Ideenverwertung: Gründung, Lizenzvertrag oder Patentverkauf

Wer seine wissenschaftlichen Ideen wirtschaftlich verwerten will, sollte über die Möglichkeiten einer Unternehmensgründung nachdenken und überprüfen, ob wichtige Voraussetzungen für eine erfolgreiche Gründung vorhanden sind. Alternativ kann er gegebenenfalls zusammen mit der Universität oder Forschungseinrichtung seine Idee auch als Patent verkaufen oder einen Lizenzvertrag abschließen.

Unternehmensgründung:
Wer sich für die Unternehmensgründung entscheidet, muss ein geeignetes Team haben. Nicht nur technologische, betriebswirtschaftliche und Management-Kompetenzen sind gefordert. Das Team muss auch 100-prozentig von der Idee überzeugt sein und den Willen mitbringen, das Geschäftsvorhaben mit Mut und Selbständigkeit umzusetzen. Die Geschäftsidee sollte hoch innovativ und die Umsetzung zu einem marktreifen Produkt in greifbarer Zukunft liegen und entsprechend geschützt sein. So kann die Idee nicht in Kürze von anderen nachgeahmt werden.

Abschluss eines Lizenzvertrags:
Bei der Lizenzierung werden die Nutzungsrechte in Form einer Lizenz an ein Unternehmen gegen eine finanzielle Vergütung übertragen, die dann die Idee in bestimmter Weise nutzen darf. Die Bedingungen dafür werden in einem Lizenzvertrag festgehalten. Lizenzverträge regeln die Vergütung häufig als laufende Gebühr in Abhängigkeit vom wirtschaftlichen Erfolg beziehungsweise vom Nutzen einer Technologie oder eines Produktes. Der Abschluss eines Lizenzvertrags ist dann zu empfehlen, wenn kein geeignetes Gründer-Team vorhanden ist oder die Idee keine Innovation, sondern eher eine Verbesserung etablierter Technologien darstellt.

Patentverkauf:
Statt einer Lizenzierung ist gerade im technologieorientierten Bereich auch ein Patentverkauf möglich. Hier werden die Rechte an Erfindungen und Ergebnissen komplett an ein interessiertes Unternehmen in Form einer Einmalzahlung verkauft.

Für alle Verhandlungen gilt, dass diese nur mit juristischem Beistand geführt werden sollten. Idealerweise sucht man sich zudem Unterstützung durch eine namhafte Institution oder einen Brancheninsider, der gegebenenfalls auch als „Türöffner“ bei zukünftigen Lizenznehmern oder Patentkäufern fungiert.