fußfaller
Jonas Baum und Christian Klötzer haben Anfang 2018 ihr Start-up Matchbase gegründet und eine App für Freizeit-Fußballer auf den Markt gebracht. Das Motto: App öffnen, Gegnermannschaft herausfordern und ab auf den nächsten Bolzplatz! Mehr dazu erfahrt ihr im Interview mit Co-Gründer Jonas.
Wann und wie kamt ihr beiden auf die Idee zu eurer digitalen Fußball-Liga?
Christian und ich kennen uns von der Uni. Wir haben dort regelmäßig zusammen Fußball gespielt. Auf dem Platz mit Freunden, zum Beispiel in der Uni-Liga und natürlich auch auf der Playstation bei einer gepflegten Runde FIFA. Wir beide sind kompetitive Typen. Einfach nur mal kicken macht zwar Spaß – Der richtige Ansporn entsteht aber erst, wenn man zusammen mit seinem Team etwas erreichen kann. Jeder Fußballer kennt das. Wir haben uns dann gefragt, warum man im echten Leben nicht das kann, was man schon immer auf der Playstation kann: Immer und überall, quasi on demand, in einer Liga spielen. Und das ist es, was Matchbase jetzt jedem Fußballer ermöglicht.
Was waren dann die wichtigsten Steps bis zum Start der App Matchbase?
Ich kann mich extrem glücklich schätzen in einem Team arbeiten zu dürfen, das überzeugt ist, ein cooles Produkt zu bauen und welches keinen Fehler zweimal macht. Ich glaube dann ist man für das Meiste gewappnet. Deshalb will ich auch gar keinen besonderen Milestone hervorhebe. Ein Unternehmen zu bauen bedeutet in meinen Augen vor allem trotz Rückschlägen immer weiter zu gehen, immer Vollgas geben und dabei ständig versuchen zu lernen. Auch wenn’s wehtut.
Gab's auch eine abschließende Echt-Test-Phase?
Wir haben das Unternehmen Anfang 2018 gegründet und seitdem kontinuierlich einen Prototypen mit einer kleinen Gruppe an Nutzern getestet, die uns mit unglaublich wertvollem Feedback versorgt hat. Auf dieser Basis haben wir dann eine skalierbare Version entwickelt, die jetzt jeder runterladen kann.
Und wie habt ihr die App-Entwicklung und euch als Start-up bislang finanziert?
Wir finanzieren uns zurzeit aus dem Berliner Startup Stipendium und privaten Darlehen. Außerdem starten wir gerade eine Seed-Runde mit Angels aus dem Fußball-Gaming- und Mobilebereich.
Und nun zur App Matchbase: Was genau ist sie, was kann sie und wer soll sie nutzen?
Matchbase ist für alle Fußballer, denen „mal kicken“ nicht genug ist. Diejenigen, die auf dem Platz etwas erreichen wollen. Aufsteigen, Meister werden: Mit Matchbase geht das jetzt nicht mehr nur am Wochenende, sondern wann und wo es meinem Team passt. Man braucht auch nicht unbedingt 11 Spieler pro Team. Bei uns organisieren sich die Mannschaften flexibel. Auch ein 5 vs 5 auf dem Bolzplatz ist kein Problem. Damit das funktioniert, machen wir es den Teams extrem einfach ähnlich starke Gegner und die besten Plätze in ihrer Umgebung zu finden und Spiele darauf zu organisieren.
Die Teams können sich ganz einfach gegenseitig herausfordern. Nimmt ein Team die Herausforderung eines anderen an, können sie über einen Gruppenchat organisieren, wann und auf welchem Platz gespielt werden soll. Wir haben dafür alleine in Berlin über 300 frei zugängliche Plätze in der App.
Jedes neue Team startet bei Matchbase in Liga 10. Wer aufsteigen will, muss wie immer im Fußball durch Siege Punkte sammeln. Allerdings entscheidet über den Aufstieg nicht, welches Team am Ende einer monatelangen Saison am besten dasteht. Bei uns funktioniert das eher wie in einem Videogame. Jede Liga hat eine individuelle Punktegrenze, welche die Teams für den Aufstieg übertreffen müssen. Dafür hat eine Mannschaft fünf Spiele zur Verfügung. Sammelt ein Team innerhalb dieser fünf Spiele nicht ausreichend oder keine Punkte, droht der Abstieg.
Das Besondere ist, dass sich die Teams außerdem für ihre Erfolge auf dem Platz von Marken mit Prämien belohnen lassen können. Ein bisschen wie Profis mit einem Sponsorenvertrag.
Gründer der Woche: ARTEDIO - die Online-Kunstgalerie
ARTEDIO ist eine Online-Galerie für zeitgenössische Kunst. Das Ziel des Gründers David Vetter ist es, den Kunstmarkt weiter zu digitalisieren und damit transparenter und offener zu gestalten. Mehr zum ARTEDIO-Konzept im Interview mit David.
Kommst du selbst aus der Kunst-Branche?
Klares Jain, ich habe ursprünglich Marketing und Management studiert und mich damals im 3. Semester mit einem ersten Onlineshop für Kunstdrucke, Ausstellungsplakate und eben auch Kunsteditionen parallel selbstständig gemacht. Das liegt mittlerweile 12 Jahre zurück. In dieser Zeit habe ich umfangreiche Kontakte zur Kunst-Branche aufbauen können, von denen wir heute profitieren. Auch im Rahmen meiner Diplom-Arbeit hatte ich die Möglichkeit den Kunstmarkt im Internet genauer zu untersuchen. Klassisch aus der Kunst-Branche mit Galerie- oder Museumspraktikum und anschließendem Kunstgeschichtsstudium komme ich aber nicht.
Wann und wie bist du auf die Idee zu ARTEDIO gekommen?
Die Idee zu ARTEDIO kam mir nach einigen Jahren Praxiserfahrung mit dem ersten Onlineshop für Kunstdrucke, Plakate und Editionen. Der Verkauf von hochpreisigen Kunstwerken passte nicht wirklich zum parallelen Verkauf von günstigen Reproduktionen in Form von Kunstdrucken und Postern über eine einzige Webseite. Zu unterschiedlich waren die jeweiligen Zielgruppen und Preisklassen. Das erste richtige AHA-Erlebnis hatte ich, als ein Sammler eine Mappe mit 5 Arbeiten eines sehr bekannten amerikanischen Künstlers über unsere Seite kaufte, die nun ja, eben auch Reproduktionen anbot. Von da an war mit klar, ich möchte mit Kunst bedeutender Künstler in Form von Originalen und Unikaten handeln und zwar online. Die Idee zu ARTEDIO war geboren.
Die Liste der von dir angebotenen Künstler liest sich wie das Who-is-Who der zeitgenössischen Kunst. Wie kommst du an die renommierten Künstler bzw. deren Werke?
Einerseits arbeiten wir eng mit renommierten Kunstverlagen und Galerien zusammen, die Kunsteditionen verlegen und die jeweiligen Künstler vertreten, andererseits beobachten wir aber auch was auf internationalen Kunstauktionen angeboten wird und suchen nach interessanten Arbeiten um unser Programm zu ergänzen. Auch Kunstsammler kommen auf uns zu, wenn sie Arbeiten verkaufen möchten. Hier achten wir jedoch ganz genau darauf die Herkunft der Arbeiten zurückverfolgen zu können, um unseren Kunden maximale Sicherheit bezüglich der Authentizität der Werke garantieren zu können.
Bist du auf einen der gelisteten Künstler besonders stolz, ggf. weil es besonders schwer war, diesen bzw. dessen Werke für das Online-Geschäft zu akquirieren?
Ja in der Tat. An Werke von Neo Rauch oder Gerhard Richter kommt man wirklich nicht leicht ran. Da muss man sprichwörtlich zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein und dann auch noch eine gewisse Portion Glück haben. Im Grunde steckt man da als Händler in der gleichen Haut wie der Sammler. Man sucht, recherchiert und begibt sich auf die Jagd nach dem geliebten Stück für seine Sammlung, in unserem Fall das Programm von ARTEDIO, bei dem wir immer versuchen die besten Arbeiten der besten Künstler aufzuspüren und für unsere Kunden zu sichern.
Wie viele Werke sind durchschnittlich in deinem Galerie Shop gelistet?
Aktuell umfasst das Programm von ARTEDIO knapp 1.000 Werke bekannter Gegenwartskünstler. Da ist noch sehr viel Luft nach oben, auch wenn wir ganz genau sondieren, was wir online präsentieren und mit in unser Portfolio aufnehmen. Wir versuchen möglichst qualitative Arbeiten in niedriger Auflage von bekannten Künstlern und vielversprechenden Newcomern für ARTEDIO zu finden.
Bist du der Vermittler zwischen dem Eigentümer und dem Käufer oder besitzt und verkauft ARTEDIO selbst die angebotenen Kunstwerke?
Das ist unterschiedlich. Einerseits haben wir im Laufe der Jahre eine beachtliche Sammlung selbst zusammentragen können, andererseits arbeiten manche Galerien auf Kommission mit uns, sodass wir die Werke vor Ort in unserem Außenlager haben und wir bei einem Verkauf mit der Galerie abrechnen die uns vertraut. Darüber hinaus bieten wir Werke bei ARTEDIO an, wo die Verfügbarkeit kurz angefragt werden kann. Diese Arbeiten sind nicht vor Ort, da rufen wir kurz unsere Partner an und erkundigen uns ob die jeweiligen Werke verfügbar sind.
Gründer der Woche: ExpertLead - Fachkräftesharing deluxe
ExpertLead wurde 2017 in Berlin gegründet. Arne Hosemann und Alexander Schlomberg sind als Co-Gründer und Geschäftsführer mit dem Ziel angetreten, die Top-5-Prozent der Freelancer für Digitales zu vermitteln. Über das Geschäftsmodell, die Trends im IT-Fachkräftemarkt, die Zukunft der Arbeit und speziell die von Freelancern sprechen wir mit den beiden Gründern.
Arbeiten in Remote Teams und Fachkräftesharing sind zwei Phänomene, mit denen sich Freelancer und (Tech-)Unternehmen aller Größen vermehrt auseinanderzusetzen haben. Was sind hierbei die größten Herausforderungen für die Beteiligten?
[Alex]: Bei remote Zusammenarbeit – also mit Leuten, die nicht vor Ort im Büro sitzen - muss man zunächst die Voraussetzungen schaffen, damit eine reibungslose Zusammenarbeit funktionieren kann. Das ist zum einen die technische Infrastruktur und zum anderen eine klar festgelegte Meetingkadenz, um den jeweiligen Fortschritt genau tracken zu können. Gerade bei häufiger Zusammenarbeit mit Externen auf Projektbasis muss ein sauberer Onboarding-Prozess definiert sein, damit man bei Projektbeginn keine Zeit verliert.
Darüber hinaus können auch weichere Faktoren eine Herausforderung sein, zum Beispiel die Bereitschaft der internen Mitarbeiter mit Externen zu kooperieren. Hier ist im Zweifel das Management gefragt.
Zu guter Letzt erhöht eine regelmäßige, projektbasierte Zusammenarbeit mit Externen den Rekrutierungs- und Testingaufwand für HR- oder technische Abteilungen erheblich. Ein fest angestellter Mitarbeiter muss schließlich „nur“ einmal gründlich auf seine Eignung überprüft werden – und bleibt dann hoffentlich lange im Unternehmen.
Hier setzt ihr mit ExpertLead an. Wie viele Freelancer aus wie vielen Nationen habt ihr aktuell gelistet und was zeichnet sie aus?
[Arne]: Wir setzen in der Tat gerade bei dem Thema Qualität und Rekrutierungsaufwand an. Denn wir finden nicht nur irgendwelche tech Freelancer, sondern wir testen jeden Einzelnen sehr gründlich auf seine technischen Fähigkeiten. Die Freelancer, die wir vermitteln, zeichnet entsprechend aus, dass sie zu den Besten ihres Fachs gehören. So ersparen wir den Unternehmen nicht nur viel Zeit bei der Suche, sondern auch viel Ärger während und im Nachgang des Projekts.
Inzwischen besteht unser Pool aus einer deutlich dreistelligen Anzahl an Freelancern, überwiegend aus Deutschland und Osteuropa. Wir wachsen hier kontinuierlich, aber kontrolliert – für das quality testing nehmen wir uns Zeit, da machen wir keine Kompromisse. Wir haben aber auch Freelancer aus nahezu allen anderen Kontinenten in unserem Netzwerk – wir gucken auf die Qualität und die Persönlichkeit der Freelancer, um den Projekterfolg bei unseren Kunden sicherzustellen. Die Herkunft der Freelancer ist uns egal.
Wie kommt ihr an diese „Top-5-Prozent“ der Talente? Er gibt ja auch andere Vermittler, die „die Besten der Besten“ listen wollen.
[Arne]: So viele gibt es gar nicht – es gibt zwar viele Freelancer-Plattformen, aber die meisten weisen eher auf die Größe ihres Freelancer-Pools und die Breite der Themen hin, die sie anbieten können. Das hat auch seine Berechtigung, wir wählen aber ganz bewusst einen anderen Weg und damit eine andere Kundengruppe.
Es wird kaum jemanden im Markt geben, der die technischen Fähigkeiten der Freelancer ähnlich gut einschätzen kann, wie wir das tun. Wir haben uns deshalb auch nur auf tech Themen spezialisiert – hier kennen wir uns aus und können führende Talente identifizieren. Wir profitieren da auch von der technischen Expertise von Rocket Internet.
Und wie prüft ihr die Eignung der interessierten Freelancer?
[Arne]: Für die Überprüfung der technischen Fähigkeiten nutzen wir eine Mischung aus eigens entwickelten coding Tests und live coding Interviews. Um die persönliche und sprachliche Eignung einschätzen zu können, führen wir außerdem mit jedem Kandidaten ein Interview zum CV und seinen Erfahrungen. Darüber hinaus können wir auch Testprojekte durchführen, bevor wir einen Freelancer an einen Kunden vermitteln.
Gründer der Woche: Koru Kids - Booster-Sitz für Kids
Die Koru Kids Deutschland GmbH wurde Anfang 2017 von Dr. Wolfgang Höhn gegründet. Sein Produkt: eine Sitzerhöhung für Kinder bis 6 Jahre, einsetzbar im Hotel- und Gastrobereich sowie zu Hause. Im Interview mit dem Gründer erfahren wir mehr über das Konzept seiner Booster-Sitze.
Wann und wie sind Sie als Spezialist für Investmentfonds für Gründer auf die Idee zu Ihrem Booster gekommen?
Das war während unseres Familienurlaubs in Dubai vor 3 Jahren. Im Hotel gab es Sitzerhöhungen – diese waren aber weder sicher, noch für den Gastronomiebetrieb geeignet. Meine Töchter fanden die Sitzerhöhungen trotzdem toll, da sie fast auf Augenhöhe mit uns saßen. Da ich eine benutzerfreundlich, gastronomietaugliche Sitzerhöhung mit hoher Sicherheit und Qualität noch nicht aus Europa kannte, sah ich sehr viel Potenzial.
War dann der Schritt zur Gründung nur logisch konsequent?
Absolut. Bereits im Urlaub habe ich Research bezüglich des Wettbewerbsumfelds und den rechtlichen Rahmenbedingungen gemacht. Danach war klar, dass es eine reale Option ist. Zu Hause habe ich mir gleich einen Industriedesigner als Partner für die Entwicklung gesucht – das war der Startschuss.
Lag der Fokus von Anfang an auf dem Hotel- und Gastrosektor?
Wir haben die Booster anhand der Bedürfnisse der Hotels und Restaurants entwickelt und dabei großen Wert auf die einfache Bedienung gelegt: festschnallen, reinigen und platzsparend stapeln – alles soll leicht gehen. Bei der Entwicklung war uns klar, dass qualitativ hochwertige Booster, die den Anforderungen der Gastronomie entsprechen, auch für Familien interessant sind. Oft kaufen die Familien, die die Booster im Hotel oder Restaurant erlebt haben, die Booster auch privat.
Wie lange hat dann die Entwicklung des Boosters gedauert und was waren dabei die wichtigsten Meilensteine?
Von der Idee bis zur Serienfertigung hat es etwa zwei Jahre gedauert. Wesentliche Meilensteine in der eigentlichen Entwicklungsphase waren die Fertigstellung des Designs und diverse Prototypen. Deutlich komplexer war die Suche der richtigen Partner für die Produktion – nicht nur für den Booster selbst, sondern auch für die Gurte, Schnallen und Inlays – sowie das Erreichen der hohen Qualität in der Serienproduktion.
Wie haben Sie die Gründung und Produktentwicklung finanziell gestemmt? Mit Eigenmitteln und/oder Fördermitteln?
Den Großteil der Entwicklung habe ich mit Eigenmitteln finanziert. Förderung haben wir für einen Teil erhalten.
Lernplattform Doctorflix erweitert Seed-Finanzierung auf 4,1 Mio. Euro
Die 2022 von Dr. med. Hans Lennartz und Leopold von Schultzendorff gestartete Lernplattform Doctorflix verdoppelt seine Seed-Finanzierung auf über vier Mio. Euro und startet Internationalisierung.
Der Fachkräftemangel im Gesundheitswesen ist eine der drängendsten Herausforderungen unserer Zeit: Laut einer Prognose des Statistischen Bundesamts werden allein bis 2049 in der Pflege bis zu 690.000 Arbeitskräfte in Deutschland fehlen. Der steigende Arbeitsdruck lässt kaum Zeit für regelmäßige Fortbildungen für Ärzte und Pflegekräfte – dabei sind diese essenziell, um Patient*innen nach neuesten wissenschaftlichen Standards behandeln zu können.
Gleichzeitig wird der Einsatz von Ärzt*innen und Fachpersonal aus dem Ausland immer wichtiger, die schon heute einen wesentlichen Beitrag zur Sicherung unseres Gesundheitssystems leisten und neben der Arbeitsbelastung teilweise auch sprachliche Hürden überwinden müssen.
Genau diesem Problem haben sich die Gründer von Doctorflix angenommen: Ihre digitale Lernplattform bietet Ärzt*innen direkten Zugang zu hochwertigem medizinischen Wissen. Seit dem Start der Lernplattform 2022 hat sich Doctorflix unter der Leitung der Co-Founder Dr. med. Hans Lennartz und Leopold von Schultzendorff als Anbieter von Fortbildungen für Ärzte im deutschsprachigen Raum etabliert. Mit ihrer breiten Palette hochwertiger Inhalte in Video-, Podcast- und Microlearning-Formaten erreicht die Plattform bereits heute die größte Content-Dichte im Bereich zertifizierter On-Demand-Videos für medizinische Fortbildung in Deutschland. Das Potsdamer Start-up hat einen digitalen Zugang zu medizinischen Wissensressourcen geschaffen, der früher nur über Kongresse verfügbar war, konnte sich bereits mehrere Kooperationen, unter anderem mit renommierten Krankenhäusern wie der Charité und den Median-Kliniken sichern – und strebt an, die weltweit größte Plattform für medizinische Lerninhalte zu werden.
Nun geht Doctorflix den nächsten Schritt: Das Start-up hat seine Seed-Finanzierung auf über vier Million Euro verdoppelt und den CVC Haufe Group Ventures als neuen Lead-Investor gewonnen. Daneben ist auch Campione Ventures als neuer Investor dabei. Darüber hinaus beteiligen sich die Bestandsinvestoren High-Tech Gründerfonds (HTGF), Brandenburg Kapital, Superangels und weitere Angel-Investoren wie Björn Jopen (Jale VC) an der Seed-Erweiterung.
Die Plattform wird auf neue Fachbereiche wie die Pflege ausgeweitet und startet mit der Internationalisierung, um medizinische Fachkräfte über Ländergrenzen, Sprachbarrieren und Einkommensunterschiede hinweg zu vernetzen. Ziel ist es, ihnen Zugang zu den besten medizinischen Fortbildungen zu ermöglichen – für eine bessere Patient*innenversorgung.
„Immer mehr Patienten müssen von immer weniger Personal behandelt werden – das bedeutet weniger Zeit für Fortbildungen. Nicht nur Ärzte, sondern auch Pflegekräfte und medizinische Fachangestellte stoßen längst an ihre Grenzen. Um Patienten stets nach neuesten medizinischen Standards versorgen zu können, muss Wissen effizient vermittelt und dabei auf die Anforderungen der Fachkräfte und Einrichtungen angepasst werden. Mit Doctorflix möchten wir medizinisches Personal dabei unterstützen, sich einfacher und besser fortbilden zu können, ohne dass sie durch sprachliche Hürden und aufwendige Reisen zu Fortbildungen zusätzlich belastet werden“, erklärt Dr. med. Hans Lennartz, Co-Founder von Doctorflix.
„Doctorflix setzt neue Maßstäbe im Bereich der digitalen Fortbildung für medizinisches Fachpersonal und unterstützt somit einen der relevantesten Bereiche in unserer Gesellschaft. Wir freuen uns darauf, das Team als Investor zu unterstützen und die Vision einer globalen Plattform für medizinische Bildung weiter voranzubringen“, sagt Jasper Roll, Geschäftsführer von Haufe Group Ventures.
Gründer der Woche: Singulart – Kunstmarkt goes digital
Die drei Singulart-Gründer Véra Kempf, Brice Lecompte und Denis Fayolle haben eine Plattform geschaffen, die Künstler und deren Kunstwerke mit Käufern jenseits von Galerien und Auktionen zusammenbringt. Über das digitale Kunst-Business sprechen wir mit Co-Gründerin Véra Kempf.
Wer gehört zum Singulart-Gründerteam? Stammen Sie allesamt aus dem klassischen Kunstbetrieb?
Wir Gründer haben keine künstlerische Vergangenheit, sondern sind Unternehmer, die im Kunstgeschäft über den Tellerrand hinaus denken:
Denis Fayolle ist ein erfolgreicher, serieller Unternehmer, der sich in der französischen Start-up-Szene einen Namen gemacht hat. Er ist unter anderem Gründer der Firma LaFourchette, welche er vor zwei Jahren für 150 M Euro an TripAdvisor verkauft hat. In unserem Singulart-Team ist er der innovative Querdenker, der weiß was ein Unternehmen benötigt, um erfolgreich zu sein.
Brice Lecompte ist Ingenieur, ausgebildet an der Centrale Marseille. Er hat vier Jahre eine Medienagentur in Indien geleitet und anschließend ein Jahr bei Critéo gearbeitet. Er ist der Mann der Analysen und Daten, verantwortlich für die Akquirierung unserer Online-Kunden, Organisation der Verkaufsabläufe und Logistik.
Ich habe "International Relations" an der Sciences Po Universität in Paris studiert und war mehrere Jahre lang für ein Unternehmen in Afrika tätig, bevor ich meine eigenen Projekte startete. Ich bin die Kuratorin bei Singulart und für die Produktentwicklung und Mitarbeiterführung zuständig.
Wann und wie sind Sie dann auf die Idee zu Ihrer Kunst-Plattform gekommen?
Denis und ich haben uns im September 2016 in der Start-up-Szene gezielt gesucht und gefunden. Uns verband sowohl die gemeinsame Mission, mit unserem eigen gegründetem Unternehmen als Marktführer unter den Start-ups dazustehen, als auch die Leidenschaft für die Kunst. Ich habe mich seit meiner Jugend mit der Fotografie auseinandergesetzt und Ungarisch studiert, um den ungarischen Fotografen Robert Capa besser verstehen zu können. Schnell war Denis und mir klar, dass unser gemeinsamer Weg nur in die Richtung Kunstmarkt gehen kann. Wir haben lange nach einem dritten Mitgründer - dem perfekten Match - gesucht und so kam Brice im Januar 2017 zu unserem Projekt hinzu. Wir haben uns von Anfang an blind verstanden und schnell gewusst, dass wir nun komplett sind.
Gemeinsam haben wir realisiert, was bislang am Kunstmarkt fehlte, welches Manko auf beiden Seiten herrscht: Es gibt viele Künstler, die wundervolle Dinge erschaffen, aber nicht gerne ihre eigene Arbeit vermarkten. So blieb oft nur die Alternative über die klassische Galerie, mit der nur ein eingeschränktes Publikum die Möglichkeit bekommt, den Künstler und seine Werke zu entdecken. Wiederum gibt es andere Maler und Fotografen, die auf nationaler Ebene bekannt sind, es aber nicht auf den internationalen Kunstmarkt schaffen.
Die steigende Anzahl von Kunstmessen weltweit zeigt das wachsende Interesse an der Kunst. Wir bieten eine Plattform, wo alles an einem Ort gebündelt wird. Wir arbeiten aktuell mit 400 Künstlern aus 45 verschieden Ländern zusammen. Unsere Singulart-Plattform ist seit drei Monaten online und wir haben bereits monatlich über 100.000 Besucher aus aller Welt auf unserer Seite. Darunter sind viele Kunstsammler, die gezielt nach einem Kunstwerk suchen, sowie Menschen, die ihr Leben zum ersten Mal durch einen Kunstkauf bereichern. Wir verstehen uns als eine Galerie, die Kunstliebhaber und Künstler über Landesgrenzen hinaus zusammenbringt - ganz einfach, online.
Sie bieten eine große Auswahl an Werken unterschiedlichster Techniken und Stilrichtungen - welche Kriterien liegen der Auswahl der Kunst zu Grunde?
Die Auswahl ist das Allerwichtigste: Kunstsammler und -käufer können uns bei der Auswahl vertrauen: Unsere Künstler haben sich bereits in ihrem Land oder darüber hinaus einen Namen gemacht. Unsere Stärke ist, dass wir auf einer internationalen, mehrsprachigen Plattform talentierte Künstler unterschiedlichster Herkunft und Stilrichtung präsentieren und somit eine Vielfalt an Kunstrichtungen und Techniken anbieten.
Wie finden Sie die für Ihr Konzept passenden Künstler?
Unser Ziel ist es, so wie die Geschmäcker und Vorlieben der Kunstliebhaber verschieden sind, auch verschiedene Arten von Kunst zu vertreten. Es ist Vielfalt, die das Leben schöner macht und es bereichert und Vielfalt ist unser Konzept.
Wie werden die Künstler dann auf Singulart präsentiert?
Auf Singulart wollen wir den Kunstliebhabern verschiedene Universen vorstellen und wir glauben, dass es wichtig ist, den Kontext eines Kunstwerkes zu erklären. Unser Team von Kunstexperten arbeit eng mit den Künstlern zusammen, um ihr Singulart Profil aufzubauen. Die Biografien und Hintergrundinformationen werden von unseren Artist Liaisons verfasst, sodass der Käufer besser verstehen kann, warum wir diesen Künstler ausgewählt haben. Außerdem zeigen wir den Künstler in seinem Atelier und erklären wie er zur Kunst und zu seiner Technik gekommen ist.
Sind die Künstler exklusiv bei Ihnen unter Vertrag?
Nein, unsere Zusammenarbeit mit den Künstlern ist absolut frei. Wir bieten den Künstlern eine digitale Präsenz, die ergänzend zu allem ist, was sie auch in der physischen Welt tun. Die Maler und Fotografen machen weiterhin parallel ihre Ausstellungen und arbeiten mit ihren Galerien zusammen. Wir glauben, online zu sein, kann ihnen auch bei ihrer Promotion offline helfen. Es ist auch eine Frage der Philosophie: Unsere Mission ist es, Künstler zu unterstützen und wir glauben daran, dass Freiheit und Flexibilität nicht verhandelbar sind.
Sind Sie der Vermittler der Werke oder auch der Besitzer und Wiederverkäufer?
Wir besitzen die Werke nicht, sondern sind nur der Vermittler zwischen dem Käufer und dem Künstler. Dieser behält das Kunstwerk so lange in seinem Atelier oder in der Galerie, bis es tatsächlich über Singulart gekauft wird.
Und wer sind Ihre Kunden? Sammler oder eher Laien, die sich an der Kunstszene auf digitalem Weg herantasten wollen?
Sowohl als auch! Wir haben Werke an Erstkäufer vermittelt, zum Teil an Menschen, die weit weg von Kunstzentren leben. Wir hatten letzte Woche beispielsweise einen Kunden aus Malaysia, der ein Ölgemälde von einer Künstlerin aus London gekauft hat. Es freut uns besonders zu sehen, dass unsere Mission, Menschen rund um den Globus miteinander zu vernetzen, aufgeht. Jeder Kauf ist für uns eine emotionale Angelegenheit und große Freude, wenn der Käufer uns nach Erhalt eines Werkes ein Foto sendet und uns glücklich sein Lieblingsstück in seiner Wohnung präsentiert. Wir verzeichnen aber auch zahlreiche Käufe von Sammlern, die bereits Kunstwerke online gekauft haben und unseren Service testen möchten.
Ich persönlich schätze es, dass man auf Ihrer Plattform nicht unbedingt nach Künstlernamen suchen muss, sondern den eigenen Geschmack zugrunde legt und sich über die betreffenden Schlüsselbegriffe zu den Werken hin manövriert. Ein Service für Einsteiger?
Da unsere Künstler aus mehr als 45 Ländern kommen, wissen wir, dass ihre Namen nicht jedem Kunstkenner sofort etwas sagen. Wir haben VIP-Künstler an Bord, die in internationalen Museen, auf der Art Basel oder der Biennale in Venedig ausgestellt haben, ebenso wie Künstler, die vorerst einen nationalen Ruf haben. Aber wer weiß - vielleicht entpuppt sich hier der eine oder andere als ganz großer Star von Morgen (lächelt augenzwinkernd).
Wir glauben an Vielfalt und wir möchten Kunstliebhabern - ob Sammler oder Amateur - helfen ein Kunstwerk zu finden, das ihnen gefällt: Jedem das Seine! Unsere Kunstberater können die Kunden bei dem Kauf beraten, sie neue Universen entdecken lassen und ihnen Vorschläge machen.
Es gibt einige Plattformen, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, den Kunstmarkt transparenter zu machen - manche davon sind gescheitert. Ist der Kauf von Kunst via Bildschirm vielleicht doch nicht vergleichbar mit einem Galerie-Besuch bzw. dem direkten Erlebnis von Kunst?
Auf dem sekundären Kunstmarkt wachsen die Online-Verkäufe. Wir zielen bewusst auf das ab, was sich bereits bewährt hat: Preise zwischen 500 und 15.000 Euro.
Durch viel Recherche des Kunstmarktes haben wir verstanden, dass Galerien oft Werke verkaufen, die sie vorher via E-Mail von dem Kunden als Anfrage bekommen haben. Auch Galerien verkaufen oftmals vorab mit Fotografien: Sie senden diese via E-Mail an ihre Sammler oder zeigen neue Kunstwerke auf dem IPad während Networking-Events.
Es geht mehr um das Geschichtenerzählen und die Schaffung des guten Augenblicks. Gefällt das Originalwerk unserem Käufer nach Bestellung nicht, kann er es kostenlos zurücksenden. Die größte Hürde für den Käufer ist es eine persönliche Auswahl zu treffen. Daran arbeiten wir.
Wie machen Sie auf sich und Ihr Angebot aufmerksam?
Webmarketing, Webmarketing und Webmarketing! Aktuell arbeiten aber wir auch daran, Partnerschaften aufzubauen und PR zu machen, um unsere Markenreputation zu erhöhen. Wir haben verstanden, wie wichtig es im Kunstmarkt ist, dass die Sammler Vertrauen haben und die Marke kennen.
Und last but not least: Was raten Sie anderen Gründern aus eigener unternehmerischer Erfahrung?
Ich kann sicher nicht für alle Gründer Tipps geben, aber als weiblicher Unternehmer ich würde gerne meinen Appell vor allem an die Frauen wenden, denn auch wenn sich vieles zum Thema Gleichberechtigung verbessert hat, müssen wir teilweise mehr kämpfen als Männer - beispielsweise bei der Suche nach Investoren.
Seien Sie selbstbewusst und teilen Sie Ihre Begeisterung! Sie müssen ihren Investoren ihre Vision erklären, ein Feuer entfachen und sie in ihr Boot steigen lassen.
Bitten Sie ihre Investoren bei Ihrer ersten Seed-Runde um eine große Menge an Geld, das ist entscheidend, um erfolgreich zu sein und frei agieren zu können.
Definieren Sie Ihre Unternehmens- und Arbeitswerte. Wählen Sie auch Ihre Mitarbeiter sorgfältig aus. Fähigkeiten sind wichtig, aber es ist genauso wichtig, dass die Menschen, die mit Ihnen arbeiten, ihre Mission, Ihre Werte und Ihre Freude an der Arbeiten verstehen und teilen.
Hier geht's zu Singulart
Das Interview führte Hans Luthardt
Vorschläge für diese Rubrik an redaktion@starting-up.de
Gründer der Woche: Medien.net – der digitale PR-Assistent
Die Gründer von Medien.net sind Vater Wassili Steiz und Sohn Dmitri Steiz. Ihr Ziel ist es, die Medien jedem leichter zugänglich zu machen. Was genau das bedeutet und wie sie das bewerkstelligen, erfahren wir im Interview mit Dmitri.
Wenn der Vater mit dem Sohne … wie kam es, dass ihr zusammen im Jahr 2016 die Medien Steiz GbR Unternehmen gegründet habt?
Mein Papa und ich – wir strotzen vor Ideen, Neues zu entwickeln. Da er Informatiker ist und ich Journalist bin, sind wir eines Tages auf die simpel klingende Idee gekommen, die Vorzüge des Internets zu nutzen, um die Pressearbeit zu vereinfachen.
Denn genau diesen Bedarf stellte ich in meiner Arbeit als Journalist fest: Viele Menschen machen spannende Sachen, wissen aber nicht genau, wie sie in die Presse kommen. Also haben wir uns ans Werk gemacht und eine digitale Pressestelle entworfen.
Wie hat sich das Arbeiten im Family-Business entwickelt? Anders als in „normalen“ Start-ups?
Das Großartige an unserem Family-Business ist, dass wir uns bestens kennen und absolut vertrauen. In schwierigen Phasen – und diese kennt jeder Gründer – ist es wichtig, jemanden an deiner Seite zu haben. Jemanden, der dir den Rücken stärkt und dich aufbaut. Ich habe da mit meinem Papa ganz großes Glück!
Natürlich gibt es beim Aufbau eines Unternehmens hunderte Stolpersteine. Die praktische Umsetzung ist zeitaufwendig: Es gilt, eine stabile Software zum Laufen zu bringen, ein ambitioniertes Team aufzubauen, eine solide Finanzierung sicherzustellen, und vieles mehr. Im Übrigen sind wir auf der Suche nach Partnern, die mit uns die Vision hinter Medien.net vorwärtsbringen wollen.
Nun zu eurem Business: Was ist Medien.net und wer ist die Zielgruppe?
Medien.net ist ein digitaler PR-Assistent, der es dem Nutzer einfach macht, eigene Nachrichten mit relevanten Medien zu teilen.
Wir möchten den Kontakt zur Presse populär machen. Dieser Kontakt ist für alle interessant, die etwas Außergewöhnliches machen oder anbieten. Besonders am Herzen liegen uns Start-ups, klein- und mittelständische Unternehmen und lokale Vereine, die kaum Zeit und Geld für teure PR-Arbeit haben.
Wir helfen aber auch kreativen und engagierten Freiberuflern, Künstlern und Sportlern, in die Presse zu kommen.
Und wie funktioniert die digitale Pressestelle konkret?
Der Nutzer trägt auf Medien.net seine Nachricht ein, fügt Bilder hinzu und wählt das Thema, den Ort und einen Ansprechpartner. Medien.net erledigt den Rest: Der Service empfiehlt relevante Medien und prüft die Pressemitteilung.
Bei Bedarf wird der Content optimiert, dem Nutzer zur Freigabe vorgelegt und an die ausgewählten Redaktionen und Journalisten versandt.
Auf Wunsch kann der Artikel zudem kostenfrei auf medien.net veröffentlicht werden. Bis auf die Qualitätssicherung, die berufserfahre Redakteure übernehmen, läuft der Prozess automatisch ab.
Was macht ihr letztlich anders als andere Pressestellen?
Mit Medien.net können eigene Pressemitteilungen erstellt, geprüft und an die lokal und thematisch passenden Medien verschickt werden – schnell, professionell und im Preis unschlagbar. Möglich wird dieser Service durch ein smartes Zusammenspiel unserer Online-Plattform mit hunderten Medien-Kontakten, einem Journalisten-Pool und ganz viel Prozess-Automatisierung.
Das Besondere ist auch, dass alle Beteiligten profitieren: Die Nutzer erreichen die Öffentlichkeit, die Redaktionen erhalten relevanten Content „frei Haus“ und die freien Journalisten, die bei uns angemeldet sind, werden für die Qualitätssicherung bezahlt.
Und was waren die wichtigsten Meilensteine bis zum go-live?
Überlebenswichtig war (und ist) für uns, dass auch Menschen außerhalb unseres Projektes an uns glauben: Die Förderungen „Innovationen brauchen Mut“ und die „Brandenburger Innovationsfachkräfte“ halfen uns ungemein.
Im Juni 2017 hat außerdem die Technische Hochschule Brandenburg in einer Machbarkeitsstudie zu Medien.net festgestellt, dass unser Startup „großes Potenzial“ besitzt. Besonders freut mich aber, dass wir mit Werkstudenten zusammenarbeiten – es macht Spaß und wir lernen dabei viel!
Im März sind wir in die offene Beta-Phase gestartet. Seitdem bieten wir den Kontakt zu mehreren Hundert Redaktionen und Journalisten in Berlin und Brandenburg. Der bundesweite Rollout soll später folgen.
Gründer der Woche: Sharity - sozial statt nur social
Alexander Funk und Simon Strobl - die Gründer von Sharity.net - wollen nach eigenen Angaben das erste wirklich „sozial engagierte Netzwerk“ aufbauen. Was es damit auf sich hat, erfahren wir im Interview mit Co-Gründer Alexander.
Was ist aus deiner Sicht falsch oder nicht stimmig an bestehenden sozialen Netzwerken? Der Begriff sozial oder ggf. der kommerzielle Aspekt?
Soziale Netzwerke waren ursprünglich dazu gedacht, Menschen miteinander zu verbinden und um davon zu profitieren. Wenn ich mir jedoch heute meinen Newsfeeds von einem großen bekannten „sozialen Netzwerken“ ansehe, habe ich immer mehr das Gefühl, dass nur die Netzwerke und nicht die Nutzer davon profitieren. Denn ein Großteil meines Newsfeeds wird gefühlt immer mehr Werbung, Fake-News und Clickbait-Artikeln (Beiträge mit reißerischer Überschrift) dominiert. Persönliche Beiträge von Nutzern sucht man meist vergeblich. Aber auch brisante Nutzerdaten in großen Mengen zu sammeln, finde ich sehr beunruhigend. So hat z.B. die Facebook-App sämtliche Dateien über Anrufe und SMS-Mitteilungen weitergeleitet, um den Empfehlungsalgorithmus zu optimieren. (Anmerkung der Redaktion: mehr Infos dazu hier)
Das heißt konkret: Facebook speicherte Daten, die zeigten, mit wem man SMS schrieb und telefonierte. Meiner Meinung nach geht dies eindeutig zu weit! Nicht nur, dass Facebook mich ausspioniert, sondern ich habe auch Angst, dass diese brisanten Daten in falsche Hände geraten könnten, denn davor ist auch Facebook nicht sicher. Zusammengefasst finde ich, dass diese Netzwerke ihre Werte verkauft haben und nun für kommerzielle Absichten ausgenutzt werden.
Wann und wie seid ihr beiden auf die Idee zu Sharity gekommen?
Wir haben während unserer Studienzeit an der DHBW oft mit dem Gedanken gespielt, aus diesen „sozialen“ Netzwerken auszutreten, da wir keinen Nutzen für uns gesehen haben. Besonders die belanglosen Beiträge störten uns. Wir hatten diese sinnlose Unterhaltung satt und wollten zur Abwechslung auch mal positive Nachrichten sehen oder Beiträge mit einem echten Mehrwert. Jedoch gab es diese nur sehr selten und wenn gingen sie zwischen den ganzen kommerziellen Beiträgen unter.
Als Simon letztlich austrat, fragte ich ihn: „Wenn du ein eigenes Netzwerk gründen könntest, was wäre dir wichtig und welche Funktion würde es erfüllen?“ Direkt fielen uns hunderte Ideen ein, was und wie wir es ändern würden. Zwei Monate später mussten wir unser Bachelor-Thema festlegen. Da wir uns immer noch mit diesem Thema beschäftigten, entschieden wir uns dazu, für unseren Bachelor ein fiktives, sozial engagiertes Netzwerk zu gestalten. Nachdem unser Bachelor erfolgreich verlief und wir immer mehr von der Idee überzeugt waren, entschlossen wir uns dazu, Sharity letztendlich zu realisieren.
Die Beta-Version ist online – wer ist eure Zielgruppe?
Unsere Zielgruppe sind all die Menschen, die von ihrem belanglosen Newsfeeds genervt sind und schon immer mal etwas Gutes tun wollten oder zeigen möchten, dass es auch noch gute Nachrichten und freundliche Menschen im Internet gibt. Denn meistens erhalten gerade diese Menschen viel zu wenig Beachtung.