Vergleichstest: 10 Homepage Baukästen


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Tests & Tools für Gründer: Welcher Homepage-Baukasten ist für Gründer die erste Wahl? Wir haben die Produkte von zehn wichtigen Anbietern auf Herz und Nieren getestet.

Ein sog. Homepage-Baukasten ist nichts weniger als ein (abgespecktes) browserbasiertes Content-Management-System, das dem Kunden als ein Service vermietet wird. Das heißt, man mietet die Website, ggf. die Domain und das Tool zum Pflegen der Website. Der Anspruch der meisten Anbieter ist, dass man mithilfe ihres Baukastens schnell und unkompliziert – ohne Vorkenntnisse – in die Lage versetzt wird, seine eigene Website zu erstellen und zu pflegen.

Ob das in der Praxis dann auch immer zutrifft und wie es sich mit den unterschiedlichen Homepage-Baukästen arbeiten lässt, wollten wir wissen. Dazu haben wir zehn Anbieter getestet, die im deutschsprachigen Raum besonders beliebt sind. Die meisten davon (6 Anbieter) haben uns im Vorfeld einen Testzugang eingerichtet; die übrigen, die auf unsere Anfrage nicht reagierten, haben wir entsprechend ohne deren Support getestet. Dies hat in unserem Test keinen Einfluss auf die Endbewertung, zeigt aber schon im Vorfeld, dass zumindest in Sachen Kommunikation nicht jeder Anbieter „state of the art“ ist.

Der Test

Wir erstellen eine Website für einen Business Coach, der keine profunden Kenntnisse in Sachen Website-Erstellung hat und das Ziel verfolgt, sich und seine Leistungen kostengünstig, schnell und zugleich bestmöglich online zu präsentieren. Die Website soll ihm demnach als digitale Visitenkarte dienen. Sie soll modern und ansprechend sein und die Möglichkeit bieten, dass potenzielle Kunden sich gut informiert fühlen und unkompliziert Kontakt aufnehmen können. Als optionale Erweiterung achten wir darauf, dass die Website zu einem späteren Zeitpunkt (z.B. durch ein Upgrade) um eine Shopfunktion ergänzt werden kann, falls unser Coach auch einmal Webinare oder eigene Bücher über seine Website verkaufen will.

Wir wählen bei jedem der getesteten Anbieter das Paket bzw. Angebot aus, welches der oben geschilderten Ausgangssituation am ehesten entspricht. Unsere Prüfkriterien sind klar definiert und in der großen Tabelle am Ende des Beitrags auf- und ausgeführt. Darüber hinaus schildern wir, was uns auf der Homepage des Anbieters an Informationen erwartet, was dort versprochen wird und was uns dann beim Testen alles auffällt.

Die 10 Anbieter im Test

Hier nun – in alphabetischer Reihenfolge – die von uns getesteten Produkte: 1&1; Cabanova; DomainFactory; Jimdo; one.com; STRATO; Web4Business; Webnode; Weebly; WIX.com

Produkt: MyWebsite PLUS

Die 1&1 Internet SE ist nach eigenen Angaben mit über 6 Mio. Kundenverträgen ein führender internationaler Anbieter von Cloud Services und Hosting-Dienstleistungen. Auf der Startseite finden wir im Menü „Homepage“ alle relevanten Informationen zu den Homepage-Baukästen. Die Seite liefert klare, schnelle und profunde Produktinformationen. Betont wird, dass man keine Vorkenntnisse benötigt und mit wenigen Klicks aus Hunderten von professionellen Homepage-Designs (wir haben rund 340 Vorlagen gezählt) auswählen kann. Verfügbar sind 20 Mio. Archivbilder, Business Apps und „Textvorschläge ideal auf Ihre Branche abgestimmt“. Das Versprechen: „Mit 1&1 MyWebsite ist schon nach wenigen Minuten (Online in nur 5 Minuten) eine repräsentative Startseite online.“ Das klingt vielversprechend – los geht’s!

Wir wählen aus den Tarifen das Paket MyWebsite PLUS aus. Das Paket kostet 9,99 Euro/Monat für 12 Monate, danach 19,99 Euro/Monat. Eine Besonderheit fällt auf: Die Domain ist dauerhaft kostenlos, während bei anderen Anbietern meist im zweiten Jahr Gebühren anfallen. Kleiner Wermutstropfen: Es ist eine einmalige Einrichtungsgebühr in Höhe von 8,90 Euro zu entrichten. Nachdem wir uns angemeldet haben, die Wunschdomain gecheckt und unsere Branche ausgewählt haben (wegen der dazugehörigen Designvorlagen), landen wir im Control-Center, das uns zunächst mit seinen schier unendlichen Infos, Menüs etc. optisch fast erschlägt. 

Nachdem wir das Menü 1&1 MyWebsite entdeckt haben, landen wir im eigentlichen Homepage-Baukasten-Tool. Mit Hilfe dieses sog. Website Builders können wir nun die Vorlage nach unseren Wünschen und Vorstellungen anpassen bzw. umgestalten. Auch das Wechseln in andere Vorlagen ist problemlos möglich. Der Website Builder bietet uns großen Gestaltungsspielraum, die Texte (viele Schrifttypen!) lassen sich schnell und intuitiv einrichten, außerdem können unkompliziert Bilder, Formulare, Videos, HTML, Sound-cloud, FAQ und viele Widgets mehr per Drag & Drop eingefügt werden. Bei Bedarf kann auf HTML-Code umgestellt werden. Um bei Fragen bspw. zum Live Chat zu kommen, muss man gefühlt 10-mal klicken, aber es gibt ihn und er funktioniert gut!

Die für unsere Branche vorgegebenen Texte sind durchweg brauchbar und ordentlich formuliert. Unser Tipp: Die Texte sollten als Anregung gesehen werden, um diese dann zu individualisieren. Denn unser Anspruch ist es ja, eine digitale Visitenkarte zu erstellen, was nur Sinn ergibt, wenn wir uns darin auch mit unserem USP präsentieren. Auch in Sachen Suchmaschinen-Optimierung sind Standardtexte nicht unbedingt zu empfehlen. Unser Eindruck: Alles, was man braucht, ist bei 1&1 verfügbar – wir fühlen uns beim Editieren wohl, finden alles sehr schnell und kommen in kürzester Zeit, ohne Komplikationen zur fertigen Website.

Fazit

1&1 bietet eine Baukastenstruktur, die vieles vorgibt, uns dabei jedoch nicht einschränkt. Man kann an allen Stellen individualisieren, kann je nach eigener Kreativität und eigenen Ansprüchen in die Tiefe gehen oder stattdessen mit einfachen Mitteln schnell eine moderne, vollfunktionsfähige Website ohne viel eigenes Dazutun erstellen. Das Ergebnis ist für unseren Business Coach ein rundum gutes. Und wenn ein Shop gewünscht wird, kann dieser kostenpflichtig schnell hinzugefügt werden.

Produkt: Business

Die Düsseldorfer Cabanova GmbH  hat nach eigenen Angaben weltweit über 750.000 registrierte Nutzer. Auf der erfreulich schlicht gehaltenen Startseite werden wir mit vergleichsweise wenig Text empfangen. Aber dieser hat es in sich: „Erstelle die beste Homepage aller Zeiten für Deine Firma!“ Holla, die Waldfee, das nennen wir mal eine Ansage! Neben dieser vollmundigen Aussage findet man auch Infos zu den Leistungen: „Wähle eine voll anpassbare Hompagevorlage aus über 100 Branchen“, klingt gut! Wer noch nicht überzeugt ist, kann viele Beispiel-Homepages als Referenzen anklicken.

Wir wählen aus dem Angebot das Paket Business aus, die Laufzeit beträgt ein Jahr, sodass wir 8,32 Euro monatlich zu zahlen haben. Das Paket enthält eine kostenlose Domain für 12 Monate, danach sind jährlich 18 Euro als Gebühr fällig. Außerdem wird hier statt einer Einrichtungsgebühr eine einmalige Zahlungsgebühr in Höhe von 3 Euro verlangt.

Wir checken unsere Wunschdomain (alle Endungen sind hier theoretisch möglich) und suchen uns eine der ca. 200 Vorlagen aus. Unsere Suchfeld-Eingabe „Business“ ergibt 10 Vorlagen; die Suche nach „Coach“ ergibt immerhin 59 Vorlagen zur Auswahl. Die Suche „Berater“ ergibt ein Sammelsurium von Angler, Apotheke, Fahrschule bis zu Zahnarzt – damit können wir als Business Coach nichts anfangen. 

Dann folgt die Ernüchterung: Die Vorlagen muten nach Designs aus dem vergangenen Jahrzehnt an, die kostenlosen Bilder stammen wohl aus den 90ern und sind zumindest aus unserer Sicht dann nicht zu empfehlen, wenn man sich mit seiner Website modern oder auch „nur“ zeitgemäß präsentieren will. Die Bedienung des „SiteBuilders“ ist hingegen intuitiv, bietet per Drag & Drop ordentliche Möglichkeiten zur Gestaltung der Seite – man kommt gut zum gewünschten Resultat. Die in der Vorlage vorgegebenen Texte können wir nicht wirklich nutzen, aber wir empfehlen ja ehedem, seinen USP selbst in eigenen Worten zu formulieren. An Widgets finden wir alles, was man braucht. Auch ein Shop ist bereits integriert: allerdings für ganze drei Produkte! In Sachen Support sind wir positiv gestimmt: Man gibt uns telefonisch schnell, freundlich und kompetent Auskunft – so soll es sein!

Fazit

Der Cabanova-Baukasten genügt durchaus Grundansprüchen, zur Auszeichnung „beste Homepage aller Zeiten“ fehlen aus unserer Sicht Welten. Das Handling mutet alles andere als modern an. Der Support ist als positives Highlight hervorzuheben! Unser Tipp: Wer mit Cabanova arbeiten will und eher geringe Ansprüche an das Ergebnis hat, kann statt des von uns gewählten Paket „Business“ (8,32 Euro mtl.) durchaus das kleinere Paket „Economy“ für 4,19 Euro mtl. nehmen.

Produkt: Business

Die vor den Toren Münchens ansässige Domainfactory GmbH wirbt auf ihrer Homepage mit über 15 Jahren Erfahrung, über 200.000 zufriedenen Kunden und mit mehr als 1,3 Mio. verwalteten Domain-Namen, was das Unternehmen nach eigenen Angaben zu einem der größten Webhosting-Unternehmen im deutschsprachigen Raum macht. Die Server befinden sich in Straßburg und Köln; die Infrastruktur-Server in Deutschland. Weiter finden wir auf der klar strukturierten Seite ordentliche Grundinfos und sehr viele Templates als Beispiele für unsere mögliche Homepage. Das entspricht dem Credo des Anbieters: „Einfach machen“ bzw. „Kinderleicht erstellen“.

Also los geht’s! Wir wählen das Paket Business für 9,99 Euro im Monat aus, können das Angebot 60 Tage „risikolos testen“, und können – das ist im Vergleich zu vielen anderen Anbietern beachtlich – monatlich kündigen. Dies ermöglicht uns eine große Flexibilität bei dauerhaft gleichbleibenden Kosten.

Wir öffnen den Editor, erhalten ca. 100 Designvorlagen aus zahlreichen Branchen bzw. Berufen zur Auswahl. Wir nehmen die Vorlage „Beratung“, erhalten ein paar einführende Infos zur Arbeit mit und in dem Editor und legen los.Als erster Eindruck drängt sich uns auf: Den Editor kennen wir doch! Er erinnert uns nicht nur an den 1&1-Website-Builder, sondern entspricht ihm in der Menüführung und -Gestaltung. Unsere Recherche zeigt: Sowohl DomainFactory als auch 1&1 verwenden das Tool des global agierenden Software-Herstellers Duda. Der Unterschied: Die Textbausteine sind bei DomainFactory im Vergleich zu 1&1 in Englisch gehalten,  auch das Help Center bietet ausschließlich englische Texte. Das muss man aber können bzw. mögen!

Der Telefon-Support erweist sich dann – wir atmen durch – als deutschsprachig, ist schnell verfügbar, hinterlässt aber in unserem Fall keinen rundum souveränen Eindruck. Das Arbeiten in dem Baukasten selbst entspricht dann technisch voll und ganz dem, was wir zuvor bei 1&1 geschildert haben.

Fazit

Ein direkter Vergleich zwischen DomainFactory und 1&1 drängt sich hier natürlich auf. Dieser kann nur die jeweilige Preisstruktur und ggf. den Service betreffen. Es gilt: DomainFactory bleibt preislich dauerhaft – bei monatlicher Kündigungsoption – bei 9,99 Euro pro Monat (1&1 kostet uns ab dem 2. Jahr 19,99 Euro); die Domain kostet bei DomainFactory ab dem 2. Jahr 0,99 Euro mtl. (bei 1&1 bleibt sie dauerhaft kostenlos), und last but not least: hier haben wir keine Einrichtungsgebühr (1&1 nimmt einmalig 8,90 Euro). Wenn ein Shop gewünscht wird, ist ein Upgrade auf das Paket Online-Shop für 19,99 Euro mtl. möglich (bei 1&1 können wir ab 9,99 Euro mtl. (im 1. Jahr) ein eigenes Shop-Pakt dazu kaufen. Ein wesentlicher Unterschied: Ein eigenes Newsletter-Tool gibt es hier nicht (bei 1&1 ist dies inkludiert). Unser Urteil: DomainFactory ist eine echte Alternative zu 1&1 und hat – last but not least – in Sachen Preis-Leistung die Nase vorn.

Produkt: JimdoBusiness

Nach Angaben der Hamburger Jimdo GmbH wurden bislang über 20 Mio. Websites mit Jimdo gebaut. Die Landingpage des Anbieters ist übersichtlich: Schnell und direkt wird auf den Punkt gebracht, was uns hier als Kunden erwartet. Unter „Designs“ werden wichtige Themen bzw. Branchen aufgezeigt – auch wir als Business Coach werden hier abgeholt: aus dem Gesamtangebot an Vorlagen stehen uns 14 Designvorlagen für Business & Coaching zur Verfügung. Die Produkte sind gut dargestellt und werden gut erklärt. 

Wir entscheiden uns für das Paket JimdoBusiness für 15 Euro monatlich bei einem Jahr Laufzeit (ein Shop ist hier bereits inkludiert!), könnten uns aber auch die günstigere Pro Version für 5 Euro mtl. vorstellen, denn ein Upgrade ist jederzeit möglich. Wichtig zu wissen: Die Domain ist im ersten Jahr kostenlos, danach sind 20 Euro pro Jahr fällig. Los geht’s: Wir checken und
sichern uns unsere Wunschdomain, wählen das Paket aus (Laufzeit 1 Jahr – wir wollen ja flexibel bleiben), schließen die Registrierung ab und kommen zu den Designvorlagen. Hier fällt uns auf: Die Vorlagen, die vorher noch unter Business & Coaching angezeigt wurden, finden wir jetzt nicht mehr. Auch nicht im Menü „Entscheidungshilfe“ und auch nicht nach Eingabe der Suchwörter Coaching oder Business. Stattdessen erhalten wir Vorlagen (keine 100 wie angekündigt, aber doch rund 40), die – warum auch immer – nach Städten benannt sind. Wir fühlen uns hier etwas im Stich gelassen, starten eine Support-Anfrage per Mail, wie wir denn an die gewünschte Vorlage kommen können. Schnell antwortet der Support, bietet uns an, die betreffende Vorlage mit wenig Aufwand freizuschalten, was dann auch zeitnah erfolgt. 

Parallel dazu testen wir auch eine der anderen Designvorlagen und stellen fest, dass diese nicht zu 100 Prozent dem entspricht, was in der Vorschau abgebildet war. Das heißt, wer die konkrete Vorlage nutzen will, kann dies nicht, sondern erhält eine Art von Grundaufbau der zuvor gezeigten Seite geliefert. Das irritiert. Das Gestalten der Vorlage und Einfügen von Elementen funktioniert dann intuitiv und problemlos, genauso wie das Einbauen eines Kontaktformulars oder Google Maps, einzelner Bilder, Share-Buttons, Videos etc.

Fazit

Das Arbeiten mit Jimdo mutet insgesamt spielerisch leicht und logisch an, ohne Vorkenntnisse kommt man in überschaubarer Zeit mit wenig Aufwand zu einem gut vorzeigbaren Ergebnis. Die Designvorlagen muten in Teilen leider etwas veraltet an, und die Vorlagen sind nicht wirklich branchenrelevant aufgebaut bzw. gestaltet. Kleiner Exkurs: Als Besonderheit bietet Jimdo seit kurzem den sog. Jimdo Dolphin an. Mit diesem Tool ist es tatsächlich möglich, in drei Minuten zur eigenen Website in verschiedenen Design-Optionen zu gelangen. Das Ergebnis: Bilder, Texte, Design werden quasi fertig eingespielt – schaut ordentlich aus –, man könnte damit loslegen. Wer sich von anderen abheben will (Stichwort: USP), sollte auf jeden Fall eigene Texte und Bilder verwenden. Der Dolphin ist unserer Meinung nach als eine pfiffige Anregung zu sehen, nicht unbedingt als ein Ersatz für einen klassischen Baukasten.

Produkt: Homepage-Baukasten Premium

One.com stammt aus Dänemark und hat nach eigenen Angaben über 1,5 Millionen Kunden in 149 Ländern. Wir beginnen unseren Test wie immer mit den Eindrücken von der Unternehmenswebsite. Man wird hier schnell zu den Baukasten-Angeboten geführt. Die Preispolitik mutet etwas unglücklich an. Kommuniziert werden Angebote und „Preise normalerweise“. Die Irritation setzen sich im Detail weiter fort: Im Paketüberblick steht als Leistung „eine Domain“ – wenn wir diese dann später tatsächlich haben wollen, müssen wir extra zahlen. Nur mit einem Sternchen (Verweis auf Fußnote) kommuniziert wird die einmalige Bereitstellungsgebühr in Höhe von stolzen 14,28 Euro.

Wir entscheiden uns für den Homepage-Baukasten Premium für 3,82 Euro monatlich (ab dem 2. Jahr sind 7,65 Euro/mtl. fällig) und wählen ein Template aus (ca. 75 Designvorlagen sind wählbar). Das Arbeiten in der Vorlage mutet dann sehr intuitiv an, alles ist gut sortiert und ebenso gut zu handhaben. Ein klarer Pluspunkt ist der schnelle und kompetente Live Chat! Die Minuspunkte: Es wird keine kostenlose Bilder-Datenbank geboten und die Verfügbarkeit von Widgets lässt deutlich zu wünschen übrig (z.B. ist Google Maps nicht verfügbar, auch nicht per HTML einbaubar). Für 12,16 Euro im Monat kann ein Shop eingerichtet werden. Hier fragt man sich allerdings, inwiefern die komplett in Englisch gehaltene Shop-Vorlage deutschem Recht wirklich genügt. Der Support weist auf unsere Nachfrage lediglich darauf hin, dass man dies in den ersten 15 Tagen selbst prüfen bzw. testen könne, um dann ggf. den Shop wieder kostenfrei zu stornieren.

Fazit

One.com ist eine wirklich günstige Lösung – daher verwundert es nicht, dass man mit deutlichen Abstrichen in den Leistungen leben muss. Es gibt keinen App Store und die Gestaltungsmöglichkeiten sind begrenzt. Wenn man bedenkt, dass andere Anbieter für nicht viel mehr Geld deutlich mehr bieten ...

Produkt: Homepage-Baukasten Pro

Srato betreibt nach eigenen Angaben mehr als 60.000 Server in Berlin und Karlsruhe und hostet vier Millionen Domains für Kunden weltweit. Auf der übersichtlichen Website fällt uns sofort ein Erklärvideo auf, das uns einen guten und schnellen Überblick über die Leistungen liefert. Das Motto: „Der einfache Weg zur modernen Website“. Dazu kann man aus 200 Branchenvorlagen und über 140 responsive Layouts auswählen. Das klingt alles gut. Eine Besonderheit sticht ins Auge: Strato bietet zwei Domains statt der sonst üblichen einen Domain an!

Wir entscheiden uns für den Homepage-Baukasten Pro: Wählbar ist die Laufzeit 1 Monat (10 Euro mtl. plus 15 Euro Einrichtungsgebühr) oder die Laufzeit über 12 Monate (12 x 1 Euro mtl., danach 9 Euro/mtl. plus 10 Euro Einrichtungsgebühr). Nachdem wir die Wunschdomains geprüft haben, erscheint der fette Hinweis, dass wir uns für 600 Euro die Website erstellen lassen können. Unser Eindruck: Traut uns Strato nicht zu, dass wir uns selbst eine Seite basteln können? Dann werden diverse kostenpflichtige Ergänzungen angezeigt, u.a. eine 24/7-Experten-Hotline für 10 Euro. Wir waren bei der Produktübersicht zunächst davon ausgegangen, dass wir eine Experten-Hotline haben: Dort ist bei genauem Hinsehen das Häkchen aber aber nur als „optional“ gesetzt. Das verwirrt!

Nun wählen wir „Dienstleistung“ als Thema unserer Website. Die dazugehörige Vorlage kann jederzeit gewechselt werden. Das Arbeiten im Editor lässt sich gut an, man findet sich gut zurecht. Schriften werden – sofern modifizierbar – nur als Schriftengruppen angeboten, was den Gestaltungsspielraum etwas einschränkt. Die vorgegeben Texte sind nicht branchenspezifisch, eher als Blindtext zu sehen. Einen App Store findet man nicht, Analysemöglichkeiten der Website sind nur rudimentär gegeben.

Fazit

Man kann mit Strato eine einfache Website erstellen, ist aber recht eingeschränkt in der Individualisierbarkeit. Das Arbeiten führt in überschaubarer Zeit zu einem brauchbaren Ergebnis, sofern man nicht zu hohe Ansprüche an die eigene Kreativität hat. Strato ist
unsere Empfehlung für diejenigen, die wenig ausgeben möchten und dabei schnell zu einer einfachen Website kommen möchten. Das Tool ähnelt dem von Web4business, ist allerdings günstiger und bietet weniger Branchenbezug.

Produkt: Business Plus

Die Web4business-Webseite ist übersichtlich, wirkt kompetent, professionell und solide. Der Anbieter präsentiert sich als der Branchenexperte. Alles ist hier auf Branchen ausgelegt; Rechtssicherheit und persönlicher Service werden hervorgehoben, branchenspezifische Texte sind in den Designvorlagen gleich integriert. Keine Angaben finden wir bspw. darüber, wo die Server stehen oder wie viel Speicherplatz dem Kunden zur Verfügung steht.

Wir wählen das Paket Business Plus für 29,90 Euro mtl. Nach dem Anmelden gibt man eine Branche an: dann wird automatisch eine Branchenseite als Vorschlag ausgewählt. Das Design: schlicht, sortiert und solide. Die Bedienung des Tools erweist sich als wenig intuitiv, gestalterisch sind wir recht streng an die von uns gewählte Designvorlage gebunden. Die vorgegebenen Texte sind allesamt branchenspezifisch und lesen sich rund: Könnte man so nutzen, sollte diese aber aus den bereits genannten Gründen individualisieren. Die Bildergalerie erscheint etwas verstaubt, der Anbieter verweist auf zusätzliche Bilder aus dem Stockfoto-Portal Fotolia. Negativ fällt uns auf, dass wir keine Möglichkeit finden, Eingaben Schritt für Schritt rückgängig zu machen und dass das Arbeiten mit zusätzlichen Textelementen recht mühsam ist.

Fazit

Mit web4business kann eine einfache Website schnell erstellt werden, die Ansprüche an Individualität und eigene Gestaltung sollten dabei nicht allzu hoch sein. Geeignet ist das Tool für denjenigen, der ohne große Erweiterungsansprüche schnell eine ordentlich aussehende Web-Visitenkarte haben  will und sich ansonsten mit dem Thema nicht wirklich weiter befassen möchte. Aber: Das Paket kostet immerhin stolze 29,90 Euro im Monat und ist damit im Vergleich zu anderen Anbietern teuer. Auffallend: Der Baukasten ähnelt in großen Teilen dem von Strato, ist teurer als dieser und dafür sehr viel mehr auf  Branchen fokussiert.

Produkt: Standard

Die Schweizer Webnode AG hat bis heute nach eigenen Angaben mehr als 30 Mio. Nutzer. Auf der Startseite erfährt man viel über das Unternehmen und die Köpfe dahinter – das schafft Sympathie. Der Auftritt mutet jung an, die Formulierungen sind recht vollmundig und werblich gehalten, wir finden zu wenig konkrete Infos über Features und über das, was uns hier letztlich erwartet. 

Wir entscheiden uns für das Paket Standard für 9,95 Euro mtl. Nach dem Registrieren wählen wir aus den 81 Layouts der Kategorie „Firma“ eine Vorlage aus, in der ein Unternehmensberater thematisiert wird. Das Editieren, Bildereinfügen, Texteeinfügen etc. funktioniert alles recht intuitiv, sodass wir uns schnell im Baukasten zurechtfinden. Die Aussage „Sie müssen sich auch keine Gedanken über die Texte machen – wir haben für über 100 Berufszweige die Basistexte vorbereitet.“ erweist sich in Realität allerdings als zu vollmundig. (Rubrik-)Überschriften werden geboten, ansonsten so gut wie nur Blindtexte. Negativ fällt uns auf, dass Widgets nur als HTML-Code umständlich eingefügt werden können.

Fazit

Man kommt schnell und einfach zu einer zeitgemäßen, ansehnlichen Website, obwohl eher begrenzte Gestaltungsmöglichkeiten vorgesehen sind. Webnote ist damit ein Baukasten im eigentlichen Sinne, mit dem man gut arbeiten kann, ohne dass man selbst viel Initiative in Sachen Gestaltung zeigen muss.

Produkt: Business

Der US-Anbieter Weebly zählt nach eigenen Angaben weltweit über 30 Mio. Kunden. Der Webauftritt ist modern, kompetent, aber wenig produktbezogen. Stattdessen werden die Mehrwerte kommuniziert. Weebly will eine Komplett-Lösung für das Online-Marketing sein und nicht nur ein Baukasten-Anbieter. Uns fällt auf, dass die Texte im Verlauf der Startseite von Deutsch ins Englische wechseln: das muss man als deutschsprachiger Kunde mögen! Positiv fällt uns auf: Es gibt einen eigenen App Store mit über 200 Apps. Man erhält leider keine Infos zur Frage nach der Kompatibilität mit hiesigem Recht.

Wir entscheiden uns für das Paket Business. Dieses kostet bei einer Laufzeit von einem Jahr 23 Euro; bei zwei Jahren sind 19 Euro mtl. fällig. Ein Shop ist bereits inkludiert. Wir wählen in der Kategorie „Geschäft“ aus 15 Vorlagen eine aus und erhalten eine optisch aufgeräumt wirkende Vorlage, die gute Individualisierungsmöglichkeiten bietet, nicht mit Details überfrachtet ist und so das Arbeiten im Editor angenehm macht. Die Schriftenauswahl ist umfangreich; die kostenlosen Bilder sind nicht unbedingt zu empfehlen. Im App Store (nur in Englisch) findet man alles, was man benötigt, wie Terminplanung, Buchhaltung, Live Chat etc.

Fazit

Weebly ist ein Baukasten, der für Leute gedacht ist, die mit eigenen Ideen, ohne zu viel spielen zu wollen, zu einer eigenen, individuellen Seite kommen wollen, die letztlich alles kann, was benötigt wird. Die Hilfeseiten und Erklärvideos sind allesamt in Englisch, was wir suboptimal finden. Offen bleibt die Frage: Ist das alles für Deutschland auch wirklich rechtssicher? Hierzu findet man keine Infos. Unser Fazit: Wenn wir in New York ansässig wären, wäre Weebly für uns eine richtig gute Wahl.

Produkt: unlimited

Der Hauptsitz des Unternehmens befindet sich in Tel Aviv und bedient nach eigenen Angaben mehr als 90. Mio. Nutzer aus 190 Ländern. Der Blick auf die Website beeindruckt: Man kann aus über 500 Designvorlagen wählen und darüber hinaus scheint alles geboten zu sein. Von automatischem Newsletter, eigener Shop App, Kontaktverwaltung über Finanzverwaltung (Rechnungen erstellen, Mahnwesen) bis hin zu automatisierten Mails. Wer noch mehr benötigt, kann zusätzlich aus vielen kostenpflichtigen Diensten auswählen. Bei Wix erhalten wir ein Jahr lang eine kostenlose .com-Domain. Eine .de-Domain ist nicht buchbar. Wer diese will, muss sie bei einem externen Dienstleister buchen (Zusatzkosten) und kann sie dann mit seiner Wix-Domain verbinden. Die Infos zu den angebotenen Paketen sind leider nicht rundum transparent. Wir erfahren bspw. nicht, was die Domain ab dem zweiten Jahr kostet. Wer im Vorfeld die Verfügbarkeit einer Domain prüfen will, macht dies über das Menü „Abonnements, Domains“.

Wir wählen das Jahresabo Unlimited. Es kostet 12,42 Euro pro Monat, kann sogar monatlich gekündigt werden und wird ohne Einrichtungsgebühr zur Verfügung gestellt. Wir melden uns an, geben im Suchfeld unsere Branche ein, sehen uns das gut gemachte Einführungsvideo über den Wix Editor an und legen los. Erster Eindruck: Wow – hier wird sehr viel geboten bzw. es gibt viel zu tun. Wer kreativ ist und bereits erste Erfahrungen mit Websites gesammelt hat, wird hier voll abgeholt. Es gibt enorme Möglichkeiten, Elemente wie Bilder, Texte, Buttons, Listen oder auch interaktive Elemente einzufügen. Man kann sehr einfach mit sehr vielen Schrifttypen arbeiten und gefühlt unendlich viele kostenlose Apps (SEO, Shop, Kalender, Kommentare, Video, Live Chat, Sprache wechseln ...) nutzen.

Fazit

Schnell wird klar: Wix ist ein Eldorado für alle, die eine große Affinität für Gestaltung haben und bereit sind, sich in ein so umfangreiches Tool reinzuarbeiten – denn es bietet Gestaltungsoptionen und Tools quasi bis zum Abwinken. Wix ermöglicht es, eine professionelle Website zu erstellen, die ganz schnell viel mehr ist und kann als eine virtuelle Visitenkarte. Das Ergebnis wirkt international, modern, frisch. Unsere Empfehlung für Kreative, denen Wordpress zu kompliziert und Jimdo zu „begrenzt“ ist. Das Manko: Wichtige Fragen werden nicht konkret beantwortet. Zum Beispiel: Wo stehen die Server, was kostet mich die Domain nach dem ersten Jahr? Wie rechtssicher sind die Tools?

Und welcher Baukasten ist nun der richtige für mich?

Gibt es den klaren Testsieger? Zunächst sei festgestellt: Keiner der zehn Anbieter ist komplett durchgefallen. Einige Baukästen zeigen zwar Schwächen im Detail, aber überall erhalten wir am Ende ein vorzeigbares Ergebnis, das den durchschnittlichen Ansprüchen voll genügt. Wenn wir bedenken, dass ein Webdesigner schnell mal 2000 Euro nimmt, um eine individuelle Website zu bauen, können die Baukästen trumpfen, sofern man etwas Zeit investiert  und eine Idee von der eigenen Website hat. Mit überschaubarem Einsatz kommt man als Gründer so in jedem Fall zu einer modern anmutenden und individualisierten Website.

Tipp: Lege nicht zu großen Fokus auf die Bild-Archive und Textvorlagen, sondern werde hier selbst aktiv. Gute Bilder kann man heute durchaus selbst machen bzw. machen lassen! Und schaue nicht zu sehr auf die Anzahl der präsentierten Designvorlagen. Hier zählt letztlich nicht die Masse, sondern das, was du aus der einen Vorlage machst, um dich und dein USP gut zu transportieren. Uns war es möglich, aus jeder Vorlage ein ansehnliches Ergebnis zu basteln – zugegebenermaßen mal mit mehr, mal mit weniger Aufwand.

Unser Anspruch war es, schnell und möglichst unkompliziert zu einer modernen Website zu kommen. Positiv hervorzuheben sind folgende Homepage-Baukasten-Anbieter: 

  • Als „Preis-Leistungs-Sieger“ geht DomainFactory aus dem Test hervor. Schade, dass man dort in Sachen Kommunikation nicht genauso gut ist (kein Feedback auf redaktionelle Anfragen). 
  • Als eine Art „Rundum-Sorglos-Paket made in Germany“ hat uns 1&1 überzeugt. 
  • Jimdo ist hier auch noch zu nennen, fällt im direkten Vergleich aber hinter DomainFactory und 1&1 zurück.
  • Wer mehr Zeit investieren will, erste Webdesign-Kenntnisse mitbringt und sich bei der Erstellung seiner Website kreativ austoben will, ist bei WIX.com richtig aufgehoben. WIX bietet ähnliche Power wie das „Kult-Tool“ Wordpress, ist aber übersichtlicher und damit auch für weniger Erprobte noch gut zu handlen. Das Tool stellt eine eigene Baukasten-Dimension speziell für kreative Tüftler dar.

Unser Test zeigt auch: Homepage-Baukästen werden Webdesignern immer mehr Konkurrenz machen, zumal man beim Selbstmachen stets die Kontrolle über seine Inhalte etc. behält und nicht auf den Entwickler angewiesen ist, wenn bspw. später noch ein Shop benötigt wird. Die Baukästen bieten hierfür zumeist brauchbare Erweiterungen an. 

Hier gibts die Tabelle aller Anbieter zum Download.


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1. Finanzen, strategische Entscheidungen und wichtige Anmeldungen

Bereits vor Gründung ist sicherzustellen, dass ausreichend Startkapital vorhanden ist. Das umfasst sowohl die anfänglichen Gründungskosten als auch laufende Betriebsausgaben. Mindestens 10.000 Euro sollten als liquide Mittel vorhanden sein. Zudem ist es ratsam, eine Reserve für unerwartete Ausgaben einzuplanen. Bei nicht ausreichend Eigenkapital kann eine Finanzierung von einer Bank oder einem/einer Investor*in in Erwägung gezogen werden. In diesem Fall ist die Erstellung eines umfassenden Businessplans unerlässlich.

Ebenso muss die richtige Rechtsform für das Unternehmen gewählt werden – hier stehen verschiedene Optionen wie GmbH, GbR oder UG zur Auswahl. Die Rechtsformen unterscheiden sich in Bezug auf Haftung, Steuern und Kosten. Darüber ist ein zu beglaubigender Gesellschaftsvertrag zu erstellen, der die Unternehmensgründung formalisiert.

Sobald die Rechtsform festgelegt ist, muss das Unternehmen offiziell angemeldet werden. Das beinhaltet die Eintragung in das Handelsregister, die Anmeldung beim örtlichen Gewerbeamt, beim Finanzamt und bei der Berufsgenossenschaft VBG (Verwaltungs-Berufsgenossenschaft). Die IHK (Industrie- und Handelskammer) wird in der Regel benachrichtigt, sobald das Gewerbe beim Gewerbeamt angemeldet wurde, und setzt sich mit den Gründer*innen in Verbindung. Die IHK-Mitgliedschaft ist gesetzlich vorgeschrieben.

2.  Erlaubnis zur Arbeitnehmerüberlassung

Für den Start eines Unternehmens in der Personaldienstleistungsbranche braucht es die Erlaubnis zur Arbeitnehmerüberlassung von der Agentur für Arbeit. Sie soll sicherstellen, dass die Arbeitnehmerüberlassung nur von zuverlässigen Verleihern betrieben wird, die den sozialen Schutz der Arbeitnehmenden gewährleisten. Folgende Unterlagen sind für die Antragsstellung erforderlich:

  • Führungszeugnis zur Vorlage bei Behörden für alle vertretungsberechtigten Personen;
  • Auskunft aus dem Gewerbezentralregister für die vertretungsberechtigten Personen und das Unternehmen;
  • Handelsregisterauszug und Kopie der Gewerbeanmeldung;
  • Kopie des Gesellschaftsvertrags (falls kein Handelsregistereintrag vorhanden ist) und Gesellschafterliste;
  • Bescheinigung der Berufsgenossenschaft und der Krankenkassen für mindestens die Hälfte der Arbeitnehmenden;
  • Nachweis über liquide Geldmittel (mindestens 2000 Euro pro Leiharbeitnehmenden und mindestens 10.000 Euro insgesamt);
  • Muster eines Arbeitsvertrags für Leiharbeitnehmende und Muster eines Arbeitnehmerüberlassungsvertrags;
  • Lebensläufe aller vertretungsberechtigten Personen.

Die Erlaubnis zur Arbeitnehmerüberlassung wird zunächst befristet für ein Jahr erteilt. Die Verlängerung muss spätestens drei Monate vor Ablauf beantragt werden. Nach drei aufeinanderfolgenden Jahren zuverlässiger Arbeitnehmerüberlassung mit Erlaubnis kann eine unbefristete Erlaubnis beantragt werden. In den ersten drei Jahren erfolgt mindestens einmal jährlich eine Prüfung der Geschäftsprozesse, um die Einhaltung der Vorschriften sicherzustellen.

3. Mitgliedschaft in einem Tarifverband

Die Zeitarbeitsbranche in Deutschland hat eine hohe Tarifabdeckung und ist stark reguliert. Deshalb wird empfohlen, einem Tarifverband beizutreten. Zu den Vorteilen einer Mitgliedschaft gehören der Zugang zu Vertragsvorlagen und Rechtsberatung, die Möglichkeit zur Mitbestimmung bei wichtigen Tarifänderungen sowie ein vertrauenswürdiges Image, das von Kund*innen, Mitarbeitenden und Institutionen als Gütesiegel verstanden wird. Tipp: Als Existenzgründer*in erhält man anfangs vergünstigte Konditionen.

4. Beachtung der Entleihvorschriften

Bei Arbeitnehmerüberlassungen in der Zeitarbeitsbranche gelten wichtige Vorschriften, die eingehalten werden müssen, um die Rechte der Zeitarbeitnehmenden zu wahren und faire Arbeitsbedingungen zu gewährleisten. Hierzu zählen:

  • Der Vertrag eines Zeitarbeitnehmenden muss als Arbeitnehmerüberlassungsvertrag klar gekennzeichnet sein.
  • In der Regel dürfen Zeitarbeitnehmende maximal 18 Monate an ein Unternehmen überlassen werden, es sei denn, es gelten tarifvertragliche Ausnahmen.
  • Nach den ersten neun Monaten müssen Zeitarbeitnehmende ein Gehalt erhalten, das dem in der Einsatzfirma üblichen Gehalt entspricht (Equal Pay).
  • Das Zeitarbeitsunternehmen ist verpflichtet, für das Gehalt und die Sozialabgaben seiner Arbeitnehmenden aufzukommen, unabhängig davon, ob sie vermittelt werden oder nicht.
  • Das Start- und Enddatum der Vermittlung der Arbeitnehmenden muss bei der zuständigen Krankenversicherung gemeldet werden, wobei die erforderlichen Angaben in der Regel vom Zeitarbeitsunternehmen bereitgestellt werden.

5.   Aufbau einer Unternehmensstruktur

Personaldienstleister*innen fungieren als Schnitt­stelle zwischen Unternehmen und Mitarbeitenden. Das erfordert viel Organisation und klare Zuweisung von Verantwortlichkeiten für verschiedene Aufgaben – von der Personalgewinnung, Disposition und Buchhaltung über Marketing und Rechnungswesen bis hin zur Rechtsgestaltung –, um einen reibungslosen und rechtssicheren Betrieb sicherzustellen. Wer von Anfang an ein zuverlässiges branchengeeignetes ERP-System nutzt, profitiert von automatisierten Arbeitsabläufen, die dabei helfen, Zeit und Ressourcen effizienter zu nutzen, was letztendlich auch Kosten spart. Zugleich verringert dies die Fehlerquote, und die Einspielung regelmäßiger Updates garantiert, dass Personaldienstleister*innen stets rechtskonform und auf dem neusten Stand arbeiten.

6. Etablierung des Unternehmens

Um erfolgreich zu sein und dem Wettbewerb Stand halten zu können, ist es entscheidend, sich attraktiv zu präsentieren und gezieltes Marketing für potenzielle Kund*innen und Bewerber*innen zu betreiben. Dazu gehört eine moderne Website mit einer ansprechenden Karriereseite. Die Auswahl der Kommunikationskanäle sollte auf die Zielgruppen zugeschnitten sein, wobei unterschiedliche Ansätze für Arbeitnehmende und Kund*innen verfolgt werden sollten. Die Verwendung von geeigneten Marketingkanälen, die Erstellung von qualitativ hochwertigem Content und die Integration von Kund*innenreferenzen sind weitere Elemente, um Aufmerksamkeit zu erregen und Vertrauen aufzubauen.

Tipp: Folgender Selbsttest für Zeitarbeit-Gründer*innen verrät dir, wie gut du bereits aufgestellt bist und welche Punkte du ggf. noch bedenken musst.

Tipp zum Weiterarbeiten: Mehr Step-by-Step-Leitfäden zur Gründung in unterschiedlichen Branchen findest du auf www.starting-up.de/gruenden/selbststaendig­machen.html

Klimafreundlich verpacken

Wie du mit geringem Aufwand nicht nur die Umwelt schonen, sondern auch deinen Versand optimieren kannst.

Emissionen zu reduzieren und nachhaltiger zu leben gehört zu einer der wichtigsten Aufgaben unserer Zeit – nicht nur aus gesellschaftlicher Perspektive. Insbesondere für Unternehmen gewinnt das Thema zunehmend an Wichtigkeit. Denn Faktoren wie die steigende CO2-Bepreisung oder das hohe Kund*innenbewusstsein für umweltschonendes Handeln machen eine klimafreundliche Ausrichtung für den Erfolg des eigenen Start-ups unerlässlich. Doch wie können Gründer*innen ihr Unternehmen grüner gestalten?

Auf der Suche nach Optimierungsmöglichkeiten sollte ein gesondertes Augenmerk der Logistik gelten – denn in puncto Verpackungen und Versand lässt sich mit zahlreichen Faktoren die Klimabilanz verbessern. Passende Versandkartons und das richtige Füllmaterial sparen nicht nur Emissionen, sondern helfen auch dabei, Abläufe effizienter zu gestalten und somit Kosten zu sparen. Vier Faktoren spielen bei der Transformation des Versands und der Steigerung der Effizienz eine zentrale Rolle.

1. Die passende Größe

Egal ob innovatives Technologieprodukt, nachhaltige Naturkosmetik oder neuartiges Nahrungsergänzungsmittel – wollen Start-ups die Produkte an ihre Kund*innen bringen, geschieht dies meist über den Versandweg. Damit alles reibungslos läuft, ist eine passende Verpackung unerlässlich. Ob sich ein Karton für das Verschicken deines Produkts jedoch wirklich eignet, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. Zuerst gilt es, die passende Größe zu finden. Denn in verschickten Paketen befindet sich häufig eins: Luft! Der überflüssige Freiraum geht jedoch zulasten der Umwelt, da das Versenden von größeren Paketen mehr Abgase freisetzt. Und wer neben dem Produkt zu viel Platz lässt, verursacht nicht nur höhere Emissionen, sondern gefährdet zudem die Sicherheit der Ware. Denn kann der Inhalt verrutschen, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass es während des Versandprozesses zu Beschädigungen kommt.

Damit die Lieferung ohne Komplikationen zu deinen Kund*innen gelangt, solltest du also darauf achten, den Inhalt ungefähr zwei Fingerbreit von der Außenwand des Kartons zu platzieren. So bleibt genug Freiraum, der sich im weiteren Packprozess mit Polstermaterial auffüllen lässt – ein starkes Verrutschen wird vermieden. Zudem spart ein passender Karton Geld, denn die meisten Versanddienstleister*innen errechnen ihre Portokosten nicht nur anhand des Gewichts, sondern auch nach der Größe der Lieferung. Durch die Optimierung der Größe deiner Versandverpackung kannst du somit sowohl deine Ausgaben senken als auch deinen CO2-Fußabdruck verringern.

2. Material sparen

Neben den passenden Maßen spielt auch die Dicke des Kartons eine entscheidende Rolle bei der Transformation zu einem klimafreundlichen Versand. Viele Verpackungshändler*innen bieten in ihrem Sortiment neben Kartons in einwelliger Ausführung auch Varianten mit doppellagiger Wellpappe an. Diese sorgen durch ihre dickeren Außenwände zwar für höheren Schutz, kosten jedoch mehr und sind in ihrer Herstellung materialintensiver. Auf der Suche nach dem richtigen Karton solltest du dir daher immer die Frage stellen, ob dein Produkt wirklich eine zusätzliche Absicherung benötigt. Für einen Großteil der verschickten Waren reichen die einwelligen Ausführungen aus und es lohnt sich nicht, auf materialintensivere Varianten mit doppellagiger Wellpappe zurückzugreifen – für das Versenden von empfindlichen Gütern ergibt es hingegen Sinn.

Um darüber hinaus noch mehr Ressourcen zu sparen, kannst du auf Kartons mit einem Anteil aus Grasfasern zurückgreifen. Mithilfe einer Kombination aus Gras- und Recyclingpapier entstehen die nachhaltigen Kartons, deren Produktion weniger Wasser und Energie benötigt als die von herkömmlichen Ausführungen aus Holzzellstoff. Zudem sorgt die hohe regionale Verfügbarkeit von Gras für eine bessere CO2-Bilanz bei der Herstellung.

3. Nachhaltiges Füllmaterial nutzen

Wie heißt es so schön? Auf die inneren Werte kommt es an – nicht anders verhält es sich beim Thema Verpackungen. Denn für einen sicheren Versand braucht es neben dem passenden Transportkarton auch die richtige Polsterung. Vor allem zerbrechliches Versandgut sollte mithilfe von Füllmaterial gegen Stürze oder andere Einwirkungen von außen geschützt sein. Wenn du beim Sichern deiner Ware jedoch nicht auf herkömmliche Folienartikel zurückgreifen willst, bieten klimafreundliche Alterna­tiven wie Recyclingpapier die Lösung. Zum einen lassen sich Papierpolster einfach verarbeiten und verfügen über ein hohes Maß an Stabilität, was das Verrutschen der Produkte im Karton verhindert. Zum anderen können sie nach ihrer Nutzung ohne weitere Probleme wieder in die Kreislaufwirtschaft zurückgeführt werden. Neben klassischem Packpapier bietet zudem hochwertige Packseide eine gute Möglichkeit, Produkte zu sichern und das Paket auch optisch aufzuwerten. Mithilfe des chlor- und säurefreien Füllmaterials lassen sich insbesondere zerbrechliche Artikel klimafreundlich und sicher verpacken. Damit ein Produkt sicher zur Kundschaft gelangt, braucht es somit keine Produkte aus Kunststoff.

4. Auf Papierklebeband vertrauen

Sind der passende Karton und das richtige Polstermaterial gefunden, fehlt nur noch ein verlässliches Klebeband, um den Verpackungsprozess wortwörtlich abzuschließen. Genau wie beim Füllmaterial kannst du auch bei den Verschlussmaterialien aus einem großen Sortiment wählen. Dabei setzt sich jedes Klebeband aus einem Trägermaterial und der Klebemasse zusammen. Zu häufig genutzten Trägermaterialien gehören Polyvinylchlorid (PVC) oder Polypropylen (PP). Diese bieten zwar den Vorteil hoher Widerstandsfähigkeit und einer flexiblen Anwendung, lassen sich aber nicht ohne Weiteres in die Kreislaufwirtschaft zurückführen. Denn wurde ein Karton mit einem PP- oder PVC-Klebeband verschlossen, müssen die Verbraucher*innen erst die Klebereste vom Paket entfernen, oder die Trennung der Stoffe erfolgt in Recyclinganlagen.

Als umweltfreundliche Alternative kannst du stattdessen Papierklebeband nutzen. Wie der Name bereits verrät, besteht das Trägermaterial aus Papier – zusammen mit einem Karton aus Grasfasern und Packpapier entstehen somit nachhaltige Einstofflösungen, die sich problemlos in die Kreislaufwirtschaft zurückführen lassen. In puncto Verlässlichkeit musst du dabei keine Abstriche machen, denn Papierklebebänder mit Naturkautschukkleber gewährleisten eine hohe Klebkraft. Ein weiterer Vorteil: Da sich das Papierklebeband einfach per Hand abreißen lässt, fällt die Handhabung im Alltag leicht.

Stolperfallen kennen

Nicht nur Verbraucher*innen legen immer mehr Wert auf nachhaltige Verpackungen. Auch vonseiten des Gesetzgebers gibt es zahlreiche Regularien und Gesetze, die umweltbewusstes Handeln begünstigen oder voraussetzen. So verpflichtet das 2019 in Kraft getretene Verpackungsgesetz (kurz VerpackG) jeden, der Verpackungen in den Umlauf bringt, dazu, sich im Anschluss an der Verwertung finanziell zu beteiligen. Das betrifft insbesondere junge Unternehmen, die ihre Ware über den Postweg verschicken. Denn laut Definition gelten (Online-)Händler*innen als sogenannte Erstinverkehrbringer*innen und sind somit von der erweiterten Produktverantwortung betroffen. Bevor Produkte verschickt werden, besteht vor dem ersten Versand die Verpflichtung, sich bei der Stiftung Zentrale Stelle Verpackungsregister LUCID zu registrieren. Anschließend muss die weitere Lizensierung durch ein duales System erfolgen. Bei Missachtung der Vorgaben drohen empfindliche Geldbußen in Höhe von bis zu 200.000 Euro, weshalb vor allem junge Unternehmer*innen darauf achten sollten, alle Vorgaben zu erfüllen.

Da die Kosten für die Verwertung von umweltfreundlichen Materialen geringer sind als bei Kunststoffprodukten, lohnt es sich auch hier, den Versand grüner zu gestalten. Wenn du dir unsicher bist, welche Verpackung sich für dein Produkt eignet oder inwiefern du vom VerpackG betroffen bist, lohnt es sich zudem, an einen versierten Verpackungsdienstleister heranzutreten und offene Fragen zu klären.

Der Autor Jens Mühlenbruch ist Vertriebs- und Projektentwickler bei der BB-Verpackungen GmbH. Als Experte hilft er Geschäftskund*innen dabei, Versand- und Verpackungsprozesse zu optimieren.

Second Closing: hey circle erhöht Finanzierungssumme auf 2 Mio. Euro

Das 2022 von Doris Diebold gestartete hey circle bietet Mehrweg-Versandboxen und -taschen für den E-Commerce und gibt die Erhöhung des Kapitals um 500.000 Euro auf 2 Mio. Euro bekannt. Erst drei Monate zuvor war die Seed-Finanzierungsrunde geschlossen worden, nun ist ein zweites Closing erfolgt.

Hey circle bietet Mehrweg-Versandboxen und -taschen für den E-Commerce, die Einwegkartons ersetzen und so fast vollständig den Abfall und bis zu 3/4 der CO-Emissionen vermeiden. Kombiniert wird die Lösung mit einer IT-Plattform, die das starke Pfandsystem per Knopfdruck in den Webshop integriert. Die Boxen und Taschen sind auf rund 50 Umläufe ausgelegt. hey circle ist seit im Mai 2022 am Markt. Rund 50 Unternehmen, darunter u.a. Trigema, die Österreichische Post und DRYKORN, sind bereits Kunde oder testen die Lösung ausgiebig. hey circle ist u. a. bekannt aus „Die Höhle der Löwen“ und als Gewinner des „German Innovation Award in Gold.

An der aktuellen Finanzierung sind sowohl bestehende Geldgeber wie Capacura und Gateway, aber auch neue Business Angels beteiligt. „Wir freuen uns sehr, dass weitere Partnerinnen und Partner mit uns den Mehrweg gehen wollen“, sagt Doris Diebold, Gründerin und Geschäftsführerin von hey circle. „Immer mehr Investoren legen einen Investitionsfokus auf Impact Startups, die etwas fürs Klima tun. In unserem Fall kommt hinzu, dass Abfallvermeidung ein sehr greifbares Thema ist – für Verbraucher*innen und Investor*innen zugleich. Sie sehen das Potential für Mehrweg-Versandlösung von hey circle.“


+++ Wir haben Doris Diebold und hey circle im November 23 als unsere GameChanger des Monats präsentiert – hier das Interview zum nachlesen +++


hey circle skaliert Produktion und entwickelt Portfolio weiter

Das frische Kapital fließt in den Ausbau des IT- und Sales-Teams sowie in die Skalierung der Produktion. hey circle konnte mit dem ersten Teil der Finanzierungsrunde bereits einen größeren Produktionsauftrag der Versandboxen in Auftrag gegeben, deren Auslieferung im Sommer 2024 erfolgt. Die bekannten Boxen in fünf verschiedenen Größen erhalten eine Reihe an Design-Anpassungen, um den Bedürfnissen von Kund*innen und Logistik noch besser gerecht zu werden. Ebenfalls in diesem Jahr kommt die neue XXL-Box. Vorbestellungen für alle Produkte sind bereits möglich.

Die bisherige Ökobilanz – bis zu 94 % weniger Abfall und rund Dreiviertel weniger CO2-Emissionen bei der Nutzung der Mehrweg-Versandbox – wird durch den Einsatz von Rezyklat weiter verbessert. Das Produkt-Design wurde entsprechend den Bedingungen in Logistikzentren und in Folge von Belastungstests kontinuierlich optimiert.

Mehrweg braucht besonders viele Umläufe – und ein starkes Pfandsystem

„Die Taschen und Boxen, die sich immer und immer wieder verwenden lassen, sind ein Teil der hey circle Lösung. Wir unterstützen Onlinehändler darüber hinaus mit der kompletten Integration des Mehrweg-Angebots in den Onlineshop, stellen sicher, dass die Verpackungen wieder zurückkommen und tracken die CO2-Ersparnis“, so Morris Kurz, als CTO verantwortlich für die technische Seite des Mehrweg-Angebots.

Die Zielgruppe im Fokus

Im Interview: Miruna Vasi, Social Media Manager und Content Creator im Münchner Technologie Zentrum (MTZ), über (Re-)Branding mithilfe einer maßgeschneiderten Social-Media-Strategie und zielgruppenorientiertes Community Management.

Was hat euch konkret dazu bewogen, das MTZ als Technologie-Campus für Start-ups medial neu zu positionieren?

Wir wollten als MTZ deutlich attraktiver für vielversprechende Tech-Start-ups im Großraum München werden. Grundsätzlich war die Bekanntheit im Münchner Ökosystem eher gering und dementsprechend war es das Ziel, unsere Reichweite zu steigern. Zudem haben wir unsere Social-Media-Aktivitäten dort positioniert, wo unsere Zielgruppen aktiv sind: z.B. LinkedIn. Die neue Positionierung ging auch mit der Zielsetzung einher, die Vernetzung innerhalb des lokalen Ökosystems wiederherzustellen.

Was waren die wichtigsten Maßnahmen?

Die strategischen Schritte orientierten sich an der Positionierung des MTZ als Zentrum für Tech-Start-ups, deren erste Gründungsphase gemeistert ist. Wir haben die Auswahl unserer Mieter stetig angepasst, somit deutlich mehr Vernetzung innerhalb des Hauses erreicht und Weiterempfehlungen steigern können. Als Nächstes haben wir unsere Marketingkanäle mit bereits erfolgreichen Geschäftsmodellen abgeglichen, und konnten so besser verstehen, welche Formen der Zielgruppenansprachen gut funktionieren. Eine Erkenntnis: Man muss nicht immer das Rad komplett neu erfinden. Weiterhin haben wir relevante Trends aufgenommen und diese an unsere Marke angepasst. Darüber hinaus haben wir die Ansprüche der GenZ bei der Organisation von Events mitberücksichtigt.

Welche Learnings hattet ihr während der Umsetzung der Strategie?

Trotz des unzweifelhaft wichtigen Ausbaus unserer Social­Media-Aktivität ist auch der persönliche Kontakt zu den Firmen enorm wichtig. Dies zeigt sich bei den vielen Empfehlungen von den hier ansässigen Start-ups. Wir haben auch festgestellt, dass die performantesten Inhalte diejenigen sind, die Menschen und deren Tätigkeiten vorstellen. Zum Beispiel: Mitarbeiter des Monats, Erfolge unserer Gründer oder Teamvorstellungen. Dabei spielen Emotionen eine große Rolle. Ein weiterer Lerneffekt war, dass Gründer und Teams ein entspannteres Umfeld wünschen, das weniger formell ist und Möglichkeiten zum Netzwerken bietet. Dementsprechend haben wir unsere neue MTZ-Lounge eröffnet, die spontane Meetings ermöglicht, und einen internen Slack-Channel reaktiviert.

Wo steht ihr jetzt und wohin soll die Reise gehen?

Aktuell befinden wir uns in einem Veränderungsprozess hinsichtlich der Mieterstruktur. Wir haben letztes Jahr über 25 neue Start-ups hinzugewonnen und verzeichnen wöchentlich neue Anfragen. Das zeigt, dass unsere Maßnahmen Resonanz erzeugen und wir ein bekannter und gut vernetzter Partner im Münchner Ökosystem geworden sind. Als mittelfristiges Ziel möchten wir das MTZ als starken regionalen Player im Süden Deutschlands positionieren, langfristig auch international. Besonders in meiner Rolle als Social Media- und Community Manager versuche ich, die Marke mit viel Kreativität weiterzuentwickeln und passende Partnerschaften zu etablieren.

Was können sich Start-ups vom Beispiel des MTZ fürs eigene Branding bzw. Community Management abschauen?

Ich denke, das Wichtigste ist, sich stringent auf die Kundengruppe zu fokussieren und Beiträge zu kreieren, die Emotionen auslösen. Zudem machen die richtigen Kanäle einen großen Unterschied in der Reichweite des Contents. Zusätzlich sollten Start-ups von Anfang an nicht zu wenig in Marketing und Branding investieren. Aber ich empfehle auch, sich andere bzw. ähnliche und erfolgreiche Unternehmen oder Modelle anzusehen und deren erfolgreiches Vorgehen zu adaptieren.

Danke, Miruna, für deine spannenden Insights, und weiterhin viel Erfolg und Spaß beim Community Building.

Circula: Berliner SaaS-FinTech auf Transformations- und Wachstumskurs

Von Start-up zu Scale-up: Das 2017 von Roman Leicht und Nikolai Skatchkov gegründete Circula strebt als Plattform für Mitarbeiterausgaben die europäische Spitze an und stellt dazu ein neues Führungsteam auf.

Circula ist eine führende Expense-Management-Lösung für mittelständische, europäische Unternehmen wie About You, DATEV, Deutsche Fußball Liga, Noerr, McMakler und Securitas. Nach Angaben des Unternehmens nutzen aktuell mehr als 150.000 Beschäftigte Circula. Das Unternehmen wurde 2017 von Roman Leicht und Nikolai Skatchkov und hat bis heute über 25 Millionen US-Dollar an Risikokapital erworben.

Jetzt kündigt das Berliner FinTech mit der Vorstellung seines neuen Leadership Teams einen steilen Transformationsprozess ang. An der Spitze des Unternehmens steht weiterhin Co-Founder und CEO Nikolai Skatchkov, der das Fintech 2017 gemeinsam mit Roman Leicht, CTO, gründete. Bei der Wahl des neuen CRO, des CFO, des VP Sales und des VP Marketing wurde nun besonders auf Erfahrung bei der Skalierung von Start-ups geachtet. Die Neuzugänge sollen Circula dabei helfen, sich als übergreifende Plattform für alle Mitarbeiterausgaben an die Spitze Europas zu stellen und Wettbewerber wie SAP Concur, Lanes & Planes und Edenred hinter sich zu lassen. Angestrebt werden dabei 1 Million zahlende Nutzer*innen bis 2029.

Circulas Vision: Europas beste Plattform für Mitarbeiterausgaben

Das Unternehmen, über dessen Plattform Mitarbeiterausgaben aller Art wie Reisekosten, Spesen, Kreditkarten und Mitarbeiter-Benefits gemanagt werden können, verzeichnet nach eigenen Angaben aktuell über 1700 zufriedene Kund*innen sowie erste Erfolge in den Märkten Spanien und Niederlande (NRR von über 135 Prozent, NPS von 51 Prozent). 2022 hatte Circula in einer Series-A-Finanzierungsrunde einen zweistelligen Millionenbetrag eingesammelt. Erst kürzlich hat das Unternehmen sein Produktportfolio um eine Firmenkreditkarte erweitert.

CEO Nikolai Skatchkov: „2024 wird ein Jahr des Wandels für unser Unternehmen. Wir haben die klare Mission, die beste europäische Plattform für Mitarbeiterausgaben aufzubauen. Unsere neue Führung wird sich auf den Aufbau einer skalierbaren und effizienten Go-to-Market-Strategie konzentrieren.“

Neues Führungsteam soll internationales Wachstum ankurbeln

Unter der Leitung von Alistair Newman (vormals u.a. Hootsuite, SimilarWeb, Dext) als CRO sollen nun alle kund*innenorientierten Funktionen gebündelt werden. Newman bringt einen reichen Erfahrungsschatz aus über 25 Jahren in der Softwarebranche mit und leitete bereits erfolgreiche GTM-Strategien für zahlreiche Unternehmen, Start-ups wie börsennotierte Unternehmen. Unter seiner Führung will Circula bis Ende 2024 auf seiner starken Präsenz auf dem deutschen Markt aufbauen, wo das Unternehmen bereits Marktführer im Bereich Spesenmanagement ist, und in den Niederlanden und Spanien weiter expandieren.

Johannes Kochs (vormals u.a. Staffbase) unterstützt dieses Ziel in seiner neuen Rolle als CFO. Kochs hat langjährige Erfahrung im Finanzwesen und stellte sein Händchen für Business Skalierung zuletzt in der Rolle des SVP of Finance bei Staffbase unter Beweis. Unter seiner Mitwirkung wurde der Umsatz dort um das Zehnfache gesteigert. 2022 wurde Staffbase zudem zum Unicorn.

Das neue Team wird ergänzt durch Niko Thielsch (vormals u.a. Adjust) als VP Sales Deutschland, der sich durch seine langjährige Arbeit im SaaS-Bereich insbesondere mit Feinheiten verschiedener Wachstumsstrategien von Scale-Ups auskennt, und Etienne Echinard (vormals u.a. Payfit, Criteo, Mirakl, Rakuten), der als neuer VP Marketing entscheidende Erfahrungswerte im Bereich Growth Marketing mitbringt.

Nikolai Skatchkov begründet die Wahl wie folgt: „Das neue Führungsteam verfügt über umfangreiche Erfahrung im B2B-SaaS-Bereich und hat bereits Champions wie SimilarWeb, Adjust, Criteo sowie Scale-Ups wie Staffbase, Dext und Payfit erfolgreich skaliert. Scale-ups sind in Europa selten, deshalb haben wir nach den richtigen Leuten gesucht, die aus erster Hand wissen, wie man eine produktübergreifende und internationale Erfolgsgeschichte aufbaut. Was uns zu Alistair, Johannes, Niko und Etienne geführt hat, ist ihre große Leidenschaft für ihr Handwerk und ihr Drang, ein Unternehmen von Weltklasse aufzubauen.“

Expansion bleibt nicht unbemerkt

Erst kürzlich wurde Circula von der Financial Times auf Platz 80 der „FT 1000: Europe’s fastest-growing companies“ gelistet, unter den deutschen Unternehmen ist Circula sogar unter den Top 20. Die „FT 1000”-Rangliste, die in Zusammenarbeit mit dem deutschen Marktforschungsunternehmen Statista erstellt wurde, würdigte 2024 europäische Unternehmen, die sich trotz Herausforderungen der letzten Jahre wie den Auswirkungen der Covid-19-Pandemie, der Inflation sowie der durch den Krieg in der Ukraine ausgelöste Energiekrise widerstandsfähig gezeigt haben und einen Aufschwung erlebt haben.

Die Beratungs- und Prüfgesellschaft Deloitte verlieh dem Unternehmen letzten Donnerstag zudem den „​​​​Technology Fast 50 Award“. Mit dem Award prämiert Deloitte jedes Jahr die fünfzig am schnellsten wachsenden Unternehmen der deutschen Tech-Branche, basierend auf ihrem prozentualen Umsatzwachstum der vergangenen vier Geschäftsjahre. Mit einer Wachstumsrate von 1.987,27 % schaffte es Circula hier auf Platz 10.

Nikolai Skatchkov: „Über die Auszeichnungen freuen wir uns natürlich sehr. Unser Wachstum wird gesehen. Mit unserem neuen Führungsteam haben wir eine echte Chance, ein langlebiges europäisches Technologieunternehmen aufzubauen. Das Feedback unserer Nutzer stimmt uns zuversichtlich, dass wir ein fester Bestandteil der Finanz- und HR-Technologie in Europa werden. Nachdem wir ein Produkt mit erstklassigen Kundenrezensionen und einer sehr starken Kundenbindung entwickelt haben, freuen wir uns darauf, den Marktführer für die Verwaltung von Mitarbeiterausgaben aufzubauen. Aber es geht nicht nur darum, einem Nordstern hinterherzujagen. Die Reise zum Aufbau eines Unternehmens ist eine Erfahrung. Und wir sind froh, dass wir mit Alistair, Johannes, Niko und Etienne Menschen gefunden haben, die unsere Einstellung teilen.“

Green Fusion: Multi-Millionen-Wachstumsfinanzierung für CleanTech-Start-up

2021 gegründet, entwickelt und vertreibt das Brandenburger CleanTech-Start-up Green Fusion ein cloudbasiertes Energiemanagement zur intelligenten Steuerung, Überwachung, Analyse und Optimierung von Wärme- und Energiesystemen in Gebäuden.

Kund*innen des 2021 von Nina Germanus, Matteo Zappulla, Paul Hock und Simon Wagenknecht gegründeten Start-ups Green Fusion sind Wohnungsgesellschaften, Stadtwerke, Contractoren, Eigentümer*innen und Betreiber*innen von Energieversorgungsanlagen. Green Fusion beschäftigt aktuell deutschlandweit mehr als 40 Mitarbeiter*innen.

Angeführt vom Lead-Investor BitStone Capital beteiligt sich dabei neben allen bestehenden Investoren auch erstmals der französisch-deutsche VC XAnge. Mit dem frischen Kapital soll das großflächige Ausrollen der Lösung im Gebäudebestand forciert werden. Um Wohnungsgesellschaften einen schnell wirksamen Hebel für die großen Herausforderungen der Wärmewende und Dekarbonisierung an die Hand zu geben. Aber auch, um die eigene Position auf dem deutschen Markt weiter zu stärken und die Expansion in Europa voranzutreiben.

“Seit unserem ersten Investment in Green Fusion vor über zwei Jahren haben sich viele unserer Annahmen zur Marktentwicklung und zum Wachstum des Unternehmens bestätigt. Zudem konnte das Führungsteam erweitert werden, sodass die Organisation heute noch schlagkräftiger aufgestellt ist", sagt Kai Panitzki, Managing Partner, bei BitStone Capital. “Das Thema Energiewende ist in der Wohnungswirtschaft mittlerweile ganz oben auf der Agenda angekommen und das Momentum sehr hoch, daher verstärken wir unser Engagement jetzt gern.”

“Der Ansatz von Green Fusion zur Reduzierung des Energieverbrauchs und die damit verbundene Senkung der CO2-Emissionen zeigt das transformative Potenzial der Technologie im Immobiliensektor”, sagt Valerie Bures, Partner XAnge und Head of DACH. “Die Fähigkeit von Green Fusion, jährlich über 250 Millionen Tonnen CO2 einzusparen, wenn auf alle deutschen Mehrfamilienhäuser angewandt, stellt nicht nur ein funktionierendes Geschäftsmodell dar, sondern auch einen großen Fortschritt in unserem Kampf gegen den Klimawandel. Mit dem Potenzial zur Einsparung von über 1 Giga-Tonne CO2 pro Jahr in ganz Europa wird Green Fusion in der Branche ein bedeutendes Signal setzen und zeigen, welch tiefgreifenden Einfluss Innovationen auf eine grünere Zukunft haben können.“

“Unsere Lösung ist binnen kürzester Zeit deutschlandweit von der Wohnungswirtschaft angenommen worden und fast täglich kommen neue Anfragen hinzu”, sagt Green Fusion Geschäftsführerin Nina Germanus. “Diese Erfolgsstory wollen wir mit der Unterstützung unseres großartigen Investoren-Teams auch langfristig weiterschreiben: Im Zuge der Energiewende wird unser Energiesystem immer verteilter und dynamischer. Stichworte sind hier Mieterstrom, Mehrfamilienhäuser als Prosumer Anlagen und virtuelle Kraftwerke sowie die volatile Energie- und CO2-Bepreisung. All das macht die sektorübergreifende Optimierung und Steuerung immer wichtiger. Deshalb arbeiten wir bereits daran, unsere Lösung zu einer zentralen Energiemanagement-Plattform für das vernetzte Energiesystem der Zukunft auszubauen – für Gebäude, Mobilität und vieles mehr.”

Patent Index 2023

Deutschland ist führend bei Patentanmeldungen aus Europa und liegt auf Platz 2 im weltweiten Ranking; 23 % aller Patentanmeldungen aus Europa wurden von Einzelpersonen bzw. KMU eingereicht.

Im vergangenen Jahr sind beim Europäischen Patentamt (EPA) 199 275 Patentanmeldungen eingereicht worden. Dies entspricht einem Anstieg um 2,9 % gegenüber dem Vorjahr. Laut dem heute (19.03.24) veröffentlichten Patent Index 2023 bedeutet dies einen neuen Höchstwert und eine Fortsetzung des positiven Trends von 2022 (+2,6 %) und 2021 (+4,7 %). Als Instrument für den Schutz und die Vermarktung von Erfindungen sind Patentanmeldungen ein Frühindikator für die Investitionen von Unternehmen in Forschung und Entwicklung.

Signifikanter Anstieg bei Erfindungen in digitaler Kommunikation und Energietechnologie

Die technischen Gebiete mit den meisten im vergangenen Jahr beim EPA eingereichten Patentanmeldungen waren digitale Kommunikation (einschließlich Technologien für Mobilfunknetze), Medizintechnik sowie Computertechnik.

Den größten Zuwachs zeigte 2023 jedoch das Technologiesegment Elektrische Maschinen, Geräte, Energie (+12,2 % gegenüber 2022), das unter anderem Erfindungen zu sauberen Energietechnologien einschließlich Batterien umfasst (+28 %). Auch die Biotechnologie verzeichnete weiterhin steigende Anmeldezahlen (+5,9 %).

Job-Plattform Instaffo sichert 10 Mio. Euro Wachstumskapital

Das 2017 von Christoph Zöller und Nikolai Gulatz gegründete Heidelberger Scale-up bietet eine Job-Plattform, die den Bewerbungsprozess für Fachkräfte radikal vereinfacht. Die Investition fließt in die Weiterentwicklung der Plattform.

In Deutschland stehen Unternehmen vor einem paradoxen Phänomen: Einerseits müssen sie angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Turbulenzen Budgets kürzen und Stellen streichen. Andererseits ringen laut der Deutschen Industrie- und Handelskammer fast zwei Drittel der Firmen um qualifizierte Talente - besonders in den Bereichen Tech und Sales. Um trotz dieses Dilemmas wettbewerbsfähig zu bleiben, sind Unternehmen gezwungen, ihre Recruiting-Strategien zu überdenken und nach effizienten und neuen Lösungen zu suchen.

Genau hier setzt Instaffo an: Das 2017 von Christoph Zöller und Nikolai Gulatz gegründete Heidelberger Scale-up bietet eine Job-Plattform, die den Bewerbungsprozess für Fachkräfte radikal vereinfacht. So wie AirBnB das Reisen durch ein müheloses Buchungserlebnis nachhaltig verändert hat, setzt Instaffo mit einer positiven Recruiting-Erfahrung für Talente neue Maßstäbe: Dank KI-gestütztem Match-Making und transparenter Stellenprofile entdecken sie Jobs, die perfekt zu ihren Anforderungen passen. Die Möglichkeit zur direkten Kontaktaufnahme erleichtert es ihnen zudem, sich ohne den sonst üblichen Bewerbungsaufwand mit Unternehmen auszutauschen und zu vernetzen.

Investment fördert Innovationsführerschaft

Im Vergleich zur Konkurrenz konnte Instaffo - trotz der zögerlichen Investitionsbereitschaft vieler Unternehmen im letzten Jahr - stark wachsen. Dieses bahnbrechende Potenzial hat der Private Equity Fond Crosslantic Capital aus Düsseldorf erkannt und unterstützt das Unternehmen mit einer Investition von 10 Millionen Euro. "Instaffo markiert eine entscheidende Wende für den Recruiting- Markt", erklärt Philipp Meixner, Partner bei Crosslantic Capital. "Wir glauben fest an die innovative Kraft und die Fähigkeit von Instaffo, die gesamte Recruiting-Branche nachhaltig zu verändern und seine führende Rolle auf neue Segmente auszuweiten."

Auf diese Chance setzt auch CEO und Co-Founder Christoph Zöller: "Ich bin extrem stolz darauf, wie unser Team in dieser Marktphase über sich hinausgewachsen ist und das Wachstum von Instaffo maßgeblich vorangetrieben hat", sagt er. "Mithilfe der Finanzierung kommen wir nun unserer Vision ein gutes Stück näher, die zentrale Anlaufstelle für das Recruiting von Fach- und Führungskräften in Europa zu werden."

Die Finanzspritze fließt direkt in die Weiterentwicklung der Plattform, den Ausbau der bestehenden Geschäftsfelder sowie die Erschließung neuer Segmente wie Marketing, Consulting und Finance, um Instaffos Position als Vorreiter im Recruiting-Markt zu festigen und auszubauen.

Mit seinem innovativen Ansatz konnte Instaffo nach eigenen Angaben bereits über 1.800 Kunden wie RTL, GLS, OTTO, Hornbach und E.ON gewinnen, aber auch wachsende Start- und Scale-ups wie deeploi oder sevDesk stellen über die Job-Plattform ein. Außerdem konnte sich Instaffo als eine der bestbewerteten Recruiting-Plattformen mit durchschnittlich 4,8 Sternen bei Google, TrustPilot and OMR Reviews etablieren. Der Erfolg spiegelt sich auch im Jahresumsatz wider, der laut Unternehmensangaben letztes Jahr um über 65 Prozent stark gestiegen ist.

Tipps zur optimalen Cookie-Akzeptanz

5 Tipps für eine bestmögliche Consent Rate durch Cookie-Banner-Optimierung. Es gilt: Wird das Nutzungserlebnis verbessert, wird das Vertrauen der Anwender*innen gestärkt und die Bereitschaft zur Zustimmung erhöht.

Aufgrund des stetigen Bedeutungsverlusts der Third-Party Cookies ist es für Marketer schwieriger geworden, die Befindlichkeiten und Interessen der Anwender*innen zu verstehen und Onlinewerbung zielgruppengerecht und akkurat auszuspielen. Das hat zum einen mit technischen Änderungen seitens der Browserherstellenden zu tun, resultiert zum anderen aber auch aus europaweiten rechtlichen Neuerungen in Form der geplanten E-Privacy-Verordnung der EU. Im Rahmen des Digital Markets Acts (DMA) kommen aktuell auf die Betreiber von Websites weitere Herausforderungen zu, die mit der genauen Ausgestaltung des Cookie Banners und des Consent Managers zu tun haben.

Die Expert*innen des Performance Marketing Serviceanbieters Smarketer aus Berlin weisen darauf hin, dass geringe Zustimmungsraten seitens der Anwender*innen dazu beitragen, dass Werbetreibende nur noch bei einem Teil der Nutzer*innen um deren Interessen wissen. „Eine Akzeptanrate von über 80 Prozent ist optimal und sichert ein Maximum an Nutzerdaten. Das erlaubt treffsichere Marketingentscheidungen und sichert eine optimale Conversion Rate“, weiß Matthias Rohde, Product Lead CRO bei Smarketer. Er sieht aber auch zahlreiche Websites mit einer deutlich geringeren Akzeptanzrate. „Liegt diese unterhalb 70 Prozent, besteht Gesprächsbedarf mit einem hierauf spezialisierten Marketing-Dienstleister.“

DSGVO muss kein Hindernis für Cookie-Akzeptanz sein

Auch wenn es keine Standardlösung gibt, die für alle Websitebetreiber optimal ist, existieren einige zentrale Faktoren, welche Einfluss auf die Akzeptanzrate haben – im Folgenden liest du fünf Tipps, die sich in der täglichen Beratung der Kund*innen als zielführend erwiesen haben.

1. Der Rechtsrahmen ermöglicht durchaus funktionale, rechtssichere Cookie-Banner

Zunächst sollten Website-Betreiber sicherstellen, dass sämtliche Datenschutzbestimmungen im Rahmen der DSGVO eingehalten werden. Diese machen es Unternehmen schwer, aber nicht unmöglich, Cookie-Banner so einzusetzen, dass sie hohe Akzeptanzraten erzielen. Die Informationen und Regeln über die Verwendung von Cookies müssen transparent und verständlich sein und eine aktive Zustimmung (d.h. Opt-in, nicht Opt-out) sowie eine sichtbare Option zur Ablehnung von Cookies vorsehen.

2. Position und Gestaltung des Consent Managers entscheidet über Akzeptanz

Dieser sollte gut sichtbar sein und als Pop-up bestenfalls in der Mitte erscheinen – eine Herausforderung bei unterschiedlichen Auflösungen. Dennoch sollte der Banner nicht wie ein Fremdkörper wirken, denn wenn Nutzer*innen das Gefühl haben, dass der Banner nicht zur Website gehört oder wie Werbung aussieht, dann wird eher eine Ablehnung erteilt. Hier kann man mit Platzierung eines Logos oder passender Grafik Abhilfe schaffen.

3. Website-Betreiber*innen sollten eine Entscheidung seitens der Nutzer*innen herbeiführen

Viele Nutzer*innen ignorieren Cookie-Banner komplett, lassen also die Consent-Abfrage einfach unbeantwortet stehen, sofern das möglich ist. Daraus dass der Nutzung der Daten nicht explizit zugestimmt wird, resultiert ein hoher Datenverlust. „Die Design-Optimierung kann für eine Steigerung der Datengrundlage von bis zu 65 Prozent sorgen“, erklärt Rode. Der Hintergrund sollte daher möglichst nicht anklickbar oder scrollbar sein, um den Nutzer eher zur Abgabe seiner Zustimmung zu animieren.

4. Auf die intuitive Beschriftung der Buttons kommt es an

Hilfreich ist eine übersichtliche Gestaltung, denn zu viele Konfigurationsmöglichkeiten wirken sich negativ auf die Akzeptanzrate aus. Ein auffälliger Kontrast, der den Akzeptieren-Button hervorhebt, ist dagegen ebenso förderlich wie eine gute Usability, auch und gerade auf mobilen Endgeräten. „Hier hilft allerdings oftmals nur akribisches A/B-Testing, da jede Audience individuell zu bewerten ist und es kein Patentrezept gibt“, rät Rode. Dies trifft auch auf die jeweils zur Zielgruppe passende Bezeichnung der Buttons zu. Generell gilt aber, dass verständlicher Inhalt und klare Handlungsaufforderungen Vertrauen schaffen. Je nach Zielgruppe kann eine humorvolle, sachliche oder für Zustimmung werbende Herangehensweise der richtige Weg sein. Betont werden sollte die Handlungsaufforderung zur Zustimmung.

5. Nicht mit allen Plattformen lässt sich ein optimales Einwilligungsmanagement realisieren

Bei der Wahl der Plattform für das Einwilligungsmanagement empfehlen Expert*innen plattformübergreifend die Verwendung von Usercentrics, Consentmanager oder Cookiebot. Für Wordpress-Installationen bietet sich dagegen die Lösung von Borlabs an. Die Verwendung von integrierten Lösungen einiger Content Management Systeme oder Shopsysteme ist hingegen riskant, da hier zum jetzigen Zeitpunkt wesentliche Konfigurationsmöglichkeiten nicht vorhanden sind und dadurch eine optimale Gestaltung des Consent Banners nicht realisierbar ist.

Consent Max als Support für Unternehmen

Und ein Tipp zum Schluss: Unternehmen, die bei der Cookie Banner Optimierung unsicher sind, sollten auf das Know-how einer erfahrenen Performance-Marketing-Agentur setzen und hier langfristig die Weichen richtig stellen. Das beginnt mit der Suche nach dem jeweils geeigneten Consent Managers, reicht über die technische Implementierung und Konfiguration des Consent Managers bis zur Anpassung der Marketing Tracking Codes. Noch einige Schritte weiter geht die Optimierung von Design und Beschriftung der Consent-Elemente. Mithilfe von akkuratem A/B-Testing und regelmäßigem Monitoring lässt sich im Rahmen der Consent Rate Optimization ein Akzeptanzwert von mehr von über 80 Prozent erzielen.

Mega-Deal: 128 Mio.-Euro-Runde für Münchner BioTech-Start-up Tubulis

Tubulis, 2019 von Dr. Dominik Schumacher und seinem Team in München gegründet, hat erfolgreich eine erweiterte und überzeichnete Serie-B2-Finanzierungsrunde in Höhe von 128 Millionen Euro abgeschlossen.

Chemotherapien für die Behandlung von Krebserkrankungen sind nach wie vor für den Patienten oftmals mit signifikanten Nebenwirkungen verbunden. Der Grund: Viele der üblicherweise verwendeten Therapeutika greifen nicht nur Krebszellen an, sondern auch das umliegende, gesunde Gewebe. Um diese und weitere Herausforderungen in der Krebsforschung und -behandlung anzugehen, haben CEO Dr. Dominik Schumacher und sein Team im Jahr 2019 Tubulis gegründet.

Tubulis entwickelt sogenannte Antikörper-Wirkstoff-Konjugate (ADCs), die Krebszellen gezielter als bislang angreifen können, ohne das umliegende Gewebe zu beschädigen. Der Wirkstoff wird dafür mit einem Antikörper kombiniert, der in Lage ist, Krebszellen von gesunden Zellen zu unterscheiden. Nicht nur können ADCs auf diese Weise Krebs mit höherer Präzision und damit Effizienz bekämpfen, auch die Nebenwirkungen der Therapie lassen sich so signifikant reduzieren. Die von Tubulis entwickelten ADCs zeichnen sich zudem durch ihre Stabilität aus: Bisherige ADCs haben oftmals einen Großteil ihrer Wirkstoffe verloren, bevor sie die Tumorzelle erreicht haben, während die ADCs von Tubulis diese zuverlässiger ans Ziel bringen können.

Die aktuelle Finanzierungsrunde wurde von EQT Life Sciences und Nextech Invest Ltd angeführt und umfasst neben Bayern Kapital mit dem ScaleUp-Fonds Bayern auch zahlreiche Bestandsinvestoren, sowie zwei neue Kapitalgeber: Frazier Life Sciences und Deep Track Capital. Als einer der ersten Investoren, die das Potenzial von Tubulis erkannt haben, begleitet Bayern Kapital das Unternehmen bereits seit der Seed-Runde im Jahr 2020.

Die Mittel aus der aktuellen Finanzierungsrunde will Tubulis nutzen, um die erste klinischen Evaluierung von TUB-030 und TUB-040 abzuschließen sowie die Weiterentwicklung der Technologie-Plattform von Tubulis zur Entwicklung weiterer, flexibel anpassbarer ADC-Varianten zu unterstützen. Außerdem soll die Expansion des Unternehmens in den US-Markt durch die Gründung einer Tubulis-Tochter in den USA vorangetrieben werden.

„Die aktuelle Finanzierungsrunde durch verschiedene internationale, auf das Segment Biotech spezialisierte Investoren verdeutlicht noch einmal die einzigartige Positionierung von Tubulis im Bereich ADCs. Unsere proprietäre Plattformtechnologie und unsere Expertise stellen die Grundlage für eine Pipeline von spezialisierten Protein-Wirkstoff-Konjugaten dar“, sagt Dr. Dominik Schumacher, CEO und Mitgründer von Tubulis. „Unser Ziel ist es, Tubulis als ein weltweit führendes Unternehmen für die ADC-Entwicklung zu etablieren. Unser nächster Schritt wird es sein, die klinische Phase abzuschließen, um die volle Leistungsfähigkeit und den therapeutischen Wert von ADCs zu nutzen.“

Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger: „Die neuartigen Antikörper-Wirkstoff-Konjugate von Tubulis haben bereits zahlreiche namhafte Bestands- und Neuinvestoren überzeugt, in die bayerische Biotech-Firma zu investieren. Bayern Kapital finanziert das Unternehmen seit der ersten Finanzierungsrunde in 2020 und engagiert sich in der aktuellen Runde mit dem ScaleUp-Fonds Bayern. Erfolgsbeispiele wie Tubulis zeigen, dass Bayern wissenschaftlich und technologisch auf höchstem Niveau ganz vorne mitspielt. Diese Dynamik aus Innovation und Leistung stellt nach wie vor das Fundament für den wirtschaftlichen Erfolg Bayerns und somit auch für die langfristige und nachhaltige Schaffung von Arbeitsplätzen im Freistaat dar.“

„Die Möglichkeiten, die sich durch die Plattformtechnologie von Tubulis und die darauf basierenden ADCs ergeben, haben enormes Potenzial für die Krebsforschung und -behandlung in diesem Feld, insbesondere für die Entwicklung gezielterer Therapieformen mit geringeren Nebenwirkungen. Dementsprechend freuen wir uns, Tubulis mit dem ScaleUp-Fonds in der aktuellen Finanzierungsrunde weiter zu begleiten“, sagt Monika Steger, Geschäftsführerin von Bayern Kapital.

Green Startup Monitor 2024: Grüne Start-ups beweisen Widerstandsfähigkeit

Der Green Startup Monitor (GSM) 2024 analysiert die Rolle von Start-ups als Innovationstreiber in der grünen Wirtschaft. Eine zentrale Erkenntnis: 29 % der der Neugründungen sind nachhaltige Firmen.

Grüne Start-ups sind ein wichtiger Treiber für den Wandel hin zu einer nachhaltigen Wirtschaft. Das zeigen die aktuellen Ergebnisse des nun veröffentlichten Grünen Startup Monitors 2024 (engl. Green Startup Monitor, GSM). Die vom Borderstep Institut für Innovation und Nachhaltigkeit und dem Bundesverband Deutsche Startups herausgegebene Studie verdeutlicht, dass fast ein Drittel der Neugründungen nachhaltige Firmen sind. Zwar sank deren Anteil angesichts schwieriger Marktlage und unsicherer Finanzierungsoptionen im Vergleich zum Vorjahr von 35 auf 29 Prozent. Gleichwohl streben die grünen Jungunternehmen laut GSM vermehrt nach schnellem Wachstum und einem hohen Marktanteil. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU), die die Anfänge des GSM mit einem Projekt begleitet hat, rief zudem vor einigen Jahren ein eigenes Förderprogramm für grüne Start-ups ins Leben.

Rahmenbedingungen für grüne Gründer*innen und Start-ups verbessern

Der Green Startup Monitor analysiert die Rolle von Start-ups als Innovationstreiber in der grünen Wirtschaft und identifiziert spezifische Bedürfnisse und Herausforderungen, mit denen diese konfrontiert sind. Die Erkenntnisse der Untersuchung sollen dazu dienen, die Rahmenbedingungen für grüne Gründer*innen und Start-ups in Deutschland zu verbessern. „Eine naturverträgliche und nachhaltige Ökonomie muss Standard werden“, sagt in dem Zusammenhang DBU-Generalsekretär Alexander Bonde. „Der Green Startup-Monitor macht klar, wie wichtig innovative und umweltbewusste Geschäftsstrategien sind. Sie sichern Widerstandsfähigkeit im Wettbewerb“, so Bonde weiter. Deshalb unterstütze die DBU gezielt Start-ups sowie kleine und mittlere Unternehmen, die lösungsorientiert zum Umweltschutz beitragen. Der Green Startup Monitor ist erstmals im Rahmen eines von der DBU geförderten Projekts entstanden und wurde bis zum Jahr 2021 finanziell unterstützt. Nun ist die Studie zum sechsten Mal veröffentlicht worden.

Grüne Start-ups stärken Nachhaltigkeit der deutschen Wirtschaft

Ein Fazit des GSM: Nachhaltige Start-ups stärken durch ihr Innovations- und Wachstumsstreben die Nachhaltigkeit der deutschen Wirtschaft. Borderstep Instituts-Leiter und GSM-Co-Autor Prof. Dr. Klaus Fichter betont: „Mehr als die Hälfte der grünen Start-ups streben sowohl nach schnellem Wachstum als auch nach einem hohen Marktanteil, belegt unsere Studie. Das macht sie zu Transformationsbeschleunigern.“ Laut GSM kooperieren grüne Start-ups öfter mit Industrie- und Wirtschaftspartnern (71 Prozent im Vergleich zu 58 Prozent der nicht-grünen Start-ups). Dabei nehmen sie eine wichtige Rolle im Wissensaustausch für eine nachhaltige Wirtschaftstransformation ein. Nach Fichters Worten arbeiten mehr als die Hälfte (rund 54 Prozent) häufiger mit Hochschulen und Forschung zusammen als nicht-grüne Start-ups (etwa 38 Prozent). Unterdessen fordert Fichter, in Deutschland „bessere Förderbedingungen für die Verwertung von Forschungsergebnissen zu schaffen“.

Grüne Start-ups beweisen wirtschaftliche Widerstandsfähigkeit

Dem GSM zufolge streben grüne Start-ups nicht allein nach wirtschaftlichem Erfolg, sondern tragen aktiv dazu bei, ökologische und soziale Herausforderungen zu bewältigen. Zugleich zeigt der Green Startup Monitor allerdings, dass Nachhaltigkeitsziele angesichts aktuell herausfordernder Marktbedingungen an Priorität verlieren. Denn: Der Anteil der Start-ups, die ihre gesellschaftliche und ökologische Wirkung als sehr wichtige Unternehmensstrategie ansehen, sinkt im Vergleich zum Vorjahr von 79 auf 66 Prozent. Doch die Studienergebnisse deuten auch darauf hin, dass der auf Nachhaltigkeit konzentrierte stabile Kern grüner Neugründungen meist widerstandsfähiger auf wirtschaftliche Unsicherheiten reagiert als solche Start-ups, die nachhaltigen Zielen weniger Vorrang einräumen. Der Grund: Sie seien oft weniger von sich verändernden Kosten und Kaufverhalten betroffen, heißt es im aktuellen GSM. Außerdem „können immer mehr Start-ups ihre positiven Auswirkungen auf die nachhaltige Wirtschaft mit konkreten Zahlen und Fakten nachweisen“, sagt Yasmin Olteanu, Professorin an der Berliner Hochschule für Technik und ebenfalls Co-Autorin des Green Startup Monitors. Dies deute darauf hin, dass grüne Start-ups nicht nur neue nachhaltige Lösungen anbieten, sondern auch positiv auf Gesellschaft und Umwelt wirken wollen.

Der Green Startup Monitor 2024 kann hier kostenfrei heruntergeladen werden.

Top 100 Next Unicorns: 14 “Soonicorns” kommen aus Deutschland

14 der 100 vielversprechendsten “Soonicorns” kommen aus Deutschland. Das zeigt das aktuelle Ranking “Top 100 Next Unicorns” von VivaTech und GP Bullhound.

“Soonicorns” sind die vielversprechendsten europäischen Technologie-Scale-ups in Europa – also Unternehmen mit dem Potenzial, in naher Zukunft eine Bewertung von über einer Milliarde US-Dollar zu erreichen. In diesem Jahr sind 16 Länder in den Top 100 Next Unicorns vertreten: Das Vereinigte Königreich (22), Frankreich (21) und Deutschland (14) führen das Ranking an, das von SaaS-Unternehmen (Software as a Service) dominiert wird. Diese innovativen Unternehmen bieten Software als Dienstleistung im Rahmen von gezielten Abonnements an. Zwei Beispiele sind Akeneo, das Multikanal-Produkterlebnisse optimiert, und Uberall, das Verbraucher*innen und Unternehmen über physische und digitale Gateways miteinander verbindet. Mit Unternehmen wie PasQal, Dashlane und Ardoq ist KI in diesem Jahr erstmals unter den ersten drei der am stärksten vertretenen Sektoren (16 %) vertreten.

François Bitouzet, Geschäftsführer von Viva Technology: "Auch in diesem Jahr veranschaulicht die Liste der Top 100 Next Unicorns die strukturelle Entwicklung des europäischen Technologie-Ökosystems, mit einer bemerkenswerten Dynamik in Schlüsselsektoren wie SaaS, aber auch KI, die einen sensationellen Einzug in die Rangliste geschafft hat. Diese beiden dynamischen Sektoren, in denen die Investitionen zunehmen, ermöglichen es Europa nicht nur, sich gegenüber den Vereinigten Staaten und Asien zu behaupten, sondern sich auch durch einen einzigartigen Ansatz zu profilieren, indem es ein Innovationsmodell fördert, das sowohl aus wirtschaftlicher Sicht als auch aus Sicht von Mensch und Umwelt nachhaltig ist."

"Wir freuen uns über die Partnerschaft mit Viva Technology für die 'Top 100 Next Unicorns'-Liste 2024, mit der wir die technologische Innovation in Europa feiern. Es war inspirierend zu sehen, wie die Besten die KI angenommen und innoviert haben, was die transformative Rolle der KI in allen Sektoren zeigt. Dies spiegelt das Engagement Europas wider, technologische Grenzen zu verschieben, und wir freuen uns darauf, diese transformativen Unternehmen bei der Neugestaltung unserer Welt zu unterstützen", sagt Manish Madhvani, geschäftsführender Partner bei GP Bullhound.

Ranking mit traditionell hoher Trefferquote

Bis heute ist fast ein Drittel der Unternehmen, die zwischen 2019 und 2023 auf der VivaTech Top 100 Next Unicorn-Liste erschienen sind, zu Unicorns geworden. Ein bemerkenswertes Beispiel ist Pennylane, der letztjährige Gewinner in der Kategorie FinTech, der dieses Jahr den Unicorn-Status erreicht hat. Flo Health, ein FemTech-Unternehmen, wurde ebenfalls zum ersten Mal in das Ranking aufgenommen. Darüber hinaus setzt sich die Investitionsdynamik fort, wobei die 100 führenden Unternehmen im Durchschnitt 170 Mio. EUR aufbringen (gegenüber 166 Mio. EUR im Jahr 2023).

Dieses dynamische Ökosystem von Unicorns floriert in Frankreich, wo Unternehmen wie Alan, Content Square, PayFit, Shift Technology, ManoMano und Voodoo bereits in früheren Ausgaben der Top 100 Next Unicorns vertreten waren. Im Vereinigten Königreich sind Matillon und Beamery vertreten, während in Deutschland Taxfix hervorsticht.

Die Rangliste wurde in Zusammenarbeit mit der Investmentbank GP Bullhound und mit Beiträgen von vier der weltweit größten Investmentfonds erstellt: Accel, Eurazeo, NorthZone und Partech. Die Hauptkriterien für diese Liste waren das tatsächliche und potenzielle Wachstum, die insgesamt aufgebrachten Mittel, das Wachstum der Mitarbeitendenzahl, die geografische Verteilung und schließlich die Frage, ob das Unternehmen einen positiven Einfluss auf die Gesellschaft hat.

Hier gibt's weitere Infos zum Ranking