So helfen Sie Ihrer Kreativität auf die Sprünge

1. Werden Sie ein Visionär
Am Anfang steht die große Frage: Wo will ich hin? Vor der Ideenfindung sollte man seine persönliche Vision entwickeln. Diese Vision sollte Energie freisetzen und etwas Innovatives haben. Um eine Vision zu entwickeln, hilft es, auf Fantasiereise zu gehen nach dem Motto „Ich fahre mit dem Zug in die Zukunft und komme im Jahr 2020 an.“ Dann beschreibt man, was man dort erlebt. Das Entscheidende an dieser Fantasiereise ist: Wer weiß oder sich zumindest vorstellen kann, wo er hinwill, kann leichter in den Ideenfindungsprozess einsteigen. Innovative Ideen fürs Business können ebenfalls gut durch das Infragestellen von Regeln, durch die so genannte Regelbrecher-Disruption gefunden werden. Bei der Suche nach einem Firmen- oder Markennamen kann Ihnen kreatives Querdenken, Bisoziation genannt, weiterhelfen.

2. Brechen Sie Regeln
Regeln brechen, um Neues zu erfinden. So lautet das Prinzip dert Regelbrecher-Disruption. Dahinter steht die grundlegende Annahme, dass man Einfälle dort findet, wo keiner danach sucht.
Beispiel: Die ungeschriebene Regel besagt: Werbeagenturen werden immer nach den erbrachten Leistungen, nicht nur nach dem Ergebnis bezahlt. Solche Regeln und Marktgesetze werden selten hinterfragt. Man akzeptiert den Status Quo. Die Regelbrecher-Methode fordert zu erkennen, was andere nicht erkennen können. Statt Konventionen zu übernehmen, heißt es, neue Hypothesen aufzustellen. Die Disruption arbeitet dabei im Zwei-Schritt-System:
Schritt 1: Spielen Sie Sherlock Holmes. Suchen Sie nach den Konventionen im Markt. Welche Regeln gibt es? Was ist aus Verbrauchersicht akzeptiert? Was
ist nach den ungeschriebenen Gesetzen nicht erlaubt?
Schritt 2: Das „Gedankenkino“ anknipsen. Nehmen Sie sich jeder Regel einzeln an, und stellen Sie die Frage: Was wäre, wenn diese Regel aufgehoben würde? Zum Beispiel: Was wäre, wenn wir mit Festpreisen kalkulieren würden?
So gibt es tatsächlich neuerdings  Werbeagenturen, die Festpreise anbieten, an denen auch zum Schluss nicht mehr herumkorrigiert werden kann.

3. Denken Sie quer
Die Methode der Bisoziation setzt auf das Neukombinieren von Bildern und das Zusammenfügen von Informationen, die auf den ersten Blick nicht zusammenpassen. Damit gelingt es, sich komplett von etablierten Denkmustern zu lösen und Innovatives zu finden. Diese Vorgehensweise ermöglicht es dem Gründerteam, Problemstellungen mit ganz neuen Augen zu sehen.
Beispiel: Ein Kreativ-Team sucht nach einem Namen für ein neues Kaffeeprodukt. Die Problemstellung kann in einem Kreislaufmodell verdeutlicht werden (siehe nebenstehende Grafik). Es gilt: Nicht jede Idee ist die richtige. Um ein besseres Gespür für Geschäft und Markt zu bekommen, empfiehlt Schmidt, stets die gefundenen Ideen einem Bewertungsprozess zu unterwerfen, dem sog. Ideen-Darwinismus-Check. Sieben Kriterien entscheiden, welche Ideen überleben werden – und welche besser nicht:

  • Re-Mapping
    Die Idee in allen Facetten so konkret wie möglich beschreiben.
  • Fakten
    Alle Daten und Zahlen sammeln, die man finden kann.
  • Emotion
    Was sagt mein Bauch?
  • Nachteile
    Was spricht dagegen?
  • Vorteile
    Was spricht dafür?
  • Unique Selling Proposition
    Was macht die Idee einzigartig?
  • Potenzial
    Mit welchen Kosten, Umsätzen und Gewinnen ist zu rechnen?

Es ist sinnvoll, den Prozess sowohl alleine, als auch gemeinsam mit einem Geschäftspartner oder Außenstehenden zu durchlaufen. Im Überschwang der Begeisterung wird man manchmal blind. Daher ist es ratsam, von Beginn an offen zu sein für Anregungen von außen. Generell gilt: Im Austausch mit anderen Menschen reift eine Idee heran. Falls sie aber stirbt: besser hier als am Markt.