Freiburger GreenTech Recyda erhält 1,75 Mio. Euro


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Recyda nutzt die 1,75 Mio. Euro der kürzlich abgeschlossenen Finanzierungsrunde, um sich auf den Ausbau internationaler Märkte, die Neukundengewinnung und die Produktentwicklung konzentrieren. Die Software des Freiburger GreenTech erleichtert es international ausgerichteten Unternehmen, Verpackungen digital zu verwalten, um Zielvorgaben im Bereich der Kreislaufwirtschaft zu erreichen.

Recyda – der Name ist Programm für das Unternehmen des Gründerteams um Vivian Loftin, Anna Zießow und Christian Knobloch, das sich auf die softwaregestützte Auswertung der Recyclingfähigkeit von Verpackungen spezialisiert hat und nun mit frischem Kapital gestärkt wird.

Angeführt wird die neue Finanzierungsrunde von einem Investorenkonsortium bestehend aus dem Lead Investor Speedinvest, dem bestehenden Investor Futury Capital aus der Pre-Seed-Runde 2021, dem Auxxo Female Catalyst Fund und renommierten Business Angels wie Dr. Stephan Rohr (TWAICE), Benedikt Franke (Helpling Group) und Martin Weber (one • fıve).

„Diese Finanzierungsrunde ist ein echter Meilenstein für uns“, sagt Vivian Loftin, Co-Founder und Co-CEO von Recyda. „Wir freuen uns, dass direkt mehrere Investoren aus verschiedenen Bereichen den innovativen Mehrwert unserer Software erkennen und mit ihrem Invest unser Produkt und unsere Vision nach vorne bringen wollen.“

Neue Lösung für aktuelle Herausforderungen

Recyda bietet eine Software-as-a-Service-Lösung an, mit der Unternehmen Verpackungsdaten digital verwalten und Auswertungen durchführen können. Ein Kernbestandteil der Lösung ist die digitale Einschätzung der Recyclingfähigkeit von Verpackungen auf Basis internationaler Vorschriften. Mithilfe der All-in-One-Lösung können Unternehmen Verpackungslösungen effizient vergleichen und die beste Wahl für die jeweiligen Anforderungen treffen. Die Software von Recyda ermöglicht detaillierte Auswertungen z.B. zur vorherrschenden Recyclinginfrastruktur, zu den geltenden Lizenzentgelten und damit verbundenen Optionen zur Ökomodulation oder etwa zur Kunststoffsteuer. Durch die langfristige Verwaltung und Optimierung von Verpackungen bietet das Start-up Unternehmen aus unterschiedlichsten Branchen u.a. der der Fast Moving Consumer Goods, die Möglichkeit, ihre Ziele im Bereich der Circular Economy auf innovative und besonders effiziente Weise zu verfolgen und zu erreichen.

Hoher Druck auf die Verpackungsindustrie

Nicht nur der jüngste Gesetzentwurf der EU-Kommission für eine neue EU-Verpackungsverordnung stellt die Verpackungsindustrie vor große Herausforderungen. Auch andere gesetzliche und finanzielle Vorgaben setzen die Verpackungsindustrie international zunehmend unter Druck, Verpackungen so zu gestalten, dass sie recyclingfähig sind. Aufgrund länderspezifischer Unterschiede ist das jedoch sehr aufwändig. Derzeit müssen Markenhersteller, Handelsketten und Verpackungshersteller selbst den Überblick behalten und Änderungen verfolgen.

„Wir kennen die aktuellen Herausforderungen der Verpackungsindustrie sehr genau und die zahlreichen Schwierigkeiten, mit denen Unternehmen derzeit konfrontiert sind. Mit diesem Wissen haben wir eine Softwarelösung entwickelt, die gezielt dabei unterstützt, die Anforderungen an Verpackungslösungen für unterschiedliche Märkte umzusetzen und Reportings signifikant zu optimieren. Mit unserer Software wollen wir einen Beitrag zu einer nachhaltigen Zukunft leisten, in der Ressourcen sinnvoll genutzt und wertvolle Materialien im Kreislauf gehalten werden“, so Christian Knobloch, Co-Founder und Co-CEO von Recyda.

„Hinter unserer Software stehen nicht nur erstklassige Investoren, sondern auch unglaublich viel Know-how und Tatkraft in der Softwareentwicklung. Mit dem neuen Kapital können wir weitere Talente an Bord holen, um neue Ideen und Kundenwünsche umzusetzen“, freut sich Anna Zießow, Co-Founder und Co-CEO von Recyda. „Man sollte Recyda nicht aus den Augen verlieren, denn wir werden in den kommenden Monaten spannende Neuerungen unserer Software vorstellen.“

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Wie Gründer*innen die ViennaUP 2024 fürs Fundraising nutzen können

Die von der Wirtschaftsagentur Wien initiierte ViennaUP 2024 wird dieses Jahr vom 3. bis 9. Juni in Wien über die Bühne gehen. Das Startup-Festival bietet Gründer*innen zahlreiche Möglichkeiten, um mit Investor*innen in Kontakt zu treten. Wir haben im Vorfeld mit der österreichischen Investorin Laura Raggl von ROI Ventures gesprochen, welche Events man nicht verpassen sollte.

Die Vorbereitungen für Österreichs größtes Startup-Festival laufen bereits auf Hochtouren. Zum mittlerweile vierten Mal wird die ViennaUP vom 3. bis 9. Juni in Wien über die Bühne gehen. Auch in diesem Jahr tragen über 35 Partnerorganisationen aus der lokalen und internationalen Startup-Community das dezentrale Startup-Festival.

Das Programm bietet über 50 Veranstaltungen, die an bekannten Orten in der ganzen Stadt stattfinden werden – angefangen von Co-Working-Spaces über Konferenzsäle bis hin zur weltbekannten Hofburg. Neben Gründer*innen, Technikbegeisterten und Vertreter*innen aus der Kreativ-Szene sind auch in diesem Jahr wieder Investor*innen aus dem In- und Ausland mit am Start.

Laura Raggl gibt Tipps für Gründer*innen

Unter den Investor*innen ist auch Laura Raggl, die mit ihrer 2022 gestarteten Angel-Investoren-Gruppe ROI Ventures aktuell über 18 Startup-Beteiligungen hält. Dazu zählen bekannte Startups wie Magic.dev, das erst im Februar den Abschluss einer Finanzierungsrunde in Höhe von 117 Millionen US-Dollar bekannt gab.

“Mit der Teilnahme an der ViennaUP verfolge ich in erster Linie das Ziel, mich mit internationalen Investor*innen zu connecten und spannende Startups zu treffen. Ich habe mir bereits für jeden Tag ein Event ausgesucht”, so Raggl über ihre bevorstehende Teilnahme.

Ihren ganz persönlichen Start der ViennaUP macht sie mit der Veranstaltung Conversations with Calm/Storm Ventures. Das Event wird von Europas aktivstem HealthTech-Investor Calm/Storm Ventures organisiert und bietet neben Networking-Session auch ein inhaltliches Rahmenprogramm. So wird beispielsweise Carina Roth in einer der Sessions ihre Learnings teilen, wie sie von einer Gründerin zu einer Investorin wurde.

Connect Day und Investors Breakfast

Gründer*innen, die sich gerade im Fundraising befinden und mit Investor*innen in Kontakt treten wollen, sollen sich laut Raggl unbedingt auch für den Connect Day anmelden. Dieser zählt zur größten Networking-Veranstaltung des Startup-Festivals und wird am 4. Juni stattfinden. Traditionsgemäß ist der Corporate Reverse Pitch im Rahmen des Connect Day ein starker Anziehungspunkt für viele Teilnehmer*innen. Corporates präsentieren dabei ihre Lösungen, nach denen sie suchen.

Zudem empfiehlt Raggl Gründer*innen auch das 1:1 On-site-Matchmaking zu nutzen. “Gründer*innen sollten natürlich keine Events verpassen, wo Investor*innen vor Ort sind. Der Connect Day eignet sich dafür natürlich ideal. Bereits im Vorfeld des Events kann man eine Vorauswahl treffen und sich über eine Plattform vernetzen”, so Raggl. Mehr über die Teilnahmemöglichkeiten könnt ihr auch hier nachlesen.

Den Auftakt zum Connect Day bildet übrigens das Investors Breakfast, das von invest.austria organisiert wird und auf die Zielgruppe der Investor*innen zugeschnitten ist. Bei einem traditionellen Wiener Frühstück treffen sich Business Angels und Vertreter*innen aus der VC und PE-Community. Im Zentrum steht der Austausch, um sich unter anderem für künftige Co-Investments zusammenzuschließen.

UpVisit: 1,6 Mio. Euro Seed-Finanzierung zur Rettung unserer Städte

Die 2022 von Alicia Sophia Hinon und Katharina Aguilar gegründete Plattform UpVisit hilft Unternehmen, in kurzer Zeit und ohne Programmieraufwand digitale Erlebnisse vor Ort anzubieten.

Viele von uns spüren das Phänomen schon lange, diese beiden Gründerinnen haben ihm den Kampf angesagt: Unsere Innenstädte sterben. Die Zahlen lügen nicht: Laut Handelsverband haben allein im Jahr 2023 9.000 aller Einzelhändler*innen ihre Pforten geschlossen; auch Kultureinrichtungen leiden massiv unter der Konkurrenz aus dem Internet.

Mit UpVisit bieten Alicia Sophia Hinon und Katharina Aguilar eine Lösung, um Nutzer*innen vom Sofa in die Stadt zu locken und dabei Geschäfte, Kultureinrichtungen und Events digital unterstützt mit der ersehnten Frequenz und neuen Umsätzen zu versorgen – ein Win-Win für alle Beteiligten. Für diese Mission sammelte UpVisit nun 1,6 Mio. Euro Seed-Finanzierung für das weitere Wachstum ein. Neben einem Investoren-Chapter aus Business Angels und einem lokalen Banken-Konsortium, investierten außerdem über 200 Business Angel über eine Crowdfunding-Kampagne.

Female Power perfekt kombiniert

Alicia Sophia Hinon und Katharina Aguilar gründeten UpVisit im Mai 2022. Hinon war als Serien-Digitalgründerin nach ihrer Spitzen-Kandidatur der Klimaliste Berlin auf der Suche nach einer Idee, die unsere Welt wirklich besser macht. Aguilar, damals bereits Agenturgründerin für Kund*innen aus Handel und Kultur, auf der Suche nach einer Mitgründerin für ihre Vision, die physische und digitale Welt enger zu verflechten.

Dass die Kompetenzen der beiden sich perfekt ergänzen, zeigt ihr Erfolg nur zwei Jahre später: Neben namhaften Kund*innen wie ETH Zürich, Messe Stuttgart, Volksbank oder Filialist vomFass vertrauen zahlreiche weitere kleine und große Player sowie das Team aus Investor*innen auf die Technologie des 12-köpfigen Teams aus Stuttgart und Berlin.

Alle Vorteile des Internets für die reale Welt

Das Problem der stationären Welt liegt auf der Hand: Während Online-Angebote die Kund*innen komfortabel zu Hause bedienen, gelingt es Betreiber*innen von Kultureinrichtungen, Events und Händler*innen immer schlechter, Menschen mit analogen Angeboten zu begeistern und zu sich zu locken. Die stationäre Welt kämpft nicht mehr nur mit der Konkurrenz von nebenan, sondern auch mit jenen im Internet.

Beispiel Einzelhandel: Kleine inhabergeführte Boutiquen müssen sich gegenüber großen Ketten sowie Online-Shops mit endlosen Retourenoptionen durchsetzen. Dass wir so die Innenstädte und einen Großteil unserer Kultur kaputt machen, das wollen Aguilar und Hinon nicht mehr hinnehmen. Sie bieten mit UpVisit lokalen Anbieter*innen ein Tool zur Schaffung von Erlebnissen in ihren Räumlichkeiten, zur Steigerung der Besucherfrequenz und zur Aktivierung der regionalen Kaufkraft. Ob Orientierung im 3D-Plan auf dem Messegelände, Eventkalender für den Weinladen, geführte Touren durch das Möbel-Sortiment oder eine App-geführte Museums-Tour: Ohne eine eigene App entwickeln zu müssen, bekommt die stationäre Welt Zugang zu regionalen Kund*innen, kann Daten analysieren und so Prozesse optimieren. Mit Aktivierungsraten von bis zu 50 Prozent vor Ort können die UpVisit-Profis für Customer Journeys Nutzer*innen nach erstmaligem Download auf eine Reise mitnehmen und zielgerichtet konvertieren.

Dank der Seed-Finanzierung plant UpVisit noch dieses Jahr ihren Kund*innen zu ermöglichen, ohne Umwege neue Umsatzströme durch die digitalen Erlebnisse zu generieren. Somit schafft UpVisit für seine Customer ein neues Business außerhalb des klassischen Produkt-Sortiments. „Dank des Investments kommen wir unserer Mission deutlich näher, mit Millionen begeisterten Nutzer*innen unserer Plattform die Innenstädte nachhaltig zum Besseren zu verändern“, sagt Mitgründerin Alicia Sophia Hinon.

Events als Schlüssel für das Henne-Ei-Problem

Wie viele Grüner*innen in der Plattformökonomie standen die Gründerinnen zu Beginn vor einer großen Herausforderung: Wie kommen schnell viele Nutzer*innen in die App – aber auch eine Vielzahl an Geschäften und Erlebnissen? Nutzer*innen und Angebot befruchten einander, somit ist aller Anfang schwer. UpVisit wählt den Markteintritt über Groß-Events: Als Event-App für Veranstaltungen wie das Stuttgarter Weindorf oder die Kieler Woche erreicht das Team dieses Jahr Millionen von Besucher*innen. Für die Endnutzer*innen ist die App komplett kostenfrei. Mit dieser Perspektive gewinnt UpVisit kontinuierlich neue Kund*innen für sich. Bis Ende des Jahres will UpVisit 1.000.000 aktive Nutzer*innen für sich gewonnen haben. "Das Funding bereitet uns den Weg in die deutschlandweite Marktdurchdringung. Wir investieren gleichermaßen in die Weiterentwicklung des Produktes und hochperformante Vermarktungskanäle“, betont Mitgründerin Katharina Aguilar abschließend.

Gründer*in der Woche: ooblee - Online-Shopper, zurück in die Läden!

Wie Fabian Mischler mit dem Social-Commerce-Start-up ooblee neue Impulse für den stationären Handel setzt und mit digitalen Angeboten und innovativen Netzwerkoptionen neue Kundschaft in die Geschäfte lockt.

Der Einzelhandel befindet sich im Wandel. Während sich der Onlinehandel mit innovativen Technologien auf Basis von künstlicher Intelligenz (KI) und Virtual Reality ausrüstet, scheinen stationäre Ladenbesitzer*innen stetig kürzertreten zu müssen. Hohe Mieten und Inflation sorgen für Ängste und Existenzbedrohungen. Jüngst betonte Stefan Genth, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Deutschland (HDE), in einem Interview mit dem ZDF die kritische Lage der deutschen Innenstädte: „Leerstände nehmen zu, Stadtzentren werden unattraktiver und geraten in eine Abwärtsspirale.“

Das Berliner Social-Commerce-Start-up ooblee will hier mit seiner App Abhilfe schaffen, indem es lokale Händler*innen mit potenziellen Kund*innen aus der Umgebung vernetzt. Dabei geht das Angebot weit über die reine Prüfung der tages­aktuellen Verfügbarkeit und Reservierung der Ware hinaus. Der eigentliche Clou steckt in den sich stetig weiterentwickelnden Funktionen: Ooblee verwandelt Online-Shopping in ein gemeinschaftliches Erlebnis, getrieben von einer rasch wachsenden Community – in der App und in der Boutique um die Ecke. Dabei können Händler*innen ihr Produktportfolio online zum Verkauf anbieten, ohne dafür einen eigenen Online-Shop aufbauen zu müssen.

Die soziale Komponente des Handels wieder in den Vordergrund rücken

Besonders beliebt ist das „Shopping with Friends“-Feature. In der App können Nutzer*innen ein Shopping-Event starten, das eine Laufzeit von 24 Stunden hat. Dieses Event teilen Nutzer*innen mit bestehenden Kontakten und mit User*innen, die zu neuen Kontakten werden können. Sie profitieren dadurch gleichzeitig von Aktionen und Rabatten. Solche interaktiven Elemente bieten ein neues Einkaufserlebnis, das die soziale Komponente des Handels wieder in den Vordergrund rückt – so wie es vor dem E-Commerce- Standard gewesen ist. Damit beschränkt es sich nicht mehr ausschließlich auf die isolierte Darstellung von Produkten, sondern entwickelt sich zu einer ganzheitlichen sozialen Aktivität.

Das Gemeinschaftserlebnis im Fokus

Die Integration von Community-Features wie Gruppendiskussionen, Newsfeeds, Influencer Stories, Bewertungen und interaktiven Produktempfehlungen fördert das Gemeinschaftsgefühl. Ooblee befähigt somit Händler*innen, ihren Kund*innen eine Customer Journey zu ermöglichen, die weit über den Check-out hinausgeht. Den Einzug der sozialen Medien in den E-Commerce versteht das Berliner Unternehmen als Chance für alle Ladenbesitzer*innen. „On- und Offline werden künftig nicht mehr getrennt gesehen, sondern erfordern vielmehr eine intelligente Integration beider Bereiche“, ist sich ooblee-CEO Fabian Mischler sicher.

Die Brücke vom Smartphone ins Geschäft

Die digitale Transformation und die Integration von Social-Commerce-Apps stehen nicht im Widerspruch zum stationären Handel. Im Gegenteil: Sie bieten innovative Wege, um Sichtbarkeit zu erhöhen und neue Kund*innenkreise zu erschließen. Die Verschmelzung von Online und Offline ist der Schlüssel, um der Kundschaft eine nahtlose und ganzheit­liche Markenerfahrung zu bieten. Wie simpel diese Verschmelzung aussehen kann, zeigt ein Blick in die ooblee-App. „Wir haben beispielsweise festgestellt, dass viele unserer Nutzer*innen Wert auf Empfehlungen von lokalen Geschäften legen, die sie aus ihrem eigenen sozialen Umfeld erhalten. Das hat uns dazu veranlasst, Funktionen zu entwickeln, die genau diese Art von lokalen Empfehlungen und Interaktionen fördern“, erklärt Mischler. Unterstützt wird diese Funktion von KI, deren Einsatz es ermöglicht, individuelle Interessen und Bedürfnisse der Nutzer*innen zu analysieren und entsprechend zu berücksichtigen.

Aber wie funktioniert das Ganze?

Bleibt die Frage, wie der Spagat zwischen App und Ladengeschäft in der Realität gemeistert wird. Ein fiktives Beispiel: Deine Mutter wünscht sich zum Geburtstag eine spezielle Glasvase für 79 Euro. Bei ooblee hast du bequem von zu Hause oder unterwegs bereits ein Geschäft in deiner Nähe entdeckt, das genau diese Vase vorrätig hat. Jetzt kannst du ein Gruppen-Event starten, um die Vase zu einem besseren Angebot oder sogar kostenfrei zu erhalten. Dafür müssen im Schnitt etwa fünf deiner Kontakte dem Event beitreten und ebenfalls Produkte erwerben. Zur Aktivierung der Kontakte gibt es eine Zeitbegrenzung von 24 Stunden. Ist die Gruppe gebildet, erhältst du die Vase kostenlos, und alle beigetretenen Kontakte bekommen zusätzliche Vergünstigungen für ihren nächsten Einkauf. Natürlich kannst du aber auch ohne Gruppen-Event die Vase einfach kaufen und bei deinem/deiner Händler*in in der Nähe abholen.

Die App als tägliche Begleiterin

Ziel des Berliner Start-ups ist es, täglicher Begleiter der Nutzer*innen zu werden. Denn: Die Grenzen zwischen Shopping, Social Media und SaaS verschwimmen zunehmend. So erleichtern beispielsweise geteilte Wunschlisten die Planung von Geburtstagsfeiern, Baby Showers und weiteren Anlässen. Beim Austauschen von Shopping-Wünschen unter Freund*innen werden gemeinsam neue Trends entdeckt. So schafft Social Commerce einen Mehrwert, der weit über das eigent­liche Kauferlebnis hinausgeht.

Dass die Zeichen für eine immer stärkere Einbindung von Social Commerce gut stehen, belegen die Zahlen. Mit einer Conversion Rate von über 90 Prozent werden, so Mischler, neun von zehn Händler*innen ooblee-Nutzer*innen. „Die Offenheit und das Feedback, das wir erhalten, sind großartig. Immer wieder wird uns gespiegelt, welchen Mehrwert unser Produkt besonders kleinen, lokalen Geschäften bietet. Das motiviert und treibt uns an, unser Angebot stetig weiterzuentwickeln“, so der CEO.

Noch ordentlich Luft nach oben

Die Zeichen stehen auf Wachstum. „Wir sind noch lange nicht am Ende der Fahnenstange angekommen. Ein Blick auf den asiatischen Markt zeigt, wie viel Potenzial im Social Commerce wirklich steckt“, so Mischler. Zukünftig wird es noch viel mehr Livestreaming-Events geben, die das immersive Erlebnis erweitern, indem sie Showrooms, Pop-up-Stores und Modenschauen direkt auf das Endgerät bringen. Hier spielen Influencer*innen und Content Creator eine entscheidende Rolle. Ihre Bewertungen, Tutorials und Empfehlungen sind oft der ausschlaggebende Kaufanstoß und locken Kundschaft an die Ladentheke.

Besonders die GenZ kann so besser erreicht werden. Laut der PwC-Studie Europe Consumer Insights geht jeder zweite Jugendliche (59 Prozent) mindestens einmal pro Woche im Einzelhandel einkaufen. Dabei ist es der jungen Generation wichtig, sich schnell und einfach im Laden orientieren zu können und Angebote zu finden, die mit jenen des Onlinehandels mithalten. Hier kann und will ooblee unterstützen. Die Konsument*innen sehen in der App schon im Vorfeld, welche Produkte zur Verfügung stehen und können über das Netzwerk von Angeboten profitieren.

Vernetzung wird zum Status quo

Das Beispiel ooblee zeigt: Die Zukunft des Handels liegt nicht allein im Digitalen. Vielmehr bereichert die fortschreitende Digitalisierung das traditionelle Einkaufserlebnis. Online und Offline verweben sich zu einem nahtlosen Gesamterlebnis. Es zählt nicht nur das Produkt, sondern der gesamte Prozess – von der Identifikation über die Kommunikation und das Erleben bis hin zum finalen Konsum. Die Berliner E-Commerceler gestalten diesen Prozess als vernetztes Gemeinschaftserlebnis und verknüpfen den digitalen Raum mit dem stationären Handel jeden Tag ein bisschen mehr.

Terra One erhält 7 Mio. Euro Seed-Finanzierung für KI-optimierte Batteriespeicher

Das Berliner Tech-Start-up Terra One ist einer der Pioniere im Bereich Batteriegroßspeicher in Deutschland und in diesem Markt seit 2023 aktiv. Die Seed-Finanzierung wird von einem namhaften Investorenkonsortium geleistet.

Angeführt wird die Finanzierungsrunde vom Early-Stage-VC für Real-Asset-Technologien PT1 mit Unterstützung von neosfer, dem Frühphaseninvestor der Commerzbank. Darüber hinaus haben sich unter anderem 468 Capital, der Deep-Tech-Investor des ehemaligen Rocket-Internet-Geschäftsführers Alexander Kudlich, N26-Mitgründer Maximilian Tayenthal, Serienunternehmer Jan Beckers sowie die Scout Funds von Andreessen Horowitz und Hedosophia an der Finanzierungsrunde beteiligt.

Dezentrale Speicherung von erneuerbaren Energien

Terra One widmet sich einer der größten Herausforderungen, die es im Zuge der grünen Energiewende und des Erreichens der Klimaziele zu lösen gilt: der dezentralen Speicherung von erneuerbaren Energien. Durch den steigenden Ausbau der Solarkapazitäten sowie der wachsenden Anzahl an Windkraftanlagen gerät das Erreichen der Klimaziele bzgl. der reinen Erzeugung von grünem Strom in greifbare Nähe. Jedoch reichen die Möglichkeiten zur Energiespeicherung derzeit bei weitem nicht aus, um den vollständigen Umstieg auf erneuerbare Energien zu gewährleisten. So gingen im Jahr 2023 aufgrund von Netzüberlastung 19 Terrawattstunden an erneuerbarer Energie allein in Deutschland verloren - genug, um 6 Millionen Haushalte zu versorgen.

Full-Stack-Konzept für Batteriegroßspeicher-Projekte

Die Technologie von Terra One, das von dem Serien-Unternehmer Tony Schumacher und vom Unicorn-CFO Thomas Antonioli (Grover) gegründet wurde, folgt einem neuen Ansatz: Mit seinem Full-Stack-Konzept entwickelt und betreibt Terra One Batteriegroßspeicher-Projekte, welche mittels einer eigenen AI-basierten Optimierungssoftware automatisiert geladen und entladen werden. Vereinfacht: Die Batterien laden sich auf, wenn der Anteil erneuerbarer Energien im Netz typischerweise am höchsten ist - und damit die Preise für Strom am niedrigsten - und entladen sich, wenn das Netz andernfalls auf konventionelle Stromerzeugung zurückgreifen müsste und die Preise somit deutlich höher sind. Diese Volatilitäten steigen mittelfristig durch den weiteren Zubau an Erneuerbaren erheblich an. Die Vermarktung der Speicher erfolgt über die europäische Strombörse EPEX, für die Terra One bereits die benötigten Lizenzen erworben hat.

Terra One erfüllt damit zwei Funktionen: Durch die intelligente Vermarktung an den Strombörsen werden bereits heute - unabhängig von Subventionen - attraktive wirtschaftliche Renditen erzielt. Zugleich trägt die ausgleichende Funktion entscheidend zur Netzstabilität bei und ermöglicht damit erst die Fortführung der Transformation zu 100% grüner Energie.

Das Unternehmen hat sich bis dato knapp 300 Projektflächen gesichert, auf denen es Speicher mit einer Gesamtkapazität von über 20 GWh zu errichten plant und damit einer der größten Speicherbetreiber Europas wäre. Das Unternehmen finanziert diese Speicher über Infrastruktur- und andere institutionelle Investoren, welche von den attraktiven Renditemöglichkeiten und den ESG-Credentials dieser Anlageklasse angezogen werden. Bereits heute verfügt Terra One über Interessenbekundungen solcher Investoren in 9-stelliger Höhe.

Terra One-Mitgründer Thomas Antonioli kommentiert: “Wir freuen uns sehr über diese Finanzierungsrunde, welche uns erlaubt unsere Vision voranzutreiben, den führenden Batterieoptimierer Europas aufzubauen und damit einen essentiellen Beitrag zum Erreichen der Klimaziele zu leisten. Konkret werden wir mit der Finanzierung unser Team weiter aufbauen und unsere revolutionäre Batterie-Optimierungssoftware sowie unsere Projektpipeline weiterentwickeln.“

Nikolas Samios, Managing Partner von PT1, erklärt die Investmententscheidung: “Wir beschäftigen uns seit geraumer Zeit mit Energiespeichertechnologien, denn wir wissen aus erster Hand, dass Infrastrukturfonds nur darauf warten, signifikante Summen in dieses Thema zu investieren. Nach ausgiebigem Screening des europäischen Marktes hat sich für uns Terra One klar als das beste Team und die beste Technologie erwiesen. Was mit Enpal und 1Komma5° bei der Skalierung der Installation von Solaranlagen gelungen ist, wird aus unserer Sicht mit Terra One nun auch für die Entwicklung und den Betrieb großer Batteriespeicher im Netz erreicht.”

Karim Menn, Senior Investment Manager von neosfer kommentiert das Investment: “Das Team von Terra One ist mit den richtigen Kompetenzen ausgestattet, um auf dem Energiespeichermarkt erfolgreich zu sein: eine hohe Geschwindigkeit, ein tiefes Verständnis für die Technologie sowie ihr Ansatz der vertikalen Integration in Kombination mit operativer Exzellenz. Darüber hinaus können Synergien zwischen Terra One und dem Asset Management der Commerzbank Gruppe entstehen, das zunehmend auf erneuerbare Energien und damit verbundene Infrastrukturprojekte setzt.“

Terra One-Mitgründer Tony Schumacher kommentiert: “Menschen außerhalb der Energiebranche haben häufig ein geringes Vorstellungsvermögen, wie viel Energie unsere Projekte speichern können. Unsere aktuell größtes genehmigtes Batterieprojekt kann eine Stadt mit 100.000 Einwohner bis zu 6 Stunden mit Strom versorgen. Das ist eine gewaltige Leistung, die es ermöglicht, Produktionsschwankungen erneuerbarer Energien auf großer Skalierung auszugleichen. Wir bauen eine wichtige Infrastruktur, um die Energiewende zu ermöglichen.”

MARKT-PILOT sichert sich 40 Mio. Euro Series A Finanzierung

Das 2020 von Tobias Rieker und Amin Oumhamdi gegründete Start-up MARKT-PILOT ermöglicht Maschinenherstellern durch automatisierte Marktpreisrecherchen marktorientiertes Ersatzteil-Pricing.

Pünktlich zum vierjährigen Bestehen gibt MARKT-PILOT den erfolgreichen Abschluss einer der größten europäischen Series A-Finanzierungsrunden bekannt. Angeführt wird die Runde vom globalen Software-Investor Insight Partners unter Beteiligung des Bestandsinvestors Capnamic. Das Start-up mit Hauptsitz in Esslingen und derzeit drei weitere Standorten in Chicago, Mailand und Stockholm wird das Kapital nutzen, um sein Geschäft in Europa und den USA weiter auszubauen und seine Position als Global Player zu festigen. 

Seit seiner Gründung durch Tobias Rieker und Amin Oumhamdi revolutioniert MARKT-PILOT den Maschinenbau mit PRICERADAR, einer weltweit einzigartigen SaaS-Lösung für marktorientiertes Ersatzteil-Pricing. PRICERADAR recherchiert automatisch Preise und Lieferzeiten von Ersatzteilen und zeigt dem Kunden so die Wettbewerbssituation und Umsatzpotenziale auf. Nach dem Erfolg von PRICERADAR brachte das Unternehmen 2023 sein zweites Produkt PRICEGUIDE auf den Markt – eine Lösung, die optimierte und validierte Preisempfehlungen für das Ersatzteilportfolio der Kunden liefert.

Alex Morbe, CEO von MARKT-PILOT, hat seine Wurzeln im Maschinenbau und kennt die Bedürfnisse der Branche in- und auswendig. Morbes Fokus für die Zukunft liegt auf einer dynamischen Preisgestaltung und dem weiteren Aufbau enger Kundenbeziehungen. „Über 100 Kunden haben durch den Einsatz der Softwarelösung von MARKT-PILOT eine durchschnittliche Umsatzsteigerung von mehr als 20 % bei ihren Ersatzteilen verzeichnet. Es ist der ultimative Vertrauensbeweis in unsere Leistungen und die Zukunftsfähigkeit unseres Geschäftsmodells, dass einer der visionärsten Tech-Investoren der Welt uns sein Vertrauen schenkt“, sagt Morbe. „Mit der Unterstützung von Insight Partners werden wir weiter expandieren und in die Weiterentwicklung unserer Produkte und KI investieren.“

Dr. Martin Ruth, CFO von MARKT-PILOT, freut sich ebenfalls über die erfolgreiche Series A-Runde und appelliert an die (zukünftigen) Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: „Wir sind sehr stolz auf unser großartiges, hoch motiviertes Team in Esslingen, Chicago, Mailand und Stockholm. Nun haben wir die Möglichkeit, weiter zu wachsen und zusätzliche Talente für unser Unternehmen zu gewinnen."

Berliner KI-Plattform Langdock sammelt 3 Mio. USD ein

Die 2023 gegründete KI-Plattform Langdock will den Zugang für die europäische Unternehmenslandschaft zur generativen KI demokratisieren und sichert sich dazu eine Seed-Finanzierungsrunde in Höhe von 3 Mio. US-Dollar.

Langdock, die 2023 von Lennard Schmidt, Tobias Kemkes und Jonas Beisswenger gegründete KI-Plattform, mit der Unternehmen jeder Größe, von großem Konzern bis Scale-up, große Sprachmodelle (Large Language Models, LLMs) nutzen und gleichzeitig ihre Daten kontrollieren können, hat heute eine Seed-Finanzierungsrunde in Höhe von 3 Millionen US-Dollar erhalten. Lead-Investoren sind General Catalyst und La Famiglia. Y Combinator und bekannte deutsche Gründer wie Rolf Schrömgens (Trivago), Hanno Renner (Personio), Johannes Reck (GetYourGuide) und Erik Muttersbach (Forto) sowie über 25 weitere Angel-Investor*innen beteiligen sich ebenfalls an der Runde.

LLMs als Wettbewerbsvorteil

Langdock will europäischen Unternehmen die Werkzeuge an die Hand zu geben, mit denen sie moderne LLM-Technologie sicher in ihre Arbeitsabläufe integrieren können. Dank der modellunabhängigen Plattform können sie mehr Aufgaben an LLMs delegieren und gewährleisten gleichzeitig Sicherheit und Compliance.

Mit Langdock können Teams:

  • gemeinsam an Dialogen und Prompts arbeiten sowie Prompt-Bibliotheken erstellen;
  • je nach Bedarf mehrere LLMs verwenden;
  • ihre Dokumente und ihr gesamtes Unternehmenswissens durch die Integrationen mit anderen Softwaretools in den Arbeitsbereich mit nahtlosem Zugriff einbinden, der durch die Generierung erweitert wird;
  • von einem GPT-ähnlichen Assistenten profitieren und
  • E-Mails und Textzusammenfassungen automatisiert erstellen.

Mehr als 40 Unternehmen arbeiten bereits mit Langdock zusammen, darunter das Wissenschafts- und Technologieunternehmen Merck. Der deutsche Konzern hat schon früh generative KI für die Arzneimittelforschung und zur Unterstützung seiner Teams eingesetzt. Dieses Jahr hat das Unternehmen zusammen mit Langdock die myGPT-Suite eingeführt, die inzwischen 64.000 Mitarbeiter*innen nutzen. Die Implementierung bei Merck dauerte von der Vereinbarung bis zum unternehmensweiten Einsatz nur drei Monate.

Darüber hinaus arbeiten schnell wachsende Techunternehmen wie GetYourGuide, HeyJobs und Forto mit der KI-Plattform. Diese Zusammenarbeit mit Techunternehmen, die sich schnell weiterentwickeln, ermöglicht anderen Unternehmen die Best-Practices der Branche einfach übernehmen, wenn sie die KI-Plattform nutzen. Ihnen bietet Langdock Sicherheit auf Unternehmensniveau, Cloud- und On-Premises-Lösungen sowie eine intuitive Chat-Schnittstelle, über die Kolleg*innen abteilungsübergreifend auf LLMs zugreifen können.

Lennard Schmidt, Mitbegründer und CEO von Langdock, sagt: “Es ist dringend notwendig, dass Unternehmen in Europa LLMs nutzen, da die Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter schrumpft. Allein in Deutschland wird die Zahl der Erwerbstätigen um sieben Millionen zurückgehen. Diese gigantische Zahl macht deutlich, wie wichtig intelligentere und effizientere Prozesse in Unternehmen sind und wie entscheidend es ist, dass die Mitarbeitenden ihre Produktivität steigern können. Gleichzeitig sind Unternehmen im Umgang mit sensiblen Daten vorsichtig. Durch die Zusammenarbeit mit Langdock können sie die Kontrolle über diese behalten und gleichzeitig das Wissen und die Leistung ihrer Teams auf sichere Weise steigern.”

Walid Mehanna, Chief Data & AI Officer bei Merck, sagt: “Als frühe Anwender von GenAI sehen wir einen Paradigmenwechsel in der Art und Weise, wie Software es unseren Teams ermöglichen kann, ihren Arbeitsalltag effizienter zu gestalten. Für uns ist die Zusammenarbeit mit Langdock entscheidend, um bei Merck eine KI-gestützte Umgebung zu schaffen, die Datensicherheit und Compliance zulässt und gleichzeitig eine Kultur der kontinuierlichen Weiterentwicklung und des Lernens fördert.”

Mathieu Bastian, Director of Data Products, ML/AI bei GetYourGuide, sagt: “Wir brauchten eine leistungsstarke und sichere KI-Plattform, um GenAI-Lösungen schneller bei unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einführen zu können. Langdock verfügt hier bereits über ein beeindruckendes Produktangebot. Aber noch wichtiger ist, dass wir mit dem großartigen Langdock-Team zusammenarbeiten werden, um die Entwicklung in den kommenden Monaten und Jahren voranzutreiben.”

Gründer*in der Woche: Stefan Sucker - er hat KI im Blut

Der Bremer Serial Entrepreneur Stefan Sucker will mit seinem neuesten „Start-up-Baby“ Axontic unseren digitalen Arbeitsalltag auf eine neue, das heißt kreativere und produktivere Stufe stellen.

Stefan Sucker ist kein Start-up-Neuling. Bereits vor 24 Jahren hob er gemeinsam mit seinem Freund und Geschäftspartner Vicente Diaz Fernandez die We4IT GmbH aus der Taufe und verwirklichte damit seinen Wunsch nach der Freiheit, eigenständig innovative Ideen verwirklichen zu können. „Wir waren getrieben von der Überzeugung, dass wir mit unserer Kreativität und unserem Engagement einen bedeutenden Beitrag im Bereich der Informationstechnologie leisten können“, erinnert sich Sucker.

Schnelles Handeln statt Warten auf Perfektion

Den Beginn jeder Neugründung markiert eine Idee, eine Vision. Dass diese in der Regel nicht völlig ausgereift oder gar bereit für den Markt ist, stellt für den erfahrenen Gründer und Unternehmer weniger ein Hindernis dar als vielmehr einen Normalzustand, der sogar Vorteile birgt: „Mit einer noch nicht perfekten Idee zu starten, ist nicht nur machbar, es ist eigentlich der Weg, wie die Dinge in der Start-up-Welt laufen“, so Sucker, und er ergänzt: „Es geht darum, ins Handeln zu kommen, nicht um Perfektionismus. Im Herzen jedes Unternehmertums steht das Lean-Startup-Prinzip, bei dem du mit einer Basisversion deines Produkts, deinem Minimum Viable Product (MVP) beginnst. Warum? Weil echtes Feedback von echten Nutzern unbezahlbar ist und es dir ermöglicht, deine Idee schnell auf die konkreten Kundenanforderungen hin zu verfeinern.“

Das Warten auf Perfektion kann Sucker zufolge sogar eine Falle sein: „In unserer schnelllebigen Technologiewelt ändern sich Dinge blitzschnell, und eine zu starke Fixierung auf Perfektion kann dich ins Hintertreffen bringen. Die Herausforderung liegt darin, schnell zu sein und gleichzeitig die Qualität nicht aus den Augen zu verlieren. Es ist die klassische Gratwanderung zwischen Geschwindigkeit und Sorgfalt.“

Lern- und Anpassungsfähigkeit betrachtet der erfahrene Gründer in diesem Zusammenhang als den wahren Geist des Unternehmertums. Ein Produkt muss zunächst einmal gut genug für den Start sein und dann, basierend auf User*innen-Feedback, kontinuierlich wachsen.

Zukunftsweisender Entschluss: auf KI setzen

Wie das Ergebnis kontinuierlichen Wachstums liest sich auch die Story on Axontic: Bereits 2001, kurz nach dem Zusammenbruch der New Economy hebt Sucker mit seinem Partner Vicente Diaz Fernandez We4IT aus der Taufe. Das fortschrittliche Unternehmen soll sich im Großraum Bremen schnell zu einer wahren Start-up-Schmiede entwickeln und bereits 2012 mit der Bankensoftware Financial Solutions die erste Ausgründung nach sich ziehen.

Fünf Jahre später folgt JUST ADD AI mit dem zukunftsweisenden Entschluss, künstliche Intelligenz (KI) zu einem Fokusthema zu erklären. Innovative und praxisnahe Ideen stehen dabei im Vordergrund, so wird zum Beispiel im Schulterschluss mit dem Fußballverein Werder Bremen eine Scouting-Plattform entwickelt. Dieses Tool entschlüsselt mithilfe einer KI die bisweilen doch sehr unterschiedlichen Berichte von Talent-Scouts im Fußball und kombiniert sie nach umfassender Analyse exklusiv mit Spielerdaten von transfermarkt.de.

KI-basierte Kamerasysteme zur zielsicheren Steuerung von Industrierobotern, die Entwicklung des Prototyps einer selbstfahrenden Straßenbahn, flexible Lösungen zur Datenverarbeitung auf der Internationalen Raumstation ISS, personalisierte Chatbots für Unternehmen, industrielle Qualitätsprüfung per Deep Learning – JUST ADD AI operiert schnell, innovativ und breit aufgestellt.

E-Mail-Management-Lösung Mailissa

Vor allen Dingen leitet diese Unternehmensentwicklung eine neue Richtung für Sucker ein. Die Weichen für die Ausgründung von Axontic sind gestellt: Die Idee nimmt Form an, als das Team das enorme Potenzial der Software Mailissa erkennt. Das neue Programm ist eine E-Mail-Management-Lösung für die Microsoft-365-Landschaft und zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass sie den Umgang mit Microsoft Office auf mehreren Ebenen erleichtert.

„Intern standen wir vor der komplexen Aufgabe, ein Produkt zu entwickeln, das sowohl als Software-as-a-Service als auch als Enterprise-Installation funktioniert, wobei es in beiden Fällen die gleichen Funktionalitäten bereitstellen muss. Das war angesichts der großen Unterschiede in den verfügbaren APIs für die verschiedenen Plattformen besonders herausfordernd. Wir mussten eine flexible und robuste Lösung entwickeln, die in unterschiedlichen Umgebungen gleich effizient arbeitet“, erinnert sich Sucker an die Startphase.

Kurz erklärt: Mailissa ist ein Microsoft Outlook Add-in, kann also ganz einfach aus dem Microsoft Store geladen werden, verbindet sich mit Outlook und wir dort zu einer hilfreichen „Mitarbeiterin“. Viele Unternehmen arbeiten mit Gruppen-Postfächern, in denen sich bisweilen auch mehrere Mitarbeitende tummeln. Welche E-Mail wurde bereits beantwortet, an welchem Kontakt hängen noch unbearbeitete To-do’s, wo gilt es, über mehrere Abteilungen Inhalte oder Ideen auszutauschen, ohne jede Nachricht x-fach weiterzuleiten? Eine Zuweisung von Aufgaben und Zuständigkeiten erfolgt vielerorts über weitere Business-Tools wie Asana oder Slack.

Mailissa bündelt all diese Kommunikationsmethoden und verschlankt so Arbeitsprozesse, denn das Programm kann an jede beliebige Drittanwendung angedockt werden. Das wichtigste Feature ist aber das automatisierte Dokumenten­management: „Eine weitere Herausforderung war die Integration der KI in unser Produkt. Wir wollten sicherstellen, dass unsere KI auch offline, also ohne Cloud-Service, nutzbar ist, um maximale Flexibilität und Datensicherheit zu bieten.“

KI erobert mit großen Schritten den Arbeitsalltag, die neue Technologie birgt unzählige Möglichkeiten, schürt aber auch Unsicherheiten. Stefan Sucker verfolgt diesbezüglich einen niedrigschwelligen Ansatz: „Unser Ziel ist es, durch den Einsatz von KI den Menschen von seinen Routinearbeiten zu entlasten, sodass er sich auf die kreativen und strategischen Aspekte seiner Arbeit konzentrieren kann. Wir glauben fest daran, dass Technologie dazu dienen sollte, die menschliche Produktivität und Kreativität zu steigern, und nicht nur eine reine Arbeitslast zu sein.“

Für Veränderung offen bleiben und Strategien anpassen

Aufbauen konnte Sucker bei der Axontic-Gründung auf seinen Learnings aus 24 Jahren als Serial Entrepreneur: „Der Schlüssel liegt im grundlegenden Verständnis der Kundenbedürfnisse. Starte mit einem klar definierten Problem, das du lösen möchtest, und baue dein Produkt oder deine Dienstleistung um dieses Problem herum auf. Bleib dabei immer offen für Rückmeldungen deiner Kunden, denn dieses Feedback ist Gold wert.“ Die Tatsache, dass jede Neugründung mal einen steinigen und kurvenreichen Weg einschlagen kann, betrachtet Sucker mit hanseatischer Gelassenheit: „Man muss offen für Veränderung bleiben und auch mal Strategien anpassen, wenn sich neue Informationen oder Gelegenheiten ergeben. Ich glaube, Anpassungsfähigkeit und Unabhängigkeit sind entscheidende Faktoren, wenn man am Markt bestehen will – zum Beispiel würde ich auch nie zu starke Abhängigkeiten zu Kunden, Banken oder Lieferanten entstehen lassen.“

Vor allem aber umgibt Sucker sich stets mit einem starken Team, das seine Vision teilt: „Mir ist wichtig, dass sich die Menschen bei Axontic in ihren Fähigkeiten ergänzen, und dass unser Netzwerk nicht nur Unterstützung und Ratschläge bietet, sondern auch Türen zu neuen Geschäftsmöglichkeiten und Wachstum öffnet.“

Neben dem erklärten Ziel, die Arbeitsroutinen in Unternehmen zu vereinfachen, sieht Sucker Axontic als zukünftigen Marktführer im Bereich des E-Mail-Managements. Dazu möchte er die IT-Lösungen über die Grenzen von Microsoft hinaus erweitern und beispielsweise auch in Plattformen wie Google integrieren. Der Weg dorthin: eine enge Zusammenarbeit mit den Kund*innen. „Das ist ein Kernaspekt unserer Geschäftsstrategie. Wir glauben fest daran, dass der Erfolg in der Fähigkeit liegt, sich dynamisch an die sich ständig ändernden Anforderungen der Geschäftswelt anzupassen. Durch den kontinuierlichen Dialog und das Feedback unserer Kunden können wir uns stetig weiterentwickeln und verbessern“, so Stefan Sucker abschließend.

Papair sichert sich Mio.-Investment für Luftpolsterfolie aus Papier

Das von Fabian Solf, Christopher Feist und Steven Widdel gegründete Start-up Papair hat die Harbour Investment Holding als strategischen Partner gewonnen, um die Produktion seiner Luftpolsterfolie aus Papier zu skalieren und neue Märkte zu erschließen.

Seit August 2023 produziert die Papair GmbH PapairWrap, die Luftpolsterfolie aus Papier, am eigenen Standort in Rethem an der Aller / Niedersachsen. Für die Herstellung wurde eine eigene Technologie und eine Produktionsanlage entwickelt. Das innovative Verpackungsmaterial wird aktuell auf einer Pilotanlage produziert. Um den nächsten Schritt in der Skalierung zu machen und die Produktionskapazitäten zu erhöhen, sind weitere Investitionen insbesondere in Maschinen und Anlagen erforderlich.

Unterstützung für Expansion und Innovation

Mit der Harbour Investment Holding hat Papair jetzt eines der führenden Unternehmen der Papierindustrie als strategischen Partner an seiner Seite. Der Schwerpunkt der Zusammenarbeit wird neben der inhaltlichen Skalierung des Herstellungsprozesses auch auf der Weiterentwicklung von PapairWrap und anderen nachhaltigen Verpackungslösungen liegen.

Die Investition der Harbour Investment Holding wird die Expansionsbemühungen von Papair unterstützen, darunter die Erweiterung der Produktionskapazitäten, die Förderung von Forschungs- und Entwicklungsinitiativen sowie die Ausweitung der europäischen und internationalen Marktpräsenz. Durch die Zusammenarbeit werden Synergien in Produktion und Vertrieb genutzt, um den Übergang zu nachhaltigen Verpackungslösungen zu beschleunigen, Kunden einen Mehrwert zu bieten und gleichzeitig Umweltbelastungen zu reduzieren.

„Durch die strategische Partnerschaft mit der Harbour Investment Holding bekräftigt die Papair GmbH ihr Engagement, Veränderungen in der Verpackungsindustrie voranzutreiben", betont Christopher Feist, CEO und Mitgründer der Papair GmbH. "Durch die Nutzung der Expertise und Ressourcen der Harbour Investment Holding sind wir in der Lage, die Entwicklung und den Einsatz von PapairWrap zu beschleunigen und neue Märkte und Vertriebskanäle zu erschließen. Diese Partnerschaft signalisiert nicht nur unser gemeinsames Engagement, Veränderungen zu initiieren, sondern unterstreicht auch unser Engagement für eine nachhaltige Zukunft für kommende Generationen", so Christopher Feist, CEO & Co-Founder of Papair GmbH.

Marcel Bergmann, CEO and Chairman of Harbour Investment Holding: "Wir freuen uns sehr über die Zusammenarbeit mit der Papair GmbH auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit in der Papierindustrie", sagt Marcel Bergmann, CEO und Vorsitzender der Harbour Investment Holding. "Die Synergien zwischen der Papair GmbH und unseren Portfoliounternehmen, darunter Schades, Omeko & R+S Group, bieten eine spannende Möglichkeit, Innovationen voranzutreiben und nachhaltige Lösungen in der gesamten Wertschöpfungskette der Verpackungsindustrie zu fördern."

Kalia Lab schließt 3,9 Mio. € Finanzierungsrunde ab und eröffnet 2. Standort

Das 2021 von Max Renneberg und Constantin Weil gegründete Kalia Lab betreibt Kliniken für ästhetische Medizin, Hautpflege und Gesundheit mit Health-Tech-Standards.

Das 2021 von Dr. med. Constantin Weil von der Ahe und Max Renneberg gegründete Start-up Kalia Lab adressiert als One-Stop-Destination für Beauty, Health & Skin Longevity mit seinem Angebot den globalen Trend des Erhalts von individueller Schönheit und Hautgesundheit, unter Berücksichtigung von biologischen Alterungsprozessen.

Kalia Lab bietet seinen Kund*innen ein holistisches, medizinisches Konzept, das äußere Schönheit und innere Gesundheit verbindet und somit Wegbereiter für ein schönes und gesundes Altern ist. Die Kund*innen haben dabei Zugriff auf umfassende, digitalisierte und KI-gestützte Abläufe: Von Terminbuchungen, Haut- und Lifestyle-Analyse bis hin zur Visualisierung von Behandlungsergebnissen und virtuellen Beratungs- und Kontrollterminen bietet Kalia Lab so moderne Abläufe wie kaum eine andere Klinik.

Bei den angebotenen Skin- und Health-Treatments vor Ort handelt es sich primär um ganzheitliche Behandlungen für effektive und nachhaltige Ergebnisse. Dabei setzt Kalia Lab auf Natürlichkeit, evidenzbasierte Behandlungen und Personalisierung. Neben klassischen, ästhetischen Anwendungen mit Hyaluron, Botox oder Lasern bietet das Start-up zahlreiche Therapien der regenerativen Medizin wie bspw. Platelet-Rich-Plasma-Behandlungen sowie Leistungen für die innere Gesundheit wie Vitamin-Infusionen, Supplements oder Bluttests für Gesundheits-Checks. Dabei wird jede(r) Kund*in persönlich und individuell beraten, es werden langfristige Behandlungspläne entwickelt, die auf die drei Säulen Prävention, Hautverjüngung und Gesundheit setzen. Das Besondere bei allen Treatments: Alle Kund*innen erwarten einzigartig natürliche Ergebnisse, die ihre individuelle Schönheit unterstreichen und bewahren, dank der hohen medizinischen Kompetenz der Ärzt*innen und Medical Skin Experts sowie dem eigens entwickelten Medical Concept.

Erste abgeschlossene Finanzierungsrunde für Kalia Lab

Kalia Lab will führender Anbieter für ganzheitliche Schönheit, Gesundheit und Skin Longevity werden. Auf diesem Weg bekommt das Unternehmen nun durch seine erste erfolgreich abgeschlossene Finanzierung wertvolle Unterstützung der Münchner Venture Capital Unternehmen Tengelmann Ventures und YZR Capital sowie mehr als 20 Business Angels. Mit dem Investment von insgesamt über 3,9 Mio. Euro baut Kalia Lab sein Konzept weiter aus und erschließt neue Standorte. Außerdem werden die Mittel in die Erweiterung des ganzheitlichen Produktspektrums fließen.

Max Renneberg, Geschäftsführer Kalia Lab: „Wir sind mehr als zufrieden mit unserer Finanzierungsrunde, die uns nicht nur finanziell den notwendigen Rückenwind gibt, sondern auch unsere langfristige Vision zu 100 Prozent trägt. Mit Kalia Lab möchten wir die Beauty- und Gesundheits-Branche revolutionieren und unseren Kund*innen ganzheitliche, individuelle Behandlungen ermöglichen. Digitale Tools verringern dabei die Komplexität, verhelfen zu nachhaltigen Ergebnissen und machen uns zum holistischen Anbieter für Skin Longevity. Wir haben nun die perfekten Partner an unserer Seite, die die Branche sehr gut kennen.”

Dr. med. Constantin Weil von der Ahe, Arzt und Gründer Kalia Lab: "Der erfolgreiche Abschluss unserer ersten Finanzierungsrunde und die Eröffnung unseres Standorts in Berlin stellen ein bedeutendes, nächstes Kapitel für Kalia Lab dar. Dies spiegelt nicht nur das Vertrauen der Investor*innen in unser Konzept und unsere Vision wider, sondern bekräftigt auch unser Engagement für Innovation und Exzellenz in der Schönheits- und Gesundheitsbranche."

Nadine Short, Investment Manager von Tengelmann Ventures: „Das holistische und gesundheitliche Konzept von Kalia Lab, mit Skin Longevity, Health-Tech und modernster, medizinischer Expertise, profitiert nicht nur von einem wachsenden Longevity Markt, sondern leistet auch einen positiven Beitrag zur langfristigen Gesundheit der Kund*innen. Das Team, mit ihren medizinischen und digitalen Kompetenzen, hat uns immer wieder über ihre klare Vision für die Kalia Lab Brand überzeugen können – wir freuen uns, dieses bei der Weiterentwicklung mit unserer Finanzierung zu unterstützen und unsere Kompetenzen beim Ausbau langfristig einzubringen.“

Markus Feuerecker, Founding Partner von YZR Capital: „Wir haben schon länger den Bedarf für Skin Longevity im Markt erkannt und freuen uns, mit Kalia Lab ein Team gefunden zu haben, das sich auf diesen fragmentierten und nicht innovativen Markt fokussiert. Kalia Lab hebt sich durch seinen Fokus auf natürliche Ergebnisse sowie seine Vision vom Wettbewerb ab und bietet – und dies zeigt sich auch in der Customer Retention – eine herausragende Customer Experience."

samplistick: Beauty-Start-up sammelt sechsstellige Finanzierungssumme

Das von Daniela Mündler in Düsseldorf gegründete Beauty-Start-up samplistick bietet eine nachhaltige und digitale Lösung für konventionelle Kosmetikproben. Die Vorserie ist bereits ausverkauft, 2024 startet die Serienproduktion.

Kräftige Finanzspritze für das Düsseldorfer Beauty-Start-up samplistick: Mit rund 600.000 Euro geht Gründerin Daniela Mündler erfolgreich aus der Pre-Seed Runde hervor. Mit ihrem zum Patent angemeldeten Konzept konnte sie sowohl Händler*innen als auch Investor*innen begeistern. Ihre Idee ist so einfach wie überzeugend: Statt teurer und umweltbelastender Einwegproben erhalten Kund*innen einen Stick aus 100 Prozent recyceltem Kunststoff, der für sie im Fachhandel individuell mit ihrer Wunschprobe befüllt wird. Über Marke, Inhaltsstoffe und Co. informiert die samplistick-Consumer-App.

Das Potenzial: Jährlich könnten über 120 Milliarden „Pröbchen“ durch nachhaltige, recycelte Verpackungen ersetzt, Plastikmüll reduziert, individuelle Kund*innenwünsche erfüllt und hohe Investitionen auf Unternehmensseite eingespart werden.

Die samplistick-Gründerin und CEO Daniela Mündler kennt die Herausforderungen des Beauty Shoppings aus erster Hand: Sie bringt langjährige Erfahrung bei namhaften Beauty-Unternehmen wie L'Oréal und Douglas sowie als ehemalige Geschäftsführerin bei LVMH mit. Im Beauty-Markt konnte sie bereits das KaDeWe Berlin und die Parfümerieketten UNIQUE by baslerbeauty und MONPIERRE als Kunden und Kooperationspartner gewinnen. Außerdem beliefert samplistick seit April 24 die beiden NIVEA-Häuser (NIVEA-Flagship Stores) in Hamburg und Berlin, in denen den Kund*innen mit samplistick das volle Sortiment an NIVEA-Produkten zum Testen zur Verfügung steht.

Renommierte Business-Angels unterstützen die mehrfach prämierte Idee

An der erfolgreichen Pre-Seed Runde beteiligten sich sechs Business Angels mit insgesamt rd. einem Drittel der Finanzierungssumme: Dr. Bibi Hahn, Co-CEO bei Kienbaum, Kerstin Lehmann, Strategieberaterin und Senior Advisor bei EY-Parthenon, Susanne Fichtner-Feigl, CFO-as-a-Service, M&A Beratung bei ff2-consulting GmbH, Dr. Natalie Daghles, Partnerin und Co-Head M&A bei Noerr, Andreas Resch, Banker aus Frankfurt und Ulrike Spang-Lessow, CEO/Executive Consultant bei Futureproof Retail.

Samplistick wurde in das renommierte Förderprogramm Green Start-up der Deutschen Bundesstiftung Umwelt aufgenommen, das derzeit weniger als 10 Prozent der Bewerbungen bewilligt. Darüber hinaus konnte Daniela Mündler die Unterstützung mehrerer Banken gewinnen, darunter die NRW.BANK, die das Start-up mit dem Förderprogramm NRW.SeedCon unterstützt.

Dr. Claas Heise, Abteilungsleiter Venture und Seed Capital in der NRW.BANK, betont: „Wir brauchen in NRW mehr Gründerinnen und Gründer, die mit ihren Geschäftsideen dafür sorgen, dass wir in den Transformationsthemen vorankommen. Deshalb unterstützen wir auch samplistick gerne mit unseren Fremd- und Eigenkapitallösungen und begleiten das Team auf dem Weg, die Beauty-Branche nachhaltiger zu gestalten.“

Serienproduktion steht in den Startlöchern

Die Startbedingungen waren für die Gründerin herausfordernd: Der Konsumgütermarkt steht unter Druck und weibliche Alleingründerinnen machen mit 13 Prozent nur einen Bruchteil der Gründungen in der Start-up-Szene aus (Quelle: Female Founders Monitor 2022). Doch Mündler ist zuversichtlich, dass sich ihre Idee durchsetzt: samplistick ermöglicht Kund*innen verantwortungsbewussten, individuellen Konsum, Beauty-Hersteller*innen Kontakt zu interessierten Kund*innen sowie Einsparpotenziale und Händler*innen eine innovative und differenzierende Dienstleistung. Die Vorserie von 11.000 Exemplaren ist deutschlandweit bereits ausverkauft, noch in diesem Jahr geht das Start-up in die Serienproduktion in Deutschland.

Daniela Mündler zeigt sich angesichts dieser Entwicklungen erfreut: „Die erfolgreiche Pre-Seed-Finanzierungsrunde zeigt, dass die Idee der nachhaltigen Beauty-Wunschprobe trägt. Ich freue mich sehr, dass wir den Grundstein für einen erfolgreichen Marken- und Vertriebsaufbau gelegt haben und nun in die Serienproduktion gehen können – für eine persönlichere und nachhaltigere Beauty-Welt.“

Körber Start-Hub: Gemeinsam Gutes gründen

500m² Platz für junge Gründer*innen und die, die es werden wollen: Das und vieles mehr bietet der Ende 2023 in Hamburg an den Start gegangene Körber Start-Hub. Wir stellen den Hub vor und präsentieren Start-ups, die im Next.Generation Inkubator an ihren sozialen Geschäftsideen feilen.

Die Gesellschaft besser machen – so lautet die Vision der Hamburger Körber-Stiftung. Diesem ambitionierten Ziel möchte die Stiftung vor allem mit ihren über 40 Programmen und Projekten näherkommen, in denen sie den Dialog fördert, Debatten anregt und Menschen motiviert, sich aktiv in unsere Gesellschaft einzubringen und mitzumachen. Mitmachen ist hier das Stichwort, denn der Stifter Kurt Körber war ein Macher. Im Jahr 1909 geboren war Körber ein erfolgreicher Industrieller und übertrug seinen unternehmerischen Gestaltungswillen auf die Gesellschaft. Als Anstifter wurde er zum Vorbild für gelebte gesellschaftliche Verantwortung. Bereits im Alter von 15 Jahren machte Körber seine erste Erfindung: eine automatisch gesteuerte Sender-Ableseskala, die er zum Patent anmeldete. Und genau diesen Erfindergeist und unternehmerischen Gestaltungswillen möchte die Körber-Stiftung mit einem neuen Programm seit Dezember 2023 auf andere junge Menschen übertragen.

Treffpunkt für junge Gründer*innen

Mit Workshops, Programmen und Veranstaltungen möchte der Körber Start-Hub insbesondere junge Menschen – Schüler*innen, Studierende, Auszubildende und Berufseinsteiger*innen – ermutigen, eigene unternehmerische Lösungen für die komplexen Probleme zu erarbeiten, die ihre Zukunft bestimmen. „Der Hub versteht sich dabei als Treffpunkt und Anlaufstelle für junge Macher*innen. Für Interessierte, die sich im unternehmerischen Denken und Handeln ausprobieren möchten, erste Berührungspunkte mit dem Thema Gründen sammeln und von anderen Gründungserfahrungen lernen möchten. Es geht darum, junge Menschen zu empowern, ihre Ideen in der Praxis zu erproben und an den eigenen Gestaltungswillen zu glauben“, erklärt Carmen Ludwig, Leiterin des Körber Start-Hubs.

Dabei orientieren sich die Angebote an den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung, die die Vereinten Nationen 2015 als globalen Plan zur Förderung von nachhaltigem Frieden und Wohlstand sowie zum Schutz unseres Planeten verabschiedet haben. Die gemeinsame Vision zur Bekämpfung der Armut und Reduzierung von Ungleichheiten soll seither in nationalen Maßnahmen umgesetzt werden.

Die Liste gesellschaftlicher Herausforderungen ist lang. Angehörige der sogenannten Generation Z (GenZ) sind in einer Zeit aufgewachsen, die von ebenso großen Chancen wie Krisen geprägt ist: Entwicklungen wie Digitalisierung, New Work, kollabierende ökologische Systeme und die Auswirkungen der Corona-Pandemie prägen ihre Sicht auf die Welt. Mit Kooperationen und eigenen Programmen setzt der Start-Hub genau hier an: Teilnehmende entscheiden selbst, in welchem Bereich sie sich einbringen möchten, entwickeln Lösungsansätze aus einer intrinsischen Motivation heraus, vielleicht auch aus einer eigenen Betroffenheit – in jedem Fall sehr nah an ihrer persönlichen Lebensrealität. Dabei stellt sich auch immer die Frage, welche positive Wirkung sie mit der Idee erreichen möchten. Im Körber Start-Hub geht es nicht um das Gründen des Gründens wegen, sondern vielmehr um die Mitgestaltung der Gesellschaft.

Mit mindestens einem der 17 Nachhaltigkeitsziele beschäftigen sich daher auch die Teilnehmenden des ersten Programms des Start-Hubs, dem Next.Generation Inkubator. Zehn Start-up-Teams werden seit Herbst 2023 von Coaches von der Idee bis zur Marktreife begleitet. Ganz nach dem Motto „Die Idee in die Umsetzung bringen“, lernen die 25 Teilnehmenden zwischen 20 bis 27 Jahren alles, was sie für eine eigene Gründung wissen müssen.

Im Folgenden stellen wir sechs Start-up-Teams aus dem Next.Generation Inkubator samt ihren Ideen vor.

tiefpunkt.
Nachhaltigkeitsziel 3: Gesundheit & Wohlergehen

„Wir wollen eine Welt mitgestalten, in der sich Menschen mit Empathie und Verständnis begegnen. Dafür schaffen wir langfristig sichere Räume für Kinder und Jugendliche, in denen sie sich selbst und anderen begegnen können und lernen, zu ihrem eigenen ,Safe Space‘ zu werden“, so das Ziel der beiden Gründerinnen Sanna Meyer-Nixdorf und Hannah Freyer. Mit ihrer Gründungsidee tiefpunkt. möchten sie eine Welt mitgestalten, in der sich Menschen weniger einsam fühlen und einander mit mehr Empathie und Verständnis begegnen. Über Schul-AGs soll eine Anlaufstelle für Schüler*innen geschaffen werden, in der sie sich zu Themen wie mentale Gesundheit, Stress und Einsamkeit austauschen können sowie Beratung erhalten.

Start-up met[ads] launcht erste Übereck-Screens in Deutschland

Das Düsseldorfer Start-up met[ads] ermöglicht jetzt auch in Deutschland das Ausspielen von mehrdimensionalen 3D-DOOH Kampagnen, die keine räumlichen Begrenzungen kennen und unbegrenzte kreative Möglichkeiten zur Gestaltung von Kampagnen bieten.

met[ads], das Start-up für kreative 3D Werbung, gibt den Launch des ersten Übereck-Screens in Deutschland bekannt. Am Berliner Alexanderplatz stellen die mit dem internationalen Award for Innovation in Media ausgezeichneten Spezialist*innen mit dem Vision One Übereck-Screen eine einmalige Werbemöglichkeit für nationale und internationale Marken bereit.

Der Vision One Berlin besteht aus zwei Screens, die jeweils über eine Fläche von 44 Quadratmetern verfügen. Die Screens sind übereck angeordnet, um so die besonders werbewirksame Ausspielung von 3D-DOOH Kampagnen zu ermöglichen. Täglich erreicht der Vision One im Durchschnitt 360.000 Menschen, wodurch monatlich 10 Millionen Impressions erreicht werden. Der Launch des Vision One startet mit der aktuellen 3D-DOOH Kampagne der internationalen Kosmetikkette Sephora.

Ein Screen – unendliche Möglichkeiten

3D-DOOH-Creatives galten im vergangenen Jahr als noch als die Innovation im DOOH-Bereich, zumindest innerhalb des deutschsprachigen Raums. In Großstädten wie New York, London oder Shanghai sind 3D-DOOH Creatives schon seit längerem Teil der kreativen Außenwerbung. Dort wird 3D-DOOH für groß-angelegte Kampagnen, wie beispielsweise die Auftaktfeier zum Jahr des chinesischen Drachen, mehrdimensional in Szene setzt.

met[ads] will die Erlebniswelt des 3D-DOOH auch hierzulande etablieren. Durch den Einsatz des Vision One Übereck Screens können jetzt auch in Deutschland mehrdimensionale 3D-DOOH Kampagnen ausgespielt werden, die keine räumlichen Begrenzungen kennen und unbegrenzte kreative Möglichkeiten zur Gestaltung nationaler und internationaler Kampagnen bieten. Durch 3D-DOOH-Kampagnen auf dem Vision One Übereck Screen kann die Awareness – und Aufmerksamkeitsspanne der Zuschauer*innen um das Dreifache gesteigert werden.

„Wir haben gesehen, welche Möglichkeiten 3D-DOOH allein in der Kreation bietet. Deshalb haben wir einen Schritt weitergedacht und uns vorgestellt, welches Potenzial ein mehrdimensionaler Screen bieten würde. So entstand der Vision One Übereck Screen. Als Experten für 3D Creatives können wir unseren Kunden heute Kreation und Inventar aus einer Hand liefern. Dafür brauchen wir von unseren Kund*innen nur 2D Assets, um die Umsetzung in 3D kümmern wir uns. Darüber hinaus sind wir in der Lage mittels Geoverhaltensdaten von Smartphones, Perspektive, Schatten und Licht so anzupassen, dass der optimale 3D Effekt erzielt wird. Der Screen ist von 3D Spezialisten für 3D Advertiser gebaut. Mit nur einem Ziel: maximale Aufmerksamkeit gewinnen“, erklärt Lukas Flöer, Gründer und Geschäftsführer von met[ads].

Technische Kapazitäten: Vision One Übereck Screen

Mit den beiden Screens von jeweils 44 Quadratmetern, die übereck an einer Häuserwand angeordnet sind, werden durchschnittlich 360.000 Menschen täglich erreicht und monatlich 10 Millionen Impressions erzielt. Die Operating Time liegt zwischen 8 und 22 Uhr und ermöglicht 540 Playouts pro Tag. Die Aussteuerung erfolgt je nach Standort und Perspektive der Beobachter:innen über Life-POV-Tracking und nutzt die Kombination von Schatten, Perspektive und Licht für die optimalen Effekte der 3D-DOOH Creatives.

Björn Überschär, General Manager von Sephora ergänzt: „Werbung muss nicht nur neu gedacht, sondern auch neu gemacht werden, um Impact zu erzeugen. Der kreative Ansatz von met[ads] hat mich deshalb überzeugt, weil 3D Animationen kombiniert mit dem Medium DOOH ein perfektes Match ergeben. Die Experten von met[ads] verstehen genau, wie mit Daten und Kreativität Erlebnisse geschaffen werden, die auch in sehr belebten Fußgängerzonen Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Für unsere aktuelle Sephora-Kampagne mit Selena Gomez als Testimonial sind die 3D Creatives auf dem Übereck Screen Vision One am Alexanderplatz in Berlin die ideale Basis, um Awareness zu schaffen und die Zielgruppen zu überraschen."

Gründer*in der Woche: Chargeunity - Ladesäulen mit echtem Mehrwert

Unsere Gründer der Woche: Carl Müller und Niklas Seitenspinner. Mit Chargeunity treiben sie die E-Mobilität auch in kleineren Städten voran. Ihr innovativer Ansatz: öffentlich-private Ladesäulen.

Um die Klima- und Mobilitätsziele der Bundesregierung zu erreichen, braucht es Start-ups mit starken Ideen. Gerade wenn es darum geht, Elektromobilität effizient umzusetzen, bestehen nach wie vor einige Hürden, die bei potenziellen E-Auto-Fahrer*innen zu Bedenken führen.

Vor allem in Sachen Lademöglichkeiten ist der Bedarf nach wie vor enorm und die Lösung scheinbar in weiter Ferne. Um die Utopie der emissionsfreien Mobilität ein Stück näher an die Realität zu holen, gründeten Niklas Seitenspinner und Carl Müller Anfang 2023 Chargeunity. Die zwei Gründer haben große Pläne und wollen mit ihrem Unternehmen nicht nur den technischen Aspekt von E-Mobilität bedienen, sondern richten sich auch an die soziale Einstellung der Verbraucher*innen.

Die öffentlich-private Ladesäule

Über das Thema Mobilität kam Niklas schon ins Grübeln, bevor er 2015 seine Ausbildung bei Volkswagen begonnen hatte. Einen Monat nach dem Ausbildungsstart kam der Dieselskandal ans Licht. Noch konkreter wurde das Thema dann im Studium, als für ein Modul ein Geschäftsmodell entwickelt und gepitcht werden sollte. In diesem Kontext entstand die Idee für das eigene Start-up. „Die Gründungsstory ist absolutes Start-up-­Klischee – wir haben direkt von der Hochschule weg gegründet, nachdem die Idee schon während des Studiums gesponnen wurde“, so Niklas.

Die Grundidee des Start-ups ist, das Konzept privater Wallboxen und jenes der öffentlichen Ladesäulen von Kommunen zu vereinen. Während die Gemeinden öffentliche Parkplätze für den Umbau freigeben, tragen Privatpersonen die Kosten für das Aufstellen der Säule. Mit Blick auf die Vision des Start-ups spielt auch der Name eine relevante Rolle: Chargeunity ist eine Komposition der Worte Charge und Community. Investiert eine Person in die Säule, profitiert immer eine weitere von der neuen Lademöglichkeit.

Was zunächst teuer klingt, entpuppt sich als rentable Geschäftsidee. Abhängig von der Auslastung erwarten die Besitzer*innen jährlich bis zu 5000 Euro an Ladeeinnahmen. Doch das Konzept zielt auf weit mehr als nur auf Profit für die Privat­investor*innen ab: Durch die öffentliche Nutzung wird es Kommunen ermöglicht, ohne eigene Aufwendungen Lade­säulen zu stellen. „Mit einer Ladesäule direkt um die Ecke steigt der Anreiz zum Kauf eines E-Autos deutlich“, so Niklas.

Kleinstadt statt Metropole

Während Geld für den Ausbau von Ladeinfrastrukur vor allem in die Metropolen des Landes fließt, fokussieren sich die Chargeunity-Gründer bewusst auf kleine Kommunen und Städte mit bis zu 200.000 Einwohner*innen. Denn genau hier ist der Bedarf am größten. Während die großen Ballungszen­tren sehr konkrete Pläne zum Ausbau der Infrastruktur verfolgen, fehlt es in einem Großteil der Kleinstädte genau daran. „Laut Bundesnetzagentur brauchen in 82 Prozent der Gemeinden E-Auto-Fahrer*innen etwa zehn Minuten Fahrzeit zur nächsten Ladestation. Klingt gar nicht so schlecht. Bedenkt man aber, dass man ja potenziell wieder zu Fuß nach Hause laufen müsste und später wieder zum Auto, kommen ja noch jeweils zirka 40 Minuten Fußweg dazu. Das schmälert den Anreiz für das eigene E-Auto deutlich“, erklärt Carl.

In genau diesen Kommunen bedarf es so schnell wie möglich einer Ladeinfrastruktur, um die Ziele der Bundesregierung in Sachen Elektromobilität zu erreichen. Nicht nur in Anbetracht der angepeilten Anzahl von Ladesäulen, sondern auch in Sachen Anschaffung eines Elektroautos. Größter Knackpunkt sind hierbei fehlende Budget- und Personalkapazitäten. „Um diese auszugleichen, lohnt es sich, die Bürger*innen selbst mit einzubeziehen. Dies funktioniert natürlich nur, wenn eine Win-win-Situation, wie eine Refinanzierung durch die Fremdnutzung einer privat finanzierten Ladesäule, geschaffen wird“, so Niklas.

Schnelles Laden alleine reicht nicht

Der allgemeine Konsens ist: Schnelleres Laden und höhere Reichweiten sind besser. Folglich werden hierfür neue Technologien entwickelt, der Branchentrend geht aktuell hin zum Schnellladen an Hauptverkehrsachsen und Autobahnraststätten. Dem blicken die zwei Gründer skeptisch entgegen. Zwar sind Schnellladepunkte relevant, doch sollten sie nur ein Baustein in der Strategie sein. „Vor allem Lademöglichkeiten an Orten, an denen Pkw länger stehen, werden dringend benötigt. Dafür sind Wohngebiete natürlich prädestiniert, weshalb dort ein flächendeckendes Angebot an Ladeinfrastruktur geschaffen werden muss“, so Carl. Dadurch werden nicht nur E-Auto-Fahrer*innen bedient, sondern alle, die die Anschaffung eines E-Autos in Erwägung ziehen – und der Anreiz liegt hierbei nicht alleine aufseiten der Nutzer*innen.

Der Lademarkt in Deutschland hat laut Boston Consulting Group ein Umsatzpotenzial von rund sieben Milliarden Euro bis 2030 – allein für den Stromverkauf an öffentlichen und privaten Ladesäulen. Selbst heruntergebrochen auf einzelne Nutzer*innengruppen besitzt der Unternehmensbereich enorm viel Potenzial: Die Chargeunity-Gründer konzentrieren sich daher auf Autofahrer*innen, die im öffentlichen Straßenraum parken und somit keine Möglichkeit haben, sich eine private Wallbox anzuschaffen. Aus Statistiken geht hervor, dass 19 Prozent aller Pkw in Deutschland genau das tun. Grob gerechnet besteht der Zielmarkt für diese Gruppe somit aus knapp zehn Millionen Pkw, die durch ein flächendeckendes Angebot auf Elektromobilität umsteigen könnten. Kurzum: eine Zielgruppe mit hoher Gewichtung.

How to E-Mobility-Start-up

Knapp ein Jahr nach der Gründung sind Niklas und Carl mit ihren Herausforderungen gewachsen und haben einiges mitgenommen: Gerade bei erklärungsbedürftigen Geschäftsmodellen lassen sich die Zielgruppen oft nicht direkt überzeugen. Außerdem gestaltet sich der E-Mobility-­Markt für viele Start-ups und Unternehmen attraktiv und macht ihn so zu einem umkämpften Wettbewerbsumfeld. Um sich hier zu behaupten, hilft eine klare Positionierung auf Basis einer Wettbewerbsanalyse. Diese gibt zum einen das nötige Selbstvertrauen, um aktiv auf potenzielle Kund*innen und Investor*innen zuzugehen, und zum anderen die Substanz für jegliche Vertriebs- und Marketingmaßnahmen. Wer sich des Konkurrenzvorteils bewusst ist, kann seine Idee genau in diese Richtung weiterentwickeln und sich individualisieren.

Größtes Learning für die Gründer im ersten Jahr: Erst auf Kommunen zugehen und die wichtigsten bürokratischen Hürden überwinden, bevor Privatpersonen Lade­säulen angeboten werden können. Im Zweifelsfall sind sonst Zusagen von Kund*innen bereits da, doch die Kommune gibt keine Parkplätze frei. Absichtserklärungen (LOIs) von Gemeindeseite aus helfen hier enorm weiter: Sie legen das Interesse einer Zusammenarbeit klar dar und bieten eine erste Sicherheit für potenzielle Kund*innen.

Der Mindset-Change

Wer über Trends der Branche redet, sollte den Blick nicht ausschließlich auf innovative Technologien im Rahmen der Ladeinfrastruktur richten. Anstatt diese Technologien einfach nur auf den Markt zu werfen und überall Ladestationen zu errichten, sollte das Grundkonzept von Mobilität infrage gestellt werden. Ein erfolgreiches Beispiel für einen Wandel im Verkehrssektor ist die steigende Popularität von Cars­haring-Angeboten in Großstädten. Wer nicht zwingend jeden Tag ein Auto braucht, bucht sich dieses einfach für wenige Kilometer „on demand“. Tanken muss man in der Regel selbst nicht, die Versicherung ist schon gezahlt und die Suche nach dem geparkten Auto fällt auch weg. Dafür wird das Auto mit der gesamten Community des Anbieters geteilt. Ein ähnlicher Ansatz könnte in Sachen E-Mobility auch funktionieren. „Hier kann man eine erfolgreiche Wende in den Köpfen der Fahrer*innen beobachten. Warum also nicht auch, wenn es um das Parken und Laden ihrer Autos geht?“, so Niklas abschließend.

Traders Place: 2023 gegründete Handelsplattform ist „Bester Neo-Broker in Deutschland“

Das unabhängige Verbraucherportal Biallo hat Neo-Broker in verschiedenen Kategorien getestet: Platz 1 ging an das 2023 von Ernst Huber gegründete Traders Place.

Die erst im Vorjahr neu gegründete Handelsplattform Traders Place ging im Rahmen eines aktuellen Vergleichstests durch das unabhängige Verbraucherportal Biallo als “Bester Neo-Broker in Deutschland” hervor. Als einziger Anbieter am Markt verbindet das junge Finanzunternehmen mit Sitz im bayerischen Freilassing das vollwertige Portfolio eines klassischen Brokers mit dem Handel von Neo-Brokern. Im direkten Marktvergleich erhielt Traders Place vor allem bei Konditionen, Produktauswahl, Kundenservice sowie bei der Anzahl an Handelsplätzen absolute Top-Bewertungen.

Seit August 2023 ist Traders Place aktiv und hat sich zum Ziel gesetzt, die beste Lösung am deutschen Online-Broker-Markt anzubieten und damit neue Standards zu definieren. Mit weltweiten Handelsplätzen, ausgezeichneten Konditionen, einem breiten Spektrum an handelbaren Wertpapieren sowie einer hochmodernen Smartphone- und Web-Applikation hat die digitale Plattform den bestehenden Markt in Deutschland auf ein neues Niveau gehoben. Im umfassenden “Neo-Broker-Test 2024” von Biallo ließ Traders Place nun mit der besten Gesamtnote und damit Platz 1 namhafte Mitbewerber wie Scalable Capital, Smartbroker und Trade Republic hinter sich.

Die Tester zeigen sich in ihrem Resümee überzeugt: “Traders Place bietet die meisten Ordertypen an. Für die umfangreichen Möglichkeiten im Handel und die Flexibilität bei den Handelsplätzen erhält der Neo-Broker die volle Punktzahl. Insgesamt ist die Plattform zudem eine der kosteneffizientesten Optionen für Anleger. Gute Erreichbarkeit und guter Kundenservice runden das positive Bild ab. Traders Place geht daher in unserem Vergleich als Sieger hervor. Der Neo-Broker bietet eine ausgewogene Mischung aus Kosten, Angebot und Service, die ihn für eine breite Palette von Anlegern attraktiv macht.”

Handel mit Kryptowährungen deutlich erhöht

Erst kürzlich hat Traders Place den Handel mit Kryptowährungen – mehr als 30 stehen zur Auswahl - in das Angebot aufgenommen. Ab einem Ordervolumen von 500 Euro ist der Handel gebührenfrei (darunter 1 Euro pro Transaktion). Für die Wallet oder die Verwahrung fallen ebenfalls keine Gebühren an. Die Zahl der ansparfähigen ETFs, Fonds und Aktien wurde von Traders Place kürzlich kräftig erhöht. Statt wie bisher 650 Produkte sind es nun deutlich über 1000. Ernst Huber, Gründer und CEO von Traders Place: "Wir haben uns zum Ziel gesetzt, die beste Lösung am deutschen Online-Broker-Markt anzubieten und neue Standards zu definieren." 

Mehr Infos zum Test des Verbraucherportals und alle Ergebnisse gibt es hier