ABCD2 – die Formel für erfolgreiches Start-up-Leadership

Autor: Dr. Anke Hielscher
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Die ABCD2-Formel zeigt anschaulich, was erfolgreiche Start-up-Gründer*innen bzw. Start-up-Leader*innen wirklich ausmacht.

Oft wird Start-up-Leader*innen nachgesagt, dass sie eine spezielle Gründer*inpersönlichkeit haben oder ein bestimmter Schlag von Mensch sind. Fakt ist: Manche Eigenschaften, die erfolgreiche Start-up-Leader*innen auszeichnen, sind ihnen in die Wiege gelegt, können aber auch erlernt und trainiert werden. Im Folgenden wird die sogenannte ABCD2-Formel vorgestellt, welche beschreibt, was Start-up-Leader*innen für Charakteristika innehaben und mitbringen sollten, um erfolgreich ein Start-up zu führen.

Die
ABCD2-Formel

Bei ABCD2 steht A für Allrounder, B für Believer, C für Creative mind, D für Diversity proponent und das zweite D für Doer. Im Folgenden werden diese Charakteristika näher beleuchtet.

A – Allrounder

Bedingt durch die Unternehmensgröße bei einer Gründung müssen Start-up-Leader*innen zwangsläufig Allrounder*innen (also Generalist*innen) sein. Sie verfügen über Kenntnisse, treffen Entscheidungen und verrichten Tätigkeiten in allen oder einem Großteil der Bereiche der Wertschöpfungskette. Zu diesen zählen (nach Porter, 1986) die Primäraktivitäten Produktion, Logistik, Marketing und Vertrieb, Kundenservice sowie die unterstützenden Aktivitäten Beschaffung, Personalwesen, Technologie-Entwicklung und Unternehmensinfrastruktur (inklusive Buchhaltung, Finanzierung etc.).

Natürlich müssen sich Start-up-Leader*innen nicht zwangsläufig um alle diese Verantwortungsbereiche federführend kümmern. Einige dieser Aufgabenbereiche können auch outgesourct werden.

Allerdings ist anzumerken, dass Start-up-Leader*innen doch weit mehr universal tätig sein müssen. Dies kann mitunter ein ganz schöner Drahtseilakt sein, da es hier auch darauf ankommt, eine vernünftige Priorität der Aufgabenabarbeitung zu setzen.

B – Believer

Start-up-Leader*innen müssen sowohl an sich als auch an die Geschäftsidee bzw. an ihr Herzensprojekt glauben und davon überzeugt sein, dass das Start-up zukünftig Gewinne abwerfen wird. Denn wie auch Steve Jobs zu Wissen mag: „Menschen, die verrückt genug sind zu denken, sie könnten die Welt verändern, sind diejenigen, die es auch tun.”

Und natürlich geschieht der Erfolg nicht über Nacht. Start-up-Leader*innen müssen einen langen Atem haben, ihre Ziele konsequent verfolgen und sich nicht vom Weg abbringen lassen.

C – Creative mind

Start-up-Leader*innen sollten Kreative sein. Einfallsreich bei der Geschäftsidee, unkonventionell in der Führung, erfinderisch im Umgang mit Problemstellungen und ideenreich in Marketing und Vertrieb. Denn Phrasen wie „Das haben wir schon immer bzw. noch nie so gemacht“ stoppen Innovation und Kreativität.

Und wenn die kreativen Ideen mal nicht vom Himmel fallen wollen, können auch Methoden wie Design Thinking eingesetzt werden, um Ideen zu generieren oder Lösungen für Probleme zu finden.

D – Diversity proponent

Es ist von großer Bedeutung, dass es sich bei Start-up-Leader*innen um Befürworter*innen von Diversität handelt. Denn Unterschiede in Bezug auf Fähigkeiten und Fertigkeiten, Kenntnisse, Sprache, Kultur, Geschlecht, Charaktereigenschaften sind sowohl bei einem Gründungsteam als auch bei den Start-up-Mitarbeitenden essentiell. Je vielfältiger und gemischter das Team ist, desto besser können sich die Teammitglieder ergänzen und ihre Stärken bündeln, was sich wiederum positiv auf den Unternehmenserfolg auswirken wird.

D – Doer

Bereits der alte Goethe soll gesagt haben: „Erfolg hat drei Buchstaben: TUN“ Denn es ist leider so, dass sehr wenige von uns tatsächlich ihre Träume und (Geschäfts-)Ideen umsetzen, sondern vielmehr nur darüber reden. Start-up-Leader*innen hingegen sind Macher*innen. Sie sollten fokusziert sein, Dinge angehen und durchziehen. Macher*innen besitzen ein großes Durchsetzungsvermögen. Darüber hinaus sind sie gut darin, viele Aufgaben zügig zu erledigen. Zu viel Perfektionismus hingegen steht einem zuweilen im Weg. Denn wie sagt man im Englischen so treffend: Done is better than perfect because perfect is never done.

Bei der Führung eines Start-ups sollte folgende Geisteshaltung an den Tag gelegt werden:

  • Du solltest ein(e) Allrounder*in sein, d.h. dich in mehrere Aufgabenbereiche einarbeiten und hier kluge Entscheidungen treffen.
  • Du musst an dich und den Erfolg deines Start-ups glauben. Wenn nicht einmal du selbst an dich glaubst, tut dies auch niemand anders.
  • Sei ein kreativer Kopf, denke und handle out of the Box.
  • Lege Wert auf Vielfältigkeit, insbesondere in Bezug auf ein heterogenes Team, denn die Schwächen des einen, sind die Stärken des anderen.
  • Sei ein(e) Macher*in, also gib Gas und handle mit Power – schnell, gewissenhaft und ohne Zögern.

Die Autorin Dr. Anke Hielscher promovierte nach dem Studium der Betriebswirtschaftslehre an der Technischen Universität Kaiserslautern-Landau und ist seit 2015 am Lehrstuhl für E-Business an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg tätig. Außerdem hat sie bereits mehrere Start-ups gegründet.

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Tut mir leid, dass ich Recht habe!

Klugsch…-Alarm: So lassen sich Menschen überzeugen, die nicht nach der besten Lösung suchen, sondern einfach nur Recht haben wollen.

Moment mal, Sie sind doch erst 24 – woher wollen Sie die nötige Expertise haben?“ Die Überzeugungskraft von Gründer*innen wird regelmäßig auf die Probe gestellt. Sowohl ihre persönliche Kompetenz als auch ihre Ideen, die Qualität ihrer Dienstleistung und ihres Produkts sind den kritischen Augen vieler ausgesetzt. Manche Projekt- und Produktbesprechung ist kräftezehrend, wenn du merkst: Manche Menschen streben nicht danach, gemeinsam die beste Lösung zu finden, sondern es geht ihnen da­rum, Recht zu haben. Sie sind den Ideen anderer gegenüber verschlossen oder werden sogar persönlich.

Die Frage ist: Wie schaffst du es, auch schwierige Gesprächspartner*innen für deine Sichtweise zu öffnen und dich bei Gegenwind zu behaupten?

Selbstentwicklung

Werden Gespräche schwierig, neigen wir dazu, in unsere üblichen Muster zu fallen: Die einen sind konfliktscheu und daher viel zu verständnisvoll im Gespräch. Sie haben so viel Verständnis für die andere Seite, dass sie ihren eigenen Standpunkt schon fast vergessen und sehr zaghaft dabei sind, zu widersprechen. Manche von ihnen halten sich hingegen nicht aus Verständnis zurück, sondern weil sie Angst vor einem Nein oder vor Abweisung haben. Das ist einer der größten Motoren, weshalb Menschen darauf verzichten, sich selbst zu behaupten. „Bevor ich es abkriege oder alles noch viel schlimmer wird, halte ich lieber meinen Mund“, ist der Gedanke.

Andere tun das Gegenteil und gehen viel zu konfrontativ ins Gespräch. Dann sind die Chancen allerdings gering, dass die andere Seite einlenkt, da sie sich gegen diese Härte wehren wird. Druck erzeugt Gegendruck. Zwischen „Ich bin lieber still“ und „Dem Zeig ich’s!“ liegt ein breiter Raum, der oft nicht genutzt wird. Der Schlüssel liegt dazwischen: in der freundlichen Konfrontation und respektvollen Selbstbehauptung – ganz nach dem Harvard-Grundsatz: „Konsequent in der Sache, weich zum Menschen.“

Folgende Techniken zeigen, wie du das konkret umsetzen kannst:

„Gerade weil“

Der eingangs geschilderte Vorwurf, zu jung zu sein, kann jungen Gründer*innen durchaus begegnen, wenn sie in Konkurrenz mit erfahrenen Wettbewerber*innen stehen. Ein Elfmeter direkt ins Gesicht. Den kannst du geschickt als Kopfball zurückspielen, indem du dieses vermeintliche Gegenargument für dich sprechen lässt – mit den zwei Wörtchen „gerade weil“. „Gerade weil wir so ein junges Team sind, sind wir auf dem neuesten Stand, kennen die aktuellen Herausforderungen und wissenschaftlichen Untersuchungen. Wir sind nicht in alten Mustern gefangen, sondern schaffen Neues.“ Jetzt spricht das Gegenargument für dich.

Diese Methode nutzte auch eine Gründerin in der TV-Show „Die Höhle der Löwen“. Sie wollte die Investor*innen von einem neuen Kissen für Babys überzeugen, das verhindern soll, dass sich der Hinterkopf der Babys flach verformt, wenn sie auf dem Rücken liegen. Ein Investor hatte Bedenken, weil es sich um ein medizinisches Produkt handle und es daher so viele Zulassungen brauche. Prompt antwortete die Gründerin sinngemäß: „Gerade weil dieses Kissen so viele Zulassungen braucht, haben wir einen Vorteil. Denn wir haben bereits fast alle Zertifikate, dafür benötigen die Wettbewerber viel Zeit, bis sie das aufholen können. Wir haben einen riesigen Vorsprung.“ Das Interesse war zurück.

Wird uns etwas entgegengeschleudert, bekommen wir es manchmal mit Selbstzweifeln zu tun: „Vielleicht hat die andere Person ja Recht.“ „Gerade weil“ erinnert dich daran, dass du genau da, wo du stehst, richtig bist. – Gerade weil du jung bist.

TAF-Technik

Manchmal lassen sich Widerstände von Beginn an vermeiden. Wenn du ein Thema ansprechen möchtest, von dem du genau weißt, dass dein Gegenüber darauf schlecht zu sprechen ist, werden deine Argumente – egal, wie gut sie sind – schlechte Chancen haben. Denn sobald du das Thema ansprichst, gehen die Schotten runter und dein Gegenüber wird bei allem, was du sagst, ein „Ja, aber“ im Kopf haben. Der sogenannte Disconfirmation Bias wirkt: Das Streben danach, etwas zu widerlegen, sobald es der eigenen Überzeugung widerspricht. Eine Tatsache ist dann vielleicht nur ein „Gerücht“ und die von dir angeführten Studien sind zu klein oder zu alt.

Das kannst du vermeiden, indem du das rote Tuch – deinen Standpunkt – solange wie möglich für dich behältst. Du änderst die Reihenfolge und steigst nicht mit deinem Standpunkt ein, sondern hältst dich an TAF. T wie Teaser: Du teast das Thema an, ohne es konkret zu nennen, am Besten in Form eines Vorteils. Wenn du beispielsweise von einer bestimmten Software überzeugen möchtest, von der dein Gegenüber bisher gar nichts hält, klingt das so: „Es geht darum, unsere Grafikergebnisse zu verbessern.“ Erst dann folgt A wie Argumente: „Für das Farbdesign ist eine hohe Farbgenauigkeit notwendig. Außerdem ist es optimal, wenn jeder im Team einen Zugriff auf die aktuellen Ergebnisse hat und diese auch noch unterwegs im Zug kurzfristig bearbeiten kann, sodass wir auf dem aktuellsten Stand sind. Und wir brauchen einen optimalen Schutz vor Viren.“ Erst dann rückst du mit F wie Folgerung heraus: „Das alles leistet die Software von [xy].“

Vielleicht hat dein Gegenüber bei dem einen oder anderen Argument zustimmend genickt – es gab ja keinen Grund, im Widerstand zu sein. Du führst ihn/sie wie durch einen Trichter hin zu deinem Standpunkt.

Argumente prüfen

Wollen wir jemanden überzeugen, der uns nicht zuhört, machen wir häufig das Falsche: Wir argumentieren. Oft wird da­raus das typische Muster: „Ja, aber …“ „Ja, aber …“, „Ja, aber …“ Wenn du mit guten Kolleg*innen redest, ist das kein Problem. Sie hören deine Argumente und lassen sich von diesen auch überzeugen, oder ihr findet gemeinsam eine ganz andere Lösung. Wenn du es aber mit Menschen zu tun hast, die deine guten Argumente nicht hören wollen, erreichst du damit das Gegenteil. Je energischer du gegenargumentierst, desto höher wird der Widerstand: „Jetzt erst recht.“ In solchen Fällen verzichte auf das Argumentieren und tu das, was die meisten Rechthaber*innen wollen: nicht überzeugt, sondern nach ihrer Meinung gefragt werden. Das kannst du durch konkretisierende Fragen tun, zum Beispiel: „Was genau hältst du für nicht umsetzbar?“ „Was würdest du vorschlagen?“ Dürfen Menschen ihre Sicht der Dinge mal in Ruhe darlegen, beruhigen sie sich oft und werden zugewandter.

Eine besondere Fragetechnik eignet sich, wenn du es mit scheinbar unüberwindbaren Hürden zu tun bekommst. Ein Beispiel: „Das ist viel zu hochpreisig, dafür haben wir kein Budget.“ Bevor du dich darauf einlässt, kannst du dieses Argument prüfen – geht es wirklich darum? Das tust du, indem du es ausschließt. Die Frage ist: Was wäre, wenn es dieses Argument nicht gebe? Konkret: „Angenommen, wir finden eine Lösung für das Budget, wie würdest du dann darüber denken?“ Vielleicht sagt der/die andere: „Nein, dann würde ich auch nicht anders darüber denken, denn das Projekt überzeugt mich noch nicht.“ Dann weißt du, dass es überhaupt nicht um das Budget geht und du woanders ansetzen musst. Vielleicht sagt er/sie: „Ja, aber wir haben das Budget nun mal nicht.“ Wunderbar, dann weißt du, dass er/sie ansonsten voll auf deiner Seite ist und es nur noch um das Budget geht, für das ihr gemeinsam eine Lösung finden könnt.

Fragenstellen ist sehr machtvoll. Es stärkt die Beziehungsebene, denn du zeigst damit Interesse an der Sicht des anderen. Du findest heraus, wo ihr schon auf dem gleichen Nenner seid, deckst Missverständnisse auf und bringst die andere Person in eine Selbstreflexion. Sie kann durch das Fragen erkennen, wo sie sich selbst vielleicht noch nicht so sicher ist oder falschliegt. Und du kannst durch die Antworten erkennen, wo du vielleicht falsch lagst. Denn am Ende geht es nicht darum, wer Recht hat, sondern darum, gemeinsam die beste Lösung zu finden.

Die Autorin Marie-Theres Braun ist Autorin des Buchs „Menschen überzeugen, die Recht haben wollen“ (ISBN: 9783593517575, Campus Verlag 2023, 24 Euro) sowie Trainerin für Rhetorik und Verhandlungsführung.

Optimierung des Versandprozesses für Start-ups

Für den Unternehmenserfolg im B2C und B2B spielen die Optimierung und Digitalisierung des Versandprozesses eine herausragende Rolle. Wie Start-ups den Aufbau der Versandinfrastruktur von Anfang an optimal gestalten, erfährst du hier.

Start-ups setzen auf flache Hierarchien, kurze Entscheidungswege und flexible Prozesse. Gründer*innen dürften jedoch einen wichtigen Aspekt für den geschäftlichen Erfolg nicht aus den Augen verlieren – den Versandprozess. Eine zuverlässige und effiziente Abwicklung sorgt für Kund*innenzufriedenheit. Parallel sichert die Optimierung ein nachhaltiges Kostenmanagement.

Gerade beim Aufbau der Versandinfrastruktur benötigen Unternehmer*innen ein Auge für Details. Es reicht nicht aus, Warenlieferungen einem beliebigen Logistikunternehmen zu übertragen. Nachverfolgbarkeit, sicheres Verpacken und ein hoher Nachhaltigkeitsfaktor sind gerade im B2C-Segment vielen Verbraucher*innen wichtig.

Versandprozess als Teil der Markenidentität

Leider unterschätzen Gründer*innen gern, wie wichtig die Verpackung und der Versandprozess als Teil der Markenwahrnehmung und Identität sind. Verbraucher*innen achten sehr genau darauf, in welcher Form Produkte ausgeliefert werden.

Das Verpackungsdesign spielt in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle. Start-ups haben hier die Chance, den eigenen Wiedererkennungswert zu stärken. Parallel lässt sich eine Verpackung zur Leinwand umfunktionieren, die eine klare Botschaft und Markenidentität kommuniziert.

In der Verpackung spiegelt sich aber auch der eigene Anspruch als Unternehmer*innen wider. Gerade im Hinblick auf Speziallösungen kann ein Start-up immer noch viel falsch machen. Zum Beispiel beim Flaschenversand: Glasflaschen sind besonders empfindlich – inklusive des Inhalts. Es braucht Versandlösungen und Know-how von Fullfilment-Dienstleistern wie Mail Boxes Etc. um im E-Commerce den Anforderungen gerecht zu werden. Beschädigte Ware wirkt sich letztlich negativ auf das Image aus und sollte durch geeignete Lösungen vermieden werden.

Mail Boxes Etc. bietet zudem als Franchisezentrale die Option, sich Selbstständig zu machen und ihrem Netzwerk beizutreten. Daraus ergeben sich derzeit 150 Center in Deutschland und sogar 1800 weltweit.

Nachhaltige Lösungen im Versandprozess

Nachhaltigkeit rückt für Verbraucher*innen zunehmend in den Vordergrund. Aus unternehmerischer Sicht ergeben sich Herausforderungen. Einerseits bindet der Versandprozess immer Ressourcen, sei es über die Verpackung oder den Transport. Auf der anderen Seite ist die Verpackungsqualität immer noch ein wichtiger Faktor. Sie muss den Inhalt vor Beschädigungen schützen.

Wie gelingt dieser offensichtliche Spagat vor dem Hintergrund einer Optimierung der Versandprozesse? Denkbar sind unterschiedliche Ansätze:

  • Verpackungsmaterial aus Recycling-Material: Verwendung von Kartonagen und Papier auf Recycling-Basis für Umverpackung und Füllmaterial
  • Biologisch abbaubares Material: Pflanzenbasiertes Verpackungsmaterial
  • Reduzierung: Verwendung passgenauen Materials, was den Ressourcenverbrauch verringert
  • Verwendung alternativer Materialien: z.B. Einsatz von Steinpapier ohne Zellulose-Anteil

Mittelfristig ergeben sich durch entsprechende Maßnahmen positive Effekte auf die Markenwahrnehmung. In Kombination mit eingeleiteten Schritten zur CO-Kompensation bauen Start-ups einen nachhaltigen und effizienten Versandprozess von der ersten Minute an auf und verschaffen sich so einen Vorsprung.

Skalierbarkeit der Versandprozesse

Gründer*innen laufen Gefahr, einen Fehler zu machen, wenn sie nicht an die Skalierbarkeit im Versandprozess denken. Doch warum ist dieser Aspekt so wichtig? Das verdeutlicht ein einfaches Beispiel: Ein Start-up beginnt mit wenigen Mitarbeiter*innen, die Bestelllisten von Hand abarbeiten. Jedes einzelne Paket wird von Hand gepackt.

Ab einer kritischen Menge ist dieses System nicht mehr praxistauglich. Es passieren Fehler und Änderungen einer Bestellung können nicht mehr umgesetzt werden. Unternehmer*innen müssen daher bereits mit der Gründung über einen geeigneten Kommissionierungsprozess nachdenken. Eine Möglichkeit: die zweistufige Kommissionierung.

Diese eignet sich, um größere Bestellmengen abzuarbeiten, da nicht pro Bestellung Artikel aus den einzelnen Kommissionierzonen entnommen werden, sondern aus einer Zone mehrere Artikel für verschiedene Bestellungen. Der Vorteil: In diesem Prozess findet die eigentliche Verpackung über Verteilstationen statt. Es werden Laufwege und damit Zeit gespart.

Zusammenarbeit mit mehreren Logistikpartnern

Ein zweiter wichtiger Schritt für mehr Skalierbarkeit im Versandprozess ist die Zusammenarbeit mit verschiedenen Logistikpartnern. Auf diese Weise erreichen Start-ups mehrere Ziele:

  • Ausreichend Kapazität beim Ausfall eines Logistikpartners
  • Angebot verschiedener Auswahlmöglichkeiten gegenüber den Kund*innen
  • Möglichkeit einer flexiblen Preisgestaltung im Versandprozess

Gerade der letztgenannte Punkt ist nicht zu unterschätzen. Hinsichtlich der Versandlösungen liegen Logistik-Unternehmen beispielsweise beim Sperrgut-Versand preislich weit auseinander – eine Tatsache, die auch vielen Kund*innen bewusst ist, welche wiederum günstige Lösungen erwarten.


Digitalisierung der Versanddokumente

Rechnungen und Lieferscheine im Papierformat: Es gibt sie immer noch. Jedoch verursachen sie einen hohen Ressourcenverbrauch. Gerade Gründer*innen suchen deshalb nach Lösungen, um diesen Bereich effizienter zu gestalten. Versanddokumente können digitalisiert werden. Rechnungen, Widerrufsformulare und Retouren-Label werden bereits von vielen E-Commerce Unternehmen nicht mehr auf Papier gedruckt und Sendungen beigelegt.

Dein neuer Businesskollege steht bereit: das Samsung Galaxy S24

Um Dein Business im neuen Jahr auf das nächste Level zu heben, brauchst Du die passenden Partner. Bei Vodafone wartet dein neuer Lieblingskollege auf Dich: das neue Samsung Galaxy S24. Hol dir das Highlight der Galaxy-Familie für nur 1€ – und erhalte außerdem 20% Rabatt auf den Tarif GigaMobil M. Wenn du selbstständig bist, gibt’s sogar noch einmal 10% Extra-Rabatt oben drauf.

Samsung Galaxy S24 für nur 1€

Passend zu Beginn des Jahres 2024 stellt Samsung das neueste Highlight ihrer Galaxy-Familie vor: das Galaxy S24. Mit ihm hältst Du ein echtes Powerhouse im Taschenformat in den Händen. Der neue, leistungsstarke Samsung Exynos 2400 Prozessor arbeitet noch schneller und flüssiger als seine Vorgänger. Auf dem beeindruckenden 6,2-Zoll FHD+ Dynamic AMOLED 2X Display behältst Du Deine Geschäftsziele immer im Auge. Und dank großzügigen 128 GB oder 256 GB internem Speicher hast Du alle wichtigen Daten und Dateien immer dabei.

Im stressigen Arbeits-Alltag dürfen weder Dir noch Deinem Smartphone die Puste ausgehen. Deshalb verfügt das Galaxy S24 über einen langlebigen Akku mit 4.000 mAh. Falls Du doch mal eine kurze Verschnaufpause brauchst, ist das kein Problem. Denn auch das Galaxy S24 ist dank Schnellladefunktion innerhalb kürzester Zeit wieder voll einsatzbereit. Perfekt also, wenn Du viel unterwegs bist.

Smart ohne Style darf natürlich nicht sein – weder im Beruflichen noch im Privaten. Mit seinem nahtlosen Design und in der neuen Farbe Amber Yellow zieht das Galaxy S24 alle Blicke auf sich. Und auch Du wirst es nicht mehr aus den Augen lassen wollen.

GigaMobil M mit 20% Tarif-Rabatt plus weitere 10% für Selbstständige

Du willst eine effiziente und schnelle mobile Datenverbindung – und eine spürbare Entlastung Deines Budgets? Vodafone bietet Dir mit GigaMobil M nicht nur großzügige 50 GB Datenvolumen sowie eine Allnet-Flat in alle deutschen Netze, sondern auch einen exklusiven Tarif-Rabatt von 20%. Bist du selbstständig oder besitzt ein Kleinunternehmen? Dann bist Du bei Vodafone an der richtigen Adresse.  Denn der Mobilfunkanbieter weiß, dass Du vor ganz besonderen Herausforderungen stehst, und möchte einen Beitrag zu Deinem Erfolg leisten. Deshalb sparst Du beim Abschluss eines GigaMobil M-Vertrags noch einmal zusätzliche 10%.

Bei einem Wechsel zu Vodafone kannst Du Deine Rufnummer natürlich mitnehmen – einfach und kostenlos. So bleibst Du weiterhin wie gewohnt für Kunden und Kollegen sowie Familie und Freunde erreichbar.

All diese Vorteile gibt’s nur bis zum 31. März 2024. Schnell sein lohnt sich also.

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Großer Schutz trotz kleinen Kapitals?

So schützen sich kleine Unternehmen mit kleinem Budget effektiv vor Cyber-Angriffen.

Es steht außer Frage, dass die wirtschaftliche Lage besser sein könnte. In der Tat haben viele Unternehmen mit den sich immer weiter verschlechternden wirtschaftlichen Aussichten zu kämpfen – vor allem kleine Unternehmen, die bereits mit einem geringen Budget planen und zurechtkommen müssen, wissen oft nicht, wie sie weiterhin auf dem Markt bestehen, geschweige denn, in die Cyber-Security investieren können.

Die allgemeine Annahme, dass es ja immer die anderen trifft und kleine Unternehmen sowieso nicht interessant für Cyber-Kriminelle sind, veranlasst viele kleinere Unternehmen dazu, das Budget genau an der falschen Stelle – der Cyber-Security – zu kürzen.

Damit begeben sich die kleinen Unternehmen direkt auf die Zielscheibe der Cyber-Kriminellen. Der Schaden, der durch einen möglichen Angriff entstehen könnte, könnte im schlimmsten Fall das Aus für das Unternehmen bedeuten.

Aus diesem Grund ist es wichtig, dass sich kleine Unternehmen genauer mit der Frage beschäftigen, wie sie sich auch mit einem kleinen Budget effektiv vor Cyber-Angriffen schützen können.

Weniger ist mehr? Viel hilft viel? – Was stimmt denn nun?

Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt!

Schön wäre es, wenn das so einfach ginge. Aber schließlich gibt es doch genug Sprüche, die man für unterschiedliche Situationen nutzen kann, oder nicht?

Unternehmen, die ihr Budget für die Cyber-Security kürzen, nutzen einfach den Spruch „Weniger ist mehr“, während Unternehmen, die viel Geld für die Cyber-Security ausgeben, den Spruch „Viel hilft viel“ in den Mund nehmen und somit auf das Gießkannenprinzip setzen.

Doch, was stimmt den nun? – Die goldene Mitte. Weder der eine, noch der andere Spruch liegt vollkommen im Recht. Vielmehr nähern sie sich einander an und treffen sich auf halben Wege.

Denn es ist weder klug, das Budget für die Cyber-Security zu sehr zu kürzen, noch macht es Sinn, Unmengen an Geld in die Cyber-Security zu setzen, wenn das nicht notwendig ist. Doch, was machen Unternehmen, die keine andere Wahl haben und nur auf ein kleines, begrenztes Budget zugreifen können. Sind sie die ersten, die von den Haien gefressen werden?

Nein. Denn die Wahrheit ist, dass es nicht immer die kostenintensiven Tools sein müssen, die den besten Schutz bieten.

Vielmehr lautet das Stichwort in diesem Fall „Kostenoptimierung“. Wer sich intensiv mit der Cyber-Security, Maßnahmen und den Kosten auseinandersetzt, kann sein kleines Unternehmen auch mit einem kleinen Budget sicher und effektiv vor Cyber-Angriffen schützen.

So optimieren kleine Unternehmen ihre Kosten für das Cyber-Security-Budget

Für die Kostenoptimierung des Budgets der Cyber-Security des Unternehmens spielt es eine wichtige Rolle, sich erst einmal einen Überblick über all die Maßnahmen zu verschaffen, die für eine sichere und effektive Cyber-Security-Politik im Unternehmen eine wichtige Rolle spielen.

Auf diese Weise können kleine Unternehmen besser planen und schaffen sich nicht teure Tools an, die sich in Wahrheit vielleicht gar nicht brauchen.

Einen festen Bestandteil der Cyber-Security-Strategie sollten jedoch auf jeden Fall die folgenden Punkte sein:

Tool/Maßnahme IAM (Identitäts- und Zugangsmanagement):

  • Bearbeitung der Zugriffsanfragen
  • Überwachung der Identitäten
  • Überwachung der Verwaltungsfunktionen
  • Schutz aller Anmeldeinformationen

Tool/Maßnahme VPN:

  • Sowohl im Büro als auch im Home-Office (vor allem in kleinen Unternehmen und Start-Ups arbeiten viele Mitarbeiter von zu Hause) spielt es eine wichtige Rolle, dass sich alle Mitarbeiter eine VPN einrichten und sich somit vor Cyber-Angriffen schützen.

Tool/Maßnahme Vulnerability Management:

  • Kontinuierliche Überprüfung, ob Sicherheitslücken in dem IT-System bestehen.
  • Klassifizieren, Priorisieren und Beheben der Angriffspunkte

Tool/Maßnahme SIEM (Security Information and Event Management):

  • Ganzheitlicher Überblick über die Geräte, Netzkomponenten und Anwendungen
  • Sammeln relevanter Daten
  • Analyse der Daten, um rechtzeitig möglicherweise verdächtige Muster erkennen zu können.

Tool/Maßnahme EDR (Endpoint Detection and Response):

  • Schutz von Endgeräten
  • Analyse des Verhaltens der Geräte (PC, Laptop, Server, Smartphone, Tablet, etc.)
  • Anbieten unmittelbarer Reaktionen zur Abwehr, falls es zu Anomalien kommt

Tool/Maßnahme Schulungen der Mitarbeiter:

  • Mitarbeiter des Unternehmens sollten sich in dem Bereich der Cyber-Security auskennen. Unwissenheit schützt bekanntlich vor Strafe nicht, weshalb es falsch wäre, an dieser Stelle zu sparen. Mitarbeiter, die wissen, worauf sie achten müssen und wie sie sich verhalten sollten, tragen zu dem Schutz des Unternehmens vor Cyber-Angriffen bei.
  • In den Schulungen lernen Mitarbeiter wertvolle Informationen, sodass sie ihren Teil zu der Cyber-Security des Unternehmens beitragen können.

Bezüglich dieser Aspekte gibt es nichts zu rütteln – sie stellen einen wichtigen Bestandteil einer Cyber-Security-Strategie eines jeden Unternehmens dar – egal, ob klein oder groß.

So sparen kleine Unternehmen Kosten bezüglich ihres Cyber-Security-Budgets

Um Kosten bezüglich der Cyber-Security sparen zu können, sollten sich kleine Unternehmen vor allem die folgenden Hinweise und Tipps zu Herzen nehmen:

  • Oft nutzen Unternehmen ihre bestehenden Technologien nicht vollkommen aus. Es ist also wichtig, sich genau mit verschiedenen Tools und ihren Funktionen auseinanderzusetzen, bevor neue Tools gekauft werden. Nicht selten kaufen Unternehmen verschiedene Tools, die sich jedoch in verschiedenen Funktionen überschneiden. Das ist rausgeschmissenes Geld, das Unternehmen gut an anderer Stelle nutzen können.
  • Unternehmen sollten sich mit verschiedenen Lieferanten auseinandersetzen und nicht auf zu viele verschiedene Quellen zurückgreifen. Zwar kann ein Lieferant kaum alle Ansprüche bezüglich der Cyber-Security erfüllen, doch die Anzahl der verschiedenen Lieferanten sollte so gering wie möglich gehalten werden. Oft besteht auch die Möglichkeit der sogenannten „Cyber-Security-Integrationsstrategie. Bei dieser können Unternehmen die bereits vorhandenen Tools in Produkte integrieren, die sie erst zu einem späteren Zeitpunkt erwerben. So kann das Cyber-Security-Netzwerk nach und nach ausgebaut werden, ohne direkt eine zu große Summe investieren zu müssen.
  • Sicherlich ist es bequem, die Arbeit bezüglich der Cyber-Security abzugeben. Doch Dritte kosten eben entsprechend Geld, weshalb es sinnvoll ist, sich als Unternehmen zu überlegen, an welcher Stelle Dritte zwingend benötigt werden und an welcher Stelle sie selbst tätig werden können.

Mit diesen Hinweisen und Tipps im Hinterkopf sollten sich Unternehmen noch einmal intensiv an ihre Cyber-Security-Strategie setzen und diese gemeinsam mit einem Experten auf dem Gebiet (der übrigens in jedem Unternehmen vorhanden sein und als Ansprechpartner dienen sollte) durchgehen.

Es ist durchaus möglich, bezüglich der Cyber-Security-Strategie zu sparen, ohne an Schutz einzubüßen. Doch es ist wichtig, dass gezielt überlegt wird, an welcher Stelle Kosten gespart werden können, um so sicherstellen zu können, dass sich das Unternehmen nicht selbst auf die Zielscheibe der Cyber-Hacker setzt und mit Neon-Zeichen auf sich aufmerksam macht. Denn leider werden die Angriffe immer raffinierter, was einen guten und umfangreichen Schutz im Namen der Cyber-Security zu einem absoluten Muss macht.

Die Kunst des Fliegens: Start-ups agieren mit LegalTech gegen Nichtbeförderung

Die moderne Businesswelt, geprägt von Hektik und ständigem Reisen, bringt zahlreiche Herausforderungen mit sich. Eine davon, über die kaum gesprochen wird, ist die Nichtbeförderung bei Flügen. Doch wie können Unternehmen sich vorbereiten und ihre Rechte wahren?

Vernetzt und mobil – das Dilemma des modernen Reisens

Jedes Start-up, das international tätig ist, kennt die Bedeutung von Mobilität und die Dringlichkeit eines reibungslosen Reisens. Meetings in London, Präsentationen in Paris oder ein Workshop in Berlin – all das erfordert Planung und Logistik. Doch was passiert, wenn man plötzlich am Gate stehenbleibt und wegen Überbuchung nicht mitfliegen kann? Welche Rechte haben Reisende nach einer Nichtbeförderung?

Digitalisierung als Hilfsmittel

Eine weitere, oft übersehene Möglichkeit, sich gegen Nichtbeförderung zu wappnen, ist die Nutzung digitaler Tools und Legal-Tech-Plattformen. Apps, die Echtzeitinformationen über Flugstatus und Überbuchungen bieten, können den Unterschied zwischen rechtzeitigem Erscheinen zu einem wichtigen Meeting oder einem verpassten Geschäftsabschluss bedeuten. Hinzu kommt die Option, Entschädigungsansprüche direkt über solche Plattformen geltend zu machen und somit Zeit und Ressourcen zu sparen.

Entschädigungsansprüche für EU-Flüge

Innerhalb der EU sind die Rechte von Passagieren bei Nichtbeförderung klar definiert. Passagiere haben Anspruch auf Entschädigung, die je nach Flugdistanz variiert und bis zu 600 Euro reichen kann. Dabei ist es unerheblich, ob das Flugzeug wegen technischer Probleme oder aufgrund von Überbuchung nicht starten kann. Der Schlüssel hierbei ist, gut informiert zu sein und proaktiv seine Rechte geltend zu machen.

Vorbereitung als Schlüssel zum Erfolg

Neben der Kenntnis über rechtliche Ansprüche sollten Start-ups auch in ihrer Reiseplanung flexibel und vorbereitet sein. Alternativrouten, vorab gecheckte Hoteloptionen in der Nähe des Flughafens oder sogar ein Backup-Plan für Videokonferenzen statt physischen Meetings können entscheidend sein. Das Ziel ist es, den Schaden minimal zu halten und das Beste aus der Situation herauszuholen.

Sensibilisierung durch Schulung und Information

Eine wirksame Methode, um sich gegen die Unwägbarkeiten von Geschäftsreisen zu wappnen, ist die Schulung des eigenen Teams. Start-ups sollten regelmäßige Schulungen und Informationsveranstaltungen anbieten, in denen die Rechte der Fluggäste, insbesondere bei Nichtbeförderung, klar dargelegt werden. Durch die Vermittlung von Wissen kann das Bewusstsein für mögliche Reisefallen geschärft werden. Wenn jede(r) Mitarbeitende genau weiß, wie in solchen Situationen zu reagieren ist, kann das Unternehmen als Ganzes schneller und effizienter handeln.

Networking und Teambuilding: Vom Problem zur Chance

In jeder Herausforderung steckt auch eine Chance. Nichtbeförderungen können zu unerwarteten Netzwerkmöglichkeiten führen, wenn man andere betroffene Passagiere trifft oder spontane Teambuilding-Erfahrungen macht, wenn mehrere Teammitglieder gemeinsam stranden. In solchen Momenten zeigt sich die wahre Stärke eines Unternehmens: die Fähigkeit, sich anzupassen, kreativ zu denken und aus jeder Situation das Beste zu machen.

Zusammenfassung: Vorausschauend handeln

Nichtbeförderung ist mehr als nur ein kleines Ärgernis. Für Start-ups und moderne Unternehmen kann sie bedeuten, dass Monate der Vorbereitung und Planung zunichtegemacht werden. Doch durch Proaktivität, die richtige Vorbereitung und das Nutzen digitaler Hilfsmittel können solche Rückschläge minimiert und sogar in Chancen umgewandelt werden. Letztlich zeigt uns die Erfahrung mit Nichtbeförderung, dass in unserer vernetzten Welt das beste Werkzeug gegen Unvorhersehbares eine gute Vorbereitung und Flexibilität ist.

Off-Sites in Start-ups: Es muss nicht immer Mallorca sein

In remote oder hybriden Teams herrscht eine besondere Kultur und Kommunikation, weil die einen im Büro zusammenarbeiten und andere nur von der Kamera aus zusehen. Hier können Off Site Events helfen, um eine gemeinsame "Sprache" zu entwickeln und eine gesunde Team- und Feedback-Kultur herzustellen.

Sie fördern Teambuilding, Motivation und Innovation. Kein Wunder, dass Off-Sites immer beliebter werden. Gerade Start-ups arbeiten häufig in full-remote oder hybriden Settings. Sich täglich nur über einen Bildschirm zu sehen, erschwert es, eine echte kollegiale Beziehung aufzubauen. Online fehlt es meistens an einer menschlichen Verbindung. Die Off-Site ist eine gute Gelegenheit, hier nachzuhelfen. Bei der Organisation darf aber nie das eigentliche Ziel der Veranstaltung aus den Augen verloren gehen. In unserem Unternehmen nutzen wir Off-Sites gezielt, um reale Verbindungen zwischen unseren Teammitgliedern herzustellen. Dazu kommt aber auch der Aspekt, dass wir alle Mitarbeitenden auf denselben Stand bringen. Das gilt besonders für strategische Themen und hilft dabei die kommenden Monate von der gleichen Position aus gemeinsam zu planen.

Wie wir das bei awork schaffen, zeige ich in den folgenden Tipps:

But first: Let’s talk Money

Klar, Off-Sites kosten Geld. Aber um die gewünschten Effekte zu erzielen und Spaß zu machen, müssen sie euch nicht Bankrott machen. Start-ups sind oft knapp bei Kasse und müssen daher ihr Budget besonders effektiv planen. Daher möchte ich auch mit unseren Kosten transparent sein, damit alle wissen, worauf sie sich einlassen.

Wie viel Geld ihr konkret in eure Off-Site stecken müsst, hängt natürlich von den geplanten Aktivitäten, der Länge und der Größe des Unternehmens ab. Eine Rafting-Tour für alle wird natürlich deutlich mehr kosten als ein Pub-Crawl durch die Bars eurer Stadt. Zusätzlich kommen noch Anfahrts- und Unterbringungskosten für eure Mitarbeiter*innen dazu.

Ein weiterer Faktor hier ist Zeit. Wer früher plant und rechtzeitig bucht, kommt am Ende günstiger bei weg. Wir beginnen mit der Planung für unsere Off-Site zum Beispiel sechs Monate im Voraus. Als Budget rechnen wir mit ungefähr 1000 Euro pro Person. Mit unserer aktuellen Größe von 30 bis 40 Leuten haben wir für unsere letzte Off-Site also 30.000 bis 40.000 Euro ausgegeben.

Wie so oft, hilft ein Puffer gegen unvorhersehbare Fälle: Plant am besten ein bisschen mehr Geld am Anfang ein, damit es hinten raus an nichts fehlt.

Die Zeit macht’s: 2 Tage oder 2 Wochen?

Vor allem, wenn man sich noch nie im echten Leben gesehen hat, wünscht man sich, so viel und so lange Zeit mit dem Team vor Ort zu verbringen. Das muss aber nicht immer sonderlich produktiv für das Teambuilding sein. Unserer Erfahrung nach sind die Off-Sites am effektivsten, die nicht zu lang, aber auch nicht zu kurz sind. Na klar, wie auch sonst. Die goldene Mitte macht’s: Vier bis fünf Tage ist da in der Praxis unser “sweet spot”. Warum? Bei uns arbeitet ein Teil des Teams hybrid, der andere remote. Diese Arbeitsmodelle bieten wir an, um das Privatleben besser vereinbar mit dem Job-Alltag zu machen. Wenn wir also Menschen zwei Wochen in eine Off-Site “zwingen” würden, wäre das nicht mehr gegeben.

Dazu kommt, dass es für manche Menschen überwältigend sein kann, plötzlich auf eine große Anzahl von Menschen zu treffen. Besonders, wenn sie die Arbeit aus den eigenen vier Wänden heraus gewohnt sind. Auch diese Aspekte sollte man als Führungskraft beachten. Dennoch braucht es einige Zeit, bis sich persönliche Beziehungen wirklich entwickeln. Daher wären zwei Tage für unser Ziel schlichtweg zu kurz. Schließlich muss man bei der Off-Site auch erstmal ankommen und die vielen Eindrücke verarbeiten. Zwei Tage lohnen sich vor allem dann nicht, wenn die Anreise bei einigen aus dem Team länger ausfällt. Bei uns kommen beispielsweise Kolleg*innen von Rio bis Rom nach Hamburg. Die veranschlagte Zeit sollte dann aber möglichst intensiv genutzt werden.

Raus aus dem (Home-)Office, rein in die Natur!

Was sich für uns als super Mittel bewährt hat, sind Aktivitäten in der Natur. Für die allermeisten Start-up-Positionen arbeiten wir am Bildschirm aus einem Büro oder den eigenen vier Wänden. Auch flexible Arbeitszeiten sorgen nicht immer dafür, sich mal in die Natur zu begeben, frische Luft zu schnappen und abzuschalten. Besonders, wenn man in einer Großstadt lebt. Deshalb arbeiten wir mit designierten Partnern zusammen, die uns unvergessliche Erlebnisse in tollen Locations außerhalb der Großstadt und des Büros ermöglichen. Hier kann neue Kreativität gefunden werden, da man sich außerhalb des gewohnten Settings befindet.

Unsere Empfehlung – awork erprobt

  • Hochseilgarten – für Nerven wie Drahtseile
  • Nächtliche Fakelwanderung
  • Gemeinsames Floßbauen und dann natürlich auch direkt testen
  • Slackline-Challenge, Bogenschießen, Stelzenlaufen, Wasserbomben-Flacht, Tauziehen
  • Gemütliches Lagerfeuer

Time to say Goodbye: Alle wieder Zuhause – und jetzt?

Die Off-Site ist vorbei, alle Teammitglieder hatten (hoffentlich) eine tolle Zeit und sitzen nun wieder daheim vor ihren Laptops und PCs. Und jetzt? Ziel muss es sein, das Gelernte und Erlebte auch nach einer Off-Site im Kopf der Mitarbeiter*innen zu verankern und den neu gewonnenen Teamspirit auch nachhaltig aufrechtzuerhalten. Nur wie? Dazu veranstalten wir Follow-up-Workshops zur Reflektion. Alle sechs bis acht Wochen bereiten wir Thematiken aus der Off-Site auf und hinterfragen den aktuellen Stand. Dazu kommen alle Teammitglieder digital zusammen und reflektieren das Erlebte und geben Feedback zum Event. So bleiben die Learnings aktuell und man erfährt, ob die gesetzten Ziele wirklich umgesetzt werden konnten.

Die Off-Site bleibt dadurch nicht nur ein einmaliges Ereignis, sondern schafft eine Vertrauensbasis, von der das Team langfristig profitieren kann. Zusätzlich planen wir in dieser Zeit die kommenden oder benötigten Ziele für die nächste Off-Site.

Ein letzter Tipp: Gebt die Organisation an ein designiertes Team. Wir haben eine Art Off-Site-Komitee aus vier bis fünf Personen unter der Leitung unserer Office- und Event-Managerin. Sie setzt den “Grundstein” und recherchiert im Voraus Location und Zeiträume. Danach kommt das Planungsteam regelmäßig zusammen und bespricht Workshop-Inhalte, Agenda, externe Partner*innen und ähnliches.

Der Autor Tobias Hagenau ist Work-Management-Experte und Gründer des Projektmanagement-Tools awork

Die Kommunikation in der Personalabteilung verbessern: So geht’s!

Je besser die Mitarbeitenden der Personalabteilung kommunizieren können, desto eher lassen sich Missverständnisse vermeiden. Wir zeigen Tools und Möglichkeiten auf und geben wertvolle Tipps.

Wer sicherstellen möchte, dass einer reibungslosen Kommunikation innerhalb der Personalabteilung nichts im Wege steht, sollte einige Punkte beachten. Immerhin sorgt ein entsprechender Austausch dafür, dass vielen Missverständnissen von vornherein vorgebeugt werden kann.

Gleichzeitig ist es natürlich auch wichtig, sicherzustellen, dass der Informationsfluss zwischen Personalabteilung und anderen Bereichen des Unternehmens gewährleistet werden kann. Die folgenden Abschnitte liefern einige wertvolle Tipps, die sowohl Start-ups als auch alteingesessenen Unternehmen dabei helfen können, die Weichen richtigzustellen.

Denn: Eine verlässliche Grundstruktur schafft die Basis dafür, dass alle Abläufe bestmöglich ineinandergreifen. Wer dementsprechend bemerkt, dass etwaige Kommunikationslücken für Probleme sorgen, sollte nicht lange warten, sondern sich auf Ursachensuche begeben.

Kommunikation in einzelne Teilbereiche aufsplitten

Sowohl in kleinen als auch in größeren Personalabteilungen lohnt es sich, die Kommunikation in einzelne Unterbereiche aufzuteilen. Während ein flexibler Online Urlaubsplaner dafür sorgt, dass jeder mit einem Blick herausfinden kann, wann sein Kollege nicht anwesend sein wird, kann ein Dienstplan in der Kaffeeküche dabei helfen, sich auf stressige Tage optimal vorzubereiten.

Besonders praktisch ist in diesem Zusammenhang, dass es mittlerweile verschiedene Online Tools gibt, die sich auf unterschiedliche Bereiche beziehen und dementsprechend die Möglichkeit bieten, alles akribisch durchzukalkulieren. Die Unterteilung in verschiedene Bereiche bietet viele Vorteile.

Vor allem die Tatsache, dass es auf ihrer Basis besonders leichtfällt, den Überblick zu bewahren, sorgt dafür, dass in der Vergangenheit immer mehr Unternehmen dazu übergegangen sind, vom „großen Ganzen“ ins „detaillierte Kleine“ zu planen.

Solange jedes Teammitglied weiß, wo und wie die entsprechenden Informationen abgerufen werden können, ist es möglich, einen weitestgehend unkomplizierten Ablauf zu gewährleisten.

Regelmäßige Teammeetings einberufen

Auch in einer Zeit, in der sich viele Aufgaben online erledigen lassen und in der es lediglich die passenden Tools braucht, um Urlaub, andere Abwesenheiten und Einsätze zu planen, ist es meist nicht möglich, den persönlichen Kontakt komplett zu ersetzen.

Ein regelmäßiger Austausch, zum Beispiel auf der Basis von Teammeetings, kann dabei helfen, offene Fragen auf kurzem Dienstweg zu klären. Damit jedoch alle von besagten Meetings profitieren können, ist es selbstverständlich wichtig, seine Mitarbeitenden in Bezug auf eine rege Teilnahme zu sensibilisieren. Das bedeutet, das Veranstaltungen dieser Art:

  • am besten frühzeitig angekündigt werden sollten,
  • im Idealfall dann stattfinden, wenn möglichst viele Teammitglieder ohnehin arbeiten müssen,
  • mithilfe eines Protokolls nachgehalten werden sollten.

Zu guter Letzt ist es wichtig, darauf zu achten, dass die Meetings möglichst positiv in Erinnerung bleiben. Mitarbeitende, die bei jedem einberufenen Treffen befürchten müssen, „wieder einmal“ vor allen anderen kritisiert zu werden, dürften sich beim nächsten Mal zweimal überlegen, ob sie nicht unter Vorgabe einer Ausrede absagen.

Persönliche Gespräche statt E-Mails: Auch in der Personalabteilung ein Thema

So gut wie jeder, der regelmäßig Textnachrichten versendet, weiß, dass die eigentliche Botschaft durchaus falsch ankommen kann. Daher bietet es sich an, auch im geschäftlichen Alltag möglichst oft auf eine persönliche Kommunikation, zum Beispiel face to face oder am Telefon, zu setzen.

Auf diese Weise ist es nicht nur möglich, Missverständnissen vorzubeugen, sondern auch, den Kontakt zu Kollegen nicht vollends zu verlieren. Hierbei handelt es sich um eine tolle Alternative, die bewirken kann, dass letztendlich auch der Teamzusammenhalt gestärkt wird.

Moderne Tools für das Arbeiten an gemeinsamen Projekten

Unabhängig davon, ob es darum geht, mehr Personal einzustellen, den Fachkräftemangel im IT-Bereich zu bekämpfen, alte Akten zu überarbeiten oder Informationen rund um besondere Dokumente, wie zum Beispiel Zeugnisse, einzuholen: Der Alltag in einer Personalabteilung ist mit vielen Projekten verbunden. Und letztendlich sorgen immer wieder auch gesetzliche Neuerungen dafür, dass ein bereits bestehender Status Quo überarbeitet werden muss.

Gerade dann, wenn mehrere Mitarbeitende an einem Projekt beschäftigt sind, stellt sich häufig die Frage nach dem aktuellen Zwischenstand. Das Problem: Wenn jede(r) nur an seinen eigenen Dateien arbeitet und die entsprechenden Ergebnisse mehr oder weniger regelmäßig zusammengetragen werden, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sich Überschneidungen ergeben.

Hier kann es sich, ähnlich wie beim oben erwähnten Urlaubsplaner, lohnen, auf Tools zu setzen, die ein gemeinsames Bearbeiten von Dokumenten erlauben. Auf diese Weise braucht es nur einen Blick, um herauszufinden, wie der aktuelle Stand ist, welche Punkte noch offen sind und wo sich gegebenenfalls Probleme zeigen könnten.

Eine wichtige Frage: Wie sollte die Personalabteilung nach außen kommunizieren?

Mit Hinblick auf Kommunikationstools und Organisationsmöglichkeiten, die heutzutage auch mit Vorliebe in der Personalabteilung genutzt werden, hat sich im Laufe der Zeit viel getan.

Eine Frage bleibt jedoch offen: „Wie sollte die Personalabteilung nach außen kommunizieren?“. Immerhin sind die Mitarbeitenden vor Ort wichtige Ansprechpartner*innen für andere, die zum Beispiel nach einer Hochzeit ihre Stammdaten ändern, Urlaub einreichen oder sich über Kündigungsfristen und Co. informieren möchten.

Das Problem: Vor allem in großen Unternehmen zeigt sich schnell, dass es als Mitarbeitende einer Personalabteilung schwierig werden kann, eine Aufgabe zu beenden, ohne unterbrochen zu werden. Eingehende Anrufe und E-Mails sorgen nicht selten dafür, dass das Team, das mit dem HR-Bereich betraut wurde, immer wieder aus seinem Workflow herausgerissen wird.

Hier kann es helfen, andere Mitarbeitende entsprechend zu sensibilisieren und innerhalb der Personalabteilung klare Öffnungszeiten festzulegen, in denen die betreffenden Personen erreichbar sind. So ist es häufig möglich, noch effektiver zu arbeiten und sich zu den jeweiligen Zeiten auf genau die Aufgaben zu fokussieren, die gerade anstehen. Hiervon profitieren nicht nur die Mitarbeiter der Personalabteilung, sondern die komplette Belegschaft.

Ein „Kummerkasten“ für mögliche Verbesserungsvorschläge

Keine Abteilung ist perfekt! Auch in einer gut organisierten Personalabteilung gibt es immer wieder Bereiche, die dazu einladen, etwas genauer unter die Lupe genommen zu werden. Daher empfiehlt es sich, mit Hinblick auf etwaigen Optimierungsbedarf die Menschen zu fragen, die hiervon am meisten betroffen sind: das Team selbst.

Wie wäre es zum Beispiel mit einem „Kummerkasten“, der nicht nur dazu dient, gegebenenfalls Dampf abzulassen, sondern sich auch dazu anbietet, in das interne Verbesserungsmanagement eines Unternehmens aufgenommen zu werden? Das Prinzip: Wer einen Verbesserungsvorschlag einbringt, der die Abteilung tatsächlich unterstützt und von dem alle profitieren können, wird mit einem Bonus belohnt. Oft zeigt sich in diesem Zusammenhang, dass es lediglich einen kleinen Anreiz braucht, um dafür zu sorgen, dass auch eine Personalabteilung sukzessive besser werden kann.

Fazit

Wer im Zusammenhang mit Unternehmen an Optimierungsabläufe denkt, denkt häufig an den Bereich der Produktion. Aber: Auch die Abläufe in einer Personalabteilung sind es definitiv wert, etwas genauer in Augenschein genommen zu werden. Unter anderem auch deswegen, weil die Mitarbeitenden vor Ort somit „ganz nebenbei“ die Chance haben, den Stress in ihrem Alltag zu reduzieren.

Dank moderner Tools und mit ein wenig Einfallsreichtum und Kreativität ist es häufig möglich, die Gegebenheiten zu optimieren … und dementsprechend auch einer hohen Fluktuation vorzubeugen. Immerhin ist es definitiv von Vorteil, wenn diejenigen, die in der Personalabteilung arbeiten, mit ihrem Job zufrieden sind und dies auch den Kolle*innen gegenüber ausstrahlen. Eine Win-win-Situation für alle Beteiligten.

Aufbewahrungsfristen: Das gilt es zu beachten!

Praxistaugliche Tipps für den Umgang mit einlagerungspflichtigen Unterlagen.

Praxistipps für die Lagerung langjähriger Unterlagen

Die korrekte Handhabung von Aufbewahrungsfristen für langjährige Unterlagen ist für Unternehmen und Privatpersonen von entscheidender Bedeutung. Dabei ist es unerheblich, ob die Unterlagen in eigenen oder speziell dafür angemieteten Räumlichkeiten aufbewahrt werden. Das korrekte Archivieren und die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben sollen nicht nur dabei helfen, Ordnung zu bewahren, sondern auch rechtliche Probleme vermeiden. Hier gibt es die Tipps, wie sich Unterlagen über viele Jahre hinweg effektiv lagern lassen und dabei gesetzlichen Anforderungen gerecht werden.

Wie sind die gesetzlichen Aufbewahrungsfristen bei Dokumenten in Deutschland?

In Deutschland gibt es verschiedene gesetzliche Regelungen, die die Aufbewahrungsfristen für Dokumente festlegen. Die genauen Fristen können je nach Art der Dokumente und der rechtlichen Bedeutung variieren. Hier sind einige allgemeine Richtlinien:

  • Steuerunterlagen: Steuerrelevante Unterlagen, wie zum Beispiel Buchführungsunterlagen, Jahresabschlüsse, Buchungsbelege, Inventare und Bilanzen, sollten gemäß § 147 Abs. 1 Abgabenordnung (AO) für einen Zeitraum von 10 Jahren aufbewahrt werden. Die Frist beginnt mit dem Ende des Kalenderjahres, in dem die letzte Eintragung gemacht wurde.
  • Handelsunterlagen: Handelsbücher, Inventare, Eröffnungsbilanzen, Jahresabschlüsse und Handelsbriefe sollten gemäß § 257 Handelsgesetzbuch (HGB) für einen Zeitraum von 6 Jahren aufbewahrt werden. Bei elektronischer Buchführung können sich besondere Regelungen ergeben.
  • Personalunterlagen: Lohn- und Gehaltsabrechnungen sowie alle anderen Unterlagen, die für die Besteuerung von Bedeutung sind, sollten gemäß § 41 Abgabenordnung (AO) ebenfalls 10 Jahre aufbewahrt werden.
  • Vertragsunterlagen: Verträge sollten in der Regel bis zum Ablauf möglicher Gewährleistungsansprüche aufbewahrt werden. Dies kann je nach Vertragsart und individuellen Absprachen variieren, liegt jedoch oft bei 3 bis 5 Jahren.
  • Arbeitsrechtliche Unterlagen: Arbeitsverträge, Kündigungen und andere arbeitsrechtliche Dokumente sollten für die Dauer des Arbeitsverhältnisses und darüber hinaus aufbewahrt werden. In der Regel sind dies 10 Jahre nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses.
  • Bauunterlagen: Bauunterlagen sollten gemäß der jeweiligen Landesbauordnung für einen Zeitraum von mindestens 5 Jahren nach Abschluss der Baumaßnahme aufbewahrt werden.
  • Medizinische Unterlagen: In der Medizin gelten besondere Regeln für die Aufbewahrung von Patient*innenakten. Hier sollten die Unterlagen gemäß den Vorgaben des Bundesmantelvertrags-Ärzte (BMV-Ä) für mindestens 10 Jahre aufbewahrt werden.
     

Fristen machen es teilweise unumgänglich, sich den Rat eines spezialisierten Rechtsanwalts oder Steuerberaters einzuholen, um juristisches Ungemach zu verhindern. Unternehmen und Privatpersonen, die mit dem Gedanken spielen, Lagerraum für Unterlagen anzumieten, können sich vorher professionellen Rat einholen, um sicherzustellen, dass sie mit der Fremdeinlagerung die aktuellen gesetzlichen Anforderungen erfüllen. Gesetze und Vorschriften können sich ändern und individuelle Umstände können spezielle Anpassungen erfordern. In diesem Zuge sollte auch darauf geachtet werden, dass der Lagerraum neben Sicherheitsstandards auch über die richtige Größe für den jeweiligen Gebrauch verfügt.

Die richtige Auswahl der Aufbewahrungsfristen für effiziente Einlagerung verstehen

Bevor man sich mit der Lagerung Ihrer Unterlagen auseinandersetzen kann, ist es essenziell, die geltenden Aufbewahrungsfristen zu verstehen. Das ist notwendig, um die Belegung der Lagerplätze im Vorfeld zu planen. Verschiedene Dokumente unterliegen unterschiedlichen rechtlichen Bestimmungen. Je länger Unterlagen aufbewahrt werden müssen, desto weiter können sie "nach hinten" sortiert werden. Zu den Fristen der Aufbewahrung kann es sinnvoll sein, Experten zu konsultieren oder sich ausführlich über die spezifischen Anforderungen für den Landkreis oder die Branche zu informieren. Die gezielte Nachfrage hilft dabei, keine Unterlagen zu vernichten, die eventuell einer längeren Aufbewahrungsfrist unterliegen, als man selbst vermutet hat.

Papierfreie Büros – Digitale Archivierung als zeitgemäße Lösung, wenn es möglich ist

In Zeiten fortschreitender Digitalisierung ist die digitale Archivierung eine effiziente Alternative zur physischen Aufbewahrung. Das greift nur für Unterlagen, die nicht physisch mit einer Unterschrift versehen sein müssen, um Rechtskraft zu erlangen. Bei Unterlagen, die digital archiviert werden dürfen, lohnt es sich, in sichere, verschlüsselte Speicherlösungen zu investieren. Zudem gilt, dass eine klare Struktur für die digitale Ablage zu implementieren ist. Dies ermöglicht nicht nur einen schnellen Zugriff auf benötigte Informationen, sondern reduziert auch den Platzbedarf erheblich.

Doch was lässt sich auf keinen Fall digital abspeichern? In den vielen Fällen erfordert die Rechtskraft eines Dokuments eine persönliche, handgeschriebene Unterschrift der beteiligten Parteien. Diese Unterschrift dient dazu, die Authentizität des Dokuments bestätigen und die Zustimmung der Unterzeichnenden zu den darin enthaltenen Bedingungen oder Vereinbarungen ausdrücken. Das zu digitalisieren und das "Urdokument" zu vernichten wäre fatal. Auch Dokumente, die eine notarielle Beglaubigung verlangen, um ihre Rechtskraft zu gewährleisten, sind nicht zu digitalisieren. Mit der Unterschrift bestätigt der Notar die Identität der Unterzeichnenden. Die Unterschrift fungiert als Beglaubigung.

Das A und O der Aufbewahrung - Kategorisierung, Organisation, Prüfung und Aktualisierung der Unterlagen

Auch für die physische Aufbewahrungsmethode bei Unterlagen gilt, dass eine klare Kategorisierung sowie eine passende Organisation vorgenommen werden muss. Sie ist unerlässlich. Wird eine Räumlichkeit für die Aufbewahrung ausgesucht, muss eine systematische Struktur festgelegt werden, die es im Bedarfsfall ermöglicht, Dokumente leicht zu finden. Von daher sind Kategorien zu wählen, welche die Aufbewahrungsfristen berücksichtigen und vorsehen, dass Unterlagen möglich leicht zu ergänzen sind, ohne Tonnen an Papier zu bewegen. Mit einer intuitiven Benennung lässt sich die Effizienz der Archivierung nachhaltig steigern.

Aufbewahrungsfristen ändern sich – ebenso wie geschäftliche Anforderungen. Daher ist es wichtig, die eigene Archivierungspolitik regelmäßig zu überprüfen und wenn notwendig anzupassen. Wichtig ist es dabei, einen Zeitplan für die Überprüfung älterer Unterlagen und prüfen Sie, ob diese weiterhin aufbewahrt werden müssen. Dies ermöglicht nicht nur die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben, sondern minimiert auch den Aufwand für die Verwaltung veralteter Dokumente.

IT-Ausgaben: Das Kind nicht mit dem Bade ausschütten

Wie Unternehmen ihre IT-Ausgaben senken können, ohne radikale Kürzungen vorzunehmen.

„Das Kind nicht mit dem Bade ausschütten.“ Das Sprichwort hat in Zeiten wirtschaftlicher Ungewissheit, wie wir sie aktuell erleben, für Unternehmen durchaus seine Gültigkeit. Es bedeutet, eine vorschnelle, radikale Maßnahme zu treffen, die am Ende mehr Schaden anrichtet, als dass sie Nutzen bringt. Unternehmen, die aufgrund der Inflation mit der Aussicht auf ein negatives oder langsameres Wachstum und höhere Kosten für Waren und Dienstleistungen konfrontiert sind, müssen sicherstellen, auch in Zukunft wettbewerbsfähig zu bleiben. Dafür sollten sie ihre nächsten Schritte sorgfältig planen.

Kosteneinsparungen und Kürzungen sind in der aktuellen wirtschaftlich geschwächten Lage oft notwendig. Doch Führungskräfte sollten gut überlegen, wo und wie diese Anpassungen vorgenommen werden. Vor allem bei jungen Unternehmen und Start-ups entscheiden die richtigen – oder falschen – Investitionen über den Erfolg. Ein schwierigeres Geschäftsumfeld gibt einen guten Anlass, Ausgabenbereiche zu überprüfen. Wenn man bestehende Investitionen, die ohne Beeinträchtigung der Produktivität und Leistung reduziert werden können, genau unter die Lupe nimmt, kann das zu bedeutenden Budgetverbesserungen führen. Vor allem intelligente Technologieinvestitionen können die Effizienz, die Agilität, die Kundenbindung und das Wachstum eines Unternehmens steigern. Gleichzeitig müssen Führungskräfte ihre wertvollsten Mitarbeitenden an sich binden und die Arbeitsmoral aufrechterhalten. Dabei suchen viele nach Möglichkeiten die IT-Ausgaben angesichts des verlangsamten Wachstums und der hartnäckig hohen Inflation einzudämmen.

Kosten senken, Mitarbeitende schützen

In einer aktuellen Umfrage durch die Enterprise Strategy Group (ESG) im Auftrag von Foxit, einem weltweit agierenden Softwarehersteller, wurden 500 Führungskräfte auf VP- und C-Level in Nordamerika und Europa befragt. Die Ergebnisse der ESG-Studie zeigen, dass die Unternehmen in der Tat nach Möglichkeiten zur Kosteneindämmung suchen und Technologieausgaben als Teil dieses Prozesses genau geprüft werden. Das Ergebnis: 38 Prozent der Führungskräfte gaben an, dass Entlassungen Teil ihrer Reaktion auf die derzeitige Wirtschaftslage sein würden. Allerdings ziehen zwei Drittel die Kürzung bestehender Technologieausgaben der Entlassung von Mitarbeitenden vor. 83 Prozent der Befragten befassen sich schon aktiv mit der Kosteneindämmung. Auch dabei zogen sie mit einem Verhältnis von Sieben zu Eins die Kürzung von IT-Kosten der Entlassung von Mitarbeitern vor.

Nun stellt sich die Frage: Wie können Unternehmen ihre Technologieausgaben senken, ohne das Kind mit dem Bade auszuschütten? Für viele lautet die Antwort: nach Möglichkeiten zu suchen, mit weniger Mitteln genauso viel – oder sogar mehr – zu erreichen. Dazu muss aufgedeckt werden, in welchen Bereichen der Technologieausgaben der ROI zu niedrig ist oder die Kosten zu hoch sind.

Die richtige Strategie

Viele Führungskräfte gaben in der Umfrage außerdem an, dass sie bereits bestehende Technologien auf nicht ausreichend genutzte Tools und Möglichkeiten zur Kostenreduzierung überprüfen. Denn wenn Software- und Hardwarelösungen nicht viel genutzt werden, warum sollten sie dann weiterhin finanziert werden? Der bevorzugte Ansatz zur Eindämmung der IT-Kosten: Der Kauf neuer, alternativer Technologien, die kostengünstiger sind und einen höheren ROI bieten als bestehende Lösungen. 71 Prozent der befragten Führungskräfte sind der Meinung, dass viele der etablierten Softwareanbieter im Vergleich zur Konkurrenz in ihrem Innovationstempo hinterherhinken. Ungefähr der gleiche Prozentsatz ist sich sicher, dass diese Anbieter ihren Kund*innen aufgrund der monopolistischen Marktbedingungen zu hohe Preise berechnen.

Fällt ein Unternehmen die Entscheidung, bestehende Software-Tools und -Anwendungen zu ersetzen, ist das kein triviales Unterfangen. Der Prozess erfordert Planung, ein gewisses Maß an Integration und Mitarbeitendenschulungen. Die Entscheidungsträger*innen sollten darauf bestehen, klare und quantifizierbare Belege dafür zu erhalten, dass der Ersatz die Kosten erheblich senken und eine gleichwertige Funktionalität bieten wird. Die Ersatzlösungen sollten außerdem möglichst einfach in der Anwendung sein, um die Kosten für die Einführung der neuen Lösung und die Schulung der Mitarbeitenden gering zu halten.

Mit guter Vorbereitung zum Erfolg

Bevor die Entscheidung für die Migration zu einer neuen Lösung getroffen wird, muss sich ein Unternehmen über die Gründe für den Wechsel im Klaren sein. Entspricht die vorhandene Lösung nicht mehr den Anforderungen, weil sie zu wenig Funktionalität bietet oder weil sie nicht in die gewünschte Architektur des Unternehmens passt (z.B. Cloud oder On-Premise)? Fehlt es an der notwendigen Skalierbarkeit oder an der Fähigkeit zur Integration mit anderen Unternehmenssystemen? Kostet sie das Unternehmen erheblich mehr als eine alternative Lösung, die den Anforderungen des Unternehmens gleichermaßen gerecht wird?

Sobald die Gründe für die Migration identifiziert sind, müssen die IT-Abteilung und das Management Frühindikatoren festlegen, um den Erfolg der neuen Technologie zu messen. Von entscheidender Bedeutung ist dabei die Entwicklung eines Einführungsplans für das Migrationsprojekt, der die wichtigsten Anforderungen abdeckt. Was muss die IT-Abteilung tun, um eine reibungslose Migration zu gewährleisten? Werden neue Server oder Desktop-Upgrades benötigt? Verfügt das Unternehmen über die richtigen Werkzeuge für die Verwaltung der neuen Lösung? Wenn nicht, wie können Sie diese am besten beschaffen? Und schließlich: Müssen Daten migriert werden? Je nach Lösung ist dies oft der komplizierteste und zeitaufwändigste Aspekt.

Ein weiterer wichtiger Teil jeder Migration ist die Schulung der/die Endnutzende. Muss ein Schulungsvideo oder eine Dokumentation der Unternehmensabläufe entwickelt werden? Braucht es eine Präsenzschulung? Die Antworten auf diese Fragen sind entscheidend für den Erfolg. Daher empfiehlt es sich, bereits bei der Anbieter-Evaluation darauf zu achten, ob Schulungs- und Trainingsmaterialien vorhanden sind. Es ist absolut empfehlenswert, den Erfolg des Einführungsplans während des gesamten Migrationsprozesses zu überwachen. Das gilt ebenso für die Messung des Fortschritts der Meilensteine und den Gesamtzielen.

Jetzt aktiv werden

Auch wenn eine Software-Migration für Unternehmen – egal welcher Größe – nicht trivial ist, ist jetzt ein guter Zeitpunkt, über die richtige Dimensionierung der Technologieausgaben nachzudenken. Es sollte überprüft werden, welche Tools und Plattformen zu wenig genutzt werden, zu wenig Innovation und ROI liefern oder zu teuer sind für das, was sie dem Unternehmen bieten. Der Einfluss von Technologie auf Produktivität und Wachstum ist unbestreitbar. Bei der Suche nach Möglichkeiten zur Senkung der Technologiekosten sollte daher immer die bestehenden Lösungen und die etablierten Anbieter unter die Lupe genommen werden, um Einsparpotenziale zu identifizieren.

Der Autor Eugene Xiong ist der Gründer und Vorstandsvorsitzende von Foxit, einem führenden Anbieter von innovativen PDF- und eSignatur-Lösungen sowie Dienstleistungen.

Achtung, DDoS-Attacken!

Distributed-Denial-of-Service-Angriffe (DDoS) können den Geschäftsbetrieb deines Start-ups stark beeinträchtigen oder gar zum Erliegen bringen. So kannst du dich mit gezielten Abwehrmaßnahmen bestmöglich vor der kriminellen Datenflut schützen.

Für die meisten Start-ups ist eine professionelle Online-Präsenz das Lebenselixier, denn sie ermöglicht es, die Anforderungen der Kund*innen und Partner*innen zu erfüllen. Die Nutzung des Internets birgt jedoch auch das Risiko von Distributed­Denial-of-Service-Attacken (DDoS), die aktuell immer häufiger auftreten. Diese Angriffsform zielt darauf ab, die Netzwerkinfrastruktur oder Anwendungen eines Unternehmens mit Datenverkehr zu überlasten. Infolgedessen können legitime Kund*innen und Partner*innen nicht mehr auf die Website des Unternehmens zugreifen – der Geschäftsbetrieb kann zum Erliegen kommen.

Die Bedrohungslage verschärft sich

Da DDoS-Angriffe immer häufiger auftreten und immer schlagkräftiger und raffinierter werden, ist die Hoffnung, als Unternehmen unbemerkt zu bleiben, eine gefährliche Strategie. Studien zeigen, dass sich die Zahl der komplexen Angriffe in der ersten Hälfte des Jahres 2022 verdreifacht und gleichzeitig ihre Intensität verdoppelt hat. Während nur die Angriffe auf die größten Unternehmen für Schlagzeilen sorgen, zielen Cyberkriminelle aktiv auf Unternehmen jeder Größenordnung und Branche ab. Am stärksten gefährdet sind dabei E-Commercler*innen, FinTechs und Spieleentwickler*innen. Tatsächlich bevorzugen Cyberkriminelle häufig kleinere Unternehmen als Angriffsziel, da diese üblicherweise über weniger ausgereifte Sicherheitsmaßnahmen verfügen.

Die Folgen von DDoS-Attacken

Unabhängig davon, ob das Motiv eines Angreifenden Langeweile, Rache, Erpressung oder Wettbewerbsvorteile ist, eine einzige Stunde Ausfallzeit kann zehntausende Euro an entgangenen Einnahmen bedeuten. Schlimmer noch: Oftmals bleibt es nicht beim DDoS-Angriff. Cyberkriminelle könnten beispielsweise Geld als Gegenleistung für die Beendigung des Angriffs fordern. Zudem können sie DDoS-Attacken nutzen, um die Sicherheitsverantwortlichen in den Unternehmen von einem gefährlicheren Angriff abzulenken, der ihre Netzwerke kompromittiert oder den Diebstahl geschäftskritischer Daten zur Folge hat. Sollte es zu einer solchen Datenschutzverletzung kommen, sind die regulatorischen Folgen und der Imageschaden meist noch gravierender.

Selbst wenn die kritischen Assets eines Start-ups sicher und geschützt sind, bedeuten die Störungen und Ausfallzeiten aufgrund eines DDoS-Angriffs dennoch Umsatzeinbußen, frustrierte Kund*innen und Vertrauensverlust. Deshalb sollte jedes Unternehmen durchdachte Sicherheitsmaßnahmen umsetzen und robuste Security-Lösungen nutzen, um den Schaden im Falle eines Angriffs zu minimieren. Zudem können sich Start-ups so einen Wettbewerbsvorteil verschaffen, da sie ein verlässliches, vertrauenswürdiges Kund*innenerlebnis gewährleisten, das die Loyalität und die Kund*innenbindung stärkt.

Im Folgenden liest du fünf wichtige Tipps, wie du dein Unternehmen optimal schützen kannst, sodass du im Ernstfall die besten Chancen hast, einem DDoS-Angriff standzuhalten.

Prüfe deine IT-Infrastruktur

Der erste Schritt zur Abwehr eines DDoS-Angriffs besteht darin, die Infrastruktur und die Anwendungen genau zu kennen. Mit einer umfassenden Prüfung deiner IT-Systeme kannst du etwaige Schwachstellen proaktiv identifizieren und beheben. Wenn du genau weißt, wie deine Systeme üblicherweise arbeiten, kann dein Team ungewöhnliche Aktivitäten auch schneller erkennen. Mach dir keine Gedanken, wenn du nicht über das nötige Fachwissen verfügst, um diese Art von tiefgreifender Analyse durchzuführen – es gibt zahlreiche Sicherheitsexpert*innen, die dich mit ihrem Wissen und ihrer Erfahrung unterstützen können.

Filtere die Anfragen

Eine der wichtigsten Strategien zur Stärkung der DDoS-Abwehr besteht darin, die Fähigkeit zu entwickeln, schadhafte von unkritischen Anfragen zu unterscheiden. Verdächtige Aktivitäten lassen sich automatisch identifizieren und blockieren, sodass mögliche negative Auswirkungen auf deinen Geschäftsbetrieb minimiert werden. Ein(e) vertrauenswürdige(r) externe(r) Partner*in kann dein Unternehmen mit dem nötigen Fachwissen und den erforderlichen Technologien unterstützen.

Verteile die Anfragen auf mehrere Standorte

Du kannst deine Services besser vor DDoS-Angriffen schützen, wenn du sie auf verschiedene Hosts verteilst. Falls dein Start-up beispielsweise auf drei geschäftskritische Anwendungen angewiesen ist, solltest du jede davon bei einem anderen Provider hosten. Falls eine Anwendung attackiert wird, kann sie problemlos offline geschaltet werden, während die beiden anderen weiterhin normal arbeiten. Mit Cloud-Services funktioniert dies sogar noch besser.

Setze auf eine mehrschichtige Sicherheitslösung

Da komplexe DDoS-Angriffe immer häufiger auftreten, sollten die umfassenden Abwehrmaßnahmen über die Netzwerk-, Transport- und Anwendungsebene hinweg funktionieren, um eine 360-Grad-Sicherheit gewährleisten zu können. Dein Ansatz sollte sowohl Lösungen auf Netzwerkebene wie Firewalls und Intrusion-Prevention-Systeme als auch Sicherheitsmaßnahmen auf Anwendungsebene wie Web-Application-Fire­walls sowie den Schutz vor Botnetzen umfassen. Kombinierst du alle diese Sicherheitslösungen, verfügt dein Start-up über maximale Resilienz gegenüber DDoS-Angriffen. Idealerweise solltest du den On-Premises-Schutz am Netzwerkperimeter, der Angriffe auf Anwendungsebene schnell erkennen kann, mit cloudbasierten Services kombinieren, welche die Kapazität zur Abwehr von Angriffen mit hohem Volumen bieten.

Überwache den Datenverkehr zur Erkennung von Anomalien

Bei einem DDoS-Angriff kommt es auf Schnelligkeit an. Daher musst du in der Lage sein, schadhafte Aktivitäten in Echtzeit zu erkennen und darauf zu reagieren. Glücklicherweise können die aktuellen, modernen Tools zur Überwachung des Datenverkehrs und zur Erkennung von Anomalien auf intelligente Weise zwischen legitimen und verdächtigen Anfragen unterscheiden. Hierzu werden bisherige Verhaltensweisen und Muster zur Hilfe genommen, die beispielsweise aufzeigen, wie viele Anfragen in welchem Zeitraum von einer bestimmten IP-Adresse gestellt werden. Mit diesen Tools kannst du Angriffe effizient abwehren und so die Auswirkungen auf deinen Geschäftsbetrieb minimieren. Arbeitest du mit einem spezialisierten und erfahrenen Provider zusammen, um auf diese modernen Tools in der Cloud zugreifen zu können, profitierst du zudem von den Updates zu den aktuellen Bedrohungs­informationen.

Fazit

Die aktuellen DDoS-Angriffe nutzen eine breite Palette von Angriffsvektoren und Strategien – und dein Start-up muss entsprechend reagieren können. Letztendlich kannst du eine Attacke auf dein Unternehmen nicht verhindern, aber du kannst ein schwer anzugreifendes Ziel werden, wenn du verschiedene Präventionsmaßnahmen implementierst. Start-ups verfügen nicht immer über die Ressourcen und die Sicherheitsexpertise eines Großunternehmens, können im Bedarfsfall aber kostengünstig auf cloudbasierten oder hybriden DDoS-Schutz von externen Spezialist*innen zugreifen.

Alle aufgeführten Sicherheitsmaßnahmen können dazu beitragen, dass dein Start-up gut geschützt ist. Vergiss dabei aber nicht, wie wichtig es ist, auch einen soliden Plan für die Reaktion auf sicherheitsrelevante Vorfälle zu entwickeln. Du solltest regelmäßig testen, ob deine Mitarbeitenden und Systeme in der Lage sind, einen DDoS-Angriff zu bewältigen. Zudem solltest du wissen, wie du im Fall des Falles mit Kund*innen und Stakeholdern kommunizierst, während du versuchst, zum Normalbetrieb zurückzukehren.

Die Autorin Elena Simon ist General Manager für die Region DACH bei Gcore, einem international agierenden Cloud- und Edge-Provider.

Fünf Eigenschaften, die gute Gründer*innen-Teams auszeichnen

Sie gelten als der Heilige Gral in der Start-up-Welt: Hochperformante Gründer*innen-Teams. Doch welche Eigenschaften zeichnen sie aus? Wie erkennt man ein gutes Gründer*innen-Team? Tina Dreimann, "Investorin des Jahres 2023" und Geschäftsführerin des Angel Club better ventures, erklärt es in ihrem Gastbeitrag.

Die Start-up-Welt ist geprägt von Innovation, Dynamik und dem Streben nach bahnbrechenden Erfolgen. In diesem faszinierenden Ökosystem kommen visionäre Gründer*innen zusammen, um ihre Träume in die Realität umzusetzen und die Welt ein Stückchen zu verbessern. Doch neben der genialen Idee und einer soliden Geschäftsstrategie gibt es einen entscheidenden Faktor, der über Erfolg oder Misserfolg entscheidet. Und gerade für Frühphasen-Investor*innen ist er von großer Bedeutung: das Gründer*innen-Team. Meiner Erfahrung nach kommt es auf die folgenden fünf Eigenschaften bei guten Gründer*innen-Teams an.

Matchfaktor 1: Eine hohe Problemlösungskompetenz

Gründen ist eine Achterbahnfahrt. Es kommen viele Rückschläge, neue Marktentwicklungen und manchmal auch Gesetze hinzu. Auf all das müssen Start-ups in Windeseile reagieren. Eine hohe Problemlösungskompetenz ist daher essentiell, um sich im Markt zu behaupten. Als Investor*innen fragen wir deshalb vor allem rückwärtsgewandt nach vorherigen Situationen, in denen die Gründer*innen unerwartete Probleme gelöst haben, um antizipieren zu können, ob sie mit neuen Problemen, die sicher kommen werden, gut umgehen können.

Matchfaktor 2: Leidenschaft für das Thema

Für uns bei better ventures gilt immer: Leidenschaft schlägt Erfahrung. Wir würden immer eher in ein Team investieren, das voller Leidenschaft für ein Thema brennt, als in eines, das über viel Erfahrung verfügt, aber nicht 100 Prozent hinter dem Thema steht. Ideal ist natürlich die Kombi. Der Grund: Gründen ist in aller Regel ein Marathon und kein Sprint. Gründer*innen brauchen eine hohe Resilienz. Wenn man mit Leidenschaft dabei ist, hält man länger durch und gibt bei Rückschlägen nicht so schnell auf. Wir stellen deshalb gerne die Frage nach dem Warum: Warum ist das Start-up gegründet worden? Gibt es lediglich eine Lücke im Markt, oder ein echtes Problem, das einen nachts nicht schlafen lässt und dessen Lösung die Gesellschaft voranbringt?

Matchfaktor 3: Funktionale Diversität ist erfolgskritisch

Gründer*innen sollten sich in ihrer funktionalen Expertise optimal ergänzen, also komplementär zueinander sein. Gleichzeitig sollten sie dabei optimal auf die Herausforderung ihres Geschäftsmodell ausgerichtet sein. So können sie eigenständiger und mit geringerem Kostenaufwand durch die hohe See navigieren, auch wenn diese mal rau wird. Wir haben vergangenes Jahr deshalb zum Beispiel mit 42watt in ein Start-up investiert, in dem der Altersunterschied der Gründer beinahe 30 Jahre beträgt. Der eine Gründer ist totaler Experte für das Fach, der andere hat als ehemaliger Investor schon alles gesehen und weiß, wie man ein Unternehmen aufbaut. Das ist die perfekte Kombination und einer der vielen Faktoren von Diversität.

Machtfaktor 4: Der Cultural Fit wird oftmals unterschätzt

Ein Faktor, der oftmals unterschätzt wird: Der Cultural Fit. Hochperformante Gründer*innen-Teams vertreten ähnliche Werte. Was zunächst wie ein weicher Faktor klingt, kann in Krisensituationen über Erfolg oder Misserfolg entscheiden. Denn eine starke Wertebasis trägt zur langfristigen Stabilität und zum Erfolg des Unternehmens bei. Ein Team, das auf einer gemeinsamen Kultur basiert, ist resilienter und besser in der Lage, Herausforderungen zu meistern und wichtige Entscheidungen zu treffen. Entsprechend herausfordernd ist es, den Cultural Fit zu überprüfen. Wir haben dafür vor Jahren eine Fragebatterie entwickelt, die auf unseren Werten aufbaut: Eine Frage, die wir zum Beispiel immer stellen: Was war in den vergangenen eineinhalb Jahren ein großer Wendepunkt für dich, an dem du etwas über dich gelernt hast? Gründer*innen sollten sich ihre eigenen Werte bewusst machen – und davon ausgehend den oder die richtige Partner*in suchen.

Matchfaktor 5: Ein Growth Mindset, das sich auch in der Kommunikation widerspiegelt

Ein gutes Gründer*innen-Team pflegt eine offene Grundhaltung, die auf ehrlicher und direkter Kommunikation basiert. Als Investorin ist es mir lieber, dass wir eine angeregte, intensive Diskussion mit dem Gründer*innen-Team führen und beide Seiten mit offenen Karten spielen, als eine künstliche Harmonie entstehen zu lassen. In diesem Punkt spiegelt sich auch das Growth Mindset der Gründervinnen wider. Wir möchten keine heile Welt präsentiert bekommen, sondern viel lieber wissen, wo es hakt und wo wir als Investor*innen mit unserem Netzwerk, unserer funktionalen Expertise und Erfahrung helfen können. Gründer*innen-Teams, die diese Offenheit an den Tag legen und ehrlich zu uns und zu sich selbst sind, sind langfristig erfolgreicher – weil sie die Herausforderung nicht scheuen, sondern sie offen ansprechen und um Hilfe bitten können. Das ist ein nicht unwesentlicher Skill für Gründer*innen-Teams.

Die Autorin Tina Dreimann ist Mitgründerin und Geschäftsführerin des Impact Angel Clubs better ventures, Mitglied des Beirates für Junge Digitale Wirtschaft des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz von Robert Habeck und 2023 mit dem German Startup Award als „Investorin des Jahres” ausgezeichnet worden.

Structured Hiring – so geht’s

Warum digitale Tools kein absolutes Muss, aber ein klares Plus beim Recruiting sind.

Structured Hiring ist ein Konzept, das den gesamten Einstellungsprozess umfassen und prägen sollte – von der ersten Definition der zu besetzenden Stelle über die Gestaltung der Ausschreibung und das Führen von Bewerbungsgesprächen bis hin zur tatsächlichen Vertragsunterzeichnung. Wichtig sind dabei vor allem drei Säulen: Im ersten Schritt gilt es, vorab und basierend auf den Unternehmenszielen eine Vorstellung von den Fähigkeiten, die ein(e) Bewerber*in mitbringen sollte, zu gewinnen. Zweitens sollten sämtliche Bewerbungen strukturiert und anhand fester, zu Beginn des Prozesses definierter Kriterien evaluiert werden. Drittens sind alle Entscheidungen auf der Basis von objektiven Kriterien und Daten aus den Interviews zu treffen.

Welche Vorteile bringt ein strategisch strukturiertes Personalmanagement mit sich?

Dieser Recruiting-Ansatz minimiert das Risiko vorschneller und willkürlicher Entscheidungen, die primär auf subjektiven Einschätzungen von HR-Manager*innen basieren. Stattdessen orientiert sich das gesamte Verfahren an den Unternehmenszielen und unterstützt eine langfristig angelegte, strategische Personalplanung. Außerdem behalten bei einem derartig strategischen Vorgehen sowohl Recruiter*innen als auch Bewerber*innen den Überblick und können somit gut planen, wann die Stelle besetzt beziehungsweise wann eine Rückmeldung kommuniziert werden wird.

Darüber hinaus ergeben sich weitere Vorteile für die Kandidat*innen, denn beim Structured Hiring stehen ihre Qualifikationen und ihre Eignung für die offene Stelle im Vordergrund, während den unvermeidlichen Vorurteilen im menschlichen Miteinander kein Raum gegeben wird. Anstatt sich allein auf ihren ersten Eindruck oder eine spontane persönliche Sympathie zu verlassen, werten Recruiter*innen Bewerbungen und Interviews nach einheitlichen Kriterien aus und orientieren sich bei ihrer Einstellungsempfehlung an diesen Daten.

Die Vorteile dieses Vorgehens maximieren sich für Start-ups, denen insgesamt weniger Ressourcen zur Verfügung stehen, weswegen Einstellungsentscheidungen noch sorgfältiger getroffen werden sollten. Gleichzeitig verfügen kleine Unternehmen häufig nicht über eigene HR-Abteilungen und ganze Recruiting-Teams, möchten jedoch trotzdem schnell personell wachsen. Gerade dann ist ein strategischer Ansatz beim Personalmanagement Gold wert, um zügig und erfolgreich zu skalieren und dabei den Ansprüchen eines fairen Einstellungsprozesses inklusive einer positiven Erfahrung für alle Kandidat*innen zu genügen. Denn obwohl im Ergebnis nicht alle Bewerber*innen eingestellt werden können, zahlt es sich mit Blick auf den Aufbau der eigenen Employer Brand, die Unternehmensreputation sowie möglicher künftiger Zusammenarbeit aus, das Recruiting professionell und transparent zu gestalten.

Worauf kommt es bei einem strukturierten Einstellungsprozess an?

Praktisch können Structured-Hiring-Prozesse in sechs Schritten beschrieben werden.

1. Im sogenannten Role Kick-off wird definiert, unter welchen kurz- und langfristigen Outcomes die Position als erfolgreich besetzt gelten kann. Sowohl die zu besetzende Rolle als auch die zu erreichenden Ziele und die Fähigkeiten, die dazu nötig sind, werden kurz und klar beschrieben.

2. Im zweiten Schritt gilt es die spezifischen Charakteristika zu benennen, welche der/die neue Kolleg*in mitbringen sollte – es wird also eine Art Wunsch-Steckbrief erstellt. Diese detaillierte Liste an Fähigkeiten, Eigenschaften und Qualifikationen in Form einer Scorecard wird allen Interviewer*innen zur Verfügung gestellt und erlaubt es ihnen, die Bewerber*innen nach den Gesprächen systematisch anhand dieser festgelegten Kriterien zu bewerten.

3. Auch vor den Gesprächen spielt die Scorecard eine wichtige Rolle, weil sie Recruiter*innen im dritten Schritt – der Erstellung eines Interviewplans – als Leitlinie dient. So entscheiden sie in Orientierung an dem gewünschten Bewerber*innen-Profil, welche Fähigkeiten wie getestet werden sollen, welche Kolleg*innen geeignet sind, um die Kandidat*innen auf ihre Eignung zu prüfen und wie der Interviewprozess zeitlich ablaufen soll.

4. Anschließend wird ein Set an Bewerbungsfragen zusammengestellt, welches für alle Interviewten einheitlich ist, um einerseits optimale Vergleichbarkeit und andererseits maximale Fairness im Einstellungsprozess zu ermöglichen. Ein gutes Bewerbungsgespräch lebt von der Vielfältigkeit der Fragen: Recruiter*innen möchten einen umfassenden Eindruck gewinnen und Bewerber*innen sich ausführlich mit ihren Qualifikationen und Persönlichkeiten präsentieren. Die Fragen sollten sich daher sowohl auf formale Erfahrungen als auch auf die persönliche Eignung und den Umgang mit spezifischen arbeitsrelevanten Herausforderungen beziehen. Zusätzlich ist es wichtig, sich wiederholende Fragen in einem Einstellungsprozess mit mehreren Interviews zu vermeiden, da ständige Wiederholungen den Bewerber*innen kein positives Gefühl vermitteln würden.

5. Im fünften Schritt geht es schließlich um die tatsächliche Einladung von Kandidat*innen zu Gesprächen sowie ihre Durchführung und einheitliche Evaluation mithilfe der Scorecard.

6. Im finalen Round-up-Meeting werden die Informationen aus dem Bewerbungsprozess zusammengetragen, um auf Grundlage der zuvor definierten Erwartungen an Position, Qualifikationen und Zielvorstellungen sowie das Matching zwischen den Interviewten und der Scorecard den/die geeignetste Kandidat*in auszuwählen. Dazu sollte die Rollenverteilung im Team selbst klar definiert sein, sodass kein Zweifel besteht, wer letztlich die Verantwortung für die finale Entscheidung trägt.

Braucht es (digitale) Tools für einen strukturierten Einstellungsprozess?

Für diesen Prozess braucht es gute Planung und einen umfassenden Überblick, prinzipiell aber keinerlei Tools. Zentral ist stattdessen der strukturierte Ansatz sowie die Wiederhol- und Vergleichbarkeit der einzelnen Einstellungsverfahren.

Ist diese grundsätzliche Struktur jedoch einmal implementiert, können insbesondere digitale Tools für eine enorme Effizienzsteigerung, Entlastung und einen insgesamt flüssigen Ablauf sorgen. So eröffnet beispielsweise die Automatisierung der Erstellung von Interviewfragebögen den HR-Manager*innen zeitliche Spielräume, die sie in das Führen der Gespräche investieren können. Selbiges gilt für eine automatisierte Vorfilterung von Bewerber*innenprofilen, die es ermöglicht, sich umso intensiver mit den prinzipiell infrage kommenden Kandiad*innen auseinanderzusetzen. Außerdem können ein strukturiertes Vorgehen und die Nutzung digitaler Tools dabei helfen, den Einfluss von Vorurteilen im Einstellungsprozess zu minimieren und die Candidate Experience zu verbessern. Denkbar sind hier beispielsweise die automatische Erfassung der korrekten Pronomen und der Aussprache von Namen, sodass Recruiter*innen Interviews gut vorbereitet beginnen und wertschätzend führen können.

Der Einsatz von digitalen Tools lenkt den Blick also weg von überbordender Bürokratie und zurück auf den/die einzelne Bewerber*in. Dies hilft großen wie kleinen Unternehmen, bringt Start-ups aber den zusätzlichen Vorteil, dass sie ihre knappen Ressourcen effizienter einsetzen und den Fokus auf das legen können, was wirklich zählt: die Suche nach der idealen Ergänzung für ihr Team, bei der sowohl Qualifikationen als auch persönliche Charakteristika mit den Unternehmenszielen zusammenpassen.

Der Autor Colm O'Cuinneain ist General Manager EMEA bei Greenhouse Software, einem US-amerikanischen Unternehmen für Hiring-Software. Sein größtes Anliegen: Die Kraft des menschlichen Potenzials am Arbeitsplatz freizusetzen.

Nachfolgeplanung für Start-ups

Warum junge Start-up-Unternehmer*innen die Nachfolgeplanung nicht ignorieren und stattdessen frühzeitig für den Fall der Fälle einen Notfallplan haben sollten.

Innovationen, Pitches und Finanzierungsrunden: Start-up-Unternehmer*innen leben in einer Welt der Möglichkeiten. Ambitioniert und voller Tatendrang neigen sie dazu, über das Unvermeidliche nicht nachzudenken – den Tod. Schließlich scheint das Thema in jungem Alter noch weit entfernt. Doch Unfälle oder plötzliche Krankheiten können das Leben schneller beenden oder einschränken als erwartet. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, dass auch junge Gründerinnen und Gründer frühzeitig an ihre Nachfolgeplanung denken. Sie tragen nämlich nicht nur die Verantwortung für das Unternehmen und die Investoren, sondern auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die oft mit Herzblut und Engagement an der Verwirklichung der Unternehmensvision arbeiten. Hier liest du Tipps, wie du die Unternehmensnachfolge frühzeitig organisieren kannst. Es gilt: Eine rechtliche und steuerlich sichere Erbplanung sichert die Familie ab, gewährleistet die Versorgung und ermöglicht die erfolgreiche Fortführung des Start-ups.


Jung und erfolgreich heißt nicht unverwundbar

Es mag verlockend sein, sich in einer Phase des Aufstiegs und der Erfolge unbesiegbar zu fühlen. Dieser Enthusiasmus bei jungen Unternehmerinnen und Unternehmern kann jedoch dazu führen, dass Gedanken an das Unausweichliche verdrängt werden. Es ist jedoch enorm wichtig, dass nicht außer Acht gelassen wird, dass Unfälle und plötzliche Schicksalsschläge jeden treffen können. Da Start-up-Unternehmer*innen häufig viele Verantwortungen und Herausforderungen allein tragen, ist es unentbehrlich, frühzeitig zu überlegen, wer im Notfall das Unternehmen weiterführen könnte und wie die Versorgung der Familie gewährleistet wird.

Von besonderer Bedeutung ist diese Frage, wenn minderjährige Kinder betroffen sind. Für Einzelgründer*innen ohne Testament könnte das Unternehmen im Falle ihres Ablebens an Eltern oder Geschwister vererbt werden. Dies kann zu Komplikationen führen, da diese Erben oft nicht über die notwendigen Qualifikationen verfügen, um die Firma erfolgreich weiterzuführen. Um solche Probleme zu vermeiden, ist es entscheidend, ein Testament aufzusetzen, das klare Regelungen für den Fortbestand des Unternehmens enthält. Wenn mehrere Gründerinnen beteiligt sind, ist es ratsam, im Voraus zu klären, wie die Übertragung von Unternehmensanteilen und die steuerlichen Folgen bei einem Ausfall geregelt werden sollen. Dies ist wichtig zu planen, selbst wenn es die Investor*innen vorher nicht verlangen. Derartige Fragen werden oftmals von privaten Geldgeber*innen und Private-Equity-Gesellschaften nicht explizit gefordert, was jedoch zu Unsicherheiten und möglichen Konflikten in der Zukunft führen kann, sollte eine(r) der Gründer*innen ausfallen.

Essenzieller Bestandteil für den langfristigen Erfolg: Der Notfallplan

Der Notfallplan in einer Nachfolgeregelung ist wesentlicher Bestandteil für den langfristigen Erfolg eines Start-up-Unternehmens, besonders bei Alleingründer*innen. Er sorgt nicht nur für die Kontinuität im Fall unvorhergesehener Ereignisse, sondern schafft auch Vertrauen bei den Geldgeber*innen. Zudem stärkt eine transparente Nachfolgeplanung das Vertrauen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in die Zukunft des Unternehmens und ermöglicht ihnen, beruhigt an der Verwirklichung der Firmenziele mitzuwirken. Hierbei sollte frühzeitig ein umfassendes Risikomanagement entwickelt werden. Der Notfallplan sollte klare Maßnahmen enthalten, wer in solchen Fällen die Unternehmerin oder den Unternehmer vertritt und wer die Firma übernehmen könnte, um deren Fortführung zu gewährleisten. Bei einer Gruppe von Führungskräften können die anderen Gründer*innen den Part des Ausfallenden übernehmen. Dennoch sollten erbrechtliche Aspekte und Regelungen bereits zu Beginn der Zusammenarbeit im Detail geklärt werden. Darüber hinaus sind regelmäßige Treffen und eine offene Kommunikation essenziell, um die Erben auf die Übernahme des Unternehmens vorzubereiten.

Nicht allein die Verantwortung schultern: Wie professionelle Hilfe unterstützen kann

Bei der Nachfolgeplanung für junge Startup-Unternehmer*innen kann es äußerst wertvoll sein, Hilfe von externen Fachkräften in Anspruch zu nehmen. Diese können den Gründerinnen und Gründern proaktive Unterstützung bieten, um eine geregelte und reibungslose Nachfolge zu ermöglichen. Sie vermitteln nicht nur Fachwissen, sondern können auch als Coaches fungieren und dabei helfen, eventuelle Unstimmigkeiten innerhalb der Firma oder der Familie zu klären. Besonders bei der Regelung privater Finanzen, bei der oft Kinder involviert sind, kann professionelle Beratung von unschätzbarem Wert sein. So können rechtliche und emotionale Aspekte gleichermaßen berücksichtigt werden.

Respekt!

Gerade in schwierigen Situationen und Krisenzeiten erodierten Anstand und Respekt in atemberaubender Geschwindigkeit – nicht nur im privaten Bereich. Wie du auch unter Druck und bei Meinungsverschiedenheiten Respekt wahrst.

Respektlosigkeit scheint salonfähig geworden zu sein. Um jeden Preis wird versucht, Geltung und Einfluss zu erlangen. Die Mittel dazu sind mannigfaltig und reichen von guten Ratschlägen und Besserwisserei über gezielte Falschinformationen bis hin zu Drohung, Sexismus und Herabwürdigung. Müssen wir uns wirklich solcher Methoden bedienen, um Ansehen zu gewinnen? Haben Höflichkeit und gute Manieren ausgedient?

Auf den ersten Blick wirkt es so: Wer zu freundlich ist, zieht den Kürzeren. Doch die Brechstange ist nicht die Lösung. Wer sich mit Gewalt Respekt verschafft, macht sich viele Feinde und muss ständig am Erhalt seiner Dominanz arbeiten. Wer hingegen klare Werte vertritt, authentisch auftritt und wertschätzend handelt, genießt natürliches Ansehen bzw. natürlichen Respekt, sowohl beruflich als auch privat.

Warum wir nach Respekt streben

Das Streben nach Geltung ist Teil unserer DNA: Von klein auf feilschen wir um Ansehen und Bewunderung. Von den Kleinsten angefangen (Wie kriege ich Mama dazu, dass sie mir etwas Süßes gibt?) über Jugendliche (Seht alle her, wie cool ich bin!) bis hin zu Erwachsenen (Ich habe was, das du nicht hast) streben Menschen danach, Einfluss zu nehmen. Sie versuchen so auch, ihren Willen durchzusetzen – als Kind ganz offen, als Erwachsene meist sehr bedeckt. Gesellschaftlich schickt es sich nicht, dieses Streben zu zeigen. Da es aber dennoch vorhanden ist, führt es zu den interessantesten Auswüchsen.

Wenn Menschen zusammenkommen, fallen bereits in den ersten Sekunden weitreichende Entscheidungen, wie sich ihre Kommunikation und ihr Umgang miteinander entwickeln. Es wird beobachtet, dargestellt und angepriesen: Wem hört man zu? Wessen Meinung gilt? Wen lässt man außen vor? Bevor auch nur ein inhaltliches Wort gesprochen wird, ist bereits die Rangordnung festgelegt. In diesem Verhalten sind wir der Tierwelt gar nicht so unähnlich: Auch in den animalischen Sozialverbänden werden Status und Rang stets überprüft und ausgefochten. Wer sich in der Natur nicht behauptet, zieht den Kürzeren.

Menschen sind noch viel differenzierter in ihrem Streben nach Respekt, als Tiere es je könnten. Sie arbeiten mit allen Mitteln, die zur Verfügung stehen: mit ihrer Körpersprache, ihrem Gesichtsausdruck, mit ihrer Stimme, mit Intellekt, mit gemeinsam geteilten Gütern wie Zeit und Raum, mit Statussymbolen und mit bewusst gewählten Worten. Menschen sind überdies im Gegensatz zu Tieren fähig, über den Augenblick hinaus strategisch zu handeln. Sie können Umstände inszenieren, Massen manipulieren und sich perfide an die Macht bringen. Im Großen wie im Kleinen, auf der Bühne der Welt­­politik bis hin zur eigenen Familie – das Ringen um Respekt und Geltung erstreckt sich über alle Bereiche unseres Zusammenlebens.

Wie sich in Konflikten der Verhaltenstypus (Angsttyp) durchsetzt

Wenn wir unser Verhältnis zu anderen Menschen betrachten, läuft jede Begegnung zuerst auf der nonverbalen Ebene ab. Das bedeutet, dass wir zuerst abstecken, wie wir zueinanderstehen. Freund oder Feind? So lautet die zentrale Frage, die automatisiert in unserem Kopf gestellt wird. Wir bewegen uns stets auf der Wippe zwischen Sympathie und Respekt. Jene, die Respekt mit Nachdruck aufbauen müssen, verlieren dabei meist an Sympathie. Warum Menschen lieber Abstand halten und auf Sympathie verzichten, ist meistens persönlichen Ängsten geschuldet.

Der Psychoanalytiker Fritz Riemann beschreibt in seinem Werk „Grundformen der Angst“ vier wesentliche Grundängste, die unser soziales Verhalten prägen: die Angst vor der Hingabe, vor der Selbstwerdung, vor der Veränderung und die Angst vor Notwendigkeit. Natürlich sind die Persönlichkeitstypen und Ängste hier pathologisch und etwas übertrieben dargestellt. Im Arbeitsalltag können sie jedoch helfen, Verhaltensmuster zu deuten und Kommunikationsstrategien abzuleiten. An der Art und Weise, wie sich eine Person darstellt und gibt, erkennen wir ihren Verhaltenstypus und können antizipieren, ob sie mehr auf Sympathie oder mehr auf Respekt setzt. Schließlich verfügt jeder Mensch über beides – auch, wenn das bei manchen nicht auf den ersten Blick sichtbar ist. Jene, die Angst vor Selbstwerdung und Angst vor Notwendigkeit haben, setzen deutlich stärker auf Sympathie als ihre Komplementäre mit Angst vor Hingabe und vor Veränderung. Diese packen erst an der Respektseite der Wippe an.

Warum das Ganze als eine Wippe beschrieben werden kann? Klare Kommunikation braucht Balance, sonst ist eine Seite unausgewogen und im Nachteil. Auch in Konfliktsitua­tionen folgen Menschen ihrer DNA und ihrem Streben nach Aufmerksamkeit und Ansehen. Die innere Angst ist hierbei für uns ein Kompass, nach dem wir unsere Strategie in Konflikten ausrichten.

Beispiele für Angstrespekt

Ganz gleich, ob im Alltag, im Berufsleben oder auf der politischen Weltbühne: Situationen, in denen sich die zuvor genannte Wippe ins Negative verlagert, sind uns allen bekannt. Im Arbeitsalltag verwenden Menschen nicht selten die Formulierung „sich Respekt verschaffen“ und meinen damit aber meist das Ausüben von Druck und Macht.

Politisch zeigt sich passend dazu der Welttrend hin zu einer autokratischen Führung. Vermeintlich starke Führer bedienen sich verschiedener Kommunikationsstrategien, die ihnen Macht verschaffen sollen. Beginnt eine Person oder ein Regime, Macht durch unklare Kommunikation, Verwirrung, Falschinformation, Ungleichbehandlung, Unterdrückung oder gar Terrorismus aufzubauen, so muss auch sie selbst in einer ständigen Grund­angst leben. Denn die Gefahr eines Aufstands oder einer Vergeltung lauert überall dort, wo Menschen die Möglichkeit haben, sich zu verbinden und auszutauschen. Dieser aufgebaute Angstrespekt ist nicht gleichzusetzen mit positivem Respekt, der durch natürliches Ansehen verdient wird.

Macht und Respekt dürfen nicht verwechselt werden. Wer natürlichen Respekt genießt, hat auch Macht in seinem Wirkungskreis, und zwar ohne diese ständig demonstrieren zu müssen. Der Respekt bleibt an der Person, unabhängig von ihrer Position im Unternehmen oder in der Gesellschaft.

Wie du auch unter Druck und bei Meinungs­verschiedenheiten Respekt wahrst

Tipp 1: Authentizität

Manche Menschen haben eine besondere Ausstrahlung, wirken anziehend und werden gehört. Was oft als Charisma bezeichnet wird, resultiert aus einem authentischen Lebensstil. Wer klare Werte hat und dahintersteht, trifft als Führungskraft automatisch Entscheidungen, welche die eigenen Ziele unterstützen. Wer die Stufe der Reflexion überspringt und aus einer Laune oder Stimmung heraus agiert, neigt eher zu Fehl­entscheidungen – beruflich, menschlich und wirtschaftlich. Wenn sich Sein und Tun, Worte und Verhalten decken, dann entsteht Persönlichkeit, Authentizität und natürlicher Respekt.

Tipp 2: Werte definieren

Nimm dir die Zeit, deine eigenen Werte zu definieren und einen Führungsstil zu entwickeln, der zu dir passt. Das gibt Klarheit. Bestimme im ersten Schritt für dich:

  • Was ist mir wichtig?
  • Worauf bin ich stolz?
  • Was kann ich partout nicht ausstehen?

Tipp 3: Entscheidungen treffen und Chancen wahrnehmen

Nach dieser Übung wird dir einiges klarer sein. Möglicherweise treten unbequeme Fakten zutage, die Entscheidungen und Veränderungen erfordern. Auch als Führungskräfte neigen wir tendenziell dazu, diese Themen nicht anzugehen, um Konfrontationen oder Risiko zu vermeiden. Dabei wissen wir oft schon lange im Herzen, dass der persönliche Gewinn überwiegt. Geh noch heute eine unbequeme oder bisher unangetastete Sache an, die du schon länger hinausschiebst. Triff eine Entscheidung – der richtige Zeitpunkt ist jetzt.

Die Autorin Iris Zeppezauer ist Beraterin, Hochschuldozentin und Autorin von: Bei allem Respekt! Wie Sie durch Klarheit ganz natürlich Ansehen gewinnen, ISBN: 978-3-86980-675-4, Business Village 2023, 24,95 Euro