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Wie wollen Sie jetzt die Finanzierung sicherstellen?

Wie gesagt sind wir auf der Suche nach strategischen Investoren und hier sieht es schon recht gut aus! Was zum einen an unserem Konzept liegt, zum anderen an der Verbreitung über eben derartige Crowdfunding-Aktionen, aber auch jeder Menge Eigeninitiative im Team von ezebee.com.

Was unterscheidet ezebee von DaWanda oder Etsy?

Alles. Am besten man testet es selbst aus. Angefangen bei der Zielgruppe, die bei uns viel breiter ist und keine Begrenzung wie auf die Design- und Handmade-Szene hat. ezebee.com ist kostenlos und von Anfang an international aufgestellt. Jeder Nutzer kann bei uns beliebig viele Onlineshops in verschiedenen Sprachen eröffnen und kommissionsfrei verkaufen. Damit ist ezebee.com einmalig am Markt. 

Wo soll ezebee in 12 bis 18 Monaten stehen?

Wir sind momentan sehr stark in der Entwicklung unseres mobilen Auftrittes und bereiten weitere Module wie unsere Städteseiten und Video-Funktionen aus. Gleichzeitig verbessern wir täglich Usability und Funktionen. Bis Ende 2014 möchten wir zusätzlich noch ein bis zwei weitere Sprachen bedienen, da besonders im arabischen Markt und auch in Indien noch ein sehr großes Marktpotential liegen.

Das Interview führt Corbinian Büchner

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Andere Länder, andere Kedit-Sitten

Wer sind Ihre Kunden?

Lendico hat ein Produkt für den Mainstream entwickelt. Die Nutzerstruktur ist daher vielfältig. Interessant ist vielleicht die Quote der von Frauen gestellten und finanzierten Kreditprojekte, die bei knapp 40 Prozent liegt, außerhalb Deutschlands sogar teils noch höher. Gerade Frauen haben es immer wieder schwer, einen Bankkredit zu bekommen.

Welche Rolle spielt der Internet-Inkubator Rocket Internet?

Lendico ist für Rocket Internet das Vorreiterprojekt im Finanzbereich. Aus Lendico ist zum Beispiel Zencap hervorgegangen. Der Support von Rocket fällt folglich weniger stark ins Gewicht als bei E-Commerce Startups zum Beispiel.

Sie sind auf Expansionskurs. Lässt sich das Geschäftsmodell so einfach skalieren? Gibt es nicht für jedes Land eigene Kreditrichtlinien und Gesetze?

Das ist absolut richtig. Wir müssen tatsächlich in jedem Land das Modell an die Gesetzgebung anpassen. Die Vertragsstrukturen mit den Kreditnehmern und Anlegern müssen angepasst werden – so auch das Backend. Für die Nutzer sind diese Änderungen kaum spürbar. In jedem Land hat Lendico einen strengen Prozess der Kreditprüfung. In jedem Land erfolgt die Zuordnung der Kreditnehmer in fünf Risikoklassen – A bis E. Damit können wir Standards setzen und somit der weltweit größte P2P-Anbieter werden.

Welches Land war bislang am schwierigsten zu knacken?

Deutschland. Die Anforderungen der Nutzer sind hier am höchsten. Das Vertrauen der deutschen Anleger zu gewinnen, war kein einfaches Unterfangen. Aber auch gute Kreditnehmer zu erreichen, ist nicht so einfach wie in zum Beispiel in Spanien. Hier profitiert Lendico von der Finanzkrise, weil sich die Banken noch immer mit der Kreditvergabe zurückhalten. Der Malus des schwierigen Heimatmarktes wird zum Bonus, wenn man auf die in Deutschland gemachten Erfahrungen bei der Internationalisierung zurückgreifen kann.

Worin führt die rasante Reise von Lendico?

Wir werden vorerst beim Onlinemodell bleiben, denn das ist das, was wir kennen und können. Aber perspektivisch will ich nicht ausschließen, dass wir auch Offlinekanäle besetzen. In regionaler Hinsicht werden wir sicher die Expansion in weitere Länder vorantreiben und so unsere Vision eines global integrierten Kreditmarktplatzes verwirklichen.

Was raten Sie anderen Gründern?

Spezifisch bei Financial Services ist die Professionalisierung und auch die Akzeptanz für neue Produkte auf Kundenseite in den USA oder UK einfach weiter als im deutschen Markt vorangeschritten. Wenn wir über Finanzprodukte sprechen, ist die deutsche Mentalität nicht wirklich innovationsfreudig. Der deutsche Sparer bringt sein Geld am liebsten noch zur Sparkasse auf das Sparbuch. Das Sparbuch und somit in gewisser Weise auch die Risikoaversion und Trägheit sind die größten Feinde der Finanz-Startups. Diese Gegner darf man nicht unterschätzen.

Das Interview führt Hans Luthardt

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