Die etwas andere Zwillingsmode


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Seit kurzem gibt es ein Modelabel, das gegen die Gleichmacherei der Zwillingsmode ankämpfen will. Bei tot-a-lot gibt es für Zwillinge bis vier Jahre Mode, die sich ergänzt. Damit soll unterstrichen werden, dass die Zwillinge zwar zusammengehören, aber auch Individuen sind.

Auf die Idee dieser etwas anderen Mode ist Lourdes Ferrer aus Spanien gekommen, die 2008 selbst Mutter von Zwillingen geworden ist. Das war der Anlass, ihren Beruf als Anwältin an den Nagel zu hängen, um künftig als Designerin für Zwillings-Babyklamotten zu arbeiten. Ihr Geschäftspartner ist Daniel Bezares, der sich ebenfalls über Zwillingsnachwuchs freuen durfte. Die Gründer des jungen Modelabels wissen also genau, für wen sie arbeiten.

www.tot-a-lot.com

MIND VACATIONS: Tee-Meditationen für mehr Achtsamkeit

Die MIND VACATIONS Gründer*innen Beixi Jia und Julian Stodt möchten dir mithilfe der alten asiatischen Tee-Meditation zu innerer Ruhe und Gelassenheit verhelfen.

Beixi Jia und Julian Stodt möchten uns mit MIND VACATIONS auf eine ganz besondere Reise schicken. "Es gibt viele Menschen, die überfordert sind von den wachsenden Herausforderungen unserer Zeit", so Julian Stodt. "Über 4,5 Millionen Krankheitstage verzeichnete Deutschland schon allein wegen Burnout allein im letzten Jahr."

Daher gewinnt Mentale Gesundheit immer mehr an Bedeutung. Eine Form der Entspannung können Achtsamkeits-Meditationen sein, doch viele Neulinge sind von den Meditationsübungen überfordert. Das Gründer-Duo von MIND VACATIONS möchte nun sowohl Neueinsteiger*innen als auch Kenner*innen gleichermaßen in die Welt der Tee-Meditationen einführen. Dazu inspiriert wurden sie von ihren chinesischen Eltern und Großeltern, denn schon seit Kindesbeinen sind beide tief mit der Tradition des Teetrinkens verwurzelt.

Die MIND VACATIONS BOX enthält eine Meditationstasse und zehn Bio-Tee-Sachets. In der begleitenden App haben die Gründer selbstentwickelte Gedankenreisen und Teemeditationen integriert, die das Gefühl entstehen lassen, als sei man im Urlaub auf einer Plantage, mitten in der Natur. "Diesen Effekt erzielen wir durch die harmonische Kombination aus dem Duft des Tees, der Wärme der Tasse und den Klängen aus der App", erklärt Beixi Jia.

Um mit ihrem Unternehmen weiter wachsen zu können, benötigen sie 80.000 Euro und bieten im Gegenzug 20 Prozent der Firmenanteile. Diesen Deal möchte die Gründerin am 29. April 24 in der TV-Show „Die Höhle der Löwen“ perfekt machen – ob es gelingt, beleibt abzuwarten.

KI als Start-up-Helfer

Wie Start-ups mit künstlicher Intelligenz den Markt leichter erobern können. Inkl. der Top 10 KI-Anwendungsfälle für Start-ups.

Im digitalen Zeitalter ist Content König – doch nicht jedes Königreich verfügt über die gleichen Ressourcen. Start-ups stehen vor der gewaltigen Aufgabe, in einer Welt, die von Content überschwemmt wird, die richtigen Botschaften zu senden und sich von der Konkurrenz abzuheben. Mit begrenzten Budgets und oft knappen Personalressourcen ist es für sie eine Herausforderung, Inhalte zu erstellen, die nicht nur die eigene Marke stärken, sondern auch die Kund*innenbindung erhöhen und letztlich zu Umsatz führen.

In einem solchen Szenario entfaltet künstliche Intelligenz (KI) ihr volles Potenzial als Gamechanger. KI eröffnet neue Wege zur Automatisierung und Personalisierung der Erstellung von Inhalten – von der Erzeugung aufmerksamkeitsstarker Überschriften bis hin zur Formulierung überzeugender Produktbeschreibungen. KI-basierte Plattformen bieten Start-ups eine effiziente, leistungsstarke Lösung, um ihren Content nicht nur zielgruppengerecht, sondern auch wirtschaftlich und datengetrieben zu erstellen – und das bei gleichzeitig hoher Qualität.

Die digitale Marketinglandschaft verstehen

Die digitale Marketingwelt ist für Start-ups gleichermaßen ein Land der unbegrenzten Möglichkeiten wie ein Schlachtfeld intensiven Wettbewerbs. Eine kraftvolle digitale Präsenz ist entscheidend, um Aufmerksamkeit für die eigene Marke zu generieren und kontinuierliches Wachstum zu gewährleisten. Dabei sind Markenbekanntheit und ein effektives Management verschiedenster Marketingkanäle zentrale Faktoren, die von jungen Unternehmen beherrscht werden müssen. Budgetrestriktionen und die Herausforderung, sich in einem dicht besiedelten Markt gegen etablierte Mitbewerber*innen durchzusetzen, sind jedoch Hürden, die es zu überwinden gibt.

Es gilt, mit begrenzten Mitteln einen maximalen Effekt zu erzielen, die eigene Marke bekannt zu machen und die erzielte Aufmerksamkeit in nachhaltige Kund*innenbeziehungen und -umsätze zu konvertieren.

In diesem dynamischen Umfeld eröffnet KI als Schlüsseltechnologie Wege, um diese Hürden mit geringeren Ressourcen zu meistern und die Wirksamkeit ihrer Marketingaktivitäten zu steigern. Durch den Einsatz von KI-Tools kannst du effiziente und personalisierte Marketingstrategien entwickeln, die sowohl die Kund*innenansprache verbessern als auch eine konsistente, überzeugende Markenbotschaft über alle digitalen Kanäle hinweg gewährleisten. KI-unterstütztes Marketing ist somit nicht nur ein Katalysator für verbesserte Performance, sondern ermöglicht auch die Einsparung kost­barer Zeit und Finanzmittel, die stattdessen in das Kerngeschäft und innovative Entwicklungen investiert werden können.

Lernmöglichkeiten und Wachstum durch KI

Der eigenständige Umgang mit KI-Lösungen kann für dich eine erhebliche Bereicherung darstellen. Anstatt auf teure externe Agenturen angewiesen zu sein, die vielleicht nicht immer die dringenden und spezifischen Bedürfnisse eines agilen Start-ups vollständig verstehen, können es KI-Tools deinen Mitarbeitenden ermöglichen, den Content-Creation-Prozess inhouse zu übernehmen. Dadurch erhalten sie direkte Kon­trolle und ein Verständnis dafür, wie ihre Botschaften geformt und vermittelt werden.

Der Einsatz von KI schult Teams darin, datengesteuerte Entscheidungen zu treffen. Jedes Mal, wenn ein KI-Tool zur Erstellung oder Verbesserung von Content verwendet wird, ergeben sich daraus Erkenntnisse über die Präferenzen der Zielgruppe, über die Sprache, die am besten auf dem Markt ankommt und über Strategien, die die höchste Engagement-Rate aufweisen. Dieses Wissen, das oft in Echtzeit generiert wird, ist von unschätzbarem Wert beim Aufbau einer effektiven Marketingstrategie und bei der Feinabstimmung der Markenbotschaft.

Gleichzeitig fördern KI-Tools die Kreativität in deinem Unternehmen, indem sie Mitarbeitende ermutigen, neue Inhaltsformate zu erforschen und zu experimentieren, ohne sich Sorgen um Ressourcen zu machen. Beispielsweise kann die Generierung eines Blogs, einer Produktbeschreibung oder eines Social-Media-Posts durch KI das Team dazu inspirieren, einzigartige Kampagnen zu entwickeln, die die Marke vom Wettbewerb abheben.

Die Top 10 KI-Anwendungsfälle für Start-ups

KI-Technologie unterstützt dich und dein Team bei einer Vielzahl von Aufgaben im Content-Marketing:

  • Kurze Beschreibungen für Suchmaschinen: Du kannst KI nutzen, um kurze und präzise Beschreibungen zu erstellen, die bei Suchanfragen in den Suchergebnissen angezeigt werden. Diese Beschreibungen werden so gestaltet, dass sie die Aufmerksamkeit der Suchenden auf sich ziehen und ihre Neugier wecken.
  • Produktbeschreibungen für Online-Shops: Mithilfe von KI werden trockene Produktlisten in überzeugende Kaufempfehlungen umgewandelt. Die KI wählt die wichtigsten Informationen über ein Produkt aus und beschreibt es so lebendig, dass man es beinahe riechen, schmecken oder fühlen kann.
  • Inhalte für eine bessere SEO: Du kannst KI weiterhin verwenden, um fesselnde Inhalte zu generieren, die sowohl Leser*innen als auch Suchmaschinen ansprechen. Die KI analysiert Suchverhalten und Trends, um relevante und interessante Inhalte zu erstellen, die eine hohe Klickrate erzielen.
  • Social-Media-Posts: Um auf Social Media herauszustechen, kann KI genutzt werden, um ansprechende Inhalte zu erstellen. Egal ob lange LinkedIn-Posts, kurze Facebook-Beiträge oder sogar Instagram-Steckbriefe, die KI setzt die ­Social-Media-Inhalte in spezifische Kontexte und lädt die Follower*innen dazu ein, sich damit zu beschäftigen und zu interagieren.
  • Schreiben von professionellen E-Mails: Mit KI wird das Verfassen von professionellen E-Mails einfacher. Die KI verwendet Sprachmodelle und Branchenwissen, um maßgeschneiderte Nachrichten zu erstellen. Es gibt Vorlagen und personalisierte Vorschläge, um den Ton und die Kommunikationsprozesse jedes Unternehmens zu optimieren.
  • Umschreiben von Texten: Mit KI-Tools können Inhalte flexibel an verschiedene Formate angepasst werden. Zum Beispiel kann KI Texte zusammenfassen oder Textpassagen umschreiben. Ob es sich um Blogbeiträge, Newsletter oder Social-Media-Posts handelt, die KI passt die Inhalte nahtlos an die Anforderungen der verschiedenen Plattformen an.
  • Aufwertung von Texten: KI hilft dir, deine Texte ansprechender zu gestalten. Die KI analysiert das Vokabular und schlägt kraftvolle Wörter und Satzstrukturen vor, um den Text unverwechselbar und ausdrucksstark zu machen.
  • Erstellung von branchen- oder themenspezifischen Inhalten: Mithilfe von KI kannst du relevante Themen, Sprachmuster und Keywords identifizieren, die deine Zielgruppe ansprechen. So erstellst du Inhalte, die speziell auf die Sprache deiner Branche und auf die Interessen deiner Zielgruppe zugeschnitten sind.
  • Beantwortung von Kund*innenanfragen: KI-Systeme helfen dir dabei, spezifische Anfragen schnell zu identifizieren und individuelle Antworten zu generieren. Das sorgt für eine konsistente und qualitativ hochwertige Kund*innenbetreuung und spart gleichzeitig wertvolle Zeit.
  • Texte für Webseiten erstellen: Um eine ansprechende Online-Präsenz zu schaffen, kannst du KI nutzen, um überzeugende Texte für deine Websites zu erstellen. Die KI optimiert die Inhalte für Suchmaschinen und sorgt dafür, dass sie relevant, informativ und zugleich ansprechend für deine Leser*innen sind.

Fazit

Das digitale Marketingumfeld stellt Start-ups vor einzigartige Herausforderungen, die durch begrenzte Ressourcen und die Notwendigkeit, in einem dichten und wettbewerbsintensiven Markt hervorzustechen, verstärkt werden. In dieser Landschaft hat sich KI als unverzichtbares Werkzeug etabliert, das nicht nur die Effizienz und Personalisierung der Content-Erstellung verbessert, sondern auch bedeutsame Lernmöglichkeiten bietet, um internes Know-how auszubauen und die Abhängigkeit von externen Dienstleister*innen zu verringern.

Der Autor Henrik Roth ist Co-Founder der neuroflash GmbH, die mittels KI-Technologien Unternehmen direkte Unterstützung bei der Erstellung hochwirksamer sowie authentischer Inhalte bietet.

Sealenic: KI-Start-up für die maritime Wirtschaft gelauncht

Sealenic, die neueste Ausgründung von Flagship Founders, wird Teams an Bord und an Land helfen, Infos aus einer Vielzahl von Quellen zu finden und zu interpretieren.

Flagship Founders ist der Founding Partner für Start-ups mit Fokus auf maritime Technologien, Logistik und Schifffahrt. Das in Berlin ansässige Unternehmen wurde im Mai 2020 gegründet und baut gemeinsam mit ambitionierten Gründer*innenpersönlichkeiten skalierbare Unternehmen mit digitalen Produktlösungen auf. Ziel ist es, Spitzentechnologien und Innovation in die Schifffahrtsindustrie zu bringen und damit die Zukunft der Branche mitzugestalten.

Jetzt hat Flagship Founders sein fünftes Start-up ausgegründet: Sealenic entwickelt eine Plattform für Informationsabfrage und -management, die Schifffahrtsunternehmen als virtueller KI-Assistent dienen wird. Der virtuelle KI-Assistent wird Teams an Bord und an Land helfen, Informationen aus einer Vielzahl von Quellen zu finden und zu interpretieren. Dieses Procedere ist Teil der täglichen Arbeit in allen Unternehmen der Schifffahrt. Teams an Bord und an Land müssen laufend auf eine große Bandbreite an Informationen zugreifen, um den Schiffsbetrieb sicher und effizient zu gestalten. Dazu gehören z.B. Sicherheitsverfahren, Checklisten, Maschinen-Handbücher und gesetzliche Vorschriften, die sich zudem häufig ändern.

Diese Informationen sind meist über tausende Dokumente in diversen Formaten wie PDF, E-Mail oder Papier verteilt, was die Suche zeitaufwändig machen kann. Dazu kommt, dass Informationen nicht nur gefunden, sondern auch interpretiert und verstanden werden müssen. Nicht immer sind sie dafür optimal aufbereitet, hinzu kommen oft Sprachbarrieren. Diese Faktoren machen viele Arbeitsabläufe in der Schifffahrtsbranche zeitaufwändig und komplex und führen zu unnötigen Fehlern.

Ein virtueller KI-Assistent für Teams auf See und an Land

Dieses Problem will Sealenic lösen. Das von Gründer und Managing Director Billel Ridelle geführte Start-up baut derzeit eine Plattform für Informationsabfrage- und Management auf, die das Auffinden von Informationen zu Themen wie HSEQ (Health, Safety, Environment, Quality), Sicherheit und Nautik so einfach machen wird wie eine Google-Suche. Sealenic nutzt dafür KI-Technologie und arbeitet mit Large Language Models (LLMs) wie Open AI. Die Nutzer der Software können ihre Fragen einfach in eine Suchmaske eingeben und erhalten eine verständliche und zuverlässige Antwort einschließlich der Quellenangaben. Das System basiert zum einen auf öffentlich zugänglichem Wissen (z.B. BIMCO-, IMO-, EU- und Staatsrecht-Daten), zeigt zum anderen aber seinen wahren Wert durch seine Fähigkeit, auch private Unternehmensdaten zu integrieren. Diese werden in Sealenics Antworten auf Informationsabfragen priorisiert und alle Unternehmensrichtlinien werden berücksichtigt. Damit soll die Software-Lösung ihren Nutzern als zuverlässiger virtueller Assistent dienen und alle Arbeitsprozesse signifikant vereinfachen.

Billel Ridelle, Gründer von Sealenic, erklärt: „Die Zeit ist reif für eine Lösung wie Sealenic. Niemand möchte sich täglich durch E-Mails und diverse Dokumente wühlen, um an wichtige Informationen zu kommen. KI macht das nun endlich unnötig. Dafür muss die Technologie aber so in eine Software-Lösung integriert werden, dass ihre Stärken voll zur Geltung kommen, während zugleich volle Datensicherheit gewährleistet ist. Sealenic wird genau das bieten und damit neue Standards im Informationsmanagement in der maritimen Wirtschaft setzen.

Fabian Feldhaus, Mitgründer und Managing Director bei Flagship Founders, ergänzt: „Bei Flagship Founders ist es unser Ziel, Startups aufzubauen, die der Markt wirklich braucht und die die großen Herausforderungen unserer Branche mithilfe von Technologie lösen können. Mit Sealenic unterstreichen wir diesen Anspruch einmal mehr. Wir freuen uns, dass wir Reederei F. Laeisz, Fairplay Towage Group und Harren Ship Management als Entwicklungspartner gewinnen konnten und sehen das als weiteren Beweis für das große Marktpotenzial von Sealenic."

Die Unternehmen Reederei F. Laeisz, Fairplay Towage Group und Harren Ship Management kooperieren für die Entwicklung und Optimierung der Software mit Flagship Founders und Sealenic. Der KI-Assistent wird bereits im laufenden Betrieb getestet, der Launch der Software für den breiten Markt ist für diesen Sommer geplant.

Casablanca.AI: Ein Blick, der den Unterschied macht

Mit ihrer selbst entwickelten KI ermöglicht das 2020 gegründete Start-up Casablanca.AI authentische Videocalls. Dabei wird rein softwarebasiert in Echtzeit realer Augenkontakt in digitalen Meetings erzeugt und so ein natürliches sowie direktes Gesprächserlebnis hergestellt.

„Beim ersten Augenkontakt hat’s sofort gefunkt.“ Dieser Ausspruch könnte ebenso aus einer Hollywood-Romanze stammen wie auch aus einem Verkaufs- oder Bewerbungsgespräch. Denn der Blickkontakt verkörpert einen der mächtigsten und entscheidendsten Bestandteile der nonverbalen Kommunikation. Der Austausch von Blicken aktiviert das neuronale Belohnungssystem, was wiederum für Glücksgefühle sorgt und motiviert. Bereits vor über 20 Jahren ging das aus einer Studie (Reward value of attractiveness and gaze) hervor.

Ohne Augenkontakt kein echtes Vertrauen

„Hier kommen wir wiederum sehr schnell zum Thema Vertrauen. Ohne Augenkontakt fehlt hierfür die wichtigste Grundlage, wirkliche Nähe kommt nicht zustande“, sagt Carsten Kraus, Gründer und CEO der Casablanca.AI GmbH. „Wenn wir darüber nachdenken, ergibt sich schnell ein großes Problem: Viele Gespräche, insbesondere im geschäftlichen Kontext, laufen heute auf digitalem Wege in Videokonferenzen ab. Direkter Augenkontakt besteht hier nie, ohne dass die Mimik des Gesprächspartners aus dem Sichtfeld verschwindet.“ Das Pforzheimer KI-Start-up Casablanca hat das Problem erkannt und schafft Abhilfe.

Videocalls auf neuem Level

Innerhalb eines Videocalls gibt es für die Gesprächsteilnehmende genau zwei Optionen: den Blick in die Kameralinse und den auf den Bildschirm. Bei ersterem besteht keine Möglichkeit, den Gesichtsausdruck des Gegenübers zu sehen. Dagegen führt die zweite Alternative dazu, dass sich die Augenpaare nicht treffen. „Erfahrungsgemäß schwanken User*innen und variieren innerhalb eines Calls immer wieder. Sie stehen sozusagen vor der Wahl, welche Option sich zum jeweiligen Zeitpunkt eher eignet. Damit geht dem Gespräch viel Qualität ab“, erläutert Kraus, der mit seinem Unternehmen eine „virtuelle Kamera“ mit lokaler KI entwickelt. Diese greift in Echtzeit das Bild der physischen Webcam ab und richtet den Blick sowie den Gesichtswinkel der aufgezeichneten Person aus. „Nicht erst seit der Corona-Pandemie liegen Videokonferenzen absolut im Trend. Insbesondere in der Geschäftswelt hat sich diese Technik als unverzichtbar herauskristallisiert, spart viel Zeit und damit Kosten. Die Schwierigkeit bestand aber bisher darin, in diesen Gesprächen das notwendige Vertrauen aufzubauen, beispielsweise für einen erfolgreichen Verkaufsabschluss“, so Kraus. „Das möchten wir ändern und die Kommunikation per Video auf ein neues Level heben, sozusagen auf das eines analogen Gesprächs.“

Natürlichkeit und Authentizität zählen

Blicke machen die Basis sozialer Interaktion aus. Sie tragen zur Interpretation von nonverbalen Signalen bei. Eine dementsprechend große Rolle nehmen sie in der Geschäftswelt etwa für Verkäufer*innen, Berater*innen oder Personalverantwortliche ein. „Vertrauen hat auf ihr Handeln große Auswirkungen, mangelt es daran, sinken die Erfolgsaussichten zum Beispiel im Verkaufsgespräch. Auch der zunehmend digitale Bewerbungsprozess hat nach wie vor die Hürde des fehlenden Augenkontakts und damit auch der mangelnden Nähe zu überspringen“, zeigt Kraus die Relevanz auf. „Gelingt dies aber, entsteht eine persönliche Beziehung und das Gespräch geht über die Übermittlung von Informationen hinaus – und das bei beliebiger physischer Distanz. Dabei kommt es immer auch auf die Natürlichkeit und Authentizität des Videocalls an.“ Damit dies bestmöglich funktioniert, richtet Casablanca nicht nur die Augen entsprechend aus, sondern dreht den gesamten Kopf in die passende Position. So lässt sich auch in digitalen Meetings sagen: „Beim ersten Augenkontakt hat’s sofort gefunkt.“

Mehr von Casablanca gibt's am Montag, den 08. April 2024. Dann pitcht das Start-up in der neuen Staffel der TV-Show Die Höhle der Löwen – um 20.15 Uhr auf VOX.

Gründer*in der Woche: Rex und der PetTech-Boom

Unsere Gründer*in der Woche: Das 2021 von Jonathan Loesing und Julian Lechner gegründete PetTech-Start-up Rex digitalisiert lokale Tierarztpraxen mithilfe modernster Technologie, innovativen Ideen und hippem Style.

Die Digitalisierung hat nun auch die Tierwelt erreicht, der sogenannte PetTech-Boom ist in aller Munde. Diese Branche umfasst Technologien, Dienstleistungen und Produkte für Haustiere. Zahlen belegen den Hype: Hierzulande besitzt knapp die Hälfte der Bevölkerung mindestens einen tierischen Gefährten – der Großteil davon Katzen (15,2 Millionen) und Hunde (10,6 Millionen). „Dabei achten Besitzer zunehmend auf die Qualität der Tierversorgung. Der Haustiermarkt humanisiert sich sozusagen und möchte mehr Leistung“, so Jonathan Loesing, Mitgründer und CEO von Rex.

Das 2021 gegründete tiermedizinische Start-up aus Berlin weiß um die Bedeutung der Vierbeiner für ihre Besitzer*innen. Gemeinsam mit Julian Lechner rief Jonathan die „Tierarztpraxis für Millennials“, die alle Prozesse des tierärztlichen Betriebs digitalisieren und mit einem optimierten Besucher*innenerlebnis kombinieren will, ins Leben. Das Konzept: Rex betreibt einerseits eigene, moderne, technologiegestützte Tierarztpraxen. Andererseits bietet das Start-up auch eine digitale Plattform für Haustierbesitzer*innen für Tierarzttermine, Telemedizin sowie eine elektronische Patient*innenakte (ePa).

Nach einem starken Wachstum seit Start mit Standorten in Berlin Friedenau und Neukölln, wurde nun die dritte Rex-­Praxis in Friedrichshain eröffnet. „Besonders hier ist der ­Bedarf an Veterinären groß“, weiß Jonathan. 2021 erhielt der Bezirk laut Senatsverwaltung den größten Zuwachs an Haustieren mit 13,1 Prozent. Auch das Profil von Herrchen und Frauchen wandelt sich in der Hauptstadt: Deutlich mehr junge Menschen im Alter zwischen 25 und 45 Jahren werden zu Vierbeiner-Eltern. Auf diese zunehmend junge und internationale Zielgruppe ist Rex ausgerichtet: „Alle Mitarbeitenden sprechen Englisch, Termine können online per Klick gebucht werden und Ergebnisse liegen direkt nach der Untersuchung vor“, führt der CEO seine Erfolgsstrategie aus.

Wie sich Timing und Insourcing auszahlen

Das Krisenjahr 2021 forderte Gründer*innen heraus. Sie mussten um die Gunst der wenig risikofreudigen Investor*innen kämpfen. Von diesen erschwerten Bedingungen zeigten sich die Berliner unbetroffen: Eine starke Investitionsspritze von fünf Millionen Euro ermöglichte dem Jungunternehmen einen großen Sprung nach vorn. Bereits kurz nach der Eröffnung der ersten Praxis in Friedenau eroberte eine zweite Tierarztpraxis den Hunde-Kiez Neukölln. „Wir haben von Anfang an viel in die Entwicklung unserer eigenen Technik investiert“, erklärt Jonathan.

Der 30-Jährige ist kein Tierarzt, sondern Unternehmer. Als CEO von Rex hat er mit diversen Geschäftsbereichen zu tun: „Wir arbeiten an vielen Fronten gleichzeitig. Einerseits erwerben und entwickeln wir Gewerbeimmobilien. Andererseits bauen wir an unserer eigenen Software, stärken eine Consumer-Marke und legen viel Wert auf unser Leistungsversprechen als Arbeitgeber.“

Zudem bietet das Start-up ein weitreichendes Service­angebot, welches von Impfungen, Kastrationen über Tumorbehandlungen bis hin zu Zahnoperationen reicht. Eine Besonderheit sind die hauseigenen Labore, die diagnostische Ergebnisse unmittelbar und vor Ort ermöglichen. Im Gegensatz zur Herangehensweise vieler anderer Start-ups wird also nicht ausgelagert. Liegt darin das Erfolgs­geheimnis von Rex oder vielmehr im guten Timing? Beides, sagt Jonathan: „Wir haben zu Beginn ein möglichst wasserdichtes Geschäftsmodell entwickelt.“ Auch schien der Zeitpunkt der Gründung perfekt: „Während und nach der Pandemie stieg die Zahl der Haustierbesitzer in Berlin. Das liegt unter anderem daran, dass nun flexibler gearbeitet wird als zuvor. Dadurch passen Haustiere viel besser in den schnelllebigen Stadtalltag“, so Jonathan.

Von „Doga“ bis „Dog Perignon“

Berlin hat Veterinär*innenmangel. Der Bundesverband Praktizierender Tierärzte e.V.  warnt sogar vor einer möglichen Unterversorgung von Vierbeinern in der Hauptstadt. Gleichzeitig steigt die Zahl an Haustieren kontinuierlich. Besonders der Bezirk Friedrichshain verzeichnete im Jahr 2022 diesbezüglich den stärksten Zuwachs. Dazu ist ein weiterer Trend zu erkennen: Tierbesitzer*innen werden immer jünger – und anspruchsvoller. Für diejenigen zwischen 25 und 45 Jahren sind tierische Gefährten wie Familienmitglieder. Entsprechend hoch sind die Anforderungen an die Verpflegung und Unterhaltung ihrer Vierbeiner. Ob Wintermäntel für den Altwettermops, „Dog Perignon“ oder „Doga“ (Yogastunden für Stadthunde) – nie waren sich Mensch und Tier näher.

Den Erwartungen dieser zunehmend jungen und interna­tionalen Generation an Tierhalter*innen kommt Rex nun entgegen. Zusätzlich zur modernen medizinischen Versorgung vor Ort bietet die digitale Infrastruktur des Start-ups unter anderem Online-Terminbuchungen, Video-Calls mit Arzthelfenden und automatische Datenspeicherung. Wartezeiten und bürokratischer Aufwand entfallen gänzlich. Zusätzlich sollen die Hunde- und Katzeneltern vernetzt werden.

ePa und App als Gamechanger

Damit hören Jonathans Pläne noch lange nicht auf: „Berlin ist als tierliebe Hauptstadt ein sehr guter Anfangspunkt für Rex. Langfristig wollen wir aber hervorragende und flexible medizinische Behandlung für Haustiere in ganz Deutschland möglich machen“, berichtet der Mitgründer. Zusätzlich zur geografischen Expansion in andere Städte arbeitet das Unternehmen an seiner neuen App, die die Nutzung der Dienste für Kund*innen noch einfacher und mobiler gestalten soll. „Wir haben die ePa eingeführt – eine echte Revolu­tion für den Markt“, so der PetTech-Visionär. Damit wird es Kund*innen ermöglicht, medizinische Befunde, Diagnostik-Ergebnisse und vieles mehr von vergangenen „Rex-Terminen“ einfach online einzusehen.

„Wenn man beispielsweise umzieht, hat die nächste Rex Tierarztpraxis sofort Zugriff auf die medizinische Historie der letzten Örtlichkeit“, so Jonathan weiter. Das Sammeln und die Analyse von Daten über eine gewisse Zeit haben enormes Potenzial: Veterinär*innen können damit von einer behandelnden in eine prädiktive Diagnostik übergehen. „So könnten Krankheiten verhindert werden, bevor sie überhaupt entstehen“, erläutert der CEO weiter. „Das Leben mit Haustier in der Großstadt hätte somit positiven Einfluss auf das Wohlbefinden der Tierbesitzenden sowie die Gesundheit der liebsten Vierbeiner.“

MyClarella: Start-up fokussiert Mütterpflege im Wochenbett

Das 2021 von Clara Fiorella Teschner gegründete Start-up MyClarella macht das Leben nach der Geburt leichter für junge Mütter und ist jetzt erstmals breit im stationären Handel vertreten.

MyClarella, Mannheimer Vorreiter-Start-up im Bereich der Mütterpflege und des Wochenbetts, erreicht einen bedeutenden Meilenstein. Die Produkte des 2021 gegründeten Unternehmens sind nun erstmals breit im deutschen stationären Handel vertreten. Damit gelingt es MyClarella nicht nur, ein weiteres Kapitel der unternehmerischen Erfolgsgeschichte zu schreiben, auch ein wichtiges gesellschaftspolitisches Ziel wird erreicht: Das Thema Mütterpflege im Wochenbett rückt in den Fokus der Öffentlichkeit. Ziel des Unternehmens ist es, Mütter in der oft schwierigen Zeit nach der Geburt mit geeigneten Produkten und Informationen zu versorgen.

Who mothers the mother?

Clara Fiorella Teschner gründete MyClarella, nachdem sie mit der Geburt ihres Sohnes und dem anschließenden Wochenbett die Lücke im Markt schmerzhaft am eigenen Leib erfahren hatte. Sie rief ein Unternehmen ins Leben, das sich ausschließlich um das Wohl der Mütter kümmert und die Rolle der Mutter in den Fokus rückt. „Who mothers the mother?“ ist nicht nur der Slogan, sondern eine Frage, die gesellschaftlich zum Nachdenken anregen soll. Lange wurde die Zeit nach der Geburt vernachlässigt und die Bedürfnisse der Mütter wurden nicht angemessen berücksichtigt. „Mit MyClarella haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, dieses Tabu zu brechen, und bieten eine breite Palette an innovativen Produkten und fundiertem Wissen für Schwangerschaft, Wochenbett und Stillzeit“, so Clara.

Pflege- und Wochenbett-Hygieneprodukte für Mütter erstmals flächendeckend im stationären Handel

Bereits seit 2023 sind die Produkte von MyClarella bei renommierten Vertriebspartnern wie dm Online und Rossmann Online vertreten (weitere: ShopApotheke, Otto, Avocado Store). Ab dem 29. Februar 2024 sind MyClarella-Produkte während einer Display Aktion in 635 Filialen des deutschen Drogeriemarktführers dm landesweit erhältlich, ab August in 2100 Filialen. Damit werden Pflege- und Wochenbett-Hygieneprodukte für Mütter zum ersten Mal deutschland-, aber auch europaweit, breit im stationären Handel präsentiert.

„Die Zusammenarbeit mit dm ermöglicht es uns, noch mehr Frauen zu erreichen und die Bekanntheit der Marke weiter zu steigern“, so die Gründerin. Seit dem Start 2021 ist das Unternehmen nach eigenen Angaben jedes Jahr um 400 Prozent gewachsen und ist heute schon profitabel. „2025 soll ein Umsatz von über 10 Mio. Euro erreicht werden. Damit wäre MyClarella Start-up-Marktführer im Bereich Mütterpflege in Deutschland“, so Clara.

Das stetig wachsende MyClarella-Produktportfolio bestehend aus Hygieneprodukten (Binden aus Bio-Baumwolle, Intimdusche, Stilleinlagen), Funktionsunterwäsche und pflegender Naturkosmetik, bietet eine moderne und innovative Alternative zu den auf dem Markt bestehenden Produkten. So gehört zum Beispiel hautirritierende Netzunterwäsche dank der wiederverwendbaren MyClarella The Mama Panty der Vergangenheit an. „Evidenzbasiertes Wissen und Aufklärung erhalten die Kundinnen auf dem MyClarella Blog, Social-Media-Kanälen und bald auch in einem kompakten digitalen Format“, so die 31-jährige Unternehmerin abschließend.

Filu: PetTech-Start-up schafft Wohlfühl-Tierarztpraxen

Wie das Münchner PetTech-Start-up filu eine bessere flächendeckende tiermedizinische Versorgung und bessere Arbeitsbedingungen in der Veterinärmedizin schafft.

Das 2022 von der Veterinärmedizinerin Dr. med. vet. Anna Magdalena Naderer (CVO) und den Technologie-Ökonomen Justus Richard Buchen (COO) und Christian Uwe Köhler (CEO) gegründete Start-up filu will ein innovatives Tierarztpraxiskonzept in Deutschland etablieren, das die Veterinärmedizin auf ein neues Level hebt, indem es moderne Tiermedizin mit Wohlfühl-Design verbindet und den Praxisalltag digitalisiert. Neben einer digitalen Patient*innenakte und bequemer online Terminbuchung hat das Start-up eine eigene Tech-Plattform entwickelt, die den Verwaltungsaufwand in der Praxis reduziert, wodurch sich die Tiermediziner*innen voll auf die Tiere fokussieren können.

Missstände ändern und Kliniksterben entgegentreten

Hintergrund ist: Die Entwicklung der Tierarztpraxen und -kliniken hält mit der steigenden Anzahl an Haustieren, wie Hunden, Katzen oder Meerschweinchen, nicht mit. Immer weniger Tierärzt*innen wollen das Risiko einer eigenen Praxis tragen und sich dem hohen Arbeitspensum und Stress aussetzen, weshalb viele von ihnen in andere Branchen abwandern. Die Belastung ist hoch und die Entlohnung schlecht.

„Die Lage ist teilweise dramatisch. Immer mehr Tierärzt*innen wandern in andere Bereiche ab, weshalb sich die tiermedizinische Versorgung in vielen Städten verschlechtert. Zeitgleich werden Tierhalter:innen immer anspruchsvoller. Viele von ihnen sehen in ihren Haustieren ein Familienmitglied, um das sie sich liebevoll kümmern und dessen Gesundheit ihnen wichtig ist. Mit filu bieten wir moderne Tiermedizin auf höchstem Niveau. Wir digitalisieren den Praxisalltag, wodurch wir die Versorgung verbessern und den Verwaltungsaufwand reduzieren. Bei filu sollen sich alle wohlfühlen – auch die Tierärzt*innen. Sie finden ideale Bedingungen vor, wie Work-Life-Balance und angemessene Entlohnung“, sagt Dr. med. vet. Anna Magdalena Naderer, Chief Veterinary Officer und Co-Gründerin von filu. Anna hat selbst erlebt, wie belastend der Alltag in herkömmlichen Praxen ist, weshalb sie in die Pharmaindustrie wechselte. Jetzt erfüllt sie sich mit ihrem Start-up ihren Traum von einer modernen Wohlfühl-Tierarztpraxis, die Tiermediziner*innen ihr verdientes Arbeitsumfeld bietet.

Die Münchner Gründer*innen wollen diese Missstände ändern und dem Kliniksterben entgegentreten. Hierfür plant das Start-up in allen Städten Deutschlands Tierarztpraxen mit Notfallversorgung zu eröffnen. Die erste Praxis öffnete bereits 2023 in München (Theresienwiese) ihre Türen. Nun folgt die zweite im Stadtteil Schwabing. Bereits im Frühjahr werden Eröffnungen in weiteren deutschen Städten folgen.

Die neue Generation von Tierarztpraxis

Ohne lange Wartezeiten kann bequem ein Termin online gebucht werden. Anstatt Zettelwirtschaft gibt es eine digitale Patient*innenakte für die Tiere. Das versetzt Tierärzt*innen in die Lage, bisherige Untersuchungsergebnisse oder Medikationen einzusehen, um die Tiere individuell zu versorgen. Besonders wichtig ist das bei Notfällen. Hier hilft das filu-Team aus qualifizierten Tierarzthelfer*innen und approbierten Verterinärmediziner*innen ebenso, wie beispielsweise bei zahnmedizinischen Problemen. Filu deckt das gesamte Spektrum der Haustiermedizin ab. Die Ausstattung ist modern und umfasst einen OP, Röntgen und Labortechnik. Trotz modernster Technologie bietet die Praxis Mensch und Tier eine echte Wohlfühlatmosphäre, beispielsweise durch die freundliche Praxisgestaltung und Leckerli-Corner. Dank seinem New-Work-Konzept zeigt sich das junge Unternehmen auch als attraktiver Arbeitgeber. Unter anderem bietet das Start-up flexible Arbeitszeiten, attraktive Belohnung, Fitness-Gutscheine und viele Gestaltungsmöglichkeiten.

Wie KI-Technologie den modernen Arbeitsalltag revolutioniert

Die dritte Phase der Digitalisierung hat begonnen. Wir zeigen Anwendungsgebiete und Potenziale moderner KI-Technologien im Überblick.

Der moderne Büroalltag, aber auch die Unternehmensführung, die Logistik, Marketing- und Planungsprozesse aller Art sind in den vergangenen Jahrzehnten immer digitaler und rationaler geworden. Derzeit befinden wir uns mitten in einem weiteren Umbruchsprozess, der in seiner Wirkung nur mit der Einführung des PCs und der umfassenden Vernetzung durch Internet und Unternehmensnetzwerke vergleichbar sein dürfte.

Wie in Transformationsphasen üblich bringen diese entscheidende Risiken und Potenziale für etablierte Größen wie auch für Start-ups mit sich. Wer jetzt zurückbleibt, verschafft der Konkurrenz unter Umständen einen Vorsprung, der nur schwer einholbar sein kann. Umgekehrt bieten sich für frühe Anwender zahlreiche Chancen, die eigenen Prozesse zu rationalisieren, neue Dienstleistungen auf den Markt zu bringen und sich auf absehbare Zeit eine stabile Marktposition zu erobern.

Um das volle Potenzial der digitalen Revolution und insbesondere der sich rasant entwickelnden KI-Technologie ausloten zu können, sollte man sich zunächst bewusst machen, welche Bedeutung technische Revolutionen auf den Arbeits- und Unternehmensalltag haben, sich einen möglichst breiten Überblick über die verschiedenen Anwendungsmöglichkeiten der neuen Technologie verschaffen und sich abschließend fragen, wie das eigene Unternehmen oder ein vielversprechendes Businessmodell davon profitieren könnten.

Die drei Phasen der digitalen Revolution

Einfach nur von der digitalen Revolution zu sprechen, wird dem Phänomen längst nicht mehr gerecht. Eine Einteilung in drei historische Phasen zeigt einerseits, wie lange wir bereits von der computergetriebenen Entwicklung beeinflusst werden und andererseits, wie sich die Digitalisierung zunehmend in alle ökonomischen und sozialen Bereiche ausdehnt.

1. Die Ära des Personal Computers: Die Anfänge der digitalen Revolution

Die erste Phase der digitalen Revolution begann mit der Einführung des Personal Computers in den Büroalltag. Dieser technologische Durchbruch in den 1970er und 80er Jahren markierte einen Paradigmenwechsel in der Arbeitswelt. PCs ermöglichten eine effizientere Datenverarbeitung, Textverarbeitung und Tabellenkalkulation, wodurch zeitaufwendige manuelle Prozesse ersetzt wurden. Diese Entwicklung ebnete den Weg für eine produktivere und zugänglichere Arbeitsumgebung, in der Aufgaben schneller und präziser ausgeführt werden konnten.

2. Das Internetzeitalter: Vernetzung und globale Expansion

Die zweite Phase, ausgelöst durch die weite Verbreitung des Internets in den 1990er Jahren, revolutionierte die Kommunikation und Zusammenarbeit im Büro. Die Möglichkeit, in Echtzeit Informationen auszutauschen und auf eine Fülle von Online-Ressourcen zuzugreifen, eröffnete Unternehmen neue Dimensionen der globalen Vernetzung. E-Mail wurde zum Standardkommunikationsmittel, während das World Wide Web eine Plattform für unendliche Informations- und Geschäftsmöglichkeiten wurde. Diese Ära definierte die Art und Weise, wie Unternehmen operieren und interagieren, vollständig neu und leitete das Zeitalter der digitalen Wirtschaft ein.

3. KI-Technologie: Ein neues Kapitel in Produktion, Unternehmensführung, Vermarktung und Verwaltung

In der dritten und aktuellen Phase der digitalen Revolution tritt KI in den Vordergrund, indem sie die Grenzen praktisch aller unternehmerischen Prozesse und den Büroalltag von Millionen Menschen neu definiert. KI-gesteuerte Anwendungen, von automatisierten Kundendienstlösungen bis hin zu fortschrittlicher Datenanalytik, transformieren die Arbeitsweise in Unternehmen grundlegend. Sie ermöglichen nicht nur eine bisher unerreichte Automatisierung und Effizienzsteigerung, sondern auch eine personalisierte und vorausschauende Geschäftsstrategie in allen Bereichen von der Vermarktung bis zu den Lieferketten. Die Integration von KI in den modernen Unternehmensalltag stellt somit nicht nur eine Fortsetzung der Digitalisierung dar, sondern eröffnet neue Wege in Richtung intelligenter, datengesteuerter Arbeitsumgebungen in allen Unternehmensbereichen.

Potenziale und Anwendungsgebiete moderne KI-Techniken

Während die automatisierte Datenanalyse riesiger Datenmengen (Big Data) praktisch alle datengetriebenen Prozesse der Unternehmensführung, -organisation und Verwaltung betrifft, beginnt die jüngste Entwicklung sprachbegabter KI-Technologien gerade erst ihr Potenzial und ihre verschiedenen Anwendungsmöglichkeiten zu zeigen.

Verarbeitung natürlicher Sprache (NLP): KI, die uns versteht

Die Verarbeitung natürlicher Sprache (Natural Language Processing, NLP) ist ein beeindruckender technischer Durchbruch sowie ein faszinierendes und schnell wachsendes Feld der Künstlichen Intelligenz. Erstmals wird die Interaktion zwischen Computern und Menschen in natürlicher Sprache ermöglicht. Dies verschafft einer breiten Zahl von Nutzern Zugang zu Instrumenten, die zuvor nur Programmierern oder anderen Experten zur Verfügung standen. In Verbindung mit weiteren Fähigkeiten der KI lässt sich derzeit kaum eine Grenze für das Transformationspotenzial dieser Technologien erahnen. Im Kontext des modernen Büroalltags machen NLP-Anwendung beinahe täglich bedeutende Fortschritte und bieten immer vielfältigere Anwendungsmöglichkeiten, die die Arbeitsweise grundlegend verändern:

  • Spracherkennung und -verarbeitung: NLP ermöglicht es Computern, gesprochene Sprache zu verstehen und zu verarbeiten. Dies erweitert die Interaktionsmöglichkeiten zwischen normalen Nutzern und KI-Anwendungen grundlegend. Eine der aktuellsten Innovationen auf diesem Gebiet ist beispielsweise Blizo, eine Software zur Transkription und übersichtlichen Zusammenfassung von Meetings. Anwendungen wie diese erlauben Mitarbeitern zudem Berichte durch Sprechen, anstatt durch Tippen zu erstellen, was Zeit spart und die Zugänglichkeit erhöht. NLP revolutioniert allgemein und umfassend die Sprachsteuerung von Geräten und Software, wobei die Entwicklung hier noch ganz am Anfang ist und die Möglichkeiten weiterer Anwendungen gerade erst am Horizont erscheinen.
  • Chatbots und Virtuelle Assistenten: Im Kundenservice werden bereits seit längerer Zeit NLP-basierte Chatbots eingesetzt, um Kundenanfragen effizient zu beantworten oder vorzusortieren. Diese Systeme können natürliche Konversationen simulieren und so die Kundeninteraktion verbessern. Ebenso unterstützen virtuelle Assistenten Mitarbeiter, indem sie einfache Aufgaben wie die Terminplanung oder Informationsabfragen übernehmen. Alexa, Siri und Co. werden in Kürze wie fossile Urgesteine neben der neuesten Generation sprechender Bots aussehen und vermutlich bald selbst ein umfassendes Update bekommen.
  • Sentimentanalyse: NLP-Tools können Stimmungen und Meinungen in Texten erkennen und analysieren. Dies ist besonders nützlich für Marketing- und Kundendienstabteilungen, um Kundenfeedback und Markttrends zu verstehen und darauf zu reagieren, kann beispielsweise aber auch in der Wissenschaft Anwendung finden.
  • Automatische Zusammenfassungen und Berichterstattung: NLP kann genutzt werden, um lange Dokumente oder Datenmengen automatisch zu analysieren und zusammenzufassen. Dies spart Zeit bei der Informationsbeschaffung und ermöglicht es, schneller fundierte Entscheidungen zu treffen. NLP ermöglicht es Computern erstmals, menschliche Sprache in für sie prozessierbare Daten zu verwandeln.
  • Sprachübersetzung: Fortgeschrittene NLP-Systeme bieten nahezu Echtzeit-Übersetzung von und in verschiedene Sprachen, was die globale Kommunikation und Zusammenarbeit erleichtert. ChatGPT etwa brachte sich selbst auf der Basis seiner Algorithmen und der englischen Sprache zahlreiche weitere Sprachen bei und kann mittlerweile für viele Sprachen auch als relativ zuverlässiges Übersetzungstool genutzt werden.
  • Verbesserte Suchfunktionen: NLP verbessert Suchalgorithmen, sodass Nutzer natürliche Sprache verwenden können, um komplexe und kontextbezogene Informationen in Datenbanken oder im Internet zu finden. Dies wird die Forschung und Bildung in den nächsten Jahren transformieren und Big Data noch größer machen.

Alles kann berechnet werden: Big Data

Neben den Fortschritten bei der Sprachfähigkeit beeindrucken KI-Anwendungen vor allem durch ihre unglaublichen Analysefähigkeiten, mit denen sie in der Lage sind, verschiedenste Muster auf der Grundlage riesiger Datenmengen zu erstellen und sogar Vorhersagen über zukünftige Entwicklungen zu erstellen. Dabei speist sich die Datengrundlage, Big Data, aus unterschiedlichen Quellen von Social Media Postings bis hin zu medizinischen Statistiken und Ähnlichem.

Intelligente Algorithmen beziehungsweise Methoden des maschinellen Lernens ermöglichen eine automatisierte Analyse dieser Daten zu unterschiedlichen Zwecken. Aufgrund ihrer enormen Rechenleistung und der Fortschrittlichkeit der statistischen Analysemethoden entdecken KI-Anwendungen mittlerweile viele Muster zuverlässiger und schneller als menschliche Forscher oder Analysten. Über kurz oder lang wird ein Großteil unseres statistischen Wissens auf der automatisierten Analyse von Big Data beruhen. Zu den Hauptanwendungsgebieten dieser mächtigen Algorithmen gehören derzeit folgende Bereiche:

  • Unternehmensorganisation und Entscheidungsfindung: Unternehmen nutzen Big Data, um Markttrends zu analysieren, Kundenverhalten zu verstehen und fundierte Entscheidungen bei Geschäftsstrategien, in der Produktentwicklung und bezüglich ihrer Marketingkampagnen zu treffen. Diese Analysen ermöglichen es Unternehmen, auf sich ändernde Marktdynamiken schnell zu reagieren und ihre Angebote besser auf die Kundenbedürfnisse abzustimmen.
  • Personalisierte Kundenerfahrungen: Im Einzelhandel und in der Dienstleistungsbranche wird Big Data verwendet, um personalisierte Einkaufserlebnisse zu schaffen. Durch Analyse des Kaufverhaltens, Online-Interaktionen und Kundenpräferenzen können Unternehmen individuell zugeschnittene Empfehlungen und Angebote erstellen.
  • Gesundheitswesen: Im Gesundheitssektor ermöglichen Big Data Analysen eine bessere Patientenversorgung durch die Analyse von Patientendaten, klinischen Studien und Forschungsergebnissen. Sie tragen zur Entwicklung personalisierter Medizin bei und helfen bei der Vorhersage von Krankheitsmustern und Epidemien.
  • Finanzdienstleistungen: In der Finanzbranche wird Big Data unter anderem genutzt, um Risiken zu bewerten, Betrug zu erkennen und Investitionsentscheidungen zu optimieren. Banken und Versicherungen analysieren große Mengen an Transaktionsdaten, um ungewöhnliche Muster zu identifizieren und ihr Risikomanagement zu verbessern.
  • Supply Chain Management: Big Data hilft Unternehmen, ihre Lieferketten effizienter zu gestalten. Durch die Analyse von Daten aus verschiedenen Quellen können Unternehmen Lagerbestände optimieren, Lieferzeiten verkürzen und die Reaktionsfähigkeit auf Marktveränderungen verbessern.
  • Städtische Planung und Verkehr: Im öffentlichen Sektor werden Big Data Anwendungen zur Verbesserung der städtischen Infrastruktur und zur Optimierung des Verkehrsflusses eingesetzt. Städte nutzen Verkehrs- und Mobilitätsdaten, um Staus zu reduzieren und öffentliche Dienstleistungen zu verbessern.
  • Energie und Umwelt: Im Energiebereich ermöglichen Big Data Analysen eine effizientere Nutzung von Ressourcen und tragen zur Entwicklung nachhaltiger Energielösungen bei. Sie werden auch zur Überwachung und zum Schutz der Umwelt eingesetzt, indem beispielsweise Emissionsdaten analysiert werden.

 Fazit: Unendliche Möglichkeiten

Wie in der Übersicht deutlich geworden sein dürfte, sind die Möglichkeiten und Grenzen moderner KI-Technologien derzeit kaum absehbar. Nahezu jede Branche sowie Unternehmen aller Größen werden in den nächsten Jahren in der ein oder anderen Form durch diese neueste Phase der digitalen Revolution beeinflusst werden. Derzeit stecken viele Anwendungen zwar noch in den Kinderschuhen, aber ihr Transformations- und Rationalisierungspotenzial lässt sich bereits erahnen – und vor allem schon heute nutzen.

Jeder Jungunternehmer, Start-up-Gründer, aber auch etablierte Firmen und Manager sollten diese frühe Phase nutzen, um sich einen Vorsprung zu verschaffen, Erfahrungen zu sammeln und ihr gesamtes Geschäftsmodell daraufhin zu befragen, wo ihnen KI in Zukunft behilflich sein kann.

me energy: Start-up schafft mobile Elektromobilität an Tankstellen

Das 2019 von Inès Adler und Alexander Sohl gegründete Start-up me energy hilft Tankstellen, denen die Zeit zum Ausbau einer Ladeinfrastruktur fehlt, mobile und stromnetzunabhängige Schnellladestationen zu installieren.

Die begrenzten Netzkapazitäten sorgen besonders bei Tankstellen für großes Interesse an alternativen Ladelösungen. Aktuell befindet sich das Brandenburger Start-up me energy, der erste Hersteller und Betreiber von stromnetzunabhängigen Schnellladestationen, in der Pilotierungsphase mit einer mittelständischen Tankstellenmarke. Ziel ist es, an ausgewählten Standorten eine Schnellladeinfrastruktur zu etablieren, die unabhängig von den Limitierungen und Ausbaukosten des Stromnetzes ist.

Ökologische und flächendeckende Alternative zu konventionellen Ladestationen

Me energy produziert seit 2019 netzautarke mobile Schnellladestationen. Das Start-up aus Brandenburg hat den Rapid Charger 150 entwickelt, eine CO2-neutrale Schnellladestation, die keinen Anschluss an das Stromnetz benötigt, da der Strom im Rapid Charger selbst generiert wird. Damit bietet me energy die ökologische und flächendeckende Alternative zu konventionellen Ladestationen. Derzeit beschäftigt me energy rund 34 Mitarbeiter*innen und hat im Bereich der Energieumsetzung in Ladestationen elf Patente zur Anmeldung gebracht.

Stromnetzunabhängige Schnellladestationen eröffnen Tankstellenbetreibern die Möglichkeit, ihre Ladekapazität flexibel anzupassen. „Das ist von großem Vorteil, da die Bedarfsszenarien für Ladepunkte in den nächsten Jahren stark variieren können und herkömmliche, netzgebundene Infrastrukturen oft starr und unflexibel sind“, sagt Alexander Sohl, der Geschäftsführer und Mitgründer von me energy. Ein zentraler Nutzen ergibt sich auch aus dem flexiblen Betriebsmodell, das von einer reinen Bereitstellung der Hardware, bis hin zur kompletten Zahlungsabwicklung ein Rundum-sorglos-Paket bietet.

Elektromobilität an Tankstellen: Herausforderungen und Chancen

Tankstellenbetreiber stehen beim Auf- und Ausbau von geeigneter Ladeinfrastruktur vor vielen Herausforderungen. Sei es begrenzte Stromnetzkapazität an einzelnen Standorten, hohe Baukosten, lange Planungs- und Genehmigungsphasen oder schlicht der Wunsch, Ladestationen flexibel handhaben zu wollen. Unsere Lösung adressiert diese Probleme gezielt, indem sie das schnelle Laden überall dort ermöglicht, wo es netzgebunden, technisch, wirtschaftlich oder grundsätzlich nicht möglich ist“, sagt Christian Schwenkenbecher, Vertriebsleiter bei me energy. „Deshalb ist es unser erklärtes Ziel, die Ladeinfrastruktur so einfach und komfortabel zu machen, wie es die Menschen in den letzten Jahrzehnten mit ihren Verbrennerfahrzeugen erlebt haben. Viele Pächter und Betreiber von Tankstellen haben uns wissen lassen, dass es wichtig ist, dass Ladestationen nahtlos in bestehende Bezahlsysteme integrierbar sind und gleichzeitig die veränderten Anforderungen der Elektromobilität einfließen“, ergänzt er.

Chance für mittelständische und individuell geführte Tankstellen

Während große Energiehandelsunternehmen wie Aral, Total und Shell bereits umfassend in die Elektromobilität investieren, stehen viele mittelständische Marken und individuell geführte Tankstellen noch vor Bedenken und Hindernissen, die ihre Anpassung erschweren. Der Wechsel von Verbrennungsmotoren zu Elektrofahrzeugen bringt viele Probleme mit sich, denn die Betriebe haben ein etabliertes Geschäftsmodell, das nicht über Nacht umgestellt werden kann. Schwenkenbecher warnt jedoch davor, den anstehenden Hochlauf der Elektromobilität zu unterschätzen: „Die massive Reduktion fossiler Treibhausgasemissionen durch politische Vorgaben verändert unsere Mobilität – weg von Benzin und Diesel als Antriebsenergie, hin zu schnellem, grünem Ladestrom. Das führt dazu, dass sich insbesondere für Tankstellenbetreiber hier neue Chancen und Geschäftsfelder eröffnen. Mittelfristig ist die Weiterentwicklung des ‚Tankstellenbetriebs‘ eine Notwendigkeit und auch ein bekannter Prozess. Schließlich wurde Benzin in den Anfangsjahren der Motorisierung in Apotheken verkauft, bevor sich Tankstellen in vielen Stufen zu dem entwickelt haben, wie wir sie heute kennen.

Besonders für individuell geführte Tankstellen ist das eine schwierige Situation, sie müssen sich anpassen, um weiterhin relevant und attraktiv zu bleiben. Es geht nicht nur darum, Ladestationen für Elektrofahrzeuge zu installieren, es müssen auch neue Strukturen geschaffen werden, die dem veränderten Mobilitätsverhalten entsprechen. So stehen etwa erweiterte Dienstleistungen in Vordergrund, um längere Aufenthalte zu ermöglichen, sei es durch gemütliche Rastplätze, Cafés oder andere Annehmlichkeiten, die den Kunden einen Zeitvertreib während des Aufladens ihres Fahrzeugs bieten.

Vorgabe für 2027: Ein Schnellladepunkt pro Tankstelle

Die politische Agenda macht Druck. Bundeskanzler Olaf Scholz hat klare Vorgaben gemacht, dass bis Ende 2027 an jeder Tankstelle mindestens ein Schnellladepunkt verfügbar sein soll. Für kleinere Tankstellen, die nicht in lange Planungsphasen für den Stromnetzausbau investieren können oder wollen, bietet der Rapid Charger von me energy eine attraktive Alternative. Die stromnetzunabhängige Ladestation in der Größe eines Pkw-Stellplatzes mit zwei Schnellladepunkten kann direkt nach der Anlieferung in Betrieb genommen werden und ist eine flexible Lösung für Tankstellen, die schnell handeln müssen. Zudem kann sie nicht nur gekauft, sondern auch geleast werden, was die Investitionskosten für Betreiber auf ein Minimum reduziert. So soll die Elektromobilität zugänglicher gemacht und die dauerhafte Verfügbarkeit von Schnellladestrom für Unternehmen sichergestellt werden.

Vertrauen in die Vision: Der Erfolgsweg von Plugsurfing

Die Reise von Plugsurfing begann mit einer simplen, aber kraftvollen Vision: eine Welt, in der Elektroautofahrer*innen mühelos an jedem Ort laden können.

Die Idee entstand, als die Gründer 2012 in einer Marketingagentur arbeiteten und für BMW eine Datenbank für Ladestationen erstellen sollten. Sie erkannten schnell, dass sie diese Dienstleistung selbstständig und noch effektiver anbieten könnten. Inspiriert vom Spirit der Couchsurfing-Community, die damals als neuer Ausdruck eines einfachen, lebensbejahenden Lebensstils aufkam, wurde Plugsurfing geboren.

Herausforderungen und Durchbruch

Zu Beginn sah sich Plugsurfing enormen Herausforderungen gegenüber: geringes Startkapital, ein Team ohne relevante Branchenerfahrung, und der Wettbewerb mit etablierten Konzernen. Doch diese Hindernisse förderten Kreativität und Innovation. Trotz der Außenseiterposition brachte das Team einzigartige Nutzererfahrungen hervor. Die frühen Jahre von Plugsurfing waren geprägt von finanziellen Engpässen. Die Gründer investierten eigene Mittel, um das Unternehmen zu finanzieren. Die Gewinnung von Business Angels und die Zusammenarbeit mit DKV und Jaguar Land Rover markierten wichtige Meilensteine und schufen erste entscheidende Referenzen.

Kundenvertrauen und Unternehmenskultur

Mit dem Wachstum des Elektromobilitätsmarktes und zunehmendem Umweltbewusstsein erweiterten sich die Möglichkeiten. Der Aufstieg von Tesla und der VW-Dieselskandal verdeutlichten die Notwendigkeit und das Potenzial der Elektromobilität. Plugsurfing hat das genutzt, um sich im Markt zu positionieren und Talente zu fördern und um sich kontinuierlich an die sich schnell verändernden Bedingungen des Elektromobilitätsmarktes anzupassen. Von Beginn an lag der Fokus auf den Endkunden. Direkte Kommunikationskanäle und ein tiefes Verständnis für die Bedürfnisse der Nutzer*innen bildeten das Fundament des Unternehmenserfolgs. Im B2B-Bereich war es entscheidend, die Anforderungen der Partner*innen zu verstehen und maßgeschneiderte Lösungen anzubieten. Diese Herangehensweise förderte eine Kultur der Innovation und Pionierarbeit im Team.

Empfehlungen und Lektionen für Start-ups

Der Weg von Plugsurfing zeigt, wie eine klare Vision, gepaart mit Mut, Innovation und einem engagierten Team, zu außergewöhnlichem Erfolg führen kann. Es ist entscheidend, ein Team zu haben, das voll und ganz hinter der Vision steht und bereit ist, mutige Entscheidungen zu treffen. Gerade die Anfangsphase eines Start-ups bietet eine einzigartige Gelegenheit, Talente zu fördern und ein starkes Kern-Team zu entwickeln. Beim Aufbau eines solchen Teams ist es essenziell, Menschen mit Überzeugung und Kreativität einzustellen, unabhängig von ihren Abschlüssen. Außerdem sind Netzwerke und Partnerschaften entscheidende Faktoren für den Erfolg. Ein weiterer entscheidender Aspekt ist das Timing: Die richtige Idee zur richtigen Zeit zu haben und sie effektiv umzusetzen, kann den Unterschied zwischen Erfolg und Misserfolg ausmachen. Wichtig ist auch, sich nicht von größeren Unternehmen einschüchtern zu lassen und die Agilität eines kleinen Teams als Vorteil zu nutzen. Man sollte zusätzlich keine Angst vor Fehlern haben und sie eher als Chance zur Kurskorrektur verstehen. Das Wichtigste ist allerdings, Vertrauen in die Vision zu haben. Nur dann kann man wirklich erfolgreich werden.

Der Autor Frank Lauenstein ist Deutschlandchef von Plugsurfing

Tech-Trends 2024

Diese Trends solltest du als Tech-Gründer*in kennen und 2024 – mit den passenden Skills kombiniert – für deine erfolgreiche Positionierung nutzen.

In der sich ständig weiterentwickelnden Welt der Technologie ist es für den Erfolg von Start-ups entscheidend, sich der aufkommenden Trends bewusst zu sein. Daher gut zu wissen: Was kommt auf uns zu und was müssen wir beachten?

Status quo der Tech-Branche

Bevor wir auf die Trends für das Jahr 2024 blicken, sollten wir zunächst den aktuellen Stand der Tech-Branche verstehen. In den letzten Jahren haben wir bemerkenswerte Fortschritte in verschiedenen Bereichen wie Programmierung, künstliche Intelligenz (KI), maschinelles Lernen, Internet of Things (IoT), Cybersicherheit und Cloud-Computing erlebt. Diese Fortschritte haben die Art und Weise, wie Unternehmen arbeiten, verändert und neue Möglichkeiten für Start-ups geschaffen.

Die Nachfrage nach Programmierkenntnissen ist sprunghaft angestiegen, da Unternehmen für ihre Tätigkeit auf Software und digitale Lösungen angewiesen sind. Zudem hat der explosionsartige Aufstieg der KI und des maschinellen Lernens die Branchen revolutioniert und ermöglicht es Unternehmen, Prozesse zu automatisieren, große Datenmengen zu analysieren und datengestützte Entscheidungen zu treffen. Diese Trends werden auch in Zukunft die Technologielandschaft nachhaltig prägen.

Trends in der Tech-Branche 2024

Mit Blick auf das Jahr 2024 sind mehrere Tendenzen absehbar, welche die Tech-Branche beeinflussen und Chancen für Start-ups bieten. Diese vier aufkommenden Trends sind von grundlegender Bedeutung für Gründer*innen:

1. KI-gesteuerte Innovation

KI hat bereits große Fortschritte gemacht, aber ihr Wachstumspotenzial ist noch lange nicht ausgeschöpft. Von Chatbots und virtuellen Assistenten bis hin zu ausgefeilten Datenanalysen und Vorhersagemodellen – KI-getriebene Innovationen werden es Start-ups ermöglichen, personalisierte Erlebnisse zu bieten, Aufgaben zu automa­tisieren und Erkenntnisse aus riesigen Datenmengen zu gewinnen. Selbst trainierte künstliche Intelligenzen sind dann in der Lage, das eigene Geschäftsmodell oder die eigene Marke extrem gut zu verstehen und in entsprechenden Output umzusetzen.

Für Gründer*innen lohnt es sich deshalb zu prüfen, wie KI ihre Produkte oder Dienstleistungen verbessern, das Kund*innenerlebnis bereichern und interne Prozesse optimieren kann. Mithilfe von KI-Technologien können sich insbesondere junge Unternehmen einen wichtigen Wettbewerbsvorteil verschaffen.

2. Cybersecurity und Datenschutz

Mit der zunehmenden Integration der Technologie in unser Leben gewinnt auch die Frage nach Cyber­sicherheit und Datenschutz an Bedeutung. Angesichts der steigenden Zahl von Cyber-Bedrohungen und Datenschutzverletzungen müssen Start-ups der Cybersicherheit von Anfang an Priorität einräumen. Der Schutz von Kund*innendaten und die Gewährleistung sicherer Online-Transaktionen sind entscheidend für gesetzeskonformes Arbeiten, den Aufbau von Vertrauen und die Aufrechterhaltung eines guten Rufs.

Gründer*innen sollten in zuverlässige Cybersicherheitsmaßnahmen investieren, Verschlüsselungsprotokolle einführen und sich über die neuesten Bedrohungen informieren. Die Zusammenarbeit mit Cybersicherheitsexpert*innen und die Durchführung regelmäßiger Sicherheitsprüfungen helfen dabei, Vermögenswerte zu sichern und die sensiblen Kund*innendaten bestmöglich zu schützen.

3. Edge Computing und IoT

IoT hat unser Zuhause, unseren Arbeitsplatz und unsere Städte bereits verändert. Es wird erwartet, dass die Zahl der angeschlossenen Geräte bis 2024 ein noch nie dagewesenes Ausmaß erreichen wird. Diese Verbreitung von IoT-Geräten erzeugt riesige Datenmengen, die in Echtzeit verarbeitet und analysiert werden müssen. Hier kommt Edge Computing ins Spiel. Edge Computing ermöglicht die Datenverarbeitung und -analyse näher an der Quelle, wodurch die Latenzzeit verringert und die Effizienz verbessert wird. So können Start-ups Edge Computing für ihre Produkte oder Dienstleistungen nutzen, um schnellere und zuverlässigere Dienste anzubieten, die Ressourcennutzung zu optimieren und das Nutzer*innenerlebnis zu verbessern.

4. Low-Code- und No-Code-Entwicklung

Mit dem Aufkommen von Low-Code- und No-­Code-Entwicklungsplattformen ist es für Personen mit begrenzter Programmiererfahrung einfacher geworden, eigene Anwendungen zu erstellen. Diese Plattformen bieten eine visuelle Schnittstelle und vorgefertigte Komponenten, mit denen Benutzer*innen keinen umfangreichen Code schreiben müssen. Während diese Plattformen bis zuletzt trotzdem noch Programmierkenntnisse erfordert haben, werden sie nächstes Jahr noch einmal einen deutlichen Schritt nach vorn machen und damit auch für Laienanwender*innen nutzbar. Start-ups können von dieser Entwicklung profitieren, indem sie ihre Produktentwicklungszyklen beschleunigen und die Entwicklungskosten senken. Gründer*innen mit eher grundlegendem technischen Know-how können dadurch ihre Ideen effizienter umsetzen und agiler auf die Anforderungen des Markts reagieren.

Skills und Kompetenzen 2024

Um sich in der sich verändernden Tech-Landschaft zurechtzufinden, ist es für Gründer*innen unerlässlich, sich mit den notwendigen Kompetenzen auseinanderzusetzen. Folgende Schlüsselqualifikationen und -aufgaben werden 2024 besonders wichtig sein:

Datenanalyse und maschinelles Lernen

Da Daten, insbesondere Big Data, weiterhin die treibende Kraft bei der Entscheidungsfindung und bei der (Weiter-)Entwicklung von Geschäftsmodellen sein werden, sollten Gründer*innen Fähigkeiten in den Bereichen Datenanalyse und maschinelles Lernen entwickeln. Die Beherrschung von Tools wie SQL, Excel, Python und R wird es ihnen ermöglichen, Erkenntnisse aus Daten zu gewinnen und diese bestmöglich zu nutzen.

Webentwicklung und Benutzer*innenfreundlichkeit

Die Schaffung benutzer*innenfreundlicher Erlebnisse wird für Start-ups von größter Bedeutung sein. Daher sollten sie ein solides Verständnis von Web-Development-Sprachen wie HTML, CSS und JavaScript haben. Darüber hinaus können Kenntnisse über Web-Frameworks wie React und Angular dabei helfen, intuitive und visuell ansprechende Oberflächen zu erstellen.

Kontinuierliches Lernen und Networking

Kontinuierliches Lernen ist entscheidend, um mit den neuesten Trends und Technologien Schritt zu halten. Hierfür ist ein aktives Engagement in der Tech-Community empfehlenswert, beispielsweise durch die Teilnahme an Meetups oder die Interaktion in Online-Foren. Neben dem Wissensaustausch erhalten Gründer*innen Einblicke in bewährte Verfahren anderer Start-ups. Regelmäßige Beschäftigung mit Fachliteratur, Online-Tutorials und praktischen Projekten ermöglicht es außerdem, Praxiserfahrungen zu sammeln und neue Fähigkeiten zu erwerben. Darüber hinaus können Mentorings und Coachings dabei helfen, individuelle Entwicklungsziele zu ermitteln und maßgeschneiderte Entwicklungspläne zu erstellen. Praktische Web-Development-Kurse, Online-Ressourcen und Coding-Bootcamps, die sich auf Data Science oder Web­entwicklung konzentrieren, können die notwendigen technischen Fähigkeiten vermitteln, die nicht nur 2024 benötigt werden.

Fazit

Von KI-gesteuerten Innovationen und Cybersicherheit bis hin zu Edge Computing und Low-Code-Entwicklung – all diese Trends bieten jungen Unternehmen im kommenden Jahr sowohl Chancen als auch Herausforderungen. Kontinuierliches Lernen, Networking und Anpassungsfähigkeit sind dabei der Schlüssel zur Erfolgssicherung und Gewährleistung eines langfristigen Wachstums. Indem Gründer*innen auf dem Laufenden bleiben und sich die relevanten Fähigkeiten aneignen, können sie sich in der hochdynamischen Tech-Landschaft besser positionieren.

Der Autor Marc Peter Dauter ist Geschäftsführer von Le Wagon Deutschland. Le Wagon ist ein weltweit agierender Coding-Bootcamp-Anbieter, der seinen Absolvent*innen hilft, ihre Tech-Karrieren zu starten.

Stepan Timoshin: Der Sneaker-Millionär

Schon während der Schulzeit erkannte Stepan Timoshin das Potenzial limitierter Sneaker als Investitionsmöglichkeit und machte dann mit 17 Jahren sein Hobby zum Beruf. Inzwischen hat der 22-Jährige mit VADITIM ein Millionenvermögen aufgebaut und investiert derzeit in sein zweites Modelabel.

Stepan, ein Musterschüler? Fehlanzeige. Stepan Timoshins Vater kürzte ihm aufgrund schlechter Noten sein Taschengeld. Streng blieb er und stellte seinem Sohn ein Ultimatum: Er dürfe nur mit Taschengeld rechnen, wenn er mindestens einen Durchschnitt von 2,0 im Zeugnis erreicht. Für den damals 14-Jährigen brach eine Welt zusammen, doch im Rückblick ist Stepan Timoshin seinem Vater für diese harte Haltung dankbar. Dadurch habe er auf gewisse Weise einen unternehmerischen Geist entwickelt. Stepan Timoshin suchte nach anderen Wegen, um Geld zu verdienen, er arbeitete während der Ferien 20 Stunden pro Woche in einem Hotel, sparte und konnte so sein erstes Stammkapital von 440 Euro auf seinem Bankkonto ansammeln. Noch heute ist er stolz darauf, die Kontoauszüge aus dieser Zeit aufbewahrt zu haben.

Durch Zufall erfuhr Stepan Timoshin über Social Media von der Praxis des Resellings. Ein YouTuber, der die neuesten und beliebtesten Sneaker-Modelle präsentierte, erzählte in einem Video, wie er mit dem Wiederverkauf von einem einzigen Schuhpaar 500 Dollar Profit erzielte. Stepan Timoshin war beeindruckt und begann, sich mit Sneaker-Preisen auseinanderzusetzen. „Heutzutage kann man die trendigen Produkte leicht online finden. Es gibt unzählige Apps und Plattformen, die einen innerhalb von Sekunden über die Marktpreise informieren. Damals war die Recherche noch nicht so einfach“, sagt Timoshin. Er wagte den ersten Versuch und kaufte ein limitiertes Paar Schuhe als Investmentmöglichkeit, das er über eBay-Kleinanzeigen verkaufen wollte. Es war ein Risiko für den jungen Mann, der sein ganzes Vertrauen auf eine YouTube-Quelle setzte. „Es hätte ja sein können, dass der Influencer einfach nur Werbung macht und ich dann mit einem Produkt dastehe, das niemand kaufen möchte.“ Stepan Timoshin schloss den Verkauf erfolgreich mit Gewinn ab.

Die Yeezy-Ära

Zwischen 2015 und 2016 stieß Stepan Timoshin auf die Sneaker-Marke Yeezy, die durch die Zusammenarbeit von Adidas und dem Musikkünstler Kanye West entstanden war. Die Yeezy-Modelle entwickelten sich schnell von einem modischen Statement zu den begehrtesten Sneakern auf dem Markt. Für Timoshin bedeutete dies den perfekten Einstieg in die Welt der Investitionen. Er begann, sich verstärkt mit limitierten Sneakers zu beschäftigen und entwickelte ein Gespür dafür, wie die Nachfrage und der Warenkauf funktionierten. „Besonders am Anfang hatte Adidas die Auflage krass limitiert. Ich war oft bei einer Art Verlosung am Start, um die Schuhe überhaupt kaufen zu können, ein exklusives Verkaufssystem, man musste seine Tricks herausfinden, um an mehrere Paare ranzukommen“, so Stepan Timoshin. Er hatte Glück: Durch den Wiederverkauf einiger Yeezys verdiente er innerhalb einer Nacht das Fünffache des Originalpreises.

In dieser Phase verkaufte er die Schuhe vor Ort, sogar vor den Sneaker-Läden. Es war ihm besonders wichtig, die Kund*innen zu finden und das Geld sofort in der Hand zu haben. Stepan Timoshin legte fleißig Einnahmen beiseite und schuf sich ein Startkapital für sein Business. Dannn wollte er auf eigene Faust agieren und bot den Läden mehr Geld für die Schuhe an. „Ich bekam die Schuhe durch die Hintertür“, gesteht Timoshin. Er reservierte große Mengen an Sneaker-Modellen, kaufte immer alles auf und gewann dadurch das Vertrauen der Händler*innen. Doch dann rief eines Tages die Berliner Sparkasse bei ihm an. Aufgrund seines auffälligen Umsatzes der letzten anderthalb Jahre wurde ihm Steuerhinterziehung vorgeworfen. Stepan Timoshin musste den Betrag nachzahlen.

Trotz dieses Rückschlags gründete er eine Firma – aus rechtlichen Gründen musste sein Vater vor der Volljährigkeit des Sohnes noch die Geschäftsführung übernehmen –, um auf keinen Fall den Anschluss an den Sneaker-Markt zu verlieren.

VADITIM, Partnerschaftsverträge, Online-Shop und Flagship-Store

Ein paar Jahre später wurde VADITIM ins Leben gerufen. Neben dem Online-Shop entschied sich Stepan Timoshin auch für die Eröffnung eines physischen Ladens, der bis heute einen wichtigen Bestandteil seines Geschäfts darstellt. „Der Laden trägt zwar nicht viel zum Umsatz bei, ist aber eine schöne Abwechslung zum E-Commerce“, betont Stepan Timoshin.  Er ist für ihn ein Statement: „Die Leute können im Laden die Schuhe selbst anprobieren, sie vergleichen – das hat etwas Besonderes, und das ist mir wichtig.“

Zudem schloss Stepan Timoshin Partnerschaften mit anderen Social-Media-Influencer*innen und begann, auch Social-Media-Videos über VADITIM zu drehen. Bis heute betrachtet Stepan das Thema Reselling als den Startpunkt, um seine Leidenschaft für Projekte zu entfachen. Nach der Positionierung von VADITIM stiegen die Umsätze schnell an – wie er selbst sagt, war dies der Wendepunkt, an dem er sich „als Geschäftsmann neu erfinden“ konnte.

Dann kam Corona

Die erste unternehmerische Krise traf Stepan Timoshin kurz vor dem Ausbruch der COVID-19-Pandemie im März 2020. Zu dieser Zeit hatte er einen Franchise-Vertrag für die Eröffnung von sechs weiteren Geschäften in ganz Europa unterzeichnet. Doch genau an seinem Geburtstag wurde ihm mitgeteilt, dass der Deal geplatzt war. Zusätzlich musste er aufgrund des Lockdowns seinen Laden schließen, VADITIM erlebte einen massiven Umsatzrückgang – von Hunderten Bestellungen pro Woche auf keine Bestellung pro Tag. Existenzängste plagten Stepan Timoshin, und auch der Wert der eingehenden Bestellungen sank monatelang drastisch. Stepan Timoshin musste schnell handeln. „Vor Corona war unser Sortiment anders ausgerichtet, mit hochpreisigen Artikeln, aber wir mussten uns anpassen und neue Zielgruppen mit verschiedenen Budgets ansprechen“, erzählt Timoshin. Er bot nun auch günstigere Schuhmodelle, Kleidung und Accessoires an. Mit großem Einsatz erholte sich sein Geschäft allmählich. Neue Geschäftspartner*innen standen wieder vor der Tür, und Stepan investierte erneut. Zudem gründete er sein eigenes Modelabel namens ELEVATE.

Vlogs sind entscheidend

Heute konzentriert sich Stepan Timoshin darauf, einen direkten Kontakt zu seinen Kund*innen herzustellen. „Es macht mich sehr glücklich, wenn ich sehe, dass Leute auf Instagram Fotos von meinen Marken posten. Mein Ziel ist es, ein verbessertes Kundenerlebnis zu bieten. Neulich habe ich in einem Livestream-Video über das Thema Dankeschön-Karten gesprochen, es ging dabei um optimale Formulierung und Gestaltung“, so Stepan Timoshin.

Als Gesicht der Marke ist es für Stepan Timoshin wichtig, direkt und offen aufzutreten. Er möchte während seiner Streams ansprechbar sein und sich so transparent wie möglich zeigen. „So bin ich meiner Community einfach näher“, sagt er. Seine Strategie besteht darin, bestehende Kund*innen mit Neuigkeiten zu unterhalten und natürlich auch neue Kund*innen zu gewinnen. Er ist überzeugt, dass eine kontinuierliche Präsenz in den sozialen Medien eine stärkere Verbindung zu seiner Kundschaft aufbauen kann, was letztendlich zu einem Wachstum des Geschäfts führt. Dazu gehören unterhaltsame Videos wie YouTube-Vlogs und Instagram-Content. „Wenn ich zum Beispiel eine Instagram-Story poste und sie 60.000 Menschen sehen, selbst wenn nur ein Prozent davon etwas kauft, ist das bereits ein Erfolg für mich. Denn Traffic bedeutet Kund*innen, und das ist entscheidend für mein Geschäft“, betont Stepan Timoshin. Die Kunden*innen sollen nicht nur einmal kaufen, sondern im besten Fall zu Fans seiner Marken werden.

Die Tools der KI identifizieren

Stepan Timoshin rät angehenden Gründer*innen, frühzeitig in Unternehmenseinrichtung zu investieren, insbesondere im Bereich E-Commerce, da sich dies seiner Meinung nach definitiv auszahlt. Seit Ende 2022 investiert er beträchtliche Summen in die SEO-Optimierung seiner Online-Plattformen und in Werbekampagnen, unter anderem auf Google Ads, TikTok Ads und Meta Ads. Darüber hinaus legt er großen Wert auf die Weiterbildung seiner Mitarbeitenden, die intensiv mit künstlicher Intelligenz für die Content-Erstellung arbeiten. „Das ermöglicht ihnen ein effizienteres Arbeiten“, erläutert Stepan Timoshin.

Dank des erfolgreichen Umsatzwachstums im DACH-Raum strebt Stepan Timoshin eine Expansion in ganz Europa an. Dabei konzentriert er sich weiterhin auf die Implementierung seines E-Commerce-Geschäfts. „Ich bin überzeugt, dass die Zukunft im Omnichannel liegt“, betont er. Diese Geschäftsstrategie bietet den Kund*innen ein reibungsloses und angenehmes Einkaufserlebnis, ohne Barrieren beim Wechsel zwischen den Kanälen. Kund*innen können online Artikel kaufen und diese anschließend in der Filiale abholen. Dort könnten Mitarbeitende zusätzliche Artikel vorschlagen, um den Online-Kauf zu ergänzen und den durchschnittlichen Bestellwert zu steigern.

Stepan Timoshin empfiehlt zudem, stets einen Plan B und C parat zu haben sowie parallel zur Gründung eines Start-ups in Weiterbildung zu investieren. „Ein Abschluss ist eine Art Lebensversicherung, man weiß nie, was passieren kann“, so Timoshin. Ein gut ausgearbeiteter Businessplan ist seiner Meinung nach unerlässlich. Man sollte sich nicht vom Geld blenden lassen und immer einen klaren Kopf behalten, um Fokus und Ziele nicht aus den Augen zu verlieren. Dies helfe auch, Fehler zu vermeiden. Heutiger Erfolg sei nur ein Schritt in der Geschäftskarriere, morgen könne alles anders aussehen. Wertschätzung für den Prozess und ein Überblick über die Nebenkosten seien ebenso wichtig.

In naher Zukunft plant Stepan Timoshin die Eröffnung eines zweiten VADITIM-Ladens und möchte ELEVATE als namhafte Bekleidungsmarke etablieren.

Geteilte Freude

­Viele Oldtimer-Liebhaber scheuen den Kauf solch eines Fahrzeuges, weil die Folgekosten und der Zeitaufwand für Reparaturen nahezu unüberschaubar sind.

Eine gute Alternative ist in diesem Fall das Oldtimer-Carsharing. Die Firma Automobile Meilensteine mit Sitz in der Frankfurter Klassikstadt bietet solch ein Angebot an. Hier können Oldtimer-Liebhaber Fahrzeuge mieten oder sich im Rahmen einer Privat- oder Firmenmitgliedschaft mit den anderen Mitgliedern teilen.

Ab einer Jahresgebühr von 2000 Euro kann man schon Mitglied im Carsharing-ClassicClub werden. Je nach Kategorie des Fahrzeuges, Wochentag, Tageszeit und Jahreszeit verbraucht man unterschiedlich viele Punkte, die einem zu Beginn der Mitgliedschaft gutgeschrieben werden, um die Fahrzeuge nutzen zu können. Die Auswahl reicht derzeit von einem VW Käfer Cabrio bis zum Rolls-Royce Silver Shadow.

www.automobile-meilensteine.de