44 likes

Innovativ in neue Märkte

Trotzdem war für Jetter schnell klar, dass man auf einem Bein auf Dauer schlecht stehen kann. „Um Abhängigkeiten zu vermeiden, wollte ich ein zweites Standbein schaffen“, sagt er. Und wieder half das Unternehmen des Vaters. Der Junior übernahm Teile der Firma und integrierte sie in den eigenen Betrieb. Auf diese Weise sicherte sich Jetter eine vielversprechende Basistechnologie zur Laser-Beschriftung von Reifen. Allerdings wurde erst durch die Weiterentwicklung der Technologie eine Innovation daraus, die Jetter erneut namhafte Kunden einbrachte: Acht der Top-Ten-Reifenhersteller aus aller Welt setzen auf die Vorteile des 4JET-Systems, das die Größen und Typen der zu beschriftenden Autoreifen automatisch erkennt und somit sicherstellt, dass die Gravur genau an der richtigen Stelle aufgetragen wird. Nun also soll ein drittes Produkt entwickelt werden.

Denn Jetter ist noch lange nicht am Ende mit seiner Lust, Innovationen herauszubringen. Was als Nächstes vom Firmengelände in Alsdorf in die weite Welt hinausgehen wird, kann der Firmenchef allerdings noch nicht genau sagen. Produkte zur Bearbeitung von Batterien und Akkus vielleicht, oder OLEDs, also organische Leuchtdioden. Fest steht, dass es ein für die Lasertechnologie recht neuer Markt sein muss, sagt Jetter. Sagt ein Mann, der selbst recht neu auf dem Markt ist. Und der, wenn er so weitermacht, seinen Kunden und Geschäftspartnern irgendwann wieder schreiben muss, dass das Unternehmen eine neue Adresse habe. „Nein, nein“, winkt Jetter ab. Am neuen Standort sei Platz genug zum Expandieren. Und der Umzug, in dem er gerade stecke, sei rein privat.


Den vollständigen Artikel lesen Sie in der Ausgabe 03/2009

Diese Artikel könnten Sie auch interessieren:

Oktober 2008

Oktober 2008

Der Entschluss wird zementiert: Angelika Eder kündigt. Sie trennt sich im besten Einverständnis mit ihrem Arbeitgeber. Als eine Kollegin, die selbst freie Trainerin ist, flapsig bemerkt: „Und wer bringt dann jetzt meine Seminare unters Volk?“, entwickelt sich daraus ein wichtiger Teil des Angebots: Als Trainerlotse wird sie auch Einzelakquisition für freie Trainer anbieten. Die Geschäftsidee mit den beiden Standbeinen Einzelakquisition und Trainerpool wird in einem einseitigen Exposé niedergelegt, das als Basis für den Businesspan und für die Ansprache weiterer Coaches dient. Mit dem Gründungsberater von next move entwickelt sie nun eine erste Einschätzung zur finanziellen Tragfähigkeit ihres Konzeptes.

Welche Unterstützung ist notwendig? Im Marketing und Vertrieb ist sie selbst Profi – da hat sie einen klaren Vorsprung. Dafür benötigt sie Schützenhilfe bei formalen Angelegenheiten gegenüber Arbeitsagentur und Finanzamt. Auch betriebswirtschaftlich, z.B. bei der Erstellung des Businessplans, lässt sich die 42-Jährige beraten: Der Zahlenteil des Businessplans steht zu Eders größtem Erstaunen innerhalb von vier Stunden. „Damit hätte ich mich alleine sicher wochenlang herumgeschlagen!“, glaubt Eder, und freut sich, dass sie sich so frühzeitig Unterstützung gesucht hat. Die soliden Marktkenntnisse, die sie mitbringt, haben die Erstellung des Businessplans sehr erleichtert. Eine Hürde, die vielen Gründern schwer fällt, bleibt Eder erspart: Da es sich bei ihrem Angebot um eine Dienstleistung handelt, die sie erbringen kann, ohne dass eine Vorfinanzierung nötig wird, braucht sie keinen Kredit. Sie beginnt nun mit der Bekanntmachung ihres zukünftigen Angebotes. An dieser Stelle setzt sie auf Netzwerke: Sie besucht Treffen von zwei Unternehmerinnen-Verbänden, mit denen sie bereits vorher losen Kontakt hatte. Ihre Geschäftsidee trifft auf Begeisterung – und auf Interessenten. „Das war mein gefühlter Markteintritt!“, sagt Angelika Eder glücklich.

November 2008

Angelika Eder konkretisiert ihre Gespräche mit interessierten Trainern: Ihre Angebote kann sie detailliert darstellen und auch über Preise sprechen: Was dürfen, können bzw. müssen die Leistungen kosten? „Es gab mir viel Sicherheit, dass ich den Businessplan bereits gerechnet hatte. So kannte ich meine Zahlen und konnte dezidiert verhandeln.“ Potenzielle Kunden werden aus der Menge gefiltert und kleine „Schnupper-Aufträge“ ausgeführt – als Probelauf noch honorarfrei. Das Interesse scheint ungebrochen, aber die Gespräche überschreiten das Stadium von Vorverhandlungen noch nicht. Denn so klar das Angebot bereits ist, so sehr fehlt es noch an organisatorischen „Kleinigkeiten“: Ein aussagekräftiger Name fürs Geschäft muss her, ein Logo soll auch sein, und um dem ganzen den letzten Schliff zu geben, befindet sich bereits ein Internetauftritt in Konzeption.

Außerdem läuft im November die bürokratische Maschinerie an, die jeder Gründer durchlaufen muss: Die Prüfung über Freiberuflichkeit oder Gewerbe steht an, sie besucht das Pflichtseminar von der Arbeitsagentur für Gründer, der Antrag auf eine Steuernummer geht ans Finanzamt und nicht zuletzt geht auch die Suche nach einem Steuerberater los. In dieser Phase ist der Gründerberater oft der Retter in der „Schlacht der Formulare und Anträge“.