Gründer der Woche: snapADDY - Lead-Recherche per Knopfdruck

Gründer der Woche, KW 05


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Das Würzburger Start-up will die Recherche und Übernahme von Adressen und Kontakten vereinfachen, indem die Software snapADDY diese automatisch aus Webseiten, E-Mail-Signaturen und anderen Dokumenten übernimmt. Darüber sprechen wir mit dem Gründer und CEO Jochen Seelig:

Wie sind Sie auf die Idee zu Ihrer Software gekommen?

Jeder, der selbst schon einmal Kontakte gesucht und Adressen in ein CRM-System manuell eingeben musste, weiß, wieso wir die Idee hatten. Eine lästige und zeitaufwändige Aufgabe, die zum Alltag der Vertriebsmitarbeiter dazugehört. Um guten und effizienten Vertrieb und Akquise betreiben zu können, benötigt man eine gute Basis an hochwertigen Leads. Diese müssen erst im CRM-System angelegt werden. Roland und ich sind beide schon immer im Bereich Vertrieb aktiv gewesen. Wir haben keine gute Lösung auf dem Markt gefunden und uns gemeinsam mit Sebastian für die Entwicklung von snapADDY entschieden.

2015 haben Sie dann gegründet. Wer gehört zum Gründerteam und was waren die wichtigsten Schritte bis zum Markteintritt?

Zum Gründerteam gehören Roland Hötzl, Sebastian Metzger und ich. Die Grundlage für die snapADDY-Software war ein Adress-Parser, der Adressen aus unstrukturierten Texten erkennen kann. Wichtige Meilensteine bis zum Markteintritt waren die Abstimmungen mit potenziellen Kunden. In der offenen Beta-Phase hatten wir teilweise bis zu 600 User, die unsere Software getestet haben. Durch gezielte Gespräche konnten wir das gewonnene Feedback direkt in die Weiterentwicklung von snapADDY einfließen lassen. So erkennt man direkt wo der Schuh drückt und kann an den Schwachstellen nachbessern.

Was genau kann Ihre Software namens snapADDY Grabber? Welche technischen Voraussetzungen muss ich haben, um sie zu nutzen?

Der snapADDY Grabber hilft einem als Assistent bei der gezielten Recherche von Leads. Er übernimmt automatisch Adressen aus Webseiten, E-Mail-Signaturen oder sonstigen Dokumenten. Die Software zeigt direkt die passenden Ansprechpartner aus XING und LinkedIn an und schlägt auf Basis eines E-Mail-Musters die passende E-Mail-Adresse vor. Diese Zusammenstellung läuft auf Knopfdruck und ohne Tipparbeit. Die neuen Leads können so direkt in die gängigsten CRM-Systeme importiert werden. Der Sales-Funnel kann also viel schneller mit neuen Leads gefüllt werden.

Wer sind die Kunden? Sind auch Start-ups darunter?

Unsere Produkte richten sich vor allem an Unternehmen, die einen aktiven B2B-Vertrieb durchführen. Zu unseren Kunden gehören bereits etliche Start-ups wie Service Partner One, die Gastfreund GmbH oder Mietercasting.de. Aber auch große Unternehmen wie die Netfonds AG oder die Statista GmbH erleichtern sich die Leadrecherche und Adressübernahme mit snapADDY.

Wie haben Sie den Start finanziert?

Bisher haben wir den Start mittels Bootstrapping finanziert. Im Frühjahr ist jetzt eine erste Finanzierungsrunde geplant.

Welche Marketing-Kanäle nutzen Sie, um auf sich aufmerksam zu machen?

Unser Marketing läuft überwiegend über den Online-Kanal. Wir schalten gezielte PPC-Kampagnen und erstellen tolle Inhalte für unser Zielgruppenpublikum in unserem Blog. So bekommen wir momentan täglich über 500 Besucher auf unserer Webseite und erhalten (Test-)Anfragen zu unserer Softwarelösung. Aus unserer Sicht funktioniert gerade in einem solchen Umfeld ein Marketing über Kompetenz. Man sollte sich als Gründer sehr intensiv mit den Problemen der Zielgruppe beschäftigen.

Eine Marketing-Kampagne haben Sie speziell an Start-ups adressiert: den kostenlosen Online-Kurs „Vertrieb für Startups“. Was erwartet Gründer darin?

Viele Start-ups unterschätzen die Vertriebsarbeit. „Man macht einfach mal eine Webseite und baut ein tolles Produkt. Dann wird es schon laufen.“ So einfach ist das leider nicht. Auch Kunden wollen gefunden werden. Sie müssen erst auf sich aufmerksam machen, damit die richtigen Kunden das Produkt oder die  Dienstleistung kaufen. Deshalb haben wir in dem Online-Kurs "Vertrieb für Startups" alle wichtigen Informationen zusammengestellt, die man als Start-up über den Vertrieb wissen sollte. Ich bin sicher, dass wir damit einen guten Vertriebsleitfaden für alle Gründer bereitstellen können.

Was sind – auf den Punkt gebracht – die größten Vertriebshürden für Gründer?

Oftmals ist es die Angst vor der Reaktion. Man möchte sich wie es schön heißt, nicht die Hände schmutzig machen. Vertrieb ist gerade am Anfang eines der schwierigsten Aufgaben in einem Start-up. Die Marke hat noch keine Bekanntheit und vielleicht gibt es für das Produkt noch nicht mal einen bestehenden Markt. Hier muss man sogar erst Verständnis für die Notwendigkeit des Produktes aufbauen. Zudem muss man im Vertrieb auch mal mit einer verbalen Zurückweisung klar kommen.
Ich kann nur sagen: Lasst euch nicht unterkriegen und macht immer weiter. Gerade der Anfang ist schwer, aber irgendwann wird man dafür belohnt.

Was sind Ihre weiteren unternehmerischen Pläne?

Wir wollen mit der snapADDY GmbH weitere tolle Produkte rund um die Vertriebs- und Recherchearbeit aufbauen – die Entwicklungspipeline ist randvoll. Zudem ist eine Expansion in weitere Länder geplant und das Team wird deutlich größer. Am wichtigsten ist aber immer mit 150 Prozent Energie und Spaß an die Arbeit zu gehen.

Was raten Sie anderen Gründern aus eigener Erfahrung?

Versucht möglichst schnell mit euren Produkten auf den Markt zu gehen. Nehmt euch Zeit für die Gespräche mit den Usern und Kunden und plant Rückschläge mit ein. Der Alltag eines Gründers ist eine Achterbahnfahrt.

Hier geht's zu snapADDY und zum Online-Kurs „Vertrieb für Startups“


Das Interview führte Hans Luthardt

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GameChanger des Monats: Judes Family – die einfachste Stoffwindel der Welt

Im Durchschnitt fällt pro Kind in der Wickelzeit eine Tonne Restmüll an. Weil herkömmliche Windeln aus Verbundstoffen bestehen, sind sie nicht recycelbar. Bei der Entsorgung werden die Windeln verbrannt, die Reste als Sondermüll gelagert. Nele Schellschmidt und Leon von Klitzing haben eine Lösung für dieses Problem erarbeitet – und 2020 in München Judes Family gegründet. Mehr dazu im Interview mit Nele und Leon.

Wann und wie seid ihr auf die Idee zu Judes Family gekommen? Und was treibt euch als Unternehmer*innen im Sinne eines GameChangers an?
Leon:
Kurz nach der Geburt unseres Sohnes haben wir herausgefunden, was nach der Benutzung mit Einwegwindeln passiert – dass sie schädlich für die Umwelt sind und Plastik auf der Haut der Babys auch nicht gesund ist. Deshalb haben wir begonnen, Stoffwindeln zu verwenden, aber die gängigen Marken haben für uns nicht funktioniert. Die Windeln waren kompliziert in der Anwendung, haben oft nicht dicht gehalten und waren auch nicht besonders stilvoll – deshalb haben wir 2020 entschieden, die perfekten Stoffwindeln selbst zu entwickeln.

Was genau ist das Problem der klassischen Einwegwindeln?
Nele:
Windeln bestehen aus einer Mischung aus meist erdölbasiertem Plastik, chemischen Superabsorbern und weiteren Stoffen – und sind deshalb nicht recycelbar. Bei der Entsorgung werden die Windeln verbrannt, wobei immer Reste übrig bleiben, die als Sondermüll in Endlager gebracht werden. Dabei entstehen zum einen Risiken für die Umwelt, denn einen langfristigen Plan, wie dieser Sondermüll sicher verwahrt werden kann, gibt es nicht. Zum anderen entstehen Kosten für die Gesellschaft. Da Einwegwindeln etwa 10 Prozent des Restmülls in Deutschland ausmachen, sind sie ein relevanter Kostenfaktor in der Entsorgung.

Ihr setzt der Wegwerfwindel die Stoffwindel entgegen? Die Vorteile für die Umwelt liegen auf der Hand. Wie habt ihr es geschafft, die zumeist als wenig alltagstauglich oder altmodisch angesehene Stoffwindel modern und beliebt zu machen?
Leon:
Vor der Geburt unseres Sohnes hatten wir auch verschiedene Vorurteile: Ist das nicht unhygienisch? Halten die dicht? Ist es nicht unheimlich aufwendig? Wir haben auch unterschiedliche Stoffwindelangebote getestet, sie waren in der Handhabung jedoch viel zu kompliziert. Deshalb haben wir entschieden, eine eigene Stoffwindel für moderne Eltern zu entwickeln: simpel in der Anwendung und gleichzeitig stylisch. Unser Ziel war es, die einfachste Stoffwindel der Welt zu erschaffen – für Judes soll niemand eine Anleitung benötigen, es funktioniert ganz intuitiv. Die Handhabung ist genau wie bei einer Wegwerfwindel, es muss nichts gefaltet oder geknöpft werden. Mittlerweile wickeln über 20.000 Eltern mit Judes und seit 2021 sind wir die meist empfohlene Stoffwindel in Deutschland und Österreich.

Euer Produkt ist ja nicht die einzige Stoffwindel am Markt? Wie unterscheidet ihr euch mit Judes Family von anderen Anbietenden?
Nele:
Wir haben uns sehr viele Stoffwindeln verschiedener internationaler Marken angeschaut, sie analysiert und ihre jeweiligen besten Funktionen herausgearbeitet. Unsere Windeln bestehen aus einem fein aufeinander abgestimmten System, das sich optimal ergänzt: Es gibt eine wasserdichte Überhose und eine Innenwindel aus Bio-Baumwolle, die mit einem Klettverschluss geschlossen werden – ähnlich wie auch bei Einwegwindeln. In die Innenwindel wird zusätzlich ein Poo Paper eingelegt, das den Stuhlgang auffängt und nach Benutzung in den Restmüll kommt. Für die Innenwindel haben wir einen eigenen Stoff entwickeln lassen, der aus mehreren Lagen besteht, sehr saugfähig ist und bis zu 12 Stunden dicht hält. Die Innenwindel kann einfach bei 60 Grad gewaschen werden, die Überhose wird gelüftet und kann bei Bedarf auch in die Waschmaschine.

tozero: Münchner Start-up meldet erste kommerzielle Lieferung von recyceltem Lithium

tozero, der in München ansässige ClimateTech-Pionier im Recycling von Lithium-Ionen-Batterien, markiert einen bedeutenden Erfolg mit der ersten kommerziellen Lieferung von recyceltem Lithium, das aus Batterieabfällen mithilfe eines proprietären Hydrometallurgieverfahrens gewonnen wird.

tozero ist ein Münchner Start-up, das 2022 von Sarah Fleischer und Dr. Ksenija Milicevic Neumann gegründet wurde. Die Mission des Unternehmens besteht darin, Europas führende Recyclinganlage für Lithium-Ionen-Batterien zu errichten, die sich auf die nachhaltige Rückgewinnung kritischer Materialien wie Lithium, Nickel, Kobalt und Graphit konzentriert. Durch die Wiederzuführung dieser Materialien in die Lieferkette möchte tozero die Entwicklung neuer Batterien unterstützen und gleichzeitig eine Kreislaufwirtschaft fördern.

Hochmoderner Hydrometallurgieprozess zur maximalen Rückgewinnung

Der hochmoderne Hydrometallurgieprozess von tozero maximiert die Rückgewinnung wertvoller Materialien wie Lithium und Graphit. Diese Materialien werden wieder in die Lieferkette eingeführt, wodurch der Bedarf an der Gewinnung und Verarbeitung neuer Materialien erheblich reduziert wird. Dadurch werden die CO2-Emissionen im Vergleich zu herkömmlichen Lithiumabbau- und -verarbeitungstechniken um bis zu 70 % reduziert. Die Technologie steht im Einklang mit den Zielen des europäischen Green Deals und erreicht die Ziele der EU-Batterierichtlinie einer Rückgewinnungsrate von über 80 % bis 2031 und damit früher als geplant.

Münchner Pilotanlage auf Erfolgskurs

Der im Juli 2023 gestartete Betrieb der Münchner Pilotanlage ermöglicht es seit März 2024 hochwertiges recycelts Lithium an europäische Kund*innen zu liefern. „Unser Lithium ist ein Beweis für die Reinheit und Wirksamkeit unseres Recyclingprozesses und macht ihn zu einem Spitzenprodukt und begehrtes kritisches Material für verschiedene Industriezweige in Europa“, kommentiert Sachin Samarakone, ein Teammitglied von tozero.

„Unsere Mission ist es, den Abfall von Lithium-Ionen-Batterien wirklich auf Null zu reduzieren, und jede Tonne recyceltes Lithium stellt einen bedeutenden Schritt zur Reduzierung unseres ökologischen Fußabdrucks und zur Erreichung einer Netto-Null-Zukunft dar“, erklärt Sarah Fleischer, Mitbegründerin und CEO von tozero.

Lithium wird als „weißes Gold“ bezeichnet und ist ein wichtiger Rohstoff für die Herstellung von Lithium-Ionen-Batterien. Es findet Anwendung in unterversorgten Märkten wie Keramik, Bauwesen, Schmiermitteln, Spezialgläsern und mehr und hat Auswirkungen auf verschiedene Branchen und das tägliche Leben. Mit der zunehmenden Elektrifizierung des Automobilsektors hat sich die Nachfrage nach Lithium intensiviert, was vor allem auf die Batterieherstellung zurückzuführen ist. Seit 2010 ist der Lithiumverbrauch für Batterieanwendungen von 20 % auf über 70 % des Gesamtbedarfs gestiegen.

Dem Lithium-Versorgungsdefizit entgegenwirken

Laut UBS-Prognose wird das weltweite Lithium-Versorgungsdefizit bereits im Jahr 2026 auftreten und bis 2030 auf 3 Millionen Tonnen Lithiumcarbonat-Äquivalent (LCE) anwachsen. Europa steht aufgrund der Konzentration des Bergbaus vor größeren Herausforderungen bei der Lithiumversorgung und Verarbeitungsaktivitäten in Ländern wie China, Chile und Australien. „97 % des Lithiums, das wir in der Europäischen Union verbrauchen, stammt aus China. Deshalb sind wir in diesem Fall völlig auf China angewiesen“, erklärte die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, kürzlich in ihrer Rede beim Clean Tech Industry Dialogue in Brüssel. „Die begeisterte Resonanz unserer Kunden unterstreicht die Bereitschaft des Marktes für nachhaltige und urban abgebaute Sekundärmaterialien aus Europa“, fügt Dr. Ksenija Milicevic Neumann, Mitbegründerin und CTO, hinzu.

Der innovative Ansatz von tozero geht nicht nur auf Bedenken in der Lieferkette ein, sondern bietet auch eine nachhaltige Alternative zur Beschaffung von Neulithium. Angesichts der laufenden kommerziellen Lieferungen geht tozero davon aus, bis 2026 Hunderte Tonnen recyceltes Lithium zu produzieren. „Wir sind stolz darauf, eine Vorreiterrolle bei nachhaltigen Praktiken einzunehmen, die die Kreislaufwirtschaft stärken“, schließt Dr. Ksenija Milicevic Neumann.

AIPERIA: 7,5 Mio. Euro für KI-basierte Lösung zur Reduzierung von Lebensmittelverschwendung

Das 2021 von Dr. Jan Meller, Dr. Fabian Taigel und Franz Seubert gegründete Software-Start-up mit Sitz in Würzburg hat sich auf die nachhaltige Bedarfsplanung für frische Lebensmittel spezialisiert.

Basierend auf mehr als zehn Jahren Forschung hat AIPERIA eine auf KI basierende Planungslösung entwickelt, die es erstmals ermöglicht, von der Produktion bis zum Supermarktregal zu planen und mittels Vorhersagen die Lebensmittelverschwendung zu reduzieren.

Damit liefert AIPERIA ist die Antwort auf ein immer wichtiger werdendes Problem: Die Verschwendung von Lebensmitteln im Einzelhandel aufgrund schlechter Planung führt in Europa jedes Jahr zu Umsatzeinbußen in Höhe von 13 Milliarden Euro und zu 32 Millionen Tonnen CO2-Emissionen – mehr Emissionen als Dänemark als ganzes Land produziert. Der politische Druck, diese enorme Lebensmittelverschwendung in Europa einzudämmen, ist groß, während die steigende Inflation auch die Gewinnspannen der Lieferanten drückt. Es besteht dringender Bedarf an genauen Prognosen, um Lebensmittelverschwendung zu vermeiden, die Gewinnspannen zu erhöhen und die Umsätze zu steigern. Mit seiner Lösung adressiert AIPERIA einen 10-Milliarden-Euro-Markt.

Das fast 60-köpfige Team in Würzburg hat bereits mehrere Auszeichnungen für seine innovative Technologie erhalten, darunter den Baden-Württemberg KI Champions Award, den Deutschen KI Award in der Kategorie Startups, den CNA Innovation Award in der Kategorie Nachhaltigkeit und den Econic Startup Award.

Die Serie-A-Finanzierungsrunde wurde von Europas führendem Impact-Investor ETF Partners und LBBW Venture Capital angeführt, mit Unterstützung des bestehenden Investors Earlybird Venture Capital und eines Konsortiums von Angel-Investoren.

Franz Seubert, CEO und Mitgründer von AIPERIA: „In den letzten drei Jahren haben wir uns als führende Planungslösung für frische Lebensmittel auf dem deutschsprachigen Markt etabliert. Wir sind nun bereit, die Technologie in neue und internationale Märkte einzuführen, um unsere wichtige, nachhaltige Wirkung weiter zu steigern. Mit diesem Investment verfügen wir nun über die notwendigen Ressourcen und freuen uns auf die vor uns liegende Reise.“

Fabrice Bienfait, Senior Partner, ETF Partners: „Wir sind begeistert, das dynamische und wegweisende Team von AIPERIA zu unterstützen. Ihr Engagement, die entscheidende Herausforderung der Lebensmittelverschwendung frontal anzugehen, ist nicht nur bewundernswert, sondern unerlässlich. Mit einer schnell wachsenden Kundenbasis hat AIPERIA ein bemerkenswertes Potenzial bewiesen, und wir erwarten ein weiteres Wachstum bis 2024 und darüber hinaus. Die erfolgreiche Finanzierungsrunde markiert einen entscheidenden Meilenstein, und wir freuen uns darauf, zu sehen, wie groß die positiven Einflüsse ihrer innovativen Lösung sein werden. Es geht darum, die Lieferketten zum Besseren zu verändern, die Effizienz zu steigern und die Gewinne für Einzelhändler und Lieferanten gleichermaßen zu erhöhen.“

„Wir haben das Team und die Vision von AIPERIA bereits vor einiger Zeit kennengelernt und konnten beobachten, wie sie ihren Kundenstamm in der Bäckereibranche Monat für Monat vergrößern und eine technologisch überlegene Lösung liefern, die einfach zu bedienen ist. Wir freuen uns, das großartige Team von AIPERIA auf seinem zukünftigen Weg zu unterstützen, Lebensmittelabfälle zu reduzieren und gleichzeitig den Umsatz und die Margen im Frischebe- reich zu verbessern“, sagt Dr. Patrick Herlinger, Investment Manager bei LBBW Venture Capital.

Dr. Fabian Taigel, COO und Mitgründer von AIPERIA, erläutert dies näher: „Jeden Tag treffen wir bei der Frischedisposition etwa 50 bis 100 Entscheidungen pro Filiale. Bei 10 Filialen sind das bereits 500 bis 1000 Entscheidungen, die getroffen werden müssen. Wenn man sich pro Entscheidung nur 20 Sekunden Zeit nimmt, wäre ein Mitarbeiter fast drei Stunden am Tag mit der Planung beschäftigt. Der Zeitaufwand ist enorm, aber unsere KI reduziert diesen Aufwand um 90 %.

Der Accelerator Campus Founders hat das junge Team durch intensives Mentoring dabei unterstützt, eine Finanzierung von ETF Partners, Earlybird Venture Capital und LBBW Venture Capital zu erhalten. „Das Investment ermöglicht es AIPERIA, international zu expandieren. Wir haben das Potenzial dieses Teams früh erkannt und sie als Mentoren ermutigt, groß für ihre Lösung zu denken. Wir freuen uns, dass sie seit ihren Anfängen ein aktiver Teil unserer Community sind und weiterhin an unseren Programmen teilnehmen werden“, sagt Oliver Hanisch, CEO von Campus Founders.

Dr. Philipp Semmer, Partner bei Earlybird-X, fasst zusammen: „Wir sind stolz darauf, AIPERIA seit der Anfangsphase zu unterstützen. Das Unternehmen ist ein Beweis für die bahnbrechende und innovative Technologie, die von europäischen Universitäten ausgeht. Wir glauben, dass verderbliche Waren nur der Anfang sind! Langfristig werden wir eine stärker auf Vorhersage ausgerichtete Wirtschaft erleben: KI wird große Datenmengen aus verschiedenen Quellen verarbeiten, um Ereignisse und Ergebnisse in allen Bereichen der Weltwirtschaft vorherzusagen. Wir freuen uns darauf, diese Reise mit einem großartigen Team fortzusetzen.“

Papair sichert sich Mio.-Investment für Luftpolsterfolie aus Papier

Das von Fabian Solf, Christopher Feist und Steven Widdel gegründete Start-up Papair hat die Harbour Investment Holding als strategischen Partner gewonnen, um die Produktion seiner Luftpolsterfolie aus Papier zu skalieren und neue Märkte zu erschließen.

Seit August 2023 produziert die Papair GmbH PapairWrap, die Luftpolsterfolie aus Papier, am eigenen Standort in Rethem an der Aller / Niedersachsen. Für die Herstellung wurde eine eigene Technologie und eine Produktionsanlage entwickelt. Das innovative Verpackungsmaterial wird aktuell auf einer Pilotanlage produziert. Um den nächsten Schritt in der Skalierung zu machen und die Produktionskapazitäten zu erhöhen, sind weitere Investitionen insbesondere in Maschinen und Anlagen erforderlich.

Unterstützung für Expansion und Innovation

Mit der Harbour Investment Holding hat Papair jetzt eines der führenden Unternehmen der Papierindustrie als strategischen Partner an seiner Seite. Der Schwerpunkt der Zusammenarbeit wird neben der inhaltlichen Skalierung des Herstellungsprozesses auch auf der Weiterentwicklung von PapairWrap und anderen nachhaltigen Verpackungslösungen liegen.

Die Investition der Harbour Investment Holding wird die Expansionsbemühungen von Papair unterstützen, darunter die Erweiterung der Produktionskapazitäten, die Förderung von Forschungs- und Entwicklungsinitiativen sowie die Ausweitung der europäischen und internationalen Marktpräsenz. Durch die Zusammenarbeit werden Synergien in Produktion und Vertrieb genutzt, um den Übergang zu nachhaltigen Verpackungslösungen zu beschleunigen, Kunden einen Mehrwert zu bieten und gleichzeitig Umweltbelastungen zu reduzieren.

„Durch die strategische Partnerschaft mit der Harbour Investment Holding bekräftigt die Papair GmbH ihr Engagement, Veränderungen in der Verpackungsindustrie voranzutreiben", betont Christopher Feist, CEO und Mitgründer der Papair GmbH. "Durch die Nutzung der Expertise und Ressourcen der Harbour Investment Holding sind wir in der Lage, die Entwicklung und den Einsatz von PapairWrap zu beschleunigen und neue Märkte und Vertriebskanäle zu erschließen. Diese Partnerschaft signalisiert nicht nur unser gemeinsames Engagement, Veränderungen zu initiieren, sondern unterstreicht auch unser Engagement für eine nachhaltige Zukunft für kommende Generationen", so Christopher Feist, CEO & Co-Founder of Papair GmbH.

Marcel Bergmann, CEO and Chairman of Harbour Investment Holding: "Wir freuen uns sehr über die Zusammenarbeit mit der Papair GmbH auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit in der Papierindustrie", sagt Marcel Bergmann, CEO und Vorsitzender der Harbour Investment Holding. "Die Synergien zwischen der Papair GmbH und unseren Portfoliounternehmen, darunter Schades, Omeko & R+S Group, bieten eine spannende Möglichkeit, Innovationen voranzutreiben und nachhaltige Lösungen in der gesamten Wertschöpfungskette der Verpackungsindustrie zu fördern."

Förderprogramm NRW.SeedBridge: Neue Brückenfinanzierung für Start-ups

Die NRW.BANK startet ihr Förderprogramm NRW.SeedBridge: Start-ups aus NRW, die nicht älter als sieben Jahre sind, können Wandeldarlehen von bis zu 200.000 Euro beantragen.

Damit junge, innovative Unternehmen aus Nordrhein-Westfalen die Zeit bis zur nächsten Finanzierungsrunde ohne Liquiditätsengpässe überbrücken können, hat die NRW.BANK heute das Förderprogramm NRW.SeedBridge gestartet. Mit dem kurzfristig aufgelegten Programm reagiert die Förderbank auf das aktuell knappe Angebot von Risikokapital im Markt. Über NRW.SeedBridge können Start-ups, die nicht älter als sieben Jahre sind, Wandeldarlehen von bis zu 200.000 Euro beantragen.

Michael Stölting, Mitglied des Vorstands der NRW.BANK: „Weil die Konjunktur nicht in Schwung kommt, wird Risikokapital zunehmend knapp. Start-ups fällt es immer schwerer, am Markt eine Anschlussfinanzierung zu finden. Hier helfen wir kurzfristig mit NRW.SeedBridge aus, damit jede gute Geschäftsidee aus Nordrhein-Westfalen die passende Finanzierung erhält.“

Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur: „Um die klimaneutrale und digitale Transformation zu meistern und unser Land fit für die Zukunft zu machen, brauchen wir die Innovationskraft engagierter Gründerinnen und Gründer. Gemeinsam mit der NRW.BANK arbeiten wir deshalb kontinuierlich daran, dass Start-ups in Nordrhein-Westfalen auch finanziell die besten Rahmenbedingungen vorfinden. Zuletzt haben Insolvenzen von Start-ups zugenommen, auch weil private Business Angel im aktuellen Umfeld zurückhaltender agieren. Mit NRW.SeedBridge schließen wir nun eine akute Finanzierungslücke im Markt, damit unsere Gründerinnen und Gründer sich ganz auf die Entwicklung ihrer Geschäftsidee fokussieren können.“

Über NRW.SeedBridge vergebene Wandeldarlehen stellt die NRW.BANK ohne Co-Investor zur Verfügung. Zins- und Tilgungszahlungen sind endfällig. Vorteil: Während der siebenjährigen Laufzeit des Darlehens werden die Unternehmen nicht mit Zins- und Tilgungszahlungen belastet.

Die Wandeldarlehen sind zudem nachrangig und der Darlehensnehmende muss keine Sicherheiten stellen. Deswegen gelten diese als eigenkapitalnahe Finanzierungen. Eine weitere Besonderheit bei Wandeldarlehen: Unter bestimmten Bedingungen kann der Darlehensgebende das Wandeldarlehen in einer der nächsten Finanzierungsrunden in eine Beteiligung an dem Start-up wandeln, sodass eine Rückzahlung des Darlehens in diesem Fall entfällt.

Weitere Informationen gibt es unter www.nrwbank.de/seedbridge

Deutscher Innovationsgipfel 2024

Der vom Innovation Network veranstaltete DEUTSCHE INNOVATIONSGIPFEL (DIG) findet am 15. Mai 2024 in München statt und ist das branchen- & technologieübergreifende Entscheider*innentreffen, das Innovator*innen und Führungskräfte aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und anderen Bereichen zusammenbringt, um Ideen auszutauschen, Best Practices zu teilen und innovative Lösungen für aktuelle Herausforderungen zu diskutieren.

Neben großen, innovativen Unternehmen und Partnern des DIG wie AUDI, DB Systel, Drees & Sommer, Miele, IMP und Volocopter sowie kreativen Köpfen von Start-ups wie Rooom, Hasytec und Marvel Fusion bietet der Deutsche Innovationsgipfel 2024 auch Start-ups wieder die Chance, neue Kund*innen, hochwertige Kontakte und große Deals auf dem crossindustriellen Entscheider*innentreffen am 15. Mai in München einzufädeln.

StartUP – WarmUP: Start-ups for Breakfast

Gleich zum Auftakt des 17. Deutschen Innovationsgipfels präsentieren sich die Gründer*innen dann im StartUP – WarmUP. Moderiert werden die Pitch-Präsentationen in lockerer Frühstücksrunde von Moritz Förster, Managing Partner bei den TechFounders, Deutschlands erfolgreicher Start-up-Rampe. So neugierig auf sich und ihr Unternehmen gemacht, haben die Start-ups direkt im Anschluss dann die Möglichkeit, sich an einem eigenen Stand auf dem Showfloor zu präsentieren und ganztägig für individuelle Gespräche zur Verfügung zu stehen.

Damit die Teilnehmer*innen des 17. Deutschen Innovationsgipfels – jede(r) zweite Besucher*in gehört der Geschäftsführung bzw. dem Vorstand eines Unternehmens an – auch möglichst schnell in intensive Gespräche kommen, hinterliegt dem „innovativsten Tag des Jahres“ ein einmaliges Konzept in sich verzahnter Bausteine.

samplistick: Beauty-Start-up sammelt sechsstellige Finanzierungssumme

Das von Daniela Mündler in Düsseldorf gegründete Beauty-Start-up samplistick bietet eine nachhaltige und digitale Lösung für konventionelle Kosmetikproben. Die Vorserie ist bereits ausverkauft, 2024 startet die Serienproduktion.

Kräftige Finanzspritze für das Düsseldorfer Beauty-Start-up samplistick: Mit rund 600.000 Euro geht Gründerin Daniela Mündler erfolgreich aus der Pre-Seed Runde hervor. Mit ihrem zum Patent angemeldeten Konzept konnte sie sowohl Händler*innen als auch Investor*innen begeistern. Ihre Idee ist so einfach wie überzeugend: Statt teurer und umweltbelastender Einwegproben erhalten Kund*innen einen Stick aus 100 Prozent recyceltem Kunststoff, der für sie im Fachhandel individuell mit ihrer Wunschprobe befüllt wird. Über Marke, Inhaltsstoffe und Co. informiert die samplistick-Consumer-App.

Das Potenzial: Jährlich könnten über 120 Milliarden „Pröbchen“ durch nachhaltige, recycelte Verpackungen ersetzt, Plastikmüll reduziert, individuelle Kund*innenwünsche erfüllt und hohe Investitionen auf Unternehmensseite eingespart werden.

Die samplistick-Gründerin und CEO Daniela Mündler kennt die Herausforderungen des Beauty Shoppings aus erster Hand: Sie bringt langjährige Erfahrung bei namhaften Beauty-Unternehmen wie L'Oréal und Douglas sowie als ehemalige Geschäftsführerin bei LVMH mit. Im Beauty-Markt konnte sie bereits das KaDeWe Berlin und die Parfümerieketten UNIQUE by baslerbeauty und MONPIERRE als Kunden und Kooperationspartner gewinnen. Außerdem beliefert samplistick seit April 24 die beiden NIVEA-Häuser (NIVEA-Flagship Stores) in Hamburg und Berlin, in denen den Kund*innen mit samplistick das volle Sortiment an NIVEA-Produkten zum Testen zur Verfügung steht.

Renommierte Business-Angels unterstützen die mehrfach prämierte Idee

An der erfolgreichen Pre-Seed Runde beteiligten sich sechs Business Angels mit insgesamt rd. einem Drittel der Finanzierungssumme: Dr. Bibi Hahn, Co-CEO bei Kienbaum, Kerstin Lehmann, Strategieberaterin und Senior Advisor bei EY-Parthenon, Susanne Fichtner-Feigl, CFO-as-a-Service, M&A Beratung bei ff2-consulting GmbH, Dr. Natalie Daghles, Partnerin und Co-Head M&A bei Noerr, Andreas Resch, Banker aus Frankfurt und Ulrike Spang-Lessow, CEO/Executive Consultant bei Futureproof Retail.

Samplistick wurde in das renommierte Förderprogramm Green Start-up der Deutschen Bundesstiftung Umwelt aufgenommen, das derzeit weniger als 10 Prozent der Bewerbungen bewilligt. Darüber hinaus konnte Daniela Mündler die Unterstützung mehrerer Banken gewinnen, darunter die NRW.BANK, die das Start-up mit dem Förderprogramm NRW.SeedCon unterstützt.

Dr. Claas Heise, Abteilungsleiter Venture und Seed Capital in der NRW.BANK, betont: „Wir brauchen in NRW mehr Gründerinnen und Gründer, die mit ihren Geschäftsideen dafür sorgen, dass wir in den Transformationsthemen vorankommen. Deshalb unterstützen wir auch samplistick gerne mit unseren Fremd- und Eigenkapitallösungen und begleiten das Team auf dem Weg, die Beauty-Branche nachhaltiger zu gestalten.“

Serienproduktion steht in den Startlöchern

Die Startbedingungen waren für die Gründerin herausfordernd: Der Konsumgütermarkt steht unter Druck und weibliche Alleingründerinnen machen mit 13 Prozent nur einen Bruchteil der Gründungen in der Start-up-Szene aus (Quelle: Female Founders Monitor 2022). Doch Mündler ist zuversichtlich, dass sich ihre Idee durchsetzt: samplistick ermöglicht Kund*innen verantwortungsbewussten, individuellen Konsum, Beauty-Hersteller*innen Kontakt zu interessierten Kund*innen sowie Einsparpotenziale und Händler*innen eine innovative und differenzierende Dienstleistung. Die Vorserie von 11.000 Exemplaren ist deutschlandweit bereits ausverkauft, noch in diesem Jahr geht das Start-up in die Serienproduktion in Deutschland.

Daniela Mündler zeigt sich angesichts dieser Entwicklungen erfreut: „Die erfolgreiche Pre-Seed-Finanzierungsrunde zeigt, dass die Idee der nachhaltigen Beauty-Wunschprobe trägt. Ich freue mich sehr, dass wir den Grundstein für einen erfolgreichen Marken- und Vertriebsaufbau gelegt haben und nun in die Serienproduktion gehen können – für eine persönlichere und nachhaltigere Beauty-Welt.“

Körber Start-Hub: Gemeinsam Gutes gründen

500m² Platz für junge Gründer*innen und die, die es werden wollen: Das und vieles mehr bietet der Ende 2023 in Hamburg an den Start gegangene Körber Start-Hub. Wir stellen den Hub vor und präsentieren Start-ups, die im Next.Generation Inkubator an ihren sozialen Geschäftsideen feilen.

Die Gesellschaft besser machen – so lautet die Vision der Hamburger Körber-Stiftung. Diesem ambitionierten Ziel möchte die Stiftung vor allem mit ihren über 40 Programmen und Projekten näherkommen, in denen sie den Dialog fördert, Debatten anregt und Menschen motiviert, sich aktiv in unsere Gesellschaft einzubringen und mitzumachen. Mitmachen ist hier das Stichwort, denn der Stifter Kurt Körber war ein Macher. Im Jahr 1909 geboren war Körber ein erfolgreicher Industrieller und übertrug seinen unternehmerischen Gestaltungswillen auf die Gesellschaft. Als Anstifter wurde er zum Vorbild für gelebte gesellschaftliche Verantwortung. Bereits im Alter von 15 Jahren machte Körber seine erste Erfindung: eine automatisch gesteuerte Sender-Ableseskala, die er zum Patent anmeldete. Und genau diesen Erfindergeist und unternehmerischen Gestaltungswillen möchte die Körber-Stiftung mit einem neuen Programm seit Dezember 2023 auf andere junge Menschen übertragen.

Treffpunkt für junge Gründer*innen

Mit Workshops, Programmen und Veranstaltungen möchte der Körber Start-Hub insbesondere junge Menschen – Schüler*innen, Studierende, Auszubildende und Berufseinsteiger*innen – ermutigen, eigene unternehmerische Lösungen für die komplexen Probleme zu erarbeiten, die ihre Zukunft bestimmen. „Der Hub versteht sich dabei als Treffpunkt und Anlaufstelle für junge Macher*innen. Für Interessierte, die sich im unternehmerischen Denken und Handeln ausprobieren möchten, erste Berührungspunkte mit dem Thema Gründen sammeln und von anderen Gründungserfahrungen lernen möchten. Es geht darum, junge Menschen zu empowern, ihre Ideen in der Praxis zu erproben und an den eigenen Gestaltungswillen zu glauben“, erklärt Carmen Ludwig, Leiterin des Körber Start-Hubs.

Dabei orientieren sich die Angebote an den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung, die die Vereinten Nationen 2015 als globalen Plan zur Förderung von nachhaltigem Frieden und Wohlstand sowie zum Schutz unseres Planeten verabschiedet haben. Die gemeinsame Vision zur Bekämpfung der Armut und Reduzierung von Ungleichheiten soll seither in nationalen Maßnahmen umgesetzt werden.

Die Liste gesellschaftlicher Herausforderungen ist lang. Angehörige der sogenannten Generation Z (GenZ) sind in einer Zeit aufgewachsen, die von ebenso großen Chancen wie Krisen geprägt ist: Entwicklungen wie Digitalisierung, New Work, kollabierende ökologische Systeme und die Auswirkungen der Corona-Pandemie prägen ihre Sicht auf die Welt. Mit Kooperationen und eigenen Programmen setzt der Start-Hub genau hier an: Teilnehmende entscheiden selbst, in welchem Bereich sie sich einbringen möchten, entwickeln Lösungsansätze aus einer intrinsischen Motivation heraus, vielleicht auch aus einer eigenen Betroffenheit – in jedem Fall sehr nah an ihrer persönlichen Lebensrealität. Dabei stellt sich auch immer die Frage, welche positive Wirkung sie mit der Idee erreichen möchten. Im Körber Start-Hub geht es nicht um das Gründen des Gründens wegen, sondern vielmehr um die Mitgestaltung der Gesellschaft.

Mit mindestens einem der 17 Nachhaltigkeitsziele beschäftigen sich daher auch die Teilnehmenden des ersten Programms des Start-Hubs, dem Next.Generation Inkubator. Zehn Start-up-Teams werden seit Herbst 2023 von Coaches von der Idee bis zur Marktreife begleitet. Ganz nach dem Motto „Die Idee in die Umsetzung bringen“, lernen die 25 Teilnehmenden zwischen 20 bis 27 Jahren alles, was sie für eine eigene Gründung wissen müssen.

Im Folgenden stellen wir sechs Start-up-Teams aus dem Next.Generation Inkubator samt ihren Ideen vor.

tiefpunkt.
Nachhaltigkeitsziel 3: Gesundheit & Wohlergehen

„Wir wollen eine Welt mitgestalten, in der sich Menschen mit Empathie und Verständnis begegnen. Dafür schaffen wir langfristig sichere Räume für Kinder und Jugendliche, in denen sie sich selbst und anderen begegnen können und lernen, zu ihrem eigenen ,Safe Space‘ zu werden“, so das Ziel der beiden Gründerinnen Sanna Meyer-Nixdorf und Hannah Freyer. Mit ihrer Gründungsidee tiefpunkt. möchten sie eine Welt mitgestalten, in der sich Menschen weniger einsam fühlen und einander mit mehr Empathie und Verständnis begegnen. Über Schul-AGs soll eine Anlaufstelle für Schüler*innen geschaffen werden, in der sie sich zu Themen wie mentale Gesundheit, Stress und Einsamkeit austauschen können sowie Beratung erhalten.

Gründer*in der Woche: Chargeunity - Ladesäulen mit echtem Mehrwert

Unsere Gründer der Woche: Carl Müller und Niklas Seitenspinner. Mit Chargeunity treiben sie die E-Mobilität auch in kleineren Städten voran. Ihr innovativer Ansatz: öffentlich-private Ladesäulen.

Um die Klima- und Mobilitätsziele der Bundesregierung zu erreichen, braucht es Start-ups mit starken Ideen. Gerade wenn es darum geht, Elektromobilität effizient umzusetzen, bestehen nach wie vor einige Hürden, die bei potenziellen E-Auto-Fahrer*innen zu Bedenken führen.

Vor allem in Sachen Lademöglichkeiten ist der Bedarf nach wie vor enorm und die Lösung scheinbar in weiter Ferne. Um die Utopie der emissionsfreien Mobilität ein Stück näher an die Realität zu holen, gründeten Niklas Seitenspinner und Carl Müller Anfang 2023 Chargeunity. Die zwei Gründer haben große Pläne und wollen mit ihrem Unternehmen nicht nur den technischen Aspekt von E-Mobilität bedienen, sondern richten sich auch an die soziale Einstellung der Verbraucher*innen.

Die öffentlich-private Ladesäule

Über das Thema Mobilität kam Niklas schon ins Grübeln, bevor er 2015 seine Ausbildung bei Volkswagen begonnen hatte. Einen Monat nach dem Ausbildungsstart kam der Dieselskandal ans Licht. Noch konkreter wurde das Thema dann im Studium, als für ein Modul ein Geschäftsmodell entwickelt und gepitcht werden sollte. In diesem Kontext entstand die Idee für das eigene Start-up. „Die Gründungsstory ist absolutes Start-up-­Klischee – wir haben direkt von der Hochschule weg gegründet, nachdem die Idee schon während des Studiums gesponnen wurde“, so Niklas.

Die Grundidee des Start-ups ist, das Konzept privater Wallboxen und jenes der öffentlichen Ladesäulen von Kommunen zu vereinen. Während die Gemeinden öffentliche Parkplätze für den Umbau freigeben, tragen Privatpersonen die Kosten für das Aufstellen der Säule. Mit Blick auf die Vision des Start-ups spielt auch der Name eine relevante Rolle: Chargeunity ist eine Komposition der Worte Charge und Community. Investiert eine Person in die Säule, profitiert immer eine weitere von der neuen Lademöglichkeit.

Was zunächst teuer klingt, entpuppt sich als rentable Geschäftsidee. Abhängig von der Auslastung erwarten die Besitzer*innen jährlich bis zu 5000 Euro an Ladeeinnahmen. Doch das Konzept zielt auf weit mehr als nur auf Profit für die Privat­investor*innen ab: Durch die öffentliche Nutzung wird es Kommunen ermöglicht, ohne eigene Aufwendungen Lade­säulen zu stellen. „Mit einer Ladesäule direkt um die Ecke steigt der Anreiz zum Kauf eines E-Autos deutlich“, so Niklas.

Kleinstadt statt Metropole

Während Geld für den Ausbau von Ladeinfrastrukur vor allem in die Metropolen des Landes fließt, fokussieren sich die Chargeunity-Gründer bewusst auf kleine Kommunen und Städte mit bis zu 200.000 Einwohner*innen. Denn genau hier ist der Bedarf am größten. Während die großen Ballungszen­tren sehr konkrete Pläne zum Ausbau der Infrastruktur verfolgen, fehlt es in einem Großteil der Kleinstädte genau daran. „Laut Bundesnetzagentur brauchen in 82 Prozent der Gemeinden E-Auto-Fahrer*innen etwa zehn Minuten Fahrzeit zur nächsten Ladestation. Klingt gar nicht so schlecht. Bedenkt man aber, dass man ja potenziell wieder zu Fuß nach Hause laufen müsste und später wieder zum Auto, kommen ja noch jeweils zirka 40 Minuten Fußweg dazu. Das schmälert den Anreiz für das eigene E-Auto deutlich“, erklärt Carl.

In genau diesen Kommunen bedarf es so schnell wie möglich einer Ladeinfrastruktur, um die Ziele der Bundesregierung in Sachen Elektromobilität zu erreichen. Nicht nur in Anbetracht der angepeilten Anzahl von Ladesäulen, sondern auch in Sachen Anschaffung eines Elektroautos. Größter Knackpunkt sind hierbei fehlende Budget- und Personalkapazitäten. „Um diese auszugleichen, lohnt es sich, die Bürger*innen selbst mit einzubeziehen. Dies funktioniert natürlich nur, wenn eine Win-win-Situation, wie eine Refinanzierung durch die Fremdnutzung einer privat finanzierten Ladesäule, geschaffen wird“, so Niklas.

Schnelles Laden alleine reicht nicht

Der allgemeine Konsens ist: Schnelleres Laden und höhere Reichweiten sind besser. Folglich werden hierfür neue Technologien entwickelt, der Branchentrend geht aktuell hin zum Schnellladen an Hauptverkehrsachsen und Autobahnraststätten. Dem blicken die zwei Gründer skeptisch entgegen. Zwar sind Schnellladepunkte relevant, doch sollten sie nur ein Baustein in der Strategie sein. „Vor allem Lademöglichkeiten an Orten, an denen Pkw länger stehen, werden dringend benötigt. Dafür sind Wohngebiete natürlich prädestiniert, weshalb dort ein flächendeckendes Angebot an Ladeinfrastruktur geschaffen werden muss“, so Carl. Dadurch werden nicht nur E-Auto-Fahrer*innen bedient, sondern alle, die die Anschaffung eines E-Autos in Erwägung ziehen – und der Anreiz liegt hierbei nicht alleine aufseiten der Nutzer*innen.

Der Lademarkt in Deutschland hat laut Boston Consulting Group ein Umsatzpotenzial von rund sieben Milliarden Euro bis 2030 – allein für den Stromverkauf an öffentlichen und privaten Ladesäulen. Selbst heruntergebrochen auf einzelne Nutzer*innengruppen besitzt der Unternehmensbereich enorm viel Potenzial: Die Chargeunity-Gründer konzentrieren sich daher auf Autofahrer*innen, die im öffentlichen Straßenraum parken und somit keine Möglichkeit haben, sich eine private Wallbox anzuschaffen. Aus Statistiken geht hervor, dass 19 Prozent aller Pkw in Deutschland genau das tun. Grob gerechnet besteht der Zielmarkt für diese Gruppe somit aus knapp zehn Millionen Pkw, die durch ein flächendeckendes Angebot auf Elektromobilität umsteigen könnten. Kurzum: eine Zielgruppe mit hoher Gewichtung.

How to E-Mobility-Start-up

Knapp ein Jahr nach der Gründung sind Niklas und Carl mit ihren Herausforderungen gewachsen und haben einiges mitgenommen: Gerade bei erklärungsbedürftigen Geschäftsmodellen lassen sich die Zielgruppen oft nicht direkt überzeugen. Außerdem gestaltet sich der E-Mobility-­Markt für viele Start-ups und Unternehmen attraktiv und macht ihn so zu einem umkämpften Wettbewerbsumfeld. Um sich hier zu behaupten, hilft eine klare Positionierung auf Basis einer Wettbewerbsanalyse. Diese gibt zum einen das nötige Selbstvertrauen, um aktiv auf potenzielle Kund*innen und Investor*innen zuzugehen, und zum anderen die Substanz für jegliche Vertriebs- und Marketingmaßnahmen. Wer sich des Konkurrenzvorteils bewusst ist, kann seine Idee genau in diese Richtung weiterentwickeln und sich individualisieren.

Größtes Learning für die Gründer im ersten Jahr: Erst auf Kommunen zugehen und die wichtigsten bürokratischen Hürden überwinden, bevor Privatpersonen Lade­säulen angeboten werden können. Im Zweifelsfall sind sonst Zusagen von Kund*innen bereits da, doch die Kommune gibt keine Parkplätze frei. Absichtserklärungen (LOIs) von Gemeindeseite aus helfen hier enorm weiter: Sie legen das Interesse einer Zusammenarbeit klar dar und bieten eine erste Sicherheit für potenzielle Kund*innen.

Der Mindset-Change

Wer über Trends der Branche redet, sollte den Blick nicht ausschließlich auf innovative Technologien im Rahmen der Ladeinfrastruktur richten. Anstatt diese Technologien einfach nur auf den Markt zu werfen und überall Ladestationen zu errichten, sollte das Grundkonzept von Mobilität infrage gestellt werden. Ein erfolgreiches Beispiel für einen Wandel im Verkehrssektor ist die steigende Popularität von Cars­haring-Angeboten in Großstädten. Wer nicht zwingend jeden Tag ein Auto braucht, bucht sich dieses einfach für wenige Kilometer „on demand“. Tanken muss man in der Regel selbst nicht, die Versicherung ist schon gezahlt und die Suche nach dem geparkten Auto fällt auch weg. Dafür wird das Auto mit der gesamten Community des Anbieters geteilt. Ein ähnlicher Ansatz könnte in Sachen E-Mobility auch funktionieren. „Hier kann man eine erfolgreiche Wende in den Köpfen der Fahrer*innen beobachten. Warum also nicht auch, wenn es um das Parken und Laden ihrer Autos geht?“, so Niklas abschließend.

Senken: Berliner Start-up geht wichtigen Schritt auf dem Weg zur Netto-Null-Zukunft

Das 2022 von Adrian Wons und Djamel Mekibes gegründete Start-up Senken schließt mit dem bolivianischen Projekt Exomad Green einen der größten Biochar Carbon Removal Deals (81.600 Tonnen CO2) aller Zeiten ab. Das Offtake-Agreement stellt einen wichtigen Beweis für die Skalierbarkeit von Biokohle zur Kohlenstoffbindung dar.

Angesichts der dringenden Herausforderungen des Klimawandels werden Investitionen in Strategien zur Reduzierung von Kohlendioxid (CO2), insbesondere in Biochar-Projekte, entscheidend für die Nachhaltigkeitsstrategien von Unternehmen. Biochar, das durch die thermische Zersetzung von organischem Material hergestellt wird, bietet eine vielversprechende Lösung, indem es nicht nur Kohlenstoff für Jahrhunderte bindet und potenziell den atmosphärischen CO2-Gehalt verringert, sondern auch die Gesundheit des Bodens und die landwirtschaftliche Produktivität verbessert.

Das 2022 von René Schäfer, Adrian Wons und Djamel Mekibes gegründete Start-up Senken unterstützt Unternehmen dabei, ihre unvermeidbaren CO2-Emissionen ohne Risiko zu neutralisieren. Der datengesteuerte Due-Diligence-Prozess stellt sicher, dass weniger als 3 % aller überprüften Klimaschutzprojekteden strengen Anforderungen entsprechen, welche dann zusätzlich durch die umfassende "Senken-Garantie" abgesichert sind. Als ganzheitlicher Anbieter ermöglicht das Start-up das langfristige Management von unvermeidbaren Emissionen, um das Ziel der Netto-Null-Emissionen im Einklang mit dem 1,5-Grad-Ziel zu erreichen. Mit einem Fokus auf Transparenz und Vertrauen arbeitet Senken mit einigen der fortschrittlichsten Klimapioniere weltweit zusammen.

Senken und Exomad Green geben nun ihr Offtake-Agreement über die Bereitstellung von 81.600 Tonnen Carbon-Removal-Credits aus Biochar zwischen 2025 und 2028 bekannt. Es handelt sich dabei um einen der größten Biochar Carbon Removal Deals weltweit.

Realisierbarkeit und das Potenzial der Biochar-Technologie aufzeigen

Die Zusammenarbeit zeigt die Realisierbarkeit und das Potenzial der Biochar-Technologie als effektiven Ansatz für Unternehmen, ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Außerdem wird verdeutlicht, wie die Investition in Technologien zur CO2-Entfernung erhebliche ökologische und soziale Vorteile bringen kann. Das Projekt von Exomad Green mit Sitz in Concepción, Bolivien, zeigt die vielfältigen Vorteile von Biochar, von der Verringerung der mit offenem Feuer verbundenen Gesundheits- und Brandrisiken bis hin zur Bereicherung der landwirtschaftlichen Praktiken in den indigenen Gemeinschaften.

Jede Biochar-Charge in der Green Concepción-Anlage wird eindeutig identifiziert und von der Produktion bis zur Verwendung sorgfältig verfolgt, um zusätzliche Transparenz in Bezug auf die Entfernung von CO2 zu gewährleisten. Das Projekt folgt den Vorschriften des Puro-Standards, einem führenden Standard für die CO2-Entfernung, der wissenschaftsbasierte Quantifizierungsmethoden für dauerhafte technologiebasierte Entfernung von CO2 bietet. Zusätzlich trägt Senkens Due-Diligence-Prozess dazu bei, das Risiko zu reduzieren.

Wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer Netto-Null-Zukunft

Diego Justiniano, CEO von Exomad Green, über die Zusammenarbeit: “Wir von Exomad Green freuen uns sehr, unsere Partnerschaft mit Senken bekannt zu geben, die eine der größten Biokohle-Transaktionen in der Geschichte darstellt. Dieses Abkommen ist ein Beweis für die Skalierbarkeit von Biokohle zur Kohlenstoffbindung und unterstreicht nicht nur ihre Wirksamkeit bei der Kohlenstoffspeicherung, sondern auch ihre tiefgreifenden sozialen und ökologischen Auswirkungen auf lokale Gemeinschaften. Diese Kooperation ist ein entscheidender Schritt nach vorn in unserem Engagement für nachhaltige Entwicklung und Umweltschutz und bekräftigt unser Bestreben, die Welt positiv zu verändern.”

“Diese wegweisende Zusammenarbeit mit Exomad Green ist ein entscheidender Moment für Senken, welcher unser Engagement für innovative Technologien zur Kohlendioxidentfernung unterstreicht, die echte Lösungen für globale Umweltprobleme bieten. Es ist ein Schritt nach vorne, der unsere Vision verkörpert, die Climate Funding Gap zu schließen und eine bessere Zukunft für Gemeinschaften auf der ganzen Welt zu schaffen”, sagt Senken-CEO Adrian Wons.

Die Partnerschaft zwischen Senken und Exomad Green ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer Netto-Null-Zukunft. Durch die Verbindung von Technologie zur CO2-Entfernung mit strenger digitaler Nachverfolgung und einem Fokus auf dem Wohlergehen der Gemeinschaft und der Erhaltung des Ökosystems unterstreicht diese Partnerschaft eine gemeinsame Vision für eine nachhaltige und gerechte Zukunft.

Die E-Rechnungspflicht kommt!

Das beschlossene Wachstumschancengesetz ist eine zentrale Maßnahme der Bundesregierung, um Unternehmen zu entlasten und das Wirtschaftswachstum anzukurbeln. In ihm ist aber auch die Verpflichtung einer elektronischen Rechnungsstellung eingegangen. Damit kommen auf Unternehmen innerhalb kurzer Zeit einige Änderungen zu.

Christian Steiger, Geschäftsführer Lexware, beantwortet die wichtigsten Fragen rund um das Thema E-Rechnungen:

Was ist mit elektronischen Rechnungen überhaupt gemeint?

Natürlich erstellen und verschicken viele Unternehmen heute schon Rechnungen in digitaler Form. Dies geschieht jedoch häufig im PDF-Format per Mail, wie 75 Prozent der Befragten einer kürzlich von uns durchgeführten Umfrage* zeigte. Doch ist damit keine automatische und elektronische Verarbeitung möglich ist. Denn, und hier sehen wir in den kommenden Monaten Aufklärungsbedarf: Ein PDF ist keine E-Rechnung. Im Grunde handelt es sich hierbei nur um eine bildhaft repräsentierte Rechnung. Im Gegensatz dazu werden E-Rechnungen nach EU-Norm in einem strukturierten Format ausgestellt, sodass sie automatisch und elektronisch ohne Medienbrüche verarbeitet werden können. Das wissen viele Selbstständige und kleine Unternehmen nicht, vor allem diejenigen nicht, die noch mit Word und Excel oder sogar Stift und Papier arbeiten. Auch das zeigten die Umfrageergebnisse: knapp ein Drittel (31 Prozent) versendet ihre Rechnungen immer noch per Post. Und das, obwohl es zugleich heute schon Lösungen gibt, die E-Rechnungs-ready sind und den Unternehmen diese Sorge abnehmen.

Warum werden E-Rechnungen nun verpflichtend?

Tatsächlich müssen Unternehmen bereits seit 2023 Lieferungen und Leistungen an öffentliche Einrichtungen des Bundes als E-Rechnung abrechnen. Ganz neu ist die Pflicht zur E-Rechnung also nicht. Die jetzige Ausweitung auf den B2B-Bereich ist ein Vorgriff auf die EU-Initiative ViDA (VAT in the Digital Age). Deren Ziel ist es unter anderem, das Mehrwertsteuerrecht zu modernisieren, um Mehrwertsteuerbetrug wirksamer zu bekämpfen. Dazu war ursprünglich bis 2028 die Einführung eines elektronischen Meldesystems für innergemeinschaftliche Umsätze nebst E-Rechnungspflicht geplant. Mittlerweile ist bereits eine Verschiebung auf 2030 bzw. 2032 in Diskussion.

Was heißt das in der Praxis konkret für Unternehmen?

Die E-Rechnungspflicht soll in mehreren Stufen umgesetzt werden, wobei ab 1. Januar 2025 schon alle Unternehmen in der Lage sein müssen, elektronische Rechnungen zu empfangen und zu öffnen. Ein Jahr später müssen Unternehmen dann für alle inländischen Umsätze E-Rechnungen ausstellen können, einzig kleine Unternehmen mit einem Vorjahresumsatz von weniger als 800.000 Euro erhalten einen Aufschub bis 2027.

Um E-Rechnungen zu verschicken und zu empfangen, brauchen Unternehmen jedoch einen geeigneten Kommunikationsweg, um E-Rechnungen auszulesen, zu schreiben und zu verarbeiten. Zudem müssen sie gewährleisten, dass Rechnungen gemäß der GoBD (Grundsätze zur ordnungsmäßigen Führung und Aufbewahrung von Büchern, Aufzeichnungen und Unterlagen in elektronischer Form sowie zum Datenzugriff) archiviert werden.

Verschiedene Wirtschaftsverbände haben schon im Frühjahr Bedenken angemeldet, dass der Zeitrahmen für Unternehmen angesichts der Breite der Wirtschaft nicht realisierbar ist. Da die Bundesregierung jedoch im Gesetz an diesem festhält, sollten Unternehmen sich so bald wie möglich damit auseinandersetzen, wie sie E-Rechnungen in ihren Betrieb integrieren können. Doch haben sich erst weniger als die Hälfte (40 Prozent) der befragten Unternehmen* über die anstehenden Änderungen bzgl. E-Rechnungen informiert und sogar 68 Prozent suchen noch nach einer geeigneten Umsetzungslösung. Das Gute dabei ist: Es gibt natürlich schon Lösungen, mit denen das problemlos machbar ist, die praktisch E-Rechnungs-ready sind und oft noch weitere nützliche digitale Funktionen bieten.

Gibt es dabei Ausnahmen?

Nein, betroffen sind ab 2027 Unternehmen aller Größen und Branchen, die mit anderen Unternehmen Geschäfte machen. Beide – Leistungsempfänger und leistender Unternehmer – müssen zudem im Inland ansässig sein. Dazu gehören potentiell sogar Unternehmen, die steuerfreie Leistungen erbringen, als zum Beispiel Wohnungsvermieter oder Ärzt:innen. Nur bei Kleinbetragsrechnungen unter 250 Euro braucht es auch in Zukunft keine E-Rechnung.

Welche Vorteile bringt die E-Rechnungspflicht Unternehmen?

Die E-Rechnungspflicht für B2B-Geschäfte sehen wir als große Chance für die Digitalisierung des deutschen Mittelstands, vom Selbstständigen bis zum Klein- und Kleinstunternehmen. Denn nun bekommen die, die bislang noch nicht auf Software und digitale Prozesse setzen, einen weiteren, dringend notwendigen Schub, die Chancen einer digitalen Unternehmenssteuerung zu nutzen und ihr Unternehmen für eine erfolgreiche digitale Zukunft aufzustellen.

Darüber hinaus sehen wir große Chancen in den strukturierten Daten der E-Rechnungen für Unternehmer:innen. Denn die E-Rechnung stellt eine neue Datenquelle dar, die wir nutzbar machen können, um z.B. Datenpflegeaufwände durch Automatisierung zu ersparen, schnellere Geschäftsprozesse zu ermöglichen oder konkrete datengestützte Empfehlungen abzuleiten, um richtige Entscheidungen zum richtigen Zeitpunkt treffen zu können.

Was raten Sie als Softwarehersteller Unternehmen?

Wir raten klar dazu, jetzt aktiv zu werden und nicht bis zum Stichtag mit der Umstellung zu warten. Unternehmer:innen sollten das Momentum der Pflicht für die Kür nutzen: Denn die Nutzung von Software bietet über die Erfüllung von Pflichten wie der bevorstehenden E-Rechnung derart große Chancen, die Unternehmenssteuerung zu digitalisieren, Prozesse zu automatisieren und effizienter zu arbeiten, dass jeder Tag zählt. Frühes Handeln ist auch in Anbetracht des Fachkräftemangels und der wachsenden Anforderungen an ein nachhaltiges und umweltfreundliches Geschäft ratsam.

Zudem ist davon auszugehen, dass die Unternehmen, die noch gänzlich auf Papier setzen, eine gewisse Zeit brauchen, sich mit neuen Lösungen vertraut zu machen. Der Zentralverband des deutschen Handwerks hat im Mai entsprechend angemerkt, dass insbesondere kleinere Betriebe von Übergangsregelungen und Fristverlängerungen profitieren sollten, da hier meist der Geschäftsführer solche Themen in Personalunion steuert. Ja, und trotzdem: GERADE deshalb, sollten die kleinen Betriebe nicht länger warten!

NOVUS: MobilityTech-Start-up holt vor Seed-Closing Co-Investor & Business Angels an Board

Das von René Renger 2019 gegründete NOVUS erreicht in seiner Seed Runde einen wichtigen Meilenstein, überzeugt 468 Capital als Lead Investor und holt vor Seed-Closing Co-Investor & Business Angels an Board.

Das MobilityTech-Start-up NOVUS aus Braunschweig erreicht in seiner Seed Runde einen wichtigen Meilenstein. Trotz globaler Unsicherheiten und einem schwierigen Kapitalmarkt, überzeugt das Fundraising-Team um Gründer René Renger & COO Hannes A. H. Krieger namhafte Business Angels, einen strategischen Co-Investor sowie den Berliner VC 468 Capital als Lead Investor. Anfang März wurde bereits vor offiziellem Seed-Closing ein Convertible gezeichnet, welches den Startschuss für die europaweite Homologation und damit Serienproduktion ab 2025 einläutet.

Vorbereitung der Serienfertigung für 2025

Mit 468 Capital als Lead Investor, einem prominenten VC mit Sitz in Berlin, Madrid & San Francisco, holt das Team ein weiteres Element für eine erfolgreiche Seed Finanzierungsrunde an Board. Anfang März wurde bereits vor offiziellem Closing ein Convertible gezeichnet. Mit der Seed Runde in mittlerer siebenstelliger Höhe, startet das seit 2022 als Hersteller eingetragene Start-up in die EU-Homologation und somit in die Vorbereitung der Serienfertigung für 2025.

Als General Partner von 468 Capital verantwortet Ludwig Ensthaler gemeinsam mit Associate Anton Kornowski das Future Mobility Investment. Mit dem Berliner VC bekommt das Start-up einen bekannten und sehr aktiven Player der deutschen Start-up-Szene zur Seite, welcher bereits an der dritten Fund Generation arbeitet und in den letzten Jahren in allen Entwicklungsphasen, von der Pre-Seed Phase bis zum SPAC IPO, erfolgreiche Investments getätigt hat. 468 ist bereits mehrfach in der Mobilitätsindustrie investiert, u.a. in den deutschen Batterieentwickler CustomCells, welcher kundenorientierte Premium-Batterietechnologie für Hersteller wie Lilium oder Porsche liefert. Dessen CEO Dirk Abendroth ist gleichzeitig Advisor & Angel Investor bei NOVUS. Damit ergeben sich potenzielle Synergien auch innerhalb des Portfolios des Tier 1 VCs.

Blick auch in Richtung US-Markt

Zuletzt wurde europäische Start-up-Geschichte mit dem Follow-on Investment in Aleph Alpha und einer $500M Series B geschrieben. Beim europäischen OpenAI Pendant war 468 ebenso wie bei NOVUS einer der ersten institutionellen Investoren. Mit dem Office in San Francisco sowie dem dortigen General Partner Florian Leibert stößt der Wagniskapitalinvestor auch die Tür nach Amerika für NOVUS auf. Der dortige Markt gilt als äußerst innovativ und affin für nachhaltige & zukunftsweisende Mobilitätskonzepte.

Damit schließt sich für das Team von NOVUS ein Kreis. Gründer René Renger war bis 2019 als Designer bei Volkswagen tätig und Lead Interior Designer für Fahrzeuge wie den VW Golf 8, Polo oder ID Buzz. Während dieser Zeit hatte er gemeinsam mit dem aktuellen Co-CTO Marcus Weidig den ersten Prototypen entwickelt, welchen die beiden 2019 auf der CES in Las Vegas vorstellten. Das sorgte auf Grund der Neuartigkeit des Design-Konzepts weltweit für Schlagzeilen. In Folge der Veröffentlichung wollte Tesla bzw. das Office von Elon Musk den Prototypen erwerben, was die beiden ablehnten. Nach Feststellung der möglichen Bedeutung ihres Konzepts, gründete René die NOVUS GmbH und strebt mit dem passionierten Team nun selbst an die Zukunft der Mobilität mitzugestalten.

NOVUS One, das ikonische „Lightbike“

Das MobilityTech-Start-up kombiniert mit dem ersten Modell „NOVUS One“ die Agilität und Einfachheit von E-Bikes mit der Performance großer Motorräder. Ziel ist es, eine neue Kategorie in der urbanen Mobilität zu definieren und damit sowohl die Industrie zur Transformation zu inspirieren als auch einen neuen Markt zu aktivieren. Das bestätigt sich bereits, da über 45 % der Vorbestellungen sowie mehr als 400 potenziellen Kunden auf der Testfahrt-Warteliste für den DACH-Raum Nicht-Motorradfahrende sind.

Das ikonische „Lightbike“ soll laut dem Gründer & CEO einen „iPhone-Moment“ erzeugen und NOVUS zu einem Apple der Mobility machen. In den nächsten Jahren und nach strategischen Skalierungsschritten in Europa sowie in den USA, soll mit NOVUS ein neuer weltweit relevanter Mobilitätsanbieter aus Deutschland entstehen.

Erst im Januar konnte NOVUS zielführend ein 11-köpfiges Board aus Szenen-Vertreter*innen, Mobilitätsexpert*innen und Europas bekanntester Rennfahrerin vermelden. Als „Angel Advisor & Ambassador Board“ betitelt, beteiligten sich folgende Persönlichkeiten langfristig an der Mission von NOVUS:

Start-up-Szene: Michael Wax, Co-Founder & CEO von Forto; Nikolai Schröder, Co-Founder & COO von FINN; Fabrizio Ugo Scelsi, Co-Founder & CTO von Vay.

Mobilitätsindustrie: Rupert Stadler, Former CEO von AUDI; Bernd Rosenbichler, Former Vice President Portfolio Strategy bei BMW & AUDI; Dirk Abendroth, CEO CustomCells & Former CTO Continental Automotive sowie Former Head of BMW iPowertrain, Cees de Witte, Former President, CEO & VP von New Balance, ATOMIC, GIRO, Bell Sports, GT Bicycles, Spyder und weiteren Firmen; Michael Köhler, Founder & CEO von Silent Yachts, dem „Tesla der Meere“.

Finanzindustrie: Raymund Bareuther, Senior Vice President bei Houlihan Lokey.

Medien: CREW10, Content Creative Agency für Porsche, adidas, Nike oder Red Bull, gegründet von Robin Maeter & Dimitrij Tarasenko.

Motorsport: Sophia Flörsch, FIA FORMEL 3 Rennfahrerin & Forbes 30 under 30 Member.

Bereits über 650.000 Euro committed

Das Führungsteam hat verstanden, dass ein Global Mobility Player nicht allein aufgebaut werden kann. Das ist auch der Grund, weshalb das Fundraising Team um CEO René Renger & COO Hannes A. H. Krieger ein breites und sich ergänzendes Shareholder-Ökosystem konzipiert hat. Neben dem Advisor & Ambassador Board sowie dem strategischen Lead Investor 468 Capital & kapitalstarken Co-Investor, hat das Team bereits über 650.000 Euro von namhaften & erfahrenen Business Angels für die Seed Runde committed.

Zu den neuen Investoren gehören beispielsweise der Unicorn Founder Michael Cassau von Grover sowie Co-Founder Dirk Schwartz & Ex-CFO Stephan Kniewasser von Chrono24. In letzteres Scaleup haben u.a. die LVMH-Eigentümer um Bernard Arnault und Cristiano Ronaldo investiert. Ergänzt wird das Angel Syndikat von NOVUS Kunden erster Stunde, bspw. Nicole Purdy & Michael Holböck, vom Subscription-Pionier & Fleetpool Co-Founder Niels Reimann, vom früheren adidas CDO Scott Zalaznik sowie von einem aktiven Director of Production eines europäischen OEMs und weiteren Persönlichkeiten.

Auf gutem Weg zum deutschen „Apple der Mobility“

NOVUS trotzt mit dem bisherigen Erfolg einem seit knapp zwei Jahren schwierigen Kapitalumfeld für Start-ups. Mit den ersten Milestones der Finanzierungsrunde ebnet das Hardware-Start-up den Weg zu einem vielversprechenden Mobility Scale-up. Das in der Seed Runde eingesammelte Kapital dient in den nächsten Monaten zur Homologation bzw. Zertifizierung des Lightbikes, zur Industrialisierung der Produktion sowie zur Markteinführung in DACH & Europa.

In den kommenden Wochen wird NOVUS die Finanzierungsrunde zu einem Abschluss bringen und letzte ausgewählte Angels & Co-Investoren in das strategisch gestaltete Shareholder-Ökosystem integrieren.

Die weltweit erfolgreichsten Start-ups nehmen an führenden Inkubatoren wie Y Combinator oder TechStars teil. NOVUS baut sich stattdessen seinen eigenen In-House Inkubator und bindet Unicorn Founder, Automotive CEOs, Mobility- & Lifestyle-Pioniere sowie globale Netzwerke langfristig an das Unternehmen. Ein cleverer Schachzug eines möglichen deutschen „Apple der Mobility“.

DCUBED: Münchner NewSpace-Start-up auf dem Weg ins All

Das 2019 von Dr. Thomas Sinn gegründete Münchner NewSpace-Start-up DCUBED kündet die erste In-Orbit-Demonstration seines im All hergestellten Solarmoduls an. Das Projekt wird vom ScaleUp INVEST-Programm der ESA unterstützt und soll im Februar 2025 an Bord der SpaceX Falcon 9-Rakete starten.

DCUBED, der 2019 von Dr. Thomas Sinn gegründete deutsche Hersteller von NewSpace-Hardware, ist Vorreiter im Bereich der Weltraumfertigung und entwickelt Technologien zur Herstellung großer Strukturen direkt im Weltraum. Mit patentierter Formgedächtnis-Technik und eigens entwickelten Origami-Strukturen weißen die Produkte des Start-ups eine erhöhte Zuverlässigkeit, Langlebigkeit und Wiederverwendbarkeit auf. Mit einem globalen Kundenstamm in 18 Ländern auf 4 Kontinenten bietet das Start-up aufgrund seiner europäischen Lieferkette sofortige Produktverfügbarkeit und will dabei helfen, kostengünstigere und häufigere Weltraummissionen durchzuführen.

Vor diesem Hintergrund kündigt DCUBED die erste In-Orbit-Demonstration (IOD) seines im All hergestellten (ISM) Solarmoduls an. Das Projekt wird vom Scale-up INVEST-Programm der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) unterstützt und soll im Februar 2025 an Bord der SpaceX Falcon 9-Rakete starten.

Wegweisende In-Orbit-Demonstration

Die Demonstration soll zeigen, wie die Rückenstruktur während des Auslegens im Orbit direkt auf einen ultradünnen Solar Array 3D-gedruckt wird. Das DCUBED ISM Solar Array System wird in ein Raumfahrzeug integriert, was Masse und Gewicht reduziert. Einmal hergestellt, wird das Solar Array mehr als 100 W Energie produzieren, was einen wichtigen Meilenstein für zukünftige Weltraumanwendungen darstellt.

Dr. Thomas Sinn, CEO & Founder von DCUBED: „Zukünftige Weltraumanwendungen haben einen höheren Energiebedarf. Mit einer jährlichen Wachstumsrate von 7 % gehören Solar Arrays zu den am schnellsten wachsenden Weltraumsektoren, mit einem prognostizierten Markvolumen von 20 Mrd. Dollar bis 2028. DCUBEDs Ziel, ein Pionier neuer Technologien in diesem Bereich zu sein, wird nun durch die Finanzierung von ESA ScaleUp unterstützt. Nächste Ziele: Produkteinführungen in 2025/26 und Hochfahren der Produktion auf ein Solar Array pro Tag in den nächsten 5 Jahren.“

Starthilfe per ScaleUp-Programm der ESA

Die In-Orbit-Demonstration wird durch das ScaleUp-Programm der ESA unterstützt, das darauf abzielt, die Kommerzialisierung der europäischen Raumfahrtindustrie und die weltweite Skalierung privater Unternehmen durch finanzielle Förderung und technische Unterstützung zu beschleunigen. Im Rahmen dieser Initiative hat die ESA in die In-Orbit-Demonstration von DCUBED investiert. Mit der Unterstützung der ESA bei seiner ersten In-Orbit-Demonstration plant DCUBED, seine ersten im All hergestellten Solarmodule (1 kW für kleinere Satelliten oder Raumschlepper) 2025 einzuführen, gefolgt von leistungsstärkeren Varianten (10 kW für Raumschlepper oder größere Satelliten) 2026. Die erfolgreiche Kommerzialisierung dieser Produkte wird die Präsenz europäischer Raumfahrtunternehmen in der globalen Lieferkette für Produkte des SmallSat-Solaranlagenmarkts erheblich ausweiten.

Gianluigi Baldesi, Head of Ventures and Finance, ESA: „Die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit Europas durch die Kommerzialisierung ist für die Europäische Weltraumorganisation von höchster Priorität. Indem die Europäische Weltraumorganisation das weltweit erste 3D-gedruckte Solaranlage über das ScaleUp INVEST-Programm unterstützt, bieten wir einem europäischen Unternehmen eine aufregende Möglichkeit, eine bahnbrechende Technologie zu demonstrieren. Diese noch nie zuvor gesehene in-Orbit-Demonstration wird das kommerzielle Wachstum des weltweiten Marktes für weltraumbasierte Solarmodule vorantreiben.“

Dr. Thomas Sinn: „Ob es um Kommunikation, Konnektivität oder Transport und Service geht: Zukünftige Weltraumanwendungen hängen von Energiequellen ab, die leistungsstärker sein müssen als die derzeitigen Lösungen. Aus diesem Grund entwickeln sich Solar Arrays zu einem der am schnellsten wachsenden Weltraumsektoren: Deshalb ist es das Ziel von DCUBED, bei diesen Technologien mit dem weltweit ersten im All hergestellten Solar Array führend zu sein. Die starke Unterstützung durch ESA ScaleUp INVEST belegt unsere Kompetenzen. Nach einer erfolgreichen in-Orbit-Demonstration ist unser nächster Meilenstein die Einführung des ersten im All hergestellten Solarmodul für Kleinsatelliten 2025, gefolgt von einer leistungsstärkeren Variante 2026. Unsere Vision ist es, die Produktion innerhalb der nächsten fünf Jahre auf mehr als ein im All hergestelltes Solar Array pro Tag zu steigern.“

In einem vorherigen Schritt hatte DCUBED – in Zusammenarbeit mit der Hochschule München – im Dezember 2023 bereits eine Rekordfinanzierung des Bayerischen Raumfahrtprogramms und des Bayerischen Wirtschaftsministeriums in Höhe von über 1 Mio. Dollar für Weltraumforschung erhalten. Dieses Grundlagen-Forschungsprogramm wird nun durch die Unterstützung von ESA ScaleUp für die operative Kommerzialisierung ergänzt.