Anbieter-Check: KI-Textgeneratoren

Autor: Julia Warnstaedt
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KI-Textgeneratoren versprechen hochwertigen Content in kürzester Zeit und ohne menschliches Zutun. Wir stellen dir sechs KI-Texttools vor, die dieses Versprechen (zumindest teilweise) einhalten und dir wertvolle Zeit beim Texten von Blogbeiträgen, E-Mails, Produkttexten und Social-Media-Posts sparen.

KI, und was man damit machen kann, ist dank ChatGPT zurzeit in aller Munde. Vor allem unter Blogger*innen, Redakteur*innen, Copywritern, Autor*innen und Marketing-Teams werden die KI-Tools heiß diskutiert. Denn neben Bildern und Videos ge­hören auch Texte zum Repertoire der Maschinenhirne. Zu jedem beliebigen Thema soll die KI einen Text ausspucken – schneller als jeder Mensch und in der gewünschten Form und Länge.

Die Angst, dass KI-Tools fleißige Schreiberlinge bald vollständig ersetzt haben könnten, ist bislang zwar noch unbegründet. Denn ohne menschliche Hilfe klingen die meisten KI-Texte maximal generisch und sind oft voller inhaltlicher und formaler Fehler. Dennoch: Wenn du weißt, wie du die smarten KI-Helfer richtig einsetzt, können sie ein nützliches Werkzeug sein, um Texte und Content bis zu 50 Prozent schneller zu erstellen als bisher.

Das ist eines der Ergebnisse des KI-Textgeneratoren-Tests von trusted.de. Das deutsche Vergleichsportal hat im Mai 2023 sechs KI-Texttools – darunter auch den Hype-Kandidaten ChatGPT – getestet und über mehrere Wochen Dutzende von Textseiten in verschiedenen Formaten damit erstellt. Die Kriterien des Tests: die Textqualität, der Aufwand-Nutzen-Faktor und vor allem die Zeitersparnis für die menschlichen Texter*innen.

Die Ergebnisse und alle Informationen zu den aktuellen Top-Tools auf dem KI-Markt findest du hier:

Jasper

Unser Testsieger Jasper ist aktuell eines der bekanntesten und beliebtesten KI-Texttools auf dem Markt. Das liegt vor allem an den vielfältigen Funktionen und den über 50 Textvorlagen, mit denen du in kürzester Zeit Blogartikel, Produktbeschreibungen für Amazon, Social Posts für Facebook, Videoskripte für YouTube oder sogar Immobilien-Angebote erstellen kannst. Hier ist für jeden Use Case etwas dabei. Mit an Bord sind auch Werkzeuge, um Texte zu kürzen, zusammenzufassen, zu gendern, umzuschreiben oder zu erweitern. Besonders nützlich ist dabei die „Brand Voice“. Damit bringst du Jasper bei, gemäß deiner CI zu texten und je nach Marke formal, persönlich, kumpelhaft, sachlich oder humorvoll zu schreiben.

Die Textqualität ist im Praxistest durchgehend gut und stimmig. Bei der Erstellung von Blogposts spart Jasper rund eine Stunde pro 1000 Wörter im Vergleich zum manuellen Schreiben, was schon sehr ordentlich ist! Unterstützt wirst du dabei von den sogenannten Recipes. Hast du einmal einen Text mit deinen gewünschten Faktoren erstellt und nachträglich angepasst, kannst du alle Arbeitsschritte als „Rezept“ sichern. Für zukünftige Texte muss Jasper dann nur noch nach diesem Rezept vorgehen und wird so immer nur noch flotter. Und dank der Memory-Funktion vergisst das Tool keine wichtigen Details zu deinem Unternehmen oder deinen Produkten und kann diese immer wieder abrufen. Stark! Ebenfalls cool ist die Browser-Erweiterung, durch die du Jasper z.B. direkt in deinen sozialen Netzwerken einsetzen kannst.

Preislich liegt Jasper im oberen Mittelfeld. Den günstigsten Tarif „Creator“ bekommst du ab 39 US-Dollar pro Monat. Das größere Paket „Team“ startet bei 99 Dollar; einen individuellen Business-Tarif gibt es auch. Die einzelnen Pakete unterscheiden sich durch die enthaltenen Features und Kontingente wie die Anzahl der „Brand Voices“ und „Memories“. Je nach Preispaket nutzt du Jasper alleine oder im Team mit ab drei Teammitgliedern.

Die 5 Highlights von Jasper

  • Über 50 Templates für viele verschiedene Textgattungen und Use Cases.
  • Individuelle Brand Voices für deine Marke(n) oder die Marken deiner Kund*innen.
  • Gute Textqualität und moderater Aufwand in der Nachbearbeitung.
  • Optionale Anbindung an SurferSEO für SEO-gerechte Texte.
  • Recipes für die automatisierte Texterstellung nach spezifischen Vorgaben.

Writesonic

Writesonic ist dem Testsieger Jasper ähnlich und verfügt ebenfalls über einen riesigen Pool an Features. In Sachen Vorlagen ist er dem Platzhirsch sogar voraus und kommt mit rund 100 Templates für alle möglichen Textarten. Diese gibt es teils in mehrfacher Ausführung, z.B. für lange, mittellange oder kurze Blogposts. Die große Auswahl ist beeindruckend, kann aber auch überfordern, da oft nicht ganz klar ist, worin sich z.B. zwei verschiedene Blog-Post-Vorlagen genau unterscheiden. Hast du diese Hürde gemeistert, kann Writesonic aber überzeugen. Zudem hat das Tool mit dem 1-Click-WordPress-Export ein Special im Gepäck. Damit kannst du Blogbeiträge direkt aus Writesonic auf deine WordPress-Page ausspielen.

Die Texte stehen qualitativ mit jenen von Jasper auf einer Stufe. Formal hat uns Jasper mehr überzeugt; inhaltlich hat Writesonic leicht die Nase vorn, was daran liegt, dass das Tool nicht nur unsere eigenen Ideen vertextlicht, sondern sich eigenständig auf die Suche nach Beispielen, Zahlen und Studien zum Thema macht. Klar, da ist immer Vorsicht geboten – und unkommentiert übernehmen solltest du solche Fakten nie. In unserem Test waren aber alle recherchierten Zahlen korrekt. Auch sonst sind die Writesonic-Texte schnell reif für die Veröffentlichung. Besonders gefallen hat uns im Test der „Article Writer“, der schrittweise vorgeht. So erstellten wir im Test nacheinander Idee, Outline, Intro und erst dann den fertigen Text. Wie viel du dabei selbst recherchieren und schreiben musst, hängt davon ab, wie viel du bezahlst. Writesonic rechnet nach Wörtern ab, verlangt aber nicht nur für die Texterstellung, sondern auch für jede Anpassung Credits. Das Kontingent für unseren Praxistest war dadurch schnell aufgebraucht.

Writesonic lässt sich eingeschränkt kostenlos nutzen (bis zu 10.000 Wörter pro Monat) und kostet in den Premium-Varianten ab rund 13 US-Dollar (bis zu 100.000 Wörter). Größere Kontingente sind ebenfalls möglich; dann lassen sich auch zusätzliche User*innen-Lizenzen hinzufügen. Preislich ist das in Ordnung, sofern du dein Wortkonto im Auge behältst.

Die 5 Highlights von Writesonic

  • Über 100 Vorlagen und Templates für Texte aller Art.
  • Article Writer für strukturierte und hochwertige Blogbeiträge und Artikel.
  • Höhere Textqualität „Superior“ durch Einsatz von GPT-4 und GPT-4 32K.
  • WordPress-Plugin für den 1-Click-Export auf deine WordPress-Page.
  • Optionale Anbindung an SurferSEO für SEO-gerechte Texte.

Neuroflash

Die „magische Feder“ neuroflash sticht in unserem KI-Test alleine dadurch hervor, dass es das einzige deutsche Tool auf der Liste ist. Im Gegensatz zu seinen US-Kollegen textet neuroflash nativ auf Deutsch und muss Texte nicht erst durch einen Übersetzer jagen – was man ihnen auch ansieht. Neuroflash bekommt einen besseren Flow hin und die ausgegebenen Texte wirken natürlicher als zum Beispiel bei Jasper oder Writesonic. Sogar deutsche Dialekte hat neuroflash auf dem Kasten. Diese lesen sich zwar noch ein bisschen sperrig, sind aber eine nette Spielerei, die ja vielleicht noch weiterentwickelt wird.

Davon abgesehen ist neuroflash relativ schlicht und clean gehalten. Es gibt eine Reihe von nützlichen Vorlagen für Website-Texte, Produktbeschreibungen, Lebensläufe, Buchideen und mehr. Ähnlich wie Writesonic hat neuroflash auch einen Blog-Workflow, der aber nicht so umfangreich ist. Hier ist dann ggf. mehr Nacharbeit nötig. Alles in allem hatten wir hier oft das Gefühl, mit einer abgespeckten Version von Jasper zu arbeiten. Das ist nicht schlimm, und wer es gern übersichtlich mag, wird mit dem Tool gut zurechtkommen. Ein entscheidender Vorteil der Software: Dank Partnerschaft mit der SEO-Toolbox Seobility lassen sich viele SEO-Funktionen wie die WDF*IDF-oder die SERP-Analyse direkt in neuroflash nutzen. Für Content Marketer eine tolle Sache, ähnlich wie der Rechtschreib-Check powered by LanguageTool.

Preislich liegt neuroflash ein wenig über Writesonic. Zwar gibt es einen dauerhaft günstigen Gratistarif für bis zu 2000 Wörter pro Monat; dieser dürfte im Alltag allerdings schnell leer geschrieben sein. Die Premium-Varianten bekommst du – je nach Wortkontingent – für zwischen 29 und 199 Euro pro Monat.

Die 5 Highlights von neuroflash

  • Native deutsche Texterstellung ohne zwischengeschalteten Übersetzer.
  • Deutsche Dialekte von der KI erstellen lassen.
  • Nützliche Vorlagen und Workflows für verschiedene Textarten.
  • Partnerschaft mit Seobility bietet dir praktische SEO-Tools.
  • Das integrierte LanguageTool sorgt für fehlerfreie Texte.

Copy.ai

Copy.ai landet in unserem Test im sehr soliden Mittelfeld. Es ist weniger komplex als Jasper und Writesonic, hat aber auch mehr Tiefe als das kompakte neuroflash. Mit rund 90 Vorlagen für verschiedene Use Cases bietet Copy.ai viele kreative Möglichkeiten, von Blogposts über Produktbeschreibungen, Tweets oder Instagram-Captions bis hin zu Templates für E-Mails und die Unternehmenskommunikation.

Besonders gut gefallen hat uns der Blog Wizard. Dieser ähnelt dem Article Writer von Writesonic und erstellte aus unseren Angaben Abschnitt für Abschnitt einen Blogartikel. So entstand ein gutes Ergebnis mit einer soliden Textqualität. Ein „Problem“ von Copy.ai ist, dass sich das Tool nur selten kurz fasst und oft zu viel Text produziert. Da heißt es kürzen (lassen) und rigoros den Rotstift ansetzen. Unternehmen profitieren besonders von der sogenannten Infobase, die ähnlich wie Jaspers Memory-Feature funktioniert und Informationen zu bestimmten Begriffen (Unternehmensname, Produkte etc.) speichert. Von dort kannst du sie bei Bedarf in all deinen Texten einbauen – stark, vor allem für E-Commerce-Unternehmen.

Ansonsten sticht Copy.ai durch nichts so richtig hervor. Die KI leistet eine solide Arbeit zu einem vernünftigen Preis, der ab 36 US-Dollar pro Monat beginnt und je nach Funktionsumfang und Userzahl steigt. Anders als Writesonic oder neuroflash rechnet Copy.ai nicht nach Wörtern ab, sondern bietet eine Wort-Flatrate mit unbegrenztem Kontingent pro Monat. Nur die kostenlose Basisversion ist auf maximal 2000 Wörter pro Monat beschränkt.

Die 5 Highlights von Copy.ai

  • Über 90 Vorlagen für Blog- und Social-Media-Posts, E-Mails, Produkttexte und mehr.
  • Umfangreicher Blog Wizard zur Erstellung hochwertiger Blogbeiträge.
  • Recherchehilfe für Journalist*innen und Blogger*innen.
  • Infobase für die Aufbewahrung von immer wiederkehrenden Infos.
  • Chat-Funktion für Prompts in natürlicher Sprache (wie bei ChatGPT).

Rytr

Rytr ist ein besonders minimalistisches KI-Texttool und sticht vor allem aufgrund der sehr entschlackten Oberfläche hervor. Im Grunde besteht Rytr aus nur zwei Bereichen: dem Dashboard mit ein paar Infos zu deinen Texten und dem übersichtlichen Editor. Dort hast du Zugriff auf rund 40 Vorlagen für verschiedene Textgattungen. Das ist nicht die Welt – vor allem nicht im Hinblick auf die 90 bis 100 Vorlagen eines Copy.ai oder Writesonic –, aber für die meisten Anwendungsfälle ausreichend. Größtes Plus ist der einfache Aufbau. Selbst Anfänger*innen kommen mit Rytr sofort gut zurecht.

In Sachen Usability also Spitzenklasse, ist die Textqualität von Rytr im direkten Vergleich schwächer. Für unseren Blogbeitrag produzierte das Tool viel inhaltsleeren „Fluff“ und wiederholte sich oft. Hier wirst du mehr Zeit in die Nachbearbeitung stecken müssen, zumindest inhaltlich. Was die Form angeht, hat Rytr getrumpft, da es als eines der wenigen Tools im Vergleich keine ellenlangen Bleiwüsten produzierte, sondern bereits während der Texterstellung Wert auf eine leicht lesbare und gefällige Struktur legte. Den fertigen Text hätten wir – wären die inhaltlichen Schwierigkeiten nicht gewesen – direkt so in unserem Blog veröffentlichen können.

Rytr ist einer der günstigsten KI-Textgeneratoren im Vergleich. Die Monatspreise starten hier schon bei rund 9 US-Dollar pro Monat – Rytr ist also zum Teil über 20 Dollar günstiger als die großen Wettbewerber*innen. Dafür bekommt ihr zwischen 100.000 und unbegrenzt viele Zeichen (Achtung: nicht Wörter) pro Monat. Einen kostenlosen Basistarif mit monatlich 10.000 Zeichen gibt es auch.

Die 5 Highlights von Rytr

  • Übersichtliches Interface für einen schnellen Überblick.
  • Sehr Benutzer*innen- und einstiegsfreundlich.
  • Formatierung von langem Text zur Vermeidung von sogenannten Bleiwüsten.
  • Eingebaute Plagiatsprüfung.
  • Über 20 Tonalitäten für verschiedene Situationen.

ChatGPT

Last, but not least haben wir uns auch ChatGPT in der Praxis angeschaut, obwohl die omnipräsente Hype-KI auf den ersten Blick nichts mit den anderen Kandidat*innen zu tun hat. Anders als diese ist ChatGPT kein Textgenerator und auch nicht auf den Einsatz in Unternehmen zugeschnitten. Eigentlich handelt es sich hier nur um einen Chatbot, der Fragen beantworten und bis zu einem gewissen Grad Aufgaben seiner User*innen erfüllen kann.

Trotzdem verfügt ChatGPT über einige erstaunliche Fähigkeiten und lässt sich auch als Texthilfe einsetzen. Tweets, Produktbeschreibungen, Newsletter, E-Mails und Co. sind innerhalb weniger Minuten erstellt. So-fern du dem Tool genau vermitteln kannst, was es zu tun hat. Das ist auch die Crux am Umgang mit Chat-GPT: Das Prompt-Engineering – also das Formulieren der richtigen Befehle – nimmt viel Zeit in Anspruch und kann für KI-Neulinge komplex sein. Mit den richtigen Prompts erzeugt das Chat-Tool allerdings gute Ergebnisse, die qualitativ auf einer Stufe mit Jasper und Writesonic stehen. Das ist auch überhaupt nicht verwunderlich, da beide auf der Technologie von ChatGPT basieren. Allerdings hat ChatGPT aufgrund eines strengen Zeichenlimits bisweilen Schwierigkeiten mit langen Texten. Um damit längere Blogbeiträge zu erstellen, müsstest du die Aufgabe also in Abschnitte aufteilen und hinterher manuell zusammenfügen. Für kurze Texte ist die KI aber gut geeignet.

Kurzum: ChatGPT ist auf jeden Fall einen Blick wert, vor allem wenn du gerade noch darüber nachdenkst, eine KI für deine Texterstellung zu nutzen. Die Tech-Demo steht kostenlos zur Verfügung und kann nach Herzenslust getestet werden. So kannst du risikofrei üben, dich mit KI-Texten vertraut machen und an deinen Prompts feilen, bevor du dich für eines der Profitools entscheidest. Für den Einsatz im Content-Alltag ist ChatGPT allerdings nicht (uneingeschränkt) zu empfehlen. Hier gestaltet sich die Arbeit mit den eigens dafür entwickelten Tools wie Jasper und Co. deutlich angenehmer.

Die 5 Highlights von ChatGPT

  • Kostenlose Nutzung.
  • Sehr freie und flexible Steuerung durch natürliche Sprache.
  • Theoretisch keine Einschränkung für Textgattungen und Tonalitäten.
  • Hohe Textqualität – sofern die Befehle präzise formuliert werden.
  • Experimentell und gut zur Ideenfindung geeignet.

Die Autorin Julia Warnstaedt ist Teil der Redaktion von trusted.de. Das Vergleichsportal für Business-Tools ist eines der führenden Informationsmedien zu B2B-Softwarevergleichen im deutschsprachigen Raum und versorgt seine User*innen laufend mit aktuellen Testberichten und Toolübersichten. Den vollständigen Erfahrungsbericht zum Thema KI-Textgeneratoren und alle Infos findest du auf www.trusted.de

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MIND VACATIONS: Tee-Meditationen für mehr Achtsamkeit

Die MIND VACATIONS Gründer*innen Beixi Jia und Julian Stodt möchten dir mithilfe der alten asiatischen Tee-Meditation zu innerer Ruhe und Gelassenheit verhelfen.

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Um mit ihrem Unternehmen weiter wachsen zu können, benötigen sie 80.000 Euro und bieten im Gegenzug 20 Prozent der Firmenanteile. Diesen Deal möchten die Gründer*innen am 29. April 24 in der TV-Show „Die Höhle der Löwen“ perfekt machen – ob es gelingt, bleibt abzuwarten.

FreeMOM: Freelancing-Power für Working Moms

Anika Schmidt und Lena Pieper sind davon überzeugt, dass Mütter eine unterschätzte Zielgruppe am Arbeitsmarkt sind und bieten mit FreeMOM eine alternative Lösung im Bereich weiblicher Fachkräftemangel.

FreeMOM ist die erste Freelancing-Plattform für die Zielgruppe Working Moms. Das Start-up hat sich auf die rechtssichere Vermittlung von ortsunabhängigen, familienfreundlichen Freelancing-Projekten zwischen selbständigen Müttern und Unternehmen spezialisiert. FreeMOM wurde Anfang 2022 von Anika Schmidt und Lena Pieper gegründet – beide Expertinnen im Bereich Human Resources. Zusammen bringen sie es auf knapp 30 Jahre Berufserfahrung als Personalerinnen in Leitungs- und Expertinnenfunktionen, verfügen über eine Ausbildung als Coach und haben unter anderem Change- und Transformationsprozesse in internationalen Konzernen begleitet.

Lena entschied sich nach ihrer Elternzeit, ihre Festanstellung aufzugeben und sich als Freelancerin im Bereich Human Resources selbständig zu machen. Sie entdeckte die Vorteile des Freelancing-Modells und erkannte das Potenzial für Working Moms. Doch zeigte die Erfahrung mit anderen Freelancing-Plattformen, dass Working Moms mit Remote-Fokus nicht deren Zielgruppe sind. „Obwohl die Jobs als remote ausgeschrieben waren, war oft ein hoher Vor-Ort-Anteil notwendig. Projekte, die mit weniger als 30 bis 40 Stunden pro Woche zu erledigen sind, sind selten zu finden“, so Lenas Erkenntnis.

Mütter: eine unterschätzte Zielgruppe am Arbeitsmarkt

Aus ihrer beruflichen Erfahrung im Recruiting wissen die Gründerinnen, dass die meisten Unternehmen seit vielen Jahren Probleme mit der Besetzung von Stellen haben. Die durchschnittlichen Vakanzzeiten liegen aktuell bei 130 Tagen. Dies führt dazu, dass die vorhandenen Teammitglieder überlastet sind und die geplanten Ziele des Unternehmens nicht erreicht werden. Die Einnahmenausfälle durch Personalmangel werden bis 2030 mit 500 Mrd. Euro kalkuliert. Doch die Stellenbeschreibungen und gelebten Arbeitsmodelle ändern sich noch wenig.

Anika und Lena fragten sich, warum Freelancing immer nur als sogenanntes Feuerlöschen angesehen wird und nicht als alternativer Karrierepfad. Zusammen gründeten sie FreeMOM, um sowohl Frauen in der Mutterschaft als auch Unternehmen dabei zu helfen, vorhandene Ressourcen sinnvoll einzusetzen.

Die Gründerinnen sind überzeugt davon, dass Mütter eine unterschätzte Zielgruppe am Arbeitsmarkt sind. Zudem ist der Umgang mit arbeitenden Müttern im Unternehmen bis heute nicht einfach. Jede Mutter hat nach der Elternzeit einen Anspruch auf eine gleichwertige Position in Teilzeit. Aber das ist in der Realität oft nicht umsetzbar. Studien belegen: Nach der Rückkehr in ihre Unternehmen müssen sich rund zwei Drittel der Mütter mit weniger zufrieden geben: weniger Einfluss, vermindertes Einkommen und geringere Karrierechancen.

Knapp 40 Prozent der Mütter arbeiten weniger als 20 Stunden pro Woche, aber nur 12 Prozent sind damit zufrieden. Jedoch verändert Mutterschaft die Prioritäten im Berufsleben: Flexibilität und Vereinbarkeit treten in den Fokus. Anika und Lena sind selbst Mütter und wissen aus eigener Erfahrung, wie schwierig es sein kann, Familie und Beruf miteinander zu vereinbaren. Zudem wissen sie, dass Vereinbarkeit immer mehr zum Wettbewerbsvorteil für Unternehmen wird. Doch leider fehlt es ihrer Meinung nach noch allzu oft an Konzepten und passenden Arbeitsmodellen. „Mutter werden heißt grundsätzlich ,Umdenken‘ – auch beruflich. Doch weil wir uns beruflich nicht von heute auf morgen verändern können, setzt FreeMOM da an, wo wir sofort mitwirken können: beim Arbeitsmodell“, so Lena.

Auf die „Mompetenzen“ kommt es an

„Wir sind fest davon überzeugt, dass der Fachkräftemangel neu gedacht werden muss“, erklärt Anika Schmidt. Denn es stünden laut einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) dem Arbeitsmarkt knapp 840.000 zusätzliche Arbeitskräfte zur Verfügung, könnten alle Frauen mit Kindern so arbeiten, wie sie es gern möchten. Für die Gründerinnen von FreeMOM ist Freelancing das passende Arbeitsmodell für Mütter. „FreeMOM möchte Müttern ihre berufliche Kompetenz und Sichtbarkeit zurückgeben und ihnen eine echte Alternative zu herkömmlichen Arbeitsmodellen bieten. Dadurch liefern wir gleichzeitig Unternehmen eine alternative Lösung im Bereich Fachkräftemangel und geben Diversität mehr Raum“, so Co-Founderin Anika.

Die Plattform bietet den sogenannten Freelancing Moms oder auch FreeMOMs die Möglichkeit, ein eigenes Profil zu erstellen, das ihre Kompetenzen, bisherigen Erfahrungen und Arbeitspräferenzen repräsentiert. Die Gründerinnen haben hierzu das Schlagwort „Mompetenz“ entwickelt. Mit diesem Profil können sie von interessierten Unternehmen gefunden werden oder sich auf Projektinserate von registrierten Unternehmen bewerben. Die Höhe des Matching Scores zeigt beiden Seiten an, wie gut Fach-Skills und Projektanforderungen zueinander passen. Gleichzeitig berücksichtigt der FreeMOM-Algorithmus aber auch, wie gut Werte und Kultur zwischen Freelancing Mom und Unternehmen übereinstimmen.

Beide Parteien können dann direkt via Chat in Kontakt treten und die Rahmenbedingungen für die Projektabwicklung besprechen. Finden sich Freelancerin und Unternehmen über die Plattform als „Perfect Match“, unterstützt FreeMOM sämtliche administrativen Prozesse von der Vertragserstellung, Stundenerfassung bis hin zur Bezahlung, um die Vermittlung möglichst intuitiv und sicher zu machen. Denn die Gründerinnen wissen, dass die Zeit von Müttern und Unternehmen kostbar ist und Unternehmen einfache und rechtssichere Prozesse suchen. Mit diesem umfassenden und rechtssicheren Service will sich die Plattform deutlich von anderen Freelancing-Plattformen abheben.

Echte New Work

FreeMOM bietet außerdem Informations- und Lernangebote: FreeMOM Learn. Hier können sich die FreeMOMs zu sämtlichen Fragestellungen zum Thema Freelancing, New Work und auch Vereinbarkeit informieren sowie an Online-Trainings teilnehmen. Anika Schmidt und Lena Pieper sind sich sicher, dass viele Mütter nicht den Schritt in die Selbständigkeit gewagt haben, weil einige Fragen noch unbeantwortet sind: Kann ich das alles? Wie mache ich das eigentlich? Wo finde ich denn dann neue Aufträge? Bei all diesen Fragen möchte FreeMOM mit dem Programm „In 30 Tagen zur FreeMOM“ unterstützen und Antworten liefern sowie die Mütter Stück für Stück auf ihrem Weg begleiten.

FreeMOM ist seit dem 14. Mai 2023, zugleich Muttertag und „Tag des Freelancers“, für interessierte Freelancing Moms online. Für Unternehmen wurde FreeMOM im Juli gelaunched. „Ein vollkommen neues Konzept, das den Kompetenzen, die die Mütter während der Elternzeit erworben haben, und den neuen Werten noch besser gerecht wird – nämlich echte New Work“, resümiert Lena und ergänzt: „Unsere Plattform möchte die (Arbeits-)Welt ein Stückchen besser machen.“

FreeMOM erneut in der "Löwenhöhle"

Die FreeMOM-Gründerin Lena Pieper und Anika Schmidt sicherten sich in der letzten Staffel der VOX-Gründershow „Die Höhle der Löwen” den Deal mit Neu-Löwin und Star der Female Empowerment-Szene Tijen Onaran. Am Dienstag, 23.04.2024 um 20.15 Uhr, sind die beiden Gründerinnen erneut in der TV-Show zu sehen.

Sealenic: KI-Start-up für die maritime Wirtschaft gelauncht

Sealenic, die neueste Ausgründung von Flagship Founders, wird Teams an Bord und an Land helfen, Infos aus einer Vielzahl von Quellen zu finden und zu interpretieren.

Flagship Founders ist der Founding Partner für Start-ups mit Fokus auf maritime Technologien, Logistik und Schifffahrt. Das in Berlin ansässige Unternehmen wurde im Mai 2020 gegründet und baut gemeinsam mit ambitionierten Gründer*innenpersönlichkeiten skalierbare Unternehmen mit digitalen Produktlösungen auf. Ziel ist es, Spitzentechnologien und Innovation in die Schifffahrtsindustrie zu bringen und damit die Zukunft der Branche mitzugestalten.

Jetzt hat Flagship Founders sein fünftes Start-up ausgegründet: Sealenic entwickelt eine Plattform für Informationsabfrage und -management, die Schifffahrtsunternehmen als virtueller KI-Assistent dienen wird. Der virtuelle KI-Assistent wird Teams an Bord und an Land helfen, Informationen aus einer Vielzahl von Quellen zu finden und zu interpretieren. Dieses Procedere ist Teil der täglichen Arbeit in allen Unternehmen der Schifffahrt. Teams an Bord und an Land müssen laufend auf eine große Bandbreite an Informationen zugreifen, um den Schiffsbetrieb sicher und effizient zu gestalten. Dazu gehören z.B. Sicherheitsverfahren, Checklisten, Maschinen-Handbücher und gesetzliche Vorschriften, die sich zudem häufig ändern.

Diese Informationen sind meist über tausende Dokumente in diversen Formaten wie PDF, E-Mail oder Papier verteilt, was die Suche zeitaufwändig machen kann. Dazu kommt, dass Informationen nicht nur gefunden, sondern auch interpretiert und verstanden werden müssen. Nicht immer sind sie dafür optimal aufbereitet, hinzu kommen oft Sprachbarrieren. Diese Faktoren machen viele Arbeitsabläufe in der Schifffahrtsbranche zeitaufwändig und komplex und führen zu unnötigen Fehlern.

Ein virtueller KI-Assistent für Teams auf See und an Land

Dieses Problem will Sealenic lösen. Das von Gründer und Managing Director Billel Ridelle geführte Start-up baut derzeit eine Plattform für Informationsabfrage- und Management auf, die das Auffinden von Informationen zu Themen wie HSEQ (Health, Safety, Environment, Quality), Sicherheit und Nautik so einfach machen wird wie eine Google-Suche. Sealenic nutzt dafür KI-Technologie und arbeitet mit Large Language Models (LLMs) wie Open AI. Die Nutzer der Software können ihre Fragen einfach in eine Suchmaske eingeben und erhalten eine verständliche und zuverlässige Antwort einschließlich der Quellenangaben. Das System basiert zum einen auf öffentlich zugänglichem Wissen (z.B. BIMCO-, IMO-, EU- und Staatsrecht-Daten), zeigt zum anderen aber seinen wahren Wert durch seine Fähigkeit, auch private Unternehmensdaten zu integrieren. Diese werden in Sealenics Antworten auf Informationsabfragen priorisiert und alle Unternehmensrichtlinien werden berücksichtigt. Damit soll die Software-Lösung ihren Nutzern als zuverlässiger virtueller Assistent dienen und alle Arbeitsprozesse signifikant vereinfachen.

Billel Ridelle, Gründer von Sealenic, erklärt: „Die Zeit ist reif für eine Lösung wie Sealenic. Niemand möchte sich täglich durch E-Mails und diverse Dokumente wühlen, um an wichtige Informationen zu kommen. KI macht das nun endlich unnötig. Dafür muss die Technologie aber so in eine Software-Lösung integriert werden, dass ihre Stärken voll zur Geltung kommen, während zugleich volle Datensicherheit gewährleistet ist. Sealenic wird genau das bieten und damit neue Standards im Informationsmanagement in der maritimen Wirtschaft setzen.

Fabian Feldhaus, Mitgründer und Managing Director bei Flagship Founders, ergänzt: „Bei Flagship Founders ist es unser Ziel, Startups aufzubauen, die der Markt wirklich braucht und die die großen Herausforderungen unserer Branche mithilfe von Technologie lösen können. Mit Sealenic unterstreichen wir diesen Anspruch einmal mehr. Wir freuen uns, dass wir Reederei F. Laeisz, Fairplay Towage Group und Harren Ship Management als Entwicklungspartner gewinnen konnten und sehen das als weiteren Beweis für das große Marktpotenzial von Sealenic."

Die Unternehmen Reederei F. Laeisz, Fairplay Towage Group und Harren Ship Management kooperieren für die Entwicklung und Optimierung der Software mit Flagship Founders und Sealenic. Der KI-Assistent wird bereits im laufenden Betrieb getestet, der Launch der Software für den breiten Markt ist für diesen Sommer geplant.

Ajambow: Start der ganzheitlichen Fitness-Innovation

Das 2024 von Susan Schmidt und Simon Werner gegründete Start-up Ajambow will in der Fitnessbranche mit Nachhaltigkeit, Innovation und Gesundheit klare Akzente setzen.

Die neueste Gruppenfitness- und Gesundheitsinnovation im Bereich der Fitness-Start-ups wird auf der diesjährigen FIBO FIBO, der weltweit größten Messe für Fitness, Wellness und Gesundheit in Köln vorgestellt: Ajambow® ist mehr als nur ein Trainingsgerät – es ist ein neues, ganzheitliches Konzept basierend auf fundierten sportwissenschaftlichen Prinzipien „made in Germany“. Durch die Nutzung von Wasser in Verbindung mit speziell entwickelten Bewegungsabläufen und afrikanischer Musik entsteht ein einzigartiges Trainingserlebnis, das nicht nur Spaß in den Fitnessbereich bringt, sondern auch bedeutende Gesundheitswirkungen auslösen kann.

Susan Schmidt und Simon Werner haben die Ajambow GmbH Anfang 2024 nach jahrelanger Entwicklungsphase zusammen gegründet. Das Konzept vereint Nachhaltigkeit, Innovation und Gesundheit. Der Name ist eine Kombination aus dem Wort „Ajambo“, welches in der afrikanischen Stammessprache Swahili „Wiedergeburt“ bedeutet und dem englischen Wort „Bow“ (Bogen).

Der Clou: Visuell, akustisch und haptisch trainieren

Die Idee ist ebenso einfach wie genial: Vor dem Workout wird das aus dem umweltfreundlichen, weil biologisch-basierten Kunststoff Arboblend hergestellte Trainingsgerät mit Wasser befüllt. Durch die variable Wassermenge im Bogen kann die Intensität der Übungen individuell angepasst werden. Indem das Wasser unterschiedliche Querschnitte in verschiedenen Geschwindigkeiten durchläuft, erzeugt es Vibrationen. In Kombination mit den harmonischen, rhythmischen Bewegungen, unterstützt durch die afrikanische Musik, werden Fitness- und Gesundheitsziele mit viel Spaß erreicht.

Susan Schmidt, Diplom-Sportlehrerin und Entwicklerin der Ajambow-Übungen, betont: „Viele Frauen, sportaverse und auch adipöse Menschen haben Angst vor herkömmlichen Trainingsgeräten. Mit Ajambow können sie ohne diese Ängste trainieren und gleichzeitig positive Auswirkungen auf gesundheitliche Defizite erzielen.“

Premiere auf der Fitness-Wellness-Leitmesse FIBO

Erste Ajambow-Gruppenkurse werden in der Region Sachsen / Sachsen-Anhalt angeboten. Weitere sollen demnächst folgen. „Wir haben schon zahlreiche Gespräche mit Studio-Betreibern geführt und Probestunden abgehalten. Das Feedback ist beeindruckend und bestärkt unseren Traum, dass Ajambow in naher Zukunft in ganz Deutschland angeboten werden wird. Die wird ihren Beitrag dazu leisten“, so CEO Simon Werner.

David Reger: Mr. Robotics

Wie David Reger, Tech-Visionär und Gründer von NEURA Robotics, mithilfe von KI und seinem wegweisenden Plattformansatz eine neue Ära der Robotik einläutet.

In Science-Fiction-Filmen haben Roboter häufig sehr humane Eigenschaften – sie können die Menschen verstehen, mit ihnen interagieren, Probleme erkennen und ihnen helfen, komplexe Aufgaben zu bewältigen. Robotik zählt zwar zu den Spitzentechnologien, doch zu einem echten, interaktiven Umgang mit Menschen waren Roboter bislang nicht in der Lage. Dazu fehlten ihnen insbesondere die kognitiven Fähigkeiten und zuverlässige Sicherheitsmechanismen, die nötig sind, um Menschen vor möglichen Schäden im Umgang mit den leistungsstarken Maschinen zu bewahren. So findet man die technischen Helfer bis heute überwiegend in industriellen Umgebungen, integriert in große Fertigungsanlagen mit hohen Sicherheitsvorkehrungen. Von autonomem Handeln und einem selbständigen Umgang mit Menschen waren Roboter bis vor Kurzem weit entfernt.

NEURA Robotics, ein Start-up aus Metzingen in Baden-Württemberg, ist angetreten, um das zu ändern – und hat dieses Ziel durch wegweisende Innovationen innerhalb weniger Jahre erreicht. „Seit Jahrzehnten werden die Sensoren, mit ­denen Roboter ihre Umgebung wahrnehmen, rund um den Roboter herum platziert“, erklärt Gründer und CEO David Reger, „wir dagegen integrieren diese Sensoren direkt in unsere Produkte.“ Diese Neuerung eröffnet eine grundlegend neue Herangehensweise an das Design von kollaborativen Robotern und ganz neue Funktionalitäten.

Mit ihrem Start-up haben David und sein Team zahlreiche Wettbewerber*innen, darunter führende Roboterhersteller*innen, milliardenschwere Technologiekonzerne und auch Tesla-Gründer Elon Musk auf wichtigen Feldern überholt. Man könne die Bedeutung vielleicht mit der Einführung des Smartphones vergleichen, sagt David. Mit dem iPhone seien erstmals Technologien wie ein Touchscreen, bestimmte Sensoren und individuelle Apps in einem nutzer*innenfreundlichen Gerät integriert worden. So entstand eine Plattform, die eine technologische Revolution ausgelöst hat.

Roboter bekommen eigenes Gehirn

Als junger Erwachsener arbeitete David für einige Zeit als Sozialarbeiter in San Francisco. Nach der Rückkehr startete er seine Karriere in der Schweiz als Gründer und Leiter mehrerer Hightech-Unternehmen in der Automations- und Robotikbranche. An seiner Arbeit störte ihn zunehmend, dass man Roboter und ihre Peripherie für jeden Einsatz, auch wenn sich nur Kleinigkeiten wie z.B. Lichtverhältnisse oder ein Bauteil geändert hatten, immer wieder neu programmieren und mitunter sogar neu entwickeln musste. „In solchen Projekten vergehen schnell Wochen und Monate, und für Unternehmen sind das immense Kosten“, so David. Zusätzlich benötige man jedes Mal Spezialist*innen, um die neuen Roboter in ihren jeweiligen Arbeitskontext einzubinden.

Darum begann er, die Sensoren, die normalerweise um das System herum platziert werden, in den Roboter zu integrieren. „Der Roboter bekommt sozusagen ein eigenes Gehirn“, sagt David. Robotik ist für ihn nicht nur eine technologische Disziplin, sondern ein Schlüssel zur Lösung der großen Probleme der Menschheit. Die traditionelle Art, Roboter zu denken und zu bauen, sei begrenzt und mittlerweile ausgereizt, so David. „Wir wollten nicht einfach nur einen weiteren Roboter bauen; wir wollten eine neue Art von Intelligenz erschaffen, die mit uns wächst.“ Die direkte Integration der Sensoren verändert grundlegend, wie Roboter ihre Umgebung erfassen und darauf reagieren. „Wir ermöglichen eine viel natürlichere und effizientere Interaktion mit der Umwelt“, so David. „Unsere Roboter können sehen, hören und haben einen Tastsinn, und dadurch erhalten wir bisher unerreichte Flexibilität und Anwendungsmöglichkeiten.“

Durch diese neue Wahrnehmungstiefe können die Geräte von NEURA Robotics komplexe Aufgaben mit einer bisher nicht dagewesenen Präzision und Flexibilität bewältigen. „Dass unsere Roboter Aufgaben nicht nur ausführen, sondern sie auch verstehen und dabei lernen, unterscheidet uns von allem, was bisher auf dem Markt ist“, sagt David. In den Innovationen sieht er nicht nur einen technischen Fortschritt, sondern einen grundlegenden Paradigmenwechsel, der die Entwicklung intelligenter autonomer Systeme massiv beschleunigen wird.

Kommunikation per Gestik und Sprache

Eine der größten Hürden für David und sein Team war die Integration von Sensoren in eine kompakte Form, die in das Robotersystem eingebettet werden kann. „Die größte technische Herausforderung bestand darin, das Gleichgewicht zwischen Leistungsfähigkeit und der Größe der Sensoren zu finden“, sagt David. Nach hunderten Iterationen und Tests gelang es schließlich, ein robustes System zu entwickeln, das nun in allen Produkten von NEURA Robotics eingesetzt wird. Die Roboter finden Anwendung in einer Vielzahl von Bereichen, von der Fertigungsindustrie bis hin zur Gesundheitsversorgung. In Produktionsumgebungen zum Beispiel erhöhen sie die Effizienz und Präzision, in der Medizin können sie unter anderem bei chirurgischen Eingriffen assistieren und im Pflegebereich das häufig stark belastete Personal unterstützen.

Unter den Produkten, die bereits im industriellen Einsatz von NEURA Robotics sind, ist MAiRA, ein Roboterassistent mit integrierten Sensoren und umfassender künstlicher Intelligenz. Diese ermöglicht eine besonders einfache, intuitive Bedienung durch den Menschen und unzählige Interaktionsmöglichkeiten. „Wir können MAiRA per Gesten- oder Spracheingabe komplexe Aufgaben stellen. Der Roboter findet selbständig den optimalen Lösungsweg und erledigt die Arbeit“, so David. Die Einsatzfelder reichen vom Sortieren von Produkten über das Packen von Kisten und die präzise Montage sensibler Bauteile und bis hin zu industriellen Schweißarbeiten. „Dazu haben wir die besten Schweißer der Welt eingeladen, und sie haben es dem System beigebracht“, sagt David. Der Mensch muss dem Roboter nur noch zeigen, wo geschweißt werden muss, und nicht mehr wie. So werden Konstruktionsvorgänge dramatisch beschleunigt und die Umsetzungsqualität erhöht. Diese und unzählige weitere solcher Fähigkeiten sind als App mit nur einem Klick auf allen NEURA-Robotern weltweit erhältlich.

Sichere Erkennung von Menschen

Je nach Einsatzbereich haben die Roboter unterschiedliche Größen und Skills. MAV ist ein flaches, autonom fahrendes Robotik-Fahrzeug, das speziell für die Intralogistik entwickelt wurde. LARA wiederum ist ein besonders leichter und agiler Industrieroboter. Der intelligente persönliche Assistent MiPA ist insbesondere für Dienste am Menschen ausgelegt. Dabei kommt eine weitere zentrale Innovation von David ins Spiel: eine berührungslose Technologie zur Erkennung von Menschen. Dadurch kann MiPA sicher mit Menschen interagieren und dabei repetitive, anstrengende und anspruchsvolle Aufgaben übernehmen.

„Die große Herausforderung für einen Roboterhersteller ist, die Charakteristika des Menschen absolut sicher von allen anderen Objekten auf der Welt zu unterscheiden“, sagt David, „und das haben wir mit einem besonderen Sensor als erster und bislang einziger Hersteller gelöst.“ Damit könnte NEURA Robotics einen gigantischen Markt erschließen, denn bis heute gibt es keinen marktfähigen Roboter, der sicher genug ist, um ihn beispielsweise mit Kindern allein zu lassen. Diese Schlüsseltechnologien sollen nun im großen Stil vermarktet werden. Den Sensor zu entwickeln, sei das eine, sagt David, die nächste große Aufgabe ist die millionenfache industrielle Herstellung: „Die Technik haben wir entwickelt, und jetzt wollen wir weltweit skalieren.“

Aufträge im Wert von mehr als 500 Mio. Euro

Um die Produkte in großer Zahl in den Markt bringen zu können und so ihren aktuellen technologischen Vorsprung in Wachstum zu übersetzen, nutzen David und sein Team alle verfügbaren Kanäle. Sie kooperieren insbesondere auch mit den großen Roboterherstellern dieser Welt. „Diese Unternehmen verstehen Robotik, sie haben Vertriebsstrukturen und ein entsprechendes Serviceangebot“, sagt David. „Das müssen wir nicht extra aufbauen, sondern können uns auf die Entwicklung und die Produktion konzentrieren.“ Die Strategie scheint aufzugehen, für viele Hersteller ist es sinnvoller, die Produkte von NEURA Robotics einzusetzen, als eigene zu bauen.

Im Order Book stehen aktuell Aufträge im Wert von mehr als einer halben Milliarde Euro. David sieht NEURA Robotics weniger als Produkthersteller, sondern vielmehr als Plattform, die sich kontinuierlich weiterentwickelt. Dieser Ansatz ermögliche es zum Beispiel, verschiedene Varianten von MiPA für unterschiedliche Umgebungen bereitzustellen, von der Industrie bis zum Handel, vom Gesundheitswesen bis zum Privathaushalt. Was den Einsatz von Robotern im privaten und öffentlichen Raum betreffe, sei speziell Deutschland noch sehr konservativ, sagt David, doch mit zunehmender Sicherheit und den ersten Erfolgsgeschichten steige auch die Akzeptanz der technischen Helfer: „Bald werden wir Roboter in allen Lebensbereichen haben“, so David.

Multidisziplinäres Team, ambitionierte Ziele

2019 stellte David das Kernteam aus 12 Personen zusammen, allesamt hochqualifizierte Expert*innen für Bereiche wie Robotik, Sensorik, Softwareentwicklung und Unternehmertum. Diese multidisziplinäre Zusammensetzung ermöglicht es, komplexe Herausforderungen anzugehen und innovative Lösungen zu entwickeln. „Wir machen nur Dinge, die wir ganz genau verstehen“, sagt David, und betont dabei besonders die Bedeutung von Teamarbeit, um die ambitionierten Ziele zu erreichen. Nur wenn alle Teammitglieder ihre einzigartigen Fähigkeiten und Perspektiven einbrächten, würde sich die gemeinsame Vision verwirklichen lassen. Seitdem ist das Team stetig gewachsen, viele weitere hochkarätige Köpfe sind dazugestoßen.

Dies ist ein Ausschnitt aus einem Beitrag aus der aktuellen Ausgabe unseres Printmagazins: Mehr dazu liest du in der StartingUp - Heft 01/24 - ab sofort erhältlich – jederzeit online bestellbar - auch als ePaper - über unseren Bestellservice

MyClarella: Start-up fokussiert Mütterpflege im Wochenbett

Das 2021 von Clara Fiorella Teschner gegründete Start-up MyClarella macht das Leben nach der Geburt leichter für junge Mütter und ist jetzt erstmals breit im stationären Handel vertreten.

MyClarella, Mannheimer Vorreiter-Start-up im Bereich der Mütterpflege und des Wochenbetts, erreicht einen bedeutenden Meilenstein. Die Produkte des 2021 gegründeten Unternehmens sind nun erstmals breit im deutschen stationären Handel vertreten. Damit gelingt es MyClarella nicht nur, ein weiteres Kapitel der unternehmerischen Erfolgsgeschichte zu schreiben, auch ein wichtiges gesellschaftspolitisches Ziel wird erreicht: Das Thema Mütterpflege im Wochenbett rückt in den Fokus der Öffentlichkeit. Ziel des Unternehmens ist es, Mütter in der oft schwierigen Zeit nach der Geburt mit geeigneten Produkten und Informationen zu versorgen.

Who mothers the mother?

Clara Fiorella Teschner gründete MyClarella, nachdem sie mit der Geburt ihres Sohnes und dem anschließenden Wochenbett die Lücke im Markt schmerzhaft am eigenen Leib erfahren hatte. Sie rief ein Unternehmen ins Leben, das sich ausschließlich um das Wohl der Mütter kümmert und die Rolle der Mutter in den Fokus rückt. „Who mothers the mother?“ ist nicht nur der Slogan, sondern eine Frage, die gesellschaftlich zum Nachdenken anregen soll. Lange wurde die Zeit nach der Geburt vernachlässigt und die Bedürfnisse der Mütter wurden nicht angemessen berücksichtigt. „Mit MyClarella haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, dieses Tabu zu brechen, und bieten eine breite Palette an innovativen Produkten und fundiertem Wissen für Schwangerschaft, Wochenbett und Stillzeit“, so Clara.

Pflege- und Wochenbett-Hygieneprodukte für Mütter erstmals flächendeckend im stationären Handel

Bereits seit 2023 sind die Produkte von MyClarella bei renommierten Vertriebspartnern wie dm Online und Rossmann Online vertreten (weitere: ShopApotheke, Otto, Avocado Store). Ab dem 29. Februar 2024 sind MyClarella-Produkte während einer Display Aktion in 635 Filialen des deutschen Drogeriemarktführers dm landesweit erhältlich, ab August in 2100 Filialen. Damit werden Pflege- und Wochenbett-Hygieneprodukte für Mütter zum ersten Mal deutschland-, aber auch europaweit, breit im stationären Handel präsentiert.

„Die Zusammenarbeit mit dm ermöglicht es uns, noch mehr Frauen zu erreichen und die Bekanntheit der Marke weiter zu steigern“, so die Gründerin. Seit dem Start 2021 ist das Unternehmen nach eigenen Angaben jedes Jahr um 400 Prozent gewachsen und ist heute schon profitabel. „2025 soll ein Umsatz von über 10 Mio. Euro erreicht werden. Damit wäre MyClarella Start-up-Marktführer im Bereich Mütterpflege in Deutschland“, so Clara.

Das stetig wachsende MyClarella-Produktportfolio bestehend aus Hygieneprodukten (Binden aus Bio-Baumwolle, Intimdusche, Stilleinlagen), Funktionsunterwäsche und pflegender Naturkosmetik, bietet eine moderne und innovative Alternative zu den auf dem Markt bestehenden Produkten. So gehört zum Beispiel hautirritierende Netzunterwäsche dank der wiederverwendbaren MyClarella The Mama Panty der Vergangenheit an. „Evidenzbasiertes Wissen und Aufklärung erhalten die Kundinnen auf dem MyClarella Blog, Social-Media-Kanälen und bald auch in einem kompakten digitalen Format“, so die 31-jährige Unternehmerin abschließend.

Filu: PetTech-Start-up schafft Wohlfühl-Tierarztpraxen

Wie das Münchner PetTech-Start-up filu eine bessere flächendeckende tiermedizinische Versorgung und bessere Arbeitsbedingungen in der Veterinärmedizin schafft.

Das 2022 von der Veterinärmedizinerin Dr. med. vet. Anna Magdalena Naderer (CVO) und den Technologie-Ökonomen Justus Richard Buchen (COO) und Christian Uwe Köhler (CEO) gegründete Start-up filu will ein innovatives Tierarztpraxiskonzept in Deutschland etablieren, das die Veterinärmedizin auf ein neues Level hebt, indem es moderne Tiermedizin mit Wohlfühl-Design verbindet und den Praxisalltag digitalisiert. Neben einer digitalen Patient*innenakte und bequemer online Terminbuchung hat das Start-up eine eigene Tech-Plattform entwickelt, die den Verwaltungsaufwand in der Praxis reduziert, wodurch sich die Tiermediziner*innen voll auf die Tiere fokussieren können.

Missstände ändern und Kliniksterben entgegentreten

Hintergrund ist: Die Entwicklung der Tierarztpraxen und -kliniken hält mit der steigenden Anzahl an Haustieren, wie Hunden, Katzen oder Meerschweinchen, nicht mit. Immer weniger Tierärzt*innen wollen das Risiko einer eigenen Praxis tragen und sich dem hohen Arbeitspensum und Stress aussetzen, weshalb viele von ihnen in andere Branchen abwandern. Die Belastung ist hoch und die Entlohnung schlecht.

„Die Lage ist teilweise dramatisch. Immer mehr Tierärzt*innen wandern in andere Bereiche ab, weshalb sich die tiermedizinische Versorgung in vielen Städten verschlechtert. Zeitgleich werden Tierhalter:innen immer anspruchsvoller. Viele von ihnen sehen in ihren Haustieren ein Familienmitglied, um das sie sich liebevoll kümmern und dessen Gesundheit ihnen wichtig ist. Mit filu bieten wir moderne Tiermedizin auf höchstem Niveau. Wir digitalisieren den Praxisalltag, wodurch wir die Versorgung verbessern und den Verwaltungsaufwand reduzieren. Bei filu sollen sich alle wohlfühlen – auch die Tierärzt*innen. Sie finden ideale Bedingungen vor, wie Work-Life-Balance und angemessene Entlohnung“, sagt Dr. med. vet. Anna Magdalena Naderer, Chief Veterinary Officer und Co-Gründerin von filu. Anna hat selbst erlebt, wie belastend der Alltag in herkömmlichen Praxen ist, weshalb sie in die Pharmaindustrie wechselte. Jetzt erfüllt sie sich mit ihrem Start-up ihren Traum von einer modernen Wohlfühl-Tierarztpraxis, die Tiermediziner*innen ihr verdientes Arbeitsumfeld bietet.

Die Münchner Gründer*innen wollen diese Missstände ändern und dem Kliniksterben entgegentreten. Hierfür plant das Start-up in allen Städten Deutschlands Tierarztpraxen mit Notfallversorgung zu eröffnen. Die erste Praxis öffnete bereits 2023 in München (Theresienwiese) ihre Türen. Nun folgt die zweite im Stadtteil Schwabing. Bereits im Frühjahr werden Eröffnungen in weiteren deutschen Städten folgen.

Die neue Generation von Tierarztpraxis

Ohne lange Wartezeiten kann bequem ein Termin online gebucht werden. Anstatt Zettelwirtschaft gibt es eine digitale Patient*innenakte für die Tiere. Das versetzt Tierärzt*innen in die Lage, bisherige Untersuchungsergebnisse oder Medikationen einzusehen, um die Tiere individuell zu versorgen. Besonders wichtig ist das bei Notfällen. Hier hilft das filu-Team aus qualifizierten Tierarzthelfer*innen und approbierten Verterinärmediziner*innen ebenso, wie beispielsweise bei zahnmedizinischen Problemen. Filu deckt das gesamte Spektrum der Haustiermedizin ab. Die Ausstattung ist modern und umfasst einen OP, Röntgen und Labortechnik. Trotz modernster Technologie bietet die Praxis Mensch und Tier eine echte Wohlfühlatmosphäre, beispielsweise durch die freundliche Praxisgestaltung und Leckerli-Corner. Dank seinem New-Work-Konzept zeigt sich das junge Unternehmen auch als attraktiver Arbeitgeber. Unter anderem bietet das Start-up flexible Arbeitszeiten, attraktive Belohnung, Fitness-Gutscheine und viele Gestaltungsmöglichkeiten.

Mixto: Per Gesetzeslücke zum Start-up-Erfolg

Läutet das von Felix Ruden gegründete Start-up Mixto mit seinem wegweisenden Konzept das baldige Ende des Schwarzmarkt-Booms für die Shisha-Branche ein?

Der Juli 2022 war ein schwarzer Monat für die so hoch florierende Shisha-Tabakbranche. Die Regierung erließ ein Gesetz, nachdem nur mehr maximal 25 Gramm Inhalt pro Packung erlaubt waren – zu stark erhöhten Preisen. Während der Markt sich nach dem Paukenschlag auszudünnen und der Schwarzmarkt zu florieren begann, schlug die Geburtsstunde eines Start-ups, mit dem sich nun alles ändern könnte.

Dank einer simplen Idee verbucht das Start-up Mixto das nach eigenen Angaben stärkste Umsatzplus ihres noch jungen Daseins und macht 2023 über 850.000 Euro Umsatz, nur im B2C-Geschäft, die Belieferung der B2B-Kund*innen beträgt laut Mixto noch einmal doppelt so viel.

Ist bald Schluss mit dem Schwarzmarktboom in der Shisha-Branche?

Dem von Felix Ruden gegründeten Start-up gelingt damit ein innovatives Konzept, das zugleich ein baldiges Ende des Schwarzmarkt-Booms einläuten könnte: der 2-Komponenten-Shisha-Tabak. Dabei wird der trockene Tabak – weiterhin in größeren Abfüllmengen legal verkaufbar – einfach erst bei der/dem Kund*in mit Glycerin angerührt.

„Wir haben das schon vor Jahren so ein bisschen kommen sehen“, sagt Felix. „Zwar konnten wir nicht mit der Gesetzesänderung, so wie sie letztendlich beschlossen wurde, rechnen, aber uns war klar, dass Reglementierungen und Teuerungen kommen werden. Wir hatten fest damit gerechnet, dass die Steuern extrem angehoben werden. Daher haben wir bereits 2017 begonnen, mit Märkten zu experimentieren, auf denen Tabak bereits sehr hoch besteuert war, wie beispielsweise Griechenland.“

Die Idee, kleinere, leichtere Abfüllmengen zu verkaufen, indem man beim Verkauf auf das schwere, Volumen bringende Glycerin verzichtet, ist geboren. Eine jahrelange Testreihe beginnt, in der man mit dem nachträglichen Zusammenmischen von aromatisiertem Tabak und Glycerin experimentiert. „Es hat sehr lange gedauert, bis wir einen Weg gefunden hatten, sodass der Tabak das Glycerin sofort aufnimmt, ein ideal feuchter Shisha-Tabak entsteht und der Geschmack dabei voll erhalten bleibt“, so Felix. „Das Mischverhältnis musste ein anderes sein. Weil wir aber unseren vollmundigen Geschmack behalten wollten, bedeutete dass, das wir ganze Rezepturen neu kreieren mussten.“

Ende 2021 ist man dann soweit und kann das fertig umgebaute Produkt zum Zoll schicken, um eine offizielle Einordnung zu bekommen. Bis dahin ahnt das vorausdenkende Unternehmen bereits, welche Tragweite ein Regierungsbeschluss für die Branche bald haben würde.

Als das Urteil im Juli 2022 schließlich nicht nur eine Erhöhung der Steuern, sondern zudem noch eine Mengenbegrenzung auf 25 Gramm, also quasi eine einfache Portionsgröße, mit sich bringt, ist man bei Mixto bereits gerüstet. Die offizielle Einordnung vom Zoll ist da und damit die Bestätigung, dass die ausgedachte Gesetzeslücke tatsächlich funktioniert, doch die Abverkaufsfrist für die 200 Gramm-Dosen wird von der Regierung noch einmal bis Juni 2023 verlängert.

Geduld ist gefragt

Das Start-up muss sich in Geduld üben. „Wir haben natürlich bis ganz zuletzt gewartet, um mit unserer Neuheit auf den Markt zu gehen“, so Felix. Am Tag des Produktreleases sorgt selbige dann für ein wahres Beben: Aufgrund des hohen Andrangs bricht immer wieder der Server zusammen. Nach nur vier Stunden ist, so der Gründer, das Sortiment komplett ausverkauft. Und auch der Restock ist immer sofort vergriffen.

Weil Mixto anfangs der einzige Anbieter war, der den Tabak in entsprechenden Größen anbieten konnte, gewann das Start-up alleine im letzten Jahr eine enorme Menge Stammkund*innen dazu. Diese lassen das Start-up nun positiv in die Zukunft blicken. „Wir beobachten den Markt natürlich“, sagt Felix. „Aber von den Anbietern, die nachgezogen haben, ist noch keiner von der Produktentwicklung so weit wie wir. Das macht sich in Geschmack und Anwendung bemerkbar.“

Die vielleicht beste Nachricht: Für den Schwarzmarkt dürfte die von Mixto geschaffene Gesetzeslücke dennoch so gut wie ein Aus bedeuten.

me energy: Start-up schafft mobile Elektromobilität an Tankstellen

Das 2019 von Inès Adler und Alexander Sohl gegründete Start-up me energy hilft Tankstellen, denen die Zeit zum Ausbau einer Ladeinfrastruktur fehlt, mobile und stromnetzunabhängige Schnellladestationen zu installieren.

Die begrenzten Netzkapazitäten sorgen besonders bei Tankstellen für großes Interesse an alternativen Ladelösungen. Aktuell befindet sich das Brandenburger Start-up me energy, der erste Hersteller und Betreiber von stromnetzunabhängigen Schnellladestationen, in der Pilotierungsphase mit einer mittelständischen Tankstellenmarke. Ziel ist es, an ausgewählten Standorten eine Schnellladeinfrastruktur zu etablieren, die unabhängig von den Limitierungen und Ausbaukosten des Stromnetzes ist.

Ökologische und flächendeckende Alternative zu konventionellen Ladestationen

Me energy produziert seit 2019 netzautarke mobile Schnellladestationen. Das Start-up aus Brandenburg hat den Rapid Charger 150 entwickelt, eine CO2-neutrale Schnellladestation, die keinen Anschluss an das Stromnetz benötigt, da der Strom im Rapid Charger selbst generiert wird. Damit bietet me energy die ökologische und flächendeckende Alternative zu konventionellen Ladestationen. Derzeit beschäftigt me energy rund 34 Mitarbeiter*innen und hat im Bereich der Energieumsetzung in Ladestationen elf Patente zur Anmeldung gebracht.

Stromnetzunabhängige Schnellladestationen eröffnen Tankstellenbetreibern die Möglichkeit, ihre Ladekapazität flexibel anzupassen. „Das ist von großem Vorteil, da die Bedarfsszenarien für Ladepunkte in den nächsten Jahren stark variieren können und herkömmliche, netzgebundene Infrastrukturen oft starr und unflexibel sind“, sagt Alexander Sohl, der Geschäftsführer und Mitgründer von me energy. Ein zentraler Nutzen ergibt sich auch aus dem flexiblen Betriebsmodell, das von einer reinen Bereitstellung der Hardware, bis hin zur kompletten Zahlungsabwicklung ein Rundum-sorglos-Paket bietet.

Elektromobilität an Tankstellen: Herausforderungen und Chancen

Tankstellenbetreiber stehen beim Auf- und Ausbau von geeigneter Ladeinfrastruktur vor vielen Herausforderungen. Sei es begrenzte Stromnetzkapazität an einzelnen Standorten, hohe Baukosten, lange Planungs- und Genehmigungsphasen oder schlicht der Wunsch, Ladestationen flexibel handhaben zu wollen. Unsere Lösung adressiert diese Probleme gezielt, indem sie das schnelle Laden überall dort ermöglicht, wo es netzgebunden, technisch, wirtschaftlich oder grundsätzlich nicht möglich ist“, sagt Christian Schwenkenbecher, Vertriebsleiter bei me energy. „Deshalb ist es unser erklärtes Ziel, die Ladeinfrastruktur so einfach und komfortabel zu machen, wie es die Menschen in den letzten Jahrzehnten mit ihren Verbrennerfahrzeugen erlebt haben. Viele Pächter und Betreiber von Tankstellen haben uns wissen lassen, dass es wichtig ist, dass Ladestationen nahtlos in bestehende Bezahlsysteme integrierbar sind und gleichzeitig die veränderten Anforderungen der Elektromobilität einfließen“, ergänzt er.

Chance für mittelständische und individuell geführte Tankstellen

Während große Energiehandelsunternehmen wie Aral, Total und Shell bereits umfassend in die Elektromobilität investieren, stehen viele mittelständische Marken und individuell geführte Tankstellen noch vor Bedenken und Hindernissen, die ihre Anpassung erschweren. Der Wechsel von Verbrennungsmotoren zu Elektrofahrzeugen bringt viele Probleme mit sich, denn die Betriebe haben ein etabliertes Geschäftsmodell, das nicht über Nacht umgestellt werden kann. Schwenkenbecher warnt jedoch davor, den anstehenden Hochlauf der Elektromobilität zu unterschätzen: „Die massive Reduktion fossiler Treibhausgasemissionen durch politische Vorgaben verändert unsere Mobilität – weg von Benzin und Diesel als Antriebsenergie, hin zu schnellem, grünem Ladestrom. Das führt dazu, dass sich insbesondere für Tankstellenbetreiber hier neue Chancen und Geschäftsfelder eröffnen. Mittelfristig ist die Weiterentwicklung des ‚Tankstellenbetriebs‘ eine Notwendigkeit und auch ein bekannter Prozess. Schließlich wurde Benzin in den Anfangsjahren der Motorisierung in Apotheken verkauft, bevor sich Tankstellen in vielen Stufen zu dem entwickelt haben, wie wir sie heute kennen.

Besonders für individuell geführte Tankstellen ist das eine schwierige Situation, sie müssen sich anpassen, um weiterhin relevant und attraktiv zu bleiben. Es geht nicht nur darum, Ladestationen für Elektrofahrzeuge zu installieren, es müssen auch neue Strukturen geschaffen werden, die dem veränderten Mobilitätsverhalten entsprechen. So stehen etwa erweiterte Dienstleistungen in Vordergrund, um längere Aufenthalte zu ermöglichen, sei es durch gemütliche Rastplätze, Cafés oder andere Annehmlichkeiten, die den Kunden einen Zeitvertreib während des Aufladens ihres Fahrzeugs bieten.

Vorgabe für 2027: Ein Schnellladepunkt pro Tankstelle

Die politische Agenda macht Druck. Bundeskanzler Olaf Scholz hat klare Vorgaben gemacht, dass bis Ende 2027 an jeder Tankstelle mindestens ein Schnellladepunkt verfügbar sein soll. Für kleinere Tankstellen, die nicht in lange Planungsphasen für den Stromnetzausbau investieren können oder wollen, bietet der Rapid Charger von me energy eine attraktive Alternative. Die stromnetzunabhängige Ladestation in der Größe eines Pkw-Stellplatzes mit zwei Schnellladepunkten kann direkt nach der Anlieferung in Betrieb genommen werden und ist eine flexible Lösung für Tankstellen, die schnell handeln müssen. Zudem kann sie nicht nur gekauft, sondern auch geleast werden, was die Investitionskosten für Betreiber auf ein Minimum reduziert. So soll die Elektromobilität zugänglicher gemacht und die dauerhafte Verfügbarkeit von Schnellladestrom für Unternehmen sichergestellt werden.

FEVANA: Hack your Cycle

Wie Charlotte Irlen und Anton Irlen mit ihrem Start-up FEVANA das bislang wenig beachtete Thema zyklusgerechte Nahrungsergänzung erfolgreich in die Öffentlichkeit tragen.

Business School in Sankt Gallen, Master-Stipendium in Harvard, Einstieg bei Boston Consulting Group: Der Lebenslauf von Charlotte Irlen zeigt eine Karriere auf der Überholspur. Während ihrer Arbeit in der Unternehmensberatung gab es immer wieder Phasen, in denen sie voller Selbstvertrauen Konzernchefs über deren Optimierungspotenzial unterrichtete. Allerdings auch solche, in denen ihr, wie aus heiterem Himmel, Kritik von einem Vorgesetzten direkt ins Mark ging.

Als sie einen dieser Momente einer befreundeten Gynäkologin schilderte, empfahl diese, persönliche Höhen und Tiefen zu tracken und mit dem Zyklus abzugleichen. Nach vier Monaten wusste Charlotte, dass es einen klaren Rhythmus gibt, den sie gezielt für sich nutzen kann. So bemerkte sie beispielsweise, dass sie immer zur selben Zykluszeit Streit mit ihrem Freund hat.

Charlotte begann, sich intensiv damit zu beschäftigen, wie sie ihren Zyklus unterstützen kann, um Stimmungstiefs entgegenzuwirken und konstant leistungsfähig zu sein. „Nachdem ich einige Monate meinen Zyklus und alle Erlebnisse innerhalb dieser Zeit getrackt hatte, war es schon fast gruselig, sich die entstehenden Muster anzusehen. Der große Streit mit meinem Freund, von dem ich davor dachte, dass er einfach so zirka monatlich vorkommt, fiel wie durch Geisterhand immer auf meinen 19. Zyklustag – und das fünf Monate in Folge … Es war schnell klar, dass das kein Zufall sein konnte“, so Charlotte.

Dem Zyklus auf der Spur

Mittels einer intensiven Recherche nach einer natürlichen Lösung für diese Hormonschwankungen fand sie heraus, welche Vitamine und Mineralstoffe ihr dabei helfen, ihren Zyklus positiv zu beeinflussen. Charlotte stellte ihre Ernährung um und mixte sich die passenden Mineralstoffe selbst zusammen. Mit Erfolg: Bereits nach wenigen Wochen merkte sie nicht nur, wie ihr Hormonhaushalt langsam ins Gleichgewicht kam, sondern nahm auch erste positive körperliche und psychische Veränderungen wahr.

Außerdem suchte sie das Gespräch mit Frauenärzt*innen und Lebensmittelwissenschaftler*innen, um noch tiefer in die Thematik einzusteigen. Die gute Nachricht: Hormone können über natürliche Mineralstoffe, Vitamine und Pflanzenextrakte reguliert werden. Jedoch sind das Timing und die genaue Dosierung entscheidend, um Verbesserungen zu erzielen. „Ich war sehr überrascht, dass es dafür noch kein Kombi-Produkt auf dem Markt gibt, sondern häufig nur Vitamin C oder Eisen separat verschrieben werden. Auch die Dosierungen reichen in den meisten Produkten gerade mal aus, um den Mindestbedarf zu decken. Therapeutische Wirkungen sind aber erst bei größeren Mengen möglich“, erklärt Charlotte. Diese wichtige Erkenntnis war letztlich auch der Startschuss für ihr Female­Health-Start-up FEVANA.

Tausche Traumjob gegen Start-up

Im Januar 2022 erhielt Charlotte in Zürich Besuch von ihrem Bruder Anton. Zu diesem Zeitpunkt ähnelte ihre Küche einer Apotheke, in der sie verschiedene Rezepturen für den FEVANA­Prototyp ausprobierte. „Bei Charlotte sah es wirklich aus wie in den Tiefen eines Pharmalabors. Überall standen Schachteln und Fläschchen mit den verschiedensten Vitaminen und Extrakten. Sie hat mit Sicherheit mehrere hundert Rezepturen durchprobiert“, erinnert sich Anton lachend.

Anton war von der Idee, ein natürliches Nahrungsergänzungsmittel zu entwickeln, das genau auf die vier Phasen des weiblichen Zyklus angepasst ist, sofort überzeugt. Der Finance-Student überlegte, wie man Charlottes Küchenlaboraktivitäten professionalisieren könnte. „Ich habe davor noch nie über das Thema Frauengesundheit nachgedacht. In dem Moment realisierte ich, dass das anscheinend ein sehr großes Problem ist, das immerhin die Hälfte der Menschheit betrifft und entweder gar nicht oder mit der Pille, einem Arzneimittel aus den 60ern, therapiert wird“, sagt Anton. Er pitchte die Idee von zyklusgerechter Nahrungsergänzung spontan in einem Gründerkurs – seine Professorin war begeistert und sah hierfür ein großes und stark wachsendes Marktpotenzial.

Daraufhin entschloss sich Anton, statt weiter eine Karriere im Investment Banking zu verfolgen, Charlotte davon zu überzeugen, ihren Job zu kündigen und gemeinsam mit ihm ein Start-up zu gründen. Da seine Schwester anfangs noch zögerte, bewarb sich Anton für ein Gründerstipendium, das es den beiden ermöglichen sollte, zwölf Monate Vollzeit an der Idee zu arbeiten. Als kurz darauf die Zusage kam, waren beide bereit, ins kalte Wasser zu springen. Sie gründeten zusammen, denn Hand aufs Herz: Einen ehrlicheren Sparringspartner auf Augenhöhe als den eigenen Bruder oder die eigene Schwester kann es wohl kaum geben.

Der Sprung ins kalte Wasser

Die beiden arbeiteten intensiv mit Lebensmittelwissenschaftler*innen, um die Rezeptur für die vier FEVANA-Produkte zu perfektionieren. Die Voraussetzung: keine chemischen Zusätze. Alle Inhaltsstoffe müssen auf rein natürlicher Basis miteinander funktionieren. Nach schier unzähligen Versuchen im Labor stand nach neun Monaten die finale Rezeptur für die Produkte release, renew, revive und reboost – für jede der vier Zyklusphasen eins. Insgesamt stecken 40 Inhaltsstoffe in jedem einzelnen Pulver.

„Uns war es auch wichtig, ein Produkt zu entwickeln, das ohne Tabletten auskommt, da diese immer den Anschein erwecken, eine Krankheit zu behandeln. Wir wollten es schaffen, ein Pulver zu entwickeln, das jede Frau ganz easy und vor allem individuell in ihren Alltag integrieren kann. Sodass man es zum Frühstück ganz einfach in Wasser auflösen, die Sportlerin es aber auch nach dem Training in ihren Eiweißshake mixen kann. Es war klar, dass wir sehr viel Zeit, Geld und vor allem hochkarätige Expertise in die Entwicklung einer solch komplexen Rezeptur stecken werden müssen“, so Anton.

Aufgrund der umfangreichen Rezeptur und der vielen hochwertigen Inhaltsstoffen war es jedoch sehr schwierig, eine(n) passende(n) Lohnhersteller*in für die Produktion zu finden. Nach reihenweise gescheiterten Anfragen an über 40 Hersteller*innen erhielten die beiden letztendlich eine einzige Zusage.

Mit der daraus resultierenden Zusammenarbeit sind die beiden bis heute sehr glücklich. „Die von uns entwickelte Rezeptur war derart kompliziert, dass es wirklich schwierig war, einen Hersteller zu finden, der in der Lage ist, unsere Produkte unter unseren hohen Anforderungen zu produzieren. Kompromisse bezüglich der Produktqualität und -komplexität kamen für uns nicht infrage. Es sollte ja wirken. An diesem Punkt wurde uns dann auch klar, wieso es diese Art von Produkt noch nicht gibt und sämtliche Zyklusprodukte sich auf ein paar wenige Wirkstoffe begrenzen, die nicht spezifisch an die Phasen angepasst sind. Es ist schlicht zu teuer und zu aufwändig, solche Produkte herzustellen“, so Charlotte.

Große Visionen in Sachen Frauengesundheit

Neben der intensiven Marktrecherche, der Produktentwicklung und den Tests mit 130 Probandinnen starteten die Geschwister mit den ersten Pitches. Die Feedbacks des Publikums und von Investor*innen waren überwältigend. „Das Interesse war riesengroß, es kam sofort ein Investor aus dem Medizinbereich auf uns zu und sicherte sich schon früh Anteile. Das war für uns natürlich ideal, um das Unternehmen mit Kapital zu versorgen und die Produkt- und Markenentwicklung schnell voranzutreiben“, berichtet Anton. Mit dem Investor hat es neben dem fachlichen Know-how auch auf menschlicher Ebene super gepasst. „Das Bauchgefühl war von Anfang an gut und hat uns bis heute nicht getäuscht“, so Anton.

Mit FEVANA möchten Charlotte, Anton und ihr mittlerweile siebenköpfiges Team eine neue Marke für Frauengesundheit etablieren. Dafür sind bereits weitere Produkte speziell für Frauen in der Menopause, Schwangere und Stillende sowie eine Health-App in Planung. Die beiden haben damit vor allem ein Ziel vor Augen: „90 Prozent aller Frauen haben hormonbedingte Symptome. FEVANAs Mission sind null Prozent“, bringt es die hochambitionierte Gründerin Charlotte abschließend auf den Punkt.

HR-Trends 2024

Mit diesen fünf Trends und Entwicklungen sollten Unternehmen und HR-Teams im Jahr 2024 rechnen und planen.

Auch das Jahr 2023 war für die HR-Welt wieder eine Zeit großer Veränderungen. Die Digitalisierung und der zunehmende Fokus auf nachhaltige und transparente Unternehmensführung haben die Art und Weise, wie Unternehmen agieren und ihre Teams führen, merklich gewandelt. Auch der Fachkräftemangel, der bereits im Jahr 2022 zu spüren war, hat sich weiter verschärft. Unternehmen sind daher zunehmend auf der Suche nach neuen Strategien, um Talente zu gewinnen und langfristig zu binden.

Daher gut zu wissen: Fünf Trends und Entwicklungen, die Unternehmen und HR-Teams im Jahr 2024 erwarten können:

Rückkehr ins Büro – Die Arbeitswelt wird von neuen Richtlinien geprägt, doch Unternehmen müssen aufmerksam zuhören, um Talente zu behalten

Unternehmen, die sich für eine verbindliche Rückkehr ins Büro entscheiden, müssen Richtlinien entwerfen, die den Anforderungen der Mitarbeitenden und ihren familiären und privaten Bedürfnissen gerecht werden. Andernfalls riskieren sie, die besten verfügbaren Fachkräfte an andere Arbeitgeber zu verlieren, die mehr Flexibilität bieten oder Talente ortsunabhängig einstellen. Unternehmen müssen überzeugende oder motivierende Gründe finden, um hybrid arbeitende Mitarbeitende dazu zu bewegen, wieder regelmäßig ins Büro zu kommen. Eine Herausforderung besteht darin, dass GeschäftsführerInnen und CEOs, die oft in einer Ära der ausschließlichen Präsenzarbeit Karriere gemacht haben, über den obligatorischen Arbeitsort ihrer Mitarbeitenden entscheiden. Diese MitarbeiterInnen haben jedoch oftmals ihrerseits ihre berufliche Laufbahn in einer Welt von Hybridarbeit oder Homeoffice aufgebaut, wodurch sie keine tiefe Bindung mehr an physische Büroräume und entsprechende Arbeitsabläufe haben.

Inklusion am Arbeitsplatz: Der Schlüssel zu einer verbesserten Mitarbeiter*innerfahrung und gesteigerter Performance
Viele Arbeitskulturen werden oft von sozialen Themen und geopolitischen Ereignissen beeinflusst oder gar beeinträchtigt – insbesondere dann, wenn von Arbeitgeber*innen erwartet wird, dass sie öffentlich zu einer bestimmten Angelegenheit, einem Grundsatz oder politischen Themen Stellung beziehen sollen. Dieses Phänomen hat zwar seine Vorteile, ist aber auch eine große Herausforderung. Einerseits kann das öffentliche Teilen von Werten und Überzeugungen zu mehr Transparenz beitragen, z.B. bei Unternehmenswerten, der Herangehensweise bei Themen rund um Inklusion oder der Frage, mit wem Geschäfte getätigt werden.

Andererseits sind die heutigen geopolitischen Themen so komplex und schnelllebig, dass es für Arbeitgebende zunehmend schwieriger wird, eine verbindliche öffentliche Erklärung abzugeben, ohne das Risiko einzugehen, unabsichtlich Partei zu ergreifen oder missverstanden zu werden. Unternehmen können dieses Dilemma vermeiden, indem sie sich stärker auf einen strategischen Ansatz zur Förderung von mehr Inklusivität innerhalb ihrer Organisationen konzentrieren. Somit wird die Unternehmenskultur von innen heraus gestärkt und Mitarbeitende werden bei der Bewältigung von Problemen innerhalb und außerhalb der Arbeit aktiv unterstützt.

Nicht die KI an sich, sondern datenbasierte Informationen werden zum entscheidenden Faktor

Derzeit herrscht in den Personalabteilungen viel Aufregung über künstliche Intelligenz (KI). Wichtig ist es jedoch zu verstehen, dass der Hauptvorteil von KI für HR-Teams im schnellen Zugriff und der einfachen Analyse von Daten liegt, damit Entscheidungen zügiger getroffen werden können. Fortschritte in der Datenanalytik und die Entwicklung neuer KI-Tools werden dazu führen, dass Führungskräfte im Jahr 2024 eher datenorientiert als KI-gesteuert arbeiten werden. Mittels KI können sie Daten aufdecken und Trends in der Belegschaft schneller erkennen. Im kommenden Jahr wird es darauf ankommen, dass Mitarbeitende KI richtig einsetzen und das Unternehmen entsprechend vorbereitet ist, um KI erfolgreich nutzen zu können. KI sollte dazu beitragen, Prozesse zu vereinfachen, statt zu komplizieren. Drei Elemente sind hierbei wichtig: Erstens sollte das Vertrauen der AnwenderInnen aufgebaut werden, indem KI-Modelle verbessert werden und Mitarbeitenden erklärt wird, welche Daten sie sicher in die Modelle einfließen lassen können. Zweitens sollte die Kontrolle sichergestellt werden, sodass Mitarbeitende weiterhin die Möglichkeit haben, KI-basierende Daten zu bearbeiten. Drittens, den Wert zu erweitern, indem KI mit der Nutzung ihrer vorhandenen Datenmodelle verglichen wird.

Mit Transparenz und Tempo bei der jüngeren Generation punkten
Unternehmen werden zunehmend dazu aufgefordert, transparenter zu sein und ihren Mitarbeitenden klare Karrierewege aufzuzeigen. Es besteht jedoch eine deutliche Diskrepanz zwischen den Führungskräften und den Mitarbeitenden, was die Erwartungen an die berufliche Entwicklung betrifft: Eine unsichere Wirtschaftslage und Budgetbeschränkungen machen es vielen Unternehmen schwer, ihren Mitarbeitenden eine bessere Perspektive zu bieten oder viel in deren Weiterbildung zu investieren. Die Unternehmen sind sich jedoch bewusst, dass Manager*innen und Arbeitnehmer*innen den Wunsch nach Karrieremöglichkeiten hegen. Das stellt ein Problem dar, da vor allem die jüngeren Generationen von ihren Arbeitgebern mehr Offenheit erwarten. Deshalb ist es wichtig, dass sich Unternehmen auch bei begrenzten Möglichkeiten nicht scheuen, auch schwierige Fragen zu beantworten. Eine offene und ehrliche Kommunikation, die Transparenz fördert und Vertrauen aufbaut, ist gefragt.

Fehlende, langfristige Karrierechancen treibt Arbeitnehmer*innen zum Wechsel
2024 könnte es zu einem Wendepunkt kommen, wenn ArbeitnehmerInnen feststellen, dass ihr Arbeitgeber nur Entwicklungsmöglichkeiten im Bereich Berufserfahrung oder Weiterbildung anbietet, nicht jedoch den schnellen beruflichen Aufstieg ermöglicht, den sich vor allem jüngere ArbeitnehmerInnen wünschen. Daraus könnte sich die Notwendigkeit für eine berufliche Veränderung ergeben, um die persönliche Karriereentwicklung voranzubringen. In einer angespannten Wirtschaftslage führt das Zögern oder das Unvermögen vieler Arbeitgebenden, Maßnahmen zur Erfassung und Förderung von Karriereperspektiven ihrer Mitarbeitenden zu ergreifen, zu einer Art "kulturellem Stillstand". Eine weitere Konsequenz ist die Aufweichung des psychologischen Vertrags zwischen Arbeitgeber*innen und Arbeitnehmer*innen, der während des Lockdowns und den damit verbundenen Störungen gestärkt wurde. Es ist daher wichtig, dass Arbeitgebende ihren Mitarbeiter*innen ein sicheres Umfeld bieten und auf deren Bedürfnisse eingehen, um eine langfristige Bindung zu fördern. Ein Mangel an Vertrauen und Engagement birgt die Gefahr, dass sich Arbeitnehmer*innen nach alternativen Stellen umsehen. Kommt es zu einer deutlichen Erholung der Wirtschaft, könnte sogar eine große Kündigungswelle (Great Resignation) unter jungen, ehrgeizigen Führungskräften und Arbeitnehmer*innen anstehen.

Der Autor Dr. Arne Sjöström ist Lead People Scientist bei Culture Amp

Kai Hesselmann: Founder wird Angel

Immer wieder gibt es erfolgreiche Gründer*innen, die "die Seite wechseln" und selbst zu Angel Investor*innen werden. Einer von ihnen ist Kai Hesselmann, Mitgründer von DealCircle. Über seine Motivation, sein Selbstverständnis und seine Ziele als Angel Investor sprechen wir mit Kai im Interview.

Die Zahl der Angel Investments in deutsche Start-ups ist im ersten Halbjahr im Vergleich zum Vorjahr um fast ein Viertel gesunken. Wie blickst du auf Q3 und Q4 in der Start-up- und Techbranche?

Im ersten Halbjahr hat es einen starken Rückgang bei Angel Deals gegeben, weil viele Investor*innen im vergangenen Jahr einen Dämpfer erfahren haben. Viele Investments haben sich aufgrund der hohen Bewertungen in den Jahren 2021/22 nicht gut entwickelt. Daher sind Investor*innen in diesem Jahr zurückhaltender. Hinzukommt ein hoher Zinsanstieg, wodurch gute Investment-Alternativen entstehen, beispielsweise sind Anleihen mit fünf bis Prozent Rendite-Chance wieder attraktiver geworden.

Aber auch die globalen wirtschaftlichen Unsicherheiten und eine Sättigung in einigen Marktsegmenten spielen sicherlich eine Rolle, weshalb die Zahl der Angel Investments im ersten Halbjahr rückläufig waren. Für das zweite Halbjahr 2023 hoffe ich auf eine Auflockerung. Auch wenn die globalen und geopoli­tischen Unsicherheiten anhalten, könnte sich eine gewisse Stabilisierung abzeichnen. Unter anderem, weil sich die Investor*innen an die neuen Marktbedingungen angepasst haben und Start-ups auf Grundlage geringerer Bewertungen Kapital einwerben. Dennoch könnte auch das zweite Halbjahr unter dem Vorjahreszeitraum liegen.

Was motiviert dich vor diesem Hintergrund, gerade jetzt in Start-ups zu investieren?

Hart gesagt, sind die Konditionen heute attraktiver als noch vor zwei Jahren, und aus Investor*innensicht ist das Risikoprofil zudem deutlich entspannter. Start-ups müssen in einem wesentlich herausfordernderen Marktumfeld Kapital aufnehmen, der Kostendruck ist derzeit höher und der Wettbewerb als Angel geringer. Ein zusätzlicher Punkt: Im letzten Dreivierteljahr sind durch den KI-Hype viele neue Technologiemöglichkeiten für Start-ups entstanden, die jetzt bei den Geschäftsmodellen Einzug halten. Aus meiner Sicht bietet sich daher ein spannendes Umfeld, ein Unternehmen zu gründen, während für Investor*innen das Risiko geringer ist.

Gibt es Branchen oder Themen, die du als Investor derzeit besonders spannend findest?

Bedingt durch unsere M&A-Technologielösung DealCircle natürlich alles, was im M&A-Bereich stattfindet. Hier bestehen noch viele Chancen, weil die Branche sehr konservativ und noch wenig technologisch erschlossen ist. Langsam entstehen immer mehr Geschäftsmodelle, die sich genau damit beschäftigen und versuchen, M&A-Prozesse effizienter zu machen. Nachdem ich mich im letzten Jahr eher mit E-Commerce-­nahen Themen beschäftigt habe, schaue ich derzeit eher auf M&A-nahe Geschäftsmodelle, die vielleicht auch komplementär zu meinem Unternehmen sind.

Welche Kriterien müssen Start-ups erfüllen, damit du investierst?

Der Proof of Concept muss insofern gegeben sein, als erste Kund*innen gewonnen sein müssen. Außerdem müssen die Unternehmen erste Umsätze von zahlenden Kund*innen erzielt haben. Prinzipiell können sich die Start-ups in einer frühen Phase befinden, also auch Pre Seed-Phasen mit einer Bewertung von ein bis zwei Millionen Euro. Geschäftsmodell und Teams sind mir zudem wichtig. Aber auch, ob die Möglichkeit besteht, durch KI im Operativen effizienter zu werden. Also: Wie skalierbar ist das Geschäftsmodell durch den Einsatz von Technologie? Zudem schaue ich, ob sich Kund*innendaten sammeln lassen, um das Geschäft noch effektiver betreiben zu können. Auch das Vorhandensein von Netzwerkeffekten, im Sinne von „je mehr Nutzer*innen, desto besser wird das Tool für alle“, sind für mich ein entscheidendes Investmentkriterium.

Welche Rolle spielen dabei die Faktoren Nachhaltigkeit und Diversität?

Aktuell leider noch zu wenig. Sowohl Nachhaltigkeit als auch Diversität sollten in meinen Investmententscheidungen eine größere Rolle spielen – beides Punkte, auf die ich 2024 definitiv versuchen werde, einen stärkeren Fokus zu legen.

In welche Start-ups hast du bereits investiert?

Revisit aus Aachen, eine Art Customer-Loyalty-Programm für ­lokale Geschäfte. In Hyre aus Berlin, eine Plattform für Softwareunternehmen, um Sales-Talente zu finden, sowie Shopstory, eine KI-basierte Software aus Wien, um das Marketing von Onlineshops zu automatisieren. Mit weiteren Gründer*innen stehe ich aktuell im Austausch. Aber ich freue mich immer über neue spannende Geschäftsideen aus dem M&A-Bereich.

Welche Learnings nimmst du aus Sicht des Founders mit in die neue Herausforderung?

In einer frühen Phase sollten Gründer*innen nicht zu stark an der ursprünglichen Idee ihres Geschäftsmodells festhalten, sondern nah am Markt sein und flexibel bleiben. Hilfreich ist, mit Kund*innen zu sprechen und sich Feedback von Investor*innen einzuholen. Sich schnell anzupassen und lernbereit zu sein, zählen für mich zu den zentralen Learnings. Wichtig ist auch, Durchhaltevermögen zu besitzen, beharrlich zu bleiben und sich von Rückschlägen nicht zu stark demotivieren zu lassen.

In welchen Branchen siehst du das meiste M&A-Potenzial?

Im Start-up-Bereich sicherlich bei Software und Technologie, weil es für Corporates interessant ist, die entsprechenden ­Lösungen aus Bereichen wie Cloud Computing, KI oder Cybersecurity von kleinen Start-ups zu integrieren. Gleiches gilt für den FinTech-Sektor, in dem sich große Banken junge Unternehmen bzw. ihre Lösungen einkaufen, und für Konsum­güter, den Einzelhandel und den E-Commerce. Hier sieht man immer wieder D2C-Marken, etwa aus dem Fashion-Bereich, die für traditionelle Modehersteller*innen interessant sind.

Welche Tipps hast du für Start-ups auf Investor*­innensuche aus eigener Erfahrung?

Sowohl eine realistische Einschätzung der Bewertungshöhe als auch des finanzierbaren Betrags ist aus meiner Sicht entscheidend, vor allem bei Start-ups, die noch keinen Umsatz generieren. Im aktuellen Marktumfeld ist es beispielsweise schwierig, zwei Millionen Euro einsammeln zu wollen bei einer Bewertung von zehn Millionen Euro ohne nennenswerte Umsätze. Daher sollten sich Gründer*innen fragen: Wie viel Kapital brauchen wir zu welchem Zeitpunkt? Was machen wir mit dem Investment? Welche Bewertung ist realistisch? Neben einer klaren Liquiditätsplanung sollten Start-ups mit ausreichend Vorlauf ins Fundraising gehen – nicht erst dann, wenn es kritisch wird.