Geschäftsideen Autopflege: Premiumprodukte für edles Blech

Pflege für edle Automobile


44 likes

Viele Männer pflegen ihr Auto besser als sich selbst. Und genau davon will das Mannheimer Start-up Carrus Cultus GmbH mit seiner jungen Marke "Herrenfahrt" profitieren. Eine „herrliche“ Geschäftsidee!

Vision der Gründer Andreas Werner und Sebastian Steininger ist es, eine Pflegemarke für wertvolle und besondere Automobile zu entwickeln, die den Geist der großen Automobilkultur und deren Pionierzeit in die Gegenwart transportiert.

Namensgeber ist der Herrenfahrer, ein Autobesitzer früherer Zeit, der seinen Wagen selbst wartete und steuerte. Der Begriff Herrenfahrer wurde für Kutscher und Motorradfahrer schon im 19. Jahrhundert benutzt, verbreitete sich jedoch erst mit der Serienfertigung kleiner Automobile in den 1920er Jahren.

Als erstes Produkt im Rahmen der Geschäftsidee wurde 2014 gemeinsam mit einem Oldtimer-Experten ein hochwertiges Pflegewachs entwickelt. Mittlerweile umfasst die Produktpalette Shampoo, Reinigungsknete, Politur, Wachs, Finishspray, Sprühversiegelung sowie Mikrofasertücher und Reinigungs-Puks.

Casablanca.AI: Ein Blick, der den Unterschied macht

Mit ihrer selbst entwickelten KI ermöglicht das 2020 gegründete Start-up Casablanca.AI authentische Videocalls. Dabei wird rein softwarebasiert in Echtzeit realer Augenkontakt in digitalen Meetings erzeugt und so ein natürliches sowie direktes Gesprächserlebnis hergestellt.

„Beim ersten Augenkontakt hat’s sofort gefunkt.“ Dieser Ausspruch könnte ebenso aus einer Hollywood-Romanze stammen wie auch aus einem Verkaufs- oder Bewerbungsgespräch. Denn der Blickkontakt verkörpert einen der mächtigsten und entscheidendsten Bestandteile der nonverbalen Kommunikation. Der Austausch von Blicken aktiviert das neuronale Belohnungssystem, was wiederum für Glücksgefühle sorgt und motiviert. Bereits vor über 20 Jahren ging das aus einer Studie (Reward value of attractiveness and gaze) hervor.

Ohne Augenkontakt kein echtes Vertrauen

„Hier kommen wir wiederum sehr schnell zum Thema Vertrauen. Ohne Augenkontakt fehlt hierfür die wichtigste Grundlage, wirkliche Nähe kommt nicht zustande“, sagt Carsten Kraus, Gründer und CEO der Casablanca.AI GmbH. „Wenn wir darüber nachdenken, ergibt sich schnell ein großes Problem: Viele Gespräche, insbesondere im geschäftlichen Kontext, laufen heute auf digitalem Wege in Videokonferenzen ab. Direkter Augenkontakt besteht hier nie, ohne dass die Mimik des Gesprächspartners aus dem Sichtfeld verschwindet.“ Das Pforzheimer KI-Start-up Casablanca hat das Problem erkannt und schafft Abhilfe.

Videocalls auf neuem Level

Innerhalb eines Videocalls gibt es für die Gesprächsteilnehmende genau zwei Optionen: den Blick in die Kameralinse und den auf den Bildschirm. Bei ersterem besteht keine Möglichkeit, den Gesichtsausdruck des Gegenübers zu sehen. Dagegen führt die zweite Alternative dazu, dass sich die Augenpaare nicht treffen. „Erfahrungsgemäß schwanken User*innen und variieren innerhalb eines Calls immer wieder. Sie stehen sozusagen vor der Wahl, welche Option sich zum jeweiligen Zeitpunkt eher eignet. Damit geht dem Gespräch viel Qualität ab“, erläutert Kraus, der mit seinem Unternehmen eine „virtuelle Kamera“ mit lokaler KI entwickelt. Diese greift in Echtzeit das Bild der physischen Webcam ab und richtet den Blick sowie den Gesichtswinkel der aufgezeichneten Person aus. „Nicht erst seit der Corona-Pandemie liegen Videokonferenzen absolut im Trend. Insbesondere in der Geschäftswelt hat sich diese Technik als unverzichtbar herauskristallisiert, spart viel Zeit und damit Kosten. Die Schwierigkeit bestand aber bisher darin, in diesen Gesprächen das notwendige Vertrauen aufzubauen, beispielsweise für einen erfolgreichen Verkaufsabschluss“, so Kraus. „Das möchten wir ändern und die Kommunikation per Video auf ein neues Level heben, sozusagen auf das eines analogen Gesprächs.“

Natürlichkeit und Authentizität zählen

Blicke machen die Basis sozialer Interaktion aus. Sie tragen zur Interpretation von nonverbalen Signalen bei. Eine dementsprechend große Rolle nehmen sie in der Geschäftswelt etwa für Verkäufer*innen, Berater*innen oder Personalverantwortliche ein. „Vertrauen hat auf ihr Handeln große Auswirkungen, mangelt es daran, sinken die Erfolgsaussichten zum Beispiel im Verkaufsgespräch. Auch der zunehmend digitale Bewerbungsprozess hat nach wie vor die Hürde des fehlenden Augenkontakts und damit auch der mangelnden Nähe zu überspringen“, zeigt Kraus die Relevanz auf. „Gelingt dies aber, entsteht eine persönliche Beziehung und das Gespräch geht über die Übermittlung von Informationen hinaus – und das bei beliebiger physischer Distanz. Dabei kommt es immer auch auf die Natürlichkeit und Authentizität des Videocalls an.“ Damit dies bestmöglich funktioniert, richtet Casablanca nicht nur die Augen entsprechend aus, sondern dreht den gesamten Kopf in die passende Position. So lässt sich auch in digitalen Meetings sagen: „Beim ersten Augenkontakt hat’s sofort gefunkt.“

Mehr von Casablanca gibt's am Montag, den 08. April 2024. Dann pitcht das Start-up in der neuen Staffel der TV-Show Die Höhle der Löwen – um 20.15 Uhr auf VOX.

Gründer*in der Woche: Rex und der PetTech-Boom

Unsere Gründer*in der Woche: Das 2021 von Jonathan Loesing und Julian Lechner gegründete PetTech-Start-up Rex digitalisiert lokale Tierarztpraxen mithilfe modernster Technologie, innovativen Ideen und hippem Style.

Die Digitalisierung hat nun auch die Tierwelt erreicht, der sogenannte PetTech-Boom ist in aller Munde. Diese Branche umfasst Technologien, Dienstleistungen und Produkte für Haustiere. Zahlen belegen den Hype: Hierzulande besitzt knapp die Hälfte der Bevölkerung mindestens einen tierischen Gefährten – der Großteil davon Katzen (15,2 Millionen) und Hunde (10,6 Millionen). „Dabei achten Besitzer zunehmend auf die Qualität der Tierversorgung. Der Haustiermarkt humanisiert sich sozusagen und möchte mehr Leistung“, so Jonathan Loesing, Mitgründer und CEO von Rex.

Das 2021 gegründete tiermedizinische Start-up aus Berlin weiß um die Bedeutung der Vierbeiner für ihre Besitzer*innen. Gemeinsam mit Julian Lechner rief Jonathan die „Tierarztpraxis für Millennials“, die alle Prozesse des tierärztlichen Betriebs digitalisieren und mit einem optimierten Besucher*innenerlebnis kombinieren will, ins Leben. Das Konzept: Rex betreibt einerseits eigene, moderne, technologiegestützte Tierarztpraxen. Andererseits bietet das Start-up auch eine digitale Plattform für Haustierbesitzer*innen für Tierarzttermine, Telemedizin sowie eine elektronische Patient*innenakte (ePa).

Nach einem starken Wachstum seit Start mit Standorten in Berlin Friedenau und Neukölln, wurde nun die dritte Rex-­Praxis in Friedrichshain eröffnet. „Besonders hier ist der ­Bedarf an Veterinären groß“, weiß Jonathan. 2021 erhielt der Bezirk laut Senatsverwaltung den größten Zuwachs an Haustieren mit 13,1 Prozent. Auch das Profil von Herrchen und Frauchen wandelt sich in der Hauptstadt: Deutlich mehr junge Menschen im Alter zwischen 25 und 45 Jahren werden zu Vierbeiner-Eltern. Auf diese zunehmend junge und internationale Zielgruppe ist Rex ausgerichtet: „Alle Mitarbeitenden sprechen Englisch, Termine können online per Klick gebucht werden und Ergebnisse liegen direkt nach der Untersuchung vor“, führt der CEO seine Erfolgsstrategie aus.

Wie sich Timing und Insourcing auszahlen

Das Krisenjahr 2021 forderte Gründer*innen heraus. Sie mussten um die Gunst der wenig risikofreudigen Investor*innen kämpfen. Von diesen erschwerten Bedingungen zeigten sich die Berliner unbetroffen: Eine starke Investitionsspritze von fünf Millionen Euro ermöglichte dem Jungunternehmen einen großen Sprung nach vorn. Bereits kurz nach der Eröffnung der ersten Praxis in Friedenau eroberte eine zweite Tierarztpraxis den Hunde-Kiez Neukölln. „Wir haben von Anfang an viel in die Entwicklung unserer eigenen Technik investiert“, erklärt Jonathan.

Der 30-Jährige ist kein Tierarzt, sondern Unternehmer. Als CEO von Rex hat er mit diversen Geschäftsbereichen zu tun: „Wir arbeiten an vielen Fronten gleichzeitig. Einerseits erwerben und entwickeln wir Gewerbeimmobilien. Andererseits bauen wir an unserer eigenen Software, stärken eine Consumer-Marke und legen viel Wert auf unser Leistungsversprechen als Arbeitgeber.“

Zudem bietet das Start-up ein weitreichendes Service­angebot, welches von Impfungen, Kastrationen über Tumorbehandlungen bis hin zu Zahnoperationen reicht. Eine Besonderheit sind die hauseigenen Labore, die diagnostische Ergebnisse unmittelbar und vor Ort ermöglichen. Im Gegensatz zur Herangehensweise vieler anderer Start-ups wird also nicht ausgelagert. Liegt darin das Erfolgs­geheimnis von Rex oder vielmehr im guten Timing? Beides, sagt Jonathan: „Wir haben zu Beginn ein möglichst wasserdichtes Geschäftsmodell entwickelt.“ Auch schien der Zeitpunkt der Gründung perfekt: „Während und nach der Pandemie stieg die Zahl der Haustierbesitzer in Berlin. Das liegt unter anderem daran, dass nun flexibler gearbeitet wird als zuvor. Dadurch passen Haustiere viel besser in den schnelllebigen Stadtalltag“, so Jonathan.

Von „Doga“ bis „Dog Perignon“

Berlin hat Veterinär*innenmangel. Der Bundesverband Praktizierender Tierärzte e.V.  warnt sogar vor einer möglichen Unterversorgung von Vierbeinern in der Hauptstadt. Gleichzeitig steigt die Zahl an Haustieren kontinuierlich. Besonders der Bezirk Friedrichshain verzeichnete im Jahr 2022 diesbezüglich den stärksten Zuwachs. Dazu ist ein weiterer Trend zu erkennen: Tierbesitzer*innen werden immer jünger – und anspruchsvoller. Für diejenigen zwischen 25 und 45 Jahren sind tierische Gefährten wie Familienmitglieder. Entsprechend hoch sind die Anforderungen an die Verpflegung und Unterhaltung ihrer Vierbeiner. Ob Wintermäntel für den Altwettermops, „Dog Perignon“ oder „Doga“ (Yogastunden für Stadthunde) – nie waren sich Mensch und Tier näher.

Den Erwartungen dieser zunehmend jungen und interna­tionalen Generation an Tierhalter*innen kommt Rex nun entgegen. Zusätzlich zur modernen medizinischen Versorgung vor Ort bietet die digitale Infrastruktur des Start-ups unter anderem Online-Terminbuchungen, Video-Calls mit Arzthelfenden und automatische Datenspeicherung. Wartezeiten und bürokratischer Aufwand entfallen gänzlich. Zusätzlich sollen die Hunde- und Katzeneltern vernetzt werden.

ePa und App als Gamechanger

Damit hören Jonathans Pläne noch lange nicht auf: „Berlin ist als tierliebe Hauptstadt ein sehr guter Anfangspunkt für Rex. Langfristig wollen wir aber hervorragende und flexible medizinische Behandlung für Haustiere in ganz Deutschland möglich machen“, berichtet der Mitgründer. Zusätzlich zur geografischen Expansion in andere Städte arbeitet das Unternehmen an seiner neuen App, die die Nutzung der Dienste für Kund*innen noch einfacher und mobiler gestalten soll. „Wir haben die ePa eingeführt – eine echte Revolu­tion für den Markt“, so der PetTech-Visionär. Damit wird es Kund*innen ermöglicht, medizinische Befunde, Diagnostik-Ergebnisse und vieles mehr von vergangenen „Rex-Terminen“ einfach online einzusehen.

„Wenn man beispielsweise umzieht, hat die nächste Rex Tierarztpraxis sofort Zugriff auf die medizinische Historie der letzten Örtlichkeit“, so Jonathan weiter. Das Sammeln und die Analyse von Daten über eine gewisse Zeit haben enormes Potenzial: Veterinär*innen können damit von einer behandelnden in eine prädiktive Diagnostik übergehen. „So könnten Krankheiten verhindert werden, bevor sie überhaupt entstehen“, erläutert der CEO weiter. „Das Leben mit Haustier in der Großstadt hätte somit positiven Einfluss auf das Wohlbefinden der Tierbesitzenden sowie die Gesundheit der liebsten Vierbeiner.“

KI-Personas: Markenbotschafter*innen im digitalen Raum

Bisher sind viele KI-Services generisch und primär als Informationslieferant*innen geläufig.  Das ändert sich mit Humanized AI. Hyperrealistische KI-Avatare mit Gesicht und „Charakter“ sind Potenzialträger*innen für Unternehmen. Sie können ein Weg sein, Wachstum anzustoßen, indem sie die Markenidentifikation ihrer Zielgruppe stärken. Ein Ausblick von Simon Graff, Gründer und CEO der Emerging-Tech-Beratung FOR REAL?!.

Schon die virtuelle Influencerin Lil Miquela, die auf ihrem Social-Media-Kanal die Massen begeistert und neben zig Millionen Followern auch millionenschwere Werbedeals vorweist, zeigt, wie wirkungsvoll virtuelle Persönlichkeiten Brand Stories im digitalen Raum verlängern und die Markenliebe beflügeln. Im Sommer 2023 verhalf ein spanisches KI-Model dem virtuellen Influencertum zu neuen Sphären. Aitana demonstriert einmal mehr die Relevanz von und Faszination für Humanized AI. Die aktuellen Trendentwicklungen bilden Tech-Giganten wie Meta genauso ab wie die Nischenplattform Character.AI, auf der User*innen selbst Chatbots mit eigener Persönlichkeit oder an Prominente angelehnt kreieren. Chatbots mit Charakter, Buddys zum Plaudern sind die virtuellen Influencer 2.0. Personal Bots bergen das Potenzial, als digitale Markenbotschafter*innen das Engagement in Apps oder Onlineshops zu erhöhen und befeuern den Status als Innovationsunternehmen.

Testimonials

Meta kündigte im vergangenen Herbst an, KI-Avatare basierend auf prominenten Persönlichkeiten wie Kendall Jenner oder Snoop Dogg in Instagram, WhatsApp und Messenger zu integrieren. Sie sollen dort Rede und Antwort stehen und persönliche Nähe zu den Stars suggerieren. Und auch OpenAI preschte letzten November nach vorne und stellte GPTs vor, mit denen User*innen ohne Vorkenntnisse eigene KI-Avatare per Texteingabe zum Leben erwecken. Der europäische Markt zeigt sich der Entwicklung gegenüber bislang noch verhalten. Doch schon in absehbarer Zeit wird jede(r) die eigene Personal Brand beziehungsweise sich selbst via KI skalieren können. Perspektivisch erleichtern vermenschlichte KI-Avatare den Kund*innenservice, erweitern das Dienstleistungsangebot und schaffen Nähe zur virtuellen Person und damit zur Marke.

Unternehmen, die bis dato die Integration eines virtuellen Influencer als Teil der Markenstrategie planten, mussten einen kosten- und zeitintensiven Arbeitsaufwand einberechnen. Mehrköpfige, interdisziplinäre Redaktionsteams, verantwortlich für das kontinuierliche Storytelling, waren keine Seltenheit. Hier verlangen KI-Avatare zwar nach einer stabilen Datenbasis und intensiven KI-Trainings.  Auf Langstrecke binden die Assistent*innen potenziell weniger Kapital bei vergleichbaren Ergebnissen.

Potenzialträchtige Use Cases

Social Feeds, Apps und Webauftritte unterliegen einem Wandel hin zu natürlicherer Interaktion und Gamification. Chatbots sind im Alltag der Verbraucher*innen angekommen, weitestgehend akzeptiert und werden durch generative KI auf ein neues Interaktionsniveau gehoben. Sinnvoll eingesetzt, zahlen Personal Bots bzw. KI-basierte Testimonials mit Wiedererkennungswert auf die Markenliebe und Engagement Rate ein. Sie übernehmen einfach zu automatisierende Aufgaben oder vermitteln als Brand-Experte informativen Educational Content.

Personal Bots als Markenbotschafter*innen

Wo Kooperationen mit echten Menschen zu aufwendig oder kostenintensiv wären, da unterstützen KI-Avatare. Auf Zielgruppe und Unternehmens-DNA eingeschworen, menschenähnlich und inspirierend, so sieht eine gelungene Digital Brand Voice aus. Vorab muss klar sein, dass sich solche Assistent*innen ausschließlich für transparentes und authentisches Brand Story Telling eignen. Klassisches Empfehlungsmarketing straft die Community ab.

Personal Bots als Expert*innen und Trainer

Bereits jetzt beginnen Unternehmen damit, das interne Know-how zu bündeln und es via KI zu jeder Zeit auf Anfrage und zu Trainingszwecken abrufbar zu machen. Firmen ermöglichen ihren Mitarbeitenden damit, unabhängig von Ort und Zeit auf dieses Wissen zuzugreifen. Nach außen generieren Personal Bots in dieser Rolle relevante und komplexe Inhalte, die die Zielgruppe weiterbilden und informieren. Denkbar ist, dass perspektivisch Unternehmenspersönlichkeiten dem Bot ihr Gesicht, ihren Charakter und sogar ihre Geschichte leihen.

Personal Bots im Kund*innenservice

KI-Assistent*innen entlasten Mitarbeitende, indem sie repetitive Aufgaben zuverlässig und schnell, bei gleichbleibend hoher Qualität erledigen. Das steigert die Kund*innenzufriedenheit. Kund*innenservice wird nicht nur skalierbar, sondern nahezu allwissend. Gleichzeitig stellt ein menschenähnlicher Avatar mit Persönlichkeit gegenüber dem „einfachen“ Chatbot die deutlich charmantere Lösung dar.

Vorsicht, Stolpersteine!

Aktuelle KI-Modelle, und damit auch KI-Personas, sind fehleranfällig. Stellen Unternehmen einen Personal Bot auf ihrer Website zur Verfügung, tun sie deshalb gut daran, den KI-Assistent*innen vorab auf Herz und Nieren zu prüfen. Inhaltliche Leitplanken minimieren das Manipulationsrisiko durch Dritte. So versprach der manipulierte Chatbot eines Chevrolet Händlers in den USA, Kund*innen Autos für nur einen Dollar zu verkaufen — neben weiteren inhaltlichen Entgleisungen, bis hin zu Fake News. Unternehmen stehen außerdem in der Verantwortung, User*innen gegenüber transparent zu sein, trotz oder gerade wegen zunehmender Humanisierung von KI-Services. Indem sie für eine ausreichende Kenntlichmachung des KI-Avatars sorgen, schließen sie Akzeptanzlücken und steuern Erwartungshaltungen.

Ausblick

Schon in naher Zukunft sprechen wir ganz natürlich mit humanisierten KI-Personas, die unser Leben begleiten. Gesichter und Persönlichkeit machen KI-Assistenz greifbar und nahezu menschlich, Akzeptanz und Verbreitung steigen. Die Weichen für diesen Trend sind gestellt, der Zugang einfach, Potenziale gegeben. Kurzum – auch deutsche Unternehmen kommen nicht umhin, sich Gedanken darüber zu machen, wie KI-Personas in ihrem Unternehmen, für ihre Marke und ihre Kund*innen künftig eine Rolle spielen werden.

Der Autor Simon Graff ist Gründer und Geschäftsführer der Emerging-Tech-Beratung FOR REAL?!. mit Sitz in Hamburg; Das Start-up unterstützt und berät Unternehmen und Brands, die den digitalen Ausbau auf dem Gebiet der aufstrebenden Technologien sowie der virtuellen Produkte, Ideen und Narrative kommunikativ anstreben.

10 coole Coworking-Campingplätze

Zehn europäische Camping- und Coworking-Initiativen, die sich mit ihren pfiffigen Angeboten für digitale Nomaden klar abheben.

Einem kürzlich erschienenen Artikel im Guardian zufolge wird die Zahl der digitalen Nomaden in diesem Jahr weltweit 40 Millionen überschreiten und bis 2030 sogar auf rund 60 Millionen ansteigen. Nimmt man noch die Zahl der Menschen hinzu, die regelmäßig einen Arbeitsurlaub machen, die Angestellten, die ihren Arbeitsort frei wählen können (z.B. Spotify), und ein Heer von Unternehmer*innen, Freiberufler*innen und IT-Spezialist*innen, die rund um die Uhr online sind, könnte diese Zahl leicht auf 70 oder sogar 80 Millionen ansteigen. Covid hat Campingplätze in ganz Europa dazu gebracht, zu erkennen, dass ihr Produkt wahrscheinlich der beste Remote-Arbeitsplatz für diese digitale Gemeinschaft ist. Zu den Einrichtungen der Campingplätze gehören bereits Restaurants, Bars, Schwimmbäder, Fahrradverleih, Wi-Fi und Wäscheservice, die beim gleichzeitigen Arbeiten und Unterwegssein sehr nützlich sind. Wenn man dann noch die Sicherheit und das Gemeinschaftsgefühl in die Gleichung einbezieht, könnten Campingplätze die nächsten Cowork-Champions sein.

Träumst du von einem Arbeitsaufenthalt in der französischen Landschaft, einer Kombination aus Arbeit und Sightseeing bei einem Städtetrip nach Antwerpen oder einer Wanderung in einem österreichischen Nationalpark nach einer Brainstorming-Sitzung? Hier sind zehn Camping- und Co-Working-Initiativen, die genau dazu einladen – zusammengestellt von JetCamp, der Such- und Buchungsplattform für europäische Campingplätze und Ferienparks.

1. Camping Domaine de la Faurie in Séniergues (FR)

Das französische Unternehmen Cowoliday hat ein Coworking-Konzept entwickelt, das von einer Gruppe französischer Campingplätze übernommen wurde, darunter Camping Domaine de la Faurie in Séniergues (Frankreich). Dieser Cowork-Campingplatz im Herzen der französischen Region Lot liegt inmitten von 27 Hektar geschützter Natur auf einem Hügel. Der abgelegene Arbeitsbereich bietet 14 Innenarbeitsplätze mit 27-Inch-Bildschirmen, ein Whiteboard für Präsentationen, einen Besprechungstisch, Akustiksessel, ergonomische Schreibtischstühle und großartiges Wi-Fi. Egal, ob du einen Stellplatz für dein Wohnmobil oder ein Mobilheim für deine Familie buchst, die Campingplätze bieten 2-Stunden-, ½-Tages- und Tagespakete an.

2. Campingplatz Stel in Roda de Berà (ES)

Das Stel Camping & Bungalow Resort in Roda de Berà in der Provinz Tarragona (Spanien) ist einer der ersten spanischen Campingplätze, der den Trend zur Fernarbeit erkannt hat. Während sich die Kinder im Sioux-Indianer-Camp vergnügen, können die Eltern im brandneuen Coworking-Bereich arbeiten. Der Coworking-Bereich ist ein angenehmer Gemeinschaftsraum, gut beleuchtet und mit den notwendigen technischen Voraussetzungen ausgestattet, um Kreativität und Produktivität zu fördern. Er befindet sich im Herzen des Campingplatzes, direkt neben dem Einkaufsbereich.

3. Emma Wanderer in Hieflau (AT)

Emma Wanderer ist ein Start-up, das vor kurzem seinen ersten Remote Work Campus für Camper in der Stadt Hieflau (Obersteiermark, Österreich) eröffnet hat. Der Campus befindet sich auf einem ehemaligen Fußballplatz direkt am Eingang des Nationalparks Steirisches Gesäuse. Der Campus verfügt über 30 Parkplätze und 50 kleine Häuser, die sich auf rund 18.000 Quadratmeter verteilen. Mittendrin befindet sich eine Coworking-Infrastruktur, die eine Lounge, Konferenzräume, 66 Arbeitsplätze und Einzelbüros umfasst. Nach einer Wanderung im Nationalpark wartet das sogenannte Club Office auf einen Drink, Essen und gute Gespräche.

4. InselCamp Fehmarn in Fehmarn (DE)
SpaceX-Fans können jetzt ins
InselCamp Fehmarn (Schleswig-Holstein) kommen, einen der Komfort- oder Premium-Stellplätze mieten und Satelliten-Internet von Elon Musk genießen, wenn sie einen der Arbeitsplätze in der Beachbox mieten. Die Co-Working Box verfügt über eine induktive Ladestation für kabelloses Aufladen, Sitzsäcke und ein Sonnensegel (für schönes Wetter) und ist rund um die Uhr zugänglich (mit einem Passwortcode). Da die Box auch privat gemietet werden kann, ist sie ein großartiger Ort für Geschäftsbesprechungen, Brainstorming-Sitzungen oder dein jährliches Business-Surf-Incentive.

5. City Camping Antwerp in Antwerpen (BE)
Jeden Sommer findet auf dem City Camping Antwerpen in Antwerpen (Belgien) ein echtes Co-Working-Festival namens
Kamping Kantoor statt. Die Idee ist so einfach wie unterhaltsam: Man richtet einen Campingplatz als Co-Working Space ein und stellt ein Programm zusammen, das Arbeit, Networking und Spaß miteinander verbindet. Unternehmen werden dazu angeregt, ihre Mitarbeitenden nach draußen zu bringen, und digitale Nomaden finden dort Inspiration, Networking oder einen Moment der Entspannung. Die Begegnung mit einem/einer interessanten Gesprächspartner*in in angenehmer Atmosphäre ist bei dieser einzigartigen Veranstaltung fast garantiert. Tagestickets kosten ab 55 € und beinhalten 1 Tag Coworking, Mittagessen, Zugang zu allen Co-Working-Einrichtungen und die Teilnahme an den Networking- und Inspirations-Sessions.

6. Camping Plitvice neben dem Nationalpark Plitvicer Seen (HR)

Mit dem Nationalpark Plitvicer Seen (Unesco) vor der Haustür ist Camping Plitvice in Smoljanac (Kroatien) ideal für einen digital-nomadischen Lebensstil. Die Gäste können die Berglandschaft und das mediterrane Klima genießen, während sie im Fitnessraum unter freiem Himmel trainieren, ihre Freestyle-Runden im Außenpool drehen und im Coworking Space im geräumigen Konferenzsaal mit 45 Plätzen arbeiten. Genieße High-Speed-Internet, Spitzengastronomie im Restaurant und Elektrofahrräder, mit denen du die die reiche Flora und Fauna in den umliegenden Wäldern erkunden kannst

7. Såndgøld Alpine Glamping in Sand in Taufers (IT)

Såndgøld ist ein völlig neues alpines Campingerlebnis, eingebettet zwischen hoch aufragenden Bergen im Herzen Südtirols. Während der Naturschwimmteich in den Sommermonaten zum Entspannen einlädt, ist das 3.500 m2 große Spa-Center eine große Bereicherung nach einem Tag auf den Pisten der Skiworld AhrntalIntelligentes Arbeiten, kreatives Denken und Entspannung sind bei Såndgøld nahtlos miteinander verbunden. Im obersten Stockwerk von Greenhouse gibt es mehrere Co-Working-Spaces mit ausreichenden Stromanschlüssen und High-Speed-Internet. Hier wird hervorragender italienischer Espresso serviert und der Co-Working Space bietet einen unschlagbaren Blick auf die Berge.

8. Kantoor Karavaan in Amsterdam und Ommen (NL)

Kantoor Karavaan ist kein richtiger Campingplatz, sondern eher ein verstreut liegender Campingplatz. Kantoor Karavaan vermietet drei kleine Coworker-Oldtimer-Wohnwagen an angesagten Orten in der Nähe von Amsterdam und Ommen. Einer davon ist ein einzigartiges Studio auf Rädern und befindet sich auf De Ceuvel, einer kreativen und nachhaltigen Brutstätte in Amsterdam-Noord. Wer einen tollen Ort für die Aufnahme eines Podcasts sucht oder einfach nur an einer neuen Idee arbeiten möchte, wird die ruhige Umgebung mit Blick auf das Wasser des Johan van Hasseltkanaal lieben. Weitere Karavaan-Standorte sind MijnStadstuin in Amsterdam-West und Landgoed Eerde in Ommen.

9. TCS Camping Interlaken in Interlaken (CH)

TCS Camping Interlaken liegt zwischen dem Brienzer- und dem Thunersee (Schweiz) und ist die erste Adresse für digitale Nomaden, die das Berner Oberland mit seinen herrlichen Bergen Eiger, Mönch und Jungfrau entdecken. Der Campingplatz bietet Stellplätze und kleine 2p-Molo-Hütten, während die Riverlodge des Campingplatzes 1- bis 4-Bett-Zimmer, eine voll ausgestattete Gemeinschaftsküche, einen Aufenthaltsraum mit Tischtennisplatte und eine schöne überdachte Terrasse bietet. Die Riverlodge bietet unbegrenzten Internetzugang und Stehtische für kleine Treffen oder Versammlungen. Die Gemeinschaftsküche ist gut ausgestattet und kann von den Gästen während ihres Aufenthalts kostenlos genutzt werden. Der Campingplatz vermietet Mountainbikes, Citybikes und zwei E-Bikes für eine Fahrt in die Stadt. Wenn du etwas weiter fahren möchten, kannst du auch einen vollelektrischen BMW i3 für nur 75 CHF pro Tag mieten.

10. Wowo Campsite in Uckfield (UK)
Campingplatz
Wowo in East Sussex (England) ist ein Campingplatz und Glampingplatz. Die Geodome und Lotus Belle Zelte sind ein wahrer Genuss und knisternde Lagerfeuer sind ihre Spezialität. Wie toll ist das denn? Kürzlich wurde der 2. Stock der Empfangsscheune zu einem gemeinsamen Arbeitsbereich umgebaut. Die Nutzung des Coworking Space ist für die Gäste kostenlos, lediglich für die Nutzung des (schnellen) WiFi wird eine Gebühr erhoben. Der ruhige Raum verfügt über eine kleine Küchenzeile für einen Tee oder Kaffee und hinter jedem Schreibtisch befinden sich Steckdosen. Der Raum im Dachgeschoss kann in den Sommermonaten sehr heiß werden, sodass die Klimaanlage von Urlaubern oder digitalen Nomaden, die den Raum nutzen, sehr geschätzt wird.

Mixto: Per Gesetzeslücke zum Start-up-Erfolg

Läutet das von Felix Ruden gegründete Start-up Mixto mit seinem wegweisenden Konzept das baldige Ende des Schwarzmarkt-Booms für die Shisha-Branche ein?

Der Juli 2022 war ein schwarzer Monat für die so hoch florierende Shisha-Tabakbranche. Die Regierung erließ ein Gesetz, nachdem nur mehr maximal 25 Gramm Inhalt pro Packung erlaubt waren – zu stark erhöhten Preisen. Während der Markt sich nach dem Paukenschlag auszudünnen und der Schwarzmarkt zu florieren begann, schlug die Geburtsstunde eines Start-ups, mit dem sich nun alles ändern könnte.

Dank einer simplen Idee verbucht das Start-up Mixto das nach eigenen Angaben stärkste Umsatzplus ihres noch jungen Daseins und macht 2023 über 850.000 Euro Umsatz, nur im B2C-Geschäft, die Belieferung der B2B-Kund*innen beträgt laut Mixto noch einmal doppelt so viel.

Ist bald Schluss mit dem Schwarzmarktboom in der Shisha-Branche?

Dem von Felix Ruden gegründeten Start-up gelingt damit ein innovatives Konzept, das zugleich ein baldiges Ende des Schwarzmarkt-Booms einläuten könnte: der 2-Komponenten-Shisha-Tabak. Dabei wird der trockene Tabak – weiterhin in größeren Abfüllmengen legal verkaufbar – einfach erst bei der/dem Kund*in mit Glycerin angerührt.

„Wir haben das schon vor Jahren so ein bisschen kommen sehen“, sagt Felix. „Zwar konnten wir nicht mit der Gesetzesänderung, so wie sie letztendlich beschlossen wurde, rechnen, aber uns war klar, dass Reglementierungen und Teuerungen kommen werden. Wir hatten fest damit gerechnet, dass die Steuern extrem angehoben werden. Daher haben wir bereits 2017 begonnen, mit Märkten zu experimentieren, auf denen Tabak bereits sehr hoch besteuert war, wie beispielsweise Griechenland.“

Die Idee, kleinere, leichtere Abfüllmengen zu verkaufen, indem man beim Verkauf auf das schwere, Volumen bringende Glycerin verzichtet, ist geboren. Eine jahrelange Testreihe beginnt, in der man mit dem nachträglichen Zusammenmischen von aromatisiertem Tabak und Glycerin experimentiert. „Es hat sehr lange gedauert, bis wir einen Weg gefunden hatten, sodass der Tabak das Glycerin sofort aufnimmt, ein ideal feuchter Shisha-Tabak entsteht und der Geschmack dabei voll erhalten bleibt“, so Felix. „Das Mischverhältnis musste ein anderes sein. Weil wir aber unseren vollmundigen Geschmack behalten wollten, bedeutete dass, das wir ganze Rezepturen neu kreieren mussten.“

Ende 2021 ist man dann soweit und kann das fertig umgebaute Produkt zum Zoll schicken, um eine offizielle Einordnung zu bekommen. Bis dahin ahnt das vorausdenkende Unternehmen bereits, welche Tragweite ein Regierungsbeschluss für die Branche bald haben würde.

Als das Urteil im Juli 2022 schließlich nicht nur eine Erhöhung der Steuern, sondern zudem noch eine Mengenbegrenzung auf 25 Gramm, also quasi eine einfache Portionsgröße, mit sich bringt, ist man bei Mixto bereits gerüstet. Die offizielle Einordnung vom Zoll ist da und damit die Bestätigung, dass die ausgedachte Gesetzeslücke tatsächlich funktioniert, doch die Abverkaufsfrist für die 200 Gramm-Dosen wird von der Regierung noch einmal bis Juni 2023 verlängert.

Geduld ist gefragt

Das Start-up muss sich in Geduld üben. „Wir haben natürlich bis ganz zuletzt gewartet, um mit unserer Neuheit auf den Markt zu gehen“, so Felix. Am Tag des Produktreleases sorgt selbige dann für ein wahres Beben: Aufgrund des hohen Andrangs bricht immer wieder der Server zusammen. Nach nur vier Stunden ist, so der Gründer, das Sortiment komplett ausverkauft. Und auch der Restock ist immer sofort vergriffen.

Weil Mixto anfangs der einzige Anbieter war, der den Tabak in entsprechenden Größen anbieten konnte, gewann das Start-up alleine im letzten Jahr eine enorme Menge Stammkund*innen dazu. Diese lassen das Start-up nun positiv in die Zukunft blicken. „Wir beobachten den Markt natürlich“, sagt Felix. „Aber von den Anbietern, die nachgezogen haben, ist noch keiner von der Produktentwicklung so weit wie wir. Das macht sich in Geschmack und Anwendung bemerkbar.“

Die vielleicht beste Nachricht: Für den Schwarzmarkt dürfte die von Mixto geschaffene Gesetzeslücke dennoch so gut wie ein Aus bedeuten.

Cloud Gaming ist die Zukunft: Wie die Cloud-Technologie die Spielewelt verändern könnte

Cloud Gaming-Dienste sind im Trend und stellen eine Art Gamechanger für das digitale Spielen dar. Wir gehen dem Hype rund ums Gaming on Demand auf den Grund.

Dass die Technologien rund um das Online Gaming schnelllebig sind, ist bekannt. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass man sich hier immer am neuesten Stand bewegt und versucht, mit der Zeit zu gehen. Das betrifft aber in erster Linie nicht nur die Spieler, sondern auch jene Unternehmer, die Spiele und Konsolen herstellen.

Wie man sich Cloud Gaming-Dienste vorstellen kann? Wie ein Buffet in einem All-Inclusive-Hotel. Es gibt verschiedene Speisen (in unserem Fall: Spiele), die immer und jederzeit zur Verfügung stehen. Was das Cloud Gaming zudem noch so besonders macht? Es gibt keine langen Downloadzeiten und keine teure Hardware. Am Ende dreht sich alles nur um das pure Gaming-Vergnügen. Aber wird sich das Cloud Gaming durchsetzen können oder handelt es sich um einen Hype, der bereits wieder abnimmt?

Cloud Gaming: Das muss man wissen

Cloud Gaming, das auch als Gaming on Demand bezeichnet werden kann, ist eine neue Form des Online Games. Hier besteht die Möglichkeit des Echtzeit-Streamings von Videospielen auf den Computer, die Konsole oder auch auf das mobile Endgerät. Was man dafür benötigt? Ein Konto bei einem Cloud Gaming-Anbieter und eine stabile Internetverbindung. Am Ende handelt es sich hier um ein Netflix oder Disney+ für Videospiele. Es werden keine Games im Laden gekauft oder heruntergeladen, sondern einfach über den Server des Anbieters gespielt.

Das Ganze kann mit einem Besuch im Online Casino verglichen werden – auch hier kann man direkt am Server das Glück in den besten Online Casinos Deutschlands testen.

Die zwei bekanntesten Anbieter

Aktuell gibt es in der Welt des Cloud Gamings zwei Namen, die den Markt dominieren: Nvidia GeForce Now und Microsoft xCloud. Beide Dienste haben nicht nur ihre ganz besonderen Vor- und Nachteile, sondern alle zwei haben auch eine Gemeinsamkeit: Jeder der beiden Dienste bringt die besten und neuesten Games direkt auf das Gerät des Spielers, ganz egal, ob es sich um ein Smartphone handelt, um einen Smart TV oder um einen High End-PC.

Nvidia GeForce Now

Bei Nvidia GeForce Now gibt es keine Bibliothek, in der Spiele zu finden sind, sondern kann der Spieler die Games von Plattformen wie Epic Games oder Steam streamen. Eine durchaus hervorragende Option. Das deshalb, weil es hier eine umfangreiche Spielesammlung gibt, auf die jederzeit zugegriffen werden kann. Da kann keine Langeweile aufkommen.

Microsoft xCloud

Bei Microsoft xCloud handelt es sich um einen Teil des Xbox Game Pass Ultimate Abos. Wer sich für das Ultimate Abo entscheidet, kann auf über 100 Xbox Games zugreifen. All jene, die schon in das Ökosystem von Xbox investiert haben, werden begeistert sein, weil sie jetzt auch problemlos unterwegs die neuesten Xbox Games zocken können.

Welche Herausforderungen warten auf das Cloud Gaming?

Auf den ersten Blick scheinen die Vorteile unendlich zu sein. Doch man sollte sich auch mit den Schattenseiten des Cloud Gamings befassen – und diese mag es tatsächlich geben. So geht es etwa um Internetverbindungen, um Latenzprobleme und auch darum, dass der Spieler abhängig von Servern des Dienstanbieters ist.

Wer sich für das Cloud Gaming interessiert, braucht eine stabile Internetverbindung, damit ein flüssiges Spiel möglich wird. Nur dann, wenn der Spieler eine gute Internetverbindung hat, kann er sich auf ein hervorragendes Spielerlebnis freuen. Eine gute Internetverbindung reduziert auch etwaige Latenzprobleme. Denn Latenzprobleme machen das Spiel schwieriger, wenn Eingaben verzögert übertragen werden – bei reaktionsbasierten und schnellen Spielen ist das ein nicht zu unterschätzender Nachteil.

So kann die Cloud Gaming-Zukunft aussehen

Es mag durchaus ein paar Herausforderungen geben, die auf das Cloud Gaming warten, doch die werden wohl die Zukunft nicht drastisch beeinflussen können. Die Technologie entwickelt sich weiter; auch wird die Internetinfrastruktur in den nächsten Jahren deutlich besser ausgebaut sein als noch vor ein oder zwei Jahren. Zudem werden auch neue Geschäftsmodelle dafür sorgen, dass das Cloud Gaming auch eine breite Bevölkerungsgruppe ansprechen kann.

Zweifellos sind sogenannte Cloud Gaming-Dienste eine Art Gamechanger für das digitale Zocken. Denn es gibt eine bequeme und flexible, aber auch sehr kostengünstige Alternative zu den klassischen Gaming-Plattformen.

FEVANA: Hack your Cycle

Wie Charlotte Irlen und Anton Irlen mit ihrem Start-up FEVANA das bislang wenig beachtete Thema zyklusgerechte Nahrungsergänzung erfolgreich in die Öffentlichkeit tragen.

Business School in Sankt Gallen, Master-Stipendium in Harvard, Einstieg bei Boston Consulting Group: Der Lebenslauf von Charlotte Irlen zeigt eine Karriere auf der Überholspur. Während ihrer Arbeit in der Unternehmensberatung gab es immer wieder Phasen, in denen sie voller Selbstvertrauen Konzernchefs über deren Optimierungspotenzial unterrichtete. Allerdings auch solche, in denen ihr, wie aus heiterem Himmel, Kritik von einem Vorgesetzten direkt ins Mark ging.

Als sie einen dieser Momente einer befreundeten Gynäkologin schilderte, empfahl diese, persönliche Höhen und Tiefen zu tracken und mit dem Zyklus abzugleichen. Nach vier Monaten wusste Charlotte, dass es einen klaren Rhythmus gibt, den sie gezielt für sich nutzen kann. So bemerkte sie beispielsweise, dass sie immer zur selben Zykluszeit Streit mit ihrem Freund hat.

Charlotte begann, sich intensiv damit zu beschäftigen, wie sie ihren Zyklus unterstützen kann, um Stimmungstiefs entgegenzuwirken und konstant leistungsfähig zu sein. „Nachdem ich einige Monate meinen Zyklus und alle Erlebnisse innerhalb dieser Zeit getrackt hatte, war es schon fast gruselig, sich die entstehenden Muster anzusehen. Der große Streit mit meinem Freund, von dem ich davor dachte, dass er einfach so zirka monatlich vorkommt, fiel wie durch Geisterhand immer auf meinen 19. Zyklustag – und das fünf Monate in Folge … Es war schnell klar, dass das kein Zufall sein konnte“, so Charlotte.

Dem Zyklus auf der Spur

Mittels einer intensiven Recherche nach einer natürlichen Lösung für diese Hormonschwankungen fand sie heraus, welche Vitamine und Mineralstoffe ihr dabei helfen, ihren Zyklus positiv zu beeinflussen. Charlotte stellte ihre Ernährung um und mixte sich die passenden Mineralstoffe selbst zusammen. Mit Erfolg: Bereits nach wenigen Wochen merkte sie nicht nur, wie ihr Hormonhaushalt langsam ins Gleichgewicht kam, sondern nahm auch erste positive körperliche und psychische Veränderungen wahr.

Außerdem suchte sie das Gespräch mit Frauenärzt*innen und Lebensmittelwissenschaftler*innen, um noch tiefer in die Thematik einzusteigen. Die gute Nachricht: Hormone können über natürliche Mineralstoffe, Vitamine und Pflanzenextrakte reguliert werden. Jedoch sind das Timing und die genaue Dosierung entscheidend, um Verbesserungen zu erzielen. „Ich war sehr überrascht, dass es dafür noch kein Kombi-Produkt auf dem Markt gibt, sondern häufig nur Vitamin C oder Eisen separat verschrieben werden. Auch die Dosierungen reichen in den meisten Produkten gerade mal aus, um den Mindestbedarf zu decken. Therapeutische Wirkungen sind aber erst bei größeren Mengen möglich“, erklärt Charlotte. Diese wichtige Erkenntnis war letztlich auch der Startschuss für ihr Female­Health-Start-up FEVANA.

Tausche Traumjob gegen Start-up

Im Januar 2022 erhielt Charlotte in Zürich Besuch von ihrem Bruder Anton. Zu diesem Zeitpunkt ähnelte ihre Küche einer Apotheke, in der sie verschiedene Rezepturen für den FEVANA­Prototyp ausprobierte. „Bei Charlotte sah es wirklich aus wie in den Tiefen eines Pharmalabors. Überall standen Schachteln und Fläschchen mit den verschiedensten Vitaminen und Extrakten. Sie hat mit Sicherheit mehrere hundert Rezepturen durchprobiert“, erinnert sich Anton lachend.

Anton war von der Idee, ein natürliches Nahrungsergänzungsmittel zu entwickeln, das genau auf die vier Phasen des weiblichen Zyklus angepasst ist, sofort überzeugt. Der Finance-Student überlegte, wie man Charlottes Küchenlaboraktivitäten professionalisieren könnte. „Ich habe davor noch nie über das Thema Frauengesundheit nachgedacht. In dem Moment realisierte ich, dass das anscheinend ein sehr großes Problem ist, das immerhin die Hälfte der Menschheit betrifft und entweder gar nicht oder mit der Pille, einem Arzneimittel aus den 60ern, therapiert wird“, sagt Anton. Er pitchte die Idee von zyklusgerechter Nahrungsergänzung spontan in einem Gründerkurs – seine Professorin war begeistert und sah hierfür ein großes und stark wachsendes Marktpotenzial.

Daraufhin entschloss sich Anton, statt weiter eine Karriere im Investment Banking zu verfolgen, Charlotte davon zu überzeugen, ihren Job zu kündigen und gemeinsam mit ihm ein Start-up zu gründen. Da seine Schwester anfangs noch zögerte, bewarb sich Anton für ein Gründerstipendium, das es den beiden ermöglichen sollte, zwölf Monate Vollzeit an der Idee zu arbeiten. Als kurz darauf die Zusage kam, waren beide bereit, ins kalte Wasser zu springen. Sie gründeten zusammen, denn Hand aufs Herz: Einen ehrlicheren Sparringspartner auf Augenhöhe als den eigenen Bruder oder die eigene Schwester kann es wohl kaum geben.

Der Sprung ins kalte Wasser

Die beiden arbeiteten intensiv mit Lebensmittelwissenschaftler*innen, um die Rezeptur für die vier FEVANA-Produkte zu perfektionieren. Die Voraussetzung: keine chemischen Zusätze. Alle Inhaltsstoffe müssen auf rein natürlicher Basis miteinander funktionieren. Nach schier unzähligen Versuchen im Labor stand nach neun Monaten die finale Rezeptur für die Produkte release, renew, revive und reboost – für jede der vier Zyklusphasen eins. Insgesamt stecken 40 Inhaltsstoffe in jedem einzelnen Pulver.

„Uns war es auch wichtig, ein Produkt zu entwickeln, das ohne Tabletten auskommt, da diese immer den Anschein erwecken, eine Krankheit zu behandeln. Wir wollten es schaffen, ein Pulver zu entwickeln, das jede Frau ganz easy und vor allem individuell in ihren Alltag integrieren kann. Sodass man es zum Frühstück ganz einfach in Wasser auflösen, die Sportlerin es aber auch nach dem Training in ihren Eiweißshake mixen kann. Es war klar, dass wir sehr viel Zeit, Geld und vor allem hochkarätige Expertise in die Entwicklung einer solch komplexen Rezeptur stecken werden müssen“, so Anton.

Aufgrund der umfangreichen Rezeptur und der vielen hochwertigen Inhaltsstoffen war es jedoch sehr schwierig, eine(n) passende(n) Lohnhersteller*in für die Produktion zu finden. Nach reihenweise gescheiterten Anfragen an über 40 Hersteller*innen erhielten die beiden letztendlich eine einzige Zusage.

Mit der daraus resultierenden Zusammenarbeit sind die beiden bis heute sehr glücklich. „Die von uns entwickelte Rezeptur war derart kompliziert, dass es wirklich schwierig war, einen Hersteller zu finden, der in der Lage ist, unsere Produkte unter unseren hohen Anforderungen zu produzieren. Kompromisse bezüglich der Produktqualität und -komplexität kamen für uns nicht infrage. Es sollte ja wirken. An diesem Punkt wurde uns dann auch klar, wieso es diese Art von Produkt noch nicht gibt und sämtliche Zyklusprodukte sich auf ein paar wenige Wirkstoffe begrenzen, die nicht spezifisch an die Phasen angepasst sind. Es ist schlicht zu teuer und zu aufwändig, solche Produkte herzustellen“, so Charlotte.

Große Visionen in Sachen Frauengesundheit

Neben der intensiven Marktrecherche, der Produktentwicklung und den Tests mit 130 Probandinnen starteten die Geschwister mit den ersten Pitches. Die Feedbacks des Publikums und von Investor*innen waren überwältigend. „Das Interesse war riesengroß, es kam sofort ein Investor aus dem Medizinbereich auf uns zu und sicherte sich schon früh Anteile. Das war für uns natürlich ideal, um das Unternehmen mit Kapital zu versorgen und die Produkt- und Markenentwicklung schnell voranzutreiben“, berichtet Anton. Mit dem Investor hat es neben dem fachlichen Know-how auch auf menschlicher Ebene super gepasst. „Das Bauchgefühl war von Anfang an gut und hat uns bis heute nicht getäuscht“, so Anton.

Mit FEVANA möchten Charlotte, Anton und ihr mittlerweile siebenköpfiges Team eine neue Marke für Frauengesundheit etablieren. Dafür sind bereits weitere Produkte speziell für Frauen in der Menopause, Schwangere und Stillende sowie eine Health-App in Planung. Die beiden haben damit vor allem ein Ziel vor Augen: „90 Prozent aller Frauen haben hormonbedingte Symptome. FEVANAs Mission sind null Prozent“, bringt es die hochambitionierte Gründerin Charlotte abschließend auf den Punkt.

IT-Trends 2024

Das sind die fünf entscheidenden Trends und Marktentwicklungen, die sich auf unterschiedliche Weise 2024 auf den IT-Markt auswirken werden.

PAC ein europäisches Marktanalyse- und Beratungsunternehmen für die IT-Branche, veröffentlicht zum Jahreswechsel seine wichtigsten Prognosen für das neue Jahr. Diese zeigen die entscheidenden Trends und Marktentwicklungen auf, die sich auf unterschiedliche Weise auf den IT-Markt auswirken werden.

Fünf zentrale Trends sind es, die nach den Erkenntnissen der Analyst*innen im Jahr 2024 und darüber hinaus für Unternehmen überdurchschnittliches Wachstum, Effizienzsteigerung und mehr Nachhaltigkeit bringen werden – und wie zu erwarten war, haben viele mittelbar oder unmittelbar etwas mit dem Themenfeld der künstlichen Intelligenz (KIU) zu tun.

Trend 1. FinOps für GenAI: Verwaltung von Cloud-Kosten im KI-Zeitalter wird für Unternehmen zur Herausforderung.

Das Jahr 2023 markierte einen Wendepunkt für KI-Services, insbesondere resultierend aus der wachsenden Bedeutung von Generative AI (GenAI). stehen nun vor einem neuen FinOps-Wendepunkt, da GenAI hohe Rechen- und Datenverarbeitungskapazitäten erfordert, die nur durch Cloud-Dienste erschwinglich realisiert werden können. PAC sieht GenAI als das, was die Tech-Industrie eine „Killer-Applikation“ nennt, da es sich um eine Innovation handelt, deren Anwendungsfall sowohl das private als auch das berufliche Leben von Menschen weltweit verändert und beeinflusst. Gleichzeitig sehen die Analysten aber auch ein erhebliches Risiko für Unternehmen, dass die Nachfrage nach solchen Diensten zu unerwarteten Kostensteigerungen führt – in einer Größenordnung und Geschwindigkeit, die weitaus gravierender ist als die anfänglichen Kostenprobleme bei der Ausbreitung der Cloud. Unternehmen müssen daher die Cloud-Service-Kosten für KI in allen Geschäftsbereichen durch FinOps effektiv verwalten und eine Kultur der finanziellen Transparenz und Verantwortlichkeit schaffen.

Trend 2. MLSecOps: Effektives Sicherheitsmanagement wird in einer von „Multi-Hops“ geprägten KI-Landschaft zum Muss.

Mit der Zunahme der KI-Nutzung steigt auch die Notwendigkeit, Sicherheitspraktiken an ML-bezogene Workflows anzupassen. Viele Unternehmen stehen vor der Herausforderung, KI in einer Vielzahl von IT-Lösungen zur Unterstützung von Geschäftsmodellen zu etablieren – und Unternehmen, die ihre Cybersicherheitsstrategie nicht parallel zu ihrer KI-Strategie anpassen, gehen hohe Risiken ein. MLSecOps-Rahmenwerke werden daher für die Absicherung von KI-Lösungen und -Diensten zunehmend einen höheren Stellenwert bekommen. Eine besondere Herausforderung aufgrund der in vielen Unternehmen zu beobachtenden breiten Palette an KI-Services, ist dabei die sogenannte „Multi-Hop-KI“. Darunter versteht man die Verkettung mehrerer KI-Lösungen oder -Dienste und ihrer Datensätze zu einer integrierten Pipeline oder Lieferkette, wobei bei jedem Hop eine andere, oft cloudbasierte KI-Lösung oder ein anderer Dienst genutzt wird. Diese KI-Nutzung wird Lösungen und Dienste von einer Vielzahl von IT-Anbietern umfassen. Zwischen den einzelnen „Hops“ wird es keine menschliche Interaktion geben, sodass der Mensch nur den anfänglichen Input liefert und dann den Multi-Hop-Output erhält. PAC hält dies für einen revolutionären Schritt, aber auch ein Risiko bei der Nutzung von KI. Dem Mehrwert von KI für Unternehmen steht das Potenzial für neue Formen von Sicherheitsverletzungen gegenüber. Denn Daten sind aus Sicht der Cybersicherheit das wertvollste Gut, das sich böswillige Akteure aneignen können – und da sie das Herzstück aller KI sind, ist dies ein Bereich, mit dem sich CxOs in den kommenden Jahren intensiv befassen müssen.

Trend 3. Umgang mit der KI-Inzucht: Wie die Anwendung von verantwortungsvoller und erklärbarer KI für Validität sorgt.

Ein zunehmend relevantes Problem im Zusammenhang mit Künstlicher Intelligenz ist die sogenannte „KI-Inzucht". Dieses Phänomen tritt auf, wenn KI-Systeme überwiegend von anderen KI-generierten Inhalten lernen, was zu einer Verzerrung und Entfremdung von der menschlichen Perspektive führen kann. Während etwa die aktuellen Versionen des ChatGPT-Modells auf einer relativ sauberen Bandbreite von überwiegend menschengenerierten Datenpunkten trainiert wurden, könnten zukünftige KI-Modelle immer mehr Daten generieren (und von ihnen lernen), die sich über viele Verarbeitungsiterationen hinweg von der Relevanz für menschliche Perspektiven unterscheiden. Diese Entwicklung, besonders sichtbar im Bereich der generativen KI (GenAI), könnte die Langzeitwirksamkeit von KI-Lösungen beeinträchtigen. Verantwortungsvolle und erklärbare KI-Tools und Frameworks können indes als geeignete Instrumente zur Bewältigung dieses Problems angesehen werden.

Trend 4. Hyper-Personalisierung: Digitale Assistenten schaffen mithilfe von GenAI eine individuelle Kundenansprache.

Seit Jahren streben Unternehmen im B2C- oder D2C-Geschäft danach, digitale Einkaufserlebnisse ähnlich einem persönlichen Einkaufsberater mit möglichst präziser Personalisierung zu bieten. Generative KI eröffnet Chancen Hyper-Personalisierung zu erreichen, die darauf abzielt, eine möglichst enge und langfristige Beziehung zum/zur Kund*in zu entwickeln, die das Engagement und die Loyalität erhöht und Cross- und Upselling-Möglichkeiten eröffnet. In der Vergangenheit waren die Kosten für einen Einkaufsberater, der den Kund*innen so passgenau beraten konnte, angesichts der unzureichenden Datenlage zu hoch und die Skalierbarkeit nicht gegeben. Auch waren vor GenAI die Chatbot-Style-Schnittstellen nicht ausgeklügelt genug, um Kaufberatungen oder Steuerungen ähnlich einem traditionellen persönlichen Einkaufsberater zu bieten. PAC prognostiziert, dass ab 2024 die Integration von GenAI in digitale Erlebnisse auf Mitarbeitendengeräten zur Unterstützung persönlicher Interaktionen und durch ähnliche Erlebnisse direkt auf den Geräten der Kund*innen vermehrt erfolgen wird. Dadurch wird GenAI den Zugang zu digitalen Assistentendiensten im Stil eines persönlichen Einkaufsberaters für die Verbraucher demokratisieren, den Kaufzyklus von Unternehmen vereinfachen und neue Umsatzmöglichkeiten schaffen.

Trend 5. Neue ESG-Regulierung: Die CSRD verschärft die Anforderungen an Unternehmen für eine nachhaltige IT-Landschaft.

Die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) regelt ab 2024 EU-weit die Umweltberichterstattung und forciert damit die internationalen ESG-Bestrebungen. Die Experten von PAC sehen das Inkrafttreten der CSRD als Beschleuniger des Wandels hin zu mehr Nachhaltigkeit in Unternehmen. Waren diese in der Vergangenheit an Nachhaltigkeit vor allem deshalb interessiert, weil ihre Kund*innen danach fragten und es die Gelegenheit bot, Umsätze zu steigern, besteht nun eine Verpflichtung mit rechtlichen, rufschädigenden und kommerziellen Komponenten. Unternehmen werden vermehrt nach Partner*innen suchen, die ihnen helfen, die richtigen Softwarelösungen und Prozesse zu implementieren, um Daten im Zusammenhang mit ESG effizient zu verfolgen, zu sammeln und zu analysieren. Gleichzeitig wird die Vergleichbarkeit der Berichte die Unternehmen dazu drängen, zu zeigen, dass sie mindestens so nachhaltig ausgerichtet sind wie ihre direkten Mitbewerber*innen. Der Trend zu mehr Nachhaltigkeit wird Unternehmen zudem weiter zu einer Cloud-First-Strategie ermuntern. Neben der Möglichkeit, einzelne Workloads mit vertretbarem Aufwand und Betriebskosten in die Cloud zu migrieren, werden Organisationen zunehmend fragen, wie nachhaltig verschiedene Cloud-Angebote sind. Bei der Auswahl eines Cloud-Anbieters wird Nachhaltigkeit neben der Verfügbarkeit von Dienstleisterressourcen und angemessenen Funktionen in der PaaS-Umgebung ein Schlüsselfaktor sein. Zudem werden auch die Cloud-Anbieter Effizienzparameter für Interessent*innen bereitstellen, um die Nachhaltigkeit der Angebote zu belegen.

Stepan Timoshin: Der Sneaker-Millionär

Schon während der Schulzeit erkannte Stepan Timoshin das Potenzial limitierter Sneaker als Investitionsmöglichkeit und machte dann mit 17 Jahren sein Hobby zum Beruf. Inzwischen hat der 22-Jährige mit VADITIM ein Millionenvermögen aufgebaut und investiert derzeit in sein zweites Modelabel.

Stepan, ein Musterschüler? Fehlanzeige. Stepan Timoshins Vater kürzte ihm aufgrund schlechter Noten sein Taschengeld. Streng blieb er und stellte seinem Sohn ein Ultimatum: Er dürfe nur mit Taschengeld rechnen, wenn er mindestens einen Durchschnitt von 2,0 im Zeugnis erreicht. Für den damals 14-Jährigen brach eine Welt zusammen, doch im Rückblick ist Stepan Timoshin seinem Vater für diese harte Haltung dankbar. Dadurch habe er auf gewisse Weise einen unternehmerischen Geist entwickelt. Stepan Timoshin suchte nach anderen Wegen, um Geld zu verdienen, er arbeitete während der Ferien 20 Stunden pro Woche in einem Hotel, sparte und konnte so sein erstes Stammkapital von 440 Euro auf seinem Bankkonto ansammeln. Noch heute ist er stolz darauf, die Kontoauszüge aus dieser Zeit aufbewahrt zu haben.

Durch Zufall erfuhr Stepan Timoshin über Social Media von der Praxis des Resellings. Ein YouTuber, der die neuesten und beliebtesten Sneaker-Modelle präsentierte, erzählte in einem Video, wie er mit dem Wiederverkauf von einem einzigen Schuhpaar 500 Dollar Profit erzielte. Stepan Timoshin war beeindruckt und begann, sich mit Sneaker-Preisen auseinanderzusetzen. „Heutzutage kann man die trendigen Produkte leicht online finden. Es gibt unzählige Apps und Plattformen, die einen innerhalb von Sekunden über die Marktpreise informieren. Damals war die Recherche noch nicht so einfach“, sagt Timoshin. Er wagte den ersten Versuch und kaufte ein limitiertes Paar Schuhe als Investmentmöglichkeit, das er über eBay-Kleinanzeigen verkaufen wollte. Es war ein Risiko für den jungen Mann, der sein ganzes Vertrauen auf eine YouTube-Quelle setzte. „Es hätte ja sein können, dass der Influencer einfach nur Werbung macht und ich dann mit einem Produkt dastehe, das niemand kaufen möchte.“ Stepan Timoshin schloss den Verkauf erfolgreich mit Gewinn ab.

Die Yeezy-Ära

Zwischen 2015 und 2016 stieß Stepan Timoshin auf die Sneaker-Marke Yeezy, die durch die Zusammenarbeit von Adidas und dem Musikkünstler Kanye West entstanden war. Die Yeezy-Modelle entwickelten sich schnell von einem modischen Statement zu den begehrtesten Sneakern auf dem Markt. Für Timoshin bedeutete dies den perfekten Einstieg in die Welt der Investitionen. Er begann, sich verstärkt mit limitierten Sneakers zu beschäftigen und entwickelte ein Gespür dafür, wie die Nachfrage und der Warenkauf funktionierten. „Besonders am Anfang hatte Adidas die Auflage krass limitiert. Ich war oft bei einer Art Verlosung am Start, um die Schuhe überhaupt kaufen zu können, ein exklusives Verkaufssystem, man musste seine Tricks herausfinden, um an mehrere Paare ranzukommen“, so Stepan Timoshin. Er hatte Glück: Durch den Wiederverkauf einiger Yeezys verdiente er innerhalb einer Nacht das Fünffache des Originalpreises.

In dieser Phase verkaufte er die Schuhe vor Ort, sogar vor den Sneaker-Läden. Es war ihm besonders wichtig, die Kund*innen zu finden und das Geld sofort in der Hand zu haben. Stepan Timoshin legte fleißig Einnahmen beiseite und schuf sich ein Startkapital für sein Business. Dannn wollte er auf eigene Faust agieren und bot den Läden mehr Geld für die Schuhe an. „Ich bekam die Schuhe durch die Hintertür“, gesteht Timoshin. Er reservierte große Mengen an Sneaker-Modellen, kaufte immer alles auf und gewann dadurch das Vertrauen der Händler*innen. Doch dann rief eines Tages die Berliner Sparkasse bei ihm an. Aufgrund seines auffälligen Umsatzes der letzten anderthalb Jahre wurde ihm Steuerhinterziehung vorgeworfen. Stepan Timoshin musste den Betrag nachzahlen.

Trotz dieses Rückschlags gründete er eine Firma – aus rechtlichen Gründen musste sein Vater vor der Volljährigkeit des Sohnes noch die Geschäftsführung übernehmen –, um auf keinen Fall den Anschluss an den Sneaker-Markt zu verlieren.

VADITIM, Partnerschaftsverträge, Online-Shop und Flagship-Store

Ein paar Jahre später wurde VADITIM ins Leben gerufen. Neben dem Online-Shop entschied sich Stepan Timoshin auch für die Eröffnung eines physischen Ladens, der bis heute einen wichtigen Bestandteil seines Geschäfts darstellt. „Der Laden trägt zwar nicht viel zum Umsatz bei, ist aber eine schöne Abwechslung zum E-Commerce“, betont Stepan Timoshin.  Er ist für ihn ein Statement: „Die Leute können im Laden die Schuhe selbst anprobieren, sie vergleichen – das hat etwas Besonderes, und das ist mir wichtig.“

Zudem schloss Stepan Timoshin Partnerschaften mit anderen Social-Media-Influencer*innen und begann, auch Social-Media-Videos über VADITIM zu drehen. Bis heute betrachtet Stepan das Thema Reselling als den Startpunkt, um seine Leidenschaft für Projekte zu entfachen. Nach der Positionierung von VADITIM stiegen die Umsätze schnell an – wie er selbst sagt, war dies der Wendepunkt, an dem er sich „als Geschäftsmann neu erfinden“ konnte.

Dann kam Corona

Die erste unternehmerische Krise traf Stepan Timoshin kurz vor dem Ausbruch der COVID-19-Pandemie im März 2020. Zu dieser Zeit hatte er einen Franchise-Vertrag für die Eröffnung von sechs weiteren Geschäften in ganz Europa unterzeichnet. Doch genau an seinem Geburtstag wurde ihm mitgeteilt, dass der Deal geplatzt war. Zusätzlich musste er aufgrund des Lockdowns seinen Laden schließen, VADITIM erlebte einen massiven Umsatzrückgang – von Hunderten Bestellungen pro Woche auf keine Bestellung pro Tag. Existenzängste plagten Stepan Timoshin, und auch der Wert der eingehenden Bestellungen sank monatelang drastisch. Stepan Timoshin musste schnell handeln. „Vor Corona war unser Sortiment anders ausgerichtet, mit hochpreisigen Artikeln, aber wir mussten uns anpassen und neue Zielgruppen mit verschiedenen Budgets ansprechen“, erzählt Timoshin. Er bot nun auch günstigere Schuhmodelle, Kleidung und Accessoires an. Mit großem Einsatz erholte sich sein Geschäft allmählich. Neue Geschäftspartner*innen standen wieder vor der Tür, und Stepan investierte erneut. Zudem gründete er sein eigenes Modelabel namens ELEVATE.

Vlogs sind entscheidend

Heute konzentriert sich Stepan Timoshin darauf, einen direkten Kontakt zu seinen Kund*innen herzustellen. „Es macht mich sehr glücklich, wenn ich sehe, dass Leute auf Instagram Fotos von meinen Marken posten. Mein Ziel ist es, ein verbessertes Kundenerlebnis zu bieten. Neulich habe ich in einem Livestream-Video über das Thema Dankeschön-Karten gesprochen, es ging dabei um optimale Formulierung und Gestaltung“, so Stepan Timoshin.

Als Gesicht der Marke ist es für Stepan Timoshin wichtig, direkt und offen aufzutreten. Er möchte während seiner Streams ansprechbar sein und sich so transparent wie möglich zeigen. „So bin ich meiner Community einfach näher“, sagt er. Seine Strategie besteht darin, bestehende Kund*innen mit Neuigkeiten zu unterhalten und natürlich auch neue Kund*innen zu gewinnen. Er ist überzeugt, dass eine kontinuierliche Präsenz in den sozialen Medien eine stärkere Verbindung zu seiner Kundschaft aufbauen kann, was letztendlich zu einem Wachstum des Geschäfts führt. Dazu gehören unterhaltsame Videos wie YouTube-Vlogs und Instagram-Content. „Wenn ich zum Beispiel eine Instagram-Story poste und sie 60.000 Menschen sehen, selbst wenn nur ein Prozent davon etwas kauft, ist das bereits ein Erfolg für mich. Denn Traffic bedeutet Kund*innen, und das ist entscheidend für mein Geschäft“, betont Stepan Timoshin. Die Kunden*innen sollen nicht nur einmal kaufen, sondern im besten Fall zu Fans seiner Marken werden.

Die Tools der KI identifizieren

Stepan Timoshin rät angehenden Gründer*innen, frühzeitig in Unternehmenseinrichtung zu investieren, insbesondere im Bereich E-Commerce, da sich dies seiner Meinung nach definitiv auszahlt. Seit Ende 2022 investiert er beträchtliche Summen in die SEO-Optimierung seiner Online-Plattformen und in Werbekampagnen, unter anderem auf Google Ads, TikTok Ads und Meta Ads. Darüber hinaus legt er großen Wert auf die Weiterbildung seiner Mitarbeitenden, die intensiv mit künstlicher Intelligenz für die Content-Erstellung arbeiten. „Das ermöglicht ihnen ein effizienteres Arbeiten“, erläutert Stepan Timoshin.

Dank des erfolgreichen Umsatzwachstums im DACH-Raum strebt Stepan Timoshin eine Expansion in ganz Europa an. Dabei konzentriert er sich weiterhin auf die Implementierung seines E-Commerce-Geschäfts. „Ich bin überzeugt, dass die Zukunft im Omnichannel liegt“, betont er. Diese Geschäftsstrategie bietet den Kund*innen ein reibungsloses und angenehmes Einkaufserlebnis, ohne Barrieren beim Wechsel zwischen den Kanälen. Kund*innen können online Artikel kaufen und diese anschließend in der Filiale abholen. Dort könnten Mitarbeitende zusätzliche Artikel vorschlagen, um den Online-Kauf zu ergänzen und den durchschnittlichen Bestellwert zu steigern.

Stepan Timoshin empfiehlt zudem, stets einen Plan B und C parat zu haben sowie parallel zur Gründung eines Start-ups in Weiterbildung zu investieren. „Ein Abschluss ist eine Art Lebensversicherung, man weiß nie, was passieren kann“, so Timoshin. Ein gut ausgearbeiteter Businessplan ist seiner Meinung nach unerlässlich. Man sollte sich nicht vom Geld blenden lassen und immer einen klaren Kopf behalten, um Fokus und Ziele nicht aus den Augen zu verlieren. Dies helfe auch, Fehler zu vermeiden. Heutiger Erfolg sei nur ein Schritt in der Geschäftskarriere, morgen könne alles anders aussehen. Wertschätzung für den Prozess und ein Überblick über die Nebenkosten seien ebenso wichtig.

In naher Zukunft plant Stepan Timoshin die Eröffnung eines zweiten VADITIM-Ladens und möchte ELEVATE als namhafte Bekleidungsmarke etablieren.

Digitale Identitäten: IT-Sicherheitslage, KI und NFC prägen 2024

Fünf große Herausforderungen und Chancen, mit denen Anbieter*innen digitaler Dienste in Deutschland im nächsten Jahr konfrontiert sein werden.

Die weltweite IT-Sicherheitslage und künstliche Intelligenz à la ChatGPT haben in den letzten zwölf Monaten die Schlagzeilen bestimmt. Wenig deutet aktuell darauf hin, dass sich dies im nächsten Jahr ändert. Auf digitale Identitäten und Dienstleistungen hat dies ebenfalls Auswirkungen. Wir werden einen Blick auf fünf Herausforderungen und Chancen, mit denen digitale Dienste in Deutschland im nächsten Jahr konfrontiert sein werden.

IT-Trend 1. Der Siegeszug der generativen KI

Vor allem in der Form von ChatGPT haben generative KI und Large Language Models (LLMs) 2023 einen großen Marktauftritt hingelegt. Beobachter gehen davon aus, dass der Einsatz von generativer KI einfacher sowie kostengünstiger wird und in den nächsten Jahren durch eine Kombination unterschiedlicher Anwendungsfälle einen wirtschaftlichen Mehrwert in Billionenhöhe generieren kann. Auf der anderen Seite werden KI-Entwicklungen zwangsläufig einige negative Auswirkungen auf die Cybersicherheit haben. Die Anfänge sind bereits zu beobachten: Social-Engineering-Angriffe werden einfacher und schneller, da (Cyber-)Kriminelle kein tiefes technisches Know-how mehr benötigen, um sie auszuführen. Auch die Fälschung von Bildern physischer Dokumente dürfte einfacher werden als je zuvor. Um diese KI-gestützten Fortschritte zu bekämpfen, müssen Unternehmen im nächsten Jahr verstärkt selbst KI einsetzen – vor allem im Zusammenspiel aus Mensch und KI –, um böswilligen Akteuren einen Schritt voraus zu sein.

IT-Trend 2. Angespannte IT-Sicherheitslage

Nicht nur wegen der KI-Entwicklungen hat sich die IT-Sicherheitslage im vergangenen Jahr verschärft, das hatte zuletzt erst der BSI Lagebericht zur IT-Sicherheit in Deutschland 2023 gezeigt. Viele Akteure, vor allem in der Finanz- und Fintech-Branche, werden ob der angespannten Lage verstärkt nach Lösungen zur Verhinderung von Onlinebetrug suchen und dabei immer häufiger auf mehrschichtige Tools und Technologien setzen. Dazu zählt auch das Hinzufügen sogenannter Risikosignale bei Identitätsprüfungen: Diese Signale können verhaltensbiometrische Daten wie Tippmuster oder Mausbewegungen einbeziehen, um Betrug zu erkennen. Zudem können sie historische Transaktionen mit Nutzern in Form von Gerätesignalen in die Betrugsbekämpfung einfließen lassen und Betrügern so das Leben erschweren.

IT-Trend 3. NFC-Technologie im Aufwind

Angesichts der angespannten IT-Sicherheitslage wird im Bereich der Identifikation auch die Anwendung der Near Field Communication (NFC) Technologie im kommenden Jahr einen Zuwachs verzeichnen. Die Betrugsprävention ist bei NFC besonders hoch, da der im Personalausweis integrierte Chip äußerst fälschungssicher ist. Auf dem Chip sind die Personendaten, sowie das biometrische Lichtbild gespeichert. So können die originalen Daten validiert werden, auch wenn das Ausweisdokument äußerlich verfälscht wurde. Aufgrund verschiedener politischer Entscheidungen wie dem Onlinezugangsgesetz (OZG) oder der Einführung der BundID in zusätzlichen Bundesländern wird es auch im kommenden Jahr einen weiteren Nutzeranstieg der eID-Funktion in Deutschland geben. Positive Entwicklungen waren auf Bundesebene laut BMI bereits in diesem Jahr zu erkennen. Die höhere Verbreitungsrate von NFC-fähigen Smartphones trägt dazu bei, so wie die Möglichkeit, die NFC-Technologie mit einer Vor-Ort-Identifizierung, beispielsweise in einer Tankstelle, zu kombinieren.

IT-Trend 4. Step-up-Verifikation

Neben der ersten Interaktion zwischen Kunde und Organisation oder Institution wird auch die weitere Customer Journey in Hinblick auf Sicherheit immer wichtiger. Eine sichere und schnelle Benutzerkontenwiederherstellung ist ein zentraler Baustein, um Kriminelle von unerlaubten Kontoübernahmen abzuhalten. Beispielsweise ist die Änderung der Telefonnummer oder der E-Mail-Adresse kurz nach einer Kontoeröffnung ein starkes Indiz für Account-Takeover oder sogenannte Money Mules, also Personen, die ihre Zugangsdaten Kriminellen freiwillig zur Verfügung stellen, weil sie leichtes Geld verdienen wollen. Auch ungewöhnlich hohe Transaktionen können ein Warnsignal sein. Dem kann man entgegenwirken, indem der Nutzer seine Identität via Step-up-Verifikation nochmals bestätigen muss. So kann das notwendige Level an Sicherheit gewährt werden.

IT-Trend 5. eIDAS 2.0: Der große Schritt in die digitale Dekade

Auch in der Gesetzgebung wird sich im kommenden Jahr einiges ändern. Auf EU-Ebene lautet das Schlagwort „eIDAS 2.0“. Ziel der EU ist es, ein europaweites Ökosystem für digitale Identität zu schaffen. Die erneuerte Verordnung muss im Trilog zwischen der EU-Kommission, dem EU-Rat und dem EU-Parlament vereinbart werden. 2024 wird also hoffentlich das Jahr, in dem die Verordnung, die Durchführungsbestimmungen und die zugehörigen Normen endlich verabschiedet werden. Auch Deutschland ist mit dem BMI-Konsultationsprozess über die Entwicklung einer eIDAS 2.0-konformen Infrastruktur für eine deutsche Wallet im Sommer 2023 gestartet. Im nächsten Jahr soll die Entwicklungsphase und der Architekturprozess beginnen, was essenziell für die weitere Akzeptanz sein wird. Die Identity Wallets, wie sie unter anderem auf EU-Ebene diskutiert werden, kommen bisher laut Digital Identity Index 2023 erst bei einem Prozent der deutschen Bevölkerung zum Einsatz. Gleichzeitig plant die EU aber, dass 80 Prozent der Bürgerinnen und Bürger bis 2030 eine digitale Identität in der Form eines Wallets benutzen. Große Veränderungen in den digitalen Infrastrukturen – auf allen Seiten – sind somit für 2024 vorprogrammiert.

Der Autor Philipp Angermann ist Director Financial Services DACH bei IDnow, der Plattform zur Identitätdprüfung.

Geschäftsideen Mobilität: Fahrräder leasen

Ulrich Prediger vermittelt mit seiner Firma Leaserad GmbH Leasingverträge für Fahrräder und bietet dabei unter dem Namen "Jobrad" eine Fullservice-Dienstleistung für Unternehmen an, die ihren Angestellten Fahrräder zur Verfügung stellen wollen.

Das Leistungsspektrum von Leaserad reicht von der Beschaffung der fabrikneuen Fahrräder aus deutscher Produktion, Vorbereitung und Vermittlung der Leasingverträge, Bereitstellung und Einrichtung vor Ort, bis hin zur Reparatur und der regelmäßigen Wartung. Der Vorteil dieser Geschäftsidee für die Kunden ist, dass sie für einen Fixbetrag pro Monat alles aus einer Hand erhalten.

Mittlerweile arbeitet Leaserad mit seinem Angebot namens "Jobrad" mit mehr als 1700 Jobrad-Fachhandelspartnern sowie mit über 600 Jobrad-Arbeitgebern zusammen, die Ihren Mitarbeitern ein "Jobrad" anbieten.

Geschäftsideen Auto: die neuartige Dachbox

Für viele Autofahrer gilt: Stauraum kann man im Fahrzeug nie genug haben. Hier kommen schnell Dachboxen ins Spiel. In diesem Segment will das Dresdner Start-up SEs Solutions GmbH mit seiner Geschäftsidee künftig kräftig mitmischen.

Das Ziel: den Markt für PKW-Dachboxen zu revolutionieren und PKW-Stauraum neu zu definieren. Die innovative Dachbox ist so eingefaltet, dass sie von außen kaum erkennbar und trotzdem im Handumdrehen verfügbar ist, wenn man sie benötigt.

Zurzeit läuft eine Crowdfunding-Kampagne auf FunderNation.

Geschäftsideen Smart Mobility: Update für alte Autos

Neue Autos werden immer intelligenter und sind ständig mit dem Internet verbunden. Es gibt allerdings ein Problem: Bei einem Durchschnittsalter von neun Jahren bei den Autos auf deutschen Straßen kommen die meisten Autofahrer bisher noch nicht in den Genuss der Vorteile, die diese modernen "Smartcars" bieten.

Ein junges Start-up aus Karlsruhe hat sich zum Ziel gesetzt, dies zu ändern. Mit dem Pace Link – einem kleinen Adapter, den man einfach in die Diagnoseschnittstelle seines Autos stecken kann – macht Pace alte wie neue Autos zu Smartcars: Pace verbindet das Auto mit Hilfe des Adapters ganz einfach via Bluetooth mit dem Smartphone.

Auf diese Weise bietet Pace dem Autofahrer neun innovative Funktionen, die ihn im Alltag unterstützen. So kann die App beispielsweise Benzinkosten aufzeichnen und Tipps zum Benzinsparen geben, automatisch ein finanzamtkonformes Fahrtenbuch führen oder mit der Find-my-Car-Funktion die Position des geparkten Autos anzeigen. Und wenn wieder einmal eine Warnleuchte im Auto angeht, bietet die App die Möglichkeit, den Fehlercode aus den Systemen des Autos auszulesen.