Ein Business-Plan-Schreiber fällt nicht vom Himmel. Experten fallen immer wieder typische Fehler in Businessplänen auf. Wer sie kennt, kann sie von vornherein vermeiden.

  • Fehler 1: Der Plan zielt am Leser vorbei.
    „Viele Gründer schreiben nicht aus Sicht des Lesers, oder noch besser: aus Sicht des Kunden“, sagt Gründerberater Dirk Erfurth. „Viele listen einfach nur auf, was sie alles machen werden – aber eben nicht, was es den Kunden eigentlich bringt.“
  • Fehler 2: Der Plan ist zu lang.
    „Niemand will einen Roman lesen – da mag die Unternehmensidee noch so toll sein“, sagt Gründerberater Bernward Jopen. „20 bis 30 Seiten Umfang sind eine gute Richtschnur.“ Der Gründer sollte immer bedenken: „Sich kurz zu fassen, das ist eine große Kunst.“
  • Fehler 3: Der Plan ist nicht knackig.
    Vor allem in der Zusammenfassung, dem „Executive Summary“, muss der Gründer seine Idee präzise auf den Punkt bringen. „Er darf sich nicht in Details verlieren“, so Dirk Erfurth. Sein Tipp: „Sagen Sie klipp und klar: Mein Produkt, meine Dienstleistung ist schneller, billiger, besser als die Konkurrenz.“
  • Fehler 4: Der Plan enthält Fehler.
    „Gründlichkeit ist oberstes Gebot“, sagt PolyTechnos-Mann Heinisch. Denn: „Der erste Eindruck zählt, der Businessplan ist das Aushängeschild eines Start-ups.“ Wenn Namen falsch geschrieben sind oder Rechtschreibfehler auftauchen – dann sinkt das Interesse des potenziellen Geldgebers rapide. Bei PolyTechnos landete sogar mal ein Businessplan, da hieß es im Anschreiben: „Irgendwo steckt noch ein Fehler!“ Heinisch: „Der Plan ging postwendend zurück.“
  • Fehler 5: Der Plan ist zu optimistisch.
    Klar, dass Gründer von ihrer Idee überzeugt sind. Doch Geldgeber wollen auch wissen: Wie reagiert der Unternehmer, wenn die Idee am Markt nicht so gut ankommt wie geplant? „Das Worst-Case-Szenario interessiert uns natürlich auch“, sagt Heinisch. Denn aller Erfahrung nach können Firmengründungen, sind sie mal angelaufen, „aufgrund von veränderten Marktverhältnissen oder anderen Einflüssen durchaus doppelt so viel Zeit und doppelt so viel Geld benötigen, als in der Planung vorgesehen war“, so Heinisch.
  • Fehler 6: Der Plan ist zu ungenau.
    „Oft wird der Markt und der Wettbewerb nur unzureichend untersucht“, warnt Gründerberater Jopen. „Die Gründer sind mit den Problemen des entwickelten Produkts beschäftigt – und nicht mit den Problemen des Kunden.“ Eine genaue Recherche des Marktes ist daher unabdingbar. „Fragen Sie die Kunden, was sie wollen“, rät Jopen: „Man darf da keine Berührungsängste haben.“
  • Fehler 7: Der Plan wurde zu spät begonnen.
    „Der Zeitaufwand wird häufig unterschätzt“, sagt Experte Erfurth. „Dabei ist das Schreiben gar nicht mal das Schlimmste.“ Vor allem die Recherche, um die Fragenkataloge abzuarbeiten, nimmt viel Zeit in Anspruch. Und nichts ist schlimmer als ein Businessplan, der beim Leser offene Fragen hinterlässt. Mindestens drei Monate sollte ein Gründer einplanen, sagt Erfurth. Sein Kollege Jopen ergänzt: „Ich würde eher zu sechs Monaten raten.“