Management des Firmenkapitals im Unternehmen


44 likes

Möchten Sie mehr über das Management des Firmenkapitals erfahren? Dann haben wir hier alle Informationen und Tipps für Sie parat.

Vor allem in Zeiten der Inflation und der Minuszinsen ist es nicht nur für Privatpersonen interessant, andere lukrative Wege zu finden, das eigene Geld anzulegen. Auch immer mehr Unternehmen fokussieren sich auf das optimale Einsetzen des Firmenkapitals. Doch wie wird das gemacht und vor allem, wie verläuft das Management des Firmenkapitals? In diesem Artikel möchten wir dies näher thematisieren und weitere hilfreiche Informationen geben.

Aktives Kapitalmanagement für Unternehmen

Als Unternehmen ein hohes Kapital in einer Bank zu lagern, war vielleicht damals eine beliebte Methode, doch heutzutage nicht mehr. Statt Geld zu verdienen, dank Zinsen, verlieren wir es stattdessen nur. Aus diesem Grund entscheiden sich viele Unternehmen, auf Wertpapiere zu setzen und so mit der Zeit das Kapital weiter aufzubauen, statt stetig Geld zu verlieren. Auf Finanztrends finden Sie zum Beispiel eine große Übersicht der verschiedenen Wertpapiere und Anlegemöglichkeiten, wenn Sie dazu weitere Informationen suchen.

Mit Wertpapieren handeln

Mit Wertpapieren handeln ist eine der beliebtesten Optionen, das Unternehmenskapital anzulegen. Hierbei ist es natürlich wichtig, je nach Größe des Unternehmens auf eine passende Anlagestrategie zu setzen. Vor allem bei einem hohen Kapital ist es notwendig, einen ausgiebigen Depot-Vergleich anzustellen, bevor das Geld investiert wird. Durch die hohen Summen machen selbst kleine Unterschiede einen großen finanziellen Teil aus. Meist sind auch die Kosten für solche Firmen-Depots höher als bei Privatkunden, sodass dies ein weiterer finanzieller Aspekt ist, der berücksichtigt werden sollte. Bei hohen Summen und vielen verschiedenen Investitionen ist es zudem wichtig eine Person zu haben, welche sich um das Management dieser Depots kümmert. Solch einen Vollzeit- oder Teilzeit-Job muss ebenfalls Platz in der Kalkulation finden.

Lohnt sich ein Unternehmenskonto zum Trading?

Sie haben ein Unternehmen und haben aktuell ein Unternehmenskonto, auf dem Rücklagen sowie Firmengelder liegen? Dann werden Sie sicherlich bereits festgestellt haben, dass es aktuell kaum noch Zinsen gibt und es sich nicht mehr lohnt Geld als nötig auf dem Konto zu behalten. Wenn Sie konkret bestimmen können, wie viel Geld Sie „zu viel“ auf dem Konto haben, dann können Sie dieses Geld nutzen, um es an der Börse anzulegen. Hierbei haben Sie die Chance, höhere Zinsen zu erzielen und so das Geld für sich arbeiten zu lassen. Natürlich gibt es auch Risiken, wenn es um das Anlegen geht, sodass Sie sich hier konkret beraten lassen und eine Strategie ausarbeiten sollten, bevor Sie das Investieren beginnen.

Eigene Trading GmbH für die Firma gründen und eine Verlustbeschränkung umgehen

Nicht nur steuerlich ist es sinnvoll, eine GmbH zu gründen. Dies können Sie schnell und leicht umsetzen, indem Sie einen Gesellschaftsvertrag entwerfen und Ihre Firmierung bei der IHK überprüfen lassen. Lassen Sie zudem die Beurkundung beim Notar prüfen und erstellen Sie ein Firmenkonto. Nun können Sie Ihr Unternehmen im Handelsregister eintragen lassen und warten auf die Bestätigung des Amtsgerichtes. Dann können Sie mit dem Handel an der Börse mit Ihrer Trading GmbH beginnen.

Vorteile & Nachteile einer Trading GmbH

Falls Sie sich noch nicht sicher sind, dann möchten wir Ihnen hier die Vorteile und Nachteile einer Trading GmbH vorstellen.

Vorteile:

  • Steuerersparnisse
  • Übertragung von Unternehmensanteilen möglich
  • Anleger haftet nur bis zur max. Höhe des Stammkapitals

Nachteile:

Wir hoffen, dass wir Ihnen mit diesem Artikel die wichtigsten Aspekte bezüglich des Managements des Firmenkapitals im Unternehmen näherbringen konnten. Denken Sie daran, dass zu viel Kapital auf dem Konto nicht mehr mit Zinsen etc. einhergeht und daher finanziell wenig Sinn ergibt. Lassen Sie sich am besten individuell beraten und arbeiten Sie einen Anlegeplan aus.

Diese Artikel könnten Sie auch interessieren:

Risikokapital 2024: So investieren VCs in Start-ups

Diese externen Faktoren und Entscheidungsprozesse spielen 2024 aus Sicht des VC-Gebers eine große Rolle – gut zu wissen für Start-ups auf der Suche nach Venture Capital.

Lenins Worte: "Es gibt Jahrzehnte, in denen nichts passiert, und es gibt Wochen, in denen Jahrzehnte passieren", lassen sich gut auf das heutige Investitionsklima übertragen.

Dennoch geben VCs wie jedes Jahr ihre Vorhersagen unabhängig davon ab, was in der Welt außerhalb der Technologieblase passiert. Für VCs sind die traditionellen Standards: Team, Technologie, Traktion und TAM (Total Adressable Market) und Marktwachstum, die einzigen Kriterien, die zählen, richtig? Die Geschwindigkeit, mit der sich der Markt verändert, spricht jedoch dagegen. Deshalb empfiehlt sich die sorgfältigeren Bewertung anderer Faktoren, die dabei helfen können, zusammen mit den Unternehmern die nächste große Welle zu erwischen.

Wie viel Gewicht sollten wir externen Faktoren bei der Entscheidungsfindung eines VCs geben?

Während technologische Neuerungen wie Risc-V und LLM sowie Investmentteams im Mittelpunkt jeder neuen Investition stehen, müssen wir neuen Marktbedingungen mehr Aufmerksamkeit schenken. Diese Faktoren reichen von sich entwickelnden regulatorischen Landschaften bis hin zu makroökonomischen Veränderungen, die alle ihr Gewicht in der komplexen Balance der Investitionsstrategie haben.

Investieren im Jahr 2024 - drei wichtige Einflussfaktoren:

Faktor 1: Vorschriften

Hier haben wir es mit einem zweischneidigen Schwert zu tun. Auf der einen Seite bedeutet die Regulierung ein Nullrisiko für den Markt und eine hohe Zahlungsbereitschaft für die Einhaltung der Vorschriften, was ein sicheres Investitionsumfeld bietet. Dies hat jedoch den Nachteil eines potenziell engen Wertangebots, das sich auf die Einhaltung von Vorschriften beschränkt und damit die Chancen verringert, ein innovatives Unternehmen zu werden, das eine neue Kategorie definiert.

Faktor 2: Politischer Fokus - Verteidigung

Dass die Verteidigungsindustrie den KI-Hype ersetzen wird, mag eine steile These sein. Tatsache ist jedoch, dass Verteidigungstechnologien derzeit gefragt sind und es wahrscheinlich auch in Zukunft sein werden. Das Thema ist ebenso wichtig, wie umstritten. Sogenannte Dual-Use-Technologien sind daher besonders gefragt. Dabei handelt es sich um Produkte, die auf vielfältige Weise genutzt werden können, wobei die Verteidigung nur eine davon ist.

Die Vorteile liegen auf der Hand: In der Rüstungsindustrie gibt es Budgets, die ein großes Umsatzpotenzial garantieren. Vor allem, wenn man bedenkt, dass zum einen eine Krise auf die andere folgt und zum anderen der aktuelle Bestand der europäischen Länder einer Aktualisierung bedarf. Im Jahr 2023 verfügte Deutschland über 50 Milliarden Euro im Verteidigungshaushalt. Dieser wird dieses Jahr um 1,7 Milliarden Euro aufgestockt. Im aktuellen Finanzrahmen der EU sind 14,9 Milliarden Euro für Sicherheit und Verteidigung vorgesehen.

Andererseits sind die Ausstiegsmöglichkeiten für Unternehmen der Verteidigungsindustrie stark eingeschränkt, da sie oft nur einen einzigen Käufer haben und kaum über die Grenzen ihrer nationalen oder regionalen geopolitischen Interessen hinaus verkauft werden können. Der European Chips Act ist beispielsweise ein Beleg für diese Exit-Doktrin.

Faktor 3: Makroökonomische Faktoren

Das große Interesse an Verteidigungstechnologien ist das Ergebnis von weltbewegenden Ereignissen. Diese sind kaum vorhersehbar oder veränderbar und wirken sich oft auf fast jede Branche aus. Die Pandemie 2020 und der Krieg in der Ukraine sind mit einer höheren Inflation verbunden. Um diesen Anstieg zu bewältigen und das Ende des billigen Geldes einzuläuten, wurden mehrere Zinserhöhungen inszeniert.

Durch die jüngsten Zinsschwankungen werden die Karten für viele VC-finanzierte Unternehmen neu gemischt. Das könnte VCs sogar dazu veranlassen, nach azyklischen Investitionsmöglichkeiten Ausschau zu halten oder zumindest nach solchen, die potenziell von den neuen Marktbedingungen profitieren könnten, zum Beispiel im Immobilienbereich. (Siehe Ventech 2024s' First Investment: einwert - Real Estate Valuations).

Auch wenn unterschiedliche Finanzierungsumgebungen unterschiedliche Equity Stories und Finanzierungstaktiken erfordern, sollten sich sowohl Investoren als auch Unternehmer der Paradigmenwechsel auf den Finanzmärkten bewusst sein.

To-do’s für Gründer inmitten der sich verändernder Marktbedingungen

Wie können Gründer also die optimale Unternehmensstrategie finden, um sich an künftige Veränderungen anzupassen? Es ist verlockend, zurückzublicken und zu versuchen, aus den Erfahrungen zu lernen. Einerseits ist es natürlich wichtig, zurückzublicken und aus den Erfahrungen zu lernen. Andererseits müssen externe Faktoren jetzt erkannt, abgewogen und optimal bewertet werden.

1. Mach dir ein Bild davon, ob bestimmte Veränderungen vorübergehend oder dauerhaft sind und wie sie sich auf deine Equity Story auswirken

Ein Beispiel hierfür ist die Politik der Telearbeit nach Covid. In den USA ist ein großer Trend zu beobachten, dass Technologieunternehmen ihre Mitarbeiter*innen für die gesamte Arbeitswoche ins Büro zurückrufen. Dies mag für einige Mitarbeitende, die sich ans Home-Office gewöhnt haben, hart erscheinen. Für Start-ups ist es jedoch unerlässlich, Teammitglieder wirklich einzubinden, schnelle Entscheidungen zu treffen und einen reibungslosen Austausch zu gewährleisten. Nun, die Entscheidung liegt bei dir.

2. Führe dein eigenes Risikomanagement durch

Investoren analysieren die Risiken von Unternehmen, in die sie investieren wollen, aber das sollten auch Unternehmer tun! Da die Qualität der Einnahmen heute Wachstum um jeden Preis übertrumpft, ist das Verständnis der Gegenparteirisiken in der Anfangsphase eines Start-ups für seine Kunden, Banken, Vertriebspartner und natürlich die Investoren von entscheidender Bedeutung.

3. Das Beste aus den staatlichen Vorschriften machen und den rechtlichen Rahmen verstehen

Was sich wie ein restriktives Korsett anhört, muss nicht zwangsläufig einengend sein. Neue Geschäftsmöglichkeiten können auch aus Vorschriften erwachsen und den Weg für neue Marktkategorien ebnen.

Nehmen wir das Beispiel von Prewave, das vollständige Transparenz in der Lieferkette bietet und damit die Verpflichtungen aus dem Supply Chain Act Germany und der CS3D auf EU-Ebene erfüllt. Mit anderen Worten, sie nehmen ihren Kunden eine enorme Last von den Schultern: Hast du schon einmal versucht, die Arbeitsschutzstandards von Tausenden von Lieferanten gleichzeitig zu überprüfen?

Vorschriften können vielleicht sogar eine inspirierende Wirkung haben, da sie einen Nährboden für Innovationen bieten. Auch das neu verabschiedete europäische Gesetz - DMA (Digital Marketing Acts) - kann ein Chancenmotor für Start-ups und KMU sein.

Neben den Regelungen, die bereits in Kraft sind und Auswirkungen auf das eigene Unternehmen haben, sollten Unternehmer auch einen Blick in die Zukunft werfen. Welche Machtwechsel und Wahlen stehen an? Welches Land hat derzeit die Präsidentschaft auf europäischer Ebene inne?

4. Pflege Beziehungen zum öffentlichen Sektor

Nicht jedes junge Unternehmen kann es sich leisten, Lobbyarbeit zu betreiben. Abgesehen von den Arbeitszeiten ist Lobbying kein Sprint, sondern ein Marathon. Der Aufbau von Beziehungen zu öffentlichen Entscheidungsträgern ist immer wichtig, um nah an den aktuellen Diskursen zu sein.

5. Frühzeitiger Aufbau von Beziehungen zu Investoren - noch vor der Finanzierungsrunde!

Unternehmer sollten ihre Investoren gut kennenlernen wollen. Das Ziel sollte immer sein, einen langfristigen Partner für das eigene Unternehmen zu finden und nicht nur einen kurzfristigen Lückenfüller.

Kristallkugel vs. Vertrauensvorschuss

Es ist verständlich, dass sich Gründer nur auf das konzentrieren wollen, was sie kontrollieren können. Doch gut erforschte Vermutungen von Gründern über "neue" Dimensionen wie Geopolitik, Vorschriften oder makroökonomische Ereignisse werden von Investoren mehr als begrüßt. Oft ist es die einzigartige Interpretation eines Unternehmers über Marktveränderungen und die Art und Weise, wie man davon profitieren kann, die uns letztendlich davon überzeugt, zu investieren (und die Grundlage für öffentlich geteilte Vorhersagen bildet ...).

Der Autor Nicholas Barthalon ist seit 2016 bei Ventech und arbeitet als Principal im Münchner Büro. Bevor er in die VC-Branche einstieg, arbeitete Nicolas u.a. zwei Jahre lang im Investmentbanking bei Bryan, Garnier & Co. und führte Fundraising- und M&A-Mandate für Start-ups aus verschiedenen Branchen aus. Bei Ventech konzentriert sich Nicolas auf Investitionen in B2B SaaS, produktorientiertes Wachstum, Robotik und Industrie 4.0.

Die Tricks der Investor*innen und wie du nicht darauf reinfällst

Thomas Masek, Gründer und Co-CEO des auf Media-Lösungen spezialisierten Unternehmens crossvertise, teilt seine persönlichen Erfahrungen, die er während seiner Gründungshistorie im Zusammenspiel mit Investor*innen gesammelt hat, zeigt die größten Fallstricke und erklärt, wie du dich nicht über den Tisch ziehen lässt.

Investor*innen sind begehrter denn je – rund 79 Prozent der deutschen Start-ups sind laut einer Umfrage durch Bitkom Research aktuell auf der Suche nach einer Starthilfe. Kommt endlich der heiß ersehnte Deal zustande, wiegen sich Gründer*innen erst einmal in unternehmerischer Sicherheit. Doch die Beziehung zu den Geldgeber*innen verläuft leider nicht immer harmonisch und auf Augenhöhe.

Letztendlich muss man sich klarmachen: Alle Investor*innen haben die gleiche Agenda. Sie wollen mit ihrem Invest Geld verdienen. In einigen Fällen greifen sie hierfür in die Trick­kiste, um ihren ROI zu erhöhen. Doch wer aufpasst, erkennt die Alarmzeichen und verhindert, ausgespielt zu werden.

Thomas Masek, Gründer und Co-CEO des auf Media-Lösungen spezialisierten Unternehmens crossvertise, teilt seine persönlichen Erfahrungen und die Fallstricke, die ihm während seiner Gründungshistorie begegnet sind – und er erklärt, wie du dich nicht über den Tisch ziehen lässt.

Trick: Leere Versprechen für eine gute Bewertung

Die erste große Hürde ist genommen, ein(e) Investor*in so gut wie gewonnen – doch die potenziellen Geldgeber*innen möchten ihr Finanzinvest durch Sacheinlagen oder operative Unterstützung kompensieren. Jetzt ist Vorsicht geboten! Denn was erst einmal nach einem fairen Ausgleich klingen mag, entpuppt sich oft als leeres Versprechen oder gar dreiste Abzocke.

Das wildeste Angebot, das uns gemacht wurde: Investor*innen wollten vollständig auf Geldeinlagen verzichten und boten stattdessen wenige Domains für Unternehmensanteile. Ein paar Netzadressen für eine substanzielle Beteiligung? Kein guter Deal.

Mein Rat: Lass die Finger davon! Ich kenne keine Beispiele, die den Abschlag in der Bewertung wert waren – ganz im Gegenteil.

Trick: Kurzfristige Anpassung der Konditionen

Beide Seiten haben ihre wichtigsten Konditionen skizziert, die Absichtserklärung steht. Doch auch wenn das schriftliche Dokument verbindlich scheint und deinem Start-up eine gewisse Sicherheit schenkt – in Stein gemeißelt ist hier noch nichts. Die Inhalte können weiterhin angepasst werden. Und das passiert öfter, als man erwarten würde.

Gern wird dann geschickt ein Zeitpunkt knapp vor dem Notartermin gewählt: Du als Gründer*in wiegst dich in Sicherheit, hast andere Optionen entweder abgesagt oder bist diesen gar nicht erst nachgegangen und stehst nun unter Druck. Für Investor*innen die perfekte Ausgangslage, um Konditionen nochmal zu verändern oder Klauseln einzufügen, die nun plötzlich zur Bedingung für die vereinbarte Partnerschaft werden.

Bei einer unserer Finanzierungsrunden wurde kurz vor knapp eine zusätzliche Klausel ins Dokument eingefügt – ein „überproportionaler Verwässerungsschutz“ –, diese ungewöhnliche Klausel hätte dem Investor in bestimmten Szenarien mehr Firmenanteile zu einem deutlich niedrigeren Preis sichern können und zu Interessenkonflikten bei zukünftigen Bewertungen geführt.

Mein Rat: Lass dich hier auf keinen Fall unter Druck setzen! Am besten behältst du dir schon im Vorfeld einen Puffer zu deinem tatsächlichen Liquiditätsende. So kannst du Termine verschieben oder den Deal ganz ausschlagen. Von diesem „Joker“ solltest du aber nur im absoluten Notfall Gebrauch machen. Zwar wollen die Geldgeber*innen durchaus investieren, andernfalls verlieren sie ihren finanziellen und zeitlichen Einsatz – sollte es aber zum Äußersten kommen, droht dir die Insolvenz.

Bleib daher von Anfang an wachsam und verfolge auch Alternativen bis zuletzt. Oft lohnt es sich, mehrere Parteien für eine Finanzierungsrunde zusammenzubringen, um die Abhängigkeit von Investor*innen zu verringern.

Trick: Persönliche Haftung einfordern

Commitment zieht. Und das besonders bei Investor*innen. Um sicherzugehen, dass Milestones erfüllt werden, greifen diese in manchen Fällen zu drastischen Mitteln wie beispielsweise zur Forderung der persönlichen Haftung, die über die üblichen Garantien hinausgeht. Stimmst du als Gründer*in diesem Postulat zu, begibst du dich automatisch in eine ausweglose Lage, sollten die vereinbarten Ziele nicht in vollem Umfang oder rechtzeitig erreicht werden.

Und: Die Persönliche Haftung wird dich auch für kommende Verhandlungen mit deinen Investor*innen immer in eine Ecke drängen. Denn die Folgen bei einer Verletzung der zuvor getätigten Vereinbarungen – dabei spielt es keine Rolle, ob selbstverschuldet oder nicht – können weitreichend sein. So kenne ich Gründer*innen, die durch den hohen Druck, den Geldgeber*innen zustimmen zu müssen, ihre gesamten Anteile verloren haben.

Also, lieber keinen Deal als einen mit persönlicher Haftung? Ja, doch Commitment und Garantien sind sowohl aufseiten der Geldgeber*innen als auch der Gründer*innen wichtig.

Mein Rat: Wenn es um das Thema persönliche Haftung geht, ist es in jedem Fall ratsam, einen Rechtsanwalt zu Rate zu ziehen. Solltest du aus guten Gründen nicht bereit sein, „all in“ zu gehen, kann das bei Investor*innen zur Annahme führen, dass eine gewisse Unsicherheit aufseiten des Start-ups vorhanden ist. Hier können Gründer*innen ihr Engagement jedoch auch anders beweisen – und zwar, indem sie selbst nochmal in das Unternehmen investieren.

Trick: Liquidität klein halten und bei Engpass günstig Anteile abgreifen

Liquidität – das liegt beiden Parteien am Herzen. Denn ein Unternehmen, welches die eigenen Rechnungen nicht bezahlen kann, kann auch die Forderungen von Gläubiger*innen und Geldgeber*innen nicht einhalten. Doch, dass Investor*innen alles tun, um die Liquidität groß zu halten, ist meist eine Illusion. Bei Engpässen stehen Gründer*innen im Handlungszwang, und ehe man sich versieht, fordern diese Anteile zu niedrigen Bewertungen ein.

Mein Rat: Debattieren Investor*innen schon im Vorfeld über mehrere Meilenstein-Auszahlungen, sollten deine Alarmglocken läuten! Mehr als zwei sollten es in keinem Fall sein. Überprüfe lieber regelmäßig deine Liquidität, plane vorausschauend und suche parallel das Gespräch mit anderen, potenziellen Förder*innen.

Trick: Neue Geschäftsführung – ohne die Gründer*in

Als Gründer*in und alleinige(r) Geschäftsführer*in deines Start-ups vertrittst du natürlich auch deine Interessen. Das kann einigen Investor*innen ein Dorn im Auge sein, da für sie die Gefahr besteht, dass du als letztes Mittel bei zu großen Diskrepanzen aus der Zusammenarbeit aussteigst. Deshalb versuchen einige Geldgeber*innen, frühzeitig eine von ihnen ausgewählte Geschäftsführung mit ins Unternehmen zu holen oder sogar dich als Geschäftsführer*in ganz zu ersetzen, um sich abzusichern.

Ein Extrembeispiel: Investor*innen haben bei einem mir bekannten Gründer eine neue Geschäftsführung eingesetzt – nicht nur mit einem deutlich höheren Gehalt, sondern auch mit weniger Wissen und geringerer Leistungsbereitschaft. So musste das Start-up nicht nur das exorbitante zusätzliche Gehalt stemmen, sondern auch den geringen Einsatz der neuen Führung verkraften – letztlich haben die Geldgeber*innen versucht, den Gründer vollständig abzusägen.

Natürlich kann eine Ergänzung der Führungsebene unter Umständen auch eine große Chance sein. Nämlich dann, wenn sich die Fähigkeiten gut komplementieren und eine enge Zusammenarbeit möglich ist.

Mein Rat: Du musst hier unbedingt am Auswahlprozess beteiligt sein! Personen, die den Investor*innen nahestehen, beispielsweise auch ehemalige Investmentmanager, sind aus meiner Sicht ein absolutes No-Go.

Nicht zurückschrecken

Auch wenn sich Gründer*innen dieser Risiken bewusst sein sollten, braucht man auf keinen Fall vor Beziehungen mit Geldgeber*innen zurückzuschrecken. Denn neben den vielen schwierigen Situationen in der Vergangenheit, sammle ich mittlerweile durchweg positive Erfahrungen und schätze die Zusammenarbeit sehr. Ist das Vertrauen erstmal vorhanden, können Investor*innen auf mehreren Ebenen gewinnbringend sein.

Nachhaltigkeits-Start-ups im Fokus – Impact trifft auf Wirtschaftlichkeit

In einer Zeit, in der Investitionen in vielen Sektoren zurückgehen, erleben nachhaltige Start-ups einen bemerkenswerten Aufschwung. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) berichtete bereits im Frühjahr über Rekordsummen, die in nachhaltig agierende Start-ups fließen: So stieg beispielsweise das investierte Gesamtvolumen von VC-Gesellschaften in die sogenannten ClimateTech-Start-ups zwischen 2009 und 2022 von 53 Mio. Euro auf 1,6 Mrd. Euro an. Die Zeichen stehen also auf „Grün”. Dennoch steht bei aller Nachhaltigkeit auch die Wirtschaftlichkeit im Zentrum potenzieller Investor*innen – oder doch nicht mehr?

Generell verwenden Investor*innen die gleichen Bewertungskriterien für nachhaltige Start-ups wie für herkömmliche. Die Due Diligence erfolgt nicht weniger rigoros, selbst wenn ein Start-up auf eine nachhaltige Transformation abzielt. Um für Risikokapitalgeber*innen attraktiv zu sein, muss die Ausrichtung auf Nachhaltigkeit und die finanzielle Rendite in einem ausgewogenen Verhältnis stehen.

Es ist unbestreitbar: Nachhaltige Geschäftsmodelle haben aktuell einen Vorteil gegenüber anderen Start-ups. So gehen laut einer weiteren KfW-Studie unter Venture-Capital-Gesellschaften (VCs) mit Sitz in Deutschland fast alle Investor*innen davon aus, dass im Sustainability-Umfeld größere bzw. große Wachstumschancen bestehen. Die nachhaltige Transformation der Wirtschaft ist also zweifellos das Leitthema der kommenden Jahre. Und diese wiederum wird eben zu Beginn vor allem durch Venture Capital finanziert. Aus diesem Umstand resultiert die Tatsache, dass die Entwicklung der Investitionen in nachhaltige Start-ups positiv zu bewerten ist und sich viele VC-Fonds besonders auf das Nachhaltigkeitsthema konzentrieren.

Sustainability und Profit können harmonieren

Anfänglich wurden auch Start-ups durch VCs finanziert, die zwar im Sinne der ESG-Kriterien bei der nachhaltigen Transformation helfen, deren Business Case bzgl. nachhaltigem Wirtschaften aber nicht in dem Maße wie heute hinterfragt wurde. Dieser Fokus hat sich mittlerweile hin zu Start-ups verschoben, die in beide Richtungen erfolgreich agieren. Kurzum: Die Einhaltung von ESG-Kriterien und Profitabilität sind kein Widerspruch, sondern eine harmonische Verbindung, die auch auf potenzielle VCs anziehend wirkt. Wer also gleichermaßen nachhaltig und wirtschaftlich arbeitet, hat die besten Chancen auf Investitionen.

Die Evolution nachhaltiger Geschäftsmodelle

Von reinen Messungen des CO2-Fußabdrucks hin zu Lösungen, die Unternehmen bei einer tatsächlichen nachhaltigen Transformation unterstützen, erleben wir eine Evolution in der ClimateTech-Branche und damit eben auch insgesamt in der Branche nachhaltiger Start-ups. Diese Geschäftsmodelle, die im besten Fall bereits selbst nachhaltig sind, befähigen andere Akteure nun ebenso, nachhaltig zu agieren. Die Regulatorik stellt im Bereich Nachhaltigkeit hohe Anforderungen an Unternehmen, was wiederum Start-ups enorme Potenziale bietet, innovative Geschäftsmodelle zu entwickeln. Es ist selbstredend, dass das wiederum für VCs attraktiv ist.

Es gewinnt, wer allumfassend nachhaltig agiert

Start-ups, die sich für Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung einsetzen, gestalten eine Welt, in der wirtschaftlicher Erfolg untrennbar mit sozialer Gerechtigkeit und Umweltschutz verbunden ist. Es besteht kein Zweifel daran, dass Nachhaltigkeit und Rendite in einem ausgewogenen Verhältnis stehen müssen, um für VCs attraktiv zu sein. Geschäftsmodelle müssen rentabel sein und sich kontinuierlich weiterentwickeln. Nachhaltige Start-ups haben jedoch den Vorteil, nicht nur auf den aktuellen Trend zu setzen, sondern aktiv zur nachhaltigen Transformation beizutragen – eine Win-win-Situation für Investor*innen, Unternehmen und die Gesellschaft.

Letztendlich hängt die Attraktivität nachhaltiger Investments für VCs von der individuellen Ausrichtung, den Prioritäten und der Risikobereitschaft jedes einzelnen Investors ab. Es ist jedoch erkennbar, dass das Bewusstsein für Nachhaltigkeit bei allen VCs zunimmt und immer mehr Investor*innen nach einer ausgewogenen Kombination von finanziellen Renditen und sozialen bzw. nachhaltigen Auswirkungen suchen.

Der Autor Matthias Lais ist neben Kai Werner Geschäftsführer von neosfer. Er leitet das Team Invest, das als Frühphaseninvestor agiert und Frühphasen- Start-ups strategisches Corporate Venture-Capital bietet, um die digitale und nachhaltige Transformation von Financial Services gemeinsam mit der Commerzbank zu fördern und voranzutreiben.

Wenig Budget und viel zu tun – wie sich bei der Start-up-Gründung sparen lässt

Wir haben für dich die ultimative Liste mit Spartipps, die dir dabei helfen, dein Budget zu schonen und trotzdem alles für dein Start-up zu tun.

Noch bevor die ersten Einkünfte auf dein Konto fließen, warten schon jede Menge Kosten auf dich. Du hast natürlich die Möglichkeit, verschiedene Fördergelder für dich zu beanspruchen. Sie erleichtern dir den Weg ganz nach oben, es gibt aber weitere Optionen.

Da „Kleinvieh“ bekanntlich auch „Mist“ macht, lohnt es sich beispielsweise, Kostenloses auf www.mein-deal.com abzustauben, denn jeder gesparte Euro wandert in dein Start-up. Wir haben für dich die ultimative Liste mit Spartipps, die dir dabei helfen, dein Budget zu schonen und trotzdem alles für dein Start-up zu tun.

Am Anfang steht die Budgetplanung – was hast du und was brauchst du?

Du hast frisch gegründet und natürlich würdest du am liebsten sofort den Senkrechtstarter hinlegen. Die Realität sieht anders aus. du hast kaum Kohle und ständig musst du für irgendwas Geld bezahlen. Gehst du es nicht richtig an, sitzt du schon nach wenigen Monaten auf dem Trockenen.

Bevor du also loslegst und dein Budget unter die Leute bringst, mach dir einen Plan. Gehe dabei nach folgenden Schritten vor:

  • Finanzplan Grundlagen: Erstelle eine Liste all deiner Ausgaben und der realistischen Einnahmen. Denke dabei an variable Kosten, halte aber auch die monatlich wiederkehrenden Verpflichtungen fest. Eine genaue Gegenüberstellung hilft dir dabei festzustellen, ob du am Ende des Monats im „Plus“ bist oder ob du ins „Minus“ rutschst.
  • Realismus ist wichtig: Zu hoch gesteckte Einnahmeziele oder unterschätzte Ausgaben werden schnell zum Problem. Schätze deine Kosten realistisch ein und denke daran, dass du für ungeplante Ausgaben einen Puffer berücksichtigst. Bei der Gründung deines Start-ups können einmalige Kosten auf dich zukommen, die zu beachten sind.
  • Prioritäten setzen: Spartipp Nummer eins ist es, deine Ausgaben zu priorisieren. Reicht das Budget nicht für „alles“, teile Investitionen auf. Sortiere die geplanten Kosten danach, welchen Mehrwert sie für dein Unternehmen bringen. Der Aufbau deiner Unternehmenswebsite fördert dein Wachstum direkt. Ein neuer Tisch ist zwar schick, muss aber nicht zwingend im ersten Monat gekauft werden.
  • An Outsourcing denken: Obwohl du am Anfang vieles selbst machen kannst, halte die Option Outsourcing im Hinterkopf. Auch wenn es Geld kostet, ist es manchmal sinnvoll, redundante und schwierige Aufgaben auszulagern. Du hast dadurch mehr Zeit und kannst dein Start-up effizienter vorantreiben.

Diese vier Schritte helfen dir dabei, das Budget am Anfang optimal zu verwalten. Vor allem das Thema Priorisierung ist wichtig, denn sonst läufst du Gefahr, zu viel Geld auf einmal auszugeben. Bedenke, dass du im Idealfall jeden Monat neue Einkünfte verzeichnest, sodass du nicht-priorisierte Investitionen im Verlauf der nächsten Monate immer noch tätigen kannst! Das nachfolgende Video hilft dir dabei, deinen individuellen Finanzplan für dein Start-up zu erstellen:

Mehr Sichtbarkeit, höhere Chancen: So klappt’s mit Investor Relations

Start-ups, die auf Kapitalsuche sind, fokussieren sich meistens auf ein Thema: Investor*innen finden. Doch stell dir vor, es wäre umgekehrt und Investor*innen würden sich bei dir melden, um zu investieren. Unvorstellbar? Mit der richtigen Strategie klappt es.

Investor*innen möchten sich sicher sein, mit ihrem Investment auf das richtige Unternehmen zu setzen. Dazu gehören auf der einen Seite das Gründerteam und auf der anderen Seite der nötige Bedarf am Markt. Je bekannter dein Start-up ist und je mehr Belege zu finden sind, dass du bereits Kund*innen von deinem Produkt überzeugen konntest, desto höher sind deine Chancen, ein Investment zu sichern. Erfolgreiche Start-ups haben den Dreh raus und setzen insbesondere bei höheren Finanzierungsrunden auf eine ausgeklügelte Kommunikationsstrategie. Das Ziel: Durch hohe Sichtbarkeit Investor*innen auf sich aufmerksam zu machen.

Sichtbar in der Presse, sichtbar auf LinkedIn

Nur weil ein(e) Investor*in einen Artikel über dein Start-up liest, wird er oder sie nicht direkt Kontakt zu dir aufnehmen. Doch er oder sie wird das tun, was wir alle tun, um an Informationen zu kommen: googeln. Eine halbfertige Webseite, wenig Suchergebnisse und kein aussagekräftiges Profil der Gründer*innen vermitteln einen unprofessionellen und auch unerfahrenen Eindruck. Finden Investor*innen aktuelle aussagekräftige Artikel in Wirtschafts- und Start-up-Medien, sieht das Gründerteam auf der Bühne und in Podcasts, gibt das schon vorab einen guten Überblick über das Geschäftsmodell, das Team und die Vision. Das Start-up ist also sehr aktiv und kann sich verkaufen. Um letzteres geht’s schließlich auch beim Investment: Geldgeber*innen werden ausschließlich in Start-ups investieren, bei denen sie den Eindruck haben, dass sie verkaufen können.

Sichtbarkeit ist wichtig. Soweit so gut. Jetzt geht es darum, die richtige Strategie für sich zu finden. Zum einen muss klar sein, was kommuniziert werden darf und was nicht. Je transparenter ein Start-up ist und je klarer Zahlen, Pläne und Co. veröffentlicht werden, desto vertrauenswürdiger erscheint es. Zum anderen sollte definiert werden, wer das Gesicht des Start-ups nach außen ist. Idealerweise repräsentiert eine einzelne Person die Marke. Diese sollte sich damit wohlfühlen und auf jeden Fall Teil des Gründerteams sein. In den meisten Fällen entscheiden sich die Start-ups hier für die oder den CEO.

Kante zeigen: In Interviews und auch auf LinkedIn

Wer in die Presse möchte, muss auch auf LinkedIn präsent sein. Je höher die geplante Finanzierung, desto wichtiger ist das LinkedIn-Profil. Hier geht es insbesondere auch um die persönlichen Kanäle der Gründer*innen. Mindestens die oder der CEO sollten aktiv ihr Netzwerk ausbauen: Kontakte zu relevanten Investor*innen knüpfen, sich in Diskussionen zu ihren Themen involvieren und Kante zeigen. Mittlerweile zählt nicht nur das Wissen über das eigene Produkt. Leader müssen in der Lage sein, Entscheidungen zu reflektieren, eine politische Meinung zu haben und sich zu trauen, diese zu äußern. Journalist*innen sind sehr aktiv auf LinkedIn und recherchieren darüber ihre Gesprächspartner*innen. Und sind wir mal ehrlich: Jede(r) spricht lieber mit einer Person, die eine starke Meinung vertritt als mit jemandem, die oder der nur glatt gebügelte Antworten gibt oder im Worst Case gar keine Meinung hat.

Sobald Artikel, Interviews oder Podcasts erscheinen, kannst du die Wirkung über LinkedIn nochmal verstärken und weitere Insights zum Artikel teilen. Auch für Investor*innen, die dein Profil besuchen – und das werden sie auf jeden Fall – ist es spannend zu sehen, in welchen Medien du zuletzt vertreten warst, in welche Diskussionen du dich involvierst und welche Meinung du vertrittst.

Checkliste Investor Relations

  • Zielgruppe: Überlege dir genau, wen du als Investor*in möchtest. Für klassische VCs sind Wirtschafts- und Start-up-Medien interessant, für Business Angels und Investoren aus der Branche können Fachmedien relevanter sein.
  • Talking Head: Definiere, wer das Start-up nach außen präsentieren soll. Die oder derjenige ist für Interviews, Podcasts und Zitate verantwortlich.
  • Themen: Definiere die wichtigsten Punkte, über die du in der Presse und auf LinkedIn sprechen möchtest. Denke auch an dein persönliches Profil!
  • Themen-Monitoring: Sieh dir an, über welche Themen die Presse schreibt und welche Diskussionen auf LinkedIn stattfinden. Passe deine Kommunikation daran an und involviere dich in aktuelle Themen.
  • Hohe Transparenz: Offene Kommunikation, auch über Fehler, macht dich authentisch und steigert das Vertrauen. Sollte mal etwas schieflaufen, solltest du proaktiv kommunizieren und zeigen, dass du in der Lage bist, mit schwierigen Situationen souverän umzugehen.
  • Zahlen: Wenn es um Investor Relations geht, solltest du auch Zahlen kommunizieren – über deine aktuelle Geschäftsentwicklung, geplante Meilensteine und potenzielle Marktgröße.
  • Zeige Persönlichkeit: Es geht nicht nur um die Business-Seite, sondern auch darum, was dich als Person ausmacht. Wofür stehst du? Was bewegt dich? Warum möchtest du die Welt zu einem besseren Ort machen?

Die Autorin Carina Goldschmid ist Geschäftsführerin von Startup Communication, einer Kommunikationsagentur für Start-ups und Scale-ups. Zu den Kernkompetenzen gehören Awareness-Kampagnen, CEO Positionierung und Investor Relations. Zu den Kunden zählen Unternehmen aus den Bereichen DeepTech, KI, SaaS und Energy/New Mobility.

Investition in die Zukunft: Grüne Start-ups sind nicht nur Image

Effektive Lösungen für den Klimawandel finden, heißt langfristig wirtschaften. Warum der Klimawandel alle Investor*innen zur Förderung nachhaltiger Start-ups aufruft, erläutert Ronald Paul, Gründer und CEO von Muzungu Capital, einem Venture-Capital- und Private-Equity-Unternehmen, das sich auf die Unterstützung innovativer Start-ups insbesondere in den Bereichen MarTech, PropTech, DeepTech und FinTech konzentriert.

Fridays for Future, Die Letzte Generation. Seit drei Jahren gibt es kaum jemanden, der nicht davon gehört, gelesen oder direkt betroffen war. Der Klimawandel ist unbestritten eine gigantische Herausforderung. Trotz der Proteste und vieler Initiativen scheint eine Lösung weit weg. Viele essenzielle Bestandteile unseres Alltags kommen ohne Klimatreiber nicht aus. Ist es realistisch zu glauben, dass Verzicht- und Konsumveränderungen die einzigen Lösungen für den Klimawandel sein können?

Stattdessen bin ich davon überzeugt, dass nur ein technologisches und wirtschaftliches Umdenken dazu führt, uns zu retten. Es mag unbequem sein, aber der Schlüssel, um den Klimawandel wirksam zu bekämpfen, sind nachhaltige Alternativen zu alltäglichen Prozessen, Dienstleistungen und Produkten.

Anstatt uns Protesten und Talk-Show-Diskussionen zu verlieren, sollten wir der Herausforderung kreativ und mit neuen Ideen begegnen. Es ist die Chance für uns, Strategien zu entwickeln, um diese Innovation effektiv zu fördern.

Start-ups sind Innovationstreiber - auch in Nachhaltigkeitsfragen

Etablierte Unternehmen sind häufig unter einem zu starken wirtschaftlichen Druck, um diese Alternativen selbst zu entwickeln. Der Druck, profitabel zu wirtschaften, lässt wenig Spielraum für Experimente. Also, Bühne frei für grüne Start-ups. Laut dem Green Startup Monitor 2023 vom Startup-Verband und dem Borderstep Institut, ist der Anteil grüner Start-ups in Deutschland zwischen 2019 und 2022 von 21 auf 35 Prozent gestiegen. Die Bandbreite der Gründer*innen reicht von Elektromobilität über erneuerbare Energien bis hin zur Ernährung und Ressourceneffizienz. Start-ups bringen die nötige Agilität und schlanke Strukturen mit, die es braucht, um Alternativen langfristig zu entwickeln, bis sie profitabel werden. Zwei Beispiele aus unserem Portfolio:

  1. Palmöl ist überall und befeuert eine 61-Milliarden-Dollar-Industrie. Es ist in unseren Lebensmitteln, unserer Kleidung, unserem Shampoo und selbst im Treibstoff, der unsere Autos antreibt. Der Anbau hat jedoch drastische ökologische und gesellschaftliche Folgen: Regenwälder von Costa Rica bis Indonesien werden zerstört, um Platz für Ölpalmenplantagen zu schaffen, wodurch Kohlendioxid in der Atmosphäre freigesetzt und die Umwelt zerstört werden. Das Start-up C16 Biosciences hat mikrobiologische Prozesse entwickelt, um eine klima- und landschonende Alternative für Palmöl auf den Markt zu bringen.
  2. Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) schätzt, dass die weltweite Nachfrage nach Fleisch bis 2050 um 70 Prozent steigen wird. Die derzeitigen Produktionsmethoden kann diese Nachfrage nicht nachhaltig decken. Viehzucht trägt durch die unkontrollierte Emission von Methan, einem Treibhausgas, das 20- bis 30-mal schädlicher ist als Kohlendioxid, erheblich zur globalen Erwärmung bei. Fleisch aus Zellkulturen kann die Nachfrage mit einem gleichwertigen Produkt abdecken, ohne dass wir dafür große Mengen Tiere züchten und schlachten müssen. Das Start-up Mosa Meat ist eines der weltweit führenden Unternehmen für kultiviertes Rindfleisch und hat sich diesem Problem angenommen.

Beide Beispiele zeigen, dass Lösungen, die keinen kompletten Verzicht auf das Endprodukt voraussetzen, möglich sind. Sobald die Produkte marktfähig sind, wahrscheinlich sogar zu niedrigeren Preisen, können sie die herkömmlichen Rohstoffe nahtlos ersetzen. Allerdings ist der Weg zur Marktreife lang und teuer. Um dies zu überbrücken, sind starke und engagierte Investoren gefordert. Genau hier hakt es aber. Kaum ein Venture Capital-Fond kommt ohne Verweis auf Nachhaltigkeit aus. Trotzdem werden viele nachhaltige Start-ups weiterhin zu großen Teilen durch staatliche Unterstützung, Stiftungen und von auf nachhaltige Investments spezialisierten Fonds finanziert.

Das allein wird nicht ausreichen, um die benötigte Innovationskraft zu entwickeln, die es braucht, um dem Klimawandel etwas entgegenzusetzen. Laut Green Startup Monitor 2023 werden grüne Start-ups seltener durch Business Angels finanziert und häufiger durch staatliche Förderung als nicht-grüne Start-ups. Nachhaltige Start-ups können seltener Kapital einsammeln und generieren damit deutlich weniger Finanzierung. Gerade einmal 18 Prozent haben über eine Million Euro Fremdkapital bekommen. Den herkömmlichen Start-ups gelang das immerhin zu 25 Prozent. Für die Praxis heißt das, nicht nur in gut vermarktbare Konsumprodukte zu investieren, um das eigene Image aufzupolieren. Wir brauchen noch mehr Investitionen in Bereiche, die die Produktionsketten nachhaltig verändern: Erneuerbare Energien, die Kreislaufwirtschaft, alternative Nahrungsmittelproduktion oder Bio-Ersatz für Kunststoffe und Fette.

Der Klimawandel betrifft auch Investoren direkt

Nachdem der wirtschaftliche Gegenwind zunächst an grünen Start-ups vorbeizugehen schien und viele Stimmen schon von grüner Krisensicherheit sprachen, ist die Risikokapitalfinanzierung für europäische Klima-Tech-Unternehmen laut Dealroom in der ersten Hälfte des Jahres 2023 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 43 Prozent gefallen. Nachhaltige Start-ups sind den gleichen Kräften ausgesetzt wie alle jungen Unternehmen: Die Auswirkungen der Zinserhöhungen auf Investoren werden immer deutlicher spürbar. Viele Start-ups wurden auf dem Höhepunkt des Tech-Marktes zudem sehr hoch bewertet. Unter diesen Voraussetzungen frisches Kapital zu generieren, ist nicht leicht. Zumal nachhaltige Start-ups oft langfristige Finanzierung, Vertrauen und Geduld brauchen. Forderungen nach mehr Risikokapital und einer angepassten Strategie von Investoren, für die Nachhaltigkeit bisher kein primärer Fokus war, sind berechtigt.

Bereits aus eigenem Interesse sollte der Klimawandel für alle Investor*innen ein zentraler Planungsbestandteil sein. Zu Beginn dieses Jahres hat das Weltwirtschaftsforum die größten Risiken benannt, mit denen Investor*innen in den nächsten zehn Jahren konfrontiert sein werden. Die vier größten Risiken stehen alle im Zusammenhang mit dem Klimawandel:

  • Versagen bei der Eindämmung des Klimawandels
  • Defizite bei der Anpassung
  • extreme Wetterzyklen
  • Zusammenbruch von Ökosystemen

Gewinn mit Gewissen: Warum grüne Investments weit mehr als nur Weltrettung sind

Die Bekämpfung des Klimawandels bietet auch Perspektiven für Investor*innen. Mit Risikobereitschaft und Geduld können grüne Start-ups potenziell hohe Gewinne erzielen. Umweltschonende Technologien und Produkte sind per Definition zukunftssicher. Laborfleisch oder Alternativen zu Palmöl sind heute noch teuer in der Produktion, bei entsprechender Skalierung fallen die Produktionskosten jedoch drastisch. Wenn dieser Break-Even erreicht ist, steigen auch die Gewinne rapide. Wenn es jemals eine Win-win-Situation in der Investitionswelt gab, kommt ein guter Portfolio-Mix aus herkömmlichen Investitionen und nachhaltigen Start-ups dieser Definition sehr nahe. Dieser Ansatz kann nicht nur das Risiko minimieren, sondern bietet auch die Chance, gezielt vielversprechende nachhaltige Innovationen zu fördern. Das Ergebnis: Die positive Entwicklung der eigenen Gewinne und ein langfristiger und nachhaltiger Beitrag für das Klima. Das ist sicherlich ein Erfolg, den wir alle gerne sehen würden.

Als Investor*innen müssen wir dem Klimawandel und dem Gedanken, dass Nachhaltigkeit nur mit Verzicht und einer schrumpfenden Wirtschaft möglich ist, etwas entgegensetzen. Dafür müssen wir das Buzzword Innovation mit Leben füllen und konkrete Lösungen entwickeln und fördern.

Das könnte eine Chance für europäische Investor*innen und Gründende sein, eine neue Identität für die hiesige Tech- und Start-up-Szene zu entwickeln: eine als Klima-Hub. Wenn Europas Alleinstellungsmerkmal in der Förderung von Technologien liegt, die die Welt ein kleines bisschen besser anstatt einfach nur bequemer machen, könnte das mittelfristig ein Standortvorteil werden. Dafür muss Nachhaltigkeit ein Grundpfeiler für jede Star-tup-Bewertung werden.

Der Autor Ronald Paul ist der Gründer und CEO von
Muzungu Capital, einem Venture-Capital- und Private-Equity-Unternehmen, das sich auf die Unterstützung innovativer Start-ups insbesondere in den Bereichen MarTech, PropTech, DeepTech und FinTech konzentriert, die sich von der Frühphase zu einer starken Marktposition entwickeln.

Kredite für Selbständige: Das sollte beachtet werden

Selbständige stehen oft vor einer besonderen Herausforderung, wenn es darum geht, einen Kredit aufzunehmen. Der Grund? Banken und Kreditinstitute sehen die finanzielle Situation von Selbständigen häufig als volatil oder unvorhersehbar an. Dieses oft zutreffende Bild von unregelmäßigen Einnahmen, fehlenden Arbeitsverträgen oder gar der Abhängigkeit von wenigen Großkunden kann die Kreditvergabe erschweren. Sie als Unternehmer oder Freiberufler müssen deshalb Ihre Kreditwürdigkeit besonders unterstreichen und das Vertrauen der Bank gewinnen. Im folgenden Artikel erfahren Sie, worauf Sie dabei achten sollten und wie Sie Ihre Chancen auf einen Kredit für Selbständige erhöhen können.

Die Eigenheiten von Selbständigen

Selbständige und Freiberufler schätzen ihre berufliche Autonomie. Diese Unabhängigkeit ermöglicht ihnen eine flexible Arbeitsgestaltung und die Wahl ihrer Geschäftspartner. Doch genau diese Ungebundenheit kann bei der Beantragung eines Kredits zu Hürden führen. Laut der Finanzexperten von Finanzradar sind das die wesentlichen Ursachen:

1. Schwankendes Einkommen: Wer eigenverantwortlich arbeitet, erlebt oft monatliche Einkommensunterschiede. Dieses variable Einkommen ist Banken wohlbekannt, und aus ihrer Sicht kann es die Wahrscheinlichkeit von Zahlungsausfällen oder -verzögerungen erhöhen.

2. Mangelnde Einkommensgarantie: Im Gegensatz zu festangestellten Arbeitnehmern betrachten Kreditinstitute das Einkommen von Selbstständigen und Freiberuflern weniger als feste Sicherheit. Daher müssen diese oft zusätzliche Garantien oder Sicherheiten bieten.

3. Branchenabhängige Bedenken: Die Branche, in der Sie tätig sind, kann Ihre Kreditaussichten beeinflussen. So könnten beispielsweise Baugewerbetreibende aufgrund branchenspezifischer Risiken auf größere Hürden stoßen als freiberufliche Softwareentwickler.

4. Geschäftserfahrung zählt: Insbesondere für diejenigen, die erst kürzlich den Sprung in die Selbständigkeit gewagt haben, kann es herausfordernd sein, Kreditgeber zu überzeugen. Ohne umfangreiche Geschäftsdokumentation fällt es Finanzinstituten schwer, den langfristigen Erfolg und die finanzielle Stabilität einzuschätzen.

Trotz dieser spezifischen Hindernisse sollten Sie sich nicht entmutigen lassen. Mit strategischer Vorbereitung und der richtigen Herangehensweise können Sie Ihre finanziellen Ambitionen als Selbstständiger oder Freiberufler verwirklichen.

Diese Faktoren gilt es bei der Kreditsuche für Selbständige zu berücksichtigen

Wenn Sie als Selbständiger auf der Suche nach einem Kredit sind, gibt es einige Aspekte, die Sie berücksichtigen sollten:

  • Bonitätsprüfung
  • Zinsen und Gebühren
  • Laufzeit und Flexibilität
  • Vollständigkeit und Aktualität der Unterlagen
  • Sicherheiten bereitstellen

Banken und Kreditinstitute bewerten Ihre Bonität, um das Risiko eines Kreditausfalls zu beurteilen. Daher sollten Sie sich mit den Kriterien vertraut machen, nach denen diese Bewertung erfolgt. Eine positive Bonität erhöht Ihre Chancen auf einen Kredit zu günstigen Konditionen. Falls Ihre Bonität nicht optimal ist, können Sie Maßnahmen ergreifen, um diese zu verbessern. Dies kann beispielsweise durch die Vorlage aktueller Geschäftszahlen oder positiver Kundenbewertungen geschehen.

Bei der Suche nach einem Kredit für Selbständige werden Sie auf unterschiedliche Zinssätze und Gebührenmodelle stoßen. Nehmen Sie sich die Zeit, diese genau zu vergleichen. Ein vermeintlich günstiger Kredit kann durch hohe Bearbeitungsgebühren oder versteckte Kosten schnell teurer werden als erwartet. Überlegen Sie außerdem, wie lange Sie den Kredit benötigen und wie flexibel Sie bei der Rückzahlung sein möchten. Einige Kredite bieten die Möglichkeit für vorzeitige Rückzahlungen ohne zusätzliche Kosten oder flexible Zahlungspausen im Falle von Liquiditätsengpässen.

Für eine transparente Darstellung Ihrer wirtschaftlichen Lage gegenüber der Bank sollten Sie umfassende und aktuelle Geschäftsunterlagen bereithalten. Zum Gespräch in der Bankfiliale empfiehlt es sich, die Einkommenssteuerbescheide der letzten drei Jahre, eine ausführliche Gewinn- und Verlustrechnung, einen Überblick über Ihre aktuellen Schulden sowie die jüngste betriebswirtschaftliche Auswertung (BWA) mitzubringen.

Da bei einem Kredit für Selbstständige Ihr Einkommen nicht als Garantie dient, wäre es ratsam, der Bank alternative Sicherheiten zu präsentieren. Hierzu könnten Immobilien oder eine Risikolebensversicherung gehören. Mit diesen zusätzlichen Absicherungen sind Banken in der Regel eher geneigt, Ihren Wünschen entgegenzukommen und günstigere Zinssätze zu bieten. Sie sorgen dafür, dass die Bank bei unvorhergesehenen Zahlungsschwierigkeiten, sei es durch Krankheit, Tod oder Geschäftsaufgabe, ihre Forderungen dennoch beglichen bekommt.

Welche Kreditarten stehen Selbständigen zur Verfügung?

Selbständige und Freiberufler können sowohl Kredite für private Anliegen als auch für geschäftliche Belange in Anspruch nehmen. Der Hauptunterschied zwischen diesen Kreditarten liegt in ihrem Verwendungszweck.

Darlehen für persönliche Anliegen

Selbständige und Freiberufler sind mehr als nur ihre berufliche Tätigkeit. Wie jeder Mensch verfolgen sie individuelle Träume und Ambitionen, ob es nun das moderne Auto, eine topaktuelle Musikanlage oder stilsichere Einrichtung für das Eigenheim ist. Für solche Vorhaben kann ein privater Ratenkredit die ideale Lösung sein.

Wenn Sie als Selbständiger oder Freiberufler über einen privaten Kredit nachdenken, stehen Ihnen grundsätzlich zwei Optionen zur Verfügung. Sie können entweder einen flexiblen Kredit wählen, der Ihnen volle Verfügungsfreiheit bietet, oder sich für einen zweckgebundenen Kredit entscheiden, beispielsweise für den Autokauf. Zweckgebundene Kredite bieten häufig vorteilhaftere Zinsen, da sie durch den Wert des erworbenen Gegenstands - in diesem Beispiel das Auto - gesichert sind. Bei Zahlungsschwierigkeiten könnte die Bank den finanzierten Artikel veräußern, um den Kredit zu kompensieren.

Auf der anderen Seite sind Kredite zur freien Verwendung in der Regel zinstechnisch etwas kostspieliger, da sie nicht durch einen konkreten Wert gesichert sind. Es ist zu beachten, dass die Zinsen für Selbständige und Freiberufler tendenziell etwas höher ausfallen können, unabhängig von der Kreditart. Falls der Erwerb eines Eigenheims auf Ihrer Wunschliste steht: Selbständige haben durchaus die Option einer Baufinanzierung. Aufgrund des unregelmäßigen Einkommens kann dies jedoch komplexer sein als für regulär Angestellte, wobei spezielle Kriterien erfüllt werden müssen.

Darlehen für geschäftliche Anliegen

Im Geschäftskreditbereich gibt es zwei dominante Typen:

  • den Betriebsmittelkredit
  • den Investitionskredit

Der Betriebsmittelkredit dient hauptsächlich zur Finanzierung von alltäglichen Geschäftsausgaben wie dem Kauf von Waren oder der Überbrückung finanzieller Kurzzeitschwankungen. Er bietet Freiberuflern und Selbständigen auch die Flexibilität, ihren Kunden Zahlungsaufschübe zu gewähren. Mit dem von der Bank bereitgestellten Geld können Sie so Ihre laufenden Kosten decken, auch wenn Ihre Kunden noch nicht gezahlt haben. Ein möglicher Nachteil dieses Kredits sind jedoch die Zinssätze, die bei größeren Summen mitunter recht hoch sein können, da keine konkrete Sachwertabsicherung hinterlegt ist.

Der Investitionskredit hingegen wird genutzt, um längerfristige Anschaffungen wie Maschinen, Firmenfahrzeuge oder Produktionsanlagen zu finanzieren. Er unterstützt Unternehmen dabei, zu wachsen und sich weiterzuentwickeln. Da solche Kredite in der Regel durch den materiellen Wert der erworbenen Güter abgesichert sind, sind die Zinssätze in der Regel günstiger als bei Betriebsmittelkrediten.

Alternativen zu traditionellen Bankkrediten für Selbständige

In der heutigen Zeit haben Selbständige eine Vielzahl von Finanzierungsoptionen zur Verfügung, die über die klassischen Bankkredite hinausgehen. Diese Alternativen bieten oft mehr Flexibilität und können besser auf die spezifischen Bedürfnisse von Selbständigen zugeschnitten sein.

1. Peer-to-Peer-Kredite (P2P-Kredite): Online-Plattformen verbinden Kreditnehmer direkt mit privaten Investoren. Als Selbständiger legen Sie Ihren Kreditbedarf und den Verwendungszweck dar. Interessierte Investoren bieten dann Geld zu festgelegten Konditionen an. Dabei profitieren Sie von oft günstigeren Zinsen und schnelleren Entscheidungsprozessen.

2. Crowdinvesting: Hier investiert eine Menge von Menschen kleine Beträge in Ihr Geschäft im Austausch für eine Beteiligung oder einen festen Zinssatz. Dies eignet sich besonders für innovative Geschäftsideen oder Projekte, die auf eine breite Unterstützung aus der Community abzielen.

3. Mikrokredite: Diese kleineren Kredite werden oft von spezialisierten Instituten oder gemeinnützigen Organisationen vergeben. Sie richten sich speziell an Gründer und Selbständige, die Schwierigkeiten haben, einen traditionellen Bankkredit zu erhalten.

4. Kredit von Online-Direktbanken: Einige Direktbanken bieten spezielle Kredite für Selbständige an. Ohne Filialnetz können diese Banken oft bessere Konditionen bieten und den Prozess dank Digitalisierung beschleunigen.

Fazit

Die Entscheidung, als Selbständiger einen Kredit aufzunehmen, bringt viele Überlegungen und Herausforderungen mit sich. Dabei steht im Vordergrund, wie Banken Ihre Bonität bewerten und welche Kreditform am besten zu Ihren individuellen Bedürfnissen passt. Eine gut durchdachte Finanzierungsentscheidung unterstützt Sie effektiv in Ihrer Selbständigkeit und ermöglicht es Ihnen, Ihre unternehmerischen Ziele zu erreichen.

Kauf von lukrativen Webseiten als alternative Investmentmöglichkeit

Warum der Kauf von lukrativen Webseiten die beste alternative Investmentmöglichkeit sein kann. Ein Interview mit Andreas Malkow.

Im heutigen Interview sprechen wir mit Andreas Malkow, Geschäftsführer von MLK Digital und Gründer von zahlreichen Online-Projekten. Andreas hat sich auf Investitionen in Webseiten spezialisiert und gibt uns Einblicke in die Vorteile dieses alternativen Investments. Erfahre, warum der Kauf von lukrativen Webseiten eine attraktive Anlagemöglichkeit darstellt und wie du damit erfolgreich sein kannst.

Starting-up.de: Andreas, vielen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast, um mit uns zu sprechen. Könntest du uns einen Überblick über deine Erfahrungen im Bereich der Webseiten-Investitionen geben?

Andreas Malkow: Gerne. Ich habe vor einigen Jahren angefangen, klassische Nischenseiten aufzubauen und schließlich in Webseiten zu investieren. Seitdem habe ich zahlreiche Online-Projekte ins Leben gerufen und entwickelt. In dieser Zeit habe ich gesehen, wie Webseiten-Investitionen hervorragende Renditen und passive Einkommensströme bieten können. Ich habe mich darauf spezialisiert, lukrative Webseiten zu identifizieren, zu optimieren und zu vermarkten, um das volle Potenzial dieser Anlageklasse auszuschöpfen.

Starting-up.de: Warum hältst du den Kauf von profitablen Webseiten für die beste alternative Investmentmöglichkeit?

Andreas Malkow: Neben den gängigen Anlagemöglichkeiten und den verbreiteten alternativen Investmentmöglichkeiten (auf die wir ausführlich auf unserer Webseite Seltenundteuer.de eingehen) wird das Investment in profitable Webseiten selten thematisiert, da es für viele ein Buch mit sieben Siegeln darstellt. Doch es gibt mehrere Gründe, warum ich Webseiten-Investitionen als eine der besten alternativen Anlagemöglichkeiten betrachte:

  1. Passive Einkommensströme: Im Gegensatz zu traditionellen Investitionen bieten Webseiten die Möglichkeit, ein passives Einkommen durch Werbeeinnahmen, Partnerprogramme oder den Verkauf von Produkten und Dienstleistungen zu generieren. Dies ist besonders attraktiv für Anleger, die nach einer zusätzlichen Einkommensquelle suchen.
  2. Hohe Renditen: Webseiten können im Vergleich zu anderen Anlageformen hohe Renditen bieten. Erfolgreiche Webseiten können innerhalb kurzer Zeit einen hohen ROI (Return on Investment) erzielen, wenn sie gut optimiert und vermarktet werden.
  3. Skalierbarkeit: Im Gegensatz zu physischen Geschäften sind Webseiten leicht skalierbar. Mit der richtigen Strategie und den richtigen Ressourcen können Sie Ihre Webpräsenz schnell ausbauen und Ihre Einnahmen steigern.
  4. Flexibilität: Webseiten-Investitionen bieten ein hohes Maß an Flexibilität. Anleger können verschiedene Nischen und Geschäftsmodelle erkunden, um diejenigen zu finden, die am besten zu ihren Zielen und Interessen passen.
  5. Geringe Einstiegskosten: Im Vergleich zu anderen Investitionsmöglichkeiten sind die Einstiegskosten für den Kauf einer Webseite oft relativ niedrig. Sie können entweder eine bestehende Webseite erwerben oder eine neue Webseite erstellen und von Grund auf aufbauen.
  6. Langfristige Wertsteigerung: Gut optimierte und geführte Webseiten können im Laufe der Zeit an Wert gewinnen, ähnlich wie Immobilien. Durch kontinuierliche Verbesserungen und Anpassungen an die sich ändernde Online-Landschaft können Sie Ihre Webseite zukunftssicher machen und ihren Wert steigern.

Starting-up.de: Was sind die wichtigsten Faktoren, die Anleger beachten sollten, wenn sie in Webseiten investieren möchten?

Andreas Malkow: Hier sind einige Schlüsselfaktoren, die Anleger berücksichtigen sollten:

  1. Nischenwahl: Die Auswahl der richtigen Nische ist entscheidend für den Erfolg Ihrer Webseite. Es ist wichtig, eine Nische zu finden, die profitabel ist, aber auch zu Ihren Interessen und Fachkenntnissen passt.
  2. SEO und Content-Marketing: Um den Traffic und die Sichtbarkeit Ihrer Webseite zu erhöhen, sollten Sie sich auf effektive SEO-Strategien und qualitativ hochwertige Inhalte konzentrieren. Zusammenarbeit mit SEO-Experten und Content-Produzenten kann hier sehr hilfreich sein.
  3. Monetarisierung: Überlegen Sie sich verschiedene Monetarisierungsstrategien, wie z.B. Werbung, Affiliate-Partnerschaften oder den Verkauf von Produkten und Dienstleistungen, um die bestmöglichen Einnahmequellen für Ihre Webseite zu finden.
  4. Langfristige Perspektive: Webseiten-Investitionen sind keine schnellen Gewinne. Es ist wichtig, langfristig zu planen und in die kontinuierliche Verbesserung und Wartung Ihrer Webseite zu investieren, um ihren Wert im Laufe der Zeit zu steigern.

Starting-up.de: Welche Ressourcen und Tools empfiehlst du Anlegern, die in Webseiten investieren möchten?

Andreas Malkow: Ich kann gar nicht genug betonen, wie wichtig es ist, die richtigen Ressourcen und Tools zu nutzen, um den Erfolg Ihrer Webseiten-Investitionen zu maximieren. In der heutigen datengetriebenen Welt ist es unerlässlich, fundierte Entscheidungen auf der Grundlage von soliden Daten und Analysen zu treffen, anstatt sich auf Intuition oder Emotionen zu verlassen. Hier sind einige der wichtigsten Tools und Ressourcen, die ich jedem empfehlen würde, der in Webseiten investieren möchte:

  1. Ahrefs und SEMrush: Diese Tools bieten umfangreiche SEO- und Keyword-Analysen, die Ihnen helfen können, Ihre Webseite zu optimieren und den Wettbewerb in Ihrer Nische zu überwachen.
  2. Google Analytics: Dieses kostenlose Tool bietet wertvolle Einblicke in den Traffic Ihrer Webseite und hilft Ihnen, die Leistung Ihrer Webseite im Laufe der Zeit zu verfolgen und zu verbessern.
  3. Flippa und Empire Flippers: Diese Plattformen sind spezialisiert auf den Kauf und Verkauf von Webseiten und können Ihnen helfen, lukrative Investitionsmöglichkeiten zu finden.
  4. WordPress: Dieses Content-Management-System ist benutzerfreundlich und bietet eine große Auswahl an Plugins und Themes, um Ihre Webseite individuell zu gestalten und zu optimieren. 

Starting-up.de: Vielen Dank, Andreas, für deine Zeit und die wertvollen Einblicke. Wir wünschen dir weiterhin viel Erfolg bei deinen Webseiten-Investitionen.

Wir hoffen, dass euch dieses Interview mit Andreas Malkow einen Einblick in die spannende Welt der Webseiten-Investitionen gegeben und euch dazu inspiriert hat, diese alternative Anlageklasse selbst zu erkunden.

Runway, Burn Rate und Co.: Diese Finanzkennzahlen solltest du kennen

Das sind die zehn wichtigsten Finanzkennzahlen für Start-ups in der Wachstumsphase.

Hinter der Gründung eines Start-ups steht meist eine brillante Geschäftsidee. Doch nicht jeder kluge Kopf, der ein Start-up gründet, ist automatisch auch ein(e) Finanzexpert*in. Hier sind zehn wichtige Kennzahlen, die jede(r) Gründer*in in der Wachstumsphase im Blick behalten sollte.

Runway

Der Runway, auch Cash Runway genannt, ist eine entscheidende Finanzkennzahl, die einen gezielten Blick in die Zukunft des Unternehmens wirft. Vorstellen kann man sich den Runway als einen Zeitraum, in dem ein Start-up auf Basis konstanter Einnahmen und Ausgaben ohne neue Finanzmittel auskommen kann. Ein langer Runway ist von Vorteil, denn er gibt Gründer*innen mehr Zeit und Spielraum. Ist der Runway jedoch zu kurz, müssen die Ausgaben reduziert, die Einnahmen erhöht oder neue Finanzierungsquellen erschlossen werden.

Burn Rate

Die Burn Rate spielt eine wichtige Rolle für den Runway und gibt an, wie schnell ein Start-up oder Scale-up seine finanziellen Ressourcen aufbraucht – sozusagen verbrennt. Kein Wunder also, dass sie auch als Geldverbrennungsrate bezeichnet wird. Grundsätzlich ist die Burn Rate kein schlechtes Zeichen, denn Ausgaben für Software, Marketing oder Gehälter sind notwendig. Ist sie jedoch zu hoch und wirkt sie sich stark negativ auf den Runway aus, sollte geprüft werden, wo Ausgaben eingespart werden können.

Monthly Recurring Revenue (MRR)

Ein Wert, der in der Übersicht der wichtigsten Finanzkennzahlen nicht fehlen darf: der MRR, zu Deutsch der monatlich wiederkehrende Umsatz. Bietet ein Start-up Abonnement-Produkte oder -Dienstleistungen an, lässt sich dieser Wert recht einfach berechnen.

Average Revenue per Account (ARPA)

Auch der ARPA sollte im Blick behalten werden, wenn ein Start-up auf Wachstumskurs ist. Er steht für den durchschnittlichen Umsatz pro Kund*in und wird berechnet, indem der Umsatz eines bestimmten Zeitraums durch die Anzahl der Kund*innen geteilt wird. Der ARPA ist eine der wichtigsten Finanzkennzahlen, um die Profitabilität eines Unternehmens zu bestimmen. Je höher er ist, desto größer ist das Wachstumspotenzial.

Customer Lifetime Value (CLV)

Der CLV zeigt den durchschnittlichen Umsatz, den aktive Kunden generieren. Er wird mit Hilfe der monatlichen Umsätze und der durchschnittlichen Abo-Länge berechnet. Der CLV spielt insbesondere dann eine Rolle, wenn Gründer*innen die Kosten für die Kundenakquise berechnen möchten.

Customer Acquisition Cost (CAC)

Die Kundenakquisitionskosten geben an, welche Kosten durchschnittlich für die Gewinnung von Neukund*innen anfallen. Dazu zählen Marketingmaßnahmen, die zur Neukundengewinnung dienen, wie zum Beispiel Ausgaben für Werbemittel, Personal, aber auch Software oder andere Materialien. Wichtig: Den richtigen Mittelwert finden, der in Relation zum CLV-Wert steht.

Customer Acquisition Cost Payback

Neben CLV und CAC gibt es eine weitere wichtige Finanzkennzahl, die bei der Kundengewinnung entscheidend ist: der CAC Payback. Dieser Wert gibt an, wie lange es dauert, bis die Ausgaben für die Kundenakquise durch den Kund*innen wieder eingespielt werden.

Bruttomarge

Einfach ausgedrückt ist die Bruttomarge der Umsatz abzüglich aller direkten Kosten. Die Bruttomarge sollte bei den wichtigsten Finanzkennzahlen nicht fehlen, da sie einen guten Überblick darüber gibt, wie effizient ein Start-up sein Kapital im Produktionsprozess einsetzt.

Umsatzrentabilität

Die Umsatzrentabilität gibt an, wie viel Prozent des Umsatzes als Gewinn verbucht werden können. Die Formel dafür lautet: (Gewinn / Umsatz) x 100. Eine Umsatzrentabilität von circa fünf Prozent ist ein gutes Zeichen für die Wirtschaftlichkeit des Start-ups.

Free Cashflow (FCF)

Der Free Cashflow gibt Auskunft über die frei verfügbaren liquiden Mittel eines Unternehmens – also wie viel Geld nach den Ausgaben am Ende einer festgelegten Periode noch zur Verfügung steht. Insbesondere für Investor*innen ist der FCF eine wichtige Finanzkennzahl, denn daran lässt sich schnell erkennen, ob ein Start-up auch in Zukunft genügend Gewinne erzielen kann.

Fazit

Diese Aufzählung gibt einen guten Überblick über die wichtigsten Finanzkennzahlen und sollte von Gründer*innen in der Wachstumsphase stets im Auge behalten werden. Es ist daher sehr wichtig, über ein modernes Finanzmanagement zu verfügen. Dafür sollten Finanzzahlen nicht unübersichtlich in tausenden von Excel-Tabellen verteilt sein, sondern sich bestenfalls auf einer Plattform übersichtlich darstellen lassen. Zum einen können sich Gründer*innen dadurch stärker auf das Unternehmenswachstum konzentrieren und investieren ihre Zeit nicht an falscher Stelle, zum anderen führt die Integration der Daten auf einer Plattform zu weniger Fehlern und ermöglicht eine reibungslose Teamarbeit.

Der Autor Franz Salzmann ist Gründer und CEO von Helu.io, dem deutschen Marktführer für einfaches und kollaboratives Finanzmanagement für Start-ups und mittelständische Unternehmen. Vor der Gründung von Helu.io begleitete Salzmann als Unicorn-Investor und ehemaliger Speedinvest Partner das Wachstum vieler erfolgreicher Scale-ups wie Wefox oder Adverity.

Das Wandeldarlehen

Recht für Gründer*innen: Wandeldarlehen stehen bei Start-ups aktuell besonders hoch im Kurs, beispielsweise um die Zeitspanne bis zur nächsten Finanzierung mit möglichst geringem Aufwand zu überbrücken. Wir klären auf.

Bitte beachten: Aufgrund des komplexen juristischen Sachverhalts verzichten wir in diesem Beitrag ausnahmsweise auf die geschlechtergerechte Schreibung

Neben Beteiligungsverträgen als Grundlage für Equity Investments (vgl. den Artikel „Der Beteiligungsvertrag in der Ausgabe 04/22) wird für Start-ups der Wandeldarlehensvertrag in der Praxis besonders häufig für Finanzierungsrunden gewählt.

Zunächst handelt es sich dabei um einen ganz normalen Darlehensvertrag, also die Gewährung eines Darlehens für eine bestimmte Laufzeit zu einer festgelegten Verzinsung. Hinzu kommt, dass die Wandlung des Darlehensbetrages in Geschäftsanteile vereinbart wird. Je nach Wertentwicklung der Gesellschaft erzielt der Darlehensgeber so ggf. eine deutlich bessere Rendite als im Falle der einfachen Darlehensrückzahlung, trägt aber durch die vorgesehene Wandlung ein Ausfallrisiko ähnlich einem Equity Investment.

Wandlungsmechanismus

Zentraler Regelungskomplex ist der sog. Wandlungsmechanismus, der festgelegt, ob, wann und wie der Darlehensbetrag (in der Regel einschließlich Zinsen) in Geschäftsanteile umgewandelt wird. Klassischerweise wird als Anknüpfungspunkt für die Wandlung, die nächste (ggf. durch ein bestimmtes Mindestinvestment qualifizierte) Finanzierungsrunde gewählt. Im Rahmen der dort ohnehin durchzuführenden Kapitalerhöhung, erhalten neben den neuen Equity-Investoren auch die bisherigen Wandeldarlehensgeber Geschäftsanteile, der Darlehensbetrag entfällt. Beim Ausbleiben einer Finanzierungsrunde ist eine Wandlung regelmäßig auch mit Ablauf der Laufzeit bzw. nach individuellen Mechanismen (innerhalb eines bestimmten Zeitraumes zu einer vereinbarten Bewertung) vorgesehen. Investoren verhandeln regelmäßig einen bestimmten Discount auf die Bewertung, soweit sie bei künftigen Finanzierungsrunden wandeln. Je geringer die Bewertung, desto mehr Geschäftsanteile erreicht der Investor bei der Wandlung.

Wandlungsrecht und -pflicht

Zentraler Aspekt des Wandlungsmechanismus ist die Frage, ob nur der Darlehensgeber ein Recht hat, die Wandlung zum betreffenden Zeitpunkt zu verlangen (sog. Wandlungsrecht) oder ob hiermit auch seine Pflicht zur Wandlung korrespondiert (sog. Wandlungspflicht). Eine Kombination Wandlungsrecht und -pflicht sieht man in der Praxis häufig. Für eine Wandlungspflicht spricht im Sinne des Start-ups, dass dadurch die Rückzahlung vermieden werden kann und/oder die Finanzierungen zu einheitlichen Bedingungen bzw. mit einheitlichen Abläufen zusammengefasst werden. Aus Sicht der Investoren stellt sich die Frage, ob eine Rückzahlungsverpflichtung des Darlehens mit Ende der Laufzeit beabsichtigt ist. Alternativ hierzu sind Ausgestaltungen gebräuchlich, durch die mit Ende der Laufzeit eine zwingende Wandlung zu einer bereits definierten Bewertung vorgesehen ist.

Daneben verlangen Investoren regelmäßig auch individuelle Regelungen, insbesondere werden bei größeren Finanzierungsvolumina häufig Garantieregelungen ähnlich wie bei Equity Investments verhandelt und/oder bestehen für den Investor als Darlehensgeber Mitsprache- und/oder Vetorechte bereits vor der Wandlung.

Sehr erfreulich für Business Angels dürfte die Neuerung der Richtlinien der Bafa sein, nach der nunmehr ein Invest-Zuschuss für Wandeldarlehen mit bis zu 25 Prozent (bislang zehn Prozent) beantragt werden kann.

Beurkundungspflicht

Häufig werden Wandeldarlehen als flexibles Instrument angesehen, um mit möglichst geringem Aufwand eine Finanzierung zu erreichen. Schon lange besteht daher der Wunsch meist aller Beteiligten, den Aufwand gering zu halten und insbesondere den Wandeldarlehensvertrag nicht zu beurkunden. Dies steht in der Regel in einem Widerspruch zu den rechtlichen Vorgaben, da es mehrere Konstellationen gibt, die die Beurkundungspflicht zweifelsohne auslösen, und weitere, bei denen in Rechtsprechung und juristischer Literatur unterschiedliche Auffassungen vertreten werden.

Aus anwaltlicher Vorsicht war daher ein Risikohinweis auf eine ggfs. bestehende Beurkundungspflicht regelmäßig angezeigt, was von manchen Beteiligten nicht gehört wurde. Ein gewisses Umdenken hat diesbezüglich im Mai 2022 ein (aktuell noch nicht rechtskräftiges) Urteil des Oberlandesgerichts Zweibrücken (Az. 8 U 30/19) ausgelöst. Der Ausgangspunkt der Entscheidung hat vor allem für Gründende eine erhebliche Relevanz. Der Insolvenzverwalter klagte gegen die früheren Geschäftsführer wegen Haftungsansprüchen aufgrund eines pflichtwidrig zu spät gestellten Insolvenzantrages. Die Haftung trifft damit nach dem insolvenzrechtlichen Haftungsregime die Geschäftsführer persönlich und unbeschränkt. Die vorgezogene Insolvenzantragspflicht begründete der Insolvenzverwalter mit einem formnichtigen, weil nicht beurkundeten Wandeldarlehensvertrag. Damit, so das stattgebende OLG, bestand praktisch latent ein Rückzahlungsanspruch des Darlehensgebers aus dem formunwirksamen Darlehensvertrag und führte daher die Unwirksamkeit zur persönlichen Haftung der Geschäftsführer.

In der juristischen Kommentierung bzw. der VC-Praxis generell führte das Urteil des OLG zu einigen Kommentierungen. Da die Praxis wie oben erwähnt mitunter weniger streng vorging, wird hierin eine wesentliche Änderung der obergerichtlichen Rechtsprechung zu diesem Thema gesehen.

Die erste Kernaussage des Urteils betrifft dabei eine Konstellation, die eigentlich auch schon zuvor jedenfalls vorsorglich die Hinzuziehung eines Notars erforderlich gemacht hat, nämlich den Fall der Gewährung des Darlehens durch einen gesellschaftsfremden Dritten bei gleichzeitiger Wandlungspflicht. In dieser Konstellation verpflichtet sich ein gesellschaftsfremder Darlehensgeber, seine Darlehensforderungen zwingend in Anteile an der Gesellschaft zu wandeln.

Als Vorvertrag notariell zu beurkunden

Da der Darlehensgeber die Verpflichtung eingeht, im Rahmen einer künftigen Kapitalerhöhung Anteile zu übernehmen und eine solche Übernahmeerklärung nach § 55 Abs. 1 GmbHG notariell zu beglaubigen bzw. zu beurkunden ist, geht das OLG Zweibrücken ohne nähere Begründung davon aus, dass auch der Wandeldarlehensvertrag als Vorvertrag notariell zu beurkunden ist. Diese Schlussfolgerung wird mitunter kritisiert und ist dogmatisch mit guten Gründen angreifbar, deckt sich aber wohl mit der bisherigen Rechtsprechung des OLG München (NZG 2005, 756) und der juristischen Literatur (die allerdings überwiegend für eine Beglaubigung statt der aufwendigeren Beurkundung argumentiert).

Weitgehend unstreitig ist eine Beurkundungspflicht (§ 15 Abs. 4 GmbHG) des Vorvertrages, in dem eine Pflicht des neu hinzutretenden Gesellschafters enthalten ist, einer bestehenden oder künftigen Gesellschaftervereinbarung beizutreten, wenn dort beurkundungspflichtige Klauseln enthalten sind (etwa wie üblich Vesting oder Drag Along). Daher war auch in der bisherigen Beratungspraxis in vielen Konstellationen eine Empfehlung zugunsten der notariellen Form angezeigt und ist es mit Blick auf die Entscheidung des OLG Zweibrücken umso mehr.

Weiterhin beschäftigt sich das OLG Zweibrücken – nicht abschließend – mit der Frage, ob auch nach § 53 II GmbHG eine Beurkundungspflicht besteht, weil sich die Gesellschaft zur Ausgabe neuer Anteile an den Wandeldarlehensgeber verpflichtet (so auch bei bloßem Wandlungsrecht, s.o.). Hierzu führt das OLG aus, dass vieles dafür spreche, dass auch dies zur Beurkundungspflicht des Wandeldarlehens führe. Die überwiegende Auffassung in Rechtsprechung und juristischer Literatur sieht dies bislang anders und hat insoweit ein eher geringes Risiko für die Annahme einer Beurkundungspflicht gesehen.

Das OLG Zweibrücken beurteilt im Ergebnis nicht nur die Klausel zum Wandlungsmechanismus als unwirksam, sondern wie oben bereits erläutert, den Wandeldarlehensvertrag insgesamt.

Im Ergebnis sprach bereits bisher vieles für den Gang zum Notar. Das durch die Rechtsprechung des OLG Zweibrücken bestätigte Haftungsrisiko für die Geschäftsführer und führt darüber hinaus dazu, dass die relativ überschaubare Kostenersparnis durch den Verzicht auf eine Beurkundung in der Abwägung bezüglich der Formfrage nicht entscheidend sein sollte.

Die Diskussion bzw. Abwägung im Hinblick auf die Frage der Beurkundung der Wandeldarlehen dürfte damit in Finanzierungen künftig wieder offen geführt werden und in vielen Fällen das Risiko der Gründenden gegenüber den eingesparten Kosten bzw. des Aufwands vorrangig sein.

Die Autoren:
Alexander Weber, LL.M. (Victoria University of Wellington) ist Partner und Roman Ettl-Steger, LL.M. (King’s College London) Salaried Partner, beide am Münchner Standort der Kanzlei Heuking Kühn Lüer Wojtek im Bereich Venture Capital

Neolending für E-Commerce-Start-ups

Du planst den nächsten großen Sprung für dein E-Commerce-Business, aber die Finanzierung wird knapp? Die Bank versteht dein Geschäftsmodell nicht und die VCs halten ihr Geld zusammen? Dann findest du hier alternative Finanzierungsmöglichkeiten für dein Unternehmen.

Aktuell hangelt sich das Marktumfeld von Start-ups von Krise zu Krise. Mit dem Angriff Russlands auf die Ukraine änderte sich auch das gesamte europäische Ökosystem. Wo es eben noch Billigzinsen und enorme Finanzierungsrunden gab, halten Venture-Capital-Gesellschaften plötzlich ihr Geld zusammen, während Banken die Zinsen erhöhen. Das jüngste Bankenbeben rund um die Silicon Valley Bank und die Credit Suisse hat das Vertrauen in Finanzinstitute zusätzlich erschüttert. Kein schönes Umfeld, vor allem, wenn du mit deinem Business gerade den nächsten Schritt gehen wolltest.

Besonders hart trifft das veränderte Finanzierungsumfeld E-Commerce- und SaaS-Unternehmen. Solche Digitalunternehmen haben in der Regel keinen materiellen Gegenwert, den sie den Banken als Sicherheit für einen Kredit anbieten können. Im Maschinenbau haben es Unternehmer*innen leichter, da sie ihre Geräte oder auch Immobilien angeben können, um einen Kredit zu erhalten. Erschwerend kommt hinzu, dass die Bedürfnisse der Banken und Digitalökonomie nicht unbedingt zusammenpassen: Nicht jedes alteingesessene Finanzinstitut von nebenan hat Verständnis dafür, dass du einen Kredit für eine Social-Media-Kampagne aufnehmen möchtest – auch wenn du noch so oft beteuerst, dass diese doppelt so viel Gewinn in deine Kasse spült.

Nicht zu jedem Unternehmen passt ein VC-Funding

Alternativ könntest du natürlich auch zu Investor*innen gehen und ihnen deine Geschäftsidee pitchen. Aber nicht jedes Geschäftsmodell ist für VCs geeignet: Sie erwarten in der Regel eine deutliche Vervielfachung des Unternehmenswertes – das berühmte 10X. Schließlich verlangen sie ja auch Anteile an deiner Firma für die Finanzspritze, die sich auch irgendwann für sie wieder auszahlen sollen.

Es gibt jedoch Alternativen zum Bankkredit und VC-Funding. In den letzten Jahren haben sich spezielle digitale Kreditvermittler, sogenannte Neolender, etabliert, die diese Lücke füllen. Das Prinzip ist anhand eines E-Commerce-Shops einfach erklärt: Der Neolender verbindet sich mit möglichst vielen Quellen für Umsatzdaten des Shops. Das kann eine Verbindung zu den Bankkonten über Open Banking sein, eine Verknüpfung mit Zahlungsdienstleistern wie Stripe. Aber auch ganz andere Quellen wie Google Analytics und Social Media Konten sind nützlich, um Traffic und Conversions zu berechnen. Auf dieser Grundlage schätzen Neolender das Ausfallrisiko eines Kredits ein. Sieht der E-Commerce-Shop gesund aus, ist im Laufe der letzten sechs Monate gewachsen und verspricht auch in Zukunft weiteres Wachstum, vermittelt der Neolender einen Kredit.

Neolending vs. Bankkredit

Dabei gehört es zum Geschäftsmodell der Neolender, dass sich der Kredit in einigen Aspekten vom klassischen Bankkredit unterscheidet:

  • Transparenz der Tilgung: Während eine Bank einen Kredit plus Zinsen zurückfordert, setzen manche Neolender auf einen Fixbetrag als Kommission. Das bedeutet, wenn jemand einen Kredit von 100.000 Euro aufnimmt, muss er beispielsweise 5 Prozent Kommission bezahlen – also 5.000 Euro. Dieser Betrag ändert sich nicht, auch wenn die Rückzahlung auf ein Jahr ausgedehnt wird oder am Anfang weniger zurückgezahlt wird als später. Die zu tilgende Summe beträgt immer 105.000 Euro.
  • Flexible Kreditbedingungen: Während bei Banken oft eine fixe monatliche Rate festgelegt wird, sind Neolender flexibler. So ist es möglich, die Rückzahlung an den Umsatz zu koppeln (Revenue-Based-Finance, RBF). Ein E-Commerce-Shop, der zu Weihnachten viel Umsatz macht, kann in diesen Monaten mehr von seinem Kredit zurückzahlen als in den umsatzschwächeren Folgemonaten. 
  • Diversifizierung der Finanzierungsquellen: Die Pleite der SVB hat gezeigt, dass Diversifizierung immer sinnvoll ist. Im Falle von Neolendern bedeutet dies, dass sie Kredite verschiedener Anbieter vermitteln können. Das erhöht die Chancen, das gewünschte Kapital zu erhalten. Gleichzeitig wird die Abhängigkeit von einem Finanzinstitut verringert.

Neolender schließen die Finanzierungslücke von Banken und VCs

Zusammengefasst machen es Neolender Unternehmen mit digitalen Geschäftsmodellen möglich, kurzfristig und je nach Bedarf an kleine bis größere Mengen Kapital zu kommen. Zwar ist es nötig, seine Daten dem Neolender zur Verfügung zu stellen, um das Wachstum des Unternehmens einschätzen zu können. Dafür weißt du als Unternehmer*in bei der Kostenstruktur genau, woran du bist und bleibst bei der Rückzahlung flexibel.

Der klassische Weg – KfW-Finanzierung

Wer lieber den klassischen Weg zu zusätzlichem Kapital gehen möchte, für den kommt auch ein KfW-Kredit in Frage. Dieser ist auf junge Unternehmen zugeschnitten und hat eine Laufzeit von bis zu fünf Jahren. Diese Art von Förderkredit wird jedoch nicht direkt bei der KfW beantragt, sondern du musst im Gespräch mit deiner Hausbank über die passende Finanzierung sprechen.

Der passende Weg zum Kapital

Alles in allem ist es eine Frage der Abwägung, wie du mit deinem Wachstumsunternehmen in Zeiten wie diesen an Kapital kommst. Bei Banken hast du es wegen fehlender Sicherheiten schwer. Aber auch nicht jedes Unternehmen entspricht den Anforderungen von VCs. Neolender bieten dir ein flexibles Modell, wenn du die passenden Daten liefern kannst. Dafür bleiben sie bei der Rückzahlung transparent und passen sich mit Revenue-Based-Finance an die unternehmerischen Realitäten deines digitalen Geschäftsmodells an. Wenn du es eher auf dem klassischen Weg versuchen willst, ist ein KfW-Kredit eine Alternative. Wie auch immer die Entscheidung für dich ausfällt, es gibt eine gute Nachricht: Auch in schwierigen Zeiten gibt es für dich passende Wege zum Wachstumskapital.

Der Autor Nima Karimi ist Co-Founder und CEO von Silvr, Europas erstem Neolender und Marktführer für datenbasierte Finanzierungen. Als Seriengründer weiß er aus erster Hand, wie schwierig es sein kann, schnelle Finanzierungszusagen von traditionellen Geldgeber*innen wie Banken zu erhalten.

Wie Verjährung von Forderungen verhindert werden kann

Damit du als Jungunternehmer*in künftig nicht auf deinen Außenständen sitzen bleibst, klären wir auf, welche Regelungen es hier zu beachten gilt.

Bei all der vielen Arbeit kann es leider passieren, dass einiges liegen blieben. So zum Beispiel nicht gezahlte Kundenrechnungen. Besonders für Unternehmer*innen gleicht dies einem Horrorszenario, da die Verjährungsfrist für einige offenen Forderungen bereits abgelaufen sein könnte. Damit du künftig nicht auf deinen Außenständen sitzen bleibst, klären wir auf, welche Regelungen es hier zu beachten gilt.

Aller guten Dingen sind drei? Nach wie vielen Jahren Forderungen frühestens verfallen

Der Albtraum eines jeden Unternehmens: Der zufällige Blick auf eine immer noch nicht beglichene Rechnung liegt bereits Jahre zurück. Wenn die Schweißperlen laufen, heißt es jedoch zunächst tief durchatmen und genau prüfen. Denn nicht jede Forderung verfällt nach der gleichen Zeit. Die regelmäßige Verjährungsfrist beträgt nach § 195 BGB drei Jahre. Je nach Sachlage bestehen jedoch noch weitere Sonderregelungen. Diese können mit 5, 10 oder 30 Jahren stark variieren. Um den Überblick zu bewahren, sollten betroffene Firmen eine rechtliche Konsultation durch einen Anwalt einholen. Unternehmer*innen mit offenen Zahlungsansprüche aus dem Jahr 2019 hätten jedoch bereits handeln müssen, denn nach der regelmäßigen Verjährungsfrist konnten die nur noch bis zum 31. Dezember 2022 geltend gemacht werden.

Was tun, wenn die Uhr tickt?

So kann die Verjährung von Forderungen gehemmt werden: In manchen Situationen ist der Countdown bereits fast abgelaufen. Dann könnte es mit etwas Glück jedoch unter Umständen noch die Möglichkeit geben, die Verjährung zu hemmen. Dafür kommen grundsätzlich die §§ 203-208 BGB in Betracht. Aus dem Katalog des § 204 BGB ergeben sich beispielsweise verschiedene Möglichkeiten, die Verjährung von Forderungen durch Rechtsverfolgung zu hemmen, z.B. wenn der Gläubiger:

  • Klage auf Leistung auf Bestätigung des Anspruchs oder auf Erlass des Vollstreckungsurteils erhebt (§ 204 Abs. 1 Satz 1 BGB),
  • ein gerichtliches Mahnverfahren einleitet, sodass jede weitere Kommunikation zwischen Gläubiger und Schuldner über das Gericht geschieht. Das Gericht versendet in diesem Zuge einen Mahnbescheid an den Schuldner (wobei die Verjährung mit Zustellung des Mahnbescheids gehemmt wird) (§ 204 Abs. 1 Satz 3 BGB),
  • einen Antrag für ein selbstständiges Beweisverfahren beantragt (§ 204 Abs. 1 Satz 7 BGB),
  • ein schiedsrichterliches oder vereinbartes Begutachtungsverfahren beginnt (§ 204 Abs. 1 Satz 8, 11 BGB) oder
  • die Forderung im Insolvenzverfahren angemeldet hat (§ 204 Abs. 1 Satz 10 BGB).

Tritt eines dieser Ereignisse ein, wird der Lauf der Verjährungsfrist von Forderungen bis zum Ende des Ereignisses gehemmt.

Zurück auf Anfang: Wie kann ich den Neubeginn der Verjährung auslösen?

In einigen Fällen können Gläubiger die Verjährungsfrist von § 195 BGB erneut auslösen. Dies ist der Fall, wenn die Voraussetzungen des § 212 BGB erfüllt werden. Nach § 212 Abs. 1 Satz 1 BGB beginnt die Verjährung erneut, wenn der Schuldner den Anspruch gegenüber dem Gläubiger z. B. durch eine Sicherheitsleistung, Zins- oder Abschlagzahlung bzw. „in anderer Weise“ anerkennt. Des Weiteren wird die Verjährungsfrist nach § 212 Abs. 1 Satz 2 erneuert, sofern der Gläubiger eine "gerichtliche oder behördliche Vollstreckungsmaßnahme“ vornimmt oder beantragt (bspw. mit einem gerichtlichen Mahnverfahren oder einer behördlichen Vollstreckungsmaßnahme). In jedem Fall ist eine Beratung durch einen Rechtsanwalt ratsam.

Vorsicht ist besser als Nachsicht: Zahlungsausfälle von vornherein vermeiden

Es gibt einige Maßnahmen, die dabei helfen können, die Verjährung von Forderungen bereits im Vorfeld zu verhindern. Eine wichtige Präventivmaßnahme ist die Prüfung der Geschäftspartner*innen bereits vor der Zusammenarbeit. So können Kredit- und Bonitätsinformationen Aufschluss darüber geben, ob die eigene Kundschaft in der Lage ist, Ihre Leistungen zu bezahlen. Darüber hinaus können die Auskünfte auch Zahlungserfahrungen liefern, die wiederum den tatsächlichen Zahlungswillen aufdecken. Hier können Bewertungen von anderen Gläubigern und Partnern eingesehen werden, die bestätigen, wie pünktlich ein Unternehmen seine offenen Forderungen in der Regel begleicht. Dementsprechend können Zahlungsmodalitäten individuell an Geschäftspartner angeglichen werden, durch zum Beispiel das Verlangen von Vorschusszahlungen bei Kaufverträgen, das Anbieten von Lastschrifteinzugsermächtigungen oder das Vermeiden von Rechnungskäufen. Wichtig ist in jedem Fall die Rechnungsstellung formal und inhaltlich korrekt durchzuführen und mit Kunden fachgerecht die Zahlungsfristen zu kommunizieren.

Der Autor Jens Junak ist Country Manager von Creditsafe Deutschland. Creditsafe ist eine global agierende Auskunftei und bietet digitale Lösungen wie Bonitätsauskünfte, B2B- Marketingadressen oder Compliance Checks.

Wie man Bitcoins verdient - Top 8 Wege

Bitcoin ist die erste und weltweit am Markt stärkste Kryptowährung auf Grundlage eines dezentral organisierten Buchungssystems. Wir zeigen, welche Wege es gibt, Bitcoins zu verdienen.

Die allererste Kryptowährung war ein echter Durchbruch: Bitcoin ist sicher, bankenunabhängig, inflationsgeschützt und kann anonym verwendet werden. Darüber hinaus weist BTC ein ausgezeichnetes Wachstum auf, was diese Währung zu einem attraktiven Vermögenswert macht.

In diesem Artikel lesen Sie, wie man im Jahr 2023 Bitcoins verdienen kann:

1. OKX Trading - Einkommen in einem kurzen Zeitraum durch Bitcoin-Schwankungen generieren.

2. Investitionen - langfristige Investitionen mit der Erwartung, dass der Wert steigt und "Dividenden" an Sie gezahlt werden.

3. Mining - Schürfen von Kryptowährungen durch Generierung neuer Blöcke in der Blockchain.

4. Bitcoin Cranes - verdienen Sie Satoshi (einen kleinen Bruchteil eines Bitcoins, der 0,00000001 BTC entspricht) mit Werbeklicks und -aufrufen.

5. Krypto-Gaming - Online-Blockchain-Spiele mit einem "Play to earn"-Mechanismus.

6. Verleihen - ein Bitcoin-Kredit, um Zinsen vom Kreditnehmer zu erhalten.

7. Freelance-Börsen - Tätigen Sie eine Fernarbeit gegen eine Gebühr in BTC.

8. ICO-Unterstützung - Investition von Bitcoins in ein Kryptowährungs-Startup, um Coins zu vermehren.

Im Folgenden werden wir drei der oben genannten Möglichkeiten näher betrachten:

Option 1: BTC-Handel

Kryptowährungsbörsen handeln auf dieselbe Weise wie andere Vermögenswerte - Aktien, Anleihen, Rohstoffe usw. Ein Trader macht hierbei folgendes:

1. Analysiert den aktuellen Stand der Dinge und nutzt technische Analysetools, um Vorhersagen über den Bitcoin-Kurs zu treffen;

2. Entwickelt eine Handelsstrategie;

3. Abschluss von Börsengeschäften (in der Regel für einen kurzen Zeitraum, der einen Tag nicht überschreitet).

Bitcoin ist, wie andere Kryptowährungen auch, sehr volatil und ermöglicht es Händlern, bei Kursschwankungen hervorragende Gewinne zu erzielen. Aber ein unerfahrener Trader muss die Grundlagen des Handels lernen, um keine Fehler zu machen und kein Geld dadurch zu verlieren. Hier kann der unerfahrene Händler von moderner Technologie für die 24/7-Marktanalyse profitieren, z. B. von Anwendungen wie bitcoin fast profit mit integrierten Handelsstrategie-Algorithmen und Kryptobots.

Die Vorteile des Handels:

  • Keine Verdienstgrenzen - Sie können schnell und viel verdienen, wenn Sie spekulieren.
  • Möglichkeit, Satoshis ohne große Anfangsinvestitionen zu erhalten.
  • Sie müssen keine lange Zeit investieren.
  • Sie haben Chancen, sowohl am Anstieg als auch am Fall von BTC zu verdienen.

Option 2: Das Investieren in steigende Kryptowährungen

Obwohl der Bitcoin über einen langen Zeitraum hinweg eine positive Kursentwicklung aufweist, kann er nicht mehr mit einem mehrfachen Wertzuwachs aufwarten.

Aber vielversprechende neue Altcoins, die im Jahr 2022 erworben werden, haben das Potenzial, einen durchschlagenden Anstieg zu verzeichnen. Daher ist es oft profitabler, langfristige Investitionen nicht in BTC, sondern in andere wachsende dezentrale Währungen zu tätigen.

Allerdings können Bitcoins auf folgende zwei Arten verdient werden:

1. Kaufen Sie mit Dividenden, die bei vielen Kryptowährungen, die auf dem PoS-Algorithmus basieren, anfallen.

2. Tauschen Sie gegen Altcoins um, wenn diese deutlich an Wert gewinnen.

Vorteile einer Investition:

  • Passives Einkommen.
  • Einfachheit und Klarheit von Investitionen in Kryptowährungen.
  • Geringe Risiken, wenn Sie die erworbenen Münzen auf sicheren, kalten Kryptowährungswallets aufbewahren.

Nachteile von langfristigen Investitionen:

  • Die Rendite hängt stark von der Höhe der Anfangsinvestition ab.
  • “Das Einfrieren” der eigenen Mittel über einen langen Zeitraum.

Als vielversprechende digitale Währungen, die das Potenzial haben, erheblich an Wert zu gewinnen, raten Experten, solche zu wählen, die:

  • Von einem gut eingespielten Entwicklerteam auf den Weg gebracht werden und welche über einen detaillierten Fahrplan verfügen, der alle Phasen der Münzentwicklung klar darlegt.
  • Sich von anderen Altcoins abheben, was die Aufmerksamkeit der normalen Nutzer auf sich zieht.
  • Einen klaren Nutzen und sind nicht nur ein weiteres gesichtsloses Krypto-Projekt.

Option 3: Bitcoin-Kräne

Bitcoin-Kräne werden als spezielle Werbeplattformen bezeichnet, auf denen der registrierte Nutzer einfache PTC-Aktionen (Paid to Click) durchführen kann. Die Aufgaben können z. B. sehr unterschiedlich sein:

1. Klicken Sie auf den Link des Inserenten;

2. Sehen Sie sich das Werbevideo von Anfang bis Ende an;

3. Geben Sie ein CAPTCHA ein;

4. Installieren Sie eine App.

Für die korrekte Durchführung einer Aktion gibt es eine Auszahlung in Satoshi, die Sie sich auf Ihr Bitcoin-Guthaben auszahlen lassen können. Die Nutzer können sich an mehreren Kränen gleichzeitig anmelden, um die Anzahl der Aufgaben zu erhöhen und damit ihren Verdienst zu steigern.

Vorteile von Bitcoin-Kränen:

  • Einfacher Verdienst - der Nutzer benötigt keine besonderen Kenntnisse oder Fähigkeiten.
  • Die Möglichkeit, von einem mit dem Internet verbundenen Smartphone aus leicht Bitcoins zu verdienen.

Nachteile der Kräne:

  • Sehr geringer Betrag an Einnahmen.
  • Das Bedürfnis, viel freie Zeit damit zu verbringen.