Der Herr der Boxen

Autor: Christina Cassala
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Dominik Richter (32) ist mit seinem Kochboxen-Start-up HelloFresh angetreten, das Curated Cooking von Berlin aus in die Welt zu tragen. Seit wenigen Monaten ist HelloFresh an der Börse notiert und wird aktuell mit rund 1,7 Milliarden Euro bewertet.

Ein Mann und eine Frau stehen in der Küche, er kümmert sich am großen Holztisch um den Fisch, sie schnibbelt derweil Gemüse, Karotten, Lauch, Sellerie. Ein feiner Essensduft liegt in der Luft. Lecker! Ein Paar bei der Zubereitung des Abendessens? Nein! Um die beiden herum tobt das pralle Büroleben: Das Klackern der Computertasten, Gespräche zwischen Mitarbeitern, immer wieder klingelt irgendwo ein Telefon. Der Kundenservice nebenan ist gut besetzt, hier gehen auch an diesem Tag wieder einmal viele Anfragen ein. Die inmitten dieses bunten Szenarios gelegene kleine Küche wirkt dabei wie eine kleine Insel und ist doch zugleich das Herzstück von Hello- Fresh, dem Berliner Versender von Kochboxen im Abo-Modell.

Auf den wenigen Quadratmetern der erwähnten Küche entscheidet sich, welche Gerichte hierzulande in den Kochboxen der nächsten Wochen und Monaten landen. Hier wird quasi unter Realbedingungen getestet und probiert, was schmeckt und was nicht. Was lässt sich gut verarbeiten, was fällt durch? Nur Gerichte, die in einem ganz normalen Haushalt simpel nachkochbar sind, kommen letztlich in die Box.

Zwischen Berlin und New York

Irgendwo in diesen großzügigen Räumlichkeiten einer ehemaligen Berliner Backfabrik schwirrt auch einer der Gründer des Unternehmens herum. Dominik Richter, 32, ist gerade mal wieder in Berlin. Die Hälfte seiner Zeit verbringt der gebürtige Bayer nämlich in New York und kümmert sich dort um die internationalen Geschäfte. Denn bereits seit geraumer Zeit verschickt HelloFresh nicht mehr nur innerhalb Deutschlands seine Boxen.

Die Boxen sind letztlich große Kartons, die der Paketbote zu einem festgelegten Zeitpunkt bis an die Haustür liefert. Darin sind küchenfertige Gerichte für zwei oder vier Personen, die der Kunde zuvor über die Homepage oder die HelloFresh-App ausgewählt hat. Curated Cooking nennt sich dieser Trend und meint vor allem: Erleichterung für den Kunden beim Einkauf und bei der Auswahl des täglichen Speiseplans.

So gut wie Dominik weiß vermutlich kaum jemand über die Vorlieben auf unseren Tellern Bescheid. Je nach Land sind die Geschmäcker unterschiedlich: Gerichte mit Schwein und Rind für die Deutschen, Würstchen für die Benelux-Staaten, in Großbritannien sind es die Pies (herzhafte Kuchen mit Teigdecke) und in den USA Burger in allen Varianten. Doch die HelloFresh-Gerichte werden nicht einfach nur nach Standard bereitet: „Jedes noch so klassische Gericht interpretieren wir mit veränderten Zutaten neu“, betont Dominik.

Der Blick auf unsere Teller

Das Abo-Modell mit den Kochboxen richtet sich dabei vor allem an Menschen, die wenig Zeit für den Einkauf und die Zubereitung der täglichen Mahlzeiten haben. Dabei erlebt das Thema Essen derzeit ein Revival: Gemeinsame, frisch zubereitete Mahlzeiten stehen wieder im Trend, der wöchentliche Marktbesuch ist für viele ein Genuss. Gemeinsam mit dem Marktforschungsinstitut GfK fragte HelloFresh nach: Ein konkreter Blick auf die Teller der Deutschen zeigt dabei, dass warme, selbstgekochte Speisen am Abend am beliebtesten sind – bei 70,9 Prozent der Befragten gibt es sie oft bis sehr oft. Nur etwas mehr als ein Viertel (27,6%) der Befragten isst gelegentlich Fertiggerichte am Abend, dicht gefolgt vom Lieferservice (24,7%). Fast genauso viele gaben sogar an, dass sie gar keine Fertiggerichte essen (24,2%) oder gar nicht beim Lieferservice bestellen (24,6%).

Dabei wünscht sich über die Hälfte der Befragten, dass das Kochen für die ganze Familie einfacher und schneller geht. Viele würden gern neue Rezepte ausprobieren. Den Wunsch nach ausgewogenen und gesunden Mahlzeiten hegen vor allem Eltern mit Kindern zwischen drei und zwölf Jahren. Fast die Hälfte der Befragen (49,9%) finden, dass auch ihre Kinder offener für Neues sind, wenn zu Hause gemeinsam gekocht wird. So weit die Statistiken.

Dies ist ein Auszug aus einem aktuellen Artikel unseres Print-Objekts StartingUp: Den vollständigen Artikel lesen Sie in der aktuellen StartingUp - Heft 01/18 - ab dem 15. Februar 2018 im Handel oder jederzeit online bestellbar - auch als ePaper - in unserem Bestellservice-Bereich


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Unique United: 210.000 Euro gegen 35 % Anteile

Louis Kleemeyer hat mit Unique United eine Plattform entwickelt, die Menschen mit Einschränkungen bei ihrem selbstbestimmten Leben unterstützt. In der Höhle der Löwen pitcht er nun um frisches Kapital.

Die Plattform Unique United ermöglicht es Partnern, Verbänden, Bildungsträgern, Firmen und Vereinen, barrierefreie Angebote und Produkte zu präsentieren und bietet in den Bereichen Jobs, Fortbildungen, Sport, Entertainment und Reisen entsprechende Angebote.

Menschen mit Behinderung kommen auf diesem Weg in einen aktiven und inklusiven Austausch mit anderen Menschen, Vereinen oder Firmen. Der wichtigste Aspekt für die Macher ist, dass die User*innen mit der Plattform aktiv am Leben teilhaben können. Der Gründer musste selbst jahrelang Schwierigkeiten und Hindernisse erfahren, die Menschen mit körperlichen oder geistigen Einschränkungen täglich erleben. "Zwei Minuten nach meiner Geburt habe ich nicht mehr geatmet, habe deswegen zu wenig Sauerstoff bekommen und daher sind einige Zellen abgestorben", erzählt Louis und weiter: "Das hat dazu geführt, dass ich später sprechen, krabbeln und laufen konnte. Auch in der Schule wurde ich unterschätzt und hatte Schwierigkeiten, einen Schulabschluss zu machen." ´

Obwohl die Schule und das Arbeitsamt Louis keine Chancen eingeräumt haben, hat er mit Hilfe seiner Familie nicht aufgegeben. Er hat die Realschule erfolgreich beendet und anschließend eine dreijährige Ausbildung als Fachpraktiker für IT-Systeme absolviert. Als Event-Inklusionsmanager fördert der Gründer aktuell bei den Rhine-Ruhr Games 2025 aktiv die Teilhabe von Menschen mit Behinderung. Unterstützt wird Louis bei Unique United von Karen Schallert und seinem Vater Marco Kleemeyer: "Jeder, der eine Behinderung hat, kann Unique United barrierefrei nutzen und für sich selbst und individuell entscheiden."

Louis hält als Gründer 100 Prozent an Unique United. Um die Plattform national weiterzuentwickeln, die aktive Inklusion voranzutreiben und für die Akquise von neuen Kooperationspartnern, benötigt der 23-Jährige 210.000 Euro. Im Gegenzug bietet er 35 Prozent der Firmenanteile für eine Beteiligung an. Ob das gelingt, erfährst du in der TV-Show „Die Höhle der Löwen“ am 29. April 2024 bei VOX.

Reisemarketing-Trends: "Picture perfect" war gestern

Eine aktuelle VisualGPS-Studie von Getty Images zeigt, worauf jüngere Generationen achten und mit welchen Strategien Traveller-Start-ups und -Marken ihr Interesse wecken können.

Die Reisebranche befindet sich im Wandel, auch im Marketing. Spontane, natürliche Motive bestimmen die visuellen Trends, weniger perfekt inszenierte Reisefotos. Diese Verschiebung wird vor allem durch Social Media und die Beliebtheit von „Foto-Dumps“ vorangetrieben - unbearbeitete, ungestellte Reisefotos, die mit wenig Aufwand die Authentizität von Reiseerlebnissen einfangen.

Vorbei sind die Zeiten von "Picture perfect!" - die Generation Z bevorzugt Authentizität, zugängliche Inhalte und Emotionen. Dies sind die wichtigsten Ergebnisse der VisualGPS-Studie von Getty Images:

Identifikation & Connections

  • 75 % der europäischen Verbrauchenden bevorzugen Bilder von entspannten und erschwinglichen Reisen gegenüber luxuriösen Reisen.
  • 6 von 10 europäischen Verbrauchenden bevorzugen Reisebilder, die realistisch aussehen und den Fotos ähneln, die sie oder ihre Freund*innen/Familie machen würden.
  • 58 % der Deutschen suchen nicht nach inspirierenden Reisebildern, sondern bevorzugen Bilder und Videos von Reisezielen, mit denen sie sich identifizieren können. Verbrauchende interessieren sich eher für Visuals, die Familie, Freunde und soziale Interaktionen zeigen.
  • Fast jede(r) Dritte der GenZ gibt an, dass Social-Media-Beiträge seiner/ihrer Kontakte und Angehörigen Einfluss auf sein/ihre Reisewünsche und Entscheidungen haben.

Ki & Vertrauen

Auch Bildmanipulation und Deep Fakes sind ein Thema: 68 % der Deutschen geben an, dass es für sie schwierig ist, zu erkennen, ob ein Bild echt ist. Marken sollten berücksichtigen, wie sich das auf die Stimmung der Verbrauchenden und vor allem das Markenvertrauen auswirkt.

Authentisches Storytelling in Zeiten von KI

Auf die Frage, welche Art von Storytelling ihnen helfen würde, Vertrauen zu Marken aufzubauen, stimmen 97 % der Deutschen zu, dass „authentische“ visuelle Elemente von entscheidender Bedeutung sind. Sie definieren authentisch als „echt/das Echte“, gefolgt von „wahr/wahrhaftig“

Selfies & Videos die beliebtesten Formate

In Deutschland werden in zwanglosen Reisebildern meist Kamera-Selfies gezeigt, wodurch eine informellere und freundschaftlichere Verbindung zum/zur Betrachtenden entsteht. Befragte gaben außerdem an, dass wenn ein KI-generiertes Video eine reale Szene oder ein reales Objekt genau wiedergibt, es als authentisch wahrgenommen wird.

Im Reise- und Tourismusmarketing sollte dieser Wandel von Verbrauchendenpräferenzen bei der Entwicklung ihrer Kommunikationsstrategien berücksichtigt werden, um ihre und/oder neue Zielgruppen effektiv anzusprechen.

Matthias Steiner: Olympiasieger gründet Low-Carb-Start-up

Matthias Steiner, Olympiasieger im Gewichtheben, und seine Frau Inge, ehemalige TV-Moderatorin, entwickeln und vertreiben mit ihrem Start-up Steiner’s Low-Carb-Produkte. Am 15. April will das Paar in der Höhle der Löwen Firmenanteile für 300.000 Euro anbieten.

Matthias Steiner ist ein österreichisch-deutscher Olympiasieger im Gewichtheben. Nach seiner Einbürgerung in Deutschland im Jahr 2008 wurde er im Superschwergewicht über 105 Kilogramm im selben Jahr Olympiasieger und Europameister sowie 2010 Weltmeister.

Seine Frau Inge Steiner war 20 Jahre lang TV-Moderatorin (RTL, N24, Sat.1), bis sie sich entschied, sich ganz ihrer Leidenschaft, der bewussten Ernährung, zu widmen. Zunächst schrieb sie den Beststeller “Das STEINER Prinzip: Vom Schwergewicht zum Wohlfühl-Ich” über den “Abnehmweg” ihres Gatten. Heute ist sie mit Herzblut Unternehmerin und gilt als das Mastermind des Low-Carb-Start-ups Steiner´s mit Sitz in Sulz im österreicheichen Weinviertel.

“Ich wollte ich wieder in einen normalen Körper zurück”

Das Paar hat Low-Carb-Produkte entwickelt, die dem Ex-Sportprofi beim Abnehmen geholfen haben. Zuzeiten seiner sportlichen Karriere brachte Matthias Steiner knapp 150 Kilo Körpergewicht auf die Waage. “Als ich 2013 meine Sport-Karriere beendete, wollte ich wieder in einen normalen Körper zurück”, blickt er heute zurück. “Allerdings ohne Diäten, ohne sich quälen zu müssen. Denn ich war und bin immer noch ein Genussmensch.”

Doch ohne die geliebten Kohlenhydrate war das schwerer als gedacht. Gemeinsam mit einem befreundeten Bäckermeister experimentierte er in Heidelberg an verschiedenen Rezepturen für gesündere Brote, Brötchen und Nudeln. Nach mehrjähriger Entwicklungszeit entstand die Marke Steiner´s. “Das sind schmackhafte Low-Carb-Produkte, die nur Spuren an Kohlehydraten enthalten, dafür viele Ballaststoffe, gute Fette und natürlich auch Eiweiß, das wir für den Aufbau und Erhalt unserer Muskulatur benötigen”, erklärt der 41-Jährige.

“Ich war unser erstes Versuchskaninchen“

Seine Frau Inge ergänzt: “Mit unseren Produkten sind wir so breit aufgestellt, dass man problemlos durch den ganzen Tag kommt.” Im Sortiment gibt es Palatschinken, Nudeln, Kuchen sowie verschiedene Brote und Brötchen: “Ich war unser erstes Versuchskaninchen. 45 Kilo habe ich ohne Diäten und ohne mich quälen zu müssen abgenommen. Und bis heute halte ich mithilfe der Produkte mein Gewicht problemlos”, sagt Steiner.

Das Gründer*innen-Paar ist am 15. April zu Gast in der TV-Show die Höhle der Löwen und bietet für 300.000 Euro zehn Prozent ihrer Firmenanteile an.

LACASCARA: Mainzer Start-up nutzt unbekannte Frucht als Aperitif

Am 15. April pitcht das Mainzer Start-up LACASCARA in der Gründershow Die Höhle der Löwen um ein Investment und präsentiert, wie es aus einer bislang unbekannten Frucht einen Aperitif herstellt.

Diese Woche startete die neue Staffel der Gründershow Die Höhle der Löwen. In der zweiten Folge am 15. April 2024 werden LACASCARA-Gründer*innen Lisah Dietrich und Constantin Müller ihren natürlich fruchtig-herben Aperitif LACASCARA präsentieren, mit dem Geschmack der hierzulande bislang unbekannten Cascara Frucht und werden um einen Deal pitchen. Gelingt es den Gründer*innen einen oder mehrere Löwen zu überzeugen, erhalten sie von ihnen eine Investition für ihre Vorhaben und bekommen die einzigartige Chance, ihr Produkt groß rauszubringen.

Cascara – die unbekannte Frucht

Bei Lisah Dietrich und Constantin Müller dreht sich alles um die Cascara Frucht - das rote Fruchtfleisch der Kaffeekirsche, das die Kaffeebohne umhüllt und bislang ungenutzt blieb. Der Geschmack erinnert an Hagebutten, Granatapfel und würzigen Honig. Durch die Verwendung von Cascara ermöglicht das Start-up Kaffeefarmen zusätzliches, dringend benötigtes Einkommen und unterstützt sie dabei, ein nachhaltig funktionierendes Geschäft aufzubauen und zu erhalten.

LACASCARA: Die Innovation im Aperitivo-Markt

Mit LACASCARA verbinden Lisah Dietrich und Constantin Müller verantwortungsvollen Genuss mit Sinnstiftendem und ergänzen den Aperitifmarkt um Nachhaltigkeit, Qualität und Innovation. Ihr Aperitif enthält keine künstlichen Zusatzstoffe, wie es bei vielen herkömmlichen Aperitifs der Fall ist.

„Unsere Mission ist es, mit unseren Produkten LACASCARA Aperitivo und LACASCARA Spritz eine natürliche, hochwertige und sinnvolle Alternative zu bestehenden Produkten auf dem Markt anzubieten und auf die Lage der Kaffeefarmen aufmerksam zu machen“, sagt Constantin Müller. „Seit unserem Produktlaunch im Sommer 2022 arbeiten wir tagtäglich daran, unsere Mission voranzubringen und LACASCARA bekannter zu machen. Dieser Traum kann jetzt wahr werden. Es freut uns daher ganz besonders, dass wir im Rahmen von Die Höhle der Löwen unser Vorhaben einem breiteren Publikum vorstellen dürfen“, ergänzt Lisah Dietrich.

Casablanca.AI: Ein Blick, der den Unterschied macht

Mit ihrer selbst entwickelten KI ermöglicht das 2020 gegründete Start-up Casablanca.AI authentische Videocalls. Dabei wird rein softwarebasiert in Echtzeit realer Augenkontakt in digitalen Meetings erzeugt und so ein natürliches sowie direktes Gesprächserlebnis hergestellt.

„Beim ersten Augenkontakt hat’s sofort gefunkt.“ Dieser Ausspruch könnte ebenso aus einer Hollywood-Romanze stammen wie auch aus einem Verkaufs- oder Bewerbungsgespräch. Denn der Blickkontakt verkörpert einen der mächtigsten und entscheidendsten Bestandteile der nonverbalen Kommunikation. Der Austausch von Blicken aktiviert das neuronale Belohnungssystem, was wiederum für Glücksgefühle sorgt und motiviert. Bereits vor über 20 Jahren ging das aus einer Studie (Reward value of attractiveness and gaze) hervor.

Ohne Augenkontakt kein echtes Vertrauen

„Hier kommen wir wiederum sehr schnell zum Thema Vertrauen. Ohne Augenkontakt fehlt hierfür die wichtigste Grundlage, wirkliche Nähe kommt nicht zustande“, sagt Carsten Kraus, Gründer und CEO der Casablanca.AI GmbH. „Wenn wir darüber nachdenken, ergibt sich schnell ein großes Problem: Viele Gespräche, insbesondere im geschäftlichen Kontext, laufen heute auf digitalem Wege in Videokonferenzen ab. Direkter Augenkontakt besteht hier nie, ohne dass die Mimik des Gesprächspartners aus dem Sichtfeld verschwindet.“ Das Pforzheimer KI-Start-up Casablanca hat das Problem erkannt und schafft Abhilfe.

Videocalls auf neuem Level

Innerhalb eines Videocalls gibt es für die Gesprächsteilnehmende genau zwei Optionen: den Blick in die Kameralinse und den auf den Bildschirm. Bei ersterem besteht keine Möglichkeit, den Gesichtsausdruck des Gegenübers zu sehen. Dagegen führt die zweite Alternative dazu, dass sich die Augenpaare nicht treffen. „Erfahrungsgemäß schwanken User*innen und variieren innerhalb eines Calls immer wieder. Sie stehen sozusagen vor der Wahl, welche Option sich zum jeweiligen Zeitpunkt eher eignet. Damit geht dem Gespräch viel Qualität ab“, erläutert Kraus, der mit seinem Unternehmen eine „virtuelle Kamera“ mit lokaler KI entwickelt. Diese greift in Echtzeit das Bild der physischen Webcam ab und richtet den Blick sowie den Gesichtswinkel der aufgezeichneten Person aus. „Nicht erst seit der Corona-Pandemie liegen Videokonferenzen absolut im Trend. Insbesondere in der Geschäftswelt hat sich diese Technik als unverzichtbar herauskristallisiert, spart viel Zeit und damit Kosten. Die Schwierigkeit bestand aber bisher darin, in diesen Gesprächen das notwendige Vertrauen aufzubauen, beispielsweise für einen erfolgreichen Verkaufsabschluss“, so Kraus. „Das möchten wir ändern und die Kommunikation per Video auf ein neues Level heben, sozusagen auf das eines analogen Gesprächs.“

Natürlichkeit und Authentizität zählen

Blicke machen die Basis sozialer Interaktion aus. Sie tragen zur Interpretation von nonverbalen Signalen bei. Eine dementsprechend große Rolle nehmen sie in der Geschäftswelt etwa für Verkäufer*innen, Berater*innen oder Personalverantwortliche ein. „Vertrauen hat auf ihr Handeln große Auswirkungen, mangelt es daran, sinken die Erfolgsaussichten zum Beispiel im Verkaufsgespräch. Auch der zunehmend digitale Bewerbungsprozess hat nach wie vor die Hürde des fehlenden Augenkontakts und damit auch der mangelnden Nähe zu überspringen“, zeigt Kraus die Relevanz auf. „Gelingt dies aber, entsteht eine persönliche Beziehung und das Gespräch geht über die Übermittlung von Informationen hinaus – und das bei beliebiger physischer Distanz. Dabei kommt es immer auch auf die Natürlichkeit und Authentizität des Videocalls an.“ Damit dies bestmöglich funktioniert, richtet Casablanca nicht nur die Augen entsprechend aus, sondern dreht den gesamten Kopf in die passende Position. So lässt sich auch in digitalen Meetings sagen: „Beim ersten Augenkontakt hat’s sofort gefunkt.“

Mehr von Casablanca gibt's am Montag, den 08. April 2024. Dann pitcht das Start-up in der neuen Staffel der TV-Show Die Höhle der Löwen – um 20.15 Uhr auf VOX.

Hopper Mobility: überdachtes Pedelec HOPPER geht Mitte 2024 in Serie

Das 2021 gegründete Mobilitäts-Start-up Hopper Mobility produziert die First Edition seines überdachten Pedelecs ab Mitte 2024 in Deutschland; bereits zwei Drittel der Serie sind laut Angaben des Start-ups verkauft.

Hopper Mobility, das 2021 von Martin Halama, Philipp Herrmann und Torben Müller-Hansen gegründete Mobilitäts-Start-up aus Augsburg und Hamburg, bereitet den Start der Serienproduktion für das überdachte Pedelec HOPPER vor. Der HOPPER ist ein Hybrid aus Auto und Fahrrad. Mit drei Rädern, zwei Sitzen, einem Dach und einem Lenkrad ist er komfortabel wie ein Auto, aber flexibel und nachhaltig wie ein Fahrrad. Verkehrsrechtlich ist der HOPPER ein Pedelec. Der Elektromotor unterstützt die Fahrenden bis zu einer Geschwindigkeit von 25 km/h. Damit kann der HOPPER auf Radwegen gefahren werden, die Parkplatzsuche entfällt, Führerschein und eine Plakette sind nicht nötig. In der Passenger Variante bietet der HOPPER Platz für zwei Erwachsene oder eine*n Erwachsene*n und zwei Kinder. Der Kofferraum fasst ca. 125 Liter.

Start der Serienproduktion für 2024 geplant

Der Start der Serienproduktion der First Edition des HOPPER ist ab Mitte 2024 geplant. Hopper Mobility wird den HOPPER selbst in Hamburg fertigen und setzt dabei sehr stark auf Zulieferer aus Deutschland und der EU. Geplant ist derzeit die Fertigung von mindestens 60 Fahrzeugen. Die Auslieferung beginnt im Laufe des zweiten Halbjahres 2024. Der Vorverkauf für die First Edition hat begonnen und die Serie ist – nach Angaben des Start-ups – bereits zu zwei Dritteln verkauft. Hopper Mobility nimmt weitere Bestellungen im Online-Shop entgegen.

Martin Halama, Gründer, Geschäftsführer und Leiter der Elektronikentwicklung bei Hopper Mobility: „Wir haben in nur zweieinhalb Jahren nach Gründung unseres Startups ein Fahrzeug von der ersten Idee zur Serienreife gebracht. Der bevorstehende Start der Serienproduktion ist ein wichtiger Meilenstein für uns.“

Torben Müller-Hansen, Gründer und zuständig für Investor Relations und Business Development bei Hopper Mobility: „Wer einmal im HOPPER saß, ist begeistert! Das zeigen unsere Gespräche mit unseren Pilotkunden und die Erfahrung aus mehreren hundert Probefahrten. Mikromobilität hat das Potential, den städtischen Verkehr zu revolutionieren. Der bevorstehende Start unserer Serienproduktion unterstreicht unsere Pionierrolle in diesem Bereich.“

Pilotproduktion kurz vor dem Abschluss

Unterdessen steht die Produktion der aus 30 Fahrzeugen bestehenden Pilotserie kurz vor dem Abschluss. Die Erfahrungen der Pilotkunden werden in die First Edition mit einfließen. Unter den Pilotkunden befinden sich Privatpersonen und Unternehmen wie das Immobilienunternehmen Meravis oder der Essenslieferdienst Delivery Hero.

EU-Pilotprojekt erfolgreich beendet

Ende 2023 wurde zudem ein von der EU mitfinanziertes Pilotprojekt erfolgreich zum Abschluss gebracht. Gefördert wurde das Projekt von der Initiative Urban Mobility des Europäischen Innovations- und Technologieinstituts (EIT). Im Rahmen dessen wurde mit jeweils zwei Fahrzeugen in Augsburg, Danzig und Eindhoven der Einsatz des HOPPER im kommerziellen und kommunalen Sharing getestet.

Dr. Wolfgang Hübschle, Referent für Wirtschaft, Arbeit und Smart City der Stadt Augsburg: „Wir sind stolz darauf, ein herausragendes Startup aus Augsburg in seinem Streben nach innovativen Lösungen für die Verkehrswende unterstützt zu haben. Die Zusammenarbeit mit unserer Geschäftsstelle Smart City hat gezeigt, wie durch kreative, vernetzte und nachhaltige Mobilitätslösungen die Effizienz und Flexibilität innerhalb der städtischen Infrastruktur gesteigert werden kann. Über einen Zeitraum von mehreren Monaten hinweg boten wir den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadtverwaltung die Gelegenheit, alternative Verkehrsmittel für den Weg zwischen verschiedenen Betriebsstätten und zu externen Terminen zu nutzen. Derartige Projekte und Unternehmen, wie Hopper Mobility sind ein wichtiger Baustein und unterstützen unsere Zielsetzung, Augsburg als Innovationsstandort weiter zu etablieren und zu stärken.“

MyClarella: Start-up fokussiert Mütterpflege im Wochenbett

Das 2021 von Clara Fiorella Teschner gegründete Start-up MyClarella macht das Leben nach der Geburt leichter für junge Mütter und ist jetzt erstmals breit im stationären Handel vertreten.

MyClarella, Mannheimer Vorreiter-Start-up im Bereich der Mütterpflege und des Wochenbetts, erreicht einen bedeutenden Meilenstein. Die Produkte des 2021 gegründeten Unternehmens sind nun erstmals breit im deutschen stationären Handel vertreten. Damit gelingt es MyClarella nicht nur, ein weiteres Kapitel der unternehmerischen Erfolgsgeschichte zu schreiben, auch ein wichtiges gesellschaftspolitisches Ziel wird erreicht: Das Thema Mütterpflege im Wochenbett rückt in den Fokus der Öffentlichkeit. Ziel des Unternehmens ist es, Mütter in der oft schwierigen Zeit nach der Geburt mit geeigneten Produkten und Informationen zu versorgen.

Who mothers the mother?

Clara Fiorella Teschner gründete MyClarella, nachdem sie mit der Geburt ihres Sohnes und dem anschließenden Wochenbett die Lücke im Markt schmerzhaft am eigenen Leib erfahren hatte. Sie rief ein Unternehmen ins Leben, das sich ausschließlich um das Wohl der Mütter kümmert und die Rolle der Mutter in den Fokus rückt. „Who mothers the mother?“ ist nicht nur der Slogan, sondern eine Frage, die gesellschaftlich zum Nachdenken anregen soll. Lange wurde die Zeit nach der Geburt vernachlässigt und die Bedürfnisse der Mütter wurden nicht angemessen berücksichtigt. „Mit MyClarella haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, dieses Tabu zu brechen, und bieten eine breite Palette an innovativen Produkten und fundiertem Wissen für Schwangerschaft, Wochenbett und Stillzeit“, so Clara.

Pflege- und Wochenbett-Hygieneprodukte für Mütter erstmals flächendeckend im stationären Handel

Bereits seit 2023 sind die Produkte von MyClarella bei renommierten Vertriebspartnern wie dm Online und Rossmann Online vertreten (weitere: ShopApotheke, Otto, Avocado Store). Ab dem 29. Februar 2024 sind MyClarella-Produkte während einer Display Aktion in 635 Filialen des deutschen Drogeriemarktführers dm landesweit erhältlich, ab August in 2100 Filialen. Damit werden Pflege- und Wochenbett-Hygieneprodukte für Mütter zum ersten Mal deutschland-, aber auch europaweit, breit im stationären Handel präsentiert.

„Die Zusammenarbeit mit dm ermöglicht es uns, noch mehr Frauen zu erreichen und die Bekanntheit der Marke weiter zu steigern“, so die Gründerin. Seit dem Start 2021 ist das Unternehmen nach eigenen Angaben jedes Jahr um 400 Prozent gewachsen und ist heute schon profitabel. „2025 soll ein Umsatz von über 10 Mio. Euro erreicht werden. Damit wäre MyClarella Start-up-Marktführer im Bereich Mütterpflege in Deutschland“, so Clara.

Das stetig wachsende MyClarella-Produktportfolio bestehend aus Hygieneprodukten (Binden aus Bio-Baumwolle, Intimdusche, Stilleinlagen), Funktionsunterwäsche und pflegender Naturkosmetik, bietet eine moderne und innovative Alternative zu den auf dem Markt bestehenden Produkten. So gehört zum Beispiel hautirritierende Netzunterwäsche dank der wiederverwendbaren MyClarella The Mama Panty der Vergangenheit an. „Evidenzbasiertes Wissen und Aufklärung erhalten die Kundinnen auf dem MyClarella Blog, Social-Media-Kanälen und bald auch in einem kompakten digitalen Format“, so die 31-jährige Unternehmerin abschließend.

Filu: PetTech-Start-up schafft Wohlfühl-Tierarztpraxen

Wie das Münchner PetTech-Start-up filu eine bessere flächendeckende tiermedizinische Versorgung und bessere Arbeitsbedingungen in der Veterinärmedizin schafft.

Das 2022 von der Veterinärmedizinerin Dr. med. vet. Anna Magdalena Naderer (CVO) und den Technologie-Ökonomen Justus Richard Buchen (COO) und Christian Uwe Köhler (CEO) gegründete Start-up filu will ein innovatives Tierarztpraxiskonzept in Deutschland etablieren, das die Veterinärmedizin auf ein neues Level hebt, indem es moderne Tiermedizin mit Wohlfühl-Design verbindet und den Praxisalltag digitalisiert. Neben einer digitalen Patient*innenakte und bequemer online Terminbuchung hat das Start-up eine eigene Tech-Plattform entwickelt, die den Verwaltungsaufwand in der Praxis reduziert, wodurch sich die Tiermediziner*innen voll auf die Tiere fokussieren können.

Missstände ändern und Kliniksterben entgegentreten

Hintergrund ist: Die Entwicklung der Tierarztpraxen und -kliniken hält mit der steigenden Anzahl an Haustieren, wie Hunden, Katzen oder Meerschweinchen, nicht mit. Immer weniger Tierärzt*innen wollen das Risiko einer eigenen Praxis tragen und sich dem hohen Arbeitspensum und Stress aussetzen, weshalb viele von ihnen in andere Branchen abwandern. Die Belastung ist hoch und die Entlohnung schlecht.

„Die Lage ist teilweise dramatisch. Immer mehr Tierärzt*innen wandern in andere Bereiche ab, weshalb sich die tiermedizinische Versorgung in vielen Städten verschlechtert. Zeitgleich werden Tierhalter:innen immer anspruchsvoller. Viele von ihnen sehen in ihren Haustieren ein Familienmitglied, um das sie sich liebevoll kümmern und dessen Gesundheit ihnen wichtig ist. Mit filu bieten wir moderne Tiermedizin auf höchstem Niveau. Wir digitalisieren den Praxisalltag, wodurch wir die Versorgung verbessern und den Verwaltungsaufwand reduzieren. Bei filu sollen sich alle wohlfühlen – auch die Tierärzt*innen. Sie finden ideale Bedingungen vor, wie Work-Life-Balance und angemessene Entlohnung“, sagt Dr. med. vet. Anna Magdalena Naderer, Chief Veterinary Officer und Co-Gründerin von filu. Anna hat selbst erlebt, wie belastend der Alltag in herkömmlichen Praxen ist, weshalb sie in die Pharmaindustrie wechselte. Jetzt erfüllt sie sich mit ihrem Start-up ihren Traum von einer modernen Wohlfühl-Tierarztpraxis, die Tiermediziner*innen ihr verdientes Arbeitsumfeld bietet.

Die Münchner Gründer*innen wollen diese Missstände ändern und dem Kliniksterben entgegentreten. Hierfür plant das Start-up in allen Städten Deutschlands Tierarztpraxen mit Notfallversorgung zu eröffnen. Die erste Praxis öffnete bereits 2023 in München (Theresienwiese) ihre Türen. Nun folgt die zweite im Stadtteil Schwabing. Bereits im Frühjahr werden Eröffnungen in weiteren deutschen Städten folgen.

Die neue Generation von Tierarztpraxis

Ohne lange Wartezeiten kann bequem ein Termin online gebucht werden. Anstatt Zettelwirtschaft gibt es eine digitale Patient*innenakte für die Tiere. Das versetzt Tierärzt*innen in die Lage, bisherige Untersuchungsergebnisse oder Medikationen einzusehen, um die Tiere individuell zu versorgen. Besonders wichtig ist das bei Notfällen. Hier hilft das filu-Team aus qualifizierten Tierarzthelfer*innen und approbierten Verterinärmediziner*innen ebenso, wie beispielsweise bei zahnmedizinischen Problemen. Filu deckt das gesamte Spektrum der Haustiermedizin ab. Die Ausstattung ist modern und umfasst einen OP, Röntgen und Labortechnik. Trotz modernster Technologie bietet die Praxis Mensch und Tier eine echte Wohlfühlatmosphäre, beispielsweise durch die freundliche Praxisgestaltung und Leckerli-Corner. Dank seinem New-Work-Konzept zeigt sich das junge Unternehmen auch als attraktiver Arbeitgeber. Unter anderem bietet das Start-up flexible Arbeitszeiten, attraktive Belohnung, Fitness-Gutscheine und viele Gestaltungsmöglichkeiten.

Wie KI-Technologie den modernen Arbeitsalltag revolutioniert

Die dritte Phase der Digitalisierung hat begonnen. Wir zeigen Anwendungsgebiete und Potenziale moderner KI-Technologien im Überblick.

Der moderne Büroalltag, aber auch die Unternehmensführung, die Logistik, Marketing- und Planungsprozesse aller Art sind in den vergangenen Jahrzehnten immer digitaler und rationaler geworden. Derzeit befinden wir uns mitten in einem weiteren Umbruchsprozess, der in seiner Wirkung nur mit der Einführung des PCs und der umfassenden Vernetzung durch Internet und Unternehmensnetzwerke vergleichbar sein dürfte.

Wie in Transformationsphasen üblich bringen diese entscheidende Risiken und Potenziale für etablierte Größen wie auch für Start-ups mit sich. Wer jetzt zurückbleibt, verschafft der Konkurrenz unter Umständen einen Vorsprung, der nur schwer einholbar sein kann. Umgekehrt bieten sich für frühe Anwender zahlreiche Chancen, die eigenen Prozesse zu rationalisieren, neue Dienstleistungen auf den Markt zu bringen und sich auf absehbare Zeit eine stabile Marktposition zu erobern.

Um das volle Potenzial der digitalen Revolution und insbesondere der sich rasant entwickelnden KI-Technologie ausloten zu können, sollte man sich zunächst bewusst machen, welche Bedeutung technische Revolutionen auf den Arbeits- und Unternehmensalltag haben, sich einen möglichst breiten Überblick über die verschiedenen Anwendungsmöglichkeiten der neuen Technologie verschaffen und sich abschließend fragen, wie das eigene Unternehmen oder ein vielversprechendes Businessmodell davon profitieren könnten.

Die drei Phasen der digitalen Revolution

Einfach nur von der digitalen Revolution zu sprechen, wird dem Phänomen längst nicht mehr gerecht. Eine Einteilung in drei historische Phasen zeigt einerseits, wie lange wir bereits von der computergetriebenen Entwicklung beeinflusst werden und andererseits, wie sich die Digitalisierung zunehmend in alle ökonomischen und sozialen Bereiche ausdehnt.

1. Die Ära des Personal Computers: Die Anfänge der digitalen Revolution

Die erste Phase der digitalen Revolution begann mit der Einführung des Personal Computers in den Büroalltag. Dieser technologische Durchbruch in den 1970er und 80er Jahren markierte einen Paradigmenwechsel in der Arbeitswelt. PCs ermöglichten eine effizientere Datenverarbeitung, Textverarbeitung und Tabellenkalkulation, wodurch zeitaufwendige manuelle Prozesse ersetzt wurden. Diese Entwicklung ebnete den Weg für eine produktivere und zugänglichere Arbeitsumgebung, in der Aufgaben schneller und präziser ausgeführt werden konnten.

2. Das Internetzeitalter: Vernetzung und globale Expansion

Die zweite Phase, ausgelöst durch die weite Verbreitung des Internets in den 1990er Jahren, revolutionierte die Kommunikation und Zusammenarbeit im Büro. Die Möglichkeit, in Echtzeit Informationen auszutauschen und auf eine Fülle von Online-Ressourcen zuzugreifen, eröffnete Unternehmen neue Dimensionen der globalen Vernetzung. E-Mail wurde zum Standardkommunikationsmittel, während das World Wide Web eine Plattform für unendliche Informations- und Geschäftsmöglichkeiten wurde. Diese Ära definierte die Art und Weise, wie Unternehmen operieren und interagieren, vollständig neu und leitete das Zeitalter der digitalen Wirtschaft ein.

3. KI-Technologie: Ein neues Kapitel in Produktion, Unternehmensführung, Vermarktung und Verwaltung

In der dritten und aktuellen Phase der digitalen Revolution tritt KI in den Vordergrund, indem sie die Grenzen praktisch aller unternehmerischen Prozesse und den Büroalltag von Millionen Menschen neu definiert. KI-gesteuerte Anwendungen, von automatisierten Kundendienstlösungen bis hin zu fortschrittlicher Datenanalytik, transformieren die Arbeitsweise in Unternehmen grundlegend. Sie ermöglichen nicht nur eine bisher unerreichte Automatisierung und Effizienzsteigerung, sondern auch eine personalisierte und vorausschauende Geschäftsstrategie in allen Bereichen von der Vermarktung bis zu den Lieferketten. Die Integration von KI in den modernen Unternehmensalltag stellt somit nicht nur eine Fortsetzung der Digitalisierung dar, sondern eröffnet neue Wege in Richtung intelligenter, datengesteuerter Arbeitsumgebungen in allen Unternehmensbereichen.

Potenziale und Anwendungsgebiete moderne KI-Techniken

Während die automatisierte Datenanalyse riesiger Datenmengen (Big Data) praktisch alle datengetriebenen Prozesse der Unternehmensführung, -organisation und Verwaltung betrifft, beginnt die jüngste Entwicklung sprachbegabter KI-Technologien gerade erst ihr Potenzial und ihre verschiedenen Anwendungsmöglichkeiten zu zeigen.

Verarbeitung natürlicher Sprache (NLP): KI, die uns versteht

Die Verarbeitung natürlicher Sprache (Natural Language Processing, NLP) ist ein beeindruckender technischer Durchbruch sowie ein faszinierendes und schnell wachsendes Feld der Künstlichen Intelligenz. Erstmals wird die Interaktion zwischen Computern und Menschen in natürlicher Sprache ermöglicht. Dies verschafft einer breiten Zahl von Nutzern Zugang zu Instrumenten, die zuvor nur Programmierern oder anderen Experten zur Verfügung standen. In Verbindung mit weiteren Fähigkeiten der KI lässt sich derzeit kaum eine Grenze für das Transformationspotenzial dieser Technologien erahnen. Im Kontext des modernen Büroalltags machen NLP-Anwendung beinahe täglich bedeutende Fortschritte und bieten immer vielfältigere Anwendungsmöglichkeiten, die die Arbeitsweise grundlegend verändern:

  • Spracherkennung und -verarbeitung: NLP ermöglicht es Computern, gesprochene Sprache zu verstehen und zu verarbeiten. Dies erweitert die Interaktionsmöglichkeiten zwischen normalen Nutzern und KI-Anwendungen grundlegend. Eine der aktuellsten Innovationen auf diesem Gebiet ist beispielsweise Blizo, eine Software zur Transkription und übersichtlichen Zusammenfassung von Meetings. Anwendungen wie diese erlauben Mitarbeitern zudem Berichte durch Sprechen, anstatt durch Tippen zu erstellen, was Zeit spart und die Zugänglichkeit erhöht. NLP revolutioniert allgemein und umfassend die Sprachsteuerung von Geräten und Software, wobei die Entwicklung hier noch ganz am Anfang ist und die Möglichkeiten weiterer Anwendungen gerade erst am Horizont erscheinen.
  • Chatbots und Virtuelle Assistenten: Im Kundenservice werden bereits seit längerer Zeit NLP-basierte Chatbots eingesetzt, um Kundenanfragen effizient zu beantworten oder vorzusortieren. Diese Systeme können natürliche Konversationen simulieren und so die Kundeninteraktion verbessern. Ebenso unterstützen virtuelle Assistenten Mitarbeiter, indem sie einfache Aufgaben wie die Terminplanung oder Informationsabfragen übernehmen. Alexa, Siri und Co. werden in Kürze wie fossile Urgesteine neben der neuesten Generation sprechender Bots aussehen und vermutlich bald selbst ein umfassendes Update bekommen.
  • Sentimentanalyse: NLP-Tools können Stimmungen und Meinungen in Texten erkennen und analysieren. Dies ist besonders nützlich für Marketing- und Kundendienstabteilungen, um Kundenfeedback und Markttrends zu verstehen und darauf zu reagieren, kann beispielsweise aber auch in der Wissenschaft Anwendung finden.
  • Automatische Zusammenfassungen und Berichterstattung: NLP kann genutzt werden, um lange Dokumente oder Datenmengen automatisch zu analysieren und zusammenzufassen. Dies spart Zeit bei der Informationsbeschaffung und ermöglicht es, schneller fundierte Entscheidungen zu treffen. NLP ermöglicht es Computern erstmals, menschliche Sprache in für sie prozessierbare Daten zu verwandeln.
  • Sprachübersetzung: Fortgeschrittene NLP-Systeme bieten nahezu Echtzeit-Übersetzung von und in verschiedene Sprachen, was die globale Kommunikation und Zusammenarbeit erleichtert. ChatGPT etwa brachte sich selbst auf der Basis seiner Algorithmen und der englischen Sprache zahlreiche weitere Sprachen bei und kann mittlerweile für viele Sprachen auch als relativ zuverlässiges Übersetzungstool genutzt werden.
  • Verbesserte Suchfunktionen: NLP verbessert Suchalgorithmen, sodass Nutzer natürliche Sprache verwenden können, um komplexe und kontextbezogene Informationen in Datenbanken oder im Internet zu finden. Dies wird die Forschung und Bildung in den nächsten Jahren transformieren und Big Data noch größer machen.

Alles kann berechnet werden: Big Data

Neben den Fortschritten bei der Sprachfähigkeit beeindrucken KI-Anwendungen vor allem durch ihre unglaublichen Analysefähigkeiten, mit denen sie in der Lage sind, verschiedenste Muster auf der Grundlage riesiger Datenmengen zu erstellen und sogar Vorhersagen über zukünftige Entwicklungen zu erstellen. Dabei speist sich die Datengrundlage, Big Data, aus unterschiedlichen Quellen von Social Media Postings bis hin zu medizinischen Statistiken und Ähnlichem.

Intelligente Algorithmen beziehungsweise Methoden des maschinellen Lernens ermöglichen eine automatisierte Analyse dieser Daten zu unterschiedlichen Zwecken. Aufgrund ihrer enormen Rechenleistung und der Fortschrittlichkeit der statistischen Analysemethoden entdecken KI-Anwendungen mittlerweile viele Muster zuverlässiger und schneller als menschliche Forscher oder Analysten. Über kurz oder lang wird ein Großteil unseres statistischen Wissens auf der automatisierten Analyse von Big Data beruhen. Zu den Hauptanwendungsgebieten dieser mächtigen Algorithmen gehören derzeit folgende Bereiche:

  • Unternehmensorganisation und Entscheidungsfindung: Unternehmen nutzen Big Data, um Markttrends zu analysieren, Kundenverhalten zu verstehen und fundierte Entscheidungen bei Geschäftsstrategien, in der Produktentwicklung und bezüglich ihrer Marketingkampagnen zu treffen. Diese Analysen ermöglichen es Unternehmen, auf sich ändernde Marktdynamiken schnell zu reagieren und ihre Angebote besser auf die Kundenbedürfnisse abzustimmen.
  • Personalisierte Kundenerfahrungen: Im Einzelhandel und in der Dienstleistungsbranche wird Big Data verwendet, um personalisierte Einkaufserlebnisse zu schaffen. Durch Analyse des Kaufverhaltens, Online-Interaktionen und Kundenpräferenzen können Unternehmen individuell zugeschnittene Empfehlungen und Angebote erstellen.
  • Gesundheitswesen: Im Gesundheitssektor ermöglichen Big Data Analysen eine bessere Patientenversorgung durch die Analyse von Patientendaten, klinischen Studien und Forschungsergebnissen. Sie tragen zur Entwicklung personalisierter Medizin bei und helfen bei der Vorhersage von Krankheitsmustern und Epidemien.
  • Finanzdienstleistungen: In der Finanzbranche wird Big Data unter anderem genutzt, um Risiken zu bewerten, Betrug zu erkennen und Investitionsentscheidungen zu optimieren. Banken und Versicherungen analysieren große Mengen an Transaktionsdaten, um ungewöhnliche Muster zu identifizieren und ihr Risikomanagement zu verbessern.
  • Supply Chain Management: Big Data hilft Unternehmen, ihre Lieferketten effizienter zu gestalten. Durch die Analyse von Daten aus verschiedenen Quellen können Unternehmen Lagerbestände optimieren, Lieferzeiten verkürzen und die Reaktionsfähigkeit auf Marktveränderungen verbessern.
  • Städtische Planung und Verkehr: Im öffentlichen Sektor werden Big Data Anwendungen zur Verbesserung der städtischen Infrastruktur und zur Optimierung des Verkehrsflusses eingesetzt. Städte nutzen Verkehrs- und Mobilitätsdaten, um Staus zu reduzieren und öffentliche Dienstleistungen zu verbessern.
  • Energie und Umwelt: Im Energiebereich ermöglichen Big Data Analysen eine effizientere Nutzung von Ressourcen und tragen zur Entwicklung nachhaltiger Energielösungen bei. Sie werden auch zur Überwachung und zum Schutz der Umwelt eingesetzt, indem beispielsweise Emissionsdaten analysiert werden.

 Fazit: Unendliche Möglichkeiten

Wie in der Übersicht deutlich geworden sein dürfte, sind die Möglichkeiten und Grenzen moderner KI-Technologien derzeit kaum absehbar. Nahezu jede Branche sowie Unternehmen aller Größen werden in den nächsten Jahren in der ein oder anderen Form durch diese neueste Phase der digitalen Revolution beeinflusst werden. Derzeit stecken viele Anwendungen zwar noch in den Kinderschuhen, aber ihr Transformations- und Rationalisierungspotenzial lässt sich bereits erahnen – und vor allem schon heute nutzen.

Jeder Jungunternehmer, Start-up-Gründer, aber auch etablierte Firmen und Manager sollten diese frühe Phase nutzen, um sich einen Vorsprung zu verschaffen, Erfahrungen zu sammeln und ihr gesamtes Geschäftsmodell daraufhin zu befragen, wo ihnen KI in Zukunft behilflich sein kann.

me energy: Start-up schafft mobile Elektromobilität an Tankstellen

Das 2019 von Inès Adler und Alexander Sohl gegründete Start-up me energy hilft Tankstellen, denen die Zeit zum Ausbau einer Ladeinfrastruktur fehlt, mobile und stromnetzunabhängige Schnellladestationen zu installieren.

Die begrenzten Netzkapazitäten sorgen besonders bei Tankstellen für großes Interesse an alternativen Ladelösungen. Aktuell befindet sich das Brandenburger Start-up me energy, der erste Hersteller und Betreiber von stromnetzunabhängigen Schnellladestationen, in der Pilotierungsphase mit einer mittelständischen Tankstellenmarke. Ziel ist es, an ausgewählten Standorten eine Schnellladeinfrastruktur zu etablieren, die unabhängig von den Limitierungen und Ausbaukosten des Stromnetzes ist.

Ökologische und flächendeckende Alternative zu konventionellen Ladestationen

Me energy produziert seit 2019 netzautarke mobile Schnellladestationen. Das Start-up aus Brandenburg hat den Rapid Charger 150 entwickelt, eine CO2-neutrale Schnellladestation, die keinen Anschluss an das Stromnetz benötigt, da der Strom im Rapid Charger selbst generiert wird. Damit bietet me energy die ökologische und flächendeckende Alternative zu konventionellen Ladestationen. Derzeit beschäftigt me energy rund 34 Mitarbeiter*innen und hat im Bereich der Energieumsetzung in Ladestationen elf Patente zur Anmeldung gebracht.

Stromnetzunabhängige Schnellladestationen eröffnen Tankstellenbetreibern die Möglichkeit, ihre Ladekapazität flexibel anzupassen. „Das ist von großem Vorteil, da die Bedarfsszenarien für Ladepunkte in den nächsten Jahren stark variieren können und herkömmliche, netzgebundene Infrastrukturen oft starr und unflexibel sind“, sagt Alexander Sohl, der Geschäftsführer und Mitgründer von me energy. Ein zentraler Nutzen ergibt sich auch aus dem flexiblen Betriebsmodell, das von einer reinen Bereitstellung der Hardware, bis hin zur kompletten Zahlungsabwicklung ein Rundum-sorglos-Paket bietet.

Elektromobilität an Tankstellen: Herausforderungen und Chancen

Tankstellenbetreiber stehen beim Auf- und Ausbau von geeigneter Ladeinfrastruktur vor vielen Herausforderungen. Sei es begrenzte Stromnetzkapazität an einzelnen Standorten, hohe Baukosten, lange Planungs- und Genehmigungsphasen oder schlicht der Wunsch, Ladestationen flexibel handhaben zu wollen. Unsere Lösung adressiert diese Probleme gezielt, indem sie das schnelle Laden überall dort ermöglicht, wo es netzgebunden, technisch, wirtschaftlich oder grundsätzlich nicht möglich ist“, sagt Christian Schwenkenbecher, Vertriebsleiter bei me energy. „Deshalb ist es unser erklärtes Ziel, die Ladeinfrastruktur so einfach und komfortabel zu machen, wie es die Menschen in den letzten Jahrzehnten mit ihren Verbrennerfahrzeugen erlebt haben. Viele Pächter und Betreiber von Tankstellen haben uns wissen lassen, dass es wichtig ist, dass Ladestationen nahtlos in bestehende Bezahlsysteme integrierbar sind und gleichzeitig die veränderten Anforderungen der Elektromobilität einfließen“, ergänzt er.

Chance für mittelständische und individuell geführte Tankstellen

Während große Energiehandelsunternehmen wie Aral, Total und Shell bereits umfassend in die Elektromobilität investieren, stehen viele mittelständische Marken und individuell geführte Tankstellen noch vor Bedenken und Hindernissen, die ihre Anpassung erschweren. Der Wechsel von Verbrennungsmotoren zu Elektrofahrzeugen bringt viele Probleme mit sich, denn die Betriebe haben ein etabliertes Geschäftsmodell, das nicht über Nacht umgestellt werden kann. Schwenkenbecher warnt jedoch davor, den anstehenden Hochlauf der Elektromobilität zu unterschätzen: „Die massive Reduktion fossiler Treibhausgasemissionen durch politische Vorgaben verändert unsere Mobilität – weg von Benzin und Diesel als Antriebsenergie, hin zu schnellem, grünem Ladestrom. Das führt dazu, dass sich insbesondere für Tankstellenbetreiber hier neue Chancen und Geschäftsfelder eröffnen. Mittelfristig ist die Weiterentwicklung des ‚Tankstellenbetriebs‘ eine Notwendigkeit und auch ein bekannter Prozess. Schließlich wurde Benzin in den Anfangsjahren der Motorisierung in Apotheken verkauft, bevor sich Tankstellen in vielen Stufen zu dem entwickelt haben, wie wir sie heute kennen.

Besonders für individuell geführte Tankstellen ist das eine schwierige Situation, sie müssen sich anpassen, um weiterhin relevant und attraktiv zu bleiben. Es geht nicht nur darum, Ladestationen für Elektrofahrzeuge zu installieren, es müssen auch neue Strukturen geschaffen werden, die dem veränderten Mobilitätsverhalten entsprechen. So stehen etwa erweiterte Dienstleistungen in Vordergrund, um längere Aufenthalte zu ermöglichen, sei es durch gemütliche Rastplätze, Cafés oder andere Annehmlichkeiten, die den Kunden einen Zeitvertreib während des Aufladens ihres Fahrzeugs bieten.

Vorgabe für 2027: Ein Schnellladepunkt pro Tankstelle

Die politische Agenda macht Druck. Bundeskanzler Olaf Scholz hat klare Vorgaben gemacht, dass bis Ende 2027 an jeder Tankstelle mindestens ein Schnellladepunkt verfügbar sein soll. Für kleinere Tankstellen, die nicht in lange Planungsphasen für den Stromnetzausbau investieren können oder wollen, bietet der Rapid Charger von me energy eine attraktive Alternative. Die stromnetzunabhängige Ladestation in der Größe eines Pkw-Stellplatzes mit zwei Schnellladepunkten kann direkt nach der Anlieferung in Betrieb genommen werden und ist eine flexible Lösung für Tankstellen, die schnell handeln müssen. Zudem kann sie nicht nur gekauft, sondern auch geleast werden, was die Investitionskosten für Betreiber auf ein Minimum reduziert. So soll die Elektromobilität zugänglicher gemacht und die dauerhafte Verfügbarkeit von Schnellladestrom für Unternehmen sichergestellt werden.

Vertrauen in die Vision: Der Erfolgsweg von Plugsurfing

Die Reise von Plugsurfing begann mit einer simplen, aber kraftvollen Vision: eine Welt, in der Elektroautofahrer*innen mühelos an jedem Ort laden können.

Die Idee entstand, als die Gründer 2012 in einer Marketingagentur arbeiteten und für BMW eine Datenbank für Ladestationen erstellen sollten. Sie erkannten schnell, dass sie diese Dienstleistung selbstständig und noch effektiver anbieten könnten. Inspiriert vom Spirit der Couchsurfing-Community, die damals als neuer Ausdruck eines einfachen, lebensbejahenden Lebensstils aufkam, wurde Plugsurfing geboren.

Herausforderungen und Durchbruch

Zu Beginn sah sich Plugsurfing enormen Herausforderungen gegenüber: geringes Startkapital, ein Team ohne relevante Branchenerfahrung, und der Wettbewerb mit etablierten Konzernen. Doch diese Hindernisse förderten Kreativität und Innovation. Trotz der Außenseiterposition brachte das Team einzigartige Nutzererfahrungen hervor. Die frühen Jahre von Plugsurfing waren geprägt von finanziellen Engpässen. Die Gründer investierten eigene Mittel, um das Unternehmen zu finanzieren. Die Gewinnung von Business Angels und die Zusammenarbeit mit DKV und Jaguar Land Rover markierten wichtige Meilensteine und schufen erste entscheidende Referenzen.

Kundenvertrauen und Unternehmenskultur

Mit dem Wachstum des Elektromobilitätsmarktes und zunehmendem Umweltbewusstsein erweiterten sich die Möglichkeiten. Der Aufstieg von Tesla und der VW-Dieselskandal verdeutlichten die Notwendigkeit und das Potenzial der Elektromobilität. Plugsurfing hat das genutzt, um sich im Markt zu positionieren und Talente zu fördern und um sich kontinuierlich an die sich schnell verändernden Bedingungen des Elektromobilitätsmarktes anzupassen. Von Beginn an lag der Fokus auf den Endkunden. Direkte Kommunikationskanäle und ein tiefes Verständnis für die Bedürfnisse der Nutzer*innen bildeten das Fundament des Unternehmenserfolgs. Im B2B-Bereich war es entscheidend, die Anforderungen der Partner*innen zu verstehen und maßgeschneiderte Lösungen anzubieten. Diese Herangehensweise förderte eine Kultur der Innovation und Pionierarbeit im Team.

Empfehlungen und Lektionen für Start-ups

Der Weg von Plugsurfing zeigt, wie eine klare Vision, gepaart mit Mut, Innovation und einem engagierten Team, zu außergewöhnlichem Erfolg führen kann. Es ist entscheidend, ein Team zu haben, das voll und ganz hinter der Vision steht und bereit ist, mutige Entscheidungen zu treffen. Gerade die Anfangsphase eines Start-ups bietet eine einzigartige Gelegenheit, Talente zu fördern und ein starkes Kern-Team zu entwickeln. Beim Aufbau eines solchen Teams ist es essenziell, Menschen mit Überzeugung und Kreativität einzustellen, unabhängig von ihren Abschlüssen. Außerdem sind Netzwerke und Partnerschaften entscheidende Faktoren für den Erfolg. Ein weiterer entscheidender Aspekt ist das Timing: Die richtige Idee zur richtigen Zeit zu haben und sie effektiv umzusetzen, kann den Unterschied zwischen Erfolg und Misserfolg ausmachen. Wichtig ist auch, sich nicht von größeren Unternehmen einschüchtern zu lassen und die Agilität eines kleinen Teams als Vorteil zu nutzen. Man sollte zusätzlich keine Angst vor Fehlern haben und sie eher als Chance zur Kurskorrektur verstehen. Das Wichtigste ist allerdings, Vertrauen in die Vision zu haben. Nur dann kann man wirklich erfolgreich werden.

Der Autor Frank Lauenstein ist Deutschlandchef von Plugsurfing

IT-Trends 2024

Das sind die fünf entscheidenden Trends und Marktentwicklungen, die sich auf unterschiedliche Weise 2024 auf den IT-Markt auswirken werden.

PAC ein europäisches Marktanalyse- und Beratungsunternehmen für die IT-Branche, veröffentlicht zum Jahreswechsel seine wichtigsten Prognosen für das neue Jahr. Diese zeigen die entscheidenden Trends und Marktentwicklungen auf, die sich auf unterschiedliche Weise auf den IT-Markt auswirken werden.

Fünf zentrale Trends sind es, die nach den Erkenntnissen der Analyst*innen im Jahr 2024 und darüber hinaus für Unternehmen überdurchschnittliches Wachstum, Effizienzsteigerung und mehr Nachhaltigkeit bringen werden – und wie zu erwarten war, haben viele mittelbar oder unmittelbar etwas mit dem Themenfeld der künstlichen Intelligenz (KIU) zu tun.

Trend 1. FinOps für GenAI: Verwaltung von Cloud-Kosten im KI-Zeitalter wird für Unternehmen zur Herausforderung.

Das Jahr 2023 markierte einen Wendepunkt für KI-Services, insbesondere resultierend aus der wachsenden Bedeutung von Generative AI (GenAI). stehen nun vor einem neuen FinOps-Wendepunkt, da GenAI hohe Rechen- und Datenverarbeitungskapazitäten erfordert, die nur durch Cloud-Dienste erschwinglich realisiert werden können. PAC sieht GenAI als das, was die Tech-Industrie eine „Killer-Applikation“ nennt, da es sich um eine Innovation handelt, deren Anwendungsfall sowohl das private als auch das berufliche Leben von Menschen weltweit verändert und beeinflusst. Gleichzeitig sehen die Analysten aber auch ein erhebliches Risiko für Unternehmen, dass die Nachfrage nach solchen Diensten zu unerwarteten Kostensteigerungen führt – in einer Größenordnung und Geschwindigkeit, die weitaus gravierender ist als die anfänglichen Kostenprobleme bei der Ausbreitung der Cloud. Unternehmen müssen daher die Cloud-Service-Kosten für KI in allen Geschäftsbereichen durch FinOps effektiv verwalten und eine Kultur der finanziellen Transparenz und Verantwortlichkeit schaffen.

Trend 2. MLSecOps: Effektives Sicherheitsmanagement wird in einer von „Multi-Hops“ geprägten KI-Landschaft zum Muss.

Mit der Zunahme der KI-Nutzung steigt auch die Notwendigkeit, Sicherheitspraktiken an ML-bezogene Workflows anzupassen. Viele Unternehmen stehen vor der Herausforderung, KI in einer Vielzahl von IT-Lösungen zur Unterstützung von Geschäftsmodellen zu etablieren – und Unternehmen, die ihre Cybersicherheitsstrategie nicht parallel zu ihrer KI-Strategie anpassen, gehen hohe Risiken ein. MLSecOps-Rahmenwerke werden daher für die Absicherung von KI-Lösungen und -Diensten zunehmend einen höheren Stellenwert bekommen. Eine besondere Herausforderung aufgrund der in vielen Unternehmen zu beobachtenden breiten Palette an KI-Services, ist dabei die sogenannte „Multi-Hop-KI“. Darunter versteht man die Verkettung mehrerer KI-Lösungen oder -Dienste und ihrer Datensätze zu einer integrierten Pipeline oder Lieferkette, wobei bei jedem Hop eine andere, oft cloudbasierte KI-Lösung oder ein anderer Dienst genutzt wird. Diese KI-Nutzung wird Lösungen und Dienste von einer Vielzahl von IT-Anbietern umfassen. Zwischen den einzelnen „Hops“ wird es keine menschliche Interaktion geben, sodass der Mensch nur den anfänglichen Input liefert und dann den Multi-Hop-Output erhält. PAC hält dies für einen revolutionären Schritt, aber auch ein Risiko bei der Nutzung von KI. Dem Mehrwert von KI für Unternehmen steht das Potenzial für neue Formen von Sicherheitsverletzungen gegenüber. Denn Daten sind aus Sicht der Cybersicherheit das wertvollste Gut, das sich böswillige Akteure aneignen können – und da sie das Herzstück aller KI sind, ist dies ein Bereich, mit dem sich CxOs in den kommenden Jahren intensiv befassen müssen.

Trend 3. Umgang mit der KI-Inzucht: Wie die Anwendung von verantwortungsvoller und erklärbarer KI für Validität sorgt.

Ein zunehmend relevantes Problem im Zusammenhang mit Künstlicher Intelligenz ist die sogenannte „KI-Inzucht". Dieses Phänomen tritt auf, wenn KI-Systeme überwiegend von anderen KI-generierten Inhalten lernen, was zu einer Verzerrung und Entfremdung von der menschlichen Perspektive führen kann. Während etwa die aktuellen Versionen des ChatGPT-Modells auf einer relativ sauberen Bandbreite von überwiegend menschengenerierten Datenpunkten trainiert wurden, könnten zukünftige KI-Modelle immer mehr Daten generieren (und von ihnen lernen), die sich über viele Verarbeitungsiterationen hinweg von der Relevanz für menschliche Perspektiven unterscheiden. Diese Entwicklung, besonders sichtbar im Bereich der generativen KI (GenAI), könnte die Langzeitwirksamkeit von KI-Lösungen beeinträchtigen. Verantwortungsvolle und erklärbare KI-Tools und Frameworks können indes als geeignete Instrumente zur Bewältigung dieses Problems angesehen werden.

Trend 4. Hyper-Personalisierung: Digitale Assistenten schaffen mithilfe von GenAI eine individuelle Kundenansprache.

Seit Jahren streben Unternehmen im B2C- oder D2C-Geschäft danach, digitale Einkaufserlebnisse ähnlich einem persönlichen Einkaufsberater mit möglichst präziser Personalisierung zu bieten. Generative KI eröffnet Chancen Hyper-Personalisierung zu erreichen, die darauf abzielt, eine möglichst enge und langfristige Beziehung zum/zur Kund*in zu entwickeln, die das Engagement und die Loyalität erhöht und Cross- und Upselling-Möglichkeiten eröffnet. In der Vergangenheit waren die Kosten für einen Einkaufsberater, der den Kund*innen so passgenau beraten konnte, angesichts der unzureichenden Datenlage zu hoch und die Skalierbarkeit nicht gegeben. Auch waren vor GenAI die Chatbot-Style-Schnittstellen nicht ausgeklügelt genug, um Kaufberatungen oder Steuerungen ähnlich einem traditionellen persönlichen Einkaufsberater zu bieten. PAC prognostiziert, dass ab 2024 die Integration von GenAI in digitale Erlebnisse auf Mitarbeitendengeräten zur Unterstützung persönlicher Interaktionen und durch ähnliche Erlebnisse direkt auf den Geräten der Kund*innen vermehrt erfolgen wird. Dadurch wird GenAI den Zugang zu digitalen Assistentendiensten im Stil eines persönlichen Einkaufsberaters für die Verbraucher demokratisieren, den Kaufzyklus von Unternehmen vereinfachen und neue Umsatzmöglichkeiten schaffen.

Trend 5. Neue ESG-Regulierung: Die CSRD verschärft die Anforderungen an Unternehmen für eine nachhaltige IT-Landschaft.

Die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) regelt ab 2024 EU-weit die Umweltberichterstattung und forciert damit die internationalen ESG-Bestrebungen. Die Experten von PAC sehen das Inkrafttreten der CSRD als Beschleuniger des Wandels hin zu mehr Nachhaltigkeit in Unternehmen. Waren diese in der Vergangenheit an Nachhaltigkeit vor allem deshalb interessiert, weil ihre Kund*innen danach fragten und es die Gelegenheit bot, Umsätze zu steigern, besteht nun eine Verpflichtung mit rechtlichen, rufschädigenden und kommerziellen Komponenten. Unternehmen werden vermehrt nach Partner*innen suchen, die ihnen helfen, die richtigen Softwarelösungen und Prozesse zu implementieren, um Daten im Zusammenhang mit ESG effizient zu verfolgen, zu sammeln und zu analysieren. Gleichzeitig wird die Vergleichbarkeit der Berichte die Unternehmen dazu drängen, zu zeigen, dass sie mindestens so nachhaltig ausgerichtet sind wie ihre direkten Mitbewerber*innen. Der Trend zu mehr Nachhaltigkeit wird Unternehmen zudem weiter zu einer Cloud-First-Strategie ermuntern. Neben der Möglichkeit, einzelne Workloads mit vertretbarem Aufwand und Betriebskosten in die Cloud zu migrieren, werden Organisationen zunehmend fragen, wie nachhaltig verschiedene Cloud-Angebote sind. Bei der Auswahl eines Cloud-Anbieters wird Nachhaltigkeit neben der Verfügbarkeit von Dienstleisterressourcen und angemessenen Funktionen in der PaaS-Umgebung ein Schlüsselfaktor sein. Zudem werden auch die Cloud-Anbieter Effizienzparameter für Interessent*innen bereitstellen, um die Nachhaltigkeit der Angebote zu belegen.

Zukunftsbranchen Energy & FinTech: Start-ups, die 2024 auf jede Watchlist gehören

Das von der Bundesregierung versprochene „Grüne Wirtschaftswunder“ ist auf breiter Front noch nicht erkennbar. Gleichwohl entwickeln sich in spezialisierten Bereichen der Energiewirtschaft junge Start-ups und ihre Geschäftsideen sehr dynamisch. Neben der (Clean-)Energy gehört auch der Bereich der FinTechs 2024 abermals zu den großen Wachstums- und Hoffnungsträgern. Sechs junge Unternehmen aus dem DACH-Raum, die im kommenden Jahr vollends abheben könnten.

„Was unser Land jetzt braucht, ist ein unternehmerischer Aufbruch, der auf Freude am Wandel und dem Stolz auf die Umsetzung innovativer Ideen fußt.“ Mit markigen Worten trat die frisch gewählte Verena Pausder Anfang Dezember 2023 ihr Amt als Vorstandsvorsitzende des Startup-Verbandes an. Frischer Wind scheint in der Tat nötig. Zum zweijährigen Bestehen der Ampel-Koalition präsentiert der Startup-Verband jüngst eine Zwischenbilanz zu Start-up-relevanten Maßnahmen der Bundesregierung. Fazit des Interessenverbandes: „Luft nach oben.“

Das Jahr 2023 war ein anstrengendes für Gründerinnen und Gründer sowie ihre frischen Geschäftsideen. Vor allem das steigende Zinsumfeld hat manch zu kühnen Unternehmertraum zerplatzen lassen. Umgekehrt aber konnten sich viele aufstrebende Start-ups trotz des herausfordernden Marktumfelds aber dynamisch weiterentwickeln. Zutaten für eine überdurchschnittliche Performance gibt es viele: eine smarte Idee, überzeugende Gründende – und die richtige Branche. Zur richtigen Zeit am richtigen Business-Platz zu sein, das wird immer entscheidender. Doch welche Branche haben 2024 im Start-up-Umfeld die besten Chancen? Nun, die Antwort fällt nicht schwer. Es ist allen voran die Energiebranche.

Schon 2035 soll die Stromversorgung hierzulande nahezu komplett durch erneuerbare Energien und grünen Wasserstoff erfolgen und so Energieversorgung und Klimaschutz sicherstellen. Der Anteil erneuerbarer Energien am gesamten Stromverbrauch Deutschlands soll sich von heute rund 40 Prozent auf 80 Prozent verdoppeln – und das bereits bis zum Jahr 2030.

Doch auch altbekannte Wachstumsbranchen für Start-ups behalten 2024 ihre Bedeutung. Das gilt nicht zuletzt für die FinTechs – der Bedarf für (gehobenes) Asset Management steigt weiter, die Individualisierung der Altersvorsorge fernab der staatlichen Rentenversicherung ist im vollen Zug. Ob Energy oder FinTech – diese sechs Start-ups aus dem DACH-Raum sind nicht nur 2024 einen intensiveren Blick wert.

q-bility: B2B-Handelsplattform für Emissionen

Die Energiewende lässt sich über Verbote, Vorgaben und Restriktionen managen. Doch Druck erzeugt bekanntlich immer Gegendruck. Smarter erscheint da schon, über die Prinzipien der sozialen Marktwirtschaft, allen voran den Preismechanismus und den Ausgleich von Angebot und Nachfrage zu regulieren. Auf diesem Gedanken beruht auch das Geschäftsmodell von q-bility GmbH. Das inhabergeführte Unternehmen ist Entwickler und Betreiber des ersten, volldigitalen B2B-Handelsplatzes für Emissionseinsparungen. Dazu gehören vor allem die Minderungsquoten für klimaschädliche Treibhausgase. Nutzer und Partner der Plattform sind zudem eingeladen, den B2B-Handelsplatz stetig weiterzuentwickeln – fast so wie bei sozialen Medien. Neben der European Energy Exchange als strategischer Partner ist auch die EnBW Tochter Enpulse seit Gründung als strategischer Investor beteiligt. Das Unternehmen hat seinen Sitz in Gerolsbach, im Städtedreieck Augsburg, München, Ingolstadt.

Zählerfreunde: Die smarte Energieplattform

Zählerfreunde ist nach eigenen Angaben „Deutschlands erste unabhängige Plattform für Nutzer von intelligenten Stromzählern und anderen smarten Produkten der Energiewirtschaft“. Der Schwerpunkt der unternehmerischen Tätigkeit liegt auf der Darstellung und Analyse von Verbrauchsdaten. Die gewonnenen Schlussfolgerungen helfen dann Unternehmen und Haushalten dabei, Energie zu sparen und damit Kosten zu senken. Zudem können die Nutzer durch ihr Umdenken und neues energiebewusstes Handeln auch soziale Projekte fördern und nachhaltig ihren ökologischen Fußabdruck verringern. Zählerfreunde ist für Privatverbraucher sowie für Stromversorger als White-Label-Lösung erhältlich. Gegründet wurde Zählerfreunde 2021 und erhielt ein Jahr später sein erstes Investment von Capacura, der EnPulse Ventures GmbH sowie einem Business Angel. Sitz des Unternehmens ist im bayerischen Pullach.

Othis: Asset Management für hohe Vermögen

Erfolg und Wohlstand kommen selten von ungefähr. Umso verständlicher ist es da, dass alle, die ein größeres Vermögen angehäuft haben, dieses auch nicht mehr missen möchten. Damit wird das Asset Management für hohe Vermögen besonders anspruchsvoll. Genau hier kommt Othis ins Spiel. Das Fintech hat es sich zum Ziel gemacht, für seine Kundinnen und Kunden die Vermögensverwaltung mithilfe einer digitalen Plattform zu automatisieren. Die Menschen sollen mehr mit ihrem Vermögen machen können, als es nur zu verwalten. User können auf der Plattform Assets aus unterschiedlichen Anlageklassen verwalten – von Aktien über Edelmetalle oder Anleihen bis hin zu Immobilien oder sogar Kryptowährungen – und damit arbeiten. Das junge Unternehmen aus der österreichischen Hauptstadt Wien will europäischen Vermögenden einen Service bieten, der bisher eher nur Topverdienern in den USA vorbehalten ist.

NiCKEL: Zahlungsdienst einer neuen Generation

NiCKEL ist ein Tochterunternehmen der französischen Großbank BNP Paribas und hat nach eigener Aussage nicht weniger vor, als den etablierten Instituten wie den jungen Challenger-Banken aus Deutschland deutliche Wettbewerbsanteile abzujagen. Seit 2023 ist das FinTech auch in Deutschland aktiv. Das Produkt hat sich neben Frankreich bereits in Spanien, Portugal und auch Belgien nachhaltig bewährt. NiCKEL bietet jeder Person die Möglichkeit, in nur wenigen Minuten ein Bankkonto zu eröffnen – ohne SCHUFA-Nachweis. Bei der Eröffnung des Kontos spielt die Kreditgeschichte keine Rolle. Das Angebot richtet sich an alle Personen, die einen unkomplizierten Zugang zu Zahlungsdienstleistungen benötigen. Digital, aber auch vor Ort: Als physische Anlaufstellen dienen dabei die vielen Lotto-Annahmestellen in deutschen Kiosken. Damit stellt NiCKEL entgegen dem Trend des Filialsterbens eine Lösung für all diejenigen bereit, die schnell und einfach Zugang zu einem deutschen Bankkonto benötigen und Ein- und Auszahlungen tätigen müssen.

Voltaro: Dienstleister für Photovoltaik-Anlagen

Das Münchner Unternehmen Voltaro ist auf den Ausbau von Photovoltaik (PV) spezialisiert, allen voran für Gewerbeimmobiliengesellschaften. Das Unternehmen wirbt mit umfassenden Lösungen – von der Planung über die Koordination der Errichtung bis hin zum Betrieb der Anlagen. Dabei setzt Voltaro auf eine Projektsteuerung, ohne selbst die Anlagen zu errichten. Herzstück ist eine digitale Plattform, die Handwerkern und Erbauern von PV-Anlagen die Möglichkeit bietet, sich für Projekte zu bewerben. Zudem unterstützt Voltaro bei der (steuer-)rechtlichen Strukturierung, der Instandhaltung und Stromlieferung der Anlagen.

AIM: Boom mit der Biodiversitätsanalyse

Zugegeben: Mit Energy oder dem Finance-Bereich hat das Labor für Biodiversitätsanalyse vergleichsweise wenig zu tun. Was aber nichts daran ändert, dass dieses Start-up in einer wachsenden Branche unterwegs ist. AIM engagiert sich für die Aufklärung über Insekten-Communities und Biodiversität im Allgemeinen. Das ist für all jene Unternehmen interessant, deren wirtschaftlicher Erfolg von der Umwelt abhängt. Der Fokus liegt auf den funktionellen Eigenschaften von Insekten, Pilzen oder Mikroben und der Vermittlung der abgedeckten Ökosystemdienstleistungen.