FINN: Münchner Auto-Abo-Anbieter sammelt 100 Mio. Euro in Series-C-Runde


44 likes

Das 2019 in München gegründete FINN sammelt 100 Mio. Euro in Series-C-Runde, um Wachstum der elektrischen Flotte zu beschleunigen. Die Bewertung von FINN steigt auf über 600 Mio. US-Dollar.

Der Münchner Auto-Abo-Anbieter FINN gibt heute den Abschluss seiner Series- C-Finanzierungsrunde über 100 Millionen Euro Eigenkapital bekannt. Angeführt wird die Runde von dem nachhaltigkeitsorientierten Growth-Equity-Fonds “Planet First Partners”. Auch Bestandsinvestoren bekräftigen das Vertrauen in FINN und beteiligen sich stark an der neuerlichen Finanzierungsrunde, darunter unter anderem HV Capital, Korelya Capital, UVC Partners, White Star Capital und Picus Capital. Die Bewertung von FINN steigt damit auf über 600 Millionen US-Dollar.

Mit dem eingesammelten Kapital wird das Münchner Unternehmen sein Wachstum im Elektroauto-Segment beschleunigen, mit dem Ziel, den Anteil an emissionsarmen Fahrzeugen von aktuell 40 Prozent bis 2028 mehr als zu verdoppeln. FINNs Auto-Abo-Modell trägt zur Förderung der Elektromobilität bei, indem es Kundinnen und Kunden die Möglichkeit bietet, Elektroautos flexibel im Alltag zu testen, ohne sich mit Risiken wie Technologieveralterung oder Restwertentwicklung auseinandersetzen zu müssen.

Im vergangenen Jahr konnte FINN das Wachstum in seinen Märkten weiter vorantreiben und dank der über 25.000 aktiven Abonnements den Meilenstein von 160 Millionen Euro annualisiertem Umsatz (ARR) erreichen. Zu den wichtigsten Wachstumstreibern gehörte das B2B-Flottengeschäft, das die Hälfte des ARR erwirtschaftet. Die Series-C-Runde folgt auf eine Corporate-Debt-Transaktion mit Atempo Growth Ende letzten Jahres.

Seit 2019 können Kundinnen und Kunden bei FINN ein Auto mit nur wenigen Klicks abonnieren. Zur Auswahl stehen rund 30 Marken und hunderte Modelle. Das Auto wird in wenigen Tagen direkt vor die Haustür geliefert und kommt im Rundum-Sorglos-Paket, inklusive Versicherung, Finanzierung, Anmeldung, Steuern oder Wartung. 2022 ist FINN an die Ostküste der USA expandiert.

“Um die internationalen Klimaziele erfüllen zu können, muss der Umstieg auf Elektromobilität in den nächsten Jahren deutlich beschleunigt werden. Nach Jahren mangelnder Produktion, geht es nun darum, die Fahrzeuge in den Markt zu bringen. Dabei ist unser Abo-Modell mit seinem Rundum-Sorglos-Service der perfekte Treiber – sowohl bei Verbraucherinnen und Verbrauchern als auch Unternehmen”, sagt Maximilian Wühr, CEO und Co-Founder von FINN. “Mit dem neuen Kapital und gemeinsam mit Planet First Partners sowie dem starken Vertrauen unserer Bestandsinvestoren werden wir unsere Nachhaltigkeitsstrategie erweitern, indem wir den E-Auto-Anteil unserer Flotte in den kommenden Jahren mehr als verdoppeln und unser Wachstum im Rahmen der Mobilitätswende beschleunigen.”

Nathan Medlock, Managing Partner bei Planet First Partners, erklärt: "Der Übergang zu Elektrofahrzeugen ist eine der wichtigsten gesellschaftlichen Veränderungen, die weltweit stattfinden und entscheidend für unseren Weg zu einer nachhaltigeren Wirtschaft. Da der Straßenverkehr für rund ein Sechstel der weltweiten Emissionen verantwortlich ist, sind Elektrofahrzeuge für die Dekarbonisierung der Gesellschaft von entscheidender Bedeutung. Das einfach zu bedienende Abo-Modell von FINN bietet eine innovative Lösung, um die Verbraucher beim Umstieg auf Elektrofahrzeuge zu unterstützen und ihren eigenen CO2-Fußabdruck zu reduzieren."

Nathan Medlock, Managing Partner bei Planet First Partners, wird außerdem Teil des FINN-Boards werden. Planet First Partners ist als Artikel-9-Fonds der Sustainable Finance Disclosure Regulation (SFDR) der Europäischen Union eingestuft. Damit investiert der Fonds nach strengen Richtlinien, wonach Portfolio-Unternehmen einen wesentlichen Beitrag zu den Nachhaltigkeitszielen leisten müssen.

Diese Artikel könnten Sie auch interessieren:

Nature Pandan - auf dem Weg zur Gründung

Über ihr indonesisches Au-pair-Mädchen "Putri" ist Anne Rich auf das Pandan-Gewürz gestoßen, das aus den Pandan-Palmenblättern gewonnen wird, und möchte damit ein Unternehmen gründen.

Über ihr indonesisches Au-pair-Mädchen "Putri" ist Anne Rich auf das Pandan-Gewürz gestoßen, das aus den Pandan-Palmenblättern gewonnen wird. Die Blätter duften angenehm nach Nuss und Vanille, daher auch grüne Vanille Asiens genannt. In Deutschland bisher noch sehr unbekannt, möchte die Gründerin mit ihren Produkten Pandan-Extrakt-Pulver und Pandan-Sirup-Extrakt ein Angebot schaffen: „Der Sirup eignet sich hervorragend zum Süßen, Würzen und Färben von Getränken. Zum Beispiel für einen leckeren und gesunden grünen Pandan-Latte.

Auch für Cocktails, Desserts, Soßen oder Joghurt eignet er sich hervorragend und verleiht diesen seinen einzigartigen Geschmack und seine wunderschöne grüne Farbe.” Das Pulver ist vor allem für Koch- und Backgerichte geeignet. Laut der Gründerin sind die Pandan-Blätter ein Superfood, die entzündungshemmende und anti-oxidative Eigenschaften haben und viele wertvolle Inhaltsstoffe wie Aminosäuren und Chlorophyll enthalten. „In der asiatischen Medizin werden sie seit Jahrhundert als Heilmittel angewandt”, so Anne Rich.

Mit ihrem Start-up steht die 33-Jährige noch ganz am Anfang und der Markteintritt ist noch nicht erfolgt. Das möchte sie mit der Unterstützung eines Löwen oder einer Löwin schaffen. Für 50.000 Euro bietet sie 25 Prozent der Firmenanteile an einer noch neu zu gründenden GmbH. Ob das gelingt, erfährst du am Montag, den 13. Mai, in der TV-Show „Die Höhle der Löwen“.

UpVisit: 1,6 Mio. Euro Seed-Finanzierung zur Rettung unserer Städte

Die 2022 von Alicia Sophia Hinon und Katharina Aguilar gegründete Plattform UpVisit hilft Unternehmen, in kurzer Zeit und ohne Programmieraufwand digitale Erlebnisse vor Ort anzubieten.

Viele von uns spüren das Phänomen schon lange, diese beiden Gründerinnen haben ihm den Kampf angesagt: Unsere Innenstädte sterben. Die Zahlen lügen nicht: Laut Handelsverband haben allein im Jahr 2023 9.000 aller Einzelhändler*innen ihre Pforten geschlossen; auch Kultureinrichtungen leiden massiv unter der Konkurrenz aus dem Internet.

Mit UpVisit bieten Alicia Sophia Hinon und Katharina Aguilar eine Lösung, um Nutzer*innen vom Sofa in die Stadt zu locken und dabei Geschäfte, Kultureinrichtungen und Events digital unterstützt mit der ersehnten Frequenz und neuen Umsätzen zu versorgen – ein Win-Win für alle Beteiligten. Für diese Mission sammelte UpVisit nun 1,6 Mio. Euro Seed-Finanzierung für das weitere Wachstum ein. Neben einem Investoren-Chapter aus Business Angels und einem lokalen Banken-Konsortium, investierten außerdem über 200 Business Angel über eine Crowdfunding-Kampagne.

Female Power perfekt kombiniert

Alicia Sophia Hinon und Katharina Aguilar gründeten UpVisit im Mai 2022. Hinon war als Serien-Digitalgründerin nach ihrer Spitzen-Kandidatur der Klimaliste Berlin auf der Suche nach einer Idee, die unsere Welt wirklich besser macht. Aguilar, damals bereits Agenturgründerin für Kund*innen aus Handel und Kultur, auf der Suche nach einer Mitgründerin für ihre Vision, die physische und digitale Welt enger zu verflechten.

Dass die Kompetenzen der beiden sich perfekt ergänzen, zeigt ihr Erfolg nur zwei Jahre später: Neben namhaften Kund*innen wie ETH Zürich, Messe Stuttgart, Volksbank oder Filialist vomFass vertrauen zahlreiche weitere kleine und große Player sowie das Team aus Investor*innen auf die Technologie des 12-köpfigen Teams aus Stuttgart und Berlin.

Alle Vorteile des Internets für die reale Welt

Das Problem der stationären Welt liegt auf der Hand: Während Online-Angebote die Kund*innen komfortabel zu Hause bedienen, gelingt es Betreiber*innen von Kultureinrichtungen, Events und Händler*innen immer schlechter, Menschen mit analogen Angeboten zu begeistern und zu sich zu locken. Die stationäre Welt kämpft nicht mehr nur mit der Konkurrenz von nebenan, sondern auch mit jenen im Internet.

Beispiel Einzelhandel: Kleine inhabergeführte Boutiquen müssen sich gegenüber großen Ketten sowie Online-Shops mit endlosen Retourenoptionen durchsetzen. Dass wir so die Innenstädte und einen Großteil unserer Kultur kaputt machen, das wollen Aguilar und Hinon nicht mehr hinnehmen. Sie bieten mit UpVisit lokalen Anbieter*innen ein Tool zur Schaffung von Erlebnissen in ihren Räumlichkeiten, zur Steigerung der Besucherfrequenz und zur Aktivierung der regionalen Kaufkraft. Ob Orientierung im 3D-Plan auf dem Messegelände, Eventkalender für den Weinladen, geführte Touren durch das Möbel-Sortiment oder eine App-geführte Museums-Tour: Ohne eine eigene App entwickeln zu müssen, bekommt die stationäre Welt Zugang zu regionalen Kund*innen, kann Daten analysieren und so Prozesse optimieren. Mit Aktivierungsraten von bis zu 50 Prozent vor Ort können die UpVisit-Profis für Customer Journeys Nutzer*innen nach erstmaligem Download auf eine Reise mitnehmen und zielgerichtet konvertieren.

Dank der Seed-Finanzierung plant UpVisit noch dieses Jahr ihren Kund*innen zu ermöglichen, ohne Umwege neue Umsatzströme durch die digitalen Erlebnisse zu generieren. Somit schafft UpVisit für seine Customer ein neues Business außerhalb des klassischen Produkt-Sortiments. „Dank des Investments kommen wir unserer Mission deutlich näher, mit Millionen begeisterten Nutzer*innen unserer Plattform die Innenstädte nachhaltig zum Besseren zu verändern“, sagt Mitgründerin Alicia Sophia Hinon.

Events als Schlüssel für das Henne-Ei-Problem

Wie viele Grüner*innen in der Plattformökonomie standen die Gründerinnen zu Beginn vor einer großen Herausforderung: Wie kommen schnell viele Nutzer*innen in die App – aber auch eine Vielzahl an Geschäften und Erlebnissen? Nutzer*innen und Angebot befruchten einander, somit ist aller Anfang schwer. UpVisit wählt den Markteintritt über Groß-Events: Als Event-App für Veranstaltungen wie das Stuttgarter Weindorf oder die Kieler Woche erreicht das Team dieses Jahr Millionen von Besucher*innen. Für die Endnutzer*innen ist die App komplett kostenfrei. Mit dieser Perspektive gewinnt UpVisit kontinuierlich neue Kund*innen für sich. Bis Ende des Jahres will UpVisit 1.000.000 aktive Nutzer*innen für sich gewonnen haben. "Das Funding bereitet uns den Weg in die deutschlandweite Marktdurchdringung. Wir investieren gleichermaßen in die Weiterentwicklung des Produktes und hochperformante Vermarktungskanäle“, betont Mitgründerin Katharina Aguilar abschließend.

W1NNAS: Sports-Nutrition Start-up sichert sich 370.000 € in Pre-Seed-Finanzierungsrunde

Das Kölner Sports-Nutrition-Start-up W1NNAS wurde 2022 von den Gründern Pablo Klüppelberg und Ben Decker ins Leben gerufen und hat erfolgreich eine Finanzierungsrunde in sechsstelliger Höhe abgeschlossen. Mit dem Kapital soll die Markteinführung und Produktion der Performance Pouches für Profisportler*innen finanziert werden.

W1NNAS wurde 2022 von Pablo Klüppelberg und Ben Decker gegründet. Ihre Vision ist es, durch die sog. Pouch-Technologie Profisportler*innen dabei zu unterstützen, ihre Leistung zu verbessern und Leistungsdefizite zu überwinden. Pouches sind kleine Mundbeutelchen, die mit Pulver gefüllt sind. Durch die Platzierung der Pouches unter der Oberlippe gelangen die Inhaltsstoffe über die Mundschleimhaut schnell in den Blutkreislauf.

Im Gegensatz zu schädlichen Nikotinpouches sind die Pouches von W1NNAS nikotin-und tabakfrei, auf Doping getestet und wurden in Zusammenarbeit mit Sportmediziner*innen entwickelt. Die Entwicklung der Produkte hat zwei Jahre gedauert. Bisher hat das Start-up zwei Performance Pouches mit verschiedenen Stärken und Geschmäckern entwickelt, die aktuell ausschließlich Spitzensportler*innen nutzen können. Voraussichtlich im September dieses Jahres sollen die Performance Pouches auch für Amateursportler*innen auf den Markt kommen.

„Während der Entwicklungsphase war uns das Feedback der Topathleten aus dem europäischen Spitzenfußball, der NBA und NHL sehr wichtig, um die Bedürfnisse der Athleten zu verstehen und daraufhin die Rezeptur der Pouches anzupassen“, sagt Co-Gründer Pablo Klüppelberg.

Durch das Abschließen der Pre-Seed Finanzierungsrunde in sechsstelliger Höhe nimmt W1NNAS folgende Investoren an Bord, die Expertise in den Bereichen Marketing, Finanzen, Sales, Supply Chain und Produktentwicklung bereitstellen: Willy Umland (ehemaliger VP bei Wilson und Converse), Thomas Sailer (VP Brand Marketing bei Adidas), Lucas Teuchner (Forbes 30under30, CEO von totally Mgmt und TwoSides), Arndt Wippert (ehemaliger GM & Head of Sales bei Philip Morris), Johannes Meyer (Trainingswissenschaftler der Deutschen Sporthochschule Köln), Christian Zott (Founder mSE Solutions), Florian Hoffmann (Investment Manager bei Hillpoint Partners) sowie Stefan Bauer (Vorstandsmitglied von Philip Morris).

GameChanger des Monats: Judes Family – die einfachste Stoffwindel der Welt

Im Durchschnitt fällt pro Kind in der Wickelzeit eine Tonne Restmüll an. Weil herkömmliche Windeln aus Verbundstoffen bestehen, sind sie nicht recycelbar. Bei der Entsorgung werden die Windeln verbrannt, die Reste als Sondermüll gelagert. Nele Schellschmidt und Leon von Klitzing haben eine Lösung für dieses Problem erarbeitet – und 2020 in München Judes Family gegründet. Mehr dazu im Interview mit Nele und Leon.

Wann und wie seid ihr auf die Idee zu Judes Family gekommen? Und was treibt euch als Unternehmer*innen im Sinne eines GameChangers an?
Leon:
Kurz nach der Geburt unseres Sohnes haben wir herausgefunden, was nach der Benutzung mit Einwegwindeln passiert – dass sie schädlich für die Umwelt sind und Plastik auf der Haut der Babys auch nicht gesund ist. Deshalb haben wir begonnen, Stoffwindeln zu verwenden, aber die gängigen Marken haben für uns nicht funktioniert. Die Windeln waren kompliziert in der Anwendung, haben oft nicht dicht gehalten und waren auch nicht besonders stilvoll – deshalb haben wir 2020 entschieden, die perfekten Stoffwindeln selbst zu entwickeln.

Was genau ist das Problem der klassischen Einwegwindeln?
Nele:
Windeln bestehen aus einer Mischung aus meist erdölbasiertem Plastik, chemischen Superabsorbern und weiteren Stoffen – und sind deshalb nicht recycelbar. Bei der Entsorgung werden die Windeln verbrannt, wobei immer Reste übrig bleiben, die als Sondermüll in Endlager gebracht werden. Dabei entstehen zum einen Risiken für die Umwelt, denn einen langfristigen Plan, wie dieser Sondermüll sicher verwahrt werden kann, gibt es nicht. Zum anderen entstehen Kosten für die Gesellschaft. Da Einwegwindeln etwa 10 Prozent des Restmülls in Deutschland ausmachen, sind sie ein relevanter Kostenfaktor in der Entsorgung.

Ihr setzt der Wegwerfwindel die Stoffwindel entgegen? Die Vorteile für die Umwelt liegen auf der Hand. Wie habt ihr es geschafft, die zumeist als wenig alltagstauglich oder altmodisch angesehene Stoffwindel modern und beliebt zu machen?
Leon:
Vor der Geburt unseres Sohnes hatten wir auch verschiedene Vorurteile: Ist das nicht unhygienisch? Halten die dicht? Ist es nicht unheimlich aufwendig? Wir haben auch unterschiedliche Stoffwindelangebote getestet, sie waren in der Handhabung jedoch viel zu kompliziert. Deshalb haben wir entschieden, eine eigene Stoffwindel für moderne Eltern zu entwickeln: simpel in der Anwendung und gleichzeitig stylisch. Unser Ziel war es, die einfachste Stoffwindel der Welt zu erschaffen – für Judes soll niemand eine Anleitung benötigen, es funktioniert ganz intuitiv. Die Handhabung ist genau wie bei einer Wegwerfwindel, es muss nichts gefaltet oder geknöpft werden. Mittlerweile wickeln über 20.000 Eltern mit Judes und seit 2021 sind wir die meist empfohlene Stoffwindel in Deutschland und Österreich.

Euer Produkt ist ja nicht die einzige Stoffwindel am Markt? Wie unterscheidet ihr euch mit Judes Family von anderen Anbietenden?
Nele:
Wir haben uns sehr viele Stoffwindeln verschiedener internationaler Marken angeschaut, sie analysiert und ihre jeweiligen besten Funktionen herausgearbeitet. Unsere Windeln bestehen aus einem fein aufeinander abgestimmten System, das sich optimal ergänzt: Es gibt eine wasserdichte Überhose und eine Innenwindel aus Bio-Baumwolle, die mit einem Klettverschluss geschlossen werden – ähnlich wie auch bei Einwegwindeln. In die Innenwindel wird zusätzlich ein Poo Paper eingelegt, das den Stuhlgang auffängt und nach Benutzung in den Restmüll kommt. Für die Innenwindel haben wir einen eigenen Stoff entwickeln lassen, der aus mehreren Lagen besteht, sehr saugfähig ist und bis zu 12 Stunden dicht hält. Die Innenwindel kann einfach bei 60 Grad gewaschen werden, die Überhose wird gelüftet und kann bei Bedarf auch in die Waschmaschine.

tozero: Münchner Start-up meldet erste kommerzielle Lieferung von recyceltem Lithium

tozero, der in München ansässige ClimateTech-Pionier im Recycling von Lithium-Ionen-Batterien, markiert einen bedeutenden Erfolg mit der ersten kommerziellen Lieferung von recyceltem Lithium, das aus Batterieabfällen mithilfe eines proprietären Hydrometallurgieverfahrens gewonnen wird.

tozero ist ein Münchner Start-up, das 2022 von Sarah Fleischer und Dr. Ksenija Milicevic Neumann gegründet wurde. Die Mission des Unternehmens besteht darin, Europas führende Recyclinganlage für Lithium-Ionen-Batterien zu errichten, die sich auf die nachhaltige Rückgewinnung kritischer Materialien wie Lithium, Nickel, Kobalt und Graphit konzentriert. Durch die Wiederzuführung dieser Materialien in die Lieferkette möchte tozero die Entwicklung neuer Batterien unterstützen und gleichzeitig eine Kreislaufwirtschaft fördern.

Hochmoderner Hydrometallurgieprozess zur maximalen Rückgewinnung

Der hochmoderne Hydrometallurgieprozess von tozero maximiert die Rückgewinnung wertvoller Materialien wie Lithium und Graphit. Diese Materialien werden wieder in die Lieferkette eingeführt, wodurch der Bedarf an der Gewinnung und Verarbeitung neuer Materialien erheblich reduziert wird. Dadurch werden die CO2-Emissionen im Vergleich zu herkömmlichen Lithiumabbau- und -verarbeitungstechniken um bis zu 70 % reduziert. Die Technologie steht im Einklang mit den Zielen des europäischen Green Deals und erreicht die Ziele der EU-Batterierichtlinie einer Rückgewinnungsrate von über 80 % bis 2031 und damit früher als geplant.

Münchner Pilotanlage auf Erfolgskurs

Der im Juli 2023 gestartete Betrieb der Münchner Pilotanlage ermöglicht es seit März 2024 hochwertiges recycelts Lithium an europäische Kund*innen zu liefern. „Unser Lithium ist ein Beweis für die Reinheit und Wirksamkeit unseres Recyclingprozesses und macht ihn zu einem Spitzenprodukt und begehrtes kritisches Material für verschiedene Industriezweige in Europa“, kommentiert Sachin Samarakone, ein Teammitglied von tozero.

„Unsere Mission ist es, den Abfall von Lithium-Ionen-Batterien wirklich auf Null zu reduzieren, und jede Tonne recyceltes Lithium stellt einen bedeutenden Schritt zur Reduzierung unseres ökologischen Fußabdrucks und zur Erreichung einer Netto-Null-Zukunft dar“, erklärt Sarah Fleischer, Mitbegründerin und CEO von tozero.

Lithium wird als „weißes Gold“ bezeichnet und ist ein wichtiger Rohstoff für die Herstellung von Lithium-Ionen-Batterien. Es findet Anwendung in unterversorgten Märkten wie Keramik, Bauwesen, Schmiermitteln, Spezialgläsern und mehr und hat Auswirkungen auf verschiedene Branchen und das tägliche Leben. Mit der zunehmenden Elektrifizierung des Automobilsektors hat sich die Nachfrage nach Lithium intensiviert, was vor allem auf die Batterieherstellung zurückzuführen ist. Seit 2010 ist der Lithiumverbrauch für Batterieanwendungen von 20 % auf über 70 % des Gesamtbedarfs gestiegen.

Dem Lithium-Versorgungsdefizit entgegenwirken

Laut UBS-Prognose wird das weltweite Lithium-Versorgungsdefizit bereits im Jahr 2026 auftreten und bis 2030 auf 3 Millionen Tonnen Lithiumcarbonat-Äquivalent (LCE) anwachsen. Europa steht aufgrund der Konzentration des Bergbaus vor größeren Herausforderungen bei der Lithiumversorgung und Verarbeitungsaktivitäten in Ländern wie China, Chile und Australien. „97 % des Lithiums, das wir in der Europäischen Union verbrauchen, stammt aus China. Deshalb sind wir in diesem Fall völlig auf China angewiesen“, erklärte die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, kürzlich in ihrer Rede beim Clean Tech Industry Dialogue in Brüssel. „Die begeisterte Resonanz unserer Kunden unterstreicht die Bereitschaft des Marktes für nachhaltige und urban abgebaute Sekundärmaterialien aus Europa“, fügt Dr. Ksenija Milicevic Neumann, Mitbegründerin und CTO, hinzu.

Der innovative Ansatz von tozero geht nicht nur auf Bedenken in der Lieferkette ein, sondern bietet auch eine nachhaltige Alternative zur Beschaffung von Neulithium. Angesichts der laufenden kommerziellen Lieferungen geht tozero davon aus, bis 2026 Hunderte Tonnen recyceltes Lithium zu produzieren. „Wir sind stolz darauf, eine Vorreiterrolle bei nachhaltigen Praktiken einzunehmen, die die Kreislaufwirtschaft stärken“, schließt Dr. Ksenija Milicevic Neumann.

AIPERIA: 7,5 Mio. Euro für KI-basierte Lösung zur Reduzierung von Lebensmittelverschwendung

Das 2021 von Dr. Jan Meller, Dr. Fabian Taigel und Franz Seubert gegründete Software-Start-up mit Sitz in Würzburg hat sich auf die nachhaltige Bedarfsplanung für frische Lebensmittel spezialisiert.

Basierend auf mehr als zehn Jahren Forschung hat AIPERIA eine auf KI basierende Planungslösung entwickelt, die es erstmals ermöglicht, von der Produktion bis zum Supermarktregal zu planen und mittels Vorhersagen die Lebensmittelverschwendung zu reduzieren.

Damit liefert AIPERIA ist die Antwort auf ein immer wichtiger werdendes Problem: Die Verschwendung von Lebensmitteln im Einzelhandel aufgrund schlechter Planung führt in Europa jedes Jahr zu Umsatzeinbußen in Höhe von 13 Milliarden Euro und zu 32 Millionen Tonnen CO2-Emissionen – mehr Emissionen als Dänemark als ganzes Land produziert. Der politische Druck, diese enorme Lebensmittelverschwendung in Europa einzudämmen, ist groß, während die steigende Inflation auch die Gewinnspannen der Lieferanten drückt. Es besteht dringender Bedarf an genauen Prognosen, um Lebensmittelverschwendung zu vermeiden, die Gewinnspannen zu erhöhen und die Umsätze zu steigern. Mit seiner Lösung adressiert AIPERIA einen 10-Milliarden-Euro-Markt.

Das fast 60-köpfige Team in Würzburg hat bereits mehrere Auszeichnungen für seine innovative Technologie erhalten, darunter den Baden-Württemberg KI Champions Award, den Deutschen KI Award in der Kategorie Startups, den CNA Innovation Award in der Kategorie Nachhaltigkeit und den Econic Startup Award.

Die Serie-A-Finanzierungsrunde wurde von Europas führendem Impact-Investor ETF Partners und LBBW Venture Capital angeführt, mit Unterstützung des bestehenden Investors Earlybird Venture Capital und eines Konsortiums von Angel-Investoren.

Franz Seubert, CEO und Mitgründer von AIPERIA: „In den letzten drei Jahren haben wir uns als führende Planungslösung für frische Lebensmittel auf dem deutschsprachigen Markt etabliert. Wir sind nun bereit, die Technologie in neue und internationale Märkte einzuführen, um unsere wichtige, nachhaltige Wirkung weiter zu steigern. Mit diesem Investment verfügen wir nun über die notwendigen Ressourcen und freuen uns auf die vor uns liegende Reise.“

Fabrice Bienfait, Senior Partner, ETF Partners: „Wir sind begeistert, das dynamische und wegweisende Team von AIPERIA zu unterstützen. Ihr Engagement, die entscheidende Herausforderung der Lebensmittelverschwendung frontal anzugehen, ist nicht nur bewundernswert, sondern unerlässlich. Mit einer schnell wachsenden Kundenbasis hat AIPERIA ein bemerkenswertes Potenzial bewiesen, und wir erwarten ein weiteres Wachstum bis 2024 und darüber hinaus. Die erfolgreiche Finanzierungsrunde markiert einen entscheidenden Meilenstein, und wir freuen uns darauf, zu sehen, wie groß die positiven Einflüsse ihrer innovativen Lösung sein werden. Es geht darum, die Lieferketten zum Besseren zu verändern, die Effizienz zu steigern und die Gewinne für Einzelhändler und Lieferanten gleichermaßen zu erhöhen.“

„Wir haben das Team und die Vision von AIPERIA bereits vor einiger Zeit kennengelernt und konnten beobachten, wie sie ihren Kundenstamm in der Bäckereibranche Monat für Monat vergrößern und eine technologisch überlegene Lösung liefern, die einfach zu bedienen ist. Wir freuen uns, das großartige Team von AIPERIA auf seinem zukünftigen Weg zu unterstützen, Lebensmittelabfälle zu reduzieren und gleichzeitig den Umsatz und die Margen im Frischebe- reich zu verbessern“, sagt Dr. Patrick Herlinger, Investment Manager bei LBBW Venture Capital.

Dr. Fabian Taigel, COO und Mitgründer von AIPERIA, erläutert dies näher: „Jeden Tag treffen wir bei der Frischedisposition etwa 50 bis 100 Entscheidungen pro Filiale. Bei 10 Filialen sind das bereits 500 bis 1000 Entscheidungen, die getroffen werden müssen. Wenn man sich pro Entscheidung nur 20 Sekunden Zeit nimmt, wäre ein Mitarbeiter fast drei Stunden am Tag mit der Planung beschäftigt. Der Zeitaufwand ist enorm, aber unsere KI reduziert diesen Aufwand um 90 %.

Der Accelerator Campus Founders hat das junge Team durch intensives Mentoring dabei unterstützt, eine Finanzierung von ETF Partners, Earlybird Venture Capital und LBBW Venture Capital zu erhalten. „Das Investment ermöglicht es AIPERIA, international zu expandieren. Wir haben das Potenzial dieses Teams früh erkannt und sie als Mentoren ermutigt, groß für ihre Lösung zu denken. Wir freuen uns, dass sie seit ihren Anfängen ein aktiver Teil unserer Community sind und weiterhin an unseren Programmen teilnehmen werden“, sagt Oliver Hanisch, CEO von Campus Founders.

Dr. Philipp Semmer, Partner bei Earlybird-X, fasst zusammen: „Wir sind stolz darauf, AIPERIA seit der Anfangsphase zu unterstützen. Das Unternehmen ist ein Beweis für die bahnbrechende und innovative Technologie, die von europäischen Universitäten ausgeht. Wir glauben, dass verderbliche Waren nur der Anfang sind! Langfristig werden wir eine stärker auf Vorhersage ausgerichtete Wirtschaft erleben: KI wird große Datenmengen aus verschiedenen Quellen verarbeiten, um Ereignisse und Ergebnisse in allen Bereichen der Weltwirtschaft vorherzusagen. Wir freuen uns darauf, diese Reise mit einem großartigen Team fortzusetzen.“

Gründer*in der Woche: Stefan Sucker - er hat KI im Blut

Der Bremer Serial Entrepreneur Stefan Sucker will mit seinem neuesten „Start-up-Baby“ Axontic unseren digitalen Arbeitsalltag auf eine neue, das heißt kreativere und produktivere Stufe stellen.

Stefan Sucker ist kein Start-up-Neuling. Bereits vor 24 Jahren hob er gemeinsam mit seinem Freund und Geschäftspartner Vicente Diaz Fernandez die We4IT GmbH aus der Taufe und verwirklichte damit seinen Wunsch nach der Freiheit, eigenständig innovative Ideen verwirklichen zu können. „Wir waren getrieben von der Überzeugung, dass wir mit unserer Kreativität und unserem Engagement einen bedeutenden Beitrag im Bereich der Informationstechnologie leisten können“, erinnert sich Sucker.

Schnelles Handeln statt Warten auf Perfektion

Den Beginn jeder Neugründung markiert eine Idee, eine Vision. Dass diese in der Regel nicht völlig ausgereift oder gar bereit für den Markt ist, stellt für den erfahrenen Gründer und Unternehmer weniger ein Hindernis dar als vielmehr einen Normalzustand, der sogar Vorteile birgt: „Mit einer noch nicht perfekten Idee zu starten, ist nicht nur machbar, es ist eigentlich der Weg, wie die Dinge in der Start-up-Welt laufen“, so Sucker, und er ergänzt: „Es geht darum, ins Handeln zu kommen, nicht um Perfektionismus. Im Herzen jedes Unternehmertums steht das Lean-Startup-Prinzip, bei dem du mit einer Basisversion deines Produkts, deinem Minimum Viable Product (MVP) beginnst. Warum? Weil echtes Feedback von echten Nutzern unbezahlbar ist und es dir ermöglicht, deine Idee schnell auf die konkreten Kundenanforderungen hin zu verfeinern.“

Das Warten auf Perfektion kann Sucker zufolge sogar eine Falle sein: „In unserer schnelllebigen Technologiewelt ändern sich Dinge blitzschnell, und eine zu starke Fixierung auf Perfektion kann dich ins Hintertreffen bringen. Die Herausforderung liegt darin, schnell zu sein und gleichzeitig die Qualität nicht aus den Augen zu verlieren. Es ist die klassische Gratwanderung zwischen Geschwindigkeit und Sorgfalt.“

Lern- und Anpassungsfähigkeit betrachtet der erfahrene Gründer in diesem Zusammenhang als den wahren Geist des Unternehmertums. Ein Produkt muss zunächst einmal gut genug für den Start sein und dann, basierend auf User*innen-Feedback, kontinuierlich wachsen.

Zukunftsweisender Entschluss: auf KI setzen

Wie das Ergebnis kontinuierlichen Wachstums liest sich auch die Story on Axontic: Bereits 2001, kurz nach dem Zusammenbruch der New Economy hebt Sucker mit seinem Partner Vicente Diaz Fernandez We4IT aus der Taufe. Das fortschrittliche Unternehmen soll sich im Großraum Bremen schnell zu einer wahren Start-up-Schmiede entwickeln und bereits 2012 mit der Bankensoftware Financial Solutions die erste Ausgründung nach sich ziehen.

Fünf Jahre später folgt JUST ADD AI mit dem zukunftsweisenden Entschluss, künstliche Intelligenz (KI) zu einem Fokusthema zu erklären. Innovative und praxisnahe Ideen stehen dabei im Vordergrund, so wird zum Beispiel im Schulterschluss mit dem Fußballverein Werder Bremen eine Scouting-Plattform entwickelt. Dieses Tool entschlüsselt mithilfe einer KI die bisweilen doch sehr unterschiedlichen Berichte von Talent-Scouts im Fußball und kombiniert sie nach umfassender Analyse exklusiv mit Spielerdaten von transfermarkt.de.

KI-basierte Kamerasysteme zur zielsicheren Steuerung von Industrierobotern, die Entwicklung des Prototyps einer selbstfahrenden Straßenbahn, flexible Lösungen zur Datenverarbeitung auf der Internationalen Raumstation ISS, personalisierte Chatbots für Unternehmen, industrielle Qualitätsprüfung per Deep Learning – JUST ADD AI operiert schnell, innovativ und breit aufgestellt.

E-Mail-Management-Lösung Mailissa

Vor allen Dingen leitet diese Unternehmensentwicklung eine neue Richtung für Sucker ein. Die Weichen für die Ausgründung von Axontic sind gestellt: Die Idee nimmt Form an, als das Team das enorme Potenzial der Software Mailissa erkennt. Das neue Programm ist eine E-Mail-Management-Lösung für die Microsoft-365-Landschaft und zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass sie den Umgang mit Microsoft Office auf mehreren Ebenen erleichtert.

„Intern standen wir vor der komplexen Aufgabe, ein Produkt zu entwickeln, das sowohl als Software-as-a-Service als auch als Enterprise-Installation funktioniert, wobei es in beiden Fällen die gleichen Funktionalitäten bereitstellen muss. Das war angesichts der großen Unterschiede in den verfügbaren APIs für die verschiedenen Plattformen besonders herausfordernd. Wir mussten eine flexible und robuste Lösung entwickeln, die in unterschiedlichen Umgebungen gleich effizient arbeitet“, erinnert sich Sucker an die Startphase.

Kurz erklärt: Mailissa ist ein Microsoft Outlook Add-in, kann also ganz einfach aus dem Microsoft Store geladen werden, verbindet sich mit Outlook und wir dort zu einer hilfreichen „Mitarbeiterin“. Viele Unternehmen arbeiten mit Gruppen-Postfächern, in denen sich bisweilen auch mehrere Mitarbeitende tummeln. Welche E-Mail wurde bereits beantwortet, an welchem Kontakt hängen noch unbearbeitete To-do’s, wo gilt es, über mehrere Abteilungen Inhalte oder Ideen auszutauschen, ohne jede Nachricht x-fach weiterzuleiten? Eine Zuweisung von Aufgaben und Zuständigkeiten erfolgt vielerorts über weitere Business-Tools wie Asana oder Slack.

Mailissa bündelt all diese Kommunikationsmethoden und verschlankt so Arbeitsprozesse, denn das Programm kann an jede beliebige Drittanwendung angedockt werden. Das wichtigste Feature ist aber das automatisierte Dokumenten­management: „Eine weitere Herausforderung war die Integration der KI in unser Produkt. Wir wollten sicherstellen, dass unsere KI auch offline, also ohne Cloud-Service, nutzbar ist, um maximale Flexibilität und Datensicherheit zu bieten.“

KI erobert mit großen Schritten den Arbeitsalltag, die neue Technologie birgt unzählige Möglichkeiten, schürt aber auch Unsicherheiten. Stefan Sucker verfolgt diesbezüglich einen niedrigschwelligen Ansatz: „Unser Ziel ist es, durch den Einsatz von KI den Menschen von seinen Routinearbeiten zu entlasten, sodass er sich auf die kreativen und strategischen Aspekte seiner Arbeit konzentrieren kann. Wir glauben fest daran, dass Technologie dazu dienen sollte, die menschliche Produktivität und Kreativität zu steigern, und nicht nur eine reine Arbeitslast zu sein.“

Für Veränderung offen bleiben und Strategien anpassen

Aufbauen konnte Sucker bei der Axontic-Gründung auf seinen Learnings aus 24 Jahren als Serial Entrepreneur: „Der Schlüssel liegt im grundlegenden Verständnis der Kundenbedürfnisse. Starte mit einem klar definierten Problem, das du lösen möchtest, und baue dein Produkt oder deine Dienstleistung um dieses Problem herum auf. Bleib dabei immer offen für Rückmeldungen deiner Kunden, denn dieses Feedback ist Gold wert.“ Die Tatsache, dass jede Neugründung mal einen steinigen und kurvenreichen Weg einschlagen kann, betrachtet Sucker mit hanseatischer Gelassenheit: „Man muss offen für Veränderung bleiben und auch mal Strategien anpassen, wenn sich neue Informationen oder Gelegenheiten ergeben. Ich glaube, Anpassungsfähigkeit und Unabhängigkeit sind entscheidende Faktoren, wenn man am Markt bestehen will – zum Beispiel würde ich auch nie zu starke Abhängigkeiten zu Kunden, Banken oder Lieferanten entstehen lassen.“

Vor allem aber umgibt Sucker sich stets mit einem starken Team, das seine Vision teilt: „Mir ist wichtig, dass sich die Menschen bei Axontic in ihren Fähigkeiten ergänzen, und dass unser Netzwerk nicht nur Unterstützung und Ratschläge bietet, sondern auch Türen zu neuen Geschäftsmöglichkeiten und Wachstum öffnet.“

Neben dem erklärten Ziel, die Arbeitsroutinen in Unternehmen zu vereinfachen, sieht Sucker Axontic als zukünftigen Marktführer im Bereich des E-Mail-Managements. Dazu möchte er die IT-Lösungen über die Grenzen von Microsoft hinaus erweitern und beispielsweise auch in Plattformen wie Google integrieren. Der Weg dorthin: eine enge Zusammenarbeit mit den Kund*innen. „Das ist ein Kernaspekt unserer Geschäftsstrategie. Wir glauben fest daran, dass der Erfolg in der Fähigkeit liegt, sich dynamisch an die sich ständig ändernden Anforderungen der Geschäftswelt anzupassen. Durch den kontinuierlichen Dialog und das Feedback unserer Kunden können wir uns stetig weiterentwickeln und verbessern“, so Stefan Sucker abschließend.

Förderprogramm NRW.SeedBridge: Neue Brückenfinanzierung für Start-ups

Die NRW.BANK startet ihr Förderprogramm NRW.SeedBridge: Start-ups aus NRW, die nicht älter als sieben Jahre sind, können Wandeldarlehen von bis zu 200.000 Euro beantragen.

Damit junge, innovative Unternehmen aus Nordrhein-Westfalen die Zeit bis zur nächsten Finanzierungsrunde ohne Liquiditätsengpässe überbrücken können, hat die NRW.BANK heute das Förderprogramm NRW.SeedBridge gestartet. Mit dem kurzfristig aufgelegten Programm reagiert die Förderbank auf das aktuell knappe Angebot von Risikokapital im Markt. Über NRW.SeedBridge können Start-ups, die nicht älter als sieben Jahre sind, Wandeldarlehen von bis zu 200.000 Euro beantragen.

Michael Stölting, Mitglied des Vorstands der NRW.BANK: „Weil die Konjunktur nicht in Schwung kommt, wird Risikokapital zunehmend knapp. Start-ups fällt es immer schwerer, am Markt eine Anschlussfinanzierung zu finden. Hier helfen wir kurzfristig mit NRW.SeedBridge aus, damit jede gute Geschäftsidee aus Nordrhein-Westfalen die passende Finanzierung erhält.“

Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur: „Um die klimaneutrale und digitale Transformation zu meistern und unser Land fit für die Zukunft zu machen, brauchen wir die Innovationskraft engagierter Gründerinnen und Gründer. Gemeinsam mit der NRW.BANK arbeiten wir deshalb kontinuierlich daran, dass Start-ups in Nordrhein-Westfalen auch finanziell die besten Rahmenbedingungen vorfinden. Zuletzt haben Insolvenzen von Start-ups zugenommen, auch weil private Business Angel im aktuellen Umfeld zurückhaltender agieren. Mit NRW.SeedBridge schließen wir nun eine akute Finanzierungslücke im Markt, damit unsere Gründerinnen und Gründer sich ganz auf die Entwicklung ihrer Geschäftsidee fokussieren können.“

Über NRW.SeedBridge vergebene Wandeldarlehen stellt die NRW.BANK ohne Co-Investor zur Verfügung. Zins- und Tilgungszahlungen sind endfällig. Vorteil: Während der siebenjährigen Laufzeit des Darlehens werden die Unternehmen nicht mit Zins- und Tilgungszahlungen belastet.

Die Wandeldarlehen sind zudem nachrangig und der Darlehensnehmende muss keine Sicherheiten stellen. Deswegen gelten diese als eigenkapitalnahe Finanzierungen. Eine weitere Besonderheit bei Wandeldarlehen: Unter bestimmten Bedingungen kann der Darlehensgebende das Wandeldarlehen in einer der nächsten Finanzierungsrunden in eine Beteiligung an dem Start-up wandeln, sodass eine Rückzahlung des Darlehens in diesem Fall entfällt.

Weitere Informationen gibt es unter www.nrwbank.de/seedbridge

Scavenger AI: Frankfurter AI-Start-up sichert sich 1,1 Mio. Euro Pre-Seed Finanzierung

Das von Felix Beissel und Maximilian Hahnenkamp gegründete Scavenger AI ermöglicht Unternehmen komplexe Datenanalyse in wenigen Sekunden. Das Kapital wurde unter dem Lead des HTGF gemeinsam mit Calm/Storm Ventures, Femventix und dem B4i Fund eingesammelt.

Unternehmen generieren immer mehr Daten, doch es fehlt an Zeit und vor allem an Ressourcen, um diese Daten in Handlungsempfehlungen umzuwandeln. Das macht es für Firmen umso komplexer, Entscheidungen zu treffen, wenn die nötige Informationsgrundlage fehlt. Deshalb hat das von Felix Beissel und Maximilian Hahnenkamp gegründete  Scavenger AI drei proprietäre AI-Tools entwickelt, die in einem Workflow miteinander verbunden sind, um Fragestellungen der Firmen in wenigen Sekunden zu lösen. Die Software bereinigt die Daten, wertet sie basierend auf Fragestellung des/der User*in automatisch statistisch aus und gibt die Auswertung in einfacher Sprache wieder. Zuletzt werden alle mathematischen Ergebnisse mit Industriedaten angereichert und in Form eines Dashboards präsentiert.

Ausbau von Team und Infrastruktur

Mit der Finanzierung erweitert das Start-up, das zuvor von Cateligent unterstützt wurde, sein Team und baut die technologische Infrastruktur aus, um den derzeitigen Kund*innenbedarf abzudecken und die Software in den Markt einzuführen. Das Kapital wurde unter dem Lead des HTGF gemeinsam mit Calm/Storm Ventures, Femventix und dem B4i Fund eingesammelt.

Dazu Maximilian Hahnenkamp und Felix Beissel, Gründer von Scavenger AI: „Wir sind besonders froh, solch namhafte Investoren mit an Bord zu haben, die uns bei der Mission unterstützen, Unternehmen anhand ihrer Daten die bestmögliche Entscheidung unter jeglichen Umständen aufzuzeigen.”

Kilian von Berlichingen, Senior Investment Manager beim HTGF, sagt: „KI macht Unternehmen effizienter und Scavenger AI ist auf dem besten Weg, die Art und Weise zu revolutionieren, wie Unternehmen unvoreingenommene Erkenntnisse aus ihrem Datenschatz gewinnen können. Was mich besonders überzeugt hat, ist die technische Lösung, die dahintersteht und bereits jetzt einen großen Mehrwert für die Kunden schafft.“

Carina Roth, Investment Manager bei Calm/Storm: „Wir haben in erster Linie in ein starkes, junges und ehrgeiziges Team investiert, angeführt von Maximilian und Felix, das weiß, was es braucht, um zu gewinnen! Mit Scavenger AI sind sie auf einer Mission, die Art und Weise zu revolutionieren, wie Unternehmen denken und handeln. Die von Ihnen entwickelte KI-Technologie wird es Unternehmen erleichtern, tägliche Geschäftsherausforderungen schneller und einfacher zu lösen und effizienter handlungsorientierte sowie data-driven Insights zu entwickeln.”

Proxima Fusion: Münchner Start-up erhält Seed-Finanzierung über 20 Mio. Euro

Proxima Fusion, das erste Spin-out des Max-Planck-Instituts für Plasma Physik, hat eine Seed-Finanzierung über 20 Mio. Euro erhalten, um den Bau der ersten Generation an Fusionskraftwerken zu beschleunigen.

QI-Stellaratoren stellen eine der vielversprechendsten Technologien dar, wenn es um die Erschließung CO2-freier, sicherer und beinahe unbegrenzt verfügbarer Energie geht. Die grundlegenden wissenschaftlichen Fragen in der Magnetfusion wurden in mehr als sechs Jahrzehnten intensiv erforscht. Die Erzeugung anhaltender und wirtschaftlich tragfähiger Fusionsenergie blieb aber eine Herausforderung.

Das 2023 von Ingenieuren und Wissenschaftler aus Organisationen wie der Max-Planck-Gesellschaft, des MIT und Google gegründete Start-up Proxima Fusion hat sich zum Ziel gesetzt, eine neue Ära skalierbarer emissionsfreier Energie zu ermöglichen und baut dabei auf den Ergebnissen des Experiments Wendelstein 7-X (W7-X) auf, dem weltweit größten Stellarator am Max-Planck-Institut für Plasmaphysik.

Dr. Francesco Sciortino, Mitgründer und CEO von Proxima Fusion: „Im April 2023 starteten wir mit der technischen Optimierung und der Entwicklung von Magneten aus Hochtemperatur-Supraleitern. Wir machen inzwischen gewaltige Fortschritte beim integrierten Design mit unserem Automatisierungssystem StarFinder. Die Unterstützung durch hochkarätige Investoren bestätigt die hohe Qualität des Teams und dessen wegweisende Wirkung.”

Redalpine führt die Seed-Finanzierungsrunde an – mit Beteiligungen von Bayern Kapital,dem DeepTech & Climate Fonds und der Max-Planck-Förderstiftung. Als bestehender Investor, verdoppelt UVC Partners das Pre-Seed-Investment neben Plural, High-Tech Gründerfonds, Wilbe und Visionaries Club.

Benjamin Erhart, General Partner bei UVC Partners: „Die Stärken von Proxima Fusion in den Bereichen automatisiertes Design, KI-gestütztes Engineering, Hochtemperatur-Supraleiter-Magnettechnologie sowie das rasante Wachstum und die Fähigkeiten des Teams stimmen uns zuversichtlich, Fusionsenergie im Kraftwerksbetrieb Wirklichkeit werden zu lassen."

Neben der beschleunigten Entwicklung in den Bereichen Hardware und Software wird Proxima Fusion die Seed-Finanzierung insbesondere dafür nutzen, um das Team zu vergrößern.

Körber Start-Hub: Gemeinsam Gutes gründen

500m² Platz für junge Gründer*innen und die, die es werden wollen: Das und vieles mehr bietet der Ende 2023 in Hamburg an den Start gegangene Körber Start-Hub. Wir stellen den Hub vor und präsentieren Start-ups, die im Next.Generation Inkubator an ihren sozialen Geschäftsideen feilen.

Die Gesellschaft besser machen – so lautet die Vision der Hamburger Körber-Stiftung. Diesem ambitionierten Ziel möchte die Stiftung vor allem mit ihren über 40 Programmen und Projekten näherkommen, in denen sie den Dialog fördert, Debatten anregt und Menschen motiviert, sich aktiv in unsere Gesellschaft einzubringen und mitzumachen. Mitmachen ist hier das Stichwort, denn der Stifter Kurt Körber war ein Macher. Im Jahr 1909 geboren war Körber ein erfolgreicher Industrieller und übertrug seinen unternehmerischen Gestaltungswillen auf die Gesellschaft. Als Anstifter wurde er zum Vorbild für gelebte gesellschaftliche Verantwortung. Bereits im Alter von 15 Jahren machte Körber seine erste Erfindung: eine automatisch gesteuerte Sender-Ableseskala, die er zum Patent anmeldete. Und genau diesen Erfindergeist und unternehmerischen Gestaltungswillen möchte die Körber-Stiftung mit einem neuen Programm seit Dezember 2023 auf andere junge Menschen übertragen.

Treffpunkt für junge Gründer*innen

Mit Workshops, Programmen und Veranstaltungen möchte der Körber Start-Hub insbesondere junge Menschen – Schüler*innen, Studierende, Auszubildende und Berufseinsteiger*innen – ermutigen, eigene unternehmerische Lösungen für die komplexen Probleme zu erarbeiten, die ihre Zukunft bestimmen. „Der Hub versteht sich dabei als Treffpunkt und Anlaufstelle für junge Macher*innen. Für Interessierte, die sich im unternehmerischen Denken und Handeln ausprobieren möchten, erste Berührungspunkte mit dem Thema Gründen sammeln und von anderen Gründungserfahrungen lernen möchten. Es geht darum, junge Menschen zu empowern, ihre Ideen in der Praxis zu erproben und an den eigenen Gestaltungswillen zu glauben“, erklärt Carmen Ludwig, Leiterin des Körber Start-Hubs.

Dabei orientieren sich die Angebote an den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung, die die Vereinten Nationen 2015 als globalen Plan zur Förderung von nachhaltigem Frieden und Wohlstand sowie zum Schutz unseres Planeten verabschiedet haben. Die gemeinsame Vision zur Bekämpfung der Armut und Reduzierung von Ungleichheiten soll seither in nationalen Maßnahmen umgesetzt werden.

Die Liste gesellschaftlicher Herausforderungen ist lang. Angehörige der sogenannten Generation Z (GenZ) sind in einer Zeit aufgewachsen, die von ebenso großen Chancen wie Krisen geprägt ist: Entwicklungen wie Digitalisierung, New Work, kollabierende ökologische Systeme und die Auswirkungen der Corona-Pandemie prägen ihre Sicht auf die Welt. Mit Kooperationen und eigenen Programmen setzt der Start-Hub genau hier an: Teilnehmende entscheiden selbst, in welchem Bereich sie sich einbringen möchten, entwickeln Lösungsansätze aus einer intrinsischen Motivation heraus, vielleicht auch aus einer eigenen Betroffenheit – in jedem Fall sehr nah an ihrer persönlichen Lebensrealität. Dabei stellt sich auch immer die Frage, welche positive Wirkung sie mit der Idee erreichen möchten. Im Körber Start-Hub geht es nicht um das Gründen des Gründens wegen, sondern vielmehr um die Mitgestaltung der Gesellschaft.

Mit mindestens einem der 17 Nachhaltigkeitsziele beschäftigen sich daher auch die Teilnehmenden des ersten Programms des Start-Hubs, dem Next.Generation Inkubator. Zehn Start-up-Teams werden seit Herbst 2023 von Coaches von der Idee bis zur Marktreife begleitet. Ganz nach dem Motto „Die Idee in die Umsetzung bringen“, lernen die 25 Teilnehmenden zwischen 20 bis 27 Jahren alles, was sie für eine eigene Gründung wissen müssen.

Im Folgenden stellen wir sechs Start-up-Teams aus dem Next.Generation Inkubator samt ihren Ideen vor.

tiefpunkt.
Nachhaltigkeitsziel 3: Gesundheit & Wohlergehen

„Wir wollen eine Welt mitgestalten, in der sich Menschen mit Empathie und Verständnis begegnen. Dafür schaffen wir langfristig sichere Räume für Kinder und Jugendliche, in denen sie sich selbst und anderen begegnen können und lernen, zu ihrem eigenen ,Safe Space‘ zu werden“, so das Ziel der beiden Gründerinnen Sanna Meyer-Nixdorf und Hannah Freyer. Mit ihrer Gründungsidee tiefpunkt. möchten sie eine Welt mitgestalten, in der sich Menschen weniger einsam fühlen und einander mit mehr Empathie und Verständnis begegnen. Über Schul-AGs soll eine Anlaufstelle für Schüler*innen geschaffen werden, in der sie sich zu Themen wie mentale Gesundheit, Stress und Einsamkeit austauschen können sowie Beratung erhalten.

Start-up met[ads] launcht erste Übereck-Screens in Deutschland

Das Düsseldorfer Start-up met[ads] ermöglicht jetzt auch in Deutschland das Ausspielen von mehrdimensionalen 3D-DOOH Kampagnen, die keine räumlichen Begrenzungen kennen und unbegrenzte kreative Möglichkeiten zur Gestaltung von Kampagnen bieten.

met[ads], das Start-up für kreative 3D Werbung, gibt den Launch des ersten Übereck-Screens in Deutschland bekannt. Am Berliner Alexanderplatz stellen die mit dem internationalen Award for Innovation in Media ausgezeichneten Spezialist*innen mit dem Vision One Übereck-Screen eine einmalige Werbemöglichkeit für nationale und internationale Marken bereit.

Der Vision One Berlin besteht aus zwei Screens, die jeweils über eine Fläche von 44 Quadratmetern verfügen. Die Screens sind übereck angeordnet, um so die besonders werbewirksame Ausspielung von 3D-DOOH Kampagnen zu ermöglichen. Täglich erreicht der Vision One im Durchschnitt 360.000 Menschen, wodurch monatlich 10 Millionen Impressions erreicht werden. Der Launch des Vision One startet mit der aktuellen 3D-DOOH Kampagne der internationalen Kosmetikkette Sephora.

Ein Screen – unendliche Möglichkeiten

3D-DOOH-Creatives galten im vergangenen Jahr als noch als die Innovation im DOOH-Bereich, zumindest innerhalb des deutschsprachigen Raums. In Großstädten wie New York, London oder Shanghai sind 3D-DOOH Creatives schon seit längerem Teil der kreativen Außenwerbung. Dort wird 3D-DOOH für groß-angelegte Kampagnen, wie beispielsweise die Auftaktfeier zum Jahr des chinesischen Drachen, mehrdimensional in Szene setzt.

met[ads] will die Erlebniswelt des 3D-DOOH auch hierzulande etablieren. Durch den Einsatz des Vision One Übereck Screens können jetzt auch in Deutschland mehrdimensionale 3D-DOOH Kampagnen ausgespielt werden, die keine räumlichen Begrenzungen kennen und unbegrenzte kreative Möglichkeiten zur Gestaltung nationaler und internationaler Kampagnen bieten. Durch 3D-DOOH-Kampagnen auf dem Vision One Übereck Screen kann die Awareness – und Aufmerksamkeitsspanne der Zuschauer*innen um das Dreifache gesteigert werden.

„Wir haben gesehen, welche Möglichkeiten 3D-DOOH allein in der Kreation bietet. Deshalb haben wir einen Schritt weitergedacht und uns vorgestellt, welches Potenzial ein mehrdimensionaler Screen bieten würde. So entstand der Vision One Übereck Screen. Als Experten für 3D Creatives können wir unseren Kunden heute Kreation und Inventar aus einer Hand liefern. Dafür brauchen wir von unseren Kund*innen nur 2D Assets, um die Umsetzung in 3D kümmern wir uns. Darüber hinaus sind wir in der Lage mittels Geoverhaltensdaten von Smartphones, Perspektive, Schatten und Licht so anzupassen, dass der optimale 3D Effekt erzielt wird. Der Screen ist von 3D Spezialisten für 3D Advertiser gebaut. Mit nur einem Ziel: maximale Aufmerksamkeit gewinnen“, erklärt Lukas Flöer, Gründer und Geschäftsführer von met[ads].

Technische Kapazitäten: Vision One Übereck Screen

Mit den beiden Screens von jeweils 44 Quadratmetern, die übereck an einer Häuserwand angeordnet sind, werden durchschnittlich 360.000 Menschen täglich erreicht und monatlich 10 Millionen Impressions erzielt. Die Operating Time liegt zwischen 8 und 22 Uhr und ermöglicht 540 Playouts pro Tag. Die Aussteuerung erfolgt je nach Standort und Perspektive der Beobachter:innen über Life-POV-Tracking und nutzt die Kombination von Schatten, Perspektive und Licht für die optimalen Effekte der 3D-DOOH Creatives.

Björn Überschär, General Manager von Sephora ergänzt: „Werbung muss nicht nur neu gedacht, sondern auch neu gemacht werden, um Impact zu erzeugen. Der kreative Ansatz von met[ads] hat mich deshalb überzeugt, weil 3D Animationen kombiniert mit dem Medium DOOH ein perfektes Match ergeben. Die Experten von met[ads] verstehen genau, wie mit Daten und Kreativität Erlebnisse geschaffen werden, die auch in sehr belebten Fußgängerzonen Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Für unsere aktuelle Sephora-Kampagne mit Selena Gomez als Testimonial sind die 3D Creatives auf dem Übereck Screen Vision One am Alexanderplatz in Berlin die ideale Basis, um Awareness zu schaffen und die Zielgruppen zu überraschen."

Gründer*in der Woche: Chargeunity - Ladesäulen mit echtem Mehrwert

Unsere Gründer der Woche: Carl Müller und Niklas Seitenspinner. Mit Chargeunity treiben sie die E-Mobilität auch in kleineren Städten voran. Ihr innovativer Ansatz: öffentlich-private Ladesäulen.

Um die Klima- und Mobilitätsziele der Bundesregierung zu erreichen, braucht es Start-ups mit starken Ideen. Gerade wenn es darum geht, Elektromobilität effizient umzusetzen, bestehen nach wie vor einige Hürden, die bei potenziellen E-Auto-Fahrer*innen zu Bedenken führen.

Vor allem in Sachen Lademöglichkeiten ist der Bedarf nach wie vor enorm und die Lösung scheinbar in weiter Ferne. Um die Utopie der emissionsfreien Mobilität ein Stück näher an die Realität zu holen, gründeten Niklas Seitenspinner und Carl Müller Anfang 2023 Chargeunity. Die zwei Gründer haben große Pläne und wollen mit ihrem Unternehmen nicht nur den technischen Aspekt von E-Mobilität bedienen, sondern richten sich auch an die soziale Einstellung der Verbraucher*innen.

Die öffentlich-private Ladesäule

Über das Thema Mobilität kam Niklas schon ins Grübeln, bevor er 2015 seine Ausbildung bei Volkswagen begonnen hatte. Einen Monat nach dem Ausbildungsstart kam der Dieselskandal ans Licht. Noch konkreter wurde das Thema dann im Studium, als für ein Modul ein Geschäftsmodell entwickelt und gepitcht werden sollte. In diesem Kontext entstand die Idee für das eigene Start-up. „Die Gründungsstory ist absolutes Start-up-­Klischee – wir haben direkt von der Hochschule weg gegründet, nachdem die Idee schon während des Studiums gesponnen wurde“, so Niklas.

Die Grundidee des Start-ups ist, das Konzept privater Wallboxen und jenes der öffentlichen Ladesäulen von Kommunen zu vereinen. Während die Gemeinden öffentliche Parkplätze für den Umbau freigeben, tragen Privatpersonen die Kosten für das Aufstellen der Säule. Mit Blick auf die Vision des Start-ups spielt auch der Name eine relevante Rolle: Chargeunity ist eine Komposition der Worte Charge und Community. Investiert eine Person in die Säule, profitiert immer eine weitere von der neuen Lademöglichkeit.

Was zunächst teuer klingt, entpuppt sich als rentable Geschäftsidee. Abhängig von der Auslastung erwarten die Besitzer*innen jährlich bis zu 5000 Euro an Ladeeinnahmen. Doch das Konzept zielt auf weit mehr als nur auf Profit für die Privat­investor*innen ab: Durch die öffentliche Nutzung wird es Kommunen ermöglicht, ohne eigene Aufwendungen Lade­säulen zu stellen. „Mit einer Ladesäule direkt um die Ecke steigt der Anreiz zum Kauf eines E-Autos deutlich“, so Niklas.

Kleinstadt statt Metropole

Während Geld für den Ausbau von Ladeinfrastrukur vor allem in die Metropolen des Landes fließt, fokussieren sich die Chargeunity-Gründer bewusst auf kleine Kommunen und Städte mit bis zu 200.000 Einwohner*innen. Denn genau hier ist der Bedarf am größten. Während die großen Ballungszen­tren sehr konkrete Pläne zum Ausbau der Infrastruktur verfolgen, fehlt es in einem Großteil der Kleinstädte genau daran. „Laut Bundesnetzagentur brauchen in 82 Prozent der Gemeinden E-Auto-Fahrer*innen etwa zehn Minuten Fahrzeit zur nächsten Ladestation. Klingt gar nicht so schlecht. Bedenkt man aber, dass man ja potenziell wieder zu Fuß nach Hause laufen müsste und später wieder zum Auto, kommen ja noch jeweils zirka 40 Minuten Fußweg dazu. Das schmälert den Anreiz für das eigene E-Auto deutlich“, erklärt Carl.

In genau diesen Kommunen bedarf es so schnell wie möglich einer Ladeinfrastruktur, um die Ziele der Bundesregierung in Sachen Elektromobilität zu erreichen. Nicht nur in Anbetracht der angepeilten Anzahl von Ladesäulen, sondern auch in Sachen Anschaffung eines Elektroautos. Größter Knackpunkt sind hierbei fehlende Budget- und Personalkapazitäten. „Um diese auszugleichen, lohnt es sich, die Bürger*innen selbst mit einzubeziehen. Dies funktioniert natürlich nur, wenn eine Win-win-Situation, wie eine Refinanzierung durch die Fremdnutzung einer privat finanzierten Ladesäule, geschaffen wird“, so Niklas.

Schnelles Laden alleine reicht nicht

Der allgemeine Konsens ist: Schnelleres Laden und höhere Reichweiten sind besser. Folglich werden hierfür neue Technologien entwickelt, der Branchentrend geht aktuell hin zum Schnellladen an Hauptverkehrsachsen und Autobahnraststätten. Dem blicken die zwei Gründer skeptisch entgegen. Zwar sind Schnellladepunkte relevant, doch sollten sie nur ein Baustein in der Strategie sein. „Vor allem Lademöglichkeiten an Orten, an denen Pkw länger stehen, werden dringend benötigt. Dafür sind Wohngebiete natürlich prädestiniert, weshalb dort ein flächendeckendes Angebot an Ladeinfrastruktur geschaffen werden muss“, so Carl. Dadurch werden nicht nur E-Auto-Fahrer*innen bedient, sondern alle, die die Anschaffung eines E-Autos in Erwägung ziehen – und der Anreiz liegt hierbei nicht alleine aufseiten der Nutzer*innen.

Der Lademarkt in Deutschland hat laut Boston Consulting Group ein Umsatzpotenzial von rund sieben Milliarden Euro bis 2030 – allein für den Stromverkauf an öffentlichen und privaten Ladesäulen. Selbst heruntergebrochen auf einzelne Nutzer*innengruppen besitzt der Unternehmensbereich enorm viel Potenzial: Die Chargeunity-Gründer konzentrieren sich daher auf Autofahrer*innen, die im öffentlichen Straßenraum parken und somit keine Möglichkeit haben, sich eine private Wallbox anzuschaffen. Aus Statistiken geht hervor, dass 19 Prozent aller Pkw in Deutschland genau das tun. Grob gerechnet besteht der Zielmarkt für diese Gruppe somit aus knapp zehn Millionen Pkw, die durch ein flächendeckendes Angebot auf Elektromobilität umsteigen könnten. Kurzum: eine Zielgruppe mit hoher Gewichtung.

How to E-Mobility-Start-up

Knapp ein Jahr nach der Gründung sind Niklas und Carl mit ihren Herausforderungen gewachsen und haben einiges mitgenommen: Gerade bei erklärungsbedürftigen Geschäftsmodellen lassen sich die Zielgruppen oft nicht direkt überzeugen. Außerdem gestaltet sich der E-Mobility-­Markt für viele Start-ups und Unternehmen attraktiv und macht ihn so zu einem umkämpften Wettbewerbsumfeld. Um sich hier zu behaupten, hilft eine klare Positionierung auf Basis einer Wettbewerbsanalyse. Diese gibt zum einen das nötige Selbstvertrauen, um aktiv auf potenzielle Kund*innen und Investor*innen zuzugehen, und zum anderen die Substanz für jegliche Vertriebs- und Marketingmaßnahmen. Wer sich des Konkurrenzvorteils bewusst ist, kann seine Idee genau in diese Richtung weiterentwickeln und sich individualisieren.

Größtes Learning für die Gründer im ersten Jahr: Erst auf Kommunen zugehen und die wichtigsten bürokratischen Hürden überwinden, bevor Privatpersonen Lade­säulen angeboten werden können. Im Zweifelsfall sind sonst Zusagen von Kund*innen bereits da, doch die Kommune gibt keine Parkplätze frei. Absichtserklärungen (LOIs) von Gemeindeseite aus helfen hier enorm weiter: Sie legen das Interesse einer Zusammenarbeit klar dar und bieten eine erste Sicherheit für potenzielle Kund*innen.

Der Mindset-Change

Wer über Trends der Branche redet, sollte den Blick nicht ausschließlich auf innovative Technologien im Rahmen der Ladeinfrastruktur richten. Anstatt diese Technologien einfach nur auf den Markt zu werfen und überall Ladestationen zu errichten, sollte das Grundkonzept von Mobilität infrage gestellt werden. Ein erfolgreiches Beispiel für einen Wandel im Verkehrssektor ist die steigende Popularität von Cars­haring-Angeboten in Großstädten. Wer nicht zwingend jeden Tag ein Auto braucht, bucht sich dieses einfach für wenige Kilometer „on demand“. Tanken muss man in der Regel selbst nicht, die Versicherung ist schon gezahlt und die Suche nach dem geparkten Auto fällt auch weg. Dafür wird das Auto mit der gesamten Community des Anbieters geteilt. Ein ähnlicher Ansatz könnte in Sachen E-Mobility auch funktionieren. „Hier kann man eine erfolgreiche Wende in den Köpfen der Fahrer*innen beobachten. Warum also nicht auch, wenn es um das Parken und Laden ihrer Autos geht?“, so Niklas abschließend.

Protembis: MedTech-Start-up sichert sich 30 Mio. Euro in Series-B-Finanzierung

Das von Karl von Mangoldt und Conrad Rasmus gegründete Start-up Protembis hat sich zum Ziel gesetzt, eine einfache und zuverlässige Lösung zum Schutz von Patient*innen vor Hirnverletzungen bei linksseitigen Herzeingriffen anzubieten. Dazu entwickelt das Start-up das ProtEmbo® Cerebral Protection System, welches sich derzeit in der klinischen Erprobung befindet.

Die Protembis GmbH, ein Aachener Start-up für kardiovaskuläre Medizinprodukte, erhält in einer Series-B-Finanzierungsrunde Kapital in Höhe von 30 Millionen Euro. Das MedTech wird die Mittel nutzen, um die Aufnahme der Studie PROTEMBO Investigational Device Exemption (IDE) Pivotal Trial (NCT05873816) voranzutreiben.

Die Finanzierungsrunde wurde in zwei separate Kapitalerhöhungen aufgeteilt, die nun beide abgeschlossen wurden. Ein europäisches Konsortium von VC-Investoren führte die Investition an, darunter Segulah Medical Acceleration aus Schweden, XGEN Venture aus Italien und der TechVision Fonds aus Deutschland. Weitere Investoren sind Coparion, mehrere große Family Offices, Angel-Investoren und ein multinationaler Medizintechnikkonzern.

„Wir freuen uns, den Abschluss der Finanzierungsrunde bekannt geben zu können und danken unseren bestehenden und neuen Investoren für ihr Vertrauen", so Karl von Mangoldt und Conrad Rasmus, Co-CEOs von Protembis. „Es spiegelt die Tatsache wider, dass das Feld des zerebralen Embolie-Schutzes floriert und dass das künftige Wachstum von jüngeren und risikoärmeren Patienten angetrieben wird, die bei der Entscheidung für einen Transkatheter-Aortenklappenersatz kein Risiko auf Hirnverletzungen in Kauf nehmen.“

Darüber hinaus wurde Dr. Keith D. Dawkins, MD, in den Beirat von Protembis aufgenommen. Dawkins verfügt über mehr als 35 Jahre Erfahrung im kardiovaskulären Bereich. Er war über 20 Jahre lang als praktizierender Kardiologe in Großbritannien tätig, hat als Fulbright-Stipendiat an der Stanford University geforscht, war Präsident der British Cardiovascular Intervention Society und ist Autor von mehr als 750 akademischen Veröffentlichungen und Präsentationen. Dawkins ist seit 2019 Chief Medical Officer (CMO) von Shockwave. Zuvor war er seit 2008 in leitender Position als Global CMO bei Boston Scientific tätig. Darüber hinaus ist er Mitglied der Aufsichtsräte von Ventric Health LLC and JenaValve Technology Inc. und als Vorsitzender bei InnovHeart s.r.l. tätig. Dawkins wird sein Fachwissen in die klinischen Strategien von Protembis und die vorkommerziellen Programme einbringen, sobald die IDE-Studie abgeschlossen ist.

„Eine so visionäre Führungspersönlichkeit wie Dr. Dawkins in unserem Beirat zu haben, zeigt, welche Möglichkeiten der zerebrale Embolieschutz (CEP) für zukünftige Transkathetertherapien bietet. Wir freuen uns auf eine enge Zusammenarbeit, während sich das Feld weiterentwickelt und unsere Überlegenheitsstudie an Schwung gewinnt“, sagt Azin Parhizgar, PhD und Beiratsvorsitzende.

„Ich betone bereits seit vielen Jahren, wie notwendig es ist, das Gehirn vor neuen Läsionen während des Transkatheter-Aortenklappenersatzes (TAVR) zu schützen und freue mich daher sehr, zu Protembis zu stoßen“, sagt Dawkins. „Das ProtEmbo-System und das klinische Studiendesign sind innovativ und ich bin zuversichtlich, dass sie den Bereich des zerebralen Embolieschutzes in hohem Maße verändern und viele der aktuellen Probleme, die die Ärzteschaft beunruhigen, beseitigen oder abmildern werden.“