Prominenz für Quote: Den Löwen nur im Namen?


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Bei „Die Höhle der Löwen“ gehört es mittlerweile zum guten Ton, Gastjuror*innen einzuladen. Zu oft wird seitens der Verantwortlichen allerdings auf den Bekanntheitsgrad geachtet und weniger nach Kompetenz ausgewählt. So sieht es zumindest Dirk Kreuter, Verkaufstrainer und selbst Investor:

„Was macht einen guten Investor aus? Ist es das richtige Bauchgefühl, der geschulte Blick oder doch die Risikobereitschaft? Wahrscheinlich ein wenig von allem. Attribute, welche jedoch vielen Gastjuroren, die eine Einladung in die beliebte Abendsendung ‚Die Höhle der Löwen‘ erhalten, immer häufiger fehlen. Zu nachweislich erfolgreichen Unternehmern wie Ralf Dümmel, Judith Williams oder Carsten Maschmeyer gesellen sich seit Neustem auch bekannte Gesichter wie Nico Rosberg, die das Investieren eher als Hobby denn als ihr Geschäft zu verstehen scheinen.“

Gefragt: Bauchgefühl, geschulter Blick und Risikobereitschaft

„Der Grund ist so simpel wie eindeutig: Prominente machen Quote und diese steht besonders im Privatfernsehen über allem anderen. Als neuste Entdeckung präsentiert VOX daher nun Diana zur Löwen – Influencerin und laut eigenen Angaben eben auch Unternehmerin. Kein dummer Schachzug, bedenkt man, dass besonders die Zielgruppe des jungen Internetstars sich dem linearen Fernsehen schon so gut wie abgewandt hat und konkurrierende Unterhaltungsprodukte wie Streaming und Social Media in der Generation Z mehr als nur die Nase vorne haben.“

Neue Sternchen in alten Formaten

„Mit der Integration dieser ‚neuen Sternchen‘ in alte Formate erhoffen sich Produzenten zurecht, diese ‚verlorenen Kinder‘ zurück vor den guten alten Fernseher zu locken und so die Einschaltquote nach oben zu treiben. Dabei scheinen sie jedoch zu vernachlässigen, dass oberste Priorität immer noch die Qualität der Show haben sollte. Diana zur Löwen mag eine kompetente und zweifelsohne erfolgreiche Frau sein – in der Show, die ironischerweise ihren Namen trägt, wirkte sie jedoch fehl am Platz. Leider wusste sie in bislang keinem Moment mit wirklicher Investment- Perspektive zu überzeugen und zu einem Einstieg in eines der zahlreichen und vielfältigen Projekte konnte sie sich auch nicht durchringen.“

Prominenz für Quote - ja, aber richtig auswählen

„Anders als etwa Raoul Plickat oder Lea-Sophie Cramer, die beide bereits in jungen Jahren ihr Unternehmergen unter Beweis gestellt, gegründet und investiert haben, fehlen der Influencerin die angesprochenen Attribute Bauchgefühl, Auge und Risikobereitschaft. Dadurch erweist sie sich als falsche Besetzung für diese Sendung. Sollte VOX nicht auf die Strategie ‚Prominenz für Quote‘ verzichten wollen, müssen sie ihre Gastjuroren dennoch etwas sorgfältiger auswählen und nicht auf berühmte Gesichter setzen, die den Löwen nur im Namen tragen.“

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Nature Pandan - auf dem Weg zur Gründung

Über ihr indonesisches Au-pair-Mädchen "Putri" ist Anne Rich auf das Pandan-Gewürz gestoßen, das aus den Pandan-Palmenblättern gewonnen wird, und möchte damit ein Unternehmen gründen.

Über ihr indonesisches Au-pair-Mädchen "Putri" ist Anne Rich auf das Pandan-Gewürz gestoßen, das aus den Pandan-Palmenblättern gewonnen wird. Die Blätter duften angenehm nach Nuss und Vanille, daher auch grüne Vanille Asiens genannt. In Deutschland bisher noch sehr unbekannt, möchte die Gründerin mit ihren Produkten Pandan-Extrakt-Pulver und Pandan-Sirup-Extrakt ein Angebot schaffen: „Der Sirup eignet sich hervorragend zum Süßen, Würzen und Färben von Getränken. Zum Beispiel für einen leckeren und gesunden grünen Pandan-Latte.

Auch für Cocktails, Desserts, Soßen oder Joghurt eignet er sich hervorragend und verleiht diesen seinen einzigartigen Geschmack und seine wunderschöne grüne Farbe.” Das Pulver ist vor allem für Koch- und Backgerichte geeignet. Laut der Gründerin sind die Pandan-Blätter ein Superfood, die entzündungshemmende und anti-oxidative Eigenschaften haben und viele wertvolle Inhaltsstoffe wie Aminosäuren und Chlorophyll enthalten. „In der asiatischen Medizin werden sie seit Jahrhundert als Heilmittel angewandt”, so Anne Rich.

Mit ihrem Start-up steht die 33-Jährige noch ganz am Anfang und der Markteintritt ist noch nicht erfolgt. Das möchte sie mit der Unterstützung eines Löwen oder einer Löwin schaffen. Für 50.000 Euro bietet sie 25 Prozent der Firmenanteile an einer noch neu zu gründenden GmbH. Ob das gelingt, erfährst du am Montag, den 13. Mai, in der TV-Show „Die Höhle der Löwen“.

Wie Gründer*innen die ViennaUP 2024 fürs Fundraising nutzen können

Die von der Wirtschaftsagentur Wien initiierte ViennaUP 2024 wird dieses Jahr vom 3. bis 9. Juni in Wien über die Bühne gehen. Das Startup-Festival bietet Gründer*innen zahlreiche Möglichkeiten, um mit Investor*innen in Kontakt zu treten. Wir haben im Vorfeld mit der österreichischen Investorin Laura Raggl von ROI Ventures gesprochen, welche Events man nicht verpassen sollte.

Die Vorbereitungen für Österreichs größtes Startup-Festival laufen bereits auf Hochtouren. Zum mittlerweile vierten Mal wird die ViennaUP vom 3. bis 9. Juni in Wien über die Bühne gehen. Auch in diesem Jahr tragen über 35 Partnerorganisationen aus der lokalen und internationalen Startup-Community das dezentrale Startup-Festival.

Das Programm bietet über 50 Veranstaltungen, die an bekannten Orten in der ganzen Stadt stattfinden werden – angefangen von Co-Working-Spaces über Konferenzsäle bis hin zur weltbekannten Hofburg. Neben Gründer*innen, Technikbegeisterten und Vertreter*innen aus der Kreativ-Szene sind auch in diesem Jahr wieder Investor*innen aus dem In- und Ausland mit am Start.

Laura Raggl gibt Tipps für Gründer*innen

Unter den Investor*innen ist auch Laura Raggl, die mit ihrer 2022 gestarteten Angel-Investoren-Gruppe ROI Ventures aktuell über 18 Startup-Beteiligungen hält. Dazu zählen bekannte Startups wie Magic.dev, das erst im Februar den Abschluss einer Finanzierungsrunde in Höhe von 117 Millionen US-Dollar bekannt gab.

“Mit der Teilnahme an der ViennaUP verfolge ich in erster Linie das Ziel, mich mit internationalen Investor*innen zu connecten und spannende Startups zu treffen. Ich habe mir bereits für jeden Tag ein Event ausgesucht”, so Raggl über ihre bevorstehende Teilnahme.

Ihren ganz persönlichen Start der ViennaUP macht sie mit der Veranstaltung Conversations with Calm/Storm Ventures. Das Event wird von Europas aktivstem HealthTech-Investor Calm/Storm Ventures organisiert und bietet neben Networking-Session auch ein inhaltliches Rahmenprogramm. So wird beispielsweise Carina Roth in einer der Sessions ihre Learnings teilen, wie sie von einer Gründerin zu einer Investorin wurde.

Connect Day und Investors Breakfast

Gründer*innen, die sich gerade im Fundraising befinden und mit Investor*innen in Kontakt treten wollen, sollen sich laut Raggl unbedingt auch für den Connect Day anmelden. Dieser zählt zur größten Networking-Veranstaltung des Startup-Festivals und wird am 4. Juni stattfinden. Traditionsgemäß ist der Corporate Reverse Pitch im Rahmen des Connect Day ein starker Anziehungspunkt für viele Teilnehmer*innen. Corporates präsentieren dabei ihre Lösungen, nach denen sie suchen.

Zudem empfiehlt Raggl Gründer*innen auch das 1:1 On-site-Matchmaking zu nutzen. “Gründer*innen sollten natürlich keine Events verpassen, wo Investor*innen vor Ort sind. Der Connect Day eignet sich dafür natürlich ideal. Bereits im Vorfeld des Events kann man eine Vorauswahl treffen und sich über eine Plattform vernetzen”, so Raggl. Mehr über die Teilnahmemöglichkeiten könnt ihr auch hier nachlesen.

Den Auftakt zum Connect Day bildet übrigens das Investors Breakfast, das von invest.austria organisiert wird und auf die Zielgruppe der Investor*innen zugeschnitten ist. Bei einem traditionellen Wiener Frühstück treffen sich Business Angels und Vertreter*innen aus der VC und PE-Community. Im Zentrum steht der Austausch, um sich unter anderem für künftige Co-Investments zusammenzuschließen.

Gründer*in der Woche: Codesphere – auf Transformationsreise

Wie Elias Schneider und Jonas Zipprick die Transformation ihres 2020 gegründeten Coding-Start-ups Codesphere vom Verbraucher*innenprodukt hin zur treibenden Kraft in der Unternehmensinfrastruktur erfolgreich gemeistert haben.

Die Reise eines Start-ups ist selten ein gerader Weg zum Erfolg. Auch für Codesphere, 2020 von Elias Schneider und Jonas Zipprick in Karlsruhe gegründet, war die Suche nach der idealen Kund*innengruppe alles andere als einfach. Im dynamischen Umfeld der Softwareentwicklung durchlebte das junge Unternehmen in kürzester Zeit erhebliche Veränderungen.

Challenge Zielgruppe: Wohin soll’s gehen?

Die Mission von Codesphere, Softwarebereitstellung in der Cloud zu vereinfachen, hatte von Beginn an die Herausforderung, dass ein solches Infrastrukturprodukt eine potenziell sehr breite Zielgruppe hat. Der Start erfolgte mit einem Fokus auf private Entwickler*innen, die als zugänglichste Marktnische galten. Somit führte das Start-up im Jahr 2021 ein Verbraucher*innenprodukt ein, das einzelnen Entwickler*innen bei der Bewältigung der Herausforderungen von Cloud-Bereitstellungen half. Das Produkt erfreute sich rasch wachsender Beliebtheit und zog über 35.000 Benutzer*innen an. „Trotz eines beeindruckenden Wachstums und positiver Nutzungsstatistiken stießen wir auf Herausforderungen wie geringe Conversion Rates zu bezahlter Nutzung und mangelndes direktes Feedback“, so Elias.

In der Erkenntnis, dass Anpassungen notwendig waren, verlagerten Elias, Jonas und ihr hinzugekommener Co-Founder Roman Frolov im Jahr 2022 ihren Fokus auf Start-ups, was als die nächste logische Weiterentwicklung angesehen wurde. Auch dieser Schwenk brachte unerwartete Herausforderungen mit sich. „Entgegen unseren Erwartungen empfanden Start-ups oft keinen direkten Druck zur Verbesserung ihrer Infrastruktur, da sie großzügige Guthaben von Cloud-Giganten wie AWS, GCP und Azure erhielten“, so Elias. Eine weitere Neuausrichtung war somit unausweichlich.

Heute kommen die Codesphere-Lösungen vor allem in großen Unternehmen aus Branchen wie Bank- und Finanzwesen, Verteidigung, E-Commerce oder künstliche Intelligenz zum Einsatz. „Diese Unternehmen stehen meist vor komplexen Herausforderungen, darunter Anwendungen mit hohem Ressourcenbedarf, schwankender Auslastung der Daten­center sowie der Notwendigkeit von Team-Koordination und Prozessverbesserungen“, erläutert Elias. „Hierfür bieten wir ihnen Lösungen, die es Entwickler*innen ermöglicht, ihre Projekte in die Cloud zu bringen, ohne aufwändiges technisches Wissen im Bereich Kubernetes, Container oder DevOps zu benötigen.“

Die Learnings der Founder

  • Während der Transformationsreise hat Codesphere wichtige Erkenntnisse gewonnen, welche die Entwicklung des Start-ups maßgeblich geprägt haben:
  • Kleinere Kund*innen mögen zwar auf den ersten Blick für ein Start-up attraktiver und handlicher erscheinen – jedoch bedeutet dies nicht immer, dass sie die ideale Zielgruppe sind.
  • Der anfängliche Fokus auf Entwickler*innen, die noch immer Endbenutzer*innen sind, erwies sich als entscheidend für die Perfektionierung des Benutzer*innenerlebnisses.
  • Auch das Festhalten an der langfristigen Produktvision zahlte sich am Ende aus.
  • Anfangs ist es vollkommen in Ordnung, Maßnahmen zu ergreifen, die nicht sofort skalierbar sind, da die gewonnenen Erkenntnisse in dieser Phase von unschätzbarem Wert sind.
  • Der Aufbau einer funktionierenden Vertriebsorganisation ähnelt in vielerlei Hinsicht der Ingenieursarbeit: Aufstellen von Hypothesen, Durchführen von Tests, kontinuierliches Iterieren und Verbessern.

„Auch wenn wir bereits einen weiten Weg zurückgelegt haben, sehen wir dies erst als den Anfang. Jetzt gilt es, die gewonnenen Erkenntnisse in skalierbare Prozesse umzuwandeln, um so viele Unternehmen wie möglich auf unsere Reise mitzunehmen. Software ist die Zukunft, und innovative Positionierung in diesem Bereich wird zunehmend zum entscheidenden Wettbewerbsvorteil von morgen“, so CEO Elias abschließend.

Terra One erhält 7 Mio. Euro Seed-Finanzierung für KI-optimierte Batteriespeicher

Das Berliner Tech-Start-up Terra One ist einer der Pioniere im Bereich Batteriegroßspeicher in Deutschland und in diesem Markt seit 2023 aktiv. Die Seed-Finanzierung wird von einem namhaften Investorenkonsortium geleistet.

Angeführt wird die Finanzierungsrunde vom Early-Stage-VC für Real-Asset-Technologien PT1 mit Unterstützung von neosfer, dem Frühphaseninvestor der Commerzbank. Darüber hinaus haben sich unter anderem 468 Capital, der Deep-Tech-Investor des ehemaligen Rocket-Internet-Geschäftsführers Alexander Kudlich, N26-Mitgründer Maximilian Tayenthal, Serienunternehmer Jan Beckers sowie die Scout Funds von Andreessen Horowitz und Hedosophia an der Finanzierungsrunde beteiligt.

Dezentrale Speicherung von erneuerbaren Energien

Terra One widmet sich einer der größten Herausforderungen, die es im Zuge der grünen Energiewende und des Erreichens der Klimaziele zu lösen gilt: der dezentralen Speicherung von erneuerbaren Energien. Durch den steigenden Ausbau der Solarkapazitäten sowie der wachsenden Anzahl an Windkraftanlagen gerät das Erreichen der Klimaziele bzgl. der reinen Erzeugung von grünem Strom in greifbare Nähe. Jedoch reichen die Möglichkeiten zur Energiespeicherung derzeit bei weitem nicht aus, um den vollständigen Umstieg auf erneuerbare Energien zu gewährleisten. So gingen im Jahr 2023 aufgrund von Netzüberlastung 19 Terrawattstunden an erneuerbarer Energie allein in Deutschland verloren - genug, um 6 Millionen Haushalte zu versorgen.

Full-Stack-Konzept für Batteriegroßspeicher-Projekte

Die Technologie von Terra One, das von dem Serien-Unternehmer Tony Schumacher und vom Unicorn-CFO Thomas Antonioli (Grover) gegründet wurde, folgt einem neuen Ansatz: Mit seinem Full-Stack-Konzept entwickelt und betreibt Terra One Batteriegroßspeicher-Projekte, welche mittels einer eigenen AI-basierten Optimierungssoftware automatisiert geladen und entladen werden. Vereinfacht: Die Batterien laden sich auf, wenn der Anteil erneuerbarer Energien im Netz typischerweise am höchsten ist - und damit die Preise für Strom am niedrigsten - und entladen sich, wenn das Netz andernfalls auf konventionelle Stromerzeugung zurückgreifen müsste und die Preise somit deutlich höher sind. Diese Volatilitäten steigen mittelfristig durch den weiteren Zubau an Erneuerbaren erheblich an. Die Vermarktung der Speicher erfolgt über die europäische Strombörse EPEX, für die Terra One bereits die benötigten Lizenzen erworben hat.

Terra One erfüllt damit zwei Funktionen: Durch die intelligente Vermarktung an den Strombörsen werden bereits heute - unabhängig von Subventionen - attraktive wirtschaftliche Renditen erzielt. Zugleich trägt die ausgleichende Funktion entscheidend zur Netzstabilität bei und ermöglicht damit erst die Fortführung der Transformation zu 100% grüner Energie.

Das Unternehmen hat sich bis dato knapp 300 Projektflächen gesichert, auf denen es Speicher mit einer Gesamtkapazität von über 20 GWh zu errichten plant und damit einer der größten Speicherbetreiber Europas wäre. Das Unternehmen finanziert diese Speicher über Infrastruktur- und andere institutionelle Investoren, welche von den attraktiven Renditemöglichkeiten und den ESG-Credentials dieser Anlageklasse angezogen werden. Bereits heute verfügt Terra One über Interessenbekundungen solcher Investoren in 9-stelliger Höhe.

Terra One-Mitgründer Thomas Antonioli kommentiert: “Wir freuen uns sehr über diese Finanzierungsrunde, welche uns erlaubt unsere Vision voranzutreiben, den führenden Batterieoptimierer Europas aufzubauen und damit einen essentiellen Beitrag zum Erreichen der Klimaziele zu leisten. Konkret werden wir mit der Finanzierung unser Team weiter aufbauen und unsere revolutionäre Batterie-Optimierungssoftware sowie unsere Projektpipeline weiterentwickeln.“

Nikolas Samios, Managing Partner von PT1, erklärt die Investmententscheidung: “Wir beschäftigen uns seit geraumer Zeit mit Energiespeichertechnologien, denn wir wissen aus erster Hand, dass Infrastrukturfonds nur darauf warten, signifikante Summen in dieses Thema zu investieren. Nach ausgiebigem Screening des europäischen Marktes hat sich für uns Terra One klar als das beste Team und die beste Technologie erwiesen. Was mit Enpal und 1Komma5° bei der Skalierung der Installation von Solaranlagen gelungen ist, wird aus unserer Sicht mit Terra One nun auch für die Entwicklung und den Betrieb großer Batteriespeicher im Netz erreicht.”

Karim Menn, Senior Investment Manager von neosfer kommentiert das Investment: “Das Team von Terra One ist mit den richtigen Kompetenzen ausgestattet, um auf dem Energiespeichermarkt erfolgreich zu sein: eine hohe Geschwindigkeit, ein tiefes Verständnis für die Technologie sowie ihr Ansatz der vertikalen Integration in Kombination mit operativer Exzellenz. Darüber hinaus können Synergien zwischen Terra One und dem Asset Management der Commerzbank Gruppe entstehen, das zunehmend auf erneuerbare Energien und damit verbundene Infrastrukturprojekte setzt.“

Terra One-Mitgründer Tony Schumacher kommentiert: “Menschen außerhalb der Energiebranche haben häufig ein geringes Vorstellungsvermögen, wie viel Energie unsere Projekte speichern können. Unsere aktuell größtes genehmigtes Batterieprojekt kann eine Stadt mit 100.000 Einwohner bis zu 6 Stunden mit Strom versorgen. Das ist eine gewaltige Leistung, die es ermöglicht, Produktionsschwankungen erneuerbarer Energien auf großer Skalierung auszugleichen. Wir bauen eine wichtige Infrastruktur, um die Energiewende zu ermöglichen.”

tozero: Münchner Start-up meldet erste kommerzielle Lieferung von recyceltem Lithium

tozero, der in München ansässige ClimateTech-Pionier im Recycling von Lithium-Ionen-Batterien, markiert einen bedeutenden Erfolg mit der ersten kommerziellen Lieferung von recyceltem Lithium, das aus Batterieabfällen mithilfe eines proprietären Hydrometallurgieverfahrens gewonnen wird.

tozero ist ein Münchner Start-up, das 2022 von Sarah Fleischer und Dr. Ksenija Milicevic Neumann gegründet wurde. Die Mission des Unternehmens besteht darin, Europas führende Recyclinganlage für Lithium-Ionen-Batterien zu errichten, die sich auf die nachhaltige Rückgewinnung kritischer Materialien wie Lithium, Nickel, Kobalt und Graphit konzentriert. Durch die Wiederzuführung dieser Materialien in die Lieferkette möchte tozero die Entwicklung neuer Batterien unterstützen und gleichzeitig eine Kreislaufwirtschaft fördern.

Hochmoderner Hydrometallurgieprozess zur maximalen Rückgewinnung

Der hochmoderne Hydrometallurgieprozess von tozero maximiert die Rückgewinnung wertvoller Materialien wie Lithium und Graphit. Diese Materialien werden wieder in die Lieferkette eingeführt, wodurch der Bedarf an der Gewinnung und Verarbeitung neuer Materialien erheblich reduziert wird. Dadurch werden die CO2-Emissionen im Vergleich zu herkömmlichen Lithiumabbau- und -verarbeitungstechniken um bis zu 70 % reduziert. Die Technologie steht im Einklang mit den Zielen des europäischen Green Deals und erreicht die Ziele der EU-Batterierichtlinie einer Rückgewinnungsrate von über 80 % bis 2031 und damit früher als geplant.

Münchner Pilotanlage auf Erfolgskurs

Der im Juli 2023 gestartete Betrieb der Münchner Pilotanlage ermöglicht es seit März 2024 hochwertiges recycelts Lithium an europäische Kund*innen zu liefern. „Unser Lithium ist ein Beweis für die Reinheit und Wirksamkeit unseres Recyclingprozesses und macht ihn zu einem Spitzenprodukt und begehrtes kritisches Material für verschiedene Industriezweige in Europa“, kommentiert Sachin Samarakone, ein Teammitglied von tozero.

„Unsere Mission ist es, den Abfall von Lithium-Ionen-Batterien wirklich auf Null zu reduzieren, und jede Tonne recyceltes Lithium stellt einen bedeutenden Schritt zur Reduzierung unseres ökologischen Fußabdrucks und zur Erreichung einer Netto-Null-Zukunft dar“, erklärt Sarah Fleischer, Mitbegründerin und CEO von tozero.

Lithium wird als „weißes Gold“ bezeichnet und ist ein wichtiger Rohstoff für die Herstellung von Lithium-Ionen-Batterien. Es findet Anwendung in unterversorgten Märkten wie Keramik, Bauwesen, Schmiermitteln, Spezialgläsern und mehr und hat Auswirkungen auf verschiedene Branchen und das tägliche Leben. Mit der zunehmenden Elektrifizierung des Automobilsektors hat sich die Nachfrage nach Lithium intensiviert, was vor allem auf die Batterieherstellung zurückzuführen ist. Seit 2010 ist der Lithiumverbrauch für Batterieanwendungen von 20 % auf über 70 % des Gesamtbedarfs gestiegen.

Dem Lithium-Versorgungsdefizit entgegenwirken

Laut UBS-Prognose wird das weltweite Lithium-Versorgungsdefizit bereits im Jahr 2026 auftreten und bis 2030 auf 3 Millionen Tonnen Lithiumcarbonat-Äquivalent (LCE) anwachsen. Europa steht aufgrund der Konzentration des Bergbaus vor größeren Herausforderungen bei der Lithiumversorgung und Verarbeitungsaktivitäten in Ländern wie China, Chile und Australien. „97 % des Lithiums, das wir in der Europäischen Union verbrauchen, stammt aus China. Deshalb sind wir in diesem Fall völlig auf China angewiesen“, erklärte die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, kürzlich in ihrer Rede beim Clean Tech Industry Dialogue in Brüssel. „Die begeisterte Resonanz unserer Kunden unterstreicht die Bereitschaft des Marktes für nachhaltige und urban abgebaute Sekundärmaterialien aus Europa“, fügt Dr. Ksenija Milicevic Neumann, Mitbegründerin und CTO, hinzu.

Der innovative Ansatz von tozero geht nicht nur auf Bedenken in der Lieferkette ein, sondern bietet auch eine nachhaltige Alternative zur Beschaffung von Neulithium. Angesichts der laufenden kommerziellen Lieferungen geht tozero davon aus, bis 2026 Hunderte Tonnen recyceltes Lithium zu produzieren. „Wir sind stolz darauf, eine Vorreiterrolle bei nachhaltigen Praktiken einzunehmen, die die Kreislaufwirtschaft stärken“, schließt Dr. Ksenija Milicevic Neumann.

AIPERIA: 7,5 Mio. Euro für KI-basierte Lösung zur Reduzierung von Lebensmittelverschwendung

Das 2021 von Dr. Jan Meller, Dr. Fabian Taigel und Franz Seubert gegründete Software-Start-up mit Sitz in Würzburg hat sich auf die nachhaltige Bedarfsplanung für frische Lebensmittel spezialisiert.

Basierend auf mehr als zehn Jahren Forschung hat AIPERIA eine auf KI basierende Planungslösung entwickelt, die es erstmals ermöglicht, von der Produktion bis zum Supermarktregal zu planen und mittels Vorhersagen die Lebensmittelverschwendung zu reduzieren.

Damit liefert AIPERIA ist die Antwort auf ein immer wichtiger werdendes Problem: Die Verschwendung von Lebensmitteln im Einzelhandel aufgrund schlechter Planung führt in Europa jedes Jahr zu Umsatzeinbußen in Höhe von 13 Milliarden Euro und zu 32 Millionen Tonnen CO2-Emissionen – mehr Emissionen als Dänemark als ganzes Land produziert. Der politische Druck, diese enorme Lebensmittelverschwendung in Europa einzudämmen, ist groß, während die steigende Inflation auch die Gewinnspannen der Lieferanten drückt. Es besteht dringender Bedarf an genauen Prognosen, um Lebensmittelverschwendung zu vermeiden, die Gewinnspannen zu erhöhen und die Umsätze zu steigern. Mit seiner Lösung adressiert AIPERIA einen 10-Milliarden-Euro-Markt.

Das fast 60-köpfige Team in Würzburg hat bereits mehrere Auszeichnungen für seine innovative Technologie erhalten, darunter den Baden-Württemberg KI Champions Award, den Deutschen KI Award in der Kategorie Startups, den CNA Innovation Award in der Kategorie Nachhaltigkeit und den Econic Startup Award.

Die Serie-A-Finanzierungsrunde wurde von Europas führendem Impact-Investor ETF Partners und LBBW Venture Capital angeführt, mit Unterstützung des bestehenden Investors Earlybird Venture Capital und eines Konsortiums von Angel-Investoren.

Franz Seubert, CEO und Mitgründer von AIPERIA: „In den letzten drei Jahren haben wir uns als führende Planungslösung für frische Lebensmittel auf dem deutschsprachigen Markt etabliert. Wir sind nun bereit, die Technologie in neue und internationale Märkte einzuführen, um unsere wichtige, nachhaltige Wirkung weiter zu steigern. Mit diesem Investment verfügen wir nun über die notwendigen Ressourcen und freuen uns auf die vor uns liegende Reise.“

Fabrice Bienfait, Senior Partner, ETF Partners: „Wir sind begeistert, das dynamische und wegweisende Team von AIPERIA zu unterstützen. Ihr Engagement, die entscheidende Herausforderung der Lebensmittelverschwendung frontal anzugehen, ist nicht nur bewundernswert, sondern unerlässlich. Mit einer schnell wachsenden Kundenbasis hat AIPERIA ein bemerkenswertes Potenzial bewiesen, und wir erwarten ein weiteres Wachstum bis 2024 und darüber hinaus. Die erfolgreiche Finanzierungsrunde markiert einen entscheidenden Meilenstein, und wir freuen uns darauf, zu sehen, wie groß die positiven Einflüsse ihrer innovativen Lösung sein werden. Es geht darum, die Lieferketten zum Besseren zu verändern, die Effizienz zu steigern und die Gewinne für Einzelhändler und Lieferanten gleichermaßen zu erhöhen.“

„Wir haben das Team und die Vision von AIPERIA bereits vor einiger Zeit kennengelernt und konnten beobachten, wie sie ihren Kundenstamm in der Bäckereibranche Monat für Monat vergrößern und eine technologisch überlegene Lösung liefern, die einfach zu bedienen ist. Wir freuen uns, das großartige Team von AIPERIA auf seinem zukünftigen Weg zu unterstützen, Lebensmittelabfälle zu reduzieren und gleichzeitig den Umsatz und die Margen im Frischebe- reich zu verbessern“, sagt Dr. Patrick Herlinger, Investment Manager bei LBBW Venture Capital.

Dr. Fabian Taigel, COO und Mitgründer von AIPERIA, erläutert dies näher: „Jeden Tag treffen wir bei der Frischedisposition etwa 50 bis 100 Entscheidungen pro Filiale. Bei 10 Filialen sind das bereits 500 bis 1000 Entscheidungen, die getroffen werden müssen. Wenn man sich pro Entscheidung nur 20 Sekunden Zeit nimmt, wäre ein Mitarbeiter fast drei Stunden am Tag mit der Planung beschäftigt. Der Zeitaufwand ist enorm, aber unsere KI reduziert diesen Aufwand um 90 %.

Der Accelerator Campus Founders hat das junge Team durch intensives Mentoring dabei unterstützt, eine Finanzierung von ETF Partners, Earlybird Venture Capital und LBBW Venture Capital zu erhalten. „Das Investment ermöglicht es AIPERIA, international zu expandieren. Wir haben das Potenzial dieses Teams früh erkannt und sie als Mentoren ermutigt, groß für ihre Lösung zu denken. Wir freuen uns, dass sie seit ihren Anfängen ein aktiver Teil unserer Community sind und weiterhin an unseren Programmen teilnehmen werden“, sagt Oliver Hanisch, CEO von Campus Founders.

Dr. Philipp Semmer, Partner bei Earlybird-X, fasst zusammen: „Wir sind stolz darauf, AIPERIA seit der Anfangsphase zu unterstützen. Das Unternehmen ist ein Beweis für die bahnbrechende und innovative Technologie, die von europäischen Universitäten ausgeht. Wir glauben, dass verderbliche Waren nur der Anfang sind! Langfristig werden wir eine stärker auf Vorhersage ausgerichtete Wirtschaft erleben: KI wird große Datenmengen aus verschiedenen Quellen verarbeiten, um Ereignisse und Ergebnisse in allen Bereichen der Weltwirtschaft vorherzusagen. Wir freuen uns darauf, diese Reise mit einem großartigen Team fortzusetzen.“

Gründer*in der Woche: Stefan Sucker - er hat KI im Blut

Der Bremer Serial Entrepreneur Stefan Sucker will mit seinem neuesten „Start-up-Baby“ Axontic unseren digitalen Arbeitsalltag auf eine neue, das heißt kreativere und produktivere Stufe stellen.

Stefan Sucker ist kein Start-up-Neuling. Bereits vor 24 Jahren hob er gemeinsam mit seinem Freund und Geschäftspartner Vicente Diaz Fernandez die We4IT GmbH aus der Taufe und verwirklichte damit seinen Wunsch nach der Freiheit, eigenständig innovative Ideen verwirklichen zu können. „Wir waren getrieben von der Überzeugung, dass wir mit unserer Kreativität und unserem Engagement einen bedeutenden Beitrag im Bereich der Informationstechnologie leisten können“, erinnert sich Sucker.

Schnelles Handeln statt Warten auf Perfektion

Den Beginn jeder Neugründung markiert eine Idee, eine Vision. Dass diese in der Regel nicht völlig ausgereift oder gar bereit für den Markt ist, stellt für den erfahrenen Gründer und Unternehmer weniger ein Hindernis dar als vielmehr einen Normalzustand, der sogar Vorteile birgt: „Mit einer noch nicht perfekten Idee zu starten, ist nicht nur machbar, es ist eigentlich der Weg, wie die Dinge in der Start-up-Welt laufen“, so Sucker, und er ergänzt: „Es geht darum, ins Handeln zu kommen, nicht um Perfektionismus. Im Herzen jedes Unternehmertums steht das Lean-Startup-Prinzip, bei dem du mit einer Basisversion deines Produkts, deinem Minimum Viable Product (MVP) beginnst. Warum? Weil echtes Feedback von echten Nutzern unbezahlbar ist und es dir ermöglicht, deine Idee schnell auf die konkreten Kundenanforderungen hin zu verfeinern.“

Das Warten auf Perfektion kann Sucker zufolge sogar eine Falle sein: „In unserer schnelllebigen Technologiewelt ändern sich Dinge blitzschnell, und eine zu starke Fixierung auf Perfektion kann dich ins Hintertreffen bringen. Die Herausforderung liegt darin, schnell zu sein und gleichzeitig die Qualität nicht aus den Augen zu verlieren. Es ist die klassische Gratwanderung zwischen Geschwindigkeit und Sorgfalt.“

Lern- und Anpassungsfähigkeit betrachtet der erfahrene Gründer in diesem Zusammenhang als den wahren Geist des Unternehmertums. Ein Produkt muss zunächst einmal gut genug für den Start sein und dann, basierend auf User*innen-Feedback, kontinuierlich wachsen.

Zukunftsweisender Entschluss: auf KI setzen

Wie das Ergebnis kontinuierlichen Wachstums liest sich auch die Story on Axontic: Bereits 2001, kurz nach dem Zusammenbruch der New Economy hebt Sucker mit seinem Partner Vicente Diaz Fernandez We4IT aus der Taufe. Das fortschrittliche Unternehmen soll sich im Großraum Bremen schnell zu einer wahren Start-up-Schmiede entwickeln und bereits 2012 mit der Bankensoftware Financial Solutions die erste Ausgründung nach sich ziehen.

Fünf Jahre später folgt JUST ADD AI mit dem zukunftsweisenden Entschluss, künstliche Intelligenz (KI) zu einem Fokusthema zu erklären. Innovative und praxisnahe Ideen stehen dabei im Vordergrund, so wird zum Beispiel im Schulterschluss mit dem Fußballverein Werder Bremen eine Scouting-Plattform entwickelt. Dieses Tool entschlüsselt mithilfe einer KI die bisweilen doch sehr unterschiedlichen Berichte von Talent-Scouts im Fußball und kombiniert sie nach umfassender Analyse exklusiv mit Spielerdaten von transfermarkt.de.

KI-basierte Kamerasysteme zur zielsicheren Steuerung von Industrierobotern, die Entwicklung des Prototyps einer selbstfahrenden Straßenbahn, flexible Lösungen zur Datenverarbeitung auf der Internationalen Raumstation ISS, personalisierte Chatbots für Unternehmen, industrielle Qualitätsprüfung per Deep Learning – JUST ADD AI operiert schnell, innovativ und breit aufgestellt.

E-Mail-Management-Lösung Mailissa

Vor allen Dingen leitet diese Unternehmensentwicklung eine neue Richtung für Sucker ein. Die Weichen für die Ausgründung von Axontic sind gestellt: Die Idee nimmt Form an, als das Team das enorme Potenzial der Software Mailissa erkennt. Das neue Programm ist eine E-Mail-Management-Lösung für die Microsoft-365-Landschaft und zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass sie den Umgang mit Microsoft Office auf mehreren Ebenen erleichtert.

„Intern standen wir vor der komplexen Aufgabe, ein Produkt zu entwickeln, das sowohl als Software-as-a-Service als auch als Enterprise-Installation funktioniert, wobei es in beiden Fällen die gleichen Funktionalitäten bereitstellen muss. Das war angesichts der großen Unterschiede in den verfügbaren APIs für die verschiedenen Plattformen besonders herausfordernd. Wir mussten eine flexible und robuste Lösung entwickeln, die in unterschiedlichen Umgebungen gleich effizient arbeitet“, erinnert sich Sucker an die Startphase.

Kurz erklärt: Mailissa ist ein Microsoft Outlook Add-in, kann also ganz einfach aus dem Microsoft Store geladen werden, verbindet sich mit Outlook und wir dort zu einer hilfreichen „Mitarbeiterin“. Viele Unternehmen arbeiten mit Gruppen-Postfächern, in denen sich bisweilen auch mehrere Mitarbeitende tummeln. Welche E-Mail wurde bereits beantwortet, an welchem Kontakt hängen noch unbearbeitete To-do’s, wo gilt es, über mehrere Abteilungen Inhalte oder Ideen auszutauschen, ohne jede Nachricht x-fach weiterzuleiten? Eine Zuweisung von Aufgaben und Zuständigkeiten erfolgt vielerorts über weitere Business-Tools wie Asana oder Slack.

Mailissa bündelt all diese Kommunikationsmethoden und verschlankt so Arbeitsprozesse, denn das Programm kann an jede beliebige Drittanwendung angedockt werden. Das wichtigste Feature ist aber das automatisierte Dokumenten­management: „Eine weitere Herausforderung war die Integration der KI in unser Produkt. Wir wollten sicherstellen, dass unsere KI auch offline, also ohne Cloud-Service, nutzbar ist, um maximale Flexibilität und Datensicherheit zu bieten.“

KI erobert mit großen Schritten den Arbeitsalltag, die neue Technologie birgt unzählige Möglichkeiten, schürt aber auch Unsicherheiten. Stefan Sucker verfolgt diesbezüglich einen niedrigschwelligen Ansatz: „Unser Ziel ist es, durch den Einsatz von KI den Menschen von seinen Routinearbeiten zu entlasten, sodass er sich auf die kreativen und strategischen Aspekte seiner Arbeit konzentrieren kann. Wir glauben fest daran, dass Technologie dazu dienen sollte, die menschliche Produktivität und Kreativität zu steigern, und nicht nur eine reine Arbeitslast zu sein.“

Für Veränderung offen bleiben und Strategien anpassen

Aufbauen konnte Sucker bei der Axontic-Gründung auf seinen Learnings aus 24 Jahren als Serial Entrepreneur: „Der Schlüssel liegt im grundlegenden Verständnis der Kundenbedürfnisse. Starte mit einem klar definierten Problem, das du lösen möchtest, und baue dein Produkt oder deine Dienstleistung um dieses Problem herum auf. Bleib dabei immer offen für Rückmeldungen deiner Kunden, denn dieses Feedback ist Gold wert.“ Die Tatsache, dass jede Neugründung mal einen steinigen und kurvenreichen Weg einschlagen kann, betrachtet Sucker mit hanseatischer Gelassenheit: „Man muss offen für Veränderung bleiben und auch mal Strategien anpassen, wenn sich neue Informationen oder Gelegenheiten ergeben. Ich glaube, Anpassungsfähigkeit und Unabhängigkeit sind entscheidende Faktoren, wenn man am Markt bestehen will – zum Beispiel würde ich auch nie zu starke Abhängigkeiten zu Kunden, Banken oder Lieferanten entstehen lassen.“

Vor allem aber umgibt Sucker sich stets mit einem starken Team, das seine Vision teilt: „Mir ist wichtig, dass sich die Menschen bei Axontic in ihren Fähigkeiten ergänzen, und dass unser Netzwerk nicht nur Unterstützung und Ratschläge bietet, sondern auch Türen zu neuen Geschäftsmöglichkeiten und Wachstum öffnet.“

Neben dem erklärten Ziel, die Arbeitsroutinen in Unternehmen zu vereinfachen, sieht Sucker Axontic als zukünftigen Marktführer im Bereich des E-Mail-Managements. Dazu möchte er die IT-Lösungen über die Grenzen von Microsoft hinaus erweitern und beispielsweise auch in Plattformen wie Google integrieren. Der Weg dorthin: eine enge Zusammenarbeit mit den Kund*innen. „Das ist ein Kernaspekt unserer Geschäftsstrategie. Wir glauben fest daran, dass der Erfolg in der Fähigkeit liegt, sich dynamisch an die sich ständig ändernden Anforderungen der Geschäftswelt anzupassen. Durch den kontinuierlichen Dialog und das Feedback unserer Kunden können wir uns stetig weiterentwickeln und verbessern“, so Stefan Sucker abschließend.

Förderprogramm NRW.SeedBridge: Neue Brückenfinanzierung für Start-ups

Die NRW.BANK startet ihr Förderprogramm NRW.SeedBridge: Start-ups aus NRW, die nicht älter als sieben Jahre sind, können Wandeldarlehen von bis zu 200.000 Euro beantragen.

Damit junge, innovative Unternehmen aus Nordrhein-Westfalen die Zeit bis zur nächsten Finanzierungsrunde ohne Liquiditätsengpässe überbrücken können, hat die NRW.BANK heute das Förderprogramm NRW.SeedBridge gestartet. Mit dem kurzfristig aufgelegten Programm reagiert die Förderbank auf das aktuell knappe Angebot von Risikokapital im Markt. Über NRW.SeedBridge können Start-ups, die nicht älter als sieben Jahre sind, Wandeldarlehen von bis zu 200.000 Euro beantragen.

Michael Stölting, Mitglied des Vorstands der NRW.BANK: „Weil die Konjunktur nicht in Schwung kommt, wird Risikokapital zunehmend knapp. Start-ups fällt es immer schwerer, am Markt eine Anschlussfinanzierung zu finden. Hier helfen wir kurzfristig mit NRW.SeedBridge aus, damit jede gute Geschäftsidee aus Nordrhein-Westfalen die passende Finanzierung erhält.“

Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur: „Um die klimaneutrale und digitale Transformation zu meistern und unser Land fit für die Zukunft zu machen, brauchen wir die Innovationskraft engagierter Gründerinnen und Gründer. Gemeinsam mit der NRW.BANK arbeiten wir deshalb kontinuierlich daran, dass Start-ups in Nordrhein-Westfalen auch finanziell die besten Rahmenbedingungen vorfinden. Zuletzt haben Insolvenzen von Start-ups zugenommen, auch weil private Business Angel im aktuellen Umfeld zurückhaltender agieren. Mit NRW.SeedBridge schließen wir nun eine akute Finanzierungslücke im Markt, damit unsere Gründerinnen und Gründer sich ganz auf die Entwicklung ihrer Geschäftsidee fokussieren können.“

Über NRW.SeedBridge vergebene Wandeldarlehen stellt die NRW.BANK ohne Co-Investor zur Verfügung. Zins- und Tilgungszahlungen sind endfällig. Vorteil: Während der siebenjährigen Laufzeit des Darlehens werden die Unternehmen nicht mit Zins- und Tilgungszahlungen belastet.

Die Wandeldarlehen sind zudem nachrangig und der Darlehensnehmende muss keine Sicherheiten stellen. Deswegen gelten diese als eigenkapitalnahe Finanzierungen. Eine weitere Besonderheit bei Wandeldarlehen: Unter bestimmten Bedingungen kann der Darlehensgebende das Wandeldarlehen in einer der nächsten Finanzierungsrunden in eine Beteiligung an dem Start-up wandeln, sodass eine Rückzahlung des Darlehens in diesem Fall entfällt.

Weitere Informationen gibt es unter www.nrwbank.de/seedbridge

Deutscher Innovationsgipfel 2024

Der vom Innovation Network veranstaltete DEUTSCHE INNOVATIONSGIPFEL (DIG) findet am 15. Mai 2024 in München statt und ist das branchen- & technologieübergreifende Entscheider*innentreffen, das Innovator*innen und Führungskräfte aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und anderen Bereichen zusammenbringt, um Ideen auszutauschen, Best Practices zu teilen und innovative Lösungen für aktuelle Herausforderungen zu diskutieren.

Neben großen, innovativen Unternehmen und Partnern des DIG wie AUDI, DB Systel, Drees & Sommer, Miele, IMP und Volocopter sowie kreativen Köpfen von Start-ups wie Rooom, Hasytec und Marvel Fusion bietet der Deutsche Innovationsgipfel 2024 auch Start-ups wieder die Chance, neue Kund*innen, hochwertige Kontakte und große Deals auf dem crossindustriellen Entscheider*innentreffen am 15. Mai in München einzufädeln.

StartUP – WarmUP: Start-ups for Breakfast

Gleich zum Auftakt des 17. Deutschen Innovationsgipfels präsentieren sich die Gründer*innen dann im StartUP – WarmUP. Moderiert werden die Pitch-Präsentationen in lockerer Frühstücksrunde von Moritz Förster, Managing Partner bei den TechFounders, Deutschlands erfolgreicher Start-up-Rampe. So neugierig auf sich und ihr Unternehmen gemacht, haben die Start-ups direkt im Anschluss dann die Möglichkeit, sich an einem eigenen Stand auf dem Showfloor zu präsentieren und ganztägig für individuelle Gespräche zur Verfügung zu stehen.

Damit die Teilnehmer*innen des 17. Deutschen Innovationsgipfels – jede(r) zweite Besucher*in gehört der Geschäftsführung bzw. dem Vorstand eines Unternehmens an – auch möglichst schnell in intensive Gespräche kommen, hinterliegt dem „innovativsten Tag des Jahres“ ein einmaliges Konzept in sich verzahnter Bausteine.

Meilenstein in der E-Commerce-Tech-Branche: Linehub übernimmt adnymics

Die adnymics GmbH, ein Tech-Anbieter für individualisierte Paketbeilagen, wird vom niederländischen Marketing-Kollektiv Linehub übernommen, das damit Europas Marktführer für Paketbeilagen wird. Zu dem Kollektiv gehören u.a. Daisycon, Affiliprint, Sovendus, Conversive, Trendata, New Media und Basebuilder

Die adnymics GmbH mit Sitz in München ist führender Technologieanbieter für individualisierte Paketbeilagen. Das Unternehmen wurde 2014 gegründet und hat seitdem über 7 Millionen Euro Venture-Kapital eingeworben. Unter der Marke adnymics bietet das Unternehmen personalisierte Paketbeilagen und Print-Mailings zur Kund*innenbindung an. Mit ParcelDealz wurde 2022 eine Plattform für die Neukund*innengewinnung mittels Beilagen aus dem Etikettendrucker entwickelt. Mit einer Reichweite von mehreren Millionen Paketbeilagen pro Monat hat sich ParcelDealz schnell als wichtiger Akteur im Markt etabliert.

Jetzt wird adnymics vom 2010 gegründeten niederländischen Marketing-Kollektiv Linehub übernommen. Linehub ist in der Marketingbranche bekannt für sein nutzer*innenorientiertes Service-Hub, das Marken dabei unterstützt, Dienstleistungen in der Online- und Offline-Kommunikation zu vereinfachen. Zum Kollektiv gehören unter anderem Daisycon, Affiliprint, Sovendus, Conversive, Trendata, New Media und Basebuilder.

Synergieeffekte und gemeinsames Wachstum

Die Zusammenarbeit schafft Europas größtes Netzwerk für Paketbeilagen mit einer Reichweite von über 200 Millionen Haushalten in 14 Ländern. Mit adnymics und ParcelDealz erweitert das Marketing-Kollektiv Linehub seinen Marktanteil im Offline-Marketing, ermöglicht Cross-Over-Angebote und verbessert die Customer Journey.

Marko Dobroschelski, CEO von Linehub: „Ich bin sehr erfreut und richtig begeistert, dass adnymics der Linehub-Familie beitritt. Dies bietet adnymics die Möglichkeit, die bestehenden Produkte zu kapitalisieren, die Entwicklung voranzutreiben und mit unseren gemeinsamen Ressourcen, Kundenstämmen und Erfahrungen deutlich schneller zu skalieren. Andererseits trägt diese Übernahme zu den Wachstumszielen von Linehub bei und eröffnet zudem allen Marken neue Vertriebskanäle über das Produkt ParcelDealz. Darüber hinaus wird es unsere Position im ‚Offline‘-E-Commerce-Markt (Affiliprint, Basebuilder, Heidenreich-Card, adnymics, ParcelDealz) zunächst in Deutschland, aber bald auch international stärken. Abschließend freue ich mich, Dominik, Simon und ihr gesamtes Team in München an Bord willkommen zu heißen, die unsere Reise mitgestalten und das Linehub-Kollektiv stärken.“

Das gesamte Team von adnymics und ParcelDealz bleibt erhalten und treibt die weitere Entwicklung der KI- und datengesteuerten Offline-Angebote von Linehub vom Münchner Büro aus voran.

Dominik Romer, Gründer und weiterhin Geschäftsführer von adnymics und ParcelDealz, sieht in der Fusion einen wichtigen Schritt in der Entwicklung des Unternehmens: „Mit unseren adnymics-Produkten zur Kundenbindung können wir das Angebot von Linehub wunderbar ergänzen. Unser Paketbeilagen-Netzwerk ParcelDealz ergänzt das Produktportfolio von Affiliprint perfekt. Seit dem Markteintritt im Jahr 2022 ist ParcelDealz bereits schnell gewachsen und wir können die Expansion nun gemeinsam weiter beschleunigen. Dieses Wachstum wird sowohl in Deutschland als auch in anderen europäischen Ländern stattfinden.“

Körber Start-Hub: Gemeinsam Gutes gründen

500m² Platz für junge Gründer*innen und die, die es werden wollen: Das und vieles mehr bietet der Ende 2023 in Hamburg an den Start gegangene Körber Start-Hub. Wir stellen den Hub vor und präsentieren Start-ups, die im Next.Generation Inkubator an ihren sozialen Geschäftsideen feilen.

Die Gesellschaft besser machen – so lautet die Vision der Hamburger Körber-Stiftung. Diesem ambitionierten Ziel möchte die Stiftung vor allem mit ihren über 40 Programmen und Projekten näherkommen, in denen sie den Dialog fördert, Debatten anregt und Menschen motiviert, sich aktiv in unsere Gesellschaft einzubringen und mitzumachen. Mitmachen ist hier das Stichwort, denn der Stifter Kurt Körber war ein Macher. Im Jahr 1909 geboren war Körber ein erfolgreicher Industrieller und übertrug seinen unternehmerischen Gestaltungswillen auf die Gesellschaft. Als Anstifter wurde er zum Vorbild für gelebte gesellschaftliche Verantwortung. Bereits im Alter von 15 Jahren machte Körber seine erste Erfindung: eine automatisch gesteuerte Sender-Ableseskala, die er zum Patent anmeldete. Und genau diesen Erfindergeist und unternehmerischen Gestaltungswillen möchte die Körber-Stiftung mit einem neuen Programm seit Dezember 2023 auf andere junge Menschen übertragen.

Treffpunkt für junge Gründer*innen

Mit Workshops, Programmen und Veranstaltungen möchte der Körber Start-Hub insbesondere junge Menschen – Schüler*innen, Studierende, Auszubildende und Berufseinsteiger*innen – ermutigen, eigene unternehmerische Lösungen für die komplexen Probleme zu erarbeiten, die ihre Zukunft bestimmen. „Der Hub versteht sich dabei als Treffpunkt und Anlaufstelle für junge Macher*innen. Für Interessierte, die sich im unternehmerischen Denken und Handeln ausprobieren möchten, erste Berührungspunkte mit dem Thema Gründen sammeln und von anderen Gründungserfahrungen lernen möchten. Es geht darum, junge Menschen zu empowern, ihre Ideen in der Praxis zu erproben und an den eigenen Gestaltungswillen zu glauben“, erklärt Carmen Ludwig, Leiterin des Körber Start-Hubs.

Dabei orientieren sich die Angebote an den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung, die die Vereinten Nationen 2015 als globalen Plan zur Förderung von nachhaltigem Frieden und Wohlstand sowie zum Schutz unseres Planeten verabschiedet haben. Die gemeinsame Vision zur Bekämpfung der Armut und Reduzierung von Ungleichheiten soll seither in nationalen Maßnahmen umgesetzt werden.

Die Liste gesellschaftlicher Herausforderungen ist lang. Angehörige der sogenannten Generation Z (GenZ) sind in einer Zeit aufgewachsen, die von ebenso großen Chancen wie Krisen geprägt ist: Entwicklungen wie Digitalisierung, New Work, kollabierende ökologische Systeme und die Auswirkungen der Corona-Pandemie prägen ihre Sicht auf die Welt. Mit Kooperationen und eigenen Programmen setzt der Start-Hub genau hier an: Teilnehmende entscheiden selbst, in welchem Bereich sie sich einbringen möchten, entwickeln Lösungsansätze aus einer intrinsischen Motivation heraus, vielleicht auch aus einer eigenen Betroffenheit – in jedem Fall sehr nah an ihrer persönlichen Lebensrealität. Dabei stellt sich auch immer die Frage, welche positive Wirkung sie mit der Idee erreichen möchten. Im Körber Start-Hub geht es nicht um das Gründen des Gründens wegen, sondern vielmehr um die Mitgestaltung der Gesellschaft.

Mit mindestens einem der 17 Nachhaltigkeitsziele beschäftigen sich daher auch die Teilnehmenden des ersten Programms des Start-Hubs, dem Next.Generation Inkubator. Zehn Start-up-Teams werden seit Herbst 2023 von Coaches von der Idee bis zur Marktreife begleitet. Ganz nach dem Motto „Die Idee in die Umsetzung bringen“, lernen die 25 Teilnehmenden zwischen 20 bis 27 Jahren alles, was sie für eine eigene Gründung wissen müssen.

Im Folgenden stellen wir sechs Start-up-Teams aus dem Next.Generation Inkubator samt ihren Ideen vor.

tiefpunkt.
Nachhaltigkeitsziel 3: Gesundheit & Wohlergehen

„Wir wollen eine Welt mitgestalten, in der sich Menschen mit Empathie und Verständnis begegnen. Dafür schaffen wir langfristig sichere Räume für Kinder und Jugendliche, in denen sie sich selbst und anderen begegnen können und lernen, zu ihrem eigenen ,Safe Space‘ zu werden“, so das Ziel der beiden Gründerinnen Sanna Meyer-Nixdorf und Hannah Freyer. Mit ihrer Gründungsidee tiefpunkt. möchten sie eine Welt mitgestalten, in der sich Menschen weniger einsam fühlen und einander mit mehr Empathie und Verständnis begegnen. Über Schul-AGs soll eine Anlaufstelle für Schüler*innen geschaffen werden, in der sie sich zu Themen wie mentale Gesundheit, Stress und Einsamkeit austauschen können sowie Beratung erhalten.

Recare: 3,2 Mio. Euro für den Entlassmanagement-Marktplatz

Über seine SaaS-Plattform ermöglicht das 2017 von Maximilian Greschke gegründete HealthTech Recare einen unkomplizierten Patient*innentransfer von Krankenhäusern zur Nachversorgung.

Das frische Kapital stammt aus einer neuen Finanzierungsrunde mit bestehenden Investor*innen sowie einem Darlehen in Höhe von 2 Mio. Euro von Gilion (ehemals Ark Kapital) und soll in den Ausbau des deutschen Marktplatzes für digitales Entlassmanagement fließen.

„Wir lehnen den Status quo des Gesundheitswesens in Deutschland und Europa ab“

Die innovative Technologie von Recare gestaltet Entlass- und Überleitungsprozesse von Krankenhäusern effizienter. Das Gesundheitspersonal kann sich dadurch mehr auf die Patientenversorgung konzentrieren und Kliniken über die Optimierung der Verweildauer von Patientinnen und Patienten individuelle Einsparpotenziale realisieren. Eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung stellt den Schutz der hochsensiblen Gesundheitsdaten sicher.

„Wir lehnen den Status quo des Gesundheitswesens in Deutschland und Europa ab, in dem das Ausfüllen, Scannen und Faxen von Dutzenden von Formularen für Patientinnen und Patienten immer noch die Norm ist", sagt Maximilian Greschke, Gründer und CEO von Recare. „Wir glauben, dass Technologie der Schlüssel für eine positive Wirkung im Gesundheitssystem ist und Prozesse effizienter, schneller und sicherer macht. Eine solche digitale Transformation ermöglicht den medizinischen Fachkräften, sich auf die Betreuung und Behandlung der Patientinnen und Patienten zu konzentrieren, nicht auf bürokratische Vorgänge. Davon profitieren letztlich alle Beteiligten."

300.000 Patient*innen haben bereits von einer schnelleren Nachsorge profitiert

Nach dem Start im Jahr 2017 hat sich Recare als neutraler Marktplatz schnell zu einer der führenden Plattformen für digitales Entlassmanagement in Deutschland entwickelt, die Krankenhäusern die Möglichkeit bietet, Nachversorger für ihre Patientinnen und Patienten mit Nachsorgebedarf zu finden. Der Marktplatz vernetzt nach Integration aller Pflegeplatzmanager-Kund*innen 700 Akutkrankenhäuser, 650 Rehabilitationskliniken sowie 24.000 weitere Leistungserbringer aus den Bereichen Pflege und Hilfsmittel/Homecare. Mehr als 300.000 Patientinnen und Patienten haben dank der Plattform bereits von einer schnelleren Nachsorge profitiert.

„Recare hat in einem komplexen und regulierten Umfeld eine überzeugende und einfach zu bedienende Plattform geschaffen, die großes technisches Können und Branchenkenntnis aus erster Hand vereint", sagt Mariam Koorang, General Manager Deutschland bei Gilion. „Das Unternehmen hat und wird weiterhin ein robustes, nachhaltiges und vorhersehbares Wachstum vorweisen können und spielt eine wichtige Rolle bei der Bewältigung der Anforderungen der Digitalisierung des Gesundheitswesens in Deutschland. Wir freuen uns, dass wir das nächste Kapitel des Unternehmens mitfinanzieren können."

Die Finanzierung ermöglicht es Recare, sich noch stärker auf die Einführung seiner digitalen Entlassmanagement-Lösungen zu konzentrieren, um die Prozesse der Patient*innennachsorge zu einem entscheidenden Zeitpunkt der digitalen Transformation des deutschen Gesundheitssystems zu verbessern. Denn in der Endphase der Umsetzung des Krankenhauszukunftsgesetzes (KHZG), das die Krankenhäuser zur Digitalisierung und damit zur Steigerung ihrer Effizienz verpflichtet, hat die Durchdringung des Marktes für Entlassmanagement höchste Priorität.

Investor Days Thüringen (IDT) 2024: Beat the Innovation

Wie innovative Start-ups in Thüringen am 5. und 6. Juni 2024 auf den Investor Days Thüringen (IDT) in Erfurt die große Chance auf Investments bekommen.

Thüringen ist ein kleines Bundesland. Die knapp zwei Millionen Einwohner*innen leben meist auf dem Land, es gibt viel Wald, Hügel und auch sonst ist es dort ganz schön. Innovation ist nicht der erste Gedanke, den man mit dem flächenmäßig 11-kleinsten Land in Deutschland verbindet. Ein genauerer Blick verrät aber: Thüringen muss sich nicht verstecken. Allein 92 Hidden Champions, Weltmarkt- und Technologieführer in ihrem Bereich, kommen aus Thüringen. Von Optik bis Automotiv, von Medizintechnik bis Maschinen- und Anlagenbau, in der Mitte Deutschlands hat sich längst ein spannendes Ökosystem für innovative Ideen gebildet. Nicht umsonst belegt das Land im Vergleich inzwischen Platz 1 bei der Gründung innovativer Start-ups in Deutschland. Ein Wert, der sich durchaus sehen lässt, gibt es doch nur ein wirkliches Technologiezentrum für Optik und Photonics in Jena.

in|stead – ein Jenaer Start-up kurz vor dem Durchbruch

Thomas, Marcus und Patrick kommen aus Jena. Dort haben sie zusammen studiert, geforscht und in den vergangenen Jahren an einer Weltneuheit gearbeitet, die gar nichts mit Linsen, Glas oder Informationsspeicherung zu tun hat. Die Idee ist einfach. „Wir wollen auf Kunststoffe verzichten und sie durch Naturstoffe ersetzen“, sagt Patrick Bräutigam, einer der Gründer des Start-ups in|stead. Ganz so einfach ist der Weg aber nicht gewesen. Jahrelange Forschung, Geduld und Vorbereitung waren notwendig, dass in|stead im Frühjahr 2024 bereit für ein Investment ist und sich vom Forschungsprojekt zu einem Unternehmen entwickeln konnte. Eine Oberfläche aus Naturmaterialien zu schaffen, die ähnliche Eigenschaften wie Kunststoff hat, also z.B. wasserabweisend ist, bietet dabei riesiges Potenzial, dass in|stead zunächst in der Textilwirtschaft sieht. Nun steht das junge Start-up womöglich vor dem Durchbruch.

Sichtbarkeit stärken und Investor*innen auf sich aufmerksam machen

Auf den Investor Days Thüringen (IDT), dem größten Event für Start-ups in der Mitte Deutschlands, dürfen die drei Gründer ihre Idee auf der Pitch Bühne präsentieren. Die Gäste: Investor*innen aus dem ganzen Land, die angereist sind, um zu sehen, wie sich die Gründerinnen und Gründer schlagen und ob spannende Projekte für Investments in Frage kommen.

Die 180-Sekunden-Präsentationen wollen gut vorbereitet sein. Keine Hilfsmittel, nur die Bühne und eine Leinwand stehen zur Verfügung. „Uns geht es darum, die tollen Start-ups aus Thüringen und ganz Deutschland auf der Bühne sichtbar zu machen und Interesse bei Investor*innen zu wecken. Im Anschluss an die Pitches können sich Kapitalgeber*innen und Start-up-Teams dann direkt austauschen und zusammen technische Details oder Marktchancen diskutieren“, sagt Olga Röder, Projektleiterin bei den Investor Days Thüringen, die von Stiftung für Technologie, Innovation und Forschung und der bm-t beteilingsmanagement GmbH seit fast einem Jahrzehnt Gäste aus Deutschland und der ganzen Welt ins beschauliche Thüringen locken.

Die E-Rechnungspflicht kommt!

Das beschlossene Wachstumschancengesetz ist eine zentrale Maßnahme der Bundesregierung, um Unternehmen zu entlasten und das Wirtschaftswachstum anzukurbeln. In ihm ist aber auch die Verpflichtung einer elektronischen Rechnungsstellung eingegangen. Damit kommen auf Unternehmen innerhalb kurzer Zeit einige Änderungen zu.

Christian Steiger, Geschäftsführer Lexware, beantwortet die wichtigsten Fragen rund um das Thema E-Rechnungen:

Was ist mit elektronischen Rechnungen überhaupt gemeint?

Natürlich erstellen und verschicken viele Unternehmen heute schon Rechnungen in digitaler Form. Dies geschieht jedoch häufig im PDF-Format per Mail, wie 75 Prozent der Befragten einer kürzlich von uns durchgeführten Umfrage* zeigte. Doch ist damit keine automatische und elektronische Verarbeitung möglich ist. Denn, und hier sehen wir in den kommenden Monaten Aufklärungsbedarf: Ein PDF ist keine E-Rechnung. Im Grunde handelt es sich hierbei nur um eine bildhaft repräsentierte Rechnung. Im Gegensatz dazu werden E-Rechnungen nach EU-Norm in einem strukturierten Format ausgestellt, sodass sie automatisch und elektronisch ohne Medienbrüche verarbeitet werden können. Das wissen viele Selbstständige und kleine Unternehmen nicht, vor allem diejenigen nicht, die noch mit Word und Excel oder sogar Stift und Papier arbeiten. Auch das zeigten die Umfrageergebnisse: knapp ein Drittel (31 Prozent) versendet ihre Rechnungen immer noch per Post. Und das, obwohl es zugleich heute schon Lösungen gibt, die E-Rechnungs-ready sind und den Unternehmen diese Sorge abnehmen.

Warum werden E-Rechnungen nun verpflichtend?

Tatsächlich müssen Unternehmen bereits seit 2023 Lieferungen und Leistungen an öffentliche Einrichtungen des Bundes als E-Rechnung abrechnen. Ganz neu ist die Pflicht zur E-Rechnung also nicht. Die jetzige Ausweitung auf den B2B-Bereich ist ein Vorgriff auf die EU-Initiative ViDA (VAT in the Digital Age). Deren Ziel ist es unter anderem, das Mehrwertsteuerrecht zu modernisieren, um Mehrwertsteuerbetrug wirksamer zu bekämpfen. Dazu war ursprünglich bis 2028 die Einführung eines elektronischen Meldesystems für innergemeinschaftliche Umsätze nebst E-Rechnungspflicht geplant. Mittlerweile ist bereits eine Verschiebung auf 2030 bzw. 2032 in Diskussion.

Was heißt das in der Praxis konkret für Unternehmen?

Die E-Rechnungspflicht soll in mehreren Stufen umgesetzt werden, wobei ab 1. Januar 2025 schon alle Unternehmen in der Lage sein müssen, elektronische Rechnungen zu empfangen und zu öffnen. Ein Jahr später müssen Unternehmen dann für alle inländischen Umsätze E-Rechnungen ausstellen können, einzig kleine Unternehmen mit einem Vorjahresumsatz von weniger als 800.000 Euro erhalten einen Aufschub bis 2027.

Um E-Rechnungen zu verschicken und zu empfangen, brauchen Unternehmen jedoch einen geeigneten Kommunikationsweg, um E-Rechnungen auszulesen, zu schreiben und zu verarbeiten. Zudem müssen sie gewährleisten, dass Rechnungen gemäß der GoBD (Grundsätze zur ordnungsmäßigen Führung und Aufbewahrung von Büchern, Aufzeichnungen und Unterlagen in elektronischer Form sowie zum Datenzugriff) archiviert werden.

Verschiedene Wirtschaftsverbände haben schon im Frühjahr Bedenken angemeldet, dass der Zeitrahmen für Unternehmen angesichts der Breite der Wirtschaft nicht realisierbar ist. Da die Bundesregierung jedoch im Gesetz an diesem festhält, sollten Unternehmen sich so bald wie möglich damit auseinandersetzen, wie sie E-Rechnungen in ihren Betrieb integrieren können. Doch haben sich erst weniger als die Hälfte (40 Prozent) der befragten Unternehmen* über die anstehenden Änderungen bzgl. E-Rechnungen informiert und sogar 68 Prozent suchen noch nach einer geeigneten Umsetzungslösung. Das Gute dabei ist: Es gibt natürlich schon Lösungen, mit denen das problemlos machbar ist, die praktisch E-Rechnungs-ready sind und oft noch weitere nützliche digitale Funktionen bieten.

Gibt es dabei Ausnahmen?

Nein, betroffen sind ab 2027 Unternehmen aller Größen und Branchen, die mit anderen Unternehmen Geschäfte machen. Beide – Leistungsempfänger und leistender Unternehmer – müssen zudem im Inland ansässig sein. Dazu gehören potentiell sogar Unternehmen, die steuerfreie Leistungen erbringen, als zum Beispiel Wohnungsvermieter oder Ärzt:innen. Nur bei Kleinbetragsrechnungen unter 250 Euro braucht es auch in Zukunft keine E-Rechnung.

Welche Vorteile bringt die E-Rechnungspflicht Unternehmen?

Die E-Rechnungspflicht für B2B-Geschäfte sehen wir als große Chance für die Digitalisierung des deutschen Mittelstands, vom Selbstständigen bis zum Klein- und Kleinstunternehmen. Denn nun bekommen die, die bislang noch nicht auf Software und digitale Prozesse setzen, einen weiteren, dringend notwendigen Schub, die Chancen einer digitalen Unternehmenssteuerung zu nutzen und ihr Unternehmen für eine erfolgreiche digitale Zukunft aufzustellen.

Darüber hinaus sehen wir große Chancen in den strukturierten Daten der E-Rechnungen für Unternehmer:innen. Denn die E-Rechnung stellt eine neue Datenquelle dar, die wir nutzbar machen können, um z.B. Datenpflegeaufwände durch Automatisierung zu ersparen, schnellere Geschäftsprozesse zu ermöglichen oder konkrete datengestützte Empfehlungen abzuleiten, um richtige Entscheidungen zum richtigen Zeitpunkt treffen zu können.

Was raten Sie als Softwarehersteller Unternehmen?

Wir raten klar dazu, jetzt aktiv zu werden und nicht bis zum Stichtag mit der Umstellung zu warten. Unternehmer:innen sollten das Momentum der Pflicht für die Kür nutzen: Denn die Nutzung von Software bietet über die Erfüllung von Pflichten wie der bevorstehenden E-Rechnung derart große Chancen, die Unternehmenssteuerung zu digitalisieren, Prozesse zu automatisieren und effizienter zu arbeiten, dass jeder Tag zählt. Frühes Handeln ist auch in Anbetracht des Fachkräftemangels und der wachsenden Anforderungen an ein nachhaltiges und umweltfreundliches Geschäft ratsam.

Zudem ist davon auszugehen, dass die Unternehmen, die noch gänzlich auf Papier setzen, eine gewisse Zeit brauchen, sich mit neuen Lösungen vertraut zu machen. Der Zentralverband des deutschen Handwerks hat im Mai entsprechend angemerkt, dass insbesondere kleinere Betriebe von Übergangsregelungen und Fristverlängerungen profitieren sollten, da hier meist der Geschäftsführer solche Themen in Personalunion steuert. Ja, und trotzdem: GERADE deshalb, sollten die kleinen Betriebe nicht länger warten!